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Nr. 74. 25. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Rede Bebels

über die Ausweifungsschmach und die

enthielt damals ungefähr 5mal soviel als das unferige Das ist entschieden eine. Surüdsehung des deutschen Reichstages.

( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Ich komme nunmehr zu

Freitag, 27. März 1908.

eigenen Gedanken hat über die Ausweisungsmethode, die Preußen­Deutschland befolgt; denn bei allen diesen Vorgängen handelt es sich ja immer nur um Vorkommnisse in Preußen ein Beweis, daß Preußen die Inkarnation aller Reaktion in Deutschland

Schande des Dreiklaffenwahlrechts. Kanzler zu ersuchen, dem Reichstag einen Gefeßentwurf vorzulegen, ist( Brabol bei den Sozialdemokraten, Lachen rechts), daß Breußen

In der Sitzung des Reichstags vom 24. März 1908, in der über die äußere und innere Politik des Reichs verhandelt wurde, hielt Genosse Bebel eine ausgezeichnete Rede, die wir nach dem amtlichen Stenogramm im Auszuge wiedergeben. Abg. Bebel:

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Urteils

ist.

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der von meiner Fraktion eingebrachten Resolution: Den Reichs­nach dem Ausweisungen von Ausländern aus einem das Unglück Deutschlands ist.( Lebh. Sehr richtig! bei den Sozial deutschen Bundesstaate nur auf Grund eines richterlichen demokraten, Unruhe rechts.) Ohne Preußen wäre Deutschland in der δας Vorschriften über die Zulässigkeit von Ausweisungen ergangen bei den Soziald., große Unruhe.) Es ist sehr merkwürdig, daß es in dem zulässig find, auf Grund reichsgefeßlicher Tat wohl der vorgeschrittenste Staat der Welt.( Lebh. Sehr wahr! Die Konservativen und Nationalliberalen haben bereits preußischen Ministerialerlaß vom 31. Dezember 1907 heißt: Betreffend ihre ablehnende Stellung begründet. Wir sehen in dem Antrag die Zulassung ausländischer Arbeiter zur Arbeit in der Landwirt­nichts weiter als eine Folge eines einstimmig gefaßten Beschlusses, schaft und gewerblichen Betrieben in Deutschland . Seit In der Hauptsache bin ich von den Auslaffungen des Reichs- den die deutsche Kriminalistenvereinigung, eine hoch angesehene Vers wann hat ein einzelner Staat das Recht, Verfügungen kanzlers und des Staatssekretärs über die auswärtige Politik be- einigung, die in dieser Frage als besonders fompetent angefehen über ganz Deutschland zu erlassen.( hört! hört! und friedigt. Besonders begrüße ich, was die beiden Herren in bezug werden muß, 1906 angenommen hat. Bei der heute be- Buruf bei den Sozialdemokraten: Schon lange!) Mir ist das neu! auf die Haltung Deutschlands gegenüber Marokko , dem Balkan und stehenden Polizeiwilltür hinsichtlich der Ausweisungen sollte Jedenfalls ist es in den bestehenden geseglichen Verhältnissen nicht unsere Stellung gegenüber Berfien ausgeführt haben. jedermann, der auf dem Standpunkt steht, daß der Staat alle seine begründet. Der Staatsrechtslehrer Laband hält jedenfalls daran Der Herr Reichskanzler ist im Laufe seiner Ausführungen auf Handlungen nur vom Standpunkt des Rechts ausführen soll, dafür fest, daß der einzelne Staat nur innerhalb seiner Landesgrenze, den Brief des Kaisers an den Lord Tweedmouth zu sprechen ge- eintreten, daß einem solchen Antrage Folge gegeben wird.( Sehr richtig! nicht, wie es jetzt geschieht, aus ganz Deutschland die Aus­kommen. Wenn, wie er sich äußerte, dieser Brief von jedem von bei den Soz.) Ich mache darauf aufmerksam, daß im Januar 1905 weisung verfügen kann. Die zitierte Verfügung aber nimmt uns unterschrieben werden könnte, wenn das richtig ist und ich der Reichstag eine Resolution annahm, welche forderte, daß die das Ausweisungsrecht aus ganz Deutschland in Anspruch. Ich bezweifle es nicht im geringsten, dann wundere ich mich im Auslieferungsverträge der Einzelstaaten zwischen Preußen und habe hier eine Verfügung des Rintelner Landrats, wodurch ein feit höchsten Grade, warum der Briefschreiber selbst teine Beranlaffung Rußland und Bayern und Rußland gekündigt und durch solche neunzehn Jahren in Deutschland beschäftigter( hört! hört! bei den genommen hat, sobald die Angriffe auf jenen Brief dazu ausgenugt des Reichs ersetzt würden. Jene Verträge waren zustande gekommen, Sozialdemokraten) ruffischer Staatsangehöriger aus dem Gebiete wurden, gegen Deutschland Stimmung zu machen, dessen Veröffents indem Fürst Bismard, da er beim Reichstage nicht zu seinem Ziel des Deutschen Reiches ausgewiesen wird.( hört! hört! bei den lichung zu beranlassen.( Sehr richtig! b. d. Soz.) Vor allem hätte gelangen fonnte, sich an das preußische Dreiflaffenparlament wandte, Sozialdemokraten.) Diese Ausweisung eines Mannes, der sich nichts die Norddeutsche Allgemeine Zeitung", das offiziöse das den Vertrag genehmigte. Der Reichstag war jedenfalls in hat zuschulden kommen lassen, ist ein Organ der Regierung, nicht eine Reihe von Tagen hingehen lassen früheren Perioden der Meinung, daß er auf diesem Gebiete sehr ernst sollen, ohne überhaupt eine Aeußerung zu machen.( Sehr richtig!) und entschieden mitzuwirken habe. Ich erinnere nur an den Protest von seiten preußischer Behörden, ein skandalöser Borgang.