Nr. 80. 25. Jahrgang.
Freitag, 3. April 1908.
Die Furcht vor dem freien Wahlrecht freundlichen Nachbargemeinde, nach der der unerfättliche nur drei bis vier Gefellen, ebenso viel Arbeiter und einige Lehrlinge
nun mal anders als andere Menschen.
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Im Schillertheater zu Charlottenburg follte Jbsens Schau piel Kaiser und Galiläer" aufgeführt werden. Es kommt darin Boll, viel Bolf vor, das begeistertzu schreien hat: och lebe Kaiser Julian!" Die elf jungen Leute gehörten zu den Statisten, die für ein paar Groschen die kaisertreuen Schreier mimten. Am 13. Januar, dem Tage nach dem Wahlrechtssonntag, hatten sie Probe, nach deren Beendigung fie nach mittags nach Berlin zurüdfehrten. Als sie mit der Straßenbahn Schmetterlinge von Bienen nicht mitlamen, wurde ihnen von dem Kutscher eines leer vorüber- fleißige
und andere.
Dhren und horchten auf. Sie hörten zwar, daß die In
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teilung fostenfrei zugehen lassen. Die Mitteilungen sind an den der Standesbeamte über die Zuständigkeit des Pfarramts im Zweifel Pfarrer der Kirchengemeinde des Geburtsortes zu richten. Wenn ist, so soll er an den Superintendenten , das Konsistorium, den Erzder Standesbeamte über die Zuständigkeit des Pfarramts im Zweifel priester oder Bischof sich wenden.
Wir durchschreiten den Viadukt und sind nun in der fegmeister in einem Vorort, der im vorigen Jahre im Durchschnitt Großstadtpolyp schon lüstern die Arme ausstreckt. Schon hat beschäftigte, etwa 3000 M. ausgezahlt erhält. Eine nette Gratiübt auf Polizei und Gericht ganz merkwürdige Wirkungen die moderne Kultur das sagenhaft alte, ehrwürdige Dorf be filation zu den um etwa 50 Proz. erhöhten Preisen. Die Ring aus. Die harmlosesten Uebertretungen werden für Bolizisten, leckt, dessen Entstehung durch die Templer die Lokalchronik genoffen find natürlich wütende Gegner von Regiearbeiten. Staatsanwälte und Richter sofort zu einer öffentlichen Gefahr", bis in das 13. Jahrhundert zurückverlegt. Schwere Stürme sobald sie vermuten, daß dahinter so etwas wie ein Verfuch zu hatte es zu bestehen und im dreißigjährigen Kriege wurde es Zur Landtagswahl einer Wahlrechts demonstration stede. Am Donnerstag standen bor fast vollständig zerstört. Jetzt sieht man es dem Orte freilich rüstet der Berliner Freifinn. Die Kandidatenfrage für die den Schöffen bes Amtsgerichts Berlin- Mitte( 141. b- teilung) vier junge Leute, die für das freie Wahlrecht in nicht mehr an, in dessen Schoß sich schon über 10 000 Ein- zwölf Berliner Landtagswahlkreise ist nach der„ Volksztg." mit Ausnahme der Bezirke 4 und 11 bereits gelöst. Die Preußen demonstriert haben sollten: ein Arbeiter Stiegler, wohner niedergelassen haben. ein Handlungsgehülfe Winzer, ein Hausdiener Läßt man den Blick beobachtend umherschweifen, so macht sämtlichen bisherigen freisinnigen Abgeordneten werden wieder Hanne, ein Hausdiener Rast. Sie hatten zusammen sich der Parvenu in seiner aufdringlichen Art bemerkbar. fandidieren, nur der Abgeordnete Kreitling hat mit Rücksicht mit noch sieben anderen jungen Leuten, die diefelbe Neben unscheinbaren, altersgrauen Häuschen mit lächerlich auf sein hobes Alter eine Wiederwahl abgelehnt. Es werden Schreckenstat begangen haben sollten, jeder follten, jeder ein polizei- fpißen Giebeln pflanzen sich protend vierstöckige Bauten mit daher aufgestellt werden: im ersten Kreise Abgeordneter Justizrat liches Strafmandat über eine Woche Haft gefriegt. Die fieben Stuckverschnörkelungen und hohen, breiten