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Gnadenwirkungen zu kleinen Preisen.

dann nahezu einstimmig eine Erklärung angenommen, welche u. a. 1 anderen deutschen Landesteilen zu begründen. Heute noch, Ueberlebt. Die Münchener Allgemeine Zeitung , eine der Gesagt: nach 37jähriger Zugehörigfeit zum Deutschen Reiche ältesten deutschen Zeitungen, die im 100. Jahrgang steht, wird vom Da... der Reichskanzler augenscheinlich nicht gefonnen ist, werden die ,, wiedergewonnenen Brüder" als Reichs- 1. April ds. Js. ab ihr Erscheinen als Tageszeitung einstellen und sein bei der letzten Reichstagsauflösung gegebenes Versprechen auch angehörige zweiter Klasse behandelt. Sie bilden tein felb- fortan nur als Bochenschrift erscheinen. wirklich im Ernst einzulösen und dem Liberalismus entgegen- ständiges Gemeinwesen wie die anderen Staaten. Eigentlich sind zukommen, fönnen Demokratie und Liberalismus, ohne sich selbst Bundesrat und Reichstag ihre Regierung und ihre Landes­unberechenbaren Schaden zuzufügen, die Politik des Kanzlers nicht vertretung. Nur als Provinzialvertretung fungiert unter jenen tweiterhin durch Vertrauen und Entgegenkommen unterſtüßen. Auf welche Weise oft das Geld für großartige Kirchenbauten Insbesondere muß die Zumutung, bei§ 7 des Vereinsgefeges Körperschaften der Landesausschuß, der nicht direkt vom Bolte zufammengebracht wird, lehrt ein Rundschreiben des katholischen einen groben Angriff auf das selbstverständliche Recht des Ge- erwählt, sondern durch diverse kommunale und provinzielle Stirchenbaufomitees zu Riesa a. E., in dem für den laufenden Monat brauchs der Muttersprache mitzumachen, auch in der Form des Körperschaften ernannt wird, so daß er den Charakter eines 31 heilige Messen angekündigt werden, und jedem, der mindestens Rommissionskompromiffes einmütig abgelehnt werden, selbst auf Honoratiorentonventikels trägt. Die vom Kanzler in Aussicht eine Reichsmart zum Baufonds der Marienkirche beiträgt, versprochen die Gefahr hin, daß dadurch das Vereinsgefeß fallen follte." gestellte Reform kann bei des Kanzlers Feindschaft gegen wird, an den Gnadenwirkungen dieser 31 Messen teilnehmen zu Nachmittags fand eine Märzfeier statt. Festredner war Prof. bas allgemeine, gleiche Wahlrecht wenig Vertrauen er- tönnen. Börtlich heißt es in dem fonderbaren Schreiben: Duidde München , der sich gleichfalls in schärfster Form gegen weden, meinte Emmel. Von einer fortschrittlicher gesinnten den Sprachenparagraphen wandte. Der Stuttgarter Beobachter". Regierung in einer hoffentlich baldigen Zukunft erwarte das brachte in seiner Montag- Nummer die Absage Quiddes an die elfäffische Volt mit den übrigen Bundesstaaten die Durch­Bahersche Kompromißpolitik, die Erklärung der Gleichführung der schon in den Grundrechten von 1848 verheißenen berechtigung der Sprachen der nicht deutsch Einführung des allgemeinen, gleichen Wahlrechts auch für alle redenden Boltsstämme Deutschlands , wie sie in den Einzelstaaten.

Grundrechten" von 1849 niedergelegt ist, in Sperrbrud. Auf

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Als es dann zur Abstimmung über die zum Reichs­

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Die eingehenden Gelder kommen unserem sehr bedürftigen Kirchenbaufonds zugute und werden die Gnadenwirkungen sicherlich noch vermehrt werden dadurch, daß Sie einen Baustein für unsere projeftierte Marienkirche spenden. Es hat doch gewiß jeder irgend wie besondere Wünsche oder Anliegen für sich, seine Frau, Familie oder sonstige Verwandte und und möchte Erfüllung derselben erlangen, oder es leidet jemand an Krankheit und Not und möchte hiervon befreit sein. Auch lassen sich diese heiligen Messen der anderen Seite las man in einem Gratulationsartifel zum tanzleramt gestellten Resolutionen fam, wurde die sozial- für die Seelen Verstorbener. z. B. für Verwandte oder 50. Geburtstag Quiddes: Sein tiefes Empfinden für demokratische Forderung der Einführung des Reichstags- Bekannte aufopfern, also gewiß eine Gelegenheit, wo durch einen Recht und Gerechtigkeit läßt ihn auch im politischen wahlrechts für Frauen und Männer in allen Bundesstaaten fleinen Betrag reichliche Gnadenwirkungen erzielt werden können, Stampfe nie im Stich." Auch eine Würdigung der Baher von der Gesamtheit der bürgerlichen Parteien abgelehnt. um so mehr, da sonst schon eine heilige Meffe teurer tommt und schen Politik. In der Spezialberatung des Auswärtigen Amtes erhob in diesem Falle die Gnaden von 81 heiligen Meffen ungeteilt er­der nationalliberale Dr. Diann die Forderung, daß auch langt werden." bürgerliche Kapazitäten für Gefandtschaftsposten verwendet einer Mark sind die verheißenen Gnadenwirkungen sehr reichlich; Das Kirchenbaufomitee hat recht, für den kleinen Betrag" von werden sollten. Der Staatssekretär v. S ch o en meinte, grund- einer Mark find die verheißenen Gnadenwirkungen sehr reichlich; fäßlich liege dazu kein Bedenken vor, doch ließ seine Geltend- fraglich dürfte nur manchem sein, ob die Wirkungen auch eintreten. machung der Qualifikation für solche Posten teinen Zweifels wäre deshalb angebracht, daß das Komitee gestempelte darüber, daß sie praktisch ein Vorrecht des Adels bleiben Garantieſcheine ausstellt, vielleicht gegen eine Zuschlagsgebühr. werden. Die Bourgeoisie wird für diese Plätze an der Krippe nicht würdig erachtet.

Am tommenden Sonntag wird der Weitere Ausschuß der Deutschen Voltspartei in Stuttgart tagen, um die in die Brüche gegangene Parteieinigkeit wieder herzustellen. Optimisten versichern, dort werde den kompromißlüsternen Partei­führern gründlich der Kopf gewaschen werden. Warten wir's ab. Unter den württembergischen Sozialdemokraten, die die Bolks. partei genugfam fennen gelernt haben, ist wenig Hoffnung auf Erfolg der Protestler.

Rumänien unter Despotenjoch!

Bukarest , 22. März 1908.

Genosse Ledebour brachte die Beschwerde eines deutschen Reichsangehörigen Sullat in Südbrasilien über Nichtachtung feiner Rechte durch die dortigen Behörden zur Sprache und fragte an, was denn eigentlich an der mert würdigen Geschichte wahr sei, daß der hiesigen chinesischen Gesandtschaft der Chekontrakt des chinesischen Raisers zum auf angeboten sei. Das laffe doch darauf schließen, daß das Schriftstück auf ähnliche unftatthafte Weise wie die aftro­nomischen Instrumente, die jetzt in Sanssouci aufgestellt sind, nach Europa gekommen sei.

Ein zurückgewiesener Botschafter.

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Wie freisinnige Wahlrechtskundgebungen gemacht werden! hinreichend bekannt, daß weite liberale Kreise für eine

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Die Vereinigten Staaten hatten zu ihrem Botschafter in Berlin an Stelle des abberufenen Charlemagne Tower den bisherigen Ge. fandten im Saag, D. J. Hill ernannt. Es ist eine diplomatische öflichkeitsform, bei einem Botschafterwechsel vorher bei der Regic­Man hat den wütenden Feldzug der liberalen" Re­rung anzufragen, ob ihr die Persönlichkeit angenehm ist. Gestern gierung Rumäniens gegen die sozialistische Arbeiterbewegung Die Gründe für dieses überraschende, in dieser Form ungewöhnliche wurde nun bekannt, daß die deutsche Regierung Herrn Hill ablehne. als eine psychologische Folge der Bauernaufstände im März und verlegende Bergehen sind nicht bekannt gegeben worden. Es ist die Gründe für dieses überraschende, in diefer Form ungewöhnliche 1907 erklären wollen als eine Art vorübergehende Ratlofig und verlegende Bergehen sind nicht bekannt gegeben worden. Es ist keit, die jene geschichtliche Katastrophe in den herrschenden möglich, daß es sich dabei um eine höfifche Angelegenheit handelt. In den Bereinigten Staaten erregt der Vorgang große lleberraschung. Klassen des Landes verursacht hatte. Man sagte sich, schließ lich werde auch die Regierung einsehen müssen, daß die sozia­Der Minister des Auswärtigen Herr v. Schoen gab zu, daß Es ist zu fürchten, daß hier wieder eine jener Blöglichkeiten" au­listische Bewegung nichts mit den Aufständen gemein hatte, tatsächlich das fragliche Schriftstück hier aufgetaucht sei. Es grunde liegt, die für die Gestaltung unserer ausländischen Beziehungen und daß es nichts törichteres gebe, als die gefeßlose Willkür- fei jezt dem Eigentümer schon wieder zugestellt. Bahr so wenig nützlich sind. herrschaft gegen Arbeiterschaft und Sozialdemokratie. fcheinlich sei es jedoch in völlig harmloser Weise gefunden" Diese vertrauensseligen Propheten haben sich gründlich worden. geirrt. Nicht um eine vorübergehende Heze, sondern um Ein. Schließlich gelang es Herrn v. Schoen dann noch, die führung einer permanenten Sozialistenver. Blockmehrheit des Hauses zur Bewilligung eines Konsulatsenberung der preußischen Wahlgesetzgebung nicht viel übrig haben, folgung handelt es sich; unsere durch sozialistisches gebäudes für Tientsin zu bewegen, welche Forderung von der weil sie von derfelben eine auf ihre stoften vor sich gehende Stärkung Renegatenblut verjüngten Biberalen verschmähen es sogar, Budgettommission abgelehnt worden war. der Sozialdemokratie vermuten. Deshalb stehen sie auch der Wahl­sich von Kammer und Senat erst ein Gesez zu erwirken. Das rechtsbewegung sehr gleichgültig gegenüber. Aus dem Dreiklaffenhause. Das wissen die führenden Personen und ist zu langwierig; da sind die geheimen Erlasse der Herren hüten sich vor Wahlrechtsdemonstrationen Minister, wenn sie auch allem Rechte Hohn sprechen, viel Nachdem das Dreiklassenhaus durch Annahme eines frei großen Stils, weil sie doch feinen Hund vom Ofen wegloden und rascher wirksam. fonfervativen Antrages, der den Gemeinden der Provinz Hannover fich durch schlechtbesuchte Versammlungen nur blamieren