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ralen Blatt wie dem Berliner Tageblatt" fo wegwerfend zu sprechen, wie Herr Fischbeck es getan hat, scheint mir für einen Liberalen nicht gang angebracht. Ich begreife ja, daß er mit der Haltung des Blattes ihm gegenüber nicht ganz einverstanden ist, aber er kann doch nicht verlangen, daß alle Blätter ihn so behandeln wie die Kreuz- Beitung", die ihm wegen seiner Rede über die Arbeitslosen einen wahren Liebesantrag gemacht hat. Stadtrat Fischbeck: Ich habe mit meinem Nachbar gesprochen und höre, daß in der Rede des Herrn Nathan auch die Rede von mir gewesen sein soll. Ich habe kein Wort verstanden, was von mir gesagt wurde.

Stadtv. Nathan: Diese Bemerkung scheint mir sehr deplaciert. Herr Fischbed braucht nicht hier zu sein, aber wenn er hier ist, hat er die Pflicht, den Verhandlungen zu folgen.

Stadtrat Fischbed: Solange ich an dieser Stelle stehe, habe ich darüber zu bestimmen, ob ich zuhören will oder nicht.( Auf­regung.)

Stadtv. Nathan: Ich habe nicht zu bestimmen, was Herr Fischbeck tut, aber ich habe das Recht, zu kritisieren, was er tut. ( Lebhafte Zustimmung.)

Stadtrat Fischbed: Ich habe ihm(!) nicht verwehrt, eine Rede zu halten; er tann reden, was er will.( Sturm des Unwillens; Nufe: Unverschämt!) Stadtv. Nathan: Es ist sehr wichtig, festzustellen, in welcher Weise derjenige dem städtischen Parlament gegenübertritt, der von uns gewählt ist.( Ruf: Und bezahlt wird!) Es wird nicht leicht ein Liberaler zu finden sein, der sich in dieser Weise benimmt. ( Stürmische Zustimmung.) Ja, wenn das Herr v. Kröcher getan

hätte

nicht ungerügt durchlassen.

Vorsteher: Ich kann die Aeußerung des Stadtrats Fischbed Stadtv. Singer: Ich erkläre hiermit für mich und meine Freunde, daß wir das Verfahren des Herrn Stadtrats Fischbed als eine Mißachtung unserer Qualität als Stadtverordnete an­sehen und uns nicht gefallen lassen!( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Stadtrat Fischbeck: Ich habe nur auf persönliche Angriffe des Herrn Nathan geantwortet.

Stadtv. Nathan: Nein, Sie haben eben nicht geantwortet, fondern sie haben erklärt: was ich sagte, sei Ihnen ganz gleich gültig.( Die stürmische Erregung der Bersammlung dauert fort.)

Damit schließt die Debatte.

Persönlich erflärt Stadtverordneter Singer: Ich habe nicht gefagt, daß man die Betrunkenen nicht aufnehmen soll, selbst auf die Gefahr hin, daß sie erfrieren, sondern daß man in den städ­tischen Anstalten besondere Aufenthaltsräume für Be­trunkene einrichten soll.

Oberbürgermeister Kirschner: Ich habe die Pflicht, den Stand­punkt des Magistrats zu wahren. Der Vorsitzende der Versamm­lung hat erklärt, daß er eine Aeußerung des Stadtrats Fischbeck nicht ungerügt durchlassen kann. Das läßt erkennen, daß ihm den Mitgliedern des Magistrats gegenüber ein Rügerecht zu steht. Das ist nach unserer Verfassung nicht der Fall, und ich darf daraus kein Präjudiz herleiten lassen. Das Rügerecht gegen über Magistratsmitgliedern steht nur mir zu. Vorsteher Michelet : Ich glaube, ich habe die Rechte unserer Stadtverordneten selbst gegenüber Magistratsmitgliedern zu wahren.( Lebhafter allseitiger Beifall.) Wenn ich glaube, daß ein Mitglied der Versammlung beleidigt worden ist, habe ich die Pflicht, dieses Mitglied selbst gegenüber Magistratsmitgliedern zu schützen.

Oberbürgermeister Kirschner: Ich muß dabei stehen bleiben, daß ein Rügerecht dem Herrn Vorsteher nicht zusteht.

Aus der Partei.

Auch das ist in Charlottenburg nicht der Fall, nicht einmal in Rig- gerichtsgefeßes auch auf Elfab 2othringen aus dorf; dort werden sogar die Arbeiteranzüge gestellt. In Berlin zu dehnen. Die dortigen alten Landesbestimmungen seien vielfach müssen die Straßenkolonnenarbeiter ihre Kleider und ihr Frühstück für die Arbeiter nachteilig. auf die Straße legen, wo es manchmal von Hunden berunreinigt Der Regierungsvertreter von Elsaß- Lothringen bekämpfte wird; in Charlottenburg fahren den Kolonnen kleine Wagen nach, die Petition und wollte die Zuständigkeit des Reichstages in dieser auf denen die Arbeiter ihr Mittagessen wärmen können. Berlin Frage bestreiten, sogar der Zentrumsabgeordnete Dr. Fervers darf da nicht weiter mit schlechtem Beispiel voranstehen.( Beifall schloß sich diesem letteren Standpunkt des Regierungskommissars an. bei den Sozialdemokraten.) Der Referent und die Mehrheit der Kommission nahmen aber einen Bürgermeister Dr. Reide: Die Arbeitszeit ist auf eigenen für die Betenten günstigeren Standpunkt ein und überwiesen schließ Wunsch der Arbeiter verkürzt worden und die Verkürzung der lich diese Petition dem Reichskanzler zur Erwägung. Pausen auf ihren eigenen Wunsch erfolgt. 7 Monate Die sonst noch erörterten Petitionen hatten fein größeres lang haben die Arbeiter 10%, 1 Monat 10, 1 Monat 9 und Interesse. 3 Monate 8% Stunden Arbeitszeit, der Durchschnitt wird höchstens 9 Stunden betragen. Der Stundenlohn ist nicht plöblich statt des Tagelohnes und auch nur für die vorübergehend Beschäftigten ein­geführt worden. Gelegentlich muß bei Regenfällen die Arbeit zeit­weise ausgesetzt werden, aber nur bei 44 Tag Ausfall wird der Lohn nicht gezahlt. Diese Fälle kommen nur äußerst selten vor. Die Verwaltung ist ja zurzeit gerade mit der Prüfung der be­sonderen Wünsche der Parkarbeiter beschäftigt; was schwere Arbeit ist, muß aber der Obergärtner entscheiden, wer soll es denn sonst? Ueberstunden werden nur im Falle äußerster Nötigung gemacht und dann auch besonders bezahlt. Die Werkzeuge sollten von der Verwaltung vorgehalten werden. Für die Unterkunft der Park­und Gartenarbeiter ist doch sehr viel geschehen und geschieht, be­sonders in diesem Etat, noch mehr; auch weiter wird damit fort­gefahren werden. Ich hoffe, daß die Parkarbeiter sich in ihrem Butrauen zu mir, trop der Ausführungen des Herrn Zubeil, nicht irre machen lassen werden.( Beifall.)

Gemeindewahlerfolge.

In Heffen Nassau wurden zu klein- Schwalba zwei unserer Genossen gewählt. In Fischbach und Ddershausen brang je einer unserer Genossen durch.

In Langenbielau brachten die Sozialdemokraten zwvel Kandidaten durch, ebenso in Zirlau bei Freiburg .

Unsere Toten. In Barmen ist der Genosse Karl Stürmer nach langer Krankheit freiwillig aus dem Leben geschieden. Er hat schon unter dem Sozialistengesetz eifrig für die Partei gewirkt; im großen Elberfelder Geheimbundsprozeß erhielt er sechs Wochen Ge fängnis. Mehrere einander folgende Schlaganfälle lähmten in letzter Zeit Stürmers fräftigen Körper und raubten ihm fast völlig die gesetzt. Ehre seinem Andenken! Sprache. So hat er denn schließlich selbst seinen Leiden ein Ziel

sprochen. Die 10% ftündige Arbeitszeit haben die Arbeiter nicht Stadtv. Zubeil: Von Ueberstunden habe ich gar nicht ge­berlangt. Der Stundenlohn wird den Saisonarbeitern, d. h. der Warnung! Russische Genossen teilen mit: In der letzten Zeit. Mehrheit der Gesamtheit, gezahlt, und damit ist seit dem Sommer 1907 die wirtschaftliche Lage derselben erheblich verschlechtert ist im Auslande ein Subjekt aufgetaucht, das sich an die russischen, worden; denn sie haben 5 Monate lang ohnehin nichts zu beißen lettischen usw. Genossen mit der Bitte wendet, ihm in verschiedenen und zu brechen. Charlottenburg hat Unterkunftswagen geschaffen. Angelegenheiten behülflich zu sein und Verbindungen mit den Ges Zur Legitimierung seiner Berlin kann das anscheinend nicht. Die Gärtner müssen sich nossen im Auslande zu verschaffen. sämtliche Werkzeuge selbst halten und petitionieren um Lieferung. Persönlichkeit zeigt der Betreffende eine Empfehlung der Tech­Stadtv. Schulz( Soz.): Die Parkarbeit ist doch nur Saison- nischen Gruppe am Zentralfomitee der sozial. arbeit. Man zahlt doch überhaupt keinem Arbeiter Stundenlohn, demokratisden Arbeiterpartei Rußlands " vor. Da sondern Wochenlohn.( Widerspruch.) Wie die Stadt den eine solche technische Gruppe" gar nicht existiert und die Barkarbeitern gegenüber verfährt, das ist der Stadt unwürdig. Legitimation daher als falsch zu betrachten ist, werden hiermit alle Sollen die Leute etwa von dem Lohn, der noch dazu solche Abzüge Genossen vor diesem Individuum gewarnt. erfährt, für den Winter etwas zurücklegen? Wochenlohn muß gezahlt werden: diese Forderung muß jeder rechtschaffene Mensch unterstützen.

Der Parketat wird genehmigt, ebenso der Etat Polizeitosten". Die Vorlage betr. die Bewiligung von 17 000 m. zur Instand­haltung der Dienstwohnung des Polizeipräsidenten wird in Ver­bindung hiermit gleichfalls angenommen.

Stadtv. Dr. Preuß führt Beschwerde über die Langsamkeit der Arbeiten des Kaufmannsgerichts, welches den Anforde­rungen des Tages offenbar nicht mehr gewachsen sei. Stadtrat Bohn: Es sind jetzt 5 Kammern in Tätigkeit. Die Verschleppung erklärt sich teilweise durch die Schwierigkeit der

Materien.

Zum Etat der Bibliotheken erneuert Stadtv. Heimann ( Soz.) seinen Protest gegen die Kürzung des Etatstitels unter Ver­wendung der Zinsen der Leo- Stiftung u. a. Der Abstrich bei diesem Etat sei um so schmerzlicher, als gerade diese Spezial­verwaltung zu den bescheidensten gehöre; rund 12 000. feien allein an dem Titel für Anschaffung von Büchern an den Anträgen des Kuratoriums gestrichen worden! Die Braris des Magistrats werde von der sozialdemokratischen Fraktion nach wie vor ver­worfen.

Die erwähnten Etats werden genehmigt, und darauf wird die Statsberatung abgebrochen. Nach Erledigung einiger kleinerer Vor­lagen schließt die Sigung gegen 10 Uhr. Am Dienstag wird die Etatsberatung in einer Ertra sig ung gefördert werden.

Parlamentarifches.

Aus der Budgetkommission. Die Budgetkommission be­

"

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Der klagende Suchsland. Aus Halle a. S. berichtet man uns unterm 17. März: Rechtsanwalt Such sland, der bekanntlich die Redakteure Däumig, Molkenbuhr und Thiele vom Volksblatt" auf Grund des§ 823 des B. G.-B. wegen Schadenersatz berklagt hat, geht neuerdings in seiner Juristen­logik noch einen Schritt weiter. Er deduziert jezt einfach so: Hätte das Volksblatt" feine Artikel gegen ihn gebracht, dann hätte er aus den Kreisen der Leser des Boltsblatts" biel mehr Verteidigungen übertragen bekommen. Er fühle sich geschäftlich geschädigt. Suchs land, der mit seinem Beleidigungsprozeß gegen den Genossen Thiele trot Zeugniszwangs hineingefallen ist, verlangt num in dem Zivilprozeß, Thiele soll a 13 Beklagter jet beschwören, ob er den damaligen Artikel geschrieben hat oder nicht. Thiele ent gegnete ihm heute vor dem Amtsgericht mit Recht: Wohin soll denn das führen: da könnte ja ein Staatsanwalt schließlich gegen einen freigesprochenen Angeklagten wegen Eintreibung der Soften flagen und verlangen, der frühere Beschuldigte soll nachträglich be­schwören, ob er die Tat, die ihm zur Last gelegt war, begangen hat oder nicht." Das Amtsgericht kam zur Vertagung der Sache be hufs Prüfung mehrerer Rechtsfragen.

Redakteurfreuden. Der Genoffe Dstar Fröhlich vom ,, Boltsblatt für alle" hat am Freitag für zwei monate unfreiwilligen Aufenthalt im Hallenser Gefängnis ge nommen. Unter demselben Dache verbüßt zurzeit Genosse Thiele eine fünfmonatige Strafe, die ihn bis Mitte Juni der Freiheit beraubt.

Oberbürgermeister Kirschner: Dies Recht des Vorstehers stelle schäftigte sich heute eine ganze Sigung mit einem Nachtrag Letzte Nachrichten und Depeschen.

ausgeübt wird.

Buren- Miliz.

Bolas Leiche im Pantheon.

Baris, 19. März.( W. T. B.) Die Kammer verhandelte über die Vorlage, einen Kredit von 35000 Frank für die Ueberführung der Afche Zolas nach dem Pantheon zu bewilligen. Barrès( Nationalist) meinte, Zolas literarisches Wert sei unflätig und verleumde die französischen Sitten. Hier wurde der Redner von der Linken un­gestüm unterbrochen. Berichterstatter Buhat erklärte, der Brief " J'accuse"( ch flage an!) würde genügen, die Ueberführung zu rechtfertigen. Im übrigen sei das Werk Bolas durchaus moralisch, denn es habe die Gefahren des Lasters gezeigt.

