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Nr. 70. 25. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Eine Flugblattverbreitung

findet am Donnerstag, den 26. März, abends 7 Uhr, in Groß- Berlin von den bekannten Stellen aus statt, wovon wir Notiz zu nehmen bitten. Der Aktionsausschuß.

Wahlrechtsverfammlungen

finden heute, am

Sonntag, den 22. März 1908

Sonntag, 22. März 1908.

nebenbei seinen zivilisierten Kollegen, von deren außerordent Anabe aber blickt mit großen, verwunderten Augen bald licher Findigkeit er schon so viel gehört hatte, etwas ab- seinen Vater, bald den Gegenstand seines Interesses an. zugucken. Als der erotische Polizeigewaltige in einer Tara Dann trippelt er mit betrübter Miene davon. Auch ein durch die Puppenallee fuhr, ging ihm der Anblick der langen Vater, denken wir unwillkürlich, dem das elementarste Ver­Gespensterreihe dermaßen in die Glieder, daß er seine Schnupf- ständnis für Pädagogik abgeht, der nicht versteht, in der merkte er den Schaden. Das alte Ding hatte zwar keinen tabatdose zwischen die Wagenpolster fallen ließ. Zu spät be Seele eines Kindes zu lesen. Vor der Ringergruppe stehen ein paar Provinzler, Dreier wert, aber er wollte es wieder haben, besonders in Männer und Frauen in ländlicher Tracht. Verständnislos einem Lande, in dem es nach der Sage nur große Spig- und gleichgültig wenden sie sich ab. Den Borghesischen buben geben soll. Flugs eilte er diesmal auf Schusters Fechter betrachten zwei stramme Infanteristen: Möchtest Rappen nach der Polizei, und verlangte mit seiner ganzen Minister- Du's mit dem aufnehmen, Frige?"" Nee, nich in die Hand!" wichtigkeit, daß man ihm die Schnupftabatdose wiederschaffe lautet die Antwort.

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und den unehrlichen Finder am höchsten Baume des Tier- Um die wunderbare, ergreifende Gruppe Laokoon   hat gartens aufhänge. Das war so etwas für Frau Hermandads sich eine größere Familie aufgestellt und der Vater, ein Berliner   Filiale, um ihre geniale Findigkeit zu beweisen. Das älterer Herr, erklärt die Darstellung in kunstverständiger Telephon blieb in einem Bimmeln, die Telegramme jagten und äußerst fesselnder Weise. Und die Kinder hängen mit sich nur so. Hunderte von Schußleuten durchstöberten die glänzenden, wißbegierigen Augen an dem Munde des Droschkentutschertneipen und Rosinantenställe. Endlich, nach Sprechers und folgen mit gespannter Aufmerksamkeit seinen tagelangem Suchen, wurde ein alter Mummelgreis vom Bock bezeichnenden Armbewegungen. Später treffen wir diese entdeckt, als er gerade aus dem alten Ding eine Prise Familie wieder in derselben Situation vor dem Nil  ". Ach, Brih: 3 Uhr, Landhaus, Chausseestr. 97. Referent: Reh- nahm. Natürlich jagte man ihm die kostbare Minister- wir wünschten allen Kindern einen solchen Vater. Da es

in den nachbenannten Orten und Lokalen statt: Alt- Glienicke: 3 Uhr, Lokal Bohu, Grünauerstr. 55. Referent: Kurt Heinig.  

bein.

Groß- u. Klein- Besten: 2 Uhr, Lokal Schmidt, Besten. Referent: Otto Franke  .

Marienfelde  : 4 Uhr, Lokal Oberschmidt, Berlinerstr. 34. Referent: Davidsohn. Mittenwalde  : 3 Uhr, Lokal Kranich  . Referent: Julius Cohn.

Schenkendorf: 3 Uhr, Lokal Pätsch. Referent: Schöning­

Emden.

Senzig: 4 Uhr, Lokal Kurth. Referent: Fromte. Steglig: 1 Uhr mittags im Birkenwäldchen.

Berten Düsseldorf  .

