Nr. 87. 25. Jahrgang.
erwarten
Partei- Angelegenheiten.
Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 12. April, abends 6 Uhr, findet im Kolberger Salon, Kolberger Straße 28, eine öffentliche Versammlung statt, in welcher der Genosse Mar Kiesel über das Thema: Warum kämpfen wir?" referiert. Zahlreichen Besuch Die Abteilungsführer. Karlshorst . Die Parteigenoffen treffen sich Sonntag, der 12. April, vormittags 7 Uhr, am Bahnhof zum Abmarsch nach 12. April, vormittags 7 Uhr, am Bahnhof zum Abmarsch nach Biesdorf . Mahlsdorf ( Oftbahn). Heute, Sonnabend, abends 8½ Uhr, findet im Lokal von Linke, Kolonie Grunomstraße, die Versammlung des Wahlvereins statt. Genoffe O. Frante- Rigdorf wird über: " Preußische Verfassungstämpfe" sprechen. Außerdem Stellung nahme zur Maifeier. Der Vorstand.
Reinickendorf - Oft. Sämtliche Genossen treffen sich zur Aufstellung der Hauslisten für die kommende Landtagswahl am Sonntag früh 8 Uhr an den bekannten Stellen. Der Vorstand.
Heinersdorf ( Stettiner Bahn). Morgen, Sonntag, den 12. April, findet bormittags 10 Uhr bei Neumann eine Morgensprache der Genossen statt. Um zahlreiche und pünktliche Beteiligung ersucht Der Bezirksführer.
oder:
3
Biele unserer Leser erinnern sich gewiß noch an den seligen Mühlendamm. Vom 21. Februar bis 9. April, dem Geburts datum der Heiligenseer Magistratsvorlage, bis zu ihrem endlichen Begräbnis 4. Klasse, bei heimlicher Verscharrung durch unsere Stadtväter, wurde jene Zentralschacherstelle für alte Hofen und ähn= liche Glüdsgüter wieder lebendig. Die Händler am Mühlendamm hatten wenigstens einige Taler Betriebskapital. Die Händler von Heiligensee , mit denen der Magistrat dasselbe Tintenfaß benutte, waren zwar, verglichen mit den abgerissenen und gerissenen Verbom Scheitel bis zur Sohle, aber in ihren Taschen brauchten für dieses Geschäft keine Silber- und Nickelmünzen zu flimpern. Ihnen wuchs ein Korn- und Brachfeld in der flachen Hand. Aus dem Wüstenland von Heiligensee fließen nun ihnen und ihren feudalen rüdenstärkenden Hintermännern einige Millionen zu, die der Michel von Berlin ihnen zuschanzt. Auf dem Wege der vierten Dimension feßen die Herren Talmibesizer bereits pränumerando die Wünschelrute für Berlins Wasserversorgung an. Wasserenthusiastische Stadtväter, teils von Beruf, teils von Gewöhnung, machen die naive Reklame für das köstliche Ueberwasser und steigern so die kapitalistischen Ernteaussichten der Herren Habenichise.
Für den vierten und fünften Teil des von der kommunalen Leidtragerin Berlin geforderten Preises nehmen die Herrn Glüdsfucher den 28 Bauern, Büdnern und Kofsäten des fandigen Haveldorfs das Land ab. Aber nur auf Schlußschein, nur auf Eventualglüd. Ganz wie es trifft. Glückt die Spekulation auf die Naivität der wohlweiſen Stadtvertretung, so werden die Herren schnell Proleten a. D. und Millionäre. Wird Berlin abLehnen, so haben sie gespaßt und hatten obendrein kostenlose Ganz Heiligenfee philosophiert, spekuliert, randaliert: die
Träume vom Glüd.
Die Wasserverwaltung und das Verbohrtsein von 200 000 m. find der Hoffnungsanker und die Schrittmacher des Kaufvertrages. Ueber zwei Jahre der Windstille streichen ins Land. Statt beim ersten Bohrversuche eine Kaufofferte einzufordern und dieselbe von Sachverständigen nachprüfen zu lