Herten Srvetterschaft verübten Wahlbeeinflussung nur die„nationalen" Macher gehört wurden und der Rat die Un-gültigkeitserllärung der Wahl mit den Behauptungen der„Nationalen" begründete, wie bei der RelurSberhandlung die Kreishauptmannschaft für unnötig gehalten hatte, den angegriffenen Teilzu hören, so hatte auch das Gericht eS abgelehnt, die von den An-geklagten benannten Zeugen zu laden. Dafür waren acht„nationale"Leuchten als Zeugen da. Aber trotzdem war die Anklage nicht zuhalten. ES blieb außer der Nötigung nur einfache Körperverletzungübrig. Die Beweise für diese Delikte waren außerdem noch sehrmagere und stützten sich in der Hauptsache auf die Angaben deS angeblichverletzten Kröner, den das Gericht für glaubwürdig erachtete, trotz-dem ihm Unwahrheiten und Uebertreibungen in feiner Darstellungder Vorkommnisse nachgewiesen Ivurden. Wie geringfügig sie ge-wesen sein müssen, geht schon aus dem Umstände hervor, daß keinerder Polizisten, die bei dieser Wahl in ungemein großer Anzahl in undam Wahllokal waren, eingegriffen hat. Im Rapport deS Inspektorswar von der ganzen Sache nicht die Rede gewesen undauch die Schutzleute haben nichts davon gemerkt. Auch diesesonst so gern als Zeugen verwendeten Beamten zu hören,hatte das Gericht abgelehnt. Natürlich auch die von denAngeklagten sonst benannten Zeugen,„von denen man", wie derjunge Amtsanlvalt bemerkte,„nicht wiffen kann, ob sie die Wahrheitsagen würden," weil sie von der Partei der Angeklagten seienl Trotzdes Zusammenbruchs der Anklage erkannte das Gericht auf folgende,zu dem Erwiesenen in schreienden! Mißverhältnis stehenden Strafen:Gegen den unbescholtenen Haubold auf zwei Monate zwei Wochen,gegen Reichelt, der unter dem Sozialistengesetz einige Strafen erlitten,aber auf fünf Monate zwei Wochen Gefängnis IIn der geradezu klassischen Begründung wurde unteranderem gesagt:„Jeder Angeklagte hat auf eigene Faust gehandelt.Hört man im Gerichtssaale nur von den einzelnen Phasen der Bor-kommnisse, so schwächt das ab. Man muß sich den Ernst der Sach-läge vorstellen. Kröner ist von den Angeklagten mißhandelt worden.Warum? Um die eigenen Grundsätze durchzusetzen. Warum ist dieStrafe so hoch? Es ist während der Verhandlung daS Wort gefallen von der Partei. Das gehört nicht hierher, denStrafrichter soll das nicht berühren. Aber nicht außeracht zu lassen ist im gegebenen Falle, daß es das bösePrinzip war, daS die Angeklagten den Kröner brutalisierenließ. U eberblickt man die Vorgänge, so wird jeder, der für Ehr-barkeit, Zucht und Pflicht Sinn hat, bekennen müssen, daßdie Täter nicht nur sich selbst, sondern auch denen einSchandinal gesetzt haben, die sie vertreten. Wie istes möglich, daß Reichelt mit dieser Vergangenheit Kröner>mt Gewalt an der Ausübung verbriefter Rechte hindern konnte?Und wer leistet diesem Manne noch Gefolgschaft?Die Allgeinemheit ist in ihrem Empfinden verletzt worden, des-halb die hohen Strafen."ES gibt keine Klassenjustiz.Die Breslauer Polizeitaten vor Gericht.Stuttgart, 30. März.