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Storkow  : 3 Uhr, Rathaushotel, Marktplatz. Marchionini- Königsberg.

dose, die für ihn keinen Dreier wert war, ab und erst 4 Uhr ist, verlassen wir das Gebäude und lenken unsere Klein- schleppte ihn zur nächsten Polizeiwache. Und als Schritte an der schönen Amazone vorüber, nach der National­ihm dort der Herr Polizeiwachtmeister einige gesalzene Galerie. Hier empfängt uns die entzückende Marmorgruppe Honoluluschen Konversationslexikon nicht zu finden sind, ge- benden Achilles, ein Kunstwerk, das die tiefsten Empfin und gepfefferte Liebenswürdigkeiten sagte, die selbst in einem Dionysos und Eros  . Weiter drüben finden wir den ster­stattete er sich, laut aufzulachen, und antwortete in derselben Dungen der Bewunderung auslöst. Von hier wenden wir Tonart auf gut berlinisch. Das war nun ein Kapital- uns nun den Erzeugnissen der Sammtjackenkünstler zu, deren verbrechen, denn die Polizei soll man nicht auslachen, auch große und kleine Gemälde die hohen Wände bedecken. So bekam also dafür, daß er die Schnupftabatdose nicht in den die uns noch zur Verfügung steht, bei weitem nicht ausreicht, wenn sie die tollsten Bocksprünge macht. Unser Droschtenmann vieles reizt hier unsere Aufmerksamkeit, daß die eine Stunde, Dreck geworfen" hatte, eine Polizeinase, die nicht von Pappe um uns ganz in den Anblick selbst der hervorragendsten war. Vier schwerer Verbrechen Verbrechen hatte er sich schuldig Werke zu versenken. Referent: gemacht. Er hatte erwiesenermaßen seinen Wagen nicht sofort Auf einen Stuhl gestüßt, in nonchalanter, unnachahm­durchsucht und die später zufällig gefundene lumpige licher Bose, steht ein blaffer Jüngling, mit dunklen, koketten Dose ebensowenig abgeliefert, wie man selbstverständlich nicht Weltschmerzlocken auf der Stirn, mit Uebermenschenmiene Referent: jeden verlorenen Hosenknopf nach der Polizeiwache trägt. Das und genial geschlungener Krawatte, die Talentwindel" war ein Verstoß gegen die Droschkenordnung und zudem malerisch um die Schultern geworfen. In tieffter Weltver­Fundunterschlagung. Er hatte ferner über die Liebenswürdig gessenheit blidt er regungslos auf Böcklins Selbstbildnis mit feiten des Wachtmeisters nicht mit einem tiefen Bückling dem geigenden Tod. In einem anderen Saal sigt ein junges quittiert. Das war Achtungsverlegung und Beleidigung. Er Pärchen Hand in Hand, stumm und träumerisch ein großes hatte sich endlich erfrecht, aus der Schnupftabatdose eines leib- Bild betrachtend, das einen Grunewaldsee sehr stimmungs­leuchtet es so wonnig, so heiter, wer weiß, bielleicht ruft die schimmernde Wasserfläche mit dem dunklen, verschwiegenen Tannensaum füße, selige Erinnerungen wach.- Wer weiß.-

Teltow: 3 Uhr, Lokal Preuß. Referent: Ströbel. Zehlendorf  : 3 Uhr, Gesellschaftshaus, Karlstr. 12. Referent: Pagels.

Zoffen: 4 Uhr, Lokal Schimke, Baruther Straße. Referent: Haftigen Ministers eine Brise zu nehmen. Das war Diebstahl. voll wiedergibt. In den Augen der beiden Liebenden Rubig. Welche Strafen es darauf in unserem Rechtsstaate" gibt, das mag sich jeder nach Lust denken....

Tagesordnung in allen Versammlungen:

Preußen 1848-1908.

Für Massenbesuch bitten wir zu sorgen.

Die Einberufer.

Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Wahlkreis. Achtung! Friedrichstadt  , Hallesches Tor usw.! Sonntag, den 22. März, abends 5% Uhr, findet im Lotale von E. Schmidt, Lindenstr. 3, 2. Hof, eine Bersammlung mit Frauen statt, in welcher Genosse Woldt einen Vortrag hält über:" Geschichtliches zur Landtagswahl". Nach der Versammlung: Gemütliches Beisammensein. Der Vorstand.

Der Gummiknüppelheld.

