Nr. 81. 25. Jahrgang.
Submiffionen und Eigenregie.
Friedrichshagen . Den Wahlvereinsmitgliedern zur Kenntnis, daß morgen, Sonntag, vormittags 10-11 Uhr, im Restaurant Wilhelmsbad, Seestr. 45, die Bibliothetsstunde stattfindet. Die fäumigen Leser werden ersucht, ihre Bücher zurüdzubringen. Die Bibliothekkommission.
Nieder- Schönhausen. Am Sonntag, früh 8 Uhr, findet von den Bezirkslokalen aus eine Flugblattverteilung statt.
Im November vorigen Jahres brachten unsere Genossen in der Gemeindevertretung zu Lichtenberg die sensationelle 100 000 MarkAffäre zur Sprache. Es wurde behauptet, die Gemeinden Lichten berg- Borhagen- Rummelsburg , beziehungsweise der KanalisationsZweckverband seien bei der Vergebung der Arbeiten auf dem Da die Stichwahl vor der Tür steht, ist es Pflicht der ParteiRieselgut Tasdorf von den beteiligten Unternehmern in ungeheuer- genossen, sich pünktlich und zahlreich einzufinden. Der Vorstand. licher Weise übervorteilt worden. Die Submission sei teine Tegel. Sonntag, den 5. April, nachmittags 3 Uhr, findet für reelle, sondern nur eine Scheinsubmission gewesen. Die Tegelort- Jörsfelde im Lokal von Kuhn- Jörsfelde, Luisenstr. 14/19, Unternehmer hätten zunächst jeder für sich die einzusetzenden eine Volksversammlung statt. Kosten plus Unternehmergewinn berechnet, und dann 100 000 Mark draufgeschlagen, die unter die beteiligten Unternehmer verteilt werden und zum Teil der Kasse des Unternehmer- Verbandes zufließen sollten. Die Klassengenossen der Unternehmer, in und außerhalb der Gemeindevertretung, erhoben, nachdem sie sich von dem ersten Schreck erholt hatten, ein großes Geschrei: Lügner und Ver
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Die Genossen von Tegel treffen sich um 2 Uhr beim Genossen Krause, Berliner und Brunowstraßen- Ede, und gehen gemeinsam nach Jörsfelde. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand.
Nowawes . Am Mittwoch, den 8. April, abends 8 Uhr, findet die Versammlung des Sozialdemokratischen Wahlvereins im Lokal des Herrn Schmidt, Wilhelmstr. 43, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Geschäftliches. 2. Vortrag des Genossen Karl Gruhl über Kommunalpolitit. 3. Maifeier. 4. Verschiedenes. Gäste, auch Frauen, haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen.- Zahlreichen Besuch erwartet. Der Vorstand.
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sein aber was soll man dazu sagen, daß der innen vom 25. datierte Bettel aus der Schuldeputation auf der Vorderseite den Stempel trägt:" Zentralbureau 30. März 19 08." Der Bettel hatte also, um den Weg von der Schuldeputation in das ZentralZustellungsbureau des Rathauses zurückzulegen, fünf Tage gebraucht nicht viel weniger als heute ein Brief von Berlin nach New York beansprucht! So kam es, daß der„ frohe" Bescheid erst am 1. April in die Hände der glücklichen Empfängerin gelangte. Der Knabe hat seine Stellung nicht antreten können, nimmt aber dafür die Sicherheit mit ins Leben, daß die städtischen Mühlen langsam mahlen aber sicher bis zum 1. April."
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Der vorliegende Fall ist nicht einmal etwas Neues in unserer städtischen Verwaltung; wir haben erst dieser Tage mitgeteilt, daß eine an die Deputation der Jrrenanstalten gerichtete Beschwerde nicht weniger als über zwei Monate zu ihrer Erledigung gebraucht hat.
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Die neue Automobilfeuerwache in der Schönlanter Straße ist jest fertiggestellt. Nur hier und da werden noch kleine Arbeiten verrichtet. Ursprünglich sollte ja auch die Wache anfangs April mit den Automobilfahrzeugen ausgerüstet werden. Die Lieferung der Automobile hat sich aber verzögert und so dürfte der neue Löschzug, der aus Gassprize, mechanischer Leiter, Tender und Dampfspriße bestehen wird, erst ausgangs Mai in Aktion
treten.
leumber sollten unsere Genossen sein. Beweise Beweise schrien fie. In der Erwartung oder Hoffnung unsere Genossen würden nicht in der in der Lage sein, die Beweise für die Richtigkeit der Behauptungen zu erbringen, wurden die Unternehmer sogar aufgefordert, unsere Genossen zu verklagen, wenn Silberfalfifikate. Wie die fönigliche Münze bekannt gibt, sie noch fernerhin als anständige Menschen gelten wollen. Die werden seit Oktober vorigen Jahres von Hamburg aus falsche Unternehmer haben sich gehütet, den gefährlichen Weg zu betreten. Zweimartstüde verbreitet, die eine außerordentlich geschickte Nach Als dann durch Zeugenvernehmungen vor dem Bürgermeister ahmung und um so schwerer zu erkennen sind, als sie eine mäßige Ziethen die Richtigkeit jener Behauptungen als erwiesen galt, beSilbermischung enthalten. Das Falsifikat trägt die Jahreszahl schloß die Gemeindevertretung, gegen den in erster Linie beteiligten 1906, das Münzzeichen A und das Bildnis Kaiser Wilhelm II. Die Gelegentlich einer Besprechung von Vertretern einer ge- Prägung ist gut und scharf, doch weichen die Buchstaben gegen dies Unternehmer Paul Fiebig Strafanzeige zu erstatten, den abgeschlossenen Bertrag aufzuheben und die Arbeiten neu zu vergeben. Diesen Beschluß wissen Interessentengruppe mit dem Oberregierungsrat Dum- jenigen auf den echten Zweimarkstüden ab. Die beiden Buchscheint der Zweckverband ad acta gelegt zu haben. Die Straf- rath über die Einführung einer genügenden Legitimation für staben K und A in dem Worte Kaiser sind etwas größer, die anzeige ist bei der Staatsanwaltschaft noch nicht angelangt, ja die über den Achtuhr- Ladenschluß Abstimmenden verlautete, Schleifen bei dem S weniger geschwungen. Besonders tenntlich ist zwischen der Verwaltung des Zwedverbandes und dem Unternehmer daß diese Abstimmung im Monat Mai vorgenommen werde. die Fälschung daran, daß sich die hintere Halsspiße des Kaiserbild. Unseres Erachtens ist eine nochmalige Abstimmung voll- fie bei den echten Münzen nach der Mitte des Buchstaben L zeigt. voll- nisses zwischen L und H in dem Worte Wilhelm neigt, während Fiebig sind sogar Verhandlungen im Gange. Es soll eine tommen überflüssig. Auf Grund der bereits eingereichten Infolge der metallischen Zusammensetzung der Fälschungen sind Einigung auf folgender Grundlage herbeigeführt werden: Fiebig läßt von seiner in der Scheinsubmission abgegebenen Erklärungen, die im Vorjahre vom Verband der Handlungs- fie nur außerordentlich schwer zu erkennen, da sie in Farbe und Forderung 18 Prozent nach und die Arbeit. gehülfen mit Unterſtüßung der Berliner Arbeiterschaft ge- Klang gar nicht, im Gewicht und Feingehalt nur gering von den er behält die Nach unseren Informationen würde ein Nachlaß von 18 Proz. durch sammelt wurden, kann das Präsidium den Achtuhr- Ladenschluß echten zweimartstücken abweichen. Auf die Ermittelung der Falsch. münzer ist eine Belohnung bis zu 1000 m. ausgesetzt. aus nicht genügen. Die 100 000 Mart- Affäre ist nämlich eine schon heute einführen. 150 000 Mart- Affäre. Bevor die Konvention der Unternehmer zu- Der Termin für die Einlieferung der Entwürfe für die Herstande tam, hatte Fiebig die gesamten Arbeiten, für welche ftellung des Schillerhains" auf den Rehbergen im Norden ist am er später 528 000 m. verlangte, mit 378 000 m., einschließlich 1. d. M. abgelaufen. Es sind nicht weniger als 85 verschiedene EntUnternehmergewinn, veranschlagt. Die Summe, die aufgeschlagen würfe im Gewicht von mehreren Zentnern eingegangen. wurde, beträgt mithin nicht 100 000 m., sondern 150 000 m.
