Vorort- Nachrichten.
anderen Berufsschichten aufweist, mit 50 Proz. Stimmen aus den anderen Berufszweigen einen guten Erfolg erzielt.
innerlich zur Sozialdemokratie gehören. Darum müssen wir unver züglich die Agitation von neuem beginnen und die Zeit bis zum Dienstag, den 24., energisch ausnüßen. Wir bitten die Berliner Genossen, dieses Datum zu beachten
und Waidmannsluster Arbeitskollegen auf die Wahl aufmerksam zu
Der Stimmenzuwachs für unsere Partei beträgt in den Zur Gemeindewahlbewegung. alten Bezirken, berechnet nach den abgegebenen Stimmen gegenüber Gemeindewahlen finden am heutigen Tage statt in den eingeschriebenen Wählern, 70-100 Proz. Dieser große Zuwachs Friedenau nachmittags von 2-9 Uhr; in Adlershof ist wohl mit der beste Beweis für die Erfolge des Niederreitens der von Wählern, die öffentlich ihre Stimme für die Partei abgegeben, machen. nachmittags von 4-7 Uhr; in Zepernick Kolonie Sozialdemokratie . - Als Kuriosum wollen wir noch erwähnen, Schöneberg . Röntgental Schönbrück( Wahlort Zepernick ) nach- daß im Beamtenwahllokal ein Kriminalwachtmeister an den Wahlmittags von 4-5 Uhr und Wilhelmsruh nachmittags vorsteher die naive Frage stellte, ob er denn auch nicht gleich für von 3-7 thr. seinen lieben Nachbar die Stimme abgeben könnte. Vielleicht hängt Wahllokal aus an das kgl. Polizeipräsidium das telephonische Erdiese Fragestellung auch damit zusammen, daß, weil von diesem suchen gerichtet worden war, allen Schußleuten, die im Beamten haus wohnen, sofort frei zu geben, damit dieselben noch schnell für der betreffende Kriminalwachtmeister nun geglaubt hat, dies gleich den staatserhaltenden Bürgerverein ihr Wahlrecht ausüben können für alle feine Kollegen besorgen zu fönnen.
Uebe jeder Arbeiter sein Wahlrecht aus und gebe feine Stimme den Kandidaten der Sozialdemokratie. Friedenau .
Die Gemeindevertreterwahl findet heute nachmittag von 2-9 Uhr im Restaurant Hohenzollern", Handjerystr. 64 statt. Die Gegner machen die verzweifelten Anstrengungen; soll der sozialdemokratische Kandidat Genosse Paul Richter als Sieger aus der Wahl hervorgehen, so übe jeder sein Wahlrecht aus. Die Berliner Genossen werden ersucht, sobald sie mit Friedenauern zusammenarbeiten, dieselben an ihre Pflicht zu erinnern. Königs- Wusterhausen .
Am morgigen Donnerstag vormittags von 9½- 1 Uhr und nachmittags von 3-6 Uhr findet die Gemeindewahl in der dritten Klasse statt. Nachdem der Liberale Wahlverein sich mit dem HirschDunckerschen Gewerfverein geeinigt hat, werden die Gewerkschaftsund Parteigenossen alles aufzubieten haben, wenn der Kandidat der Sozialdemokratie Genosse Franz Kaifer als Sieger aus der Wahl hervorgehen soll. Die Berliner Genossen werden ersucht, falls sie mit Königs Wusterhausener Arbeitern zusammenarbeiten, dieselben auf ihre Pflicht aufmerksam zu machen. Gehe jeder Wähler rechtzeitig zur Wahl.
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Kolonie Röntgental.( Béz. Bernau .)
Die Gemeindevertreterwahl findet heute am 18. März statt. Die dritte Klasse wählt von nachmittags 4-6 Uhr in Zepernick im Gemeindebureau. Pflicht der Genossen ist es, Mann für Mann zu erscheinen und nur unserem Kandidaten, dem Genossen Franz Schulz sen., ihre Stimme zu geben. Nur wenn auch der letzte Mann an die Wahlurne gebracht wird, ist es möglich den Sieg zu
erringen.
Nieder- Schönhausen.
Freitag, den 27. März, mittags von 12-8 1hr, findet die Ersatzwahl für die dritte Klasse im Restaurant Liedemit statt. Zu wählen ist ein Hausbefizer. Der Kampf um dieses Mandat wird besonders heiß werden. Die Haus befizer machen die größten Anstrengungen, um wenigstens dieses Mandat in der dritten Selafie zu retten. Es ist deshalb Pflicht der Parteigenossen, tüchtig zu agitieren, damit wir auch unserem zweiten Kandidaten zum Siege verhelfen. Die letzte Wahl hat bewiesen, daß es auf jede Stimme antommt. Falkenhagen- Seegefeld.
Die Gemeindewahl findet am Donnerstag, 19. März, statt. Die 3. Klasse wählt von 3-4 Uhr. Alle Wähler müssen um 3 Uhr im Wahllokal, Gasthof Thiele, Falkenhagen, anwesend sein. Unser Kandidat für die 3. Klasse ist Genosse Richard Bod.
Wahlergebniffe.
Treptow - Baumschulenweg. Bei der gestrigen Gemeindevertreterwahl im ersten Bezirk übten von den 565 eingeschriebenen Wählern 259 ihr Stimmrecht aus. Es erhielt unser Genosse Mielley 109, der Konservative Nickel 126 und der Freisinnige Hiller 24 Stimmen. Demnach findet Stichwahl zwischen Miekley und Nickel statt. Vor zwei Jahren, als noch im ganzen Ort gewählt wurde, beteiligten fich 51, bei der gestrigen Bezirkswahl 47 Proz.
Johannisthal . Bei der stattgehabten Gemeindevertreterwahl flegten in der III. Abteilung unsere Genossen Pirsich und Gobin mit je 234 Stimmen gegen die bürgerlichen Kandidaten, welche 95 refp. 91 Stimmen erhielten. Wir haben seit der letzten Wahl vor zwei Jahren einen Zuwachs von 37 Stimmen zu verzeichnen, trogdem der Ort sich nicht wesentlich vergrößert hat. Die Bürgerlichen Kandidaten haben nur deshalb noch eine solche Stimmenzahl erhalten, weil der bekannte sanfte Druck die Eisenbahnarbeiter und -Beamten zur Wahl trieb, was erst seit den Hottentottenwahlen geschieht.
Brit- Buckow . Bei der stattgehabten Gemeindewahl in der dritten Klasse sind unsere Kandidaten trotz stärkerer Wahlbeteiligung und Stimmenzunahme mit 28 Stimmen unterlegen. Jedoch können unsere Gegner auf ihren Erfolg nicht ſtola sein. Ihren Sieg fönnen sie nur den Forensenstimmen verdanten. Unseren Genossen wird der Ausfall der Wahl aber ein Ansporn zu noch intensiverer Arbeit und zum Ausbau der Organisationen sein.
Neu- Dabendorf bei Zossen . Bei der Gemeindewahl erhielt der von uns aufgestellte Kandidat Genosse a 5 1 8 Stimmen, der Kandidat des Interessentenvereins 5 und der Bauernkandidat 26 Stimmen, lekterer ist somit gewählt. Daß unsere Stimmenzahl eine so niedrige ist, liegt daran, daß sogar freigewertschaftlich organisierte Maurer ihre Stimme dem Bauernfandidaten gaben. Viele hielten es gar nicht für nötig, zur Wahl zu gehen. Das ist sicherlich ein Beweis, daß wir noch viel Aufklärungsarbeit zu verrichten haben.
Hohenschönhausen. Bei der gestrigen Gemeindevertreterwahl er hielt unser Genosse Emil Albrecht 50 Stimmen, während ein Herr Gröbler 61 und zwei andere bürgerliche Kandidaten 45 bezw. 5 Stimmen auf sich vereinigten. Es hat demnach Stichwahl zwischen unserem Genossen Albrecht und Herrn Gröbler stattzufinden.
