Abg. Legien( Soz.):

Rlage im Verwaltungsftreitberfahren. Andere Bundesstaaten| Träger und Gie.( Lebhaftes Sehr fahrt im Zentrum und Abg. Brejski( Pole)( zur Geschäftsordnung): Die Debatte if haben kein Verwaltungsstreitverfahren, und da hat sich die Kom- bei den Sozialdemokraten.) Auch die freisinnigen Ar- geschlossen worden, entgegen der ausdrücklichen Bestimmung der mission dadurch geholfen, daß sie den Rechtsweg der Gewerbeords beiter haben gegen dieses Vereinsgesez pro- Geschäftsordnung, daß dem Antragsteller das Wort verstattet nung, das Retursverfahren in Konzessionsangelegenheiten hierauf testiert. Aber Sie( zu den Freifinnigen) haben längst jede werden muß.( Lebhaftes Hört! hört! bei den Sozialdemokraten ausdehnt. Aber diese Form genügt uns nicht, sie läßt fühlung mit den Arbeitern verloren.( Eehr wahr! im Zentrum und im Zentrum, Rufe rechts: Wo steht das in der Geschäfts­den Landesgesehen hinsichtlich der Einrichtung der Richterkollegien und bei den Sozialdemokraten.) Die gesamte organisierte deutsche ordnung?) und des Instanzenzuges viel zu viel Freiheit. Wir wünschen alle Arbeiterklasse ist der Ueberzeugung, daß in diesem Vereinsgeseh Fälle in der obersten Instanz durch ein oberstes Verwaltungsgericht ihre Interessen nicht gewahrt find.( Sehr richtig! im Zentrum und beurteilt zu sehen, das mit unabhängigen richterlichen Beamten be- bei den Sozialdemokraten.) setzt ist und an dem Mitglieder der Berwaltungsbehörden nicht teil­nehmen.( Die folgenden Ausführungen des Redners gehen im Lärm der Rechten vollständig verloren. Schließlich rust die Rechte wieder: Lauter! Lauter!) Ich spreche so laut, daß mich jeder verstehen kann( Widerspruch rechts), wenn es still ist.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Ich habe die Erfahrung ge­macht, daß es in diesem Hause manchen Mitgliedern geht wie den Kanarienvögeln: Je lauter man spricht, desto mehr schreien Sie auch!( Große Heiterkeit.) Meine Stimme soll in diesen Tagen nech manches aushalten, und ich kann sie nicht deswegen strapa­zieren, weil Sie so unhöflich sind, sich laut zu unterhalten. Wenn die Mehrheit so geschlossen ist wie bei der letzten Abstimmung und auch noch so gutbegründete Anträge ablehnt, so sollte fie doch wenigstens nicht so unhöflich sein, mir das Reden noch zu er­Jaymeren. Das verlangt die Kollegialität und der Anstand.( Leb­hafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Gestatten Sie mir nun, daß ich zur Sache zurückkehre.( Heiterkeit.) Jetzt ist in manchen Bundesstaaten das Ministerium die lebte Instanz. Da tönnen wir ein objektives Urteil nicht erwarten, denn es ist

In der Abstimmung wird unter Ablehnung aller Abänderungs anträge der§ 2 in der Kommissionsfassung mit den Stimmen des Blocks angenommen. Für den Zentrumsantrag, nach dem die Vereine, die eine Einwirkung im Rahmen der Berufe und Standesinteressen bezweden, nicht als politische Vereine gelten Der Abgeordnete Dr. Müller- Meiningen hat vorhin ge­meint, wir hätten ein großes Intereffe daran, dem deutschen Bolt olen, stimmten auch die Freifinnigen Abgg. Botthoff und Volk Neumann- ofer. nicht zu sagen, wie große Fortschritte dieses Vereinsgesetz bringt. § 2a, der die Wahlversammlungen von der Anmeldepflicht ent­Anscheinend ist es mit diesen Fortschritten nicht so sehr weit her, bindet, wird debattelos einstimmig angenommen. denn sonst läge doch nichts näher, als daß Dr. Müller- Meiningen Bei§ 3 beantragt Abg. Trimborn( 3.) Bertagung. Der sie hier zur öffentlichen Kenntnis brächte. Das Antrag wird angenommen. Schweigen der Blockparteien deutet aber auf fein gutes Gewissen.

Richter in eigener Sache.

( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Sie( zu den Freisinnigen) spielen sich ja sonst gern als Vertreter der Hirsch- Dunder­schen Organisationen auf. Weisen Sie uns doch einmal nach, daß von diesem Gesez die organisierte Arbeiterschaft nicht die Nachteile hat, die wir befürchten.( Sehr gut! bei den Sozial­demokraten.) Wir sehen diese Schädigungen voraus, und haben deshalb unsere Abänderungsanträge gestellt, deren Not­wendigkeit sich aus unserer praktischen Erfahrung ergibt. Im§ 2 beantragen wir, das Erfordernis der Einreichung der Satzung zu streichen. Die preußische Polizeipraris und Judikatur bezeichnet nämlich auch

Nächste Sibung: Freitag 1 Uhr. Fortsetzung. Schluß 6% Uhr.

Die oftafrikanischen Kolonialbahnen

vor der Budgetkommiffion.

( Sigung bom 2, April)

Die Debatte über den Ankauf von Anteilscheinen der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft wird fortgefezt; es sind hierfür 15 millionen in den Etat eingestellt. Mit der Erwerbung der Anteilscheine würde die Regierung Einfluß ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wir wollen ferner ber­alle Agitations- und Lohnkommissionen als politische Vereine auf die Bahn Dar es Salam- Morogoro erlangen, denn diese Bahn hindern, daß die Gerichte sich an die Zweckmäßigkeitsentscheidungen und verlangt von ihnen Sabungen, die sie gar nicht gehört der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft, und es ist der Ge­der Verwaltungsbehörden gebunden glauben und sich in ihrem haben. Der Staatssekretär hat wiederholt erklärt, die Polizei sellschaft seinerzeit eine Konzession erteilt worden, die ein Urteil ausschließlich auf die Formalien beschränken. Es besteht bei beanspruche kein Aufsichtsrecht über Vereine und Versammlungen würdiges Seitenstück zu den Tippelskirchverträgen bildet. Aus der der Verwaltungsjustiz und bei der Justiz auch ein eigentümliches Was soll denn das Einreichen der Satzungen sonst bedeuten? Denkschrift über den Weiterbau der Bahn von Morogoro   ab ist zu Debolutionsprinzip, die Entscheidung möglichst auf eine andere Be- die Polizei etwa ben Vereinen Ratschläge über zweckmäßige ersehen, daß erstens das Reich seinerzeit eine breiprozentige Garantie hörde abzuschieben.( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Jch Statutenfaffung geben?( Seiterkeit.) Das glauben Sie wohl des Kapitals der Gesellschaft übernahm und sich berpflichtete, die wüßte daher nicht, was sich gegen unseren Antrag einwenden ließe, felbst nicht.„ Staatsfeindliche" Vereine legen ihre staatsfeindliche Anteile mit 120 Broz. einzulösen, daß aber auch dann noch den sei es vom liberalen, sei es vom konservativen Standpunkt. Lehnen Tendenz auch nicht in den Sabungen fest. Die Einreichung der ehemaligen Aktienbesitzern ein Anrecht auf die 5 Proz. übersteigende Sie unseren Antrag ab, so tun Sie es nur, weil er von gegne- Sabungen ist also ganz überflüssig.( Sehr wahrt bei den Dividende verbleibt auf die ganze Lebenszeit der Eisenbahn. Ferner riicher Seite kommt. Uns aber erscheint er besonders notwendig Sozialdemokraten.) Weiter beantragen wir, den Begriff der poli- erhielt die Eisenbahngefellschaft das Vorrecht auf den Weiterbau der nach den letzten Erklärungen des Staatssekretärs über die Grenzen tischen Angelegenheiten näher zu definieren, damit gewerkschaftliche Bahn bis zum Viktoria- Nyansa und Tanganjita- See, will die des Vereinsrechts und des sonstigen Polizeirechts, die Konflitte Organisationen fünftig nicht wie bisher mit den läftigen Be- Regierung hier vorgehen, tann fie es nicht ohne Zu nicht hindern werden. Er sagte z. B., daß vereinsrechtlich ſtimmungen behelligt werden, die für politische Vereine gemacht Stimmung der Geſellſchaft. Weiter hat die Gesellschaft ab­kein Verein zur Austunfiserteilung berpflichtet sind. Wenn sie das nicht klar und deutlich zum Ausdruck bringen, folute Tarifhoheit und endlich erhält sie ganz bedeutende fei, daß die Polizei aber von ihm Auskunft wie bon! werden in Zukunft die gewerkschaftlichen Organisa- Landtonzeffionen, die obendrein noch die Klaufel enthalten, daß die mieder Einzelperson berlangen tönne. tionen noch schlechter gestellt sein als bisher.( Sehr Gesellschaft bei Landanfäufen oder Verpachtungen durch die Ne­Der Nachfah hebt den Vordersas einfach auf. wahr! bei den Sozialdemokraten.) Denn das bisherige Vereins- gierung das Recht hat, in einer gewissen Frist in diesen neuen Ver­recht verlangt die Einreichung der Mitgliederlisten. Jeht aber trag einzutreten. Durch diese geradezu unglaublichen Konzeffionen sollen die Vorstandsmitglieder der Polizei bekannt gegeben werden, an die Gesellschaft wird die Regierung nach ihrem eigenen Ge­und dadurch werden gerade die leitenden Personen und treibenden ständnis in der Denkschrift vollständig in ihrer Bewegungsfreiheit gehindert. Vielleicht erfährt man im Plenum, wer verantwortlich Kräfte der Organisation der für diese Abmachungen mit der Eisenbahngesellschaft zu machen ist. Nach langer Debatte werden die 15 Millionen für den Ankauf von Anteilscheinen der Gesellschaft bewilligt.

( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Man braucht danach nur Landesgefeglich oder landesbehördlich zu bestimmen, daß jeder Mensch Auskunft erteilen muß, wo er seine Abende zubringt, und das Reichsvereinsgesetz ist aufgehoben. Als höchste Instanz schlagen wir das Reichsgericht vor, um eine einheitliche Judikatur zu be­kommen. Das Reichsvereinsgesetz ist ein Polizeigesetz des Reiches, die Handhabung aber ist den Einzelstaaten überlassen. Deshalb wird man uns, wenn wir Mißbräuche zur Sprache bringen, ant­worten, daß die Handhabung des Vereinsgesetzes nicht Reichssache sei. Die Rechtsprechung des Reichsgerichts zu kritisieren, haben wir hingegen ein formales Recht. Deshalb bitte ich Sie, unseren Antrag anzunehmen.( Bravo  ! bei den Sozialdemokraten.) Abg. Trimborn( 3.): Meine politischen Freunde können dem Antrage Albrecht nicht zustimmen. Damit schließt die Debatte.

In der Abstimmung wird der sozialdemokratische Antrag gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und der Polen  abgelehnt. Es folgt die Beratung des§ 2, der folgenden Wortlaut hat: " Jeder Verein, der eine Einwirkung auf politische Angelegen­heiten bezweckt( politischer Verein), muß einen Vorstand und eine Satzung haben. Der Vorstand ist verpflichtet, binnen einer Frist von zwei Wochen nach Gründung des Vereins die Sagung fowie das Ber zeichnis der Mitglieder des Vorstandes der für den Siz des Vereins zuständigen Polizeibehörde einzureichen. Ueber die erfolgte Ein­reichung ist eine tostenfreie Bescheinigung zu erteilen.

Maßregelungsgefahr ausgefeßt.

Nunmehr geht die Kommission zur Beratung des neuen Bahn­projekts selbst über. Es handelt sich um eine Linie von 700 Stilo­metern, welche rund 70 Millionen Bautosten erfordert. Für später ist noch eine Fortsetzung nach dem Tanganjita- See geplant, das ist wiederum eine Strede von rund 300 kilometern, so daß die ganze Linie Dar es Salam- Tanganjita- See zirka 1200 Kilometer lang