( Bizes geradezu schamloses Verhalten Das hat in weiten Kreisen den Glauben erweckt, daß die denunzia- Windthorsts gegen die Massenausweisungen der präsident Kaempf ruft den Redner zur Ordnung torischen Angriffe der" Zimes" mehr oder minder be- russischen und österreichischen Polen , die 1886 unter 8 ist und bleibt ein starkes Stüd, daß ein Arbeiter, der nie Bravo rechts.) rechtigt wären. Es läge doch im Interesse der regierenden dem Fürsten Bismard stattfanden. Nun erfolgen ja bekanntermaßen Männer selbst, daß, sobald sie entdecken, daß nach irgend einer die Ausweisungen unter dem Vorgeben, der Betreffende, der aus- ein Vergehen begangen, nicht eine einzige Strafe auferlegt be Nichtung ihren Absichten falsche Unterstellungen gemacht werden, gewiesen wird, habe sich lästig gemacht. Der Begriff lästig machen" urplöhlich aus Deutschland ausgewiesen wird. tommen hat, nach neunzehnjährigem Aufenthalt fie Richtigstellungen veranlaßten. Das läge aber auch ist nun jedenfalls sehr dehnbar, so daß jeder Polizeibeamte, der aus ganz besonders im Interesse des Volkes. Die hebungen betreffen aber nicht bloß einen Teil der englischen, möchte, die Möglichkeit befizt. ihn aus dem Reichsgebiet hinauszu- Deutschlands , laſſen dieselbe aber, wo sie wirklich in Frage kommt, Ver irgend einem Grunde einen Ausländer gern außer Landes bringen( Burufe bei den Nationalliberalen.) Sie redeu soviel von der Ehre sondern auch einen Teil der deutschen Presse. Besonders bringen. Welche sehr üblen Wirkungen diese Ausweisungsmethode häufig mit Füßen treten.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Das sind ja die Flottenintereffenten- Breffe macht fortgefekt gegen im Gefolge hat, beweist eine Verordnung des Herrn b. Bethmann- nur Arbeiter! Wenn es Bourgeois wären, wäre es etwas anderes!) England scharf und sucht nachzuweisen, daß wir eines Tages mit Hollweg, als er noch Minister des Innern in Breußen war, in der weisungen in Preußen zum Gegenstand ihrer Erörterungen machen. Selbst die dritte Duma wird alsbald die Handhabung der Aus­England in Krieg kommen müßten, und daß deshalb unsere Flotte er sich gegen die geübte Polizeipraris wandte. Es ist offenbar in höherem Maße als bisher ausgebaut werden müsse.( Sehr das zeigt dieser Erlaß ebenfalls-, daß in vielen Fällen es sich um( Buruf links.) Natürlich die russische Duma, oder denken Sie etiva, richtig! bei den Sozialdemokraten.) Daß man jenseits des Kanals Ausweisungen handelt, die nicht etwa von den betreffenden aus die preußische Duma?( Große Heiterkeit.) In der österreich - ungarischen diese Auffassung zu teilen anfängt, darf uns nicht wundern. wärtigen Regierungen, sondern von der preußischen Polizei Delegation ist bereits die preußische Ausweisungspraxis zur Sprache Dabei möchte ich einer von mir schon lange gehegten Ansicht aus eigenem Antriebe veranlaßt worden sind.( Hort gebracht worden, ist die Polenpolitik Preußens und insbesondere auch der Ausdruck geben, bon der ich verwundert bin, daß sie hört! bei den Sozialdemokraten.) Wie weit aber die Polizei Gegenstand der Verhandlungen und heftiger Angriffe gewesen. Ganz von mir gekennzeichnete Erlaß des preußischen Ministers des Innern nicht auch bei uns in den regierenden Kreisen zum Durchgeht, um Ausländern, die politisch unangenehm sind, im bruch gekommen ist. Zu unserer allgemeinen Ueberraschung Inlande das Leben sauer zu machen, davon hat meine besonders meine Parteigenossen richteten dort ihre scharffte Opposition haben wir erlebt, wie die sehr scharfen Interessengegen Bartei im Herbst vorvorigen Jahres ein besonderes Bei- gegen das durchaus unfreundliche, arbeiterfeindliche Benehmen, das säge zwischen Frankreich und England und ebenso, wie spiel erlebt. Wir hatten bekanntermaßen die Gründung einer die preußisch- deutsche Regierung sich gegen die österreichisch- ungarischen die noch schärferen Gegensätze zwischen England und Ruß- Parteischule geplant; an diefer Parteischule sollten zwei Aus- Arbeiter erlaubte.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Selbst länder, ein Dr. med. il ferding aus Wien und ein Professor der sogenannte deutsch nationale Arbeitertongreß burch Berträge ausgeglichen Dr. Pannetoet, dozieren über durchaus abstrakte wissenschaft eines italienischen Sekretärs der christlichen bom vorigen Herbst hat sich über die Ausweisung liche Themata, wie" Rationalötonomie, Soziologie, materialistische Gewerkschaften beschwert.( hört! hört! b. b. Sozialdem.) Geschichtsauffassung" usw. Sobald bekannt wurde, daß diese beiden Die Frage wird uns beim§ 7 des Vereinsgesetzes noch beschäftigen. Männer an der Parteischule angestellt wurden, wurde ihnen von der Bei der Masseneinfuhr ausländischer Arbeiter in die Industriebezirke, hiesigen Polizei mitgeteilt, daß sie, wenn sie sich unterstünden, dort Bei der Masseneinfuhr ausländischer Arbeiter in die Industriebezirke, Vorträge zu halten, besonders Rheinland- Westfalens, engagieren die Gewerkschaften fofort ausgewiesen aller Richtungen führende Elemente aus den fremden Nationen und der italienische Sekretär der freien Gewerkschaften stellen sie als Arbeiterfekretäre an. Vor ein paar Jahren wurde aus allen Staaten Deutschlands . ausgewiesen

