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Nr. 80. 25. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt

Freitag, 3. April 1908.

gierungsvertreter für die Aufrechterhaltung der polizeilichen richtet, ob nach seiner Auffassung unter dem neuen die Befugnisse gekämpft haben, und zwar mit Erfolg. Das ist auch in Reichsvereinsgesetz Polizei oder irgend eine den Beschlüssen der Kommission so ziemlich zum Ausdruck gekommen. 3entralbehörde eines Bundesstaates das Recht Nach den Beschlüssen der Kommission heißt es: Dieses Recht, näm- haben werde, 188. Sigung vom Donnerstag, den 2. April 1908, lich das Versammlungsrecht, unterliegt polizeilich nur den in diesem Präventivverbote gegen Bersammlungen nachmittags 1 hr.

Am Bundesratstische: v. Bethmann- Hollweg .

Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Entwurfs eines Vereinsgesches. § 1 lautet nach den Kommissionsbeschlüssen: Alle Reichs­angehörigen haben das Recht, zu Zwecken, die den Strafgesehen nicht zuwiderlaufen, Vereine zu bilden und sich zu bersammeln. Dieses Recht unterliegt polizeilich nur den in diesem Gesetz und anderen Reichsgesezen enthaltenen Beschränkungen.

Die allgemeinen sicherheitspolizeilichen Bestimmungen des Landes­rechts finden Anwendung, soweit es sich um die Verhütung unmittel­barer Gefahr für Leben und Gesundheit der Teilnehmer an einer Versammlung handelt".

Die Abg. Trimborn und Genoffen( 3.) beantragen, hinzuzu fügen:

Ausländer können Mitglieder von Vereinen werden und an Versammlungen teilnehmen. Beschränkungen dieser Rechte der Aus­länder als Ertviderung der im Auslande gegen Reichsangehörige angeordneten Beschränkungen bleiben dem Bundesrat vorbehalten." Im Falle der Ablehnung dieses Antrages aber hinzuzufügen: Ein Verein darf von der Behörde nicht deshalb aufgelöst werden, weil ihm Ausländer als Mitglieder angehören. Wegen Be­teiligung von Ausländern darf eine Bersammlung durch die Be­hörde weder verboten, noch in ihrem Verlaufe behindert, noch auf­gelöst werden."

bon

Gesez und anderen Gesezen enthaltenen Beschränkungen. Nach zu erlassen. Ich habe darauf hingewiesen, daß im Großherzogtum meinem Sprachgefühl ist das geschmacklos und unklar. Würde man Sachsen- Weimar sozialdemokratische Versammlungen sagen, das Recht unterliegt ben polizeilchen Be- vornherein auf Grund der allgemeinen Befugnisse der Landesver­schränkungen, so wäre das zwar auch fein gutes Deutsch, aber waltung, die öffentliche Ruhe und Sicherheit aufrecht doch wenigstens tlar. Was es aber bedeuten soll, das Recht zu erhalten, verboten werden. Ich habe auf meine wieder­unterliegt polizeilich den Beschränkungen, weiß ich nicht. Das muß, holten Fragen glaube ich, schon aus stilistischen Gründen geändert werden. Es genügt teine Antwort erhalten. aber nicht nicht, die allgemeine Frage der polizeilichen Befugniffe weiter habe ich in der Kommission gefragt, ob auch nach dem neuen im§ 1 zu regeln. Wir haben deshalb wieder beantragt, deen§ 1 in folgeuder Weise zu fassen: Reichsvereinsgesetz die Polizeibehörde das Recht haben sollte, Vereine und Versammlungen aller Art sind nur den Be- Auskunft über die Mitglieder und die Zusammensetzung eines schränkungen der Reichsgeseze unterworfen. Die geltenden Landes- Vereins zu verlangen. Auch darüber habe ich keine Erklärung vom rechtlichen Gesetze über Vereine und Versammlungen sind auf- Regierungstische erhalten.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozial­gehoben, neue dürfen nicht erlassen werden. demokraten.) In der zweiten Lesung hat der Entwurf in dieser Be Anordnungen von Verwaltungsbehörden aller Art, wodurch ziehung eine etwas günstigere Fassung erhalten als früher. die Abhaltung von Versammlungen und Vereinszusammenfünften Deshalb frage ich heute noch einmal den Staats. allgemein oder in einzelnen Fällen verhindert oder beschränkt wird, sekretär, ob nach seiner Auffassung und nach der der Mehrheits­find nur nach Maßgabe des Reichsrechts zulässig. parteien, wenn der Entwurf Gesetz wird, solche Präventivberbote Belehrende und religiöse Vorträge sowie Zusammenfünfte zum wie sie in Sachsen- Weimar üblich waren( Buruf bei den Polen : In Zwecke förperlicher Ausbildung der Teilnehmer unterliegen mur Preußen auch!), nein, in Preußen sind sie unzulässig, möglich sein diesem Gesetz. Soweit der Betrieb eines schulmäßigen Unterrichts sollen. Eine bündige Erklärung von möglichst vielen Seiten ist für von Personen, die der staatlichen Volksschulpflicht noch nicht die fünftige Auslegung des Gefeßes von der größten Wichtigkeit. genügt haben, vorliegt, unterstehen sie der staatlichen Schul- Allgemein ist es natürlich besser, sich nicht auf Erklärungen zu ver aufsicht." lassen, sondern die Frage deutlich im Gesez zu regeln, wie es Abfag 2 und 3 unseres Antrages tun.