Waidmannsluft- Lübars. Bei der vorgestrigen Gemeindewahl in der dritten Klasse, in der ein Grundeigentümer zu wählen ist, kam es Rummelsburg . Bei den am Montag stattgefundenen Gemeinde- nicht zur Entscheidung, vielmehr ist eine Stichwahl notwendig, die vertreterwahlen siegte im 6. Bezirk Genosse Hermann Müller mit am Dienstag, den 24. d. M., nachmittags von 5-8 Uhr, im Lokal 472 Stimmen gegen 21 Stimmen, die auf den Eigentümer Baetsch von Wennrich, Waidmannslust , Waidmannstr. 22, stattfindet. Von fielen; im 7. Bezirk siegte Genosse Gorgas mit 320 Stimmen 428 eingeschriebenen Wählern erschienen 213 am Wahltisch, 6 Wähler gegen 36 gegnerische Stimmen. Den 6. Bezirk hatte bisher ein wurden wegen Steuerrückstände ausgeschlossen, da ihr Wahlrecht bürgerlicher Vertreter imme. In dem neuen Beamtenbezirk ruhte". 207 Wähler gaben ihre Stimme ab, davon fielen auf ( Beamtenwohnhaus) erhielt der vom Lehrerverein, genannt Bürger- unseren Genossen Luscher 102, auf den Landwirt Faust( Lübars) verein, aufgestellte Lokomotivführer Lahn 161 Stimmen, gegenüber 92 und auf den Fabrikanten Franke 13 Stimmen. 50 Stimmen, die auf Genoffen Trints entfielen. Ersterer ist mithin Wären nur vier unserer Genossen mehr zum Wahltisch gegewählt. Trotzdem haben wir auch in diesem Bezirk, wenn man fommen, so wäre die Stichwahl vermieden worden. Wenn auch die hierbei in Betracht zieht, daß dieser Bezirk 440 Beamte als Wahlbeteiligung eine rege war, so befinden sich unter den 50 Broz. Stimmberechtigte gegenüber von nur 100 Stimmberechtigten aus der nicht zur Wahl Erschienenen eine Anzahl Wahlberechtigter, die
Wilhelm Zimmermann schildert in seiner Geschichte des Wilhelm Zimmermann schildert in seiner Geschichte des Jahres 1848 die Trauerfeier für die gefallenen Frei heitshelden des 18. März wie folgt:
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Stadtverordnetenversammlung.
des Etats ausgefüllt. Gine längere Debatte rief der Armen Die letzte Sibung wurde ganz mit den weiteren Beratungen des Etatsausschusses forderte den weiteren Ausbau der Armenpflege et at hervor. Stadtv Moltenbuhr( Soz.) als Berichterstatter nach dem Elberfelder System. Man solle jedem Armenpfleger nicht mehr als 2-3 Arme zuteilen, damit die Pfleger auch in der Lage der Gründung einer Eristenz behülflich zu sein. Redner tritt sind, den Armen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und bei weiter dafür ein, daß mit den Armenvorstehern und Pflegern regelmäßig Versammlungen abzuhalten sind, wo sich eine gegenseitige Aussprache ermöglichen lasse. In Schöneberg gibt es Pfleger, denen 12 und noch mehr Arme zugeteilt sind. Es muß dafür gesorgt werden, daß alle Ideale erfüllt werden, die sich der Schöpfer dieses Systems gestellt hat.
Stadtrat Walger gibt zu, daß die Schöneberger Armenpflege einer großen Reorganisation bedürftig ist, nur meint er, nan solle sich bei Beurteilung der Angelegenheit nicht von Zahlen leiten lassen.
Stadtverordnetenvorsteher 2ohausen tritt den Ausführungen des Stadtverordneten Molkenbuhr bei. Wenn man das System zur Tat werden lassen will, so spielen die Zahlen doch eine große Rolle. 15 Pfleglinge dürfen unmöglich einem einzelnen Pfleger unterstellt werden.
15 Armen an einen Pfleger für gar nicht so schlimm. Die Schöne Stadtv. Linicus( Unabh. Vg.) hält die Zuteilung von berger Armen sind meistens alte Leute, denen nicht mehr zu helfen ist und die sich durch den Besuch der Armenpfleger nur belästigt fühlen. Das Elberfelder System lasse sich seiner Meinung nach in Schönberg nicht einführen, weil wir nicht in Elberfeld wohnen". Stadt. Hoffmann( Soz.) wendet sich gegen die Auss führungen des Vorredners und bringt den Nachweis, daß von den Schöneberger Armen eine sehr große Anzahl noch im besten Mannesalter stehen. Redner fordert, daß auch mehr Frauen zu Armenpflegern herangezogen werden.
