Nr. 63.
25. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
An die Parteigenossen Berlins und der Provinz Brandenburg ! Die neue Lokalliste erscheint Anfang April. Wir ersuchen daher, alle Aenderungen bezw. Neuaufnahmen bis spätestens Sonnabend, den 21. März cr., an die nachverzeichneten Kommissionsmitglieder gelangen zu lassen: Für den I. Wahlkreis an den Genossen Paul Bartsch, NW. 23, Lessingstraße 32. Für den II. Wahlkreis an den Genossen Heinrich Schröder, SW. 47, Hagelbergerstraße 27. Für den III. Wahlkreis an den Genossen Karl König, S. 59, Jahnstraße 24. Für den IV. Wahlkreis an den Genoffen Karl Rott, O 34, Straßmannstraße 29.
Für den V. Wahlfreis an den Genossen Albert Hahnisch, C 54, Auguftstr. 51, Duergeb. part.
Für den VI. Wahlkreis an den Genossen Richard Henschel, N. 28, Wollinerstraße 51, II.
Für Nieder- Barnim an den Genossen Hermann Elias, O. 112, Blumenthalstraße 24.
Für Teltow - Beeskow an den Genossen Karl Rohr, Rigdorf, Selchowerstr. 15-16, IV. Für Potsdam Ofthavelland an den Genossen Karl Linz, Spandau , Mittelstr. 13. Für alle übrigen Orte der Provinz find Mitteilungen zur Lokallifte durch die Vorsitzenden der Kreise an den unterzeichneten Obmann der Kommission zu richten.
Um das rechtzeitige Erscheinen der Lokalli ste zu ermöglichen, ersuchen wir die Parteigenossen dringend, alle Mitteilungen in Rotalangelegenheiten für Groß- Berlin dem zuständigen Kommissionsmitgliede, für die übrigen Orte der Provinz dem Vorsitzenden des betreffenden Kreises zu übermitteln. Ferner weisen wir wiederholt auf den in den Lokalkonferenzen der Lokalkreise so oft gefaßten Beschluß hin, wonach die örtlichen Kommissionsmitglieder unbedingt verpflichtet sind, vor dem Erscheinen jeder neuen Biste rechtzeitig an den Obmann ihres Kreises einen Bericht einzusenden, gleichgültig, ob Veränderungen vorgekommen sind oder nicht.
Orte, aus denen kein Bericht kommt, werden in der Liste nicht weiter aufgeführt und haben sich die betreffenden Genossen die etwa hieraus entstehenden unangenehmen Folgen selbst zuzuschreiben.
Alle nach dem 21. März cinlaufenden Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden und ersuchen wir, dies zu beachten.
Des weiteren ersuchen wir wiederholt, alle Mitteilungen in Lokalangelegenheiten nur durch die oben genannten Kommissionsmitglieder an den Obmann der Kommission zu richten und nicht direkt an den Vorwärts". Es entstehen hierdurch nur unnötige Verzögerungen, und da die meisten Einsendungen immer erst in letter Stunde einlaufen, ist, wenn es sich um eine Sperrnotiz handelt( Vergnügen in einem gesperrten Lokal), eine Publikation nicht mehr möglich. Der Obmann der Lokalkommission: Richard Henschel, Berlin N. 28, Wollinerstraße 51 II.
Friedenau . Am Sonntag früh 8 Uhr: Flugblattverbreitung bon den Bezirkslokalen aus, 1. Bezirk: Huhn, Wagnerplag. 2. Be girt: Hallmann, Wilhelmshöher Straße. 3. Bezirk: Grube, KaiserAllee. 4. Bezirk: Hegert, Rönnebergstraße.
Um zahlreiche Beteiligung ersucht
Der Vorstand.
Treptow - Baumschulenweg. Morgen Sonntag findet im ersten Kommunalwahlbezirk eine Flugblattverbreitung statt. Treffpunkt im Restaurant. Wohlau , Stiefholzstraße. Vollzähliges Erfcheinen aller Genossen wird angesichts der Wichtigtci' der Sache bestimmt erwartet. Der Vorstand.
Ober- Schöneweide. Die Genossen werden hierdurch nochmals aufgefordert, alle aus der Bibliothek des Wahlvereins entliehenen Bücher, einer Neuordnung wegen, am Sonntag abzugeben. Der Vorstand.