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Die städtische Lagerhalle am Humboldthafen, die auf Wunsch der Berliner Kaufmannschaft errichtet worden, erfreut sich bereits eines großen Zuspruchs. Die Räume sind zum Teil bereits auf längere Zeit besetzt.
ftüd Greifswalderstraße 9. Dort wird zurzeit ein kleines Gebäude Ein Bauunglück ereignete sich gestern vormittag auf dem Grundabgebrochen. Bei dieser Gelegenheit stürzte eine Mauer ein und begrub zwei in der Nähe stehende Arbeiter Hunger und Schmidt unter den Trümmern. Schwer verletzt wurden beide nach dem Kranken
In eine Welle geraten. Bei einem entseßlichen Unglüdsfall hat der Schloffer Frik Wegener aus der Grünthalerstraße sein Leben laffen müssen. W. war in der Feilenfabrit und Dampfschleiferei von Ed. Maegdefrau in der Dameronstr. 7 beschäftigt gewesen. Bei der Arbeit kam er unglücklicherweise der Welle einer Fabritmaschine zu nahe, wurde an den Kleidern erfaßt und mehrere Male herum. Das einzig richtige wäre, der Zweckverband ließe die Arbeiten geschleudert. Bei der Maschine mußte der Betrieb sofort unterin eigener Regie ausführen. Der schon so oft vorgebrachte Ein brochen werden. Als man W. aus seiner entsetzlichen Lage befreit wand, Kommunen hätten die erforderlichen geschulten Kräfte nicht hatte, war er bereits bewußtlos. Der Bedauernswerte war am zur Verfügung, ist nicht stichhaltig. Der heutige Großunternehmer Schneiderlinie heißt die verbesserte Linie 21, die die Allgemeine ganzen Körper in schrecklicher Weise zugerichtet worden. Kurz wie Fiebig einer ist leitet die Arbeiten auch nicht allein, Omnibusgesellschaft heute eingerichtet hat. Die Linie fübrt bombarauf erlag er den schweren Verlegungen. Die Leiche ist polizeilich beschlagnahmt worden. er hält sich dazu die erforderlichen Schachtmeister, Bauführer äußersten Norden in das Konfektionsviertel. Sie ist diesem ihrem und Ingenieure. Es iſt nicht einzusehen, warum eine Verwaltung bis zur Schulstraße verlängert und in der Stadt durch das ganze Hauptzweck noch mehr angepaßt worden, indem man sie im Norden die sachverständigen Leute nicht auch engagieren könnte. Der heutige Biertel bis zur Ede der Kronen- und Markgrafenstraße durchgeführt Großunternehmer hat die betreffenden Leute durchaus nicht immer hat. Nachzutragen sind die Teilstreden. Es sind dies Schulstraße auf Lager". Meistens werden diese erst für die betreffende Arbeit Gartenplay, Rettelbedplay- Pappelplah, Hochstraße- Koppenplah, angenommen. Die Zeiten sind vorüber, wo ein Unternehmer die Gartenlah- Hadescher Markt, Pappelplay- Lustgarten, KoppenAngestellten und Arbeiter durchfutterte", auch wenn er mal nichts plaz- Werderscher Markt, Hackescher Markt- Markgrafenstraße. haus am Friedrichshain gebracht. zu tun hatte. Auch der andere, oft gehörte Einwand, daß Auch ein Freund der freien Turnerei! Der Berliner Arbeiter- Steinte, 6. November 1883 zu Spohn geboren, zuletzt FehrbellinerBermißt wird seit dem 3. August 1907 der Arbeiter Bernhard Regiearbeiten zu teuer werden, ist nicht stichhaltig. Wenn Turnverein sichte" ist bekanntlich bei der Staatsregierung ftraße 7 wohnhaft gewesen. Regiearbeiten bisher unverhältnismäßig teuer geworden sind, dann sehr schlecht angeschrieben. Seit langem wird er, gleich zahlreichen bunkelblondes Haar, vollständige Bähne, Anflug von Schnurrbart, Er ist 1,60-1,65 Meter groß. hat meist nur, weil ungeeignete Baubeamte die Leitung hatten. anderen Arbeiter- Turnvereinen, auf jede mögliche Weise drangfaliert, gesunde Gesichtsfarbe, untersette Gestalt und trägt den Kopf nach Wenn die Verwaltungen praktisch erfahrene Leute