land

worden sind, wenn diese Gegensätze, die weit schärfer waren, als sie zwischen England und Deutschland bestehen tönnen, überbrückt worden sind, so muß es im höchsten Grade verwunderlich er­scheinen, daß keine Verständigung zwischen Deutschland und England möglich sein soll. Ich kann mir das nicht anders erklären, als daß zwischen den Leitern beider Staaten Stimmungen existieren, die die Abschließung eines folchen Vertrages unmöglich werden würden.( Lebhafte Zurufe. Hört! hört! bei den Sozial­machen. Mit lebhafter Genugtuung werde ich es begrüßen, wenn demokraten.) es gelingt, die vier Großstaaten und die fünf Kleinstaaten, die um Nun hat ja die preußische Verfassung einen sehr schönen Artikel, die Nord- und Ostsee gelagert sind, dahin zu einigen, daß der Status der lautet: Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei.( Lachen bei quo in der Nord- und Ostsee aufrecht erhalten wird. Es wäre dies den Sozialdemokraten.) Daß diefer Artikel nur eine Phrase ist, infofern etwas sehr Erfreuliches für uns, weil damit ein wesentwissen wir. Dies hat schon der Fall Arons gezeigt, der als Physiker licher Grund für weitere Flotten- und Militär- ich betone, als Physiker! rüstungen wegfällt.( Sehr richtig! b. d. Soziald.) Gelingt es, unter angrenzenden Meeresstaaten solche Verträge zustande zu bringen, so sehe ich nicht ein, warum Aehnliches nicht auch möglich sein soll in bezug auf die Grenzverhältnisse auf dem Lande; denn dann wäre fein Grund mehr vorhanden, daß die Staaten aufeinander los schlagen tönnten und Eroberungen zu machen hätten. Wenn der Herr Staatssekretär in Aussicht gestellt hat, daß dem Reichstag in Bälde ein Weißbuch zugehen soll über Marokko , so möchte ich bitten, dieses Weißbuch etwas vollständiger zu machen, als jenes war, das von seiten seines Vorgängers veröffentlicht worden ist.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Das Gelb buch, das die französische Regierung ihrer Kammer vorlegte,