würden. Allen voran schreitet der Minister des Innern, Jonell die Einführung obligatorischen Fortbildungsschulunterrichts burd) Das wußten auch die liberalen Führer in Röslin. Deshalb Bratianu , die Hoffnung der Linkfsliberalen", ein Männ- Ortsstatut gestattet, sich auf dem fulturellen Gebiete betätigt hatte, riefen sie die liberalen Mannen zu einem Vortrage des bekannten liberalen Kolonialschwärmers Dr. Rohrbach zusammen, in dem chen, der sich als fünftiger Chef der Nationalliberalen den feste es ſeinen Marsch durch die Wüste der Sekundärbahnberatung diefer in gewohnter Weise für Kolonialpolitit Stimmung Bortugiefen& ranco und den Russen lehwe zum Bor - fort. Müller- Berlin regte in geziemender Befcheidenheit an, daß der machte. Der Einladung war man zahlreich gefolgt- also hatte die beste bild genommen hat. Ein hohler Schädet, aber ein starker Staat bei der Elektrisierung der Berliner Stadtbahn fich nicht mit Gelegenheit für eine liberale Wahlrechtstundgebung. Nachdem Mann! Sein Werk ist die Errichtung der berüchtigten gebundenen Händen und Füßen den Syndikatsmonopolisten aus- Dr. Rohrbach im Schweiße feines Angesichts die Derrlichkeiten und dritten Sektion im Ministerium des Innern, deren spezielle liefern möchte. Die ganze Beratung bot so wenig fachliches Interesse, Annehmlichkeiten unferer teuren" Kolonien gefchildert, verlas der Aufgabe ist es, jede freie Regung der Arbeiter sofort gu daß es fich nicht lohnt, über sie einen Bericht zu bringen. An Leiter der Versammlung ohne jeden llebergang eine Resolution zu ins für ein freies Preußenwahlrecht! Die Anwesenden unterdrücken. Ein weitberzweigtes Spionage- Freitag wird die Rederei ihren Fortgang nehmen, waren zwar verdußt, hatten aber natürlich gegen dieselbe nichts ein­system ist im ganzen Lande cingeführt. Ein Heer von zuwenden. Spigeln belagert förmlich die Klubs, die Versammlungs­Das ist freisinniger Wahlrechtsfanipf". Wobei man noch bedenken möge, daß sich derselbe im Wahlkreise des Herrn lokale und sogar die Arbeitsstellen der Arbeiter; jeder des Dr. Barth abspielt es fich also um 2intsliberale handelt! Sozialismus Berdächtige wird auf Schritt und Tritt ver Die Frankf. 8tg." wirft auf den beendeten Journalistenstreit Solche Wahlrechtsfundgebungen auf Umwegen wie fich der folgt. In Galatz hat der Präfekt Atanasiu( dieser einen Rückblid und tommt zu dem Ergebnis, daß während der Borsigende jener Versammlung ausdrückte sollen feineswegs fo niederträchtige Schuft war noch 1896 sozialistischer Dele- Streiftage zwischen den Reichstagsabgeordneten und den Journalisten felten fein!- gierter zum internationalen Rongreß in London !) das Ver- ein gewiffer Gegenfaz hervorgetreten sei: eine furiose Selbstüber­fammlungsrecht der Arbeiter einfach aufgehoben. Noch fchätzung der Parlamentarier, die, wie sie auf Grund eigener Er­schlimmer ist es in der Gegend der Petroleumquellen im fahrungen berfichert, nur allzu oft an der Schwäche der Eitelkeit Prahovatale. Die Arbeiter werden polizeilich und mili. litten: tärisch überwacht und Campina befindet sich wie im Be­lagerungszustande.