(W. T. B.) Die hiesige Straf-kammer verurteilte heute den Redakteur und Landtagsabge-ordneten H c y m a n n des sozialdemokratischen Witzblattes„Der wahre Jakob" wegen Beleidigung der BreslauerPolizei, begangen durch Veröffentlichung eines Bildes,„DasPfingstwunder von Breslau", zu 150 M. Geldstrafe.Dein Polizeipräsidium wurde außerdem Publikationsbefugniszugesprochen.Die Strafe von 150 M. ist kein zu hoher Preis für dieerneute gerichtliche Enthüllung der Breslauer.Polizeitateu!Immer noch Steueraffären.Nicht allein Fürsten bezahlen nicht gerne Steuern, sondern auchdie Klerisei, die Klöster. Wie der„Straßburger Zeitung" mitgeteilt wird, hat das Trappistenkloster Oeleuberg beiR e i n i u g e n noch niemals Erbschaftssteuer oder Mutations-gebühren bezahlt, obwohl schon öfters die gesetzliche Verpflichtunghierzu bestauden hat, infolge des Todes verschiedener PalreS. DasEnregistrement habe die Stenern zwar eingefordert, sei aber,nachdem sich der damalige Bischof ins Mittel gelegt hatte,von beut Direktor der Verkehrsteuern angewiesen worden, denSteuerbetrag vorläufig zu stundeii. Der S t u n-dungstermin verstrich, aber die Steuern wurden nichtbezahlt. Fürsten und Pfaffen haben es immer verstanden, sichvon den Staatspflichten und Steuern zu drücken.—Strafen gegen den Wahlrechtskampf.Wegen der Straßendemonstrationen, die am 12. Januar inTilsit stattfanden, waren bekanntlich die Genossen Hofer,Ludwigkeit, Kurschat und N a u j o k s wegen Auflaufs undVerletzung des Vereinsgesetzes angeklagt worden. Die Verhandlungvor der Strafkammer zu Tilsit ergab, daß die vier Genossen unddie anderen Demonstranten ein hohes Maß von Selbstzucht bewiesenhaben, so daß es trotz sehr aufgeregten Verhaltens der Polizei nichtzu Zusammenstößen kam. Das Gericht mußte die Angeklagten vonder Anklage des Auflaufs fteisprechen, wegen Verletzung des Vereins«gesetzes wurde Genosse H o f er zu 100 M.. Genosse Ludwigkeitzu 50 M., Genosse K u r s ch a t zu 20 M. Geldstrafe verurteilt. Siewurden als die Leiter au einem nicht genehmigten Aufzug angesehen.Genosse N a u j o k S erhielt als einfacher Teilnehmer 10 M. G e l d-(träfe.—_Der Würgengel des Proletariats.In einem Artikel über die Bekämpfung derLungenschwindsucht schreibt daS VerbandSblatt derchristlichen Metallarbeiter:„Ein Würgengel in des Wortes schlimmster Bedeutung fürdie arbeitende Bevölkerung ist die Lungenschwindsucht oder Tuber-kulose. Jährlich werden Taufende und Zehmausende von dieserschleichenden Proletarierkrnnlheit dahingerafft. Die Ursachen dieserKrankheit liegen haupisächlich in sozialen Uebeln: UutcrernShruugund sanitäre Mißstände i m Arbeitsverhältnis,wie überlange Arbeitszeit, ungesunde ArbeitSräume usw. Furchtbarviele Opfer fordert diese Voltskrankheit in der Metallindustrie."Dabei laufen die christlichen Arbeiter dem Zentrumnach, d. h. einer Partei, die durch ihre Zollwucherpolitik dieUnterernährung der Arbeiter fördert, die sich jedem wirksamenArbeiterschutz, vor allen Dingen der Herbeiführung eines an-gemessenen Maximalarbeitstages, widersetzt. Die christlichenArbeiter helfen so selber den«Würgengel" großziehen, derdas Proletariat heimsucht.—Berechtigte iBaalabtreibungi" Die..Breslauerl VolkSwacht"schreibt:„Uächtig ist der Minister— mächtiger Herr GuradzelDer Staatssekretär des Innern, Herr v. Bethmann-Hollweg. hatbekanntlich am 19. Februar in der Reichstagsiommiffion, die oaSBereinsgesetz beriet, klipp und klar erklärt:„In der polizeilichen Abtreibung eines Lokalö wegen derParteistellung eines Bersammlungsveranstalters ist schon nachdem gegenwärtgen Stande der Gesetzgebung ein offensichtlicherAmtsmißbrauch zu erblicken, der nach z 339 R.