Fenstern auf. Albert Traeger, im zweiten Abgeordneter Fabrikbesizer Dr. Gerandern hatten das Strafmandat widerspruchslos hingenommen; Spöttisch blicken die gewaltigen Riesen auf die winzigen Zwerge schel, im dritten Abgeordneter Rektor Stopsch, im fünften AbgeordStiegler, Winzer, Hanne, Naft hatten richterliche Entscheidung bean herab, die sie unter der Bucht ihrer Mauern zu ersticken neter Goldschmidt, im sechsten Abgeordneter Großdestillateur Mar tragt. Die Vernehmung der Angeklagten sowie dreier Schuyleute ergab ein Bild, das nur erheiternd wirten konnte. Aber ein Schutz- drohen. Auch ihre Tage sind gezählt, bald werden sie der Schulz, im fiebenten Abgeordneter Justizrat Cassel, im achten mann, der auf Wahlrechtsdemonstranten Jagd machen soll, empfindet Spighacke zum Opfer fallen und Mietshäuser sich würdig den Abgeordneter Fabrikant Rosenow, im zehnten Abgeordneter jetzt schon stehenden anreihen. Dr. Müller- Sagan. Als neue Kandidaten der freisinnigen Wehmütig ruht unser Blick auf einem kleinen, fnofpen- Volkspartei ist im neunten Kreise Rektor Kaehler aufgestellt umranften Todeskandidaten, der sich inmitten einer idyllischen worden, der bei der letzten Reichstagswahl in Berlin VI für Umgebung erhebt. Wie lieblich muß es sich hier wohnen in die freisinnige Volkspartei kandidiert hat, und im zwölften der schönen Jahreszeit, rings in der grünenden, blühenden,( Moabit) soll der Landgerichtsdirektor vom Landgericht I reifenden Umgebung, wo im schattigen Laubdache der Berlin, frühere Staatsanwaltschaftsrat Kanzow in Frage Bäume die gefiederten Sänger jubilieren, jubilieren, wo bunte fommen. Für die noch nicht besetzten Bezirke vier und elf Blume zu Blume gaukeln, wo sollen der zweite Vizepräsident des Reichstags Kaempf und aus allen Blütennäpfchen naschen der Schriftsteller Schöler in Charlottenburg präsentiert werden. fahrenden Viehwagens der Vorschlag gemacht, bei ihm aufzufteigen. und die Sonne, die liebe, heitere Freudenspenderin noch un- Unsere Beteiligung an der Landtagswahl hat zunächst Den Statisten war wohl nach den Schreiübungen, die sie eben ab- gehindert die Erde küffen kann und der süße, reine Hauch der den Zweck, zu zeigen, wie ungerecht und widersinnig das zum folviert hatten, noch ein Rest von animierter Stimmung geblieben. unverdorbenen Natur die Menschen erquickt; nur noch eine Junkerparlament geltende Wahlrecht ist, das die breite Masse Sie nahmen den ultfigen Vorschlag an. Die Fahrt im wich- leine Weile, dann ist es dahin, verweht wie ein Traum. der Bevölkerung einfach rechtlos macht. Je intensiver, je to a gen ging los. Unterwegs wurden Lieder gesungen, das von und uns ist es, als riefe uns eine fragenhafte Gestalt höhnisch machtvoller wir uns an diesem Kampf beteiligen, desto wirf Der„ ſtolzen Müllerin", das vont Brunnen bor dem Tore", Brüder zu: Sonnenschein, Blumenduft, Vogelsang, Du Narr, fom- famer fallen auch dem Blödesten die Schönheiten" dieses Auch ließen die Luftigen ihren geliebten Kaifer Julian noch einige Male hoch pletter Narr, bringt denn das Geld ein, hartes, klingendes Wahlrechts in die Augen. Eine tiefgehende Landtagswahlleben. Schließlich famen ein paar der Teilnehmer auf die Idee, Gold?" Ach ja, wir unverbesserlichen Träumer, daran haben agitation ist ein gut Teil des vom preußischen Proletariat auch mal zu rufen: Das allgemeine gleiche Wahl- wir wirklich nicht gleich gedacht. Geld, natürlich Geld, wir geführten Wahlrechtskampfes. recht hoch!" So fuhr die ganze Gesellschaft durch den Tiergarten vergaßen wieder einmal, daß wir in einer Kulturzeit