Grünau . Morgen Sonntag, früh um 8 Uhr, findet von der Grünen Ede" aus eine Flugblattverbreitung statt. Um rege Be teiligung ersucht Der Vorstand.
Erkner . Sonntag, den 15. d. M., nachmittags 3 Uhr, findet in Degebrodts Gesellschaftshaus eine öffentliche Versammlung für Frauen und Männer statt. Vortrag des Genossen Stubig- Bankow über Bilder aus dem Gegenwartsstaat". Nachher gemütliches Beisammensein und Tanz. Früh 8 Uhr findet dazu eine Handzettelverbreitung statt, wozu die Genoffinnen und Genossen ersucht werden, sich zahlreich daran zu beteiligen. Die Vertrauensperson.
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Reinickendorf - Oft. Am Sonntag, den 15. März, findet früh 8 1hr von folgenden Stellen aus eine Flugblattverbreitung statt: 1. Bezirk vom Restaurant nebel, Hauptstraße 51; Bezirt la vom Restaurant Franke, Amendestraße 21; 2. Bezirk von Neumann, Zigarrenhandlung, Residenzstraße 66; 3. Bezirk vom Restaurant Bolien, Gesellschaftsstraße Ede Seestraße; 4. Bezirk vom Restaurant Bo B, Grüner Weg Ede Kamekestraße; 5. Bezirk vom Restaurant Schiller, Provingstraße 79; 6. Bezirk vom Restaurant Brüdner, Provinzstraße 82. Pflicht jedes Genossen ist es, sich daran zu beteiligen. Der Vorstand.
Nieder- Schönhausen. Morgen Sonntag früh, pünktlich S Uhr, findet von den bekannten Lokalen aus eine Handzettel verteilung statt. Es ist Pflicht der Parteigenossen, recht zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand.
Hohen- Schönhausen. Am Sonntag, den 15. März, mittags 1½ Uhr, findet im Lokale des Herrn Kuhle, Berliner Straße 68/69, eine Voltsversammlung statt. 1. Vortrag des Genossen Albrecht Fülle über:" Die politische Lage". 2. Diskussion.
Liebestätigkeit begleiten.... Das beste Almosen ist es, in jeder höre, daß sie persönlich rein ist. Bei Ihnen wohnt der Ardem Armen das Vertrauen und den Glauben an seine eigene beiter Friedrich August Müller. Na, wie macht sich denn der Kraft nächst dem Segen Gottes zu wecken. Kunde? Ift er fleißig und ehrlich? Betrinkt er sich öfter?"
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Was der edle Jesuitenpater hier sagt, hätte er ebenso gut Frau Schulze will eine beleidigte Miene auffeßen, aber dann wird berschweigen können. Denn es stimmt Wort für Wort mit der sie doch ängstlich und mißtrauisch. Er ist doch nicht etwa aus dem Praris in der katholischen Charitas überein. Die katholischen... Gefängnis? So'n netter, fleißiger Mensch. Ach jottedoch.. Wohltätigkeitsklügler sehen zu allererst in die notleidende nee, bloß das nich." Der Beamte schüttelt weise das behelmte Seele und zu allerlegt in den leeren Magen hinein. Erst Haupt. Nein, aus dem Gefängnis ist er nicht. Das heißt, so'n den Glauben sondieren und das Gottvertrauen stärken der Stück Gefängnis war's auch." Er lacht laut auf über den kapitalen liebe Gott wird schon helfen. Arbeite und bete! Dann kommt ih" und tippt mit dem Finger auf die eigene geistreiche Stirn. der Segen des Geldes ganz von selbst. Solche Reden und Frau Schulze weiß genug. Sie beratschlagt hin und her mit sich Vorträge nehmen sich höchst merkwürdig aus im Munde von und will trok alledem den fleißigen Mann nicht auf die Straße Leuten, die nach ihrem ganzen Aeußeren den besten Beweis fetzen. Aber da kommt die liebe Frau Nachbarin und kümmert sich um ungelegte Eier. Na, da haben Sie sich ja eine schöne dafür erbringen, daß selber effen am fettesten macht". Suppe eingebrodt. Wenn ich Ihnen raten kann, Frau Schulze, dann geben Sie ihm die Miete wieder und lassen ihn ziehen. So'ne Menschen find unberechenbar. Ganz ungedunken kriegen Sie eins auf'n Kopp, und dann is das Malheur da. So was leiden wir Nachbarn schon nich. Ich muß doch mal gleich zum Wirt gehen." Als abends der Mieter abgehezt nach Hause kommt, bringt ihm Frau Schulze schonungsvoll bei, daß sie alles weiß. So leib es ihr tue, fie tönne ihn nicht behalten. Der Wirt dulde es nicht. Hoffentlich habe er schon bis Morgen abend ein anderes Quartier gefunden. Die Miete zahle sie ihm gern zurüd.