engagieren, so Die Deutsche Turnerschaft", die ihn als einen fozialdemo- rechts. Belleidet war er mit einem schwarzen steifen Hut, dunklem werden die Regiearbeiten nicht teurer, sondern billiger werden als tratischen" Verein den Behörden zur Beachtung empfohlen hat, Jadettanzug, Schnallenschuhen, schwarzen Strümpfen, wollener bei Ausführung durch Privatunternehmer. Der Unternehmergewinn, fäbe es gar zu gern, daß sie ihn abwürgten. Es gelingt ihnen Wäsche, ohne Kragen. Es wird unglücksfall vermutet. Personen, der infolge der Konventionen ein ungewöhnlich hoher ist da ja nicht; die freien Turner sind nicht tot zu kriegen. Man sollte aber die über den Verbleib des Steinke irgend welche Angaben machen nicht mehr nur die einzelnen Unternehmer, sondern große Interessen- erwarten, daß dem Verein„ Fichte", nachdem er immer tönnen, werden gebeten, ihre Wahrnehmungen der Kriminalpolizei cliquen daran beteiligt sind bleibt dem Steuerfädel erhalten. wieder als sozialdemokratisch" denunziert worden ist, oder einem Polizeirevier zu den Aften 6556 IV. 47. 07. mitDaß übrigens die Ausführung der Regiearbeiten eine affuratere mindesten eine gewisse Sorte von Turnern ängstlich aus dem zuteilen. und schon darum eine vorteilhaftere ist als die privatwirtschaftliche, wird selbst von den Gegnern der Regiearbeit zugegeben.
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Partei- Angelegenheiten.
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Zur Lokalfrage. Von Herrn Finde. Direktor der Schloßbrauerei Schöneberg, erhalten wir folgende Buschrift: In Nr. 72, in der zweiten Beilage Ihres geschäßten Blattes, befindet sich unter Parteiangelegenheiten" folgende Notiz:
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Bege ginge. Indes, es scheint, daß die Behörden mit all' ihren Drangsalierungen selbst das noch nicht erreicht haben. Die" Fichte"- Turner, die sich schon von allen Arbeiterfeinden verlassen glaubten, haben eine überraschende Entdeckung gemacht. Vor furzem hatte bei ihrem Verein sich ein gewiffer Geride angemeldet. Der Mann fiel bald durch manches auf, so daß die Turngenossen stuzig wurden. Nachforschungen, die nun angestellt wurden, ergaben, daß man es in diesem Freund der freien Turnerei mit einem töniglich preußischen Schuhmann zu tun hatte. Hat Arbeiter- Turnvereins Fichte" scheint anderer Meinung zu sein. Im der Herr Schutzmann Gericke sich nur verlaufen? Der Vorstand des Mitteilungsblatt" des Vereins wird den Turngenossen Kenntnis davon gegeben, daß ein föniglich preußischer Schußmann bei ihnen Anschluß gesucht hat, und es wird hieran die Bemerkung geknüpft: Ich lege Wert darauf, festzustellen, daß ich nicht der Inhaber Wenn wir auch nichts dagegen einzuwenden haben, wenn Schutzdes fraglichen Restaurants, sondern Besizer des Grundstückes bin, leute sich dem Turnen widmen wollen, so müssen wir doch bitten. auf welchem sich das fragliche Etablissement Schützenhaus" be- uns mit ihrer Neugierde zu verschonen. Geheimnisse sind bei uns findet. nicht zu holen. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß uns aus dem Der Pächter der Lokalitäten ist Herr Meißner. In seinem großen Heer der Spizzel noch mehrere derartige Mitglieder zu Mietsvertrage sind ihm keinerlei Beschränkungen über die Benuzung der Räume auferlegt worden; es liegt daher nicht in gedacht sind, so habt überall im Verein ein wachsames Auge und meiner Macht, ihn vor Ablauf seines Vertrages zu bestimmen, zeigt solchen ungebetenen Gästen, wie man die welchen Gesellschaften oder Vereinigungen er seine Lokalitäten zur Tür von außen zumacht." Verfügung stellen will.