und unter und zog ein durch das Brandenburger Tor, das um diese Zeit durch Kulturmenschen leben und Stultur ist Geld, oder nicht? Bersonen mit wechselndem Vornamen. Die Eintragungen in die einen Ball von Schuhmannspidelhauben umschirmt war. SchutzLeute, denen fie schon im Tiergarten begegneten, spizten die gefängnis fertiggestellt. Hohe Mauern, Fenster an Fenster, und dieselbe Person über mehrere auf verschiedene Namen lautende Dort drüben haben sie gerade so ein privates Massen- Standesregister kommen häufig nicht zum Vermerk in die Kirchenbücher. Man hat die Erfahrung gemacht, daß so nicht selten ein faffen des Viehwagens einen Saifer hoch leben ließen, aber und wenn das Nachbarhaus erst steht, dann sind die„ Glück- Atteste verfügt. Die Feststellung des Personenstandes wird dadurch dazwischen vernahmen sie auch Hochrufe auf ein freies Wahl- lichen", die in diesen Häusern wohnen dürfen, für schweres natürlich erschwert. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, hat der recht. Da die ihnen gegebene Instruktion auf diesen furiofen Geld natürlich, von aller Welt abgeschlossen. Und solche Minister des Innern angeordnet, daß die Standesbeamten fünftig Fall wohl nicht paßte, so wußten fie nicht, wie sie sich zu lächerlichen Phantastereien von Sonnenschein, Blumenduft und über jeden zu beurkundenden Vorgang gleich nach der Eintragung verhalten hatten und ließen den Transport ungehindert durch. Am Vogelsang vergehen dann von selbst. Die phantasiebegabten des Randvermerkes dem Kirchenbuchführer eine entsprechende MitBarijer Platz machte der Wagen Halt. Seine Insaffen begaben sich Hausbesiker aber und sie haben alle Phantasie werden in ein benachbartes Kellerlokal, um die troden gewordenen Kehlen in dem düsteren Hofe ein einziges Rosenrondell anlegen, auf anzufeuchten. Selbstverständlich nahmen sie auch den Kutscher mit, dem fauliges Gras fümmerlich sein Dasein fristet, und an der aber das wurde ihnen zum Verderben. Pflichteifrige Schußmannsaugen erspähten bald, daß der Wagen unbeaufsichtigt auf der Straße Haustür wird in zierlicher Rundschrift die Anzeige prangen: stand. Der Kutscher wurde aus dem Steller herausgeholt, die jungen Hier find herrliche Gartenwohnungen zu vermieten. Leute begleiteten ihn zu seinem Wagen, und vergnügt stiegen fie Ueber Berliner Verkehrsfragen hat am Mittwochabend Professor Wir schlendern die breite Dorfstraße entlang, wo alte, wieder auf, in der Absicht, die Linden" entlang ihre fidele Fahrt stattliche Linden in fünf Reihen eine prächtige Allee bilden Dr. Blum von der Technischen Hochschule in Hannover in einer gut besuchten Versammlung des Berliner Bezirksvereins deutscher fortzusetzen. Aber da sahen sie sich plöglich von Schußleuten umringt: und lenken dann unsere Schritte nach dem einsamen, idyllischen Ingenieure einen eingehenden Vortrag gehalten, in welchem er sich der Wagen mußte unter polizeilicher Eskorte den Weg zur nächsten Gutspart, wo eine kleine Stirche, die aus Feldsteinen erbaut mit den verschiedensten Verkehrsprojekten beschäftigte. Einen breiten Revierwache nehmen. Das Ende vom Liede war das schon erwähnte ist und aus dem 13. Jahrhundert stammt, ernst und schwer Raum in feinen Darlegungen nahm die Erörterung über die TunnelStrafmandat, das jedem Teilnehmer wegen groben mütig die Jahre verträumt. Von Weiden umtranft, breitet projekte der Großen Berliner Straßenbahn ein, deren Ausführung Unfugs" eine Woche Haft zudiftierte. Eine Woche Saft billiger tut es die Bolizei nicht, wenn sie Wahlrechts- fich in schweigender Ruhe ein See aus, in dessen dunklen er als undurchführbar und schädlich im einzelnen nachwies. Die demonstranten vor sich zu haben glaubt. Spiegel die Strahlen der Mittagssonne blizen. Nur wenn Direktion der Großen Berliner Straßenbahn hatte die Einladung Die vier, die ihre Sache vor die Richter brachten, bestritten in eine leichte Brise über den Garten streicht, kräufelte sich die zu dieser Versammlung abgelehnt, da sie in Rüdficht auf die bevorftehenden Konferenzen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten jede der Gerichtsverhandlung, daß sie selber sich an den Hochrufen auf blanke Fläche wie im Unmut und mit gluckfendem öffentliche Erörterung ihrer Entwürfe sich versagen müsse. Es mag ein freies Wahlrecht beteiligt hätten. Auch von den drei als Geräusch verlieren sich die Wellen im dichten, dürren Schilf das auch recht schwer werden. Zeugen vernommenen Schuleuten Erdmann, Martice, Ein Mann füttert die Fische, von denen ab und zu einer Moride tonnte teiner mit Sicherheit sagen, daß diese Hochrufe mit einem munteren Saltomortale auf der Oberfläche gerade von den vier Angeklagten ausgegangen feien. Geschrien erscheint. Und ich, armer Narr, fomme plötzlich zu der An- von Berlin jetzt Besichtigungen städtischer Anstalten durch Reichstagshätten fie aber alle, und besonders dann, wenn sie an einem Schußnahme, daß es doch noch Leute geben muß, die noch auf der die Angeklagten verteidigte, stellte durch Befragung des Zeugen Sonnenschein, Blumenduft und Vogelsang etwas geben. So Erdmann fest, daß die jungen Leute, die ja zunächst gar nicht von wie diefer Park gibt es noch viele, viele auf der Erde, und der Polizei verfolgt worden waren, bei der Suche nach dem Stutscher ihre Besizer müssen sich ganz wohl darin fühlen, ohne als nur deshalb mit zur Wache genommen wurden, weil( wie Erdmann Narren zu gelten. Im Gegenteil, alles neigt sich vor ihnen. fich ausdrückte), verhindert werden sollte, daß es so während jene, die in den engen Höfen wohnen, gut genug weiter gehe". Für das, was sie vorher getan haben sollten, find, immer nur zu arbeiten, ohne genügend Licht und Luft gab's dann das Strafmandat. Womit auch hätten sonst die Schutz- und Sonne zu haben, genießen einige Auserwählte die Bei dem Bau der städtischen Straßenbahnlinie Baltenplat- Wattfah der Staatsanwalt als erwiefen an. Daß gerade diese vier Herrlichkeiten dieser Erde in vollen Zügen und überlassen die Straße ist jetzt mit der Legung der Stromzuführungskabel begonnen Die Hochrufe auf ein freies Wahlrecht ausgestoßen hätten, stehe nicht fabelhaften Genüsse im Himmel jenen, die nun einmal nicht der Querdrähte in Angriff, genommen, so daß gleichzeitig mit den worden. Gleichzeitig ist die Aufstellung der Masten und Anbringung feft; aber auch sie hätten in bewußter Uebereinstimmung mit jenen alle werden. Wann endlich wird das gesamte Proletariat Gleisanlagen auch die Streckenarbeiten beendet werden. Die Schienen Hochrufern gehandelt. Der Zusammenhang mit den Wahl- diese göttliche" Weltordnung einer gründlichen Revision der städtischen Straßenbahn werden nicht wie bei anderen derartigen rechtsdemonstrationen gebe schon hervor aus der Absicht, durch die unterziehen? Bahnstrecken durch Sperrstangen gehalten, sondern sind auf EisenHochrufe gerade immer die Schugleute zu ärgern. Die öffentliche schwellen aufgelegt, die in einer Riesbettung ruhen. Man glaubt, Ordnung sei hierdurch in gemeingefährlicher Weise gestört worden, daß durch diese Einrichtung das Pflaster den Stößen bei dem das erfordere eine noch höhere Strafe, er beantrage zwei Der Ring