Diese Geschichte ist beinahe so passiert. Der Berliner  Droschkenkutscher Gustav Meher übernahm eine Fahrt nach Steglit. Auf dem Rückwege erhielt er einen neuen Fahrgast, der am Boden der Droschte einen kleinen, offenbar kurz vorher ver­lorenen Muff fand. In Berlin   angelangt, gab M. den Fund der neunten Abendstunde durch die Berliner   Elendsgaffe schleichen, Unter der zerlumpten Schar von Jammergestalten, die in gegenstand sofort pflichtschuldigst und mit der fast sprichwört durch die Fröbelstraße, fällt dem an solche Eindrüde gewöhnten lichen Ehrlichkeit seines Standes auf der Polizeiwache ab, Auge ein Mann auf, der in sein Kleid der Armut offenbar nicht rasselte aber dabei mit dem Wachtmeister zusammen, weil er recht hineingehört. Er geht so stramm und selbstherrlich, als ob harmlos erzählte, wie und wann der Fund gemacht worden er, wie einftmals Harun al Raschid  , bei Tage vom goldenen Teller ist. Was ist die Folge seiner Ehrlichkeit? Eine Strafverfügung ist und in der Nacht das Bolt studiert". Auch im Obdach erregt über 20 M. wegen Verstoßes gegen die Droschkenordnung und wegen die sonderbare Gestalt einige Verwunderung. Leise tuscheln die ungebührlichen Verhaltens auf der Polizeiwache. Selbstredend Bediensteten: Donnerwetter, wo haben wir den Kerl schon mal legte M. Berufung ein und erzielte einen glatten Freispruch. gesehen? Der muß hier schon in anderer Schale gewesen sein!" Das Gericht schloß sich der Erklärung des Verteidigers an, und blinzelnd fügt einer hinzu: Wenn's etwa wieder so'n ver daß durch derartige Strafanzeigen die Ehrlichkeit der Droschken  - dammter Zeitungsschreiber ist, der hier bloß spionieren will, futscher nicht gefördert werde. Auch mußte der Wachtmeister den decken wir heute ordentlich zu!" Unter der Bluse zieht der die Belehrung einstecken, daß der Droschkenkutscher ein Recht freundliche Hausgeist einen halbmeterlangen Gummifnüppel her­gehabt habe, über den gänzlich unangebrachten Kasernenhofton vor und schlägt flatschend gegen die Wand, daß es weit über den auf der Polizeiwache entrüftet zu sein und Worte zu gebrauchen, Sorridor hallt. Inzwischen ist unser Mann mit hundert anderen die er sonst sicher vermieden hätte. Von besonderer Wichtigkeit Obdachlosen in jenen stintigen Raum gewiesen worden, wo nach aber ist es, daß der Gerichtshof auf die veraltete Bestimmung, der dem neuesten, ebenso drastischen als menschenfreundlichen Aus­Fünfter Wahlkreis. Achtung! Heute, Sonntag, den Droschkentutscher müffe unmittelbar nach jeder Fahrt seinen Wagen spruch das Berliner   Glend fummarisch" behandelt wird. 22. März, abends 6 Uhr: Versammlung mit Pfui Frauen in den Union- Sälen", Greifswalder Straße 217/218. genau revidieren, keinen Wert gelegt hat. In der Tat ist es, Deibel... so hat er sich die Geschichte doch nicht vorgestellt. In ( Großer Saal.) Vortrag des Genossen Julian Borchardt   was erst gar keines weiteren Beweises bedarf, im heutigen wirklichkeit sicht's wahrhaftig anders aus als am grünen Amts­über: Warum wir arm sind." Nach dem Vortrag: Ge- Verkehrswesen nicht immer möglich, diese Vorschrift zu be- tisch. Ob er rasch wieder umkehren soll? Aber nein felliges Beisammensein und Tanz. Zahlreichen Besuch folgen. Vor Theatern, Bahnhöfen und an sonstigen Stellen Heijermans, der resolute Schriftsteller, hat die Schose durch Der Vorstand. mit starkflutendem Verkehr würde der Droschkenführer sofort gemacht, also muß er als vertappter Magistratsmann sich doch Charlottenburg  . Für die Parteigenossen der 2. Gruppe findet mit der Polizei in Stonflitt geraten, wenn er unmittelbar auch mal überzeugen, was an dem Rummel dran ist. Aus der am Montag, den 28. März, abends 8 Uhr, im Lokal von H. Harnisch, nach dem Verlassen des Wagens seitens der Fahrgäste nicht Rocktasche zieht er ein feines, parfümiertes Taschentuch, um sich Windscheidstr. 24-25, ein gemeinsamer Extrazahlabend statt. Tages- schnellstens den Platz räumen wollte. den Angstschweiß zu trocknen, und steckt es erschrocken wieder ein, ordnung: Die Technik der Landtagswahlen." Um zahlreiche Be­teiligung ersucht Der Vorstand.