Wir halten es also für notwendig, allen Verwaltungsbehörden Abg. Brandys u. Gen.( Pole) beantragen, diesen Eventualantrag gegenüber die Vereinsfreiheit zu schüßen. Denn sonst könnte die Noch einige Worte zu der vom Abg. Trimborn erörterten überhaupt hinzuzufügen. Judikatur irgend eine Verwaltungsbehörde für nicht polizei Frage. Eine Petition des Gesamtverbandes christlicher Gewerkschaften Abg. Trimborn( 3.): Bei§ 1 beabsichtigen meine Freunde nicht, I ich erklären, und dann fäßen wir mit unserer protestiert gerade gegen die Beschränkung der Vereins eine Generaldebatte herbeizuführen, denn wir wollen unseren schönen Definition im Reichsvereinsgefeß auf. freiheit auf die Reichsangehörigen.( Hört! hört! bei den ganzen Widerstand auf§ 7 tonzentrieren. Wir be-( Sehr wahr! bei den Sozialdemokr.) In Preußen hat man neuerdings Sozialdemokraten.) Sie führt aus, daß Hunderttausende fremder schränken uns hier auf den Inhalt des§ 1, wobei wir anerkennen, Vorträge wissenschaftlichen oder politischen Charakters für Schul- Arbeiter in Deutschland beschäftigt seien, daß fie zum Teil ausdrück daß die Frage der polizeilichen Beschränkungen in der Kommission unterricht erklärt, und ihn dann durch die Schulbehörde, nicht durch lich als eine zufriedenstellende Lösung gefunden hat. Nicht genügend die Polizei verboten, oder nur durch die Polizei als Beauftragte der Lohndrücker gelöst ist dagegen die Frage der Rechte der Ausländer. Deshalb Schulbehörde. Das hat dann die preußische Judikatur nicht für eine herangezogen würden( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten) und haben wir unseren Zusagantrag zu§ 1 gestellt. Sollte er ab- polizeiliche Verfügung angesehen. Sollte er ab- polizeiliche Verfügung angesehen. Deshalb haben wir in unserem baß die deutsche Arbeiterschaft daher das größte Interesse daran gelehnt werden, so muß doch mindestens unfer Eventualantrag an Antrag die Verwaltungsbehörden aufgenommen und uns im Schluß- habe, die fremdsprachlichen Arbeiter für die gewerkschaftliche genommen werden. Der Staatssekretär hat zwar in der Kommission faze noch ausdrücklich gegen die Uebergriffe der Organisation zu gewinnen. In der Kommission ist biel davon ge eine Erklärung abgegeben, die dahin geht, daß in der Praxis nach staatlichen Schulbehörden gewandt.( Während dieser Aus- redet worden, ob das Deutsche Reich sich nichts vergäbe, wenn es diesem Antrag verfahren werden soll. Die Erfahrungen aber, die führungen des Redners ist es auf der Rechten und bei den National- den Ausländern Rechte einräume. Aber die Auländer haben ja in mit der preußischen Polizei gemacht sind, nötigen zur Vorsicht und liberalen immer lauter geworden, so daß schließlich von Heines Deutschland schon gewisse Rechte. Das Recht auf den Schuß der zur gesetzlichen Festlegung der Befugnisse.( Sehr richtig!) im Zentrum Ausführungen gar nichts mehr zu verstehen ist. Unter Gerichte und der Polizei haben sie genau wie die Inländer. Es ist und bei den Sozialdemokraten.) diesen Umständen spricht der Redner nicht weiter. Laute also nichts als eine irreführende Redensart, daß Burufe rechts: Hört! hört!) Präsident Graf Stolberg Ich habe nicht die Absicht, Sie zu den Ausländern aus fremden polizeilichen Gründen feine Rechte überschreien. Dazu ist mir meine Stimme zu schade. teilt mit, daß über§ 7 und§ 10a namentliche Abstimmung be- gut! bei den Sozialdemokraten, große ( Sehr eingeräumt werden dürften. Wir befürchten auch eine schifanöse rechts, bei der nun auch keine einzige Silbe des Redners mehr zu daß Ausländer eine Versammlung aufgelöst worden, Unruhe Handhabung des Gesezes gegen die Inländer unter dem Vorwand, antragt ist. teilnehmen. an Versammlungen In Abg. Heine( Soz.): hören ist. Schließlich nimmt Abg. Heine sein gesamtes Schlesien ist Aftenmaterial unter den Arm und verläßt mit weil Ausländer an ihr teilnahmen und auf Weisung den Worten: Bor solchen Manieren muß ich von der Reichstags- des überwachenden Polizisten nicht hinaus gingen. Die Ortspolizei, tribüne weichen!"" unter lebhaftem Beifall bei den Sozialdemokraten der Regierungspräsident und der Oberpräsident haben diese Maßregel bestätigt mit der Begründung, daß Ausländer überhaupt keine Rechte Versammlungen ausgewiesen werden könnten.( beiterkeit links.) Der hätten, von der Polizei aus dem ganzen Bezirk, also auch aus Oberpräsident, der diese Entscheidung gefällt hat, ist mit. alied des Hauses.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) Dabei ist sie natürlich ganz falsch, denn zwischen der Ausweisung aus dem Staatsgebiet und der aus einer Versammlung ist ein großer Unterschied. Nach dem Grundsatze in majore re minus( in dem weitergehenden Begriff ist der engere enthalten)