der Steinfegmeister von Berlin und Umgegend Hat Betriebe besseren Widerstand leistet und nicht neben den Schienen Wochen Haft. Der Verteidiger Rechtsanwalt Lieb sein erstes Geschäftsjahr beendet. Die Beteiligten sind mit dem beschädigt wird. necht führte aus, von„ grobem Unfug" tönne feine Rede fein, Abschluß zufrieden; und sie haben Grund dazu! Der Zweck des Sommerschalter für den Fahrkartenverkauf werden jetzt auch auf das Publikum habe sich nicht beunruhigt gefühlt, höchstens vielleicht Ringes: die Preise um etwa 50 Broz. in die Höhe zu treiben, durch den Stadtbahnhöfen in Berlin, soweit es die Räumlichkeiten gedie Sajugleute. Aber deren Empfinden sei nicht maßgebend. Wegen des Lärms könne doch nicht Haftstrafe verhängt werden. Wie weit ausschluß der gegenseitigen Konkurrenz und sonstige Abmachungen, statten, angelegt. So ist am Bahnhof Friedrichstraße ein derartiger die Angeklagten sich daran beteiligten, sei nicht nachgewiesen, fie ist erreicht. Die Ringunternehmer arbeiten nach folgendem Plan: Sommerschalter, der lediglich zur Abfertigung des Ausflüglerverkehrs feien daher freizusprechen. Die Beobachtungen der Beamten feien Bor jeder Submission auf Pflasterarbeiten werden die Ringmitglieder bestimmt ist, neben dem Stadtbahneingang an der Zufahrtsstraße zum Fernbahnhof erbaut worden. unsicher, sie seien gespigt gewesen auf Wahlrechts zu einer natürlich streng bertraulichen Versammlung zusammendemonstranten, mir deshalb feien fie schließlich eingeschritten. berufen. Hier wird zunächst ausgefnobelt", wer die betreffende Das Gericht entschied: die Angeklagten feien überführt des Arbeit ausführen soll. Nach den Sagungen des Ringes hat dabei verursachte gestern früh um 10 Uhr eine unbeschreibliche Aufregung groben Unfugs, des rubestörenden Lärms, der Er- jedes Mitglied Anspruch auf Berücksichtigung, d. h. es soll der in der Koloniestr. 82. Gellende Hülferufe alarmierten um diese regung eines Auflauf 3. Sie feien mitverantwortlich für Reihe nach gehen". Bei ganz großen Arbeiten kommen natürlich die Hochrufe auf das freie Bahlrecht, die aus ihrem Wagen ge- auch nur große, tapitalkräftige Firmen in Betracht; während Zeit das gesamte Haus. Alle Hausbewohner eilten herbei. In der tommen feien. Da aber nicht feſtgeſtellt fei, wer biefe be- Küche der Frau Wölfel lag diese vor der Kochmaschine und brannte auf fleinere Arbeiten angewiesen fonders aufreizenden Rufe" ausgestoßen habe, so sei die kleinen Unternehmer nur auf eine Gelb( trafe bon fünf Mark( eventuell 1 Tag find. Abweichungen von diesen Normalien find aber oft vor wehr, die den Brand, der auch den Fußboden ergriffen hatte, löschte, lichterloh. Man erstickte die Flammen und benachrichtigte die FeuerGeldstrafe gekommen. Die schon vorhandenen Beziehungen zu den aus. Die schwerverlegte, bewußtlose Frau Wölfel, eine Mutter im Alter schreibenden Behörden, Bekanntschaften mit den in Frage kommenden Die schwerverlegte, bewußtlose Frau Wölfel, eine Mutter im Alter Baubeamten spielen bei der Zuteilung der Arbeit fast immer eine bon 48 Jahren, wurde von der Wehr nach dem Paul Gerhardt- Stift in der Müllerstraße gebracht. Sie hatte Brandwunden am gewisse Rolle. Bei solchen Rennen gibt es heiße Stämpfe um die Kopfe, den Händen und beiden Beinen bis zum Unterleib erlitten. Beute; oft hat sogar das Los die Entscheidung bringen müssen. Der Unternehmer, dem eine Arbeit zugesprochen ist, gibt die Preise bekannt, die er feiner Offerte zugrunde gelegt hat, und alle anderen Ringgenoffen, die sich an der Submission beteiligen, müssen vertraglich höhere Preise einfegen. Zur Sicherheit dafür, daß das auch geschieht, haben die Ringmitglieder Sicherheitswechsel hinterlegt. Derjenige Unternehmer, der zur Ausführung der Arbeiten be- in Flammen. Wann wird mit der Unfitte, Petroleum zum Feuerstimmt wird und diese auf Grund der abgegebenen Offerte auch er- anmachen zu benutzen, gebrochen? hält, zahlt an die Ringfasse 10 Proz. des Bruttobetrages. Bei Rangiererlos. Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich vorgestern engeren Submissionen, bei denen nur einige Unternehmer von den abend auf dem Anhalter Bahnhof zugetragen. Der 35 Jahre alte Ueberschreitet man den weiten, grünen Rafenteppich, der betreffenden Behörden zur Einreichung von Offerten aufgefordert Rangierer Friedrich Lözel aus der Yorfstr. 78 hatte beim Zusammendas Tempelhofer Feld überzieht, wo die Söhne des Voltes werden, gelangen außerdem noch Entschädigungen" an die zurück- stellen eines Buges die Wagen aneinander zu toppeln. Als er einen systematisch auf den Brudermord abgerichtet werden, so ge- tretenden Unternehmer zur Berteilung. der Waggons an die Maschine ankoppeln wollte, stolperte er über wahrt man schon in einiger Entferming hochaufragende, Von den von jeder Arbeit an die Ringtaffe gezahlten Beiträgen das Gleis hinweg und stürzte zu Boden. Das linke Bein tam auf qualmende Schlote, die Wahrzeichen des nimmer rastenden werden zunächst die Verwaltungskosten gedeckt, darunter für zwei herangefahren und die Räder der Maichine gingen dem Bedauerns das Nebengleis zu liegen. In diesem Alagenblick kam ein Zug Kapitalismus, zu deren Füßen massige Fabrikgebäude sich Geschäftsführer 23 000 m. Gehalt. Der am Jahresschluß vorwerten über den Oberschenkel hinweg. Der letztere wurde vollweit ausdehnen. Daneben schlängeln sich die Gleise der handene Ueberschuß wird prozentualiter an die Ringgenossen verteilt. ständig zermalmt. In einem Krantenwagen wurde der Verunglückte Stadtbahn hin und von Zeit zu Zeit fauft donnernd und Diese Verteilung soll nun erfolgen. Daß die Ringmitglieder Grund nach dem Elifabeth- Krankenhause gebracht. Der Zustand ist recht polternd ein langer Zug den Bahndamm entlang. haben, zufrieden zu sein, geht schon daraus hervor, daß ein Stein bedenklich, da 2. starke Blutverluste gehabt hat.
Haft) erkannt worden.
Partei- Angelegenheiten. Französisch-
Buchholz. Der Vorsitzende des Wahlvereins Genoffe Ernst Neumann wohnt von jetzt ab Pantstraße 6, 1 Treppe. Alle Buschriften find an obige Adresse zu richten.
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Ernte der Ringunternehmer.
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aller Parteien des Reichstags folgend, veranstaltet der Magistrat Abgeordnete auf Besuch städtischer Anstalten. Einer Anregung abgeordnete. Es find fieben Führungen geplant: Die erste durch das Birchow- Krantenhaus fand vorgestern statt. Abgeordnete aller Fraktionen beteiligten sich und äußerten zum Teil ihre Begeisterung über die schönen und hygienischen Einrichtungen des Krankenhauses. Gestern wurde, wie berichtet, der Vieh- und Schlachthof besichtigt. Schulen, Rieselgüter und die Frrenanstalt in Buch. Es folgen das städtische Obdach, einige Säuglingsfürsorgeanstalten,
Ein schreckliches Brandunglück
Ihr Zustand war sehr bedenklich. Das Unglück war durch die eigene unvorsichtigkeit der Verletzten entstanden. Sie hatte das Feuer in Diefes explodierte in der Flasche, der Inhalt übergoß sich auf die der Kochmaschine anfachen wollen und dazu Petroleum benutzt. Kleiber und den Fußboden und im Nu standen die Kleider der Frau