Die Freilegung des Brandenburger Tores . Immer neue Pläne tauchen auf; man kennt sich vor ihnen taum noch aus. Da ist zunächst der Plan der Verlegung des Opernhauses, der seit fünf, sechs Jahren erwogen wird und von 3eit zu Zeit als etwas Funtelnagelneues an das Licht der Deffentlichkeit gezogen wird, ohne auch nur einen Schritt zu seiner Verwirklichung weiter zu kommen. Daneben wird seit Jahren über eine Umgestaltung des Pariser Plates geredet und geschrieben. Architekten hat man veranlaßt, sich eingehend mit diesem Plane zu beschäftigen durch Ausschreibung eines Wettbewerbes, und jetzt ist die Rede von der Freilegung des Brandenburger Tores . Dieser zuletzt genannte Plan ist auf Veranlassung des Kaisers vom Geheimen Oberhofbaurat Jhne ausgearbeitet worden. Er findet in Stünstlerkreisen allseitig entschiedene Ablehnung. Selbst ein Blatt wie die fonservative Kreuz- Zeitung", dem man wirklich nicht Oppositionslust vorwerfen kann, bekennt sich als eine entschiedene Gegnerin des Projektes; fie schreibt:
„ Aus welchen Gründen ist man eigentlich auf den Gedanken einer so durchgreifenden Umgestaltung des Pariser Plates getommen? Unseres Wissens einmal aus Verkehrsrücksichten, dann aber auch wohl durch das moderne Streben nach Freilegung" überhaupt. Gerade beim Brandenburger Tore wäre eine Fretlegung" ganz und gar verfehlt; der Gedanke daran war ja auch von der Bildfläche schon beinahe verschwunden, bis er nun in dem Ihneschen Plane, wenn auch in etwas verschleierter Form, wieder zutage tritt.
Der Mann sagt kein Wort. Er wirft bloß einen unsagbar traurigen Blick auf Frau Schulze und verspricht, ihren Wunsch zu erfüllen. Andern Tages hat er in einer halben Stunde eine neue Wohnung. Bar Geld lacht ja. Aber am Nachmittag läßt ihn der Arbeitgeber rufen. Hören Sie mal, Freundchen, ein Schußmann hat sich nach Ihnen erkundigt. Sie sollen ja ein ganz gefährlicher Kunde sein? Na, ich persönlich gebe ja auf solches Polizeigerede nichts, aber es ist hier schon bekannt geworden, daß Sie mal irgend etwas ausgefressen haben sollen. Viel Wahres wird ja nicht dran fein. Aber sehen Sie mal, jeder ist sich heute selbst der nächste. Und da wollen wir uns, so leib es mir tut, doch lieber trennen. Selbstverständlich gebe ich Ihnen Ihren vollen Lohn." Der Unglückliche steht auf der Straße, wieder mal ohne Arbeit, trotz allen Fleißes, troß der redlichsten Absichten. Verlohnt es sich überhaupt noch, zu arbeiten? Ist diese hartherzige moderne Gesellschaft, die Was zum anderen die Notwendigkeit der Blazumgestaltung nur nach dem Schein urteilt, es denn wert, daß er seine letzte aus Verkehrsrücksichten betrifft, so erscheint uns dieser Grund Kraft hinopfert, für Hundelohn? Er täuscht sich nicht darüber hin nichts weniger als zwingend. Seit Auftauchen dieser Frage haben wir dem Verkehre am Brandenburger Tore und feiner peg, an welchem verrufenen Orte er war. Eine schlechte Frau hat Umgebung verstärkte Teilnahme zugewandt, niemals aber be- ihn ins Unglüd gestürzt. Zu schwach war er. den harten Stoß ausfondere Schwierigkeiten dabei wahrgenommen. Der Verkehr zuhalten. Dann kam der Trunk, die Nervenkrankheit und. über einen großen Plaz bringt für Fußgänger stets Unbequem- Irrenhaus. Ist denn Krankheit ein Verbrechen? Er hat seine lichkeiten, selbst Gefahren mit sich; auch der Fuhrwerksverkehr Echwäche gebüßt. Heute fühlt er sich stark genug, dem Schicksal zu pflegt namentlich in diagonaler Richtung mit mancherlei Hem- trozen. Er kann arbeiten, will arbeiten, will wieder hochkommen. mungen verknüpft zu sein. Daß diese nun einmal unvermeidlichen Störungen beim Verkehr durch das Brandenburger Tor , auf dem Pariser Plaße und auf dem Außenplaze irgendwie so allgemein bedrohlich wirken, um die Ausführung des v. Ihneschen Entwurfes zu rechtfertigen, können wir nicht zugeben.