-Str.-G.-B.strafbar ist".Da nun der Oswitzer Amtsvorsteher Dr. Guradze den WirtKnabe deshalb schwer geschädigt hat, weil K. sein Lokal denSozialdemokraten zur Berfüaung gestellt hatte, war e& klar ersichtlich. daß die Aeußerung des Staatssekretärs genau auf HerrnGuradze zutraf. Aus diesem Grunde zeigte Genosse Scholich alsParteisekretär des Landkreises den Herrn wegen Amtsmißbrauchaus§ 339 bei der Staatsanwaltschaft an. Aber die reichtan die Macht des Amtsvorftehers von Oswitz nicht heran. Nach-dem sie S'/h. lange Wochen Zeit zum Untersuchen gebraucht, schreibtsie heute an Scholich, daß der Herr Guradze befürchtet, es könne,wenn in einem von Sozis besuchten Lokal getanzt werde, zuPrügeleien mit den Ordnungsleuten kommen; deshalb stelle cr,der Herr Erste Staatsanwalt, das Verfahren gegen Guradze ein.Soldatenquäler. Die„Münch. Post" berichtet: Am 13. Märzabends erteilte der Sergeant des hiesigen Telegraphen-DetachemcntsJäger einem Rekruten den Befehl, seine, des Sergeanten, Wasch-schüssel zu reinigen. Der Rekrut vollzog den Befehl, der Sergeantreichte aber die Schüffei mit dem Befehle zurück, sie auszulecken.da sie nicht rein genug sei. Der Rekrut ließ sich einschüchtern undleckte auf Befehl dreimal die Waschschüssel aus! Dann mußte derRekrut die Waschschüffel nochmals mit Waffer reinigen, denn derSergeant erklärte:„Glauben Sie vielleicht, ich wasche mich in einerSchüssel, in der sie mit Ihrer dreckigen Zunge herumgeschleckthaben?"-_franftreieb.Die linvollständige Amnestie.Paris, 30. März. Die D e p u t i er t e n k a m m e r erörtertedie Amnestievorlage und genehmigte mit großer Mehr-heit den Artikel 1, der die mit der Wcinbaukrise im Süden zu»sammenhängenden Vergehen mit Ausnahme der Weinfälschungamnestiert. Zu Artikel 2, welcher Preßvcrgchen undStreikvergehcn amnestieren will, erklärte Clemcneeauunter starkem Beifall, daß ausständige Beamte unoA n t i m i l i t a r i st e n die Amnestie nicht genießen sollen,da dann die antipatriotische Bewegung nicht aufhören würde. EinAmendement S e m b a t, das die Antimilitaristen amnestierenwill, wurde mit 460 gegen 73 Stimmen abgelehnt. EinAmendement, das die Verleumdungsvergehen allgemein von derAmnestie ausnehmen will, mit 343 gegen 233 Stimmen angc-nommen. Die Beratung wird morgen fortgesetzt.-»Italien.Wahlunruhrn.Rom, 30. März. In Sansevero fanden gestern anläßlichder Provinzialwahlen Unruhen statt. Das Wahllokal und derHof des Gemeindehauses mußten gewaltsam geräumt werden. Dieerregte Volksmenge griff die Truppen und Gendarmen mit Stein-würfen an. Einige Schüffe fielen. Mehrere Soldaten undGendarmen wurden verwundet. Hierauf wurde das Feuer vonden Gendarmen erwidert, wobei ein Demonstrant ge-tötet wurde. Die Ruhe wurde alsdann wieder hergestellt.Nnsis Beispiel.Rom, 30. März. Der Skandal wegen der Vergeudungvon Staatsgeldern zur Errichtung des Justizpalastesnimmt immer größere Ausdehnung an. Die bauführenden Architekten sowie mehrere BeamtedesZivilingenieurkorpswunden entlassen. Der der Kammer zugegangene Bericht der-sucht zwar, die Verantwortlichkeit der maßgebenden Persönlich-ketten zu verringern, indessen ist der Eindruck doch sehr tief, undmehrere frühere Minister sowie ein ehemaligerUnter st aatssekretär scheinen kompromittiertzu sein.Snglancl.Das