Freisiunige Journalisten gegen freisinnige Parlamentarier.

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Der Sprachenparagraph im Reichsland. Der§ 7 bringt auch für die französisch sprechende Bevölkerung des Reichslandes schwere Gefahren, natürlich ganz besonders wie Aber woher diese Kühle der Abgeordneten?", fragt das Frank- anderwärts für die arbeitende Bevölkerung in Stadt und Land. furter Blatt. Nun, man weiß es. Es gibt natürlich sehr ver- Und bei der bekannten Vorliebe der reichsländischen Behörden und ständige Leute unter ihnen, aber auch andere und nicht wenige. Regierung für die französische Sprache ist nicht anzunehmen, daß die, ebenso wie Leute aus verschiedensten Kreisen, die Journa die Regierung in entgegenkommender Weise Ausnahmen zuläßt. listen für ein minderes Geschlecht halten. Der Staftengeiftwer fennt ihn nicht! M. b. N." ist zwar noch Sozialdemokratische Versammlungen und solche der freien Gewerl­d. schaften dürften auf Ausnahmen lange nicht so viel wie 2. 6. R." wie Leutnant der Reserve schaften dürften auf Ausnahmen im französischen Sprach aber schon manches M. d. N. meint, Journalisten seien nur dazu gebiete wohl kaum Es ist eine er zu rechnen haben. da, ihnen zu dienen und ihren Ruhm zu verkünden. Sie hebliche Anzahl von Kreisen, die von dem Sprachenberbet vergeffen dies: Abgeordneter tann schließlich jeder getroffen wird. Nur ein einziger Kreis, nämlich werben, aber nicht jeder Abgeordnete tann Chatau Galins, verfügt über 60 Proz 60 roz. franzöfifd) Journalist sein. Und sie übersehen noch manches andere. sprechender Bevölkerung. Folgende Kreise haben aber start fran­Der befcheibenfte Journalist lernt es, jedes Uebermaß diefer Eigen- ösisch sprechende Minderbeiten: Wey Land mit 47,38 Broz, fchaft abzulegen, wenn er eine Zeit lang tätig war. Denn die appoltsweiler mit 82,08 Proz.. Diedenhofen we st Redaktionen und die Korrespondenten der Blätter lernen ein folches Maß menschlicher Schwäche und Gitelteit mit 26,70 Prog.( 18,50 Broz italienisch), Molsheim mit 28.75 Broz, in Berfonen, die an fie mit Wünschen herantreten, tennen, daß Saarburg mit 22,80 Prog. Met Stadt mit 21,28 Proz, schon eine gewiffe Festigkeit nötig ist, um sich nicht zu überheben, Bolchen mit 11,79 Prozent. Auch in den übrigen elfaß und manche Rebattion tenntmanchen Abgeordneten, den sie unsterblich blamieren und für immer aus dem öffentlichen Leben ausschalten tönnte, wenn sie bloß befannt gäbe, was man ihr an mutete. Und was täte mancher Abgeordnete ohne die fachliche Arbeit der Presse? Gewiß, dieser und jener hat sie nicht nötig, aber manche leben geradezu von den 3deen, welche die Breffe gebiert und verarbeitet."

Die dritte Sektion hat über jeden Arbeiter und über jede des Sozialismus verdächtige Person je ein spezielles Dossier eingerichtet, genau wie für gemeine Ver­brecher, mit Personalbeschreibung, Photographie und allen Details über die politische oder gewerkschaftliche Tätig­keit. Ein der Beobachtung der dritten Sektion verfallener Arbeiter ist für sein ganzes Leben unglücklich. Er bekommt nirgends mehr Arbeit. Gelingt es ihm doch, in einer Fabrik aufgenommen zu werden, so interveniert die dritte Sektion fofort beim Fabrikleiter und zwingt ihn, das gefährliche Individuum" zu entlassen. Der Adeverul" hat einige solche Anforderungen der dritten Sektion veröffentlicht. Daß die schwarze Kammer im Bostamte und der Briefdiebstahl weiter lustig funktionieren, daß die geheimen Erlasse an die Bostorgane, an die Polizei und an die Lehrer, sozialistische Beitungen und Schriften nicht abzuliefern, nicht verbreiten und nicht lesen zu lassen, weiter gehandhabt werden, daß aus­ländische und jüdische Arbeiter willkürlich ausgewiesen werden, daß in den Polizei- und Arrestlokalen weiter blutig mißhandelt wird, hat Genosse Seliger unlängst in der öster­reichischen Delegation dargelegt, indem er die Frechheiten der rumänischen Regierung zur Sprache brachte. Während so die Arbeiter drangfaliert und gehegt werden, der freijsinnigen Abgeordneten gemacht haben!- bollzieht sich im Barlament die Komödie der Bauern­reformen". Da votieren sich vor allem die Großgrundbefizer Entschädigungen" aus dem Staatsfädel. Da wird täglich ettvas von den Königlichen Versprechungen" weggelogen oder weggeschachert. Und diese geldfiichtige Räuberklique, die in Stadt und Land Elend, Haß und Empörung fät, hat die Stirne, die Sozialisten als Anarchisten" zu bezeichnen!

Politische Uebersicht.