Stadtv. Singer( zur Geschäftsordnung): Ich weiß, daß die Frage, ob unter der Disziplin des Präsidenten einer gesetzgeben­den Körperschaft der Bundesrat, die Minister und analog hier der Magistrat stehen, streitig ist; aber unstreitig ist, daß jedes einzelne Mitglied das Recht hat, von dem Vorsitzenden geschüßt zu werden gegen Angriffe, woher sie auch kommen mögen. Diese Tatsache möchte ich feststellen; über die Form streite ich nicht. Der Vorsteher wird sich der Zustimmung aller Gruppen versichert halten können, und wir sind ihm dankbar dafür, daß er den Ver­such gemacht hat, uns gegen solche Beleidigungen zu schüßen. ich in feiner Weise in Abrede; in Abrede stelle ich nur, daß eine zu den Grundsätzen für die Besetzung der Subaltern­Rüge ausgesprochen werden darf; eine solche ist eine Disziplinar- und Unterbeamtenstellen bei den Reichs- und Bloemfontein , 19. März.( Meldung des Reuterschen Bureaus.) maßregel. Ich fann es nicht unwidersprochen lassen, wenn von dem Staatsbehörden mit Militäranwärtern. Premierminister Fisher Kündigte die in kurzem bevorstehende Ber Vorsitzenden eine Disziplinargewalt gegen Magistratsmitglieder Den Militäranwärtern genügen ihre bisherigen Vorrechte öffentlichung eines Gesezes an, das jedem Bürger das Recht gibt, Stadtv. Gaffel: Da durch das Eingreifen des Oberbürger- nicht mehr; sie haben wiederholt petitioniert und deshalb soll ein Gewehr zu befizen und sprach die Hoffnung aus, daß eines meisters die Debatte wieder eröffnet ist, bemerke ich, daß jedenfalls nun ein Nachtrag zu den Grundsägen vom Jahre 1882 er- Tages für jeden Mann der Befiz eines Gewehres obligatorisch Tein Magistratsmitglied verpflichtet ist, mehrmals dieselbe sachliche lassen werden. Die Vorschläge der Regierung haben mehr fein möge. Auskunft zu erteilen. Auch gehen die Ausführungen der Streuz- formelle Bedeutung; das Zentrum hat eine Reihe Ab­zeitung" über Herrn Fischbeck uns hier gar nichts an. Herr änderungsanträge eingebracht, von denen einige auch materiell Nathan muß wissen, daß von gewisser Seite alles ausgenutzt wird, den Militäranwärtern Vorteile bringen sollen; sie werden um Herrn Fischbed, mich und andere herabzuziehen, wenn irgendwo teils angenommen, teils nach entgegenkommenden Erklärungen über uns ein Wort der Anerkennung steht. Unserem Vorsteher der Regierung zurückgezogen. muß das Recht vorbehalten sein, die Mitglieder gegen Belidigungen Morgen soll noch über eine Alenderung der Anstellungs­und sonstige Mißhelligkeiten zu schützen. Das Rügerecht mag er nicht haben, das hat auch kein Präsident, aber die parlamentari berhältnisse der Militäranwärter bei den Kommunalbehörden schen Präsidenten, auch die konservativen,( 3uruf: Gerade die erst verhandelt werden. recht!) haben es sich nie nehmen lassen, die Parlamentsmitglieder Wahlprüfungskommission. In den Sizungen vom 18. und gegen Ausschreitungen der Regierung zu schüßen. Darum hat der 19. März beschäftigte sich die Kommission ausschließlich mit der Vorsteher ganz recht gehandelt. Fassen die Herren das als Rüge Wahl des Abgeordneten Sch to a bach, nationalliberal, Wahlkreis Jaurès lobte lebhaft das Leben und den Mut Zolas. Nachdem auf, so ist das ihre Sache; ich als stellvertretender Vorsteher der Memel- Heidekrug. Bereits voriges Jahr beschloß der Reichstag auf Versammlung würde auch keine andere Pragis einschlagen. Wollen Antrag der Kommission, Erhebungen über mehrere Fälle anzu wir solche Ungelegenheiten vermeiden, so muß aber auch der Ton stellen, in denen Wahlbestechungen vorgekommen sein sollten. in unseren Debatten derart sein, daß wir, namentlich wo wir so Schwabach , mehrfacher Millionär, soll für seine Wahl Geld mit tief in der Arbeit siten, nicht in der sachlichen Erledigung auf- vollen Händen ausgeworfen haben. Die Resultate der Erhebungen gehalten werden.( Lebhafter Beifall.) ließen noch manche Unflarheit bestehen, so daß die Kommission auch Revolver- Attentat auf den Genossen Bernerstorfer. Oberbürgermeister Kirschner: Ich kann mich diesen Dar- jetzt noch zu keiner endgültigen Entscheidung tam und daher beschloß, legungen anschließen. In geeigneter, angemessener" Weise kann die Wahl zu beanstanden und abermals Beweis Wien , 19. März.( Privat- Depesche des Vorw.".) Heute nachmittag der Vorsteher. Kritik üben. Es ist aber das Wort Rüge" gefallen, erhebungen anstellen zu lassen. um 6 Uhr feuerte ein 35 jähriger irrsinniger Edelsteinhändler namens und eine Befugnis zur Rüge hat der Vorsitzende nicht. Vorsteher: Ich habe nicht eine Rüge erteilt, sondern bloß ges In der Petitionskommission wurde am 18. März eine Betition Ignaz Bollat im Flur der Redaktion der Arbeiter- Zeitung " aus einem 7 Millimeter- Revolver zwei Schüsse gegen unseren Genossen fagt, diese Aeußerung fönne ich nicht ungerügt vorübergehen lassen. des Verbandes der Handelsmüller und einer Anzahl Bernerstorfer ab, der sich gerade auf dem Wege zur Redaktion be die die Getreideausfuhr ein­Stadtrat Fischbed: Ich habe mich schon wiederholt verwahren andelstammern beraten, fand. Beide Schüsse trafen: einer in den Rücken, einer in den müssen, hier mit politischen Momenten wie Blockpolitik usw. ange- zuschränken fordern, weil durch die Aufhebung des Identi- linken Arm; sie hatten jedoch zum Glück nicht die Kraft, den diden tätsnachweises und die bekannten Ausfuhrscheine eine Reihe interrock zu durchschlagen. zapft zu werden, worauf ich hier nicht erwidern kann, wo ich als von Grenzbezirken von Getreide ganz entblößt werden. Wertreler des Magistrats stehe. Da reißt einem endlich einmal die Bollat richtete sodann die Waffe gegen seine eigene rechte Die Betenten führen an, es sei ein Widersinn die Ausfuhr Schläfe. Gebuld. Er stürzte, getroffen zusammen und wurde durch Stadiv. Nathan: Auch ich bin mit Herrn Cassel einverstanden. bon deutschem Getreide so zu beglinſtigen, wenn die eigene Produt- die Rettungsgesellschaft ins Spital gebracht. Befragt, ob Ich habe nicht von Blodpolitit, sondern von der Auslassung der tion den eigenen Bedarf nicht decke. Sie verlangen teils die völlige es Zufall oder Absicht gewesen sei, daß er auf Bernerstorfer ercuzzeitung" über unsere Arbeitslosendebatte, also einer rein Beseitigung der Aufhebung des Identitätsnachweises oder mindestens geschossen habe, erwidert der Irrsimmige:" Bernerstorfer und Adler die Aufhebung für die Monate Februar bis August. Die Ausfuhr verfolgen mich, darum habe ich das Attentat begangen." tommunalen Angelegenheit gesprochen. - Der scheine dürften nicht mehr zur Einfuhr anderer Waren, sondern nur Borfall erregt in Wien ungeheures Aufsehen. Wolffs Bureau, das über den Vorfall gleichfalls berichtet, teilt zur Einführung derfelben Getreidearten zugelassen werden, welche Jetzt wird mit den Ausfuhrscheinen mit, Bollat sei ein alter Querulant, der an Verfolgungswahn leidet ausgeführt worden sind. fogar ein flotter Handel getrieben, zum Schaden der Allgemeinheit. und sich auch von Pernerstorfer verfolgt glaubte, wiewohl dieser ihn Der Regierungskommissar bestritt die Schädlichkeit des jezigen gar nicht fennt". Systems, mußte aber zugeben, daß die Getreideausfuhr zu mancher Zeit ganz auffallend gestiegen sei, man hoffe aber, daß das nur eine vorübergehende Erscheinung sei.