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Denn allzu oft teilt die Polizei unter Bruch der Amtsverschwiegen heit und des Rechtes den Arbeitgebern ihre Listen mit. Aus unserem sehr reichhaltigen Material nur ganz wenige Fälle. Der Bürgermeister in Staßfurt   teilte der Fabrikantenver­einigung regelmäßig mit, welche Arbeiter sich in den Ver­sammlungen besonders hervorgetan hätten, und hielt es mit seiner besonderen Ehre als preußischer Beamter vereinbar, ben Unternehmern die Maßregelung der politisch und gewerkschaft- fein würde. lich tätigen Personen zu empfehlen. Der Amtsvorsteher von Als erste Baurate find 8 Millionen gefordert, welche als Darlehn Ochtersleben gewährte den Unternehmern Einblick in die der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft gegeben werden sollen.- Die Listen des Verbandes der Fabrik- und Hülfsarbeiter. Die Be- Eisenbahnbaupläne des Kolonialamtes haben eine ganze Flut bon schwerde wurde zurüdgewiesen, auch von dem Landrat, weil den neuen Eisenbahnwünschen und Bauprojekten gezeitigt; wo eine Arbeitgebern die Listen nicht ausgehändigt", sondern nur zur Ansiedelung ist oder geplant wird, da soll eine Bahn hinführen. Einsichtnahme gezeigt worden seien. Der Bürgermeister in Was das in einem Lande, das doppelt so groß als Deutschland   ist, se u I mba ch hat, wie gerichtlich festgestellt wurde, der Direttion befagen will, braucht nicht besonders erörtert zu werden. Diese der Aktienbrauerei nach den Berichten des überwachenden Eisenbahnwünsche sind natürlich alle von den direktesten Gewinn­Polizeibeamten die Arbeiter namhaft gemacht, die in den Versamm- interessen diftiert; wie diese Leute denken, das zeigt eine Petition lungen öffentlich auftraten.( hört! hört! bei den Sozial- der Kilimandfcharo Pflanzungsgesellschaft, dessen Aufsichtsrats demokraten.) In den fleineren Orten sind die Amtsvorsteher borsigender Dr. Schroeder- Boggelow in Berlin   ist. Die Gesellschaft bielfach zugleich Arbeitgeber, und dem sollen ihre eigenen beschwert sich bitter barüber, daß der Lohn der Eingeborenen von Arbeiter sich jetzt als Gewerkschaftsvorstände an- 8 auf 4 Rupien pro Monat das ist bon 12 auf zeigen. Wenn ber§ 2 in der Kommissionsfassung angenommen 15 Pfennig pro Tag bei eigener Beköstigung gestiegen ist. Die Ebenso ist jede Aenderung der Sabung sowie jede Aenderung wird, wird die Maßregelungsgefahr für die Arbeiter noch erhöht. Gesellschaft verlangt Erhöhung der Hüttensteuer, um die Eingeborenen in der Zusammensetzung des Vorstandes binnen einer Frist von Denn danach soll jeder Verein einen Vorstand und Satzungen haben zur Arbeit zu zivingen. Ferner bedauert sie, daß ein vom Bezirks­zwei Wochen nach dem Eintritt der Aenderung anzuzeigen. Die Sabung sowie die Aenderungen sind in deutscher Faffung reichen, welche nach altgewohnter preußischer Polizeipraris die jeder Eingeborene vor Bezahlung der Hüttensteuer unter allen Um­und diese sowie die Mitglieder des Vorstandes der Polizei ein- amt Moshi vorgeschlagener direkter Arbeitszwang dergestalt, daß einzureichen. Ausnahmen von dieser Vorschrift können von der Namen der Vorstandsmitglieder dem Unternehmer auf direktem ständen bei einem Europäer gearbeitet haben muß, vom Gouvernement höheren Verwaltungsbehörde zugelassen werden." Die Abgg. Albrecht u. Gen.( Soz.) beantragen, die Ab. oder undirektem Wege zugänglich machen wird. Die Unternehmer abgelehnt wurde. haben es dann in der Hand, jedes gewerkschaftliche Leben, besonders Der Staatssekretär Dernburg   bespricht alle diese Wünsche und fäße 2, 3 und 4 wie folgt au faffen: an kleinen Orten, zu vernichten.( Sehr wahr! bei den Sozialdemo- Projekte und kommt in den eingehenden Darlegungen dazu, daß Als politisch im Sinne des Vereinsgefeßes sind nicht an­traten.) zusehen die zwecke, günstige Lohn- und Arbeitsbedingungen für Antrage eine Definition des Begriffes politische Ange- geschlagene Bahn Morogora- Tabora in Frage kommen könne. In Wollen Sie das nicht, so müssen Sie nach unserem vom Standpunkt der Kolonialverwaltung einzig und allein die vor­die Teilnehmer oder weitere Kreise herbeizuführen oder zu er­halten, oder die geistige oder körperliche Ausbildung der Zeilegenheiten" geben. Außerdem genügt es, wenn der Polizei einfach späterer Zeit würde wohl auch die Südbahn von Kilwa   nach dem nehmer weiterer Kreise zu fördern, sowie religiöse Bwede, auch der polizeilichen Braris in Preußen und Sachsen   werden auch Bil Vittoria- See in greifbare Nähe rücken, aber man tönne doch dieses Mitteilung von der Gründung des Vereins gemacht wird. Nach Njassa- See und im Norden eine direkte Verbindung nach dem wenn diese Zwecke durch Einwirkung auf die Gesetzgebung verfolgt dungsvereine, Turnvereine, Gesangvereine als politische Vereine gewaltige Gebiet nicht in einem Jahrzehnt mit einem ganzen Eisen­bahnnez versehen. Die Südbahn   allein würde 78 Millionen Kosten verursachen, ohne große wirtschaftliche Bedeutung zu haben. Im Norden genüge vorerst die englische Uganda- Bahn.

werden.