Kleines feuilleton.

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und jetzt nimmt man bereits die Vertreter der christlichen Are beiter am Schopf und jagt sie außer Landen, damit unsere an der hiesigen Universität lehren deutschen Arbeiter jedes Mittel der Verbindung wollte, dem dies aber verboten wurde, weil er Sozialdemokrat ist. mit den fremdsprachlichen Arbeitern verlieren. Das ist die Freiheit der Wissenschaft im Stulturstaate Preußen.( hört! hört! links.) Es ist eine famose Politik, die Sie, meine Herren Daß, der preußische Staat ein wirklicher Kulturstaat sei, Freifinnigen, mit Ihrem§ 7 im Vereinsgesetz zu treiben gedenken. Die das ist eine der größten Lügen, die jemuls ausgesprochen sind.( Leb preußische Polizei nimmt bei ihren Ausweisungen noch ganz besonders haftes Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten, Widerspruch rechts.) agrarische Interessen wahr.Der in einer BerlinerGoldleisten- und Rahmen­Nun haben die betreffenden zwei Personen, denen unter so eigen fabrit beschäftigte russische Bole Mentoviat wurde ausgewiesen, weil tümlichen Umständen die Ausweisung angedroht war, Beschwerde er in einem gewerblichen Betriebe nicht als Ausländer beschäftigt bei ihren Regierungen erhoben, und ich habe zu konstatieren, daß sie werden dürfe. Hinzugefügt wurde: Wenn Sie nachweisen, daß Sie die Auffassung ihrer Regierungen auf ihrer Seite in einem landwirtschaftlichen Betriebe tätig sind, dann ist es etwas hatten.( hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Denn diese anderes."( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Es ist gingen auf die Beschwerde ein und erhoben hier beim Auswärtigen wieder unser Musterstaat Preußen, der auf diese Weise agrarische Amit Beschwerde. Das zeigt deutlich, daß man im Auslande seine Politik treibt.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Int

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Notizen.

dt.