anhaltende

Die Herren von der Mehrheit, denen wir den Entwurf der Kommission verdanken, stehen ja auf dem Standpunkte, fie hätten cine der größten nationalen und freiheitlichen Taten seit der Gründung des Deutschen Reiches getan, beinahe möchte ich sagen, das Rednerpult.) berbrochen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Der Abg. Müller- Meiningen hat den Gefeßentwurf eine der größten das Wort. Ich bitte diejenigen Herren, welche dem Präsident Graf Stolberg: Ich erteile dem Abg. Heine wiederum freiheitlichen Errungenschaften genannt. Daß Sie ihn dafür halten, Redner nicht zuhören wollen, ihre Unterhal­geht ja wohl auch daraus hervor, daß Sie so große Opfer gebracht tungen draußen zu führen.( Stürmischer Beifall bei den haben, um wenigstens das zu erreichen, Opfer des Intellektes und Opfer der Ueberzeugung( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten), Sozialdemokraten, große anhaltende Unruhe rechts.) um nicht von ernsthafteren Dingen zu sprechen.( Heiterkeit.) Wir

Abg. Heine( Soz.):

berkennen nicht, daß der Entwurf auch einige Verbesserungen gegen- Da der Herr Präsident so freundlich war, mir wieder das Wort über dem bestehenden Zustand bringt, nämlich gegenüber dem zu geben, werde ich fortfahren.( Lautes Brüllen rechts: Lauter! fönnte man schließlich auch den Ausländer aus seiner Wohnung oder bestehenden Zustand in Mecklenburg. ( Sehr wahr bei den Lauter!) Ich denke nicht daran, mit Ihnen, die Sie über Hundert aus seiner Hofe ausweisen.( Große Heiterkeit links.) In Preußen Sozialdemokraten.) Wir pflegen allerdings die deutsche Freiheit und sind, um die Wette zu reden.( Gebrüll rechts: Lauter! Lauter! hatten die Ausländer bisher ein Recht darauf, zu Vereinen die nationale Ehre nicht gerade am Maßstab von Mecklenburg zu Stürmische oft wiederholte zurufe bei den Sozialdemokraten: Gehen und zu Versammlungen zusammenzutreten. Erst neuerdings hat messen.( Buſtimmung bei den Sozialdemokraten.) Wir erkennen Sie doch raus! Machen Sie doch, daß Sie hinauskommen!) Jch die Polizei, nachdem sie es ein halbes Jahrhundert lang geduldet hat, an, daß auch am Maßstab von Preußen gemessen das Gesetz habe in der Kommission darauf aufmerijam gemacht, versucht, mit Hülfe der Fremdenpolizei die Versammlungen wenigstens einen wesentlichen Fortschritt zeigt. Herr Müller daß eine ganze Reihe von Beschränkungen des Vereins der Inländer, an denen Ausländer teilnehmen, zu schifanieren. Des Meiningen hat ihn mit den Worten ausgedrückt: Die erste Frucht und Versammlungsrechts nicht auf vereinsgefeßlicher Basis beruht. halb wünschen wir, die Beschränkung des§ 1 auf Reichsangehörige des Blockes ist der deutschen Frau in den Schoß gefallen. Aber das Der Staatssekretär hat darauf erwidert, daß er jeden schikanösen überhaupt zu streichen; sollte aber unser Antrag abgelehnt werden, ist auch alles, was wir in dem Gesez an wesentlichen Fortschritten Eingriff in die Vereins- und Versammlungsfreiheit vermeiden, aber so empfehlen wir Ihnen den Antrag Brandys. Wir protestieren finden, felbst für Preußen. Im übrigen zeigt das Gesetz eine nicht jedes polizeiliche Einschreiten gegen Beraber gegen diesen§ 1 nicht nur mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen verhängnisvolle Neigung, die vereins- und versammlungsrechtlichen eine und und Versammlungen des Vereinsrechts und politischen Interessen der Inländer, sondern auch, weil wir die Zustände des ganzen Deutschen Reiches auf das Niveau Preußens zu wegen ausschließen könne. Niemand könne deswegen eine nationale Ghre Deutschlands vor dem Auslande beschüßen wollen. bringen, kurz gefagt, Befreiung von den allgemeinen polizeilichen Bestimmungen ver-( Lautes anhaltendes Lachen rechts.) Sie mögen lachen, so viel Sie alles zu verpreußen. langen, weil er von seinem Vereins- und Versammlungsrechte wollen, wir sind der Ueberzeugung, daß wir von nationaler Ehre Gebrauch mache. Ich habe daraufhin im Laufe der Kommissions- mehr verstehen als Sie.( Lautes Lachen rechts.) Sie mögen beratung wiederholt an den Staatssekretär die Frage ge- noch so laut lachen, Sie mögen noch gröbere Töne an

( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) In der Kommission hat sich dies auch in dem Löwenmut gezeigt, mit welchem die Re­

Kleines feuilleton.

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Theater.

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Notizen.

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dt.