Stadtv. Salinger( Lib. Fr.) tritt namentlich für die Mit wirkung von Frauen und Arbeitern als Armenpfleger ein. Die Arbeiter hätten sich stets auf derartigen Posten gut bewährt. Auch zu Armenvorstehern solle man Arbeiter heranziehen. ins Beug, mehr Arbeiter zu Armenvorstehern heranzuziehen; das hieße die Politik in die Armenpflege hineintragen. Aus seiner Erfahrung fönne er nur sagen, daß die Arbeiter zur Uebernahme der artiger Posten auch sehr schwer zu haben sind.
Stadtv. Linicus( Unabh. Vg.) legt sich energisch dagegen
Stadtv. Wollermann( Soz.) bringt den Nachweis, daß gerade das Umgekehrte der Ausführungen des Vorredners zutreffend ist. Eine große Anzahl von Arbeitern hat sich zur Uebernahme derartiger Posten bereit erklärt. Die Armendirektion hat aber darauf nicht die geringste Rücksicht genommen.
Damit schließt die Generaldebatte. Bei der weiteren Be. ratung des Etats wird vom Stadtv. Dr. Jacoby( Lib. Vg.) der Antrag gestellt, vom Magistrat Erwägungen über die Einführung der freien Arztwahl in der Armenpflege anstellen zu lassen. Rebner begründet den Antrag damit, daß man auch den Armen die Gelegenheit geben muß, sich an den Arzt ihres Vertrauens zu wenden. In allen Städten, wo die freie Arztwahl für die Armenwünscht, zunächst in einem Bezirk den Versuch damit zu machen. pflege bereits eingeführt ist, hat sich dieselbe gut bewährt. Redner
Stadtv. Magnan( Soz.) erkennt an, daß man auch den Armen das Recht geben muß, sich an den Arzt ihres Vertrauens zu wenden, aber die freie Arztwahl ist vielfach nicht das, was allgemein darunter verstanden wird. Die freie Arzttoahl stellt es nur dem Arzt frei, ob er diesen oder jenen überhaupt behandeln will. Dann wäre es auch verfehlt, einen einzigen Bezirk herauszugreifen. Man muß mit dem ganzen System brechen.
Gestattet, meine Lieben, daß auch der katholische Bruder Rüdigerfchen und anderer großen Fabriken, die der National Die Ehrung der Barrikadenkämpfer. ein ji bifcher Geistlicher, Sachs. Der wies darauf hin, wie alle Schriftsteller waren zum ersten Male hier vertreten, mit der Brüder grüßt", eine furze, gehaltvolle Rede. Ihm folgte baumaschinenanstalt, und lange Reihen von Handwerkern. Die jüdischer Scheidewände, die bisher den Bruder vom Bruder getrennt haben, Fahneninschrift freie Breffe". Dann folgten die Künstler, mit diesem herrlichen Werte gefallen seien, wie alle ohne zahlreiche Abordnungen auswärtiger Städte, Unterschied des Glaubens sich brüderlich die Hände gereicht haben, von Charlottenburg , Potsdam , Spandau , Magbe und auch der alte Bund des urältesten Glaubens freudig sich erhebe, burg , Frankfurt a. D., Breslau und anderen. Auch „ Am frühen Morgen fand in allen Kirchen ein Trauergottes- diesen neuen Bund zu besiegeln.... die deutschen Städte Braunschweig und Hamburg hatten dienst statt. Alle Läden waren geschlossen, aller Verkehr war auf... Nach 2 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Der ganze ihre Vertreter gesandt. Der Magistrat mit den goldenen gehoben. Von allen Dächern herab wehte die schwarz- rot- goldene Bug selbst hatte die Länge einer Meile und währte vier Ketten geschmückt und sämtliche Stadtbehörden, Fahne, heute mit schwarzem Flor berhüllt. Die ganze Bevölkerung volle Stunden und darüber. Die ältesten Leute in mit allen Schulen der Stadt, die Gymnasiasten war in Trauer, die Frauen in tiefstes Schwarz gekleidet. Auf den Berlin hatten etwas Aehnliches nie gesehen. Als die Spiße des felbst mit Waffen und Fahnen, waren