das
Aber kaum irgendwo warm geworden, macht ihm die Polizei mit ihrer Kontrolle einen Strich durch die Rechnung. Das war heute das dritte Mal. Noch einmal wird er es versuchen. Gelingt's trieder nicht, dann wird er auch vielleicht zeigen, daß er auch der Auch hegen wir schwere Bedenken ästhetischer Natur gegen gefährliche Kunde" sein kann, der er mit aller Gewalt sein soll... das Projekt. Das Modell läßt das Brandenburger Tor mit den Die vorstehende Schilderung ist nicht aus der Luft gegriffen. Torgebäuden allerdings unberührt, seht aber an die Stelle der Sie ist typisch und beweist uns, daß jene ehemaligen Insassen von Wohnhäuser Säulenhallen, die noch dazu durch oben nicht ge- Jrrenanstalten, die vor der Internierung der Polizei in die Finger schlossene Durchfahrtsstraßen rechts und links unterbrochen fielen, unter einem ähnlich drakonischen und unpolitischen Kontroll. werden. Damit hat der Architekt die Geschlossenheit des Pariser system leiden müffen, wie entlassene Strafgefangene und Zucht Plates preisgegeben, seine bisherige schöne, einheitliche Wirkung häusler. Wir möchten uns an die Polizei eine sehr ernste Frage bernichtet und das Tor selbst seiner Eigenschaft als wirkliches Tor, als Haupteingang in die Reichshauptstadt, entfleidet. Das erlauben: Wer hat die Genehmigung erteilt zur Entlassung des eben ruft ja jezt den wunderschönen Eindruck beim Eintritt durch Gebesserten oder Geheilten aus der Jrrenanstalt? Die Polizei das Tor hervor, daß sich dem Blicke der weite Plak auf einmal selbst war es. Damit gibt sie zu, daß der Erkrankte nicht mehr öffnet, und beim Austritte, daß das Auge auf einmal den schönen gefährlich" ist. Wenn sie aber trotzdem hinterher doch noch vor Tiergarten erschaut. Die Säulenhallen wirken wie eine ihm warnt, so korrigiert sie damit ihr eigenes Urteil. Mag die Zwischenkulisse. Wir können keinen fünstlerischen Vorteil darin Bolizei stillschweigend kontrollieren, so viel sie will, das Recht hat erblicken, daß sie vorzeitig den Blick nach innen wie nach außen sie. Zu einer Warnung beim Vermieter, beim Hauswirt und beim öffnen; die Großartigkeit des Architektur- wie des Parkgemäldes Arbeitgeber hat sie aber tein Recht. Gerade dadurch erst wird der wird in ihrer Ursprünglichkeit, in ihrer Wirkung zersplittert und Entlassene, dem man das Wiederemporkommen unmöglich macht, Die Anordnung der Bürgersteige, Dämme und gärinerischen Anlagen sind den Säulenhallen entsprechend in vielen Fällen getrieben, die Bahn der Rechts zu verlassen und geregelt, wobei leider die Anlagen recht turz weggekommen sind. sich dem Unrecht, dem Verbrechen, in die Arme zu werfen. Oder Sonach dünkt uns der Ihnesche Entwurf zur Ausführung er wird, an seinem traurigen Geschick verzweifelnd, von neuem reif unannehmbar." für das Irrenhaus.
dadurch zerstört.