ein Hauch in diese stille, nur mit fich, mit Eriverben, zurütteln sucht, damit er sie in ihrer Maskerade bewundere, gleitet Lieben und Genießen beschäftigte Philistergesellschaft. Und doch der Körper starr und leblos vom Stuhle auf den Boden. Der enthält Menanders Komödie fast alles, was in Athen seiner Zeit Mann hat Bankrott gemacht und sich erschossen. Und als ob es des noch echt und lebendig war. Aus der großen Politik war der kleine Grellen damit noch nicht genug wäre, stürmt gleich die Polizei Ein modernes Dramenproblem in altgriechischer Fassung. Vor Stadtstaat so gut wie ausgeschieden; als Erbe einer unvergleichlich mit einem Verhaftsbefehl ins Zimmer und jemand erklärt in einem Jahr gelang es dem französischen Gelehrten G. Lefebvre in reichen Kultur waren Feinheit der Lebensformen, Anmut des Ge- einem Tone moralischer Genugtuung: der Tote hat die Sühne selbst Aegypten einen Papyrus mit 1300 Bersen des altgriechischen Dichters nießens, Bartheit der Empfindung noch immer in Athen vor allem an sich vollzogen. Merander aufzufinden. Menander( 290 v. Chr.) gehört zu den heimisch. Menander schildert die Gesellschaft, in der er lebt, mit Dichtern der sogenannten neuen Komödie, die nach Athens poli- peinlicher Trene; und doch steht er immer über ihr und weiß in das tischem Verfall das altgriechische bürgerliche Drama und Sitten- bunte Spiel Gedanlen über Götter und Menschenlos, über Schuld Lustspiel pflegten. Von seinen Werken ist keines ganz erhalten. Aber und Verantwortung zu verweben, die damals nicht die Köpfe der - Die Hypnose im Drama. Ludwig Fulda , der bis­weiblich geplündert. Auch die neuen Funde geben nur Bruch die Athen ihre geistige Heimat nannten die römischen Komödiendichter Plautus und Terenz haben seine Stücke Durchschnittsathener, aber die der großen Philosophen beschäftigten, her alle literarischen Moden mitmachte, hat in seinem neuesten Drama Sen Anschluß verpakt. Ein Drama im entscheidenden Augenblick durch teile aus vier verschiedenen Dramen Menanders. Das besterhaltene die Künste eines Hypnotiseurs entscheiden zu lassen, das ist schon Stüd ist die Komödie" Epitrepontes"( bas Schiedsgericht"); es jenseits aller literarischen Moden. Der Traum eines interessiert uns in besonderem Maße, da es, abgesehen von den üb- Trianon Theater:" Seine erste Frau". Lust- Glücklichen"( vorsichtigerweise mit dem Nebentitet einer Phantasie") lichen Berwickelungen und Vertauſchungen, die an die moderne fran- spiel von Soulié und Thorel. Gastspiel von Charlotte hatte denn auch bei der Uraufführung im Hamburger Schau zösische Bosse erinnern, ein Problem behandelt, das uns sehr modern wie. Der diesmal abwechselungshalber als Lustspiel be- spielhause nur einen mäßigen Erfolg. Ein plöglich heimkehrender anmutet. Prof. A. Körte hat im Aprilheft der Neuen Rundschau" zeichnete Schwant war ein nach abgebrauchten Rezepten pedantisch Gatte das ist der Inhalt findet zuerst im Traume und