Dritter Wahlkreis. Heute, abends 6 Uhr, findet in den Arminhallen, Kommandanten str. 58/59, eine Ver­fammlung mit Frauen statt. Genoffin Frau Klara Bey I spricht über: Warum muß sich die Frau mit Bolitik beschäftigen? Nach der Versammlung: Gemütliches Beisammensein. Entree influſive Garderobe 20 Pf. Tanz frei.

erwartet

Genußreiche Stunden.

Herr

Die Polizei hat also im vorliegenden Falle wieder mal als sein entseßlich nach Fusel duftender Nebenmann grinsend fragt, grüne Tisch"-Arbeit vom reinsten Wasser geliefert. Anstatt wo er den elejanten Fummel geklaut" habe. Eine halbe Stunde Lankwik. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet ſtolz zu sein auf die anerkannte Ehrlichkeit eines Standes, später ist der Aermste wie gerädert. Seine Lumpen sind aus­am Mittwochabend 81% Uhr bei Rettger, Calandrellistr. 22 29, ftatt. Der täglich in Versuchung kommt, sich an fremdem Gute zu gebrannt worden, den" Fraß", den die anderen heißhungrig ver­Auf der Tagesordnung steht unter anderm ein Vortrag des Genossen bereichern, wird mit engherzigstem Bureaukratismus eine ehr- fchlingen, hat er glücklicherweise nicht erst zu sehen bekommen. Heinig und Stellungnahme zur Maifeier. liche Handlung noch obendrein bestraft. Vor wenigen Wochen Pfui Deibel... ihn schüttelt's. Frierend sitt er auf der elenden Treptow  - Baumschulenweg. Am kommenden Dienstag, den belohnte eine Gutsbesitzerin aus einem Berliner   Vorort einen Britsche und denkt darüber nach, was doch für eine kolossale Selbst­24. März, abends 8% Uhr, findet für den 1. und 4. Bezirk im Re- Droschkenkutscher, der ihr den ebenfalls verlorenen Muff verleugnung dazu gehöre, sich in solche Gesellschaft zu begeben, staurant Zur Rennbahn", und für den 2. und 3. Bezirk im Re- prompt zugehen ließ, mit fünfzig Mart! Es war, wie die nur um die Wahrheit zu erforschen und die Lage der Armut zu staurant" Zum Stichkanal", Kiefholz- Ecke Marienthaler Straße, je Dame ausdrücklich hervorhob, der Lohn nicht für die Sache verbessern. Und dann springt er wild auf, donnert mit den Fäusten eine Versammlung statt. Tagesordnung: Die Technik der Land- an sich, sondern für die Ehrlichkeit. An dieser noblen Ge- gegen die Tür und verlangt sofort den Inspektor zu sprechen. tagswahl. Unsere Maifeier. Mitgliedsbuch legitimiert. Zahlreiches finnung mag unsere Polizei recht viel lernen. Neiner hält's nicht länger aus, diese verpestete Umgebung. Die Erscheinen erivartet Der Vorstand. Stehle ist ihm wie zugeschnürt. Er verliert sein bißchen Verstand, Tempelhof  . Dienstag, den 24. März, abends 8% Uhr, im Re­wenn er mit diesen scheußlichen Gestalten eine ganze Nacht zu­ftaurant Wilhelmsgarten", Berliner Straße 9, Mitgliederver­bringen soll. Endlich erscheint infolge des Radaus ein Aufseher. sammlung des Wahlvereins. Tagesordnung: Vortrag über:" Das Sonntagnachmittag. Wir überschreiten den Lustgarten Machen Se hier nich so'n Krach, Sie Strolch! Sonst jiebt's was Landtagswahlrecht". Diskussion, Bericht von der Verbandsgeneral- und wenden uns dem Museum zu. Mit innigem Genusse aus de Armentasse, aber nich zu knapp." Und wohlgefällig fuchtelt bersammlung und Vereinsangelegenheiten. Zahlreiches Erscheinen lassen wir unsern Blick auf dem schönen, ernsten Bau ruhen, er ihm mit dem Gummifnüppel unter der Nase herum. Führen Der Vorstand. dessen imposante Treppenanlagen den erhabenen Gesamt- Sie mich sofort zum Inspektor," brüllt der Obdachlose. Und als Mahlsdorf   a. Oftbahn. Heute, Sonntag, abends 7 Uhr, findet eindrud wirkungsvoll erhöhten. Vor uns und hinter uns folgen es nicht gleich geschieht, schiebt er den Aufseher beiseite. Na, aur bei Schliefe, Hönower Straße 6, eine öffentliche Versammlung für einzeln, paar- und gruppenweise andere, Beamte, Hand- solchen Gewaltakt haben die hier nur gewartet. Wat will der Frauen und Männer statt, in welcher der Genosse Wegener aus Kassel   über: Die Wahlrechtsfrage und die Frauen" referieren wird. werker, Kaufleute, Soldaten, alles Leute, denen nur die paar lausekerl? Hier noch frech werden?" Krachend fällt die Tür ins Die Genossen und Genossinnen werden ersucht, recht zahlreich zu Sonntagsstunden diesen edlen Genuß gestatten. In den Schloß. Und draußen auf dem Korridor tanzt der Gummiknüppel hohen, gewölbten Räumen herrscht eine feierliche, wohl auf dem Rücken eines Obdachlosen, der nicht parieren wollte. Reinickendorf  - West. Am heutigen Sonntag, früh 8 Uhr, findet tuende Ruhe. Durch die Fenſter bricht das Sonnenlicht, Dann flog der Gemaßregelte wie ein Ball wieder in den Saal bon den bekannten Stellen aus Flugblattverbreitung statt. Am grelle Reflere sieht man an den Wänden und sie lassen die hinein. Montagabend findet im Lokal von Kreuz, Eichbornstraße, eine heimlichen, traulichen Nischen um so dunkler erscheinen, aus öffentliche Versammlung statt, mit der Tagesordnung: Das heutige diefem Dunkel heben sich in blendender Schönheit die weißen Wahlresultat und die morgigen Wahlen." Referent: Genosse OHI. Marmorgestalten und Gruppen ab. In stummer Bewunde­Französisch- Buchholz. Mittwoch, den 25. März, abends 8 Uhr, rung weiden wir uns an ihrem Anblick, an den feinen Kon­findet bei Nähne, Berliner Straße 39, ein Ertra- Zahlabend statt. turen, den klassischen Formen, den prächtigen Männer­Tagesordnung:" Welche Lehren ziehen wir aus der Gemeindever­treterwahl", Stellungnahme zur bevorstehenden Landtagswahl, un­sere Maifeier und Verschiedenes. Vollzähliges Erscheinen ist wegen der wichtigen Tagesordnung notwendig Der Vorstand.