schnißten Ehebruchskomödie Pariser Fasson herbeizitiert hatte, um das Publikum ist sehr gespannt, bis sich die Sache, Gott sei Dank, die abgenutzten Pifanterien durch die Vermittelung dieses hohen in Anstand auflöst. Die Dame hat unter ihrem Mantel ihre Robe Herrn mit ein paar neuen Würzen aufzufrischen. Molnars Mephisto anbehalten! Statt des Abschiedsbriefes, den sie dem Maler fenden Opernaustausch. Die preußisch- deutsche Auslandspolitik liebt den vom Salon bis zu dem Boudoir reicht, ein Teufelsspezialist, der und sucht den Adressaten, immer mit den angeblich besten Absichten, ist ein Savalier, ein Weltmann, dessen ganze Welt nicht weiter als will, schreibt sie nach dem Dittat des Teufels eine Liebeserklärung Wechsel zwischen dreinfahrender Brüskierung und aufgenötigten sich darauf beschränkt, Männlein und Weiblein Liebenswürdigkeiten. aus dieser in seiner Junggesellenwohnung auf, worauf der Teufel nach glücklich Wenn sie sich irgendwo durch prahlerische Sphäre, an denen wirklich nicht viel zu verderben ist, zu beendigtem Geschäfte sich empfiehlt. Brutalitäten genügend verhaßt gemacht hat, sucht sie durch fleine Auf- flüchtigem Sinnenrausche aufeinander zu hezzen. Er soll ja merksamkeiten wieder umzustimmen.( In älteren Familienkomödien wohl das Schicksal" personifizieren, auf welches die feinen Ueberlegene in der Figur des Salonfatans mit virtuoser Meister­Bassermann brachte den höhnischen Zynismus, das boshaft ist dieser Stoff des öfteren behandelt.) Naive Gemüter durchschauen Damen nach dem begangenen Fehltritt die Schuld gern ab- schaft heraus. Von den anderen Mitspielenden gab diesmal da diese Zusammenhänge nicht und reden von wohltuender Initiative zuschieben pflegen: die kleinen Umstände und Zufälligkeiten, die ist in der fleinen Episodenrolle eines Modells das Intereffanteste. impetuofer Kunstpolitik, die dem deutschen Geiste neue Bahnen erschließe, ichon bei dem Ertvachen der Begierde mitwirken und gefällig die Sie wirkte überraschend echt. und ähnlichem. Die Erfolge, die mit den verschiedenen nach aus- Wege zur Erfüllung ebnen. Er soll der schadenfrohe Arrangeur und wärts gestifteten Denkmälern, mit der pomphaften Ehrung von Macher der Gelegenheiten sein, der mit den Seelen der Verliebten mäßigen und zweifelhaften ausländischen Künstlern, womit man die wie die Kaze mit der Maus spielt. Aber dieser Einfall hätte in betreffenden Nationen zu gewinnen dachte, mit Austauschprofessoren dramatischer Ausführung nur dann auf eine intimere Anteilnahme einer deutschen Stadt irgend ein ihr von hoher Seite zugemutetes, - Das abgelehnte Denkmal. Daß die Bürgerschaft usw. erzielt wurden, sind vom Standpunkte eines nüchternen Handels- rechnen können, wenn die Subjekte, die der Teufel für seine Erperi- ja aufgedrängtes Denkmal, das sie zudem noch selber zu bezahlen politikers aus sehr unrentable Geschäfte gewesen. Von dem kulturellen mente auswählt, mehr als bloße Marionetten wären, so daß hat, ablehne Einfluß gar nicht zu reden. das wird man sobald nicht zu lesen bekommen. Trotzdem werden diese Methoden, die in absolutistischen Zeiten famten Notwendigkeit herauslösen könnte. Schnißler, der in feinem fährlicher war die Situation, von der hier berichtet wird. Der sich aus dem Spiele der Eindruck irgend einer psychologisch bedeut- So weit versteigt sich keines braven Bürgers Mannesmut. Unge­angemessen gewesen sein mögen, mit Eifer fortgesetzt, obwohl die" Paracelsus" Spuf und Wirklichkeit zu einem gedankenvollen, ein- Bohememann Danny Gürtler hatte zu seiner eigenen Ehrung und bemühten Völker bisher mit eifigem Schweigen geantwortet haben. Heitlich geschlossenen Ganzen verwob, hätte einer solchen Aufgabe des Reklamehumbugs wegen der Stadt Köln ein Heinedenkmal In Berlin ist in demselben königl. Opernhause, das in der schmäh- vielleicht zu genügen vermocht. Bei Molnar aber ist das Spiel des stiften wollen. Diefes unfreiwillige Danaergeichent ist nun ein­lichsten Weise die ihm obliegenden Aufgaben gewissenhafter Musik- Teufels nur ein äußerer Effekt, der den Mangel tiefer verankerter stimmig von der zuständigen Kommission abgelehnt worden. pflege vernachlässigt, kürzlich eine" hugenotten "-Aufführung Motivierung verdeden soll. So bringt es der Autor wohl zu herausgebracht worden. Mit all den historischen Kinkerlichen, die manchen wißigen, mitunter recht zweideutigen Pointen, doch nirgends die Sonntags im Mozartsaal veranstaltet werden, sollen fortgesett Musikchronik. Die humoristischen Abende, man bisher als lächerliche Meiningerei verspottete, mit dem Massen entfaltet sich eine tragende Stimmung. pomp, der mit belebender, individualisierender Inszenierung nichts zu verbinden Die Kunststücke Satans werden. einer sich mit tun hat. Zwei Direktoren der großen Pariser Oper waren dazu Nachdem im ersten Aft die Absicht flar geworden, erscheint das wird in Berlin unter der Leitung des Professor Hans v. Bartels höchst banalen Nüchternheit. Eine Ausstellung holländischer Künstler in einer Weise eingeladen worden, daß sie nicht abiagen konnten. weitere als ein überflüssig leeres, nur durch gewisse Tricks der Mache vorbereitet. Und nun geht das bekannte Spiel los. Interviews in der reaktio- aufgeputztes Weiterspinnen. nären Pariser Breffe, die für gesellschaftsfähig gilt. Lobsprüche über - Darf ein Theaterdirettor die aufführung faiserliches Kunstverständnis, die deutschen Byzantinern erneuten Sigung in das Atelier eines befreundeten Malers begleiten, den sie diskutierte Frage wird in nächster Zeit die Pariser Gerichte beschäftigen. Eine Dame der Gesellschaft läßt sich von ihrem Gatten zur eines angenommenen Stüds verweigern? Diese oft Anlaß zu ähnlichem geben. Die kaiserlichen Privatansichten über vor ihrer Heirat geliebt hat. Sobald der Eheherr gegangen, ver- Dctave Mirabeau und fein Mitarbeiter Na tanjon hatten vor Meher werden aufgetischt, als ob sie von den musilliebenden sucht der Künstler, nach sechsjähriger Unterbrechung die alte Lieb einem Jahre der Comédie Française ein Schauspiel" Le Foyer" und musikverständigen Deutschen geteilt würden. Meyerbeer für einen großen Macher und Effeftarrangeur.) Da tritt der fremde Herr, ( Diese halten haberrolle wieder aufzunehmen, wird aber tugendhaft zurückgewiesen.( Der Herd) eingereicht. Der Direktor Jules Claretie nahm das Ind fchließlich taucht zunächst bescheiden und versteckt der das Bimmer und sagt der Dame der elegante Gottseibeiuns, in Stüd an. 17 Proben hatten schon stattgefunden, als am 4. März Plan auf, zwischen der Pariser und Berliner Oper einen die Wünsche und Ge- Claretie den Autoren plöglich mitteilte, er könne in den Proben Austausch zu veranstalten. Deutschland soll die Hugenotten " und bämmernd bewegen, dreift ins Geficht. Sie leugnet empört und würden. Vor allem forderte er, daß die Gestalt der wichtigsten die unterhalb der Schwelle ihres Bewußtseins sich nicht fortfahren, wenn nicht gewisse Aenderungen vorgenommen Frankreich Gounods" Faust" beisteuern! Das wäre, dann glücklich fühlt zugleich mit Schreden die Macht, die der Unbekannte auf sie Berfon des Stückes geändert werde. die gröbste Blamage, die fünstlerisch die beiden Länder ein ausübt. Sie will entfliehen, doch er versteht es, die Einladung zu franzöfifchen Akademie und Herr Claretie, der selbst Mitglied der Diese ist ein Mitglied der ander antun können. Um so mehr Aussicht auf Verwirklichung hat einem Fest in ihrem Hause zu erzwingen. Diese Szene, der Auf- Unsterblichen" ist, will offenbar seine Stollegen nicht beleidigen. Er freilich dieser neueste Völkeraustausch. Unsere Politit steht im Beichen taft, ist im Verhältnisse die wirkungsvollste des Schauspiels. der großen Oper Meyerbeers und Gounods! Die schüßt allerdings vor, daß die in ein ungünstiges Licht ge Kosten des zweiten Aufzuges werden größtenteils durch eine Er- ftellte Persönlichfeit auch als Senator vorgestellt werde. In einem findung im Residenz- Theater- Stil aufgebracht. Der Teufel scheint vom Staate subventionierten Theater sei aber eine Beleidigung des Monna Vanna zu fennen. Er verlangt von Jolantha, daß sie hohen Hauses unzulässig. Daß die Vorführung eines anwürdigen Lessing Theater. Der Teufel, ein Spiel bon beim Feste nadt allein, mit einem Mantel angetan, in den Gesetzgebers die Würde des Parlaments verlege, ist eine Franz Molnar . Das Stüd des jungen ungarischen Verfaffers Saal komme. Nur so werde sie den flatterhaften, eben noch Argumentation, die einem preußischen Benfor eher anstünde, als iourde mit starkem Beifall aufgenommen, obschon, vielleicht auch von ihr abgewiesenen Maler, von neuem an sich feffeln. Sie er einem Literaten von Namen, wie es Herr Claretie immerhin ist. weil Herr Molnar den Teufel nur als Schutzpatron einer grob gea scheint in der Eat in einer zweifelhaften Hülle. Der Maler raft, Die beiden Autoren des Foyer" haben nun eine Stlage eingereicht

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Theater.

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danken,

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