dann darauf hingewiesen. Es handelt sich um Charifios, der Pamphile, arrangierter Unsinn. Die besseren Erzeugnisse des Genres ent- in der Wirklichkeit, daß er betrogen wird. Ein Freund, der die Tochter des reichen Smitrines, bei einem Feste verführt und schädigen für das Opfer des Intellekts durch einen Elan der Ver- vorsichtigerweise gleich dabei ist, hypnotisiert ihn und suggeriert ihm einige Monate später ohne sie wiederzuerkennen geheiratet hat. Nach turzen Flitterwochen macht er eine längere Reise und in seiner theit, einen Wirbel toller Ueberraschungen, der eine Art ver- dann, daß die unliebsame Entdeckung nur ein Tramn war. Der freisinnige Dichter grüglicher Verwunderung und hier und da ein herzhaft aus= Schutzpatron. In Abwesenheit gebiert Pamphile ein Söhnchen, das im Walde aus gelassenes Lachen weckt; man hat den Eindruck erfinderischer Laune, der für ein Parterre von Banausen berechneten Weltreimerei, die gesezt wird. Charifios ist außer sich, als er bei seiner Rückkehr dies die fich zwanglos gehen läßt und selber Lust an ihren Kreuz- und Herr Müller- Meiningen mit Herrn Roeren im Reichstage des öfteren erfährt; er behält zwar die Frau im Hause bei sich, aber er fängt Querzügen empfindet. Hier aber spürt man jeden Augenblick den zu veranstalten pflegt, wurde auch der famose Dichter Müller ein wüftes Schlemmerleben an. Tag für Tag sucht er durch Gast- 3wang, die Absicht, das faure Bemühen. Nirgends blizt ein halb von der Werra herbeizitiert. Der wackere Meininger nahm sich mähler und Bechgelage in Gefellschaft einer Bitherspielerin seinen wegs origineller Einfall auf. Die Personen sind nicht nur un- des Dichtergefährten mit Emphase an und ließ etwas wie Grab­Kummer zu betäuben. Schließlich wird durch eine Intrige dieser möglich, wie es ja zum Charakter dieser dramatischen Spezialität schändung oder ähnliches fallen, weil die Manen dieses Treff Bitherspielerin Charifios auf den Gedanken gebracht, daß sie selbst gehört, sondern ermangeln dabei auch jeder tarikaturistisch lichen nicht genügend respektiert würden. Und siehe da: die in jener Nacht von ihm Verführte ist und daß sie ihm einen amüsanten Wendung. Ein Gatte, der sich von seiner hübschen, Nicht genug, daß dieser Verseschmied dem Müller- Meiningen Sohn geboren hat; und nun erscheint ihm sein eigenes Verhalten doch allzu ungetreuen Frau scheiden ließ, hat in einer zweiten Ghe als Dichter tongenial ist, er ist auch als Prinzipienwahrer ein echter gegen die Gattin in ganz anderem Lichte. Was hat er ihr denn feufzend das ungleich schlimmere Regiment einer aggressiven Tugend- Freifinniger meiningischer Sorte. Zu den Briefen deutscher Bettel­vorzuwerfen, das er nicht auch getan? Er hat ein Bastardkind so rednerin kennen gelernt, verliebt sich, als er der Geschiedenen be- patrioten an Napoleon , die nach Louis Badinguets( alias Napoleons III.) gut wie sie, und gewiß ist ihre Schuld geringer gewesen als die gegnet, von