erwartet

erscheinen.

Berliner   Nachrichten.

gestalten, an deren Körperbau man das Spiel der Muskeln zu beobachten wähnt.

Der Knabe mit der Gans hat die Aufmerksamkeit eines Kleinen Jungen gefesselt: Vater, warum trägt denn der Junge die Gans?" Da aber der Vater augenscheinlich selbst feine Erklärung dafür hat, meint er lächelnd: Er will sie verkaufen!" Jetzt aber verstummt der fragenreiche Mund des Kindes erst recht nicht mehr. Warum, an wen, wieso, examiniert es den Mann, der dadurch wirklich in die Enge Der Polizeiminister von Honolulu   war auf einer getrieben wird. Junge, Du frägst mir noch' n Loch in' n europäischen   Sprigtour auch nach Berlin   gekommen, um sich Ropp!" ruft er unwirsch und geht weiter, um eine andere den großen Wasserkopf an der Spree  " mal anzusehen und Statue in Augenschein zu nehmen. Der kleine, aufgeweďte

Bestrafte Ehrlichkeit.

Aber am anderen Morgen fam's anders. Der windelweich Geprügelte hatte sich im Bureau demastiert. Er hatte Farbe bea tannt, wer er in Wirklichkeit war, und daß er mal selbst nach dem Rechten sehen wollte. Doch achselzuckend erwiderte, das Lachen berbeißend, der Inspektor: Herr Stadtrat, es tut mir in der Seele weh, daß ich Sie in solcher Gesellschaft seh'." Der prügelnde Auf­seher wurde sofort entlassen. Es nußte ihm nichts, daß er sich zornbebend entschuldigte: Was wollen Sie denn, Herr Stadtrat? Sie haben doch nur die Suppe ausgelöffelt, die Sie anderen Un­glücklichen einbrodten." Wütend schrie der Stadtrat nach einem Bogen Bapier und schrieb an Ort und Stelle die Verfügung nieder, daß fortan der Gummifnüppel, der sich nicht bewährt habe, wieder außer Kurs gesetzt werde. Man folle sie dem Märkischen Museum überweisen als verfehlte Wahrzeichen Berlinischer Klassenjustiz im Jahrhundert der Humanität..

Wollen Sie es nicht mal probieren, Herr Stadtrat Fischbed, wie es tut, wenn der eigene hochwohllöbliche Rücken unter der