Muß die Frantf. 8tg." schlechte Erfahrungen mit dem Dünkel

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lothringischen Kreisen ist die französische Sprache in nicht un erheblichem Maße vertreten. Der Landesausschuß beichloß in Bor aussicht der Dinge, die da kommen können, in feiner Sigung vom Mittwoch die Regierung zu erfuchen, beim Bundesrat darauf hinzuweisen, daß durch den am 19. März b. J. von den Mehrheitsparteien des Reichs­tags unter Zustimmung der Reichsregierung in Sachen des§ 7 bes Reichsvereinsgefeges gefaßten Kommissionsbeschluß die Elsaß Loth ringer franzöfifcher Bunge schwer benachteiligt würden. Der Landes­ausschuß fpricht die Erwartung aus, daß die elias lothringische Regierung nichts unversucht lassen werde, um diese durch nichts gerechtfertigte Maßregel von einem Teile der elsaß lothringischen Bevölkerung abzuwenden."

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Die Germania " und Herr Cahensly . Kürzlich berichteten wir, daß in Limburg an der Lahn fich Der Abg. Blumenthal gab namens der liberalen Fraktion 250 Geschäftsinhaber mit einer Eingabe an den Reichstag gewandt die Erklärung ab, daß fie in dem Paragraphen eine schwere Gefahr haben, in der sie barum ersuchen, die Verkaufszeit an Sonntagen für Elfaß- Lothringen erblickt und daß fie aus diesem Grunde- möge nicht weiter beschränkt werden, und daß diese Eingabe in der also nicht etwa aus prinzipiellen Gründen für den Antrag ehriamen Germania " eine Fürsprecherin gefunden hat. Der stimme. Die Regierung meint, die Sache sei gar nicht schlimm, Grund diefer Stellungnahme des frommen Blattes gegen die der§ 7 fönne ja durch die Landesgefeßgebung geändert werdent. Sonntagsruhe tvar uns nidjt gleich erfichtlich. uns nicht gleich ersichtlich. Erst später Darauf erwiderte der Kleritale Abg. Dr. Ridlin, daß er dem fiel uns ein, daß der Vertreter Limburgs im preußischen nicht traue. Die Landesgefege müßten durch den Bundesrat ges Berlin , den 26. März 1908. Abgeordnetenhause und früher auch im Reichstage der Stom nehmigt werden. Dort aber habe Breußen den größten Einfluß und merzienrat und Präsident des Sankt Raphaelvereins Beter es fönne feine Ausnahmen für Elfay- Lothringen zulaffen, weil sich Reichslandsbeschwerden und Deutschlands Vertretung Baul Cahensly ist, und diefer Herr Cabensly nicht nur zu den fonit flar ergebe, daß der§ 7 nur gegen die Polen gerichtet sei. im Auslande. Hauptaftionären der Aktiengesellschaft Germania "( in deren Betrieb Damit kann der Mann recht behalten.- Als der dekorative Reichskanzler heute im Reichstage in die Germania " hergestellt wird) gehört, sondern auch Vorfigender offener Feindschaft gegen das Reichstagswahlrecht seine viel ihres Aufsichtsrates ist. deutigen Redeschnörkel um die preußische Wahlreform herum- Also daher Herr Gahensly ist nämlich bei der letzten Reichs­gezirfelt hatte, nahm Genosse Emmel Anlaß, in einigen tagswahl im Oberlabukreis Limburg gegen den Nationalliberalen kräftigen Worten dies neue tanglerische Attentat auf den Buchfieb durchgefallen. Gar zu gern möchte er aber wieder in die gefunden Menschenverstand zu kennzeichnen. Dann wandte er heiligen Hallen des Reichstages einrücken, und dazu braucht er die fich feiner eigentlichen Aufgabe zu, die Ansprüche der elsaß - Stimmen der Kleinen fatholischen Geschäftsleute. Eine niedliche Lothringischen Bevölkerung auf Gleichberechtigung mit den Rechnungsträgerei.

Zu einer Wahlrechtsdebatte tam es am Dienstagabend in der Lübecker Bürgerschaft anläßlich der Beratung des Staatsbudgets. worden:" Die Bürgerschaft erfucht den Senat, balbigst eine Vor­Vom Genossen Stelling war folgender Antrag eingebracht lage einzubringen, nach welcher bei den Wahlen zur Rübeder Bürgerschaft das allgemeine, gleiche, geheime und dirette Wahlrecht auf der Grundlage des Ver. hältniswahlsystems eingeführt wird."