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Der Kreuz- Zeitung " schließt sich die„ Tägliche Rundschau" an. In einem längeren Artikel ven Hans Schliepmann heißt es unter
anderem:
Die Berliner Konfektion gegen erhöhte Telephongebühren. Der Verband deutscher Damen- und Mädchenmäntelfabrikanten, " Nachdem unsere höchste, zu bau- ästhetischem Urteil be- der Verband der Fabrikanten von Blusen, Kostümen und verwandten rufene und berechtigte Behörde, die Akademie des Bauwesens, Artikeln, der Verein Berliner Herrenkonfektionsfirmen und der die deutschen Architekten zu einem Jdeenwettbewerb aufgefordert, Verband Berliner Knabenkonfektionsfirmen haben an den Reichstag wie neue Durchfahrten vom Pariser Plak nach dem Tiergarten und den Poststaatssekretär eine Eingabe gerichtet, in der das drin geschaffen werden könnten, und nachdem diese Behörde durch gende Ersuchen ausgesprochen wird: ihre Preisgerichtsentscheidung deutlich genug ihre Ansicht dahin ausgesprochen, daß nur eine Erhaltung der festen Umwandungen des Pariser Plazes diesem und unserem herrlichen Siegestor seinen fünstlerischen Wert sichern könnte, eine Ansicht, die, mindestens von der überwiegenden Mehrheit aller öffentlichen Stimmen durchaus gebilligt wurde nach allem diesen sollte doch die merkwürdige und niemals irgendwie überzeugend begründete Idee einer Doppeldurchbrechung der westlichen Platzwand endlich aus der Erörterung verschwinden.
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Unter Beibehaltung der Pauschalgebühren eine Staffelung derselben vorzunehmen, lediglich nach der Zahl der Gespräche ohne Unterschied auf die Größe des Fernsprech nebes."
Sie erwarten von diesem Vorschlag, wofür die Erhöhung bei 10 000 Gesprächen empfohlen wird, daß der Unterschied zwischen großen und fleinen Neßen und somit die Gegenfäße zwischen Stadt und Land beseitigt werden, daß der allgemeine Gesprächszähler überflüssig werde, wodurch eine erhebliche Berringerung der Klusgaben für die Postverwaltung eintreten werde, und daß dagegen die Staffelung eine bedeutende Mehreinnahme ergeben werde, die auch eine Ermäßigung der Gebühren für die kleineren Städte und das Land ermögliche.
Daß der Verkehr", dieser Zeitgöße ärgster Biblipukliart, just am Brandenburger Tor eine grundstürzende Aenderung aller Verhältnisse fordere, kann höchstens ein Chauffeur behaupten, der durchs Tor hindurchrasen möchte in der Sicherheit, jenseits auf fünfhundert Schritt ringsum nirgend auf ein minderwertiges Bewegliches zu stoßen. Man sage wenigstens frei heraus, Die Lebensmittelhändler in der Markthalle in der Lindenwas denn also eigentlich dazu zwingt, wenn die anderen Gründe ftraße protestieren lebhaft dagegen, daß sie aus der Halle verwiesen sich als Phrasen echt moderner Prägung, d. h. als glänzend werden sollen. Es sind einer Anzahl solcher Händler Kündigungen und drohend inszenierte Phrasen, erweisen. Gibt es denn etwas zugegangen, die von vielen um so bitterer empfunden werden, als 1nwürdigeres, Widerwärtigeres, Undeutscheres als dieses die Leute oft seit vielen Jahren in der Halle ansässig sind und hier Zischeln und Naunen, Augenwinken und Augenzuden, das gegen- thre Eristenz haben. Die Markthallendeputation glaubte zu dieser wärtig einmal wieder im Schwange ist, und das aufrechte Männer Maßnahme greifen zu müssen, weil Plak für die Erweiterung des nur mit tiefem Gram oder mit hellem Borne erfüllen kann! Blumenhandels notwendig gebraucht wird und hat anheimgestellt, Sind wir Deutschen wirklich so weit, daß die Sache in sich keine daß die gekündigten Händler nach der Markthalle in der ZimmerKraft mehr hat, sondern nur der Geldfad oder die schlaue Be- straße oder nach der Mauerstraße übersiedeln. Dagegen wehren sich nuzung der rechten Personen? Daß die Berufenen fein lautes wieder die Lebensmittelhändler, weil sie meinen, daß ihre KundNein oder Ja sagen und daß feste Persönlichkeiten fehlen? schaft ihnen nicht nachgeht. feit nichts zuwünschen übrig. Diese Auslassungen über den neuen Plan lassen an Deutlich
Aufgestöbert.