im 8uge. Toren. auf den Türmen, auf den Ministerien, selbst auf dem Palais Buges von der Neuen Kirche nach dem weit entfernten Friedrichs- Wie den Anfang, so bildeten auch das Ende des Zuges dic Gewerke, des verewigten Königs, auf den vier Eden des Königshain , dem Orte der Beisetzung, aufbrach, war es gegen 1/3 Uhr; große Abteilungen namentlich der Maschinenbauer. schlosses waren neben der deutschen Fahne große und es war gegen 6 Uhr, als das Ende des Zuges von dem Ver- Als der Zug die Charlottenstraße hinab nach den Linden zu schwarze Trauerfahnen aufgezogen. Die Statuen von fammlungsort aus sich entwickelte. So zahlreich waren die Leid- bis zum Opernplatz gekommen war, wurde er mit einem Choral Scharnhorst, Blücher und Bülow waren mit deutschen umflorten tragenden. Die ganze Umgegend hatte Abordnungen und Teil- empfangen von den Mitgliedern der königlichen Schauspiele, der Fahnen geschmückt. nehmer geschickt. Ueber hunderttausend Menschen Singakademie und des Domchors, die sich hier anschlossen. Von da
Schulen, der Bürgerwehrabteilungen nach dem Gendarmenmarkt, zu der Neuen Kirche, im Mittelpunkt der Stadt.
Die Säulen der Kirche waren mit Trauerflor und grünem Laube geschmückt und die hundertdreiundachtzig Särge, neben und übereinandergestellt, zeigten sich auf dem Katafalt den Augen.
Draußen vor dem Tore, auf der höchsten Stelle des Friedrichs haines war das Grab gegraben, ein großes Viered. Voltstämpfer, Mitstreiter der Gefallenen hatten es gegraben, teine bezahlte Hand hatte eine Schaufel dabei geführt.
Ein Altar
Bon 12 Uhr an begann das Strömen der Gewerte und waren dem Zuge eingereiht, und gegen eine halb. ging der Zug über den Schloßplay. Innungen, der Universität, der Gymnasien, der million guichauer follen sich angeschlossen haben Wie er am zweiten Schloß portal anlangte, Es war ein schöner sonniger Märztag, schön wie ein Tag trat der König, umgeben von seinen Ministern, im Mai. auf den Balton hinaus, er nahm den Helm ab und Der Zug wurde eröffnet von Männern der Handwerker- grüßte, und blieb so, den Helm im Arm, stehen, vereine und den Schüzengilden. Der ganze Bug bestand bis die legten Särge vorüber waren. Auch die bald aus größeren, bald aus fleineren Abteilungen, zwischen welche Trauerfahnen auf und an dem Schlosse wurden Liebe Hände hatten auf jeden Sarg Kränze und Schleifen ge- eine Anzahl Särge kam, die auf umflorten Bahren getragen wurden, feierlich grüßend vor den Toten gesenkt. spendet und auch der Aermiste hatte irgend ein fleines Liebesopfer bald mehr, bald weniger Särge, zuweilen erschienen auch einzelne, gefunden für seinen teuren Angehörigen. Alle Leichen, bis auf so der letzte, ein Kinderfarg. dreiunddreißig, waren von den Ihrigen erkannt worden. Auch Der ersten Abteilung der Särge voran gingen junge Mädchen fünf Frauen und zwei zwölfjährige Knaben in Trauer, welche Kränze auf Samttissen trugen. Hinter dem letzten, waren darunter. Die eine Frau war erschossen worden, dem Kinderfarg, geleitete die Geistlichkeit aller Betennt- Es wurde ein freier Raum in der Mitte gelaffen, um das während sie ihren Säugling an der Brust hatte... nisse, die evangelischen, katholischen, deutschkatholischen und zu errichtende Denkmal aufzunehmen. ... Gegen 2 Uhr hatten sich alle, welche sich dem Zug an- jüdischen Seelsorger, alle in der Amtstracht und in stand auf der Höhe des Friedrichshains. Aus der Mitte des Grabes schließen wollten, versammelt. außerordentlicher Bahl, die lange Reihe der