Der Vorstand eines politischen Vereins ist verpflichtet, die erfolgte Gründung des Vereins binnen zwei Wochen der für den Siz des Vereins zuständigen Polizeibehörde einzureichen. Die Anmeldung von Vereinen, die ihre Tätigkeit über den Bezirk eines Ortes ausdehnen, z. B. durch Abhaltung von Ver­sammlungen, Versendung von Druckschriften, Errichtung von be­fonderen Zweigvereinen, Filialen, Bahlstellen oder dergleichen, hat nur an dem Ort zu erfolgen, wo der Sitz der Zentral.

berwaltung ist."

Die Abgg. Brandys u. Gen.( Polen  ) beantragen, dem Absatz 1 des§ 2 folgende Fassung zu geben: Jeder Berein, der eine Erörterung politischer Angelegen­heiten in Versammlungen bezweckt( politischer Verein), muß einen Vorstand und eine Sakung haben."

Die Abgg. Trimborn u. Gen.( 8.) beantragen, dem§ 2 Absatz 1 folgenden Sah hinzuzufügen:

"

Vereine, welche diese Einwirkung nur im Rahmen der Be­rufs- und Standesinteressen bestimmter Personentreise begweden, gelten nicht als politische Vereine."

Ferner beantragen fie im zweiten Absatz des§ 2 nach dem erften Sab folgenden Satz einzufügen:

Bei Vereinen, die ihre Tätigkeit durch Errichtung von Zweig bereinen, Filialen, Zahlstellen, Ortsgruppen und sonstigen ört­lichen Unterabteilungen über den Bezirk eines Ortes ausdehnen, hat die Einreichung nur an dem Ort zu erfolgen, wo der Sitz der Hauptverwaltung ist."

erklärt. Wollen Sie, daß das in Zukunft nicht mehr stattfindet, so müssen Sie unseren Antrag annehmen. Daß Vereine nur an der Stelle des Eibes des Zentralvorstandes angemeldet werden sollen, beantragen wir ebenso wie das Zentrum, und in der Be­gründung kann ich mich dem Vorrebner anschließen. Vielfach ist tatsächlich von 3 weigvereinen der Gewerkschaften die Gin­reichung besonderer Statuten verlangt worden. Wenn Sie diefe Braris nicht wünschen, müssen Sie unsere Anträge an­nehmen. Wenn ich auch überzeugt bin, daß bei der Geschlossenheit des Blocks das Reden vergeblich ist, so erspare ich es Ihnen doch nicht,

vor aller Welt zu zeigen, welche Bewandtnis es mit der Erklärung des Herrn Müller­Meinigen auf sich hat, daß dieses Gesetz große Vorteile bringt. Sie haben hier den zweiten Beweis, daß es eine Verschlechterung sogar des preußischen Gesezes ist.( Lebhafte Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Schließlich wenden wir uns noch gegen den Abfab des Kommissionsantrages, daß die Sabungen in deutscher Sprache eingereicht werden müffen. Auch diese Verpflichtung ist nichts als eine Schilanierung der fremdsprachlichen Reichsangehörigen. Aber nach der Meinung der Frei­finnigen foll wohl auch das eine Verbesserung der Vorlage sein. Wenn Sie wirklich das Interesse der Mehrheit des Volkes wahren wollen, hätten Sie andere Vorschläge machen müssen, dann müßten Sie unseren Anträgen zustimmen.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)