britisch-russifche Abkommen und die Bagdadbahn.London, 28. März. In seinem Debüt vor dem Reichstage ließsich der deutsche Minister des Aeußern auch Wer dcfZ britisch-russische Abkommen betreffend Mittelasien aus und sagte, daßdieses sich nicht auf den Persischen Golf beziehe und daß cS wederdie Bagdadbahn noch ihre Endstation berühre.'Diese Erklärung hat in England befremdet und sie wirdam Montag oder in den folgenden Tagen im britischen Oberhausebesprochen werden. Vor allem ist zu bemerken, daß dem britisch-russischen Abkommen ein Begleitschreiben Sir Edward GreyS mit-gegeben wurde, in dem der Oeffentlichkeit mitgeteilt wurde, daßRußland die bevorzugte Stellung Englands im Persischen Golf an-erkannte. Diese Mitteilung wurde vor einigen Wochen im Unter-hause— aus Anlaß einer Debatte über das erwähnte Abkommen—von Greh in unzweideutiger Weise wiederholt und bekräftigt;ebenso wurden in jenem Begleitschreiben wie in der Debatte desUnterhauses die Gründe angegeben, warum die russische An-erkennung der bevorzugten Stellung Englands im Golf nicht imAbkommen Ausdruck gefunden hat.Was die Bagdadbahn betrifft, so sind die Ansichten des Herrnv. Schön nicht mit denen in England verbreiteten in Einklang zubringen. Hier herrscht die Meinung vor. die englische Einfluß-sphäre im Golf reiche bis Bagdad; England müsse deshalb einenausschlaggebenden Einfluß auf die Strecke Bagdad-Kueit haben.Die Erklärung beS Regierungsvertreters im Oberhause wirdzeigen, welche Ansicht die richtige ist.—England und die mazedonische Frage.Bekanntlich haben die Mächte die englischen Reformvorschlägeabgelehnt. Daß aber England auf diese Vorschläge nicht endgültigverzichtet, lehrt ein Weißbuch, das heute von der Regierung ver-öffentlicht wurde. Darin wird auf die ernsten Folgen hin-gewiesen, die aus dem Glauben entstehen könnten, daß das euro-päischc Konzert nicht imstande oder nicht willenS fei, der gegen-wältigen kritischen Lage ein Ende zu bereiten. Um den neuenGouverneur von der Regierung in Konstantinopel unabhängigzu machen, wird der Vorschlag gemacht, das Gehalt desselben durchdie Mächte garantieren zu lassen. Weiter wird eine erheblicheVerminderung der türkischen Truppen in Maze-donien und eine Garantie der Integrität Maze-d o n i e n s durch die Mächte vorgeschlagen. In bezug auf die vonOesterreich-Ungarn und Rußland zum Ausdruck gebrachteMeinung, daß der jetzige Moment für neue Vorschläge nicht ge-eignet sei, bemerkt Grcy, daß die Lage in den mazedonischenWilajets ein sofortiges und wirksames Einschreiten er-heische. DaS Abwarten eines Zeitpunktes, der für eine solcheAktion als besonders geeignet anzusehen wäre, würde die Fort-dauer der anarchischen Zustände auf unbestimmte Zeit in sichschlichen und die Mächte dem schweren Vorwurf derGleichgültigkeit gegenüber den Leiden der Bevölkerungaussetzen.KuklancIDer Dank der Reaktion.Wie aus Riga berichtet wird, ist dort ein amtliches Rund-schreiben Stolhpins eingetroffen, in dem der Ministerpräsident denBefehl erteilt, entsprechende Maßregeln zu ergreisen, um denrussischen Einfluß in den Ostseeprovinzen zu heben. Zur näherenInformierung der lokalen Behörden ist die Kopie eines außer-ordentlich scharf gehaltenen Artikels einer reaktionären Zeitung.der den Beifall des Zaren fand, dem Rundschreiben beigefügt.Die