Leidtragenden, erhob sich ein Mast mit dem verschleierten deutschen Adler und dem Das Mufiftorps begann den Choral" Jesus meine Zuversicht". fie gingen tröstend zwischen diesen. Wappen der Stadt Berlin . Unter dem Mast fah man Lorbeerzweige In langsamen feierlichen Tönen erklang er. Die Orgel aus der Da waren die Eltern, die Geschwister, die Frauen, die Kinder, und 3hpressen dicht verschlungen über dem Grabe. Sarg an Sarg, Kirche fiel ein, und alle Versammelten stimmten zu dieser Weise ein die Verlobten der Gefallenen. Die Witwen und Waisen schwammen in doppelter Reihe, wurde eingesenkt in das gemeinsame Grab. Am Lied an, das für diesen Tag gedichtet und verteilt worden war. in Tränen und konnten sich ihres Schmerzes nicht erwehren. Die Altar sprach der Prediger Sydow die Gedächtnisrede. Er erDer erste Vers war geendet, die Posaunen und die Orgel schwiegen. Leidtragenden hatten alle Blumensträuße, die aus den föniglichen innerte daran, was die Gefallenen ertämpft, indem sie Eine lautlose Stille herrschte in der„ Völkerversammlung", denn nur Gärten geschickt worden waren. Auch den Blumenschmuck des erreicht und mit ihrem Blute besiegelt haben, was ihre Väter ruhmso konnte man diese Versammlung nennen. Wohin das Auge reichte, Statafaltes hatte das Hofmarschallamt durch die Schloßgärtner voll im Jahre 1813 begonnen. Aus dem Grab herauf töne der war Kopf an Kopf gedrängt. besorgt. Ruf: Friede, Eintracht, Liebe!" und darum müsse mit Rührung Da trat der Hofprediger Sydow bor den Altar des Die Abteilung der Universität folgte ihnen offenbar und Dank den auf beiden Seiten Gefallenen ein Andenten geweiht Katafaltes. Alle Häupter entblößten sich in einem Augenblick, als mit dem Reichsbanner. Der ehrwürdige Alexander v. Hum- werden. er von da herab sprach: Traget sie hinaus, die Brüder, welche boldt und der Rektor der Universität gingen voraus. Der Volksmann, Assessor Jung, sprach im Geiste der ents gefallen sind in dem Kampfe, der so fegensreiche Große Teilnahme erregten die Studenten, sie schritten mit ihren schiedenen Volksfreunde. Folgen für das Waterland gehabt hat, und der bestimmt Waffen, durch die sie in der fürchterlichen Nacht die Führer des Der Bischof Neander fegnete die Särge ein und die ist, jetzt das Band der Liebe und der Einigkeit um das ganze tapfer kämpfenden Voltes geworden waren. Schützengilde gab nach Kriegsgebrauch den Kampfdeutsche Vaterland zu schlingen. Ebenso blickte man mit wärmster Teilnahme auf die in militärischer genossen drei Salven ins Grab. Lasset in der Ehrfurcht vor den Toten alle Gefühle, welche in der Haltung und Bewaffnung einherschreitenden Mitglieder des„ Sie sind nicht umsonst gestorben. Das Bater. einzelnen Bruſt berschieden wogen, untergehen. Dentet an den Willen Handwerkervereins und der zahlreichen Fabrik- land wird ihrer ewig gedenten!" So dachten, fo Gottes, der die Geschicke der Menschen regiert und alles zum Besten arbeiter, die fast alle hinter oder auf den Barri fagten fast alle. Für die Hinterbliebenen der Gefallenen führt, der die Kugeln in der Schlacht leitet und Leben gibt und nimmt." taden gestanden hatten. übernahm der Staat zu forgen; für die gefallenen Nachdem er in diesem Geist einige Minuten gesprochen, trat ein Da waren die Arbeiter der Borsigschen Fabrit, Bürgerlichen selbst legte die ganze Stadt auf katholischer Geistlicher, Ruhlandt, vor und begann mit den Worten: Herr Borsig selbst als ihr Führer; die Arbeiter der Egelschen, der vierzehn Tage Trauer an