=

Abg. Schiffer( 8.) begründet den Antrag des Zentrums, der Ein seitens der Blockparteien gestellter Antrag auf Schluß notwendig sei, damit die Gewertschaften nicht als der Debatte wird angenommen. Persönlich bemerkt Ab­politische Vereine erklärt werden. Die Er geordneter Dr. Müllinger- Meiningen( frs. Vp.), er habe in fahrungen, die wir Arbeiterführer gemacht haben, müssen uns der Kommission nicht erklärt, daß die reisinnigen den§ 7 nicht borsichtig stimmen; mehr als einmal ist es mir vorgekommen, annehmen würden. daß eine Gewerkschaftsversammlung, die noch gar Abg. Schiffer( 3.) berbleibt bei seiner gegenteiligen Be­nicht eröffnet war, als eine politische erklärt und ber- hauptung, die Müller- Meiningen nochmals unter Heiterkeit des boten wurde. Nun hat zwar der Abgeordnete Dr. Müller- Hauses für einen Irrtum erklärt. Meiningen   gefagt, sie würden feinen Antrag Heute mehr annehmen. Abg. v. Dziembowski( Bole)( persönlich): Obwohl wir An­Aber darauf ist nicht so viel zu geben. Hat er doch feierlich zwei- träge zu§ 2 gestellt haben, ist ein einziger unserer mal in der Kommission erklärt, daß er feinen Schritt hinter die tedner zu Worte gelassen, sondern die Debatte ge­freifinnigen Anträge erster Lesung zurüdgehe.( Widerspruch schlossen worden.( Stürmisches Hört! hört! im Zentrum und bei Müller- Meiningens.) Ja, Sie haben es zweimal gesagt, den Sozialdemokraten.)

Schutz gegen Influenza!

In der Debatte spricht sich Liebert für die geplante Bahn aus, Abg. Arning bespricht einige andere Projekte, stimmt aber auch der Regierungsvorlage bei, wie auch das Zentrum und die Freifinnigen zustimmen. Auf Anfrage schildert Dernburg   nochmals die wirtschaftliche Bedeutung der Bahn. Nach seiner Darstellung durchschneidet die Bahn ein fruchtbares Land mit einer arbeitsamen Bevölkerung, die nur durch die Plünderungspraktiken der Karawanen von der Straße weggetrieben sei. Die Bahn würde der Viehzucht und dem Bau landwirtschaftlicher Produkte sehr zu statten fommen. Ledebour greift die zur Sprache gekommene Landtonzession_des Konsortiums Schöllert auf und richtet an Liebert die Frage, ob er diesem Konsortium erst großen Landbesitz verschafft und hinterher Teilhaber desselben geworden sei. Für Liebert antwortet Dernburg  , der andeutet, daß Liebert über seine Tätigkeit als Gouverneur nicht aussagen dürfe. Er versichert: Liebert sei niemals Mitglied eines ostafrikanischen Konsortiums gewesen, Liebert werde das selbst noch bestätigen. Der Angegriffene schweigt aber.

Nach weiteren furzen Bemerkungen wird die Bahn wie vor­geschlagen genehmigt.

Endlich findet noch Genehmigung die letzte der Kolonial­bahnen, die 188 Kilometer lange Strecke von See beim nach all. fontein in Südwestafrika. Der Bau foll 16 Millionen Mart fosten. Hier handelts sich weniger um eine wirtschaftliche, als um eine Kriegsbahn. Der Staatssekretär glaubt zwei Kompagnien Sol­daten, das sind 500 Mann, damit sparen zu können. Und da der Soldat in Südwestafrika jährlich 6000 M. foste, würde durch diese Ersparnis schon die Verzinsung aufgebracht. An sich sei die Bahn nicht rentabel, aber fie fei, abgesehen von dem militärischen Wert, auch nicht ganz unwirtschaftlich.

gestimmt.

Nach kurzer Debatte wird dem Vorschlag der Regierung au Einige fleine weiterhin für Südwestafrika geforderte Summen finden teine Beanstandung, nur die beabsichtigte Unterstützung von Privatärzten führt zu einer kleinen Debatte.

Morgen wird der Rest des südwestafrikanischen Nachtragsetats und die Finanzierungsfrage behandelt.

Die Influenza ergreift nur diejenigen, deren Blut resp. Blutkörperchen nicht stark genug sind, um siegreich den Kampf gegen die eindringenden Influensa Bazillen aufzunehmen. Die Wallung des Blutes muss stärker sein, die Herz­tätigkeit erhöht werden; deshalb trinke man% Stunde vor jeder Mahlzeit, also vor dem 2ten Frühstück, vor dem Mittag- und Abendessen jo% Glas

Santa Lucia Kraft- Rotwein.

Derselbe wirkt beilsam auf den ganzes menschliches Organismus.