" Aus Schmargendorf wird uns mitgeteilt, daß sich der Inhaber des dortigen Restaurants" Schüßenhaus"( Eigentümer Herr Finde, Direktor der Schloßbrauerei Schöneberg) beharrlich weigert, der Arbeiterschaft seine Räume zur Verfügung zu stellen und ersuchen wir, dies zu beachten.'
Die mir in meiner Eigenschaft als Direktor der Schloßbrauerei Schöneberg unterstellten Lokale als der Ausschank derselben in der Hauptstraße, der Wilhemshof" in der Ebersstraße, das Restaurant .Drachenburg", An der Schlesischen Brücke, stehen der Arbeiterpartei zur Benuzung frei."
Wilmersdorf- Halensee. Den Parteigenossen zur Kenntnis, daß laut Versammlungsbeschluß am Sonntag, den 5. d. Mts., morgens 8 Uhr, mit der Aufnahme der Haus resp. Wählerlisten begonnen werden soll.
Die Genossen holen sich ihr Material aus ihren BezirksLokalen. Ehrenpflicht der Genossen ist es, sich an dieser Parteiarbeit bollzählig zu beteiligen. Der Vorstand.
Treptow - Baumschulenweg. Morgen, Sonntag, früh 8% Uhr, findet im ganzen Ort eine Agitation für den Vorwärts" statt. Die Parteigenossen treffen sich im 1. Bezirk bei Mohlau , im 4. bei Schmidt, im 2. bei Erbe und im 3. bei Krause und bei Käding. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Der Vorstand.
Karlshorst . Parteigenossen! Am Montag, den 6. April, finden in Königs Festfälen die Gemeindevertreterwahlen statt.
Am Sonntag, früh 8 Uhr: Flugblattverbreitung. Es ist Ehrenpflicht jedes Parteigenossen, pünktlich zur Stelle zu sein. Parteigenossen, welche sich am Wahltage zur Verfügung stellen, werden ersucht, sich bei den Bezirksführern zu melden. Parteigenossen! Es gilt, die ganze Kraft dafür einzusehen, daß der Kandidat der Sozialdemokratie, Genosse Heinrich Stühmer, gewählt wird. Der Vorstand.
Grünau . Morgen, Sonntag, früh 7% Uhr, findet eine Flugblattverbreitung von der Grünen Ede" aus statt. Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Vorstand,
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mittel für Artisten und Sportinteressenten. Und je enger sich der Im Wintergarten bilden augenblicklich die Ringkämpfe, ein BugKreis der Anwärter auf den Großen Preis zieht, desto höher steigt das Interesse und die Spannung an dieser mit Sport nichts gemein habenden Veranstaltung. Je nach der Nationalität und der Be fonderheit der Ringer wird Beifall geklatscht, gejohlt, gepfiffen und gezischt. Man möchte am liebsten von parterre seinem Mann mit diesen Aeußerungen zum Siege verhelfen, nur hilft das nichts. Gegenwärtig sind Kämpfe an der Tagesordnung, die als unentſchieden" abgebrochen werden. Auf die Dauer wird das aber nicht Schluß ein Ziel gesetzt. o fortgehen können, dann wird bis zur Entscheidung" gerungen. Diesem ist aber durch den von der Polizei angeordneten Elfuhr
In den der Ringerei vorhergehenden Variéténummern hat die Direktion einige sehr beachtenswerte eingefügt. Die Miniatur soubrette Lilli Schreiber brachte ganz annehmbare Sachen zu Gehör. Dieses kleine dreikäsehohe Persönchen verfügt über ein Stimmchen, das man ihr gar nicht zugetraut hätte. Auf allen or web als musikalischer Clown, und es fann getrost gesagt möglichen und unmöglichen Instrumenten produziert sich Ferrh werden, daß dieser Künstler geradezu Vollendetes auf seinem Gebiete leistet. Als recht gewandte Luftgymnastiker zeigte sich die Enlonboltas- Truppe, während John und Louis Boller auf dem Drahtseil tollkühne Radfahrertrids ausführten.
Erheblich beeinträchtigt wird der Besuch des Wintergartens durch die jede Aussicht auf die Bühne versperrenden Hüte der in den Logen sißenden Damen. Da hilft kein Ermahnen, kein gutes Zureden, tein Schelten, nichts. Die großen Wagenräder sind unter feinen Umständen vom Kopfe herunterzukriegen.