verstärkte Russifizicrung der baltischen Provinzen— dasist der Dank der Reaktion für die blutigen Handlangerdienste, diedie deutschbaltischen Junker dem Zaren geleistet.Sie werden aber auch das in Devotion entgegennehmen, dennwertvoller als das„Deutschtum", als dessen Vertreter sie sich aus-gaben, ist ihnen der militärische und polizeiliche Schutz, PenVäterchen ihrem«angestammten" Besitz angcdeihen läßt,Beschuhte Mörder.Moskau, 30. März. In Jekaterinoslakö wurde einegroße Anzahl Proklamationen gefunden, in denen mitgeteilt wird,daß die M ö rd e r des Konstitutionalistcn K a r a w a j e w inSicherheit seien. Die Proklamationen schließen mit denWorten, alle Konstitiltionalistcn würden KarawajewS Schicksalteilen._Gegen die Deutschen.Petersburg, 30. März. Der Gouverneur von Esthland verbotdie vom deutschen Verein in Esthland gegründeten p ä d a-gogischen Zirkel._Verbannte Geistliche.Warschau, 30. März. Wie aus W i l na berichtet wird, wurdendort auf Grund eines Regierungserlasses die katholischenPrälaten Borcdzicz und Korn wegen ihrer Sympathiekund-gedungen für den seines Amtes enthobenen Bischofs Baron Roppfür die Dauer von 3 Jahren nach Sibirien verbannt,OfKei.Hingemordete Armenier.Konstantinopel, 29. März. Nach Konsulatsberichten auS W a nwurde vor einigen Tagen ein Armenier, der den türkischen Bc-Hörden eine Liste revolutionär gesinnter Armenier ausgelieferthatte, von anderen Armeniern angegriffen und verwundet. Diesgab die Veranlassung, zu einem Uebersall der Armenierdurch von der Polizei angestiftete Moham-medaner, wobei eine größere Zahl von Armeniern getötetbczw. verwundet und ein größeres.Blutbad nur durch dasenergische Eingreifen des Militärkommandanten sowie des rusii-scheu, des französischen und des englischen Konsuls verhindertwurde. Die Lag« ist andauernd kritisch. Es find Mtlitär-verstärkungcn nach Man abgegangen.Amerika.Ein Konflikt mit Venezuela.EaracaS, 28. März. Die vor einigen Tagen auf dem Postamtvon La Ouaira erfolgte Oeffnung dreier für den amerikanischenKreuzer„Tacoma" bestimmten Postsäcke hatten dem a m e r i k a n i-scheu Gesandten Veranlassung gegeben, die venezolanischeRegierung um Aufklärung zu ersuchen, worauf die letztere geant-wartet hatte, daß hier ein einfaches Versehen des Postamtes vor-liege, das die Bricfsäcke für gewöhnliche Poststückc gehalten habe.Die jetzt erfolgte Rückkehr des Kreuzers„Tacoma" nach La Ouairahat hier in Caracas große Aufregung hervorgerufen. DaSinspirierte Blatt„Constitucional" bringt einen Artikel, in demes heißt, daß die Vereinigten Staaten beabsichtigen, die Flaggeder Eroberung in Südamerika zu entfalten.„Die Polizei und die Arbeitslosen."New Aark, 30. März. Die Polizei hatte die Erlaubnis füreine Straßcnversammlung der Arbeitslosen der-weigert. Nichtsdestoweniger waren gestern nachmittag über10000gekonimen. Sie waren im geordneten Zuge, die Mar-seillaise singend, marschiert, bis berittene Polizei mitStöcken einHieb. Der bekannte amerikanische Sozialist RobertH u n t e r erklärt, die Polizei habe sich schmachvoll benommen.Ein Vorwand zu Verhaftungen.New Nork, 30. März. Im Zusammenhang mit dem Bomben-Wurf in New Uork am 28. März.ist jetzt AlexanderBerg man.n, Ehemann der. Anarchistin Emma Goldmann vcr-hastet worden. Die' Polizei fand in der Wohnung Silbersteins inBrooklyn eine dessen