neuem und geht mit ihr nach Abwickelung der üblichen Sturz in den Tuilerien gefunden wurden, hat auch der wackere feine. Seine Reue wird noch verschärft durch die Standhaftigkeit, Verwechselungsszenen durch. Die Gemahlin zweiter Instanz Müller von der Werra beigetragen. Er bekam auch eine goldene mit der fie alle Aufforderungen ihres Vaters, den liederlichen Gatten findet in einem trottelhaften Philosophieschwäter einen kongenialen Schnupfdabacusdose( und hoffentlich Bargeld). Daß dieser zu berlassen, abgewiesen hat. Die Entschiedenheit, mit der hier, Tröster. Nur das flotte Spiel hans Junkermanns und echte Deutsche und gutnationale Sozialistenbekämpfer aber auch freilich von einem verliebten jungen Mann, die Fehltritte beider Baula Winklers milderte ein wenig die Verdrießlichkeit des noch turz vor Siebzig Napoleon anfang und dann nach Geschlechter gleich bewertet werden, ist vielleicht die größte lleber Ganzen. Wörth dasselbe Opus König Wilhelm Barbarossa" weihte, dabei raschung des ganzen Papyrus. Das Motiv von Björnsons Hand- Charlotte Wiehe , die bekannte dänische Pantomimin, aber im Inhaltverzeichnis den alten Titel stehen ließ, das verrät schuh bei einem grichischen Dichter des vierten Jahrhunderts v. Chr. hatte für ihr Gastspiel ein wenig glüdliches Opus, eine sog. musika- jemand zur rechten Zeit in der Franff. 8tg." Diese schnorrende erflingen zu hören, hätte sicherlich niemand erwartet." Charifios ist völlig lische Novelle von Henri Berény : Fastnacht in Nizzi", mitgebracht. Wetterfahne für sich zu reklamieren, ist ein beinahe genialer Einfall verzweifelt und macht sich feinen früheren Tugendstolz bitter zum Vor- Ihre Bewegungen, wie sie, vom Starnevalstrubel heimkehrend ins des Müller- Meiningen. Der Werrafänger ist der geborene Schutz­wurf; damit ist er reif geworden für das erlösende Wort, das ihm Gattin Zimmer schlüpft, hinter den Rücken ihres scheinbar schlafenden, patron der Freifinnigen. und Kind zugleich beschert, und dieses Wort wird von der Zither in der Fensternische fizenden Mannes neckisch übermütig ein-Girardis Heimkehr. Girardi ist nach den Berliner spielerin ausgesprochen. Es ist eine enge Welt", so faßt Profeffor Pierrotkostüm anlegt und fröhlich darin tänzelt, zeigten, daß ihr Festfeiern glücklich nach Wien zurückgekehrt. Bei seinem ersten Nörte feine Charakteristik zum Schluß zusammen, in der Menanders dieselbe temperamentvoll elegante Rhythmit des Gliederspiels wie Auftreten als Zinpan im Zigeunerbaron "( im Naimund- Theater) Stomödie lebt. Von den großen Beitbegebenheiten, den gewaltigen früher zu Gebote steht. Aber zum Schluß fam ein Effekt, der wie wurde er wie ein Sieger gefeiert. Die Wiener wollten den Berlinern Kämpfen der Diadochen um das Weltreich Alexanders dringt kaum ein Sturzbad talten Waffers wirkte. Als sie den Gatten wach zeigen, daß sie mindestens so damisch sind wie diese

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