Ueber den Schlendrian in der städtischen Verwaltung die" Berliner Morgenpost " folgende Geschichte zu erzählen: " Frau Else B. aus der Müllerstraße hat einen Jungen, der die Gemeindeschule besuchte und am 31. März aus der Schule Die Brandstiftungen nehmen statt ab noch weiter zu. Am Freientlassen werden sollte, um ins bürgerliche Leben überzutreten. tag tamen im Westen, kurz hintereinander drei zur Meldung. Die Eine sehr günstige Lehrstellung winkte ihm unter der Bedingung, erste lief aus der Köthener Straße 13 ein. Das Haus gehört der Gedaß er schon vierzehn Tage vorher, also etwa Mitte März an- fellschaft für Hoch- und Untergrundbahnen. Der Brand konnte vom trete. Frau B. richtete deshalb Anfang März an die 9. Zuge auf den Dachstuhl beschränkt werden. Die zweite Brandstädtische Schuldeputation die Bitte, ihren Sohn Karl stiftung traf das Haus Potsdamer Straße 28. Der Dachstuhl des schon 14 Tage vor dem offiziellen Entlassungstage vom Unter- Vorderhauses und zweiten Quergebäudes stand in Flammen. Die richt zu befreien, damit ihm die günstige Lehrstelle nicht entgehe. 3. Kompagnie, die bisher von den Brandstiftern verschont geblieben Die Schuldeputation hatte auch ein Einsehen und befreite den war, hatte mit drei Schlauchleitungen längere Zeit zu tun, um den Schüler vom Unterricht, und die Sache hatte nur den einen großen Brand zu löschen. Der Schaden ist ganz erheblich. Die kleinen Haken: die freudige Mitteilung, daß der Schüler vier- britte Brandstiftung wurde in dem Hause Göbenstr. 17, Ecke Kulmzehn Tage vor Schulschluß die Schule verlassen könne, straße, festgestellt. Die Hausbewohner hatten aber die Gefahr noch ging der Mutter einen Tag nach Schulschluß, am rechtzeitig bemerkt und die beiden Brandherde im Entstehen ab 1. April zu. Die ganze Zeit, mehr als drei Wochen, hatten die gelöscht, so daß kein großer Schaden entstanden ist. Mutter und ihr Sohn vergeblich auf Erledigung ihrer Bitte ge= wartet, oder vielmehr sie hatten sich, nachdem der 15. März einmal verstrichen war, damit abgefunden, daß der Junge bis zum lezten Tage in der Schule bleiben müsse die Anwartschaft auf die Lehrstellung war ihm verloren gegangen. Der Bescheid aber, den man ihr am 1. April zustellte offenbar in der Absicht, der Mutter, die sich um das Resultat ihrer Bitte gebracht sah, wenigstens durch einen Aprilscherz ihre Heiterkeit wiederzugeben dieser Bescheid der Schuldeputation ist vom 25. März datiert. Solange hatte die Deputation zur Erledigung des dringenden Ansuchens gebraucht, am 25. März, also zehn Tage zu spät, die Entlassung am 15. März genehmigt. Doch nicht genug damit. Zur Beurteilung des Entlassungsgesuches mögen immerhin einige Erhebungen und Erwägungen notwendig gewesen
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Feuerwehrbericht. In der vorlegten Nacht wurde die 4. Kompagnie wegen eines Dachstuhlbrandes nach der Pflugstr. 10 gerufen. Der Brand hatte bei Ankunft der ersten Löschzüge schon eine große Ausdehnung erlangt, so daß längere Zeit mit mehreren Schlauchleitungen Wasser gegeben werden mußte, um die Flammen, die in dem Hausrat der Mieter reiche Nahrung gefunden hatten, auf den Dachstuhl zu beschränken. Man nimmt an, daß Brandstiftung vorliegt, feststellen ließ sich dieselbe nicht mehr. Gleichzeitig wurde die Feuerwehr nach der Kieler Straße 20 und Jerufalemer Straße 43 alarmiert. Hier brannten Kartons, Packmaterialien und anderes. Oberfeuermann Marggraf erlitt durch ein herabfallendes Fenster Schnittwunden am linken Oberarm und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Um Mitternacht Tam auf