Genosse Sachse bestritt dies lettere und befürwortete die

noch Unterrichtsminister Doumergue Bola gepriesen hatte, der um der Gerechtigkeit und Wahrheit willen der allgemeinen Erbitterung Trotz geboten habe, wurde unter dem Beifall der Linken die Vor­lage mit 356 gegen 164 Stimmen angenommen.

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Reichstags- Erfahwahl.

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Emden , 19. März.( W. T. B.) Bei der heute stattgehabten Reichstagserfahwahl im ersten Hannoverschen Wahlkreise erhielt egter( Freis. Vgg.) 8816, Groenebeld( Wirtsch. Vgg.) 6579, Für­bringer( natl.) 4905 und Hug( Soz.) 3115 Stimmen. Es ist also Stichwahl zwischen Fegter und Groeneveld erforderlich.

Der Etat für das Obdach wird genehmigt. dür die Etats der Park- und Gartenverwaltung"," Polizei­Toften", Feuerlöschwesen"," Märkisches Provinzialmuseum "," Sta­tistisches Ami"." Gewerbegericht und Kaufmannsgericht"," Stadt bibliothek, Voltsbibliotheken und Lesehallen, hat der Etatsausschuß Den Stadtv. oneten Dr. Arons( Soz.) zum Referenten bestellt. Bei den art- und Gartenanlagen bemerkt Stadtv. Zubeil( Soz.): Am 28. Juni 1907 hat der Magistrat den Parkarbeitern endlich statt 11 Stunden Arbeitszeit 10% Stunden zugestanden, troßdem 10 schon genügten. Aber diese Ver- Petitionen. fürzung ist wettgemacht dadurch, daß die Erholungspausen verkürzt Gegen den konservativen Referenten Herrn Guen, der beantragte worden sind. Außerdem werden den Arbeitern Regentage ab- die Petitionen dem Reichstanzler als Material zu überweisen, gezogen und selbst solche Feiertage, die sie nicht wünschen! Professor stellten unsere Genossen den Antrag, sie zur Erwägung" zu Wagner hat Recht, wenn er Berlin die rückständigste Stadt der überweisen. Da dieser lettere Antrag auch von liberaler Seite mit Welt nennt( Oho!), denn selbst in Rigdorf und Charlottenburg unterstützt wurde, zog der Referent seinen Antrag zugunsten des geschieht das nicht. Erhalten etwa die Magistratsbeamien und der von unseren Genossen gestellten zurück, der dann angenommen Kämmerer an Regentagen auch nichts?( Unruhe.) Die Arbeit ist wurde. eine sehr schwierige.( Zurufe.) Kriechen Sie nur einmal auf einen Eine längere Diskussion entspann sich bei der Petition, die von hohen Baum hinauf; Sie werden nicht wieder herunterkommen! einer Sonferenz christlicher Gewerkschaften Elsaß ( Lärm und Heiterkeit.) Die Gärtner müssen sich sogar ihre eigenen Lothringens eingesandt und in welcher gebeten wurde, die in Werkzeuge halten, was jährlich 26 M. ausmacht.( Hört! hört!) bielen Bunften günstigeren Bestimmungen des deutschen Gewerbe Verantw. Rebatt.: Georg Davidsohn , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

Neberschwemmungen.

New York , 19. März.( Auf deutsch - atlantischem Kabel.) Ber. heerende Ueberschwemmungen infolge Tauwetters, das von Wolfens brüchen begleitet ist, werden aus Pittsburg fowie aus Wheeling ( Westvirginia) gemeldet. Die Flüsse steigen rasch weiter.