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Auf der Strecke Berlin - Hoppegarten werden vom 20. März bis Ende April d. J. an den Sonn- und Festtagen außer den regelmäßig verfehrenden Zügen noch folgende Sonder- Vorortzüge befördert werden: Ab Berlin , Schlesischer Bahnhof ( Wriezener Bahnsteig) 44 nachmittags, 60, 709 und 759 abends; ab Hoppegarten 603, 715, 803 und 851 abends.
Die Kardinaltugend der christlichen Klugheit. Ein Jesuit, der die christliche Nächstenliebe predigt und dabei so wenig flug ist, etwas allzu tief in sein wahres Innere blicken zu lassen, ist der Pater Koch. Der hochwürdige Ordensherr hielt dieser Tage in Berlin einen Vortrag, wie sich angesichts der herrschenden großen Arbeitslosigkeit und der Verteuerung der ganzen Lebenshaltung die christliche Charitas zu betätigen habe. Seine Ausführungen gipfelten in dem Nach langer Krankheit hatte er Arbeit gefunden. Der Arbeitrecht netten Sate, daß das Almosen viel weniger eine Tat des geber war eine jener„ edlen Seelen", die ihre billigen Arbeitsliebevollen Herzens als des flugen, berechnenden Berstandes fräfte mit Vorliebe unter den Schiffbrüchigen suchen, unter den fejn müsse. Mit anderen Worten: man soll niemals unter- Insassen der Krankenhäuser, Obdachlosenashle, Herbergen und Ge- amerikanischen Schulbrandes von berufener Seite besonders hervor. Die Feuersicherheit der Berliner Schulgebäude ist anläßlich des stützen, ohne den ganzen Zustand des Armen zu erforschen und fängnisse. In der Not greift ja der Ertrinkende nach dem Stroh- gehoben worden. Soweit es sich um die Schulgebäude selbst handelt, zu erkennen. Das unterschreiben auch wir, wenn damit ge- halm. Auch Wohnung hatte er gefunden, nach langem Umherirren, kann diese Sicherheit wohl als ziemlich verbürgt gelten. Nur in meint ist, daß ein bloßes Almosen in der Regel überhaupt bei einer freundlichen Frau, die seinem ehrlichen Gesicht mehr einigen wenigen, meist alten Schulgebäuden, beispielsweise in ber nicht hilft, sondern daß bei bevorstehender Berarmung tat- traute als dem schäbigen Anzug. Bald rühmte sie sich, richtig ge- fatholischen Gemeindeschule hinter der Hedwigsfirche, die nur einen fräftig eingegriffen werden muß. Aber der Pater, der selbst urteilt und einem armen Teufel geholfen zu haben. Der Mann einzigen Ein- und Ausgang hat, und einigen Mietsschulen sind die im Bollen fitzt, beschränkt seinen Ausspruch auch sogleich wieder, war das Muster eines Schlafburschen, fleißig und sauber, solide baulichen Verhältnisse nicht so, wie man es wünschen sollte. Indes indem er weiter fagt: lieber mit Arbeitsgelegenheit helfen und sparsam. Fünf Wochen später flingelt es eines Nachmittags. ist auch hier die Gefahr nicht so bedeutend, daß irgendein Grund als mit Naturalien oder gar mit Geld! Und zum Schluß Ein Schuhmann steht da mit einem Aftenbogen unter dem Arm. achtung, daß in unmittelbarer Nähe von Berliner Schulgebäuden zur Beunruhigung vorliegt. Vielmehr verdient es dagegen Be diefer Ausführungen, die entschieden den Vorzug der Billig- Frau Schulze hat nicht gern etwas mit der Polizei zu tun, schon recht feuergefährliche Betriebsstätten zu finden sind. Gins der teit haben, heißt es: Die christliche Klugheit soll unsere der Nachbarn wegen. Sie läßt den Beamten draußen stehen, damit treffendsten Beispiel ist die Gemeindeschule in der Strakauer Alec.