Zugehörigkeit zur anarchistischen Bereinigungbestätigende Mi taliedS-karte, die von Bergmann unter-zeichnet war,tf«Schorn:; eNUySO'JS1'J'ifi;:-.nod.Hus der pami.Parteiliteratur.Im Berlage der Buchhandlung Vorwärts erschiensoeben:ParvuS, DaS Proletariat und die kapitalistische Produktion.Die Buchhandlung Vorwärts gibt, wie unseren Lesern bekanntist, unter dem gemeinsamen Titel„Der Klassenkampf desProletariats" eine Serie aufklärender Broschüren über Zieleund Entwickelungstendenzen der Sozialdemokratie und der GeWerk«schaften heraus, verfaßt von Genossen ParvuS. Die erste Broschüre„Der gewerkschaftliche Kampf" fand in Arbeiterkreisen eine überausgünstige Aufnahme. Sie ist bereits in zweiter Auflage erschienen.Die uns jetzt vorliegende, oben angezeigte zweite Broschüre behandeltdie wirtschaftliche Klassenstellung deS Proletariats. Der kapitalistische AuSbeutungsprozeß wird aufgedeckt. Der Verfasser begnügtsich aber nicht damit allein; das Hauptproblem, welcheser sich stellt, ist bielmehr, zu zeigen, wie sich die Schicksale derArbeitermassen innerhalb der kapitalistischen ProduktionsemwickelungdeS XX. Jahrhunderts gestalten. Es wird die IndustrialisierungAmerikas und ihre Rückwirkung auf die Arbeiterverhältnisse in Europaerläutert, das Aufkommen einer ostasiatischen Industrie nebst Kuli-frage, die kapitalistische Kolonialpolitik mit besonderer Berücksichtigungder deutschen Kolonien, die Revolution in der Technik, auch politischeUmgestaltungen, die aus die wirtschaftliche EntWickelung Europaszurückwirken wie z. B. die russische Revolution u. a. m. Aus dieserInhaltsübersicht kann sich der Leser eine Vorstellung bilden über dieReichhaltigkeit des behandelten Stoffes.Der Preis für das zweite Heft beträgt 30 Pf. Es ist in jederParteibuchhandlung zu haben.Im selben Verlage erschien: DaS Submissionswesen. Bon FritzP a e p l o w. Ein» Darstellung des heutigen Submissionswesens undseiner Auswüchse.Diese Arbeit wird den sozialdemokratischen Stadtverordneten undGemeindevertretern willkommen sein.. Wer in der Gewerkschafls-bewegung tätig ist. wird mit besonderem Interesse die Kapitel: D i eStreikklausel— Wie stellt sich die organisierteArbeiterschaft zum Submissionswesen?— undGeschichte der Lohnklausel lesen. In einem Anhangwerden einige Submissionsblüten aufgeführt.Der Preis dieses Heftes beträgt 1 Mark. Die Agitationsausgabekostet 40 Pfennig. Zu beziehen durch alle Parteibuchhandlungen undKolporteure._Eine Erbschaft deS„Vorwärts".Ein vor einiger Zeit verstorbener Parteigenosse, Zahnarzt zuWiesbaden, hat der Redaktion deS„Vorwärts" zu Parteizwecken dieSumme von 1900 Mark hinterlasse!!. Das Geld ist dieser Tageausgezahlt und von der Redaktion dem Parteivorstande überwiesenworden. Der Geber hat in seinem letzten Willen gewünscht, daßsein Name nicht genannt werde.Gemeindewahlerfolge.In Fellhammer im Waldenburger Bergrebier wurde in derdritten Abteilung der Sozialdemokrat öO gegen 24' Stimmen der„ReichStrenen" gewählt, in Häslicht bei Striega» erhielt unserGenosse 65 Stimmen, während auf den Gegenkaiididate» nur 10fielen. In M ü r z d o r f bei Ohlau wurde ein und in N o ß w i tzbei Glogau zwei Vertretersitze erobert, desgleichen einer inG r ab fch en bei Breslau. Sogar in R an fern bei Breslau—bekannt geworden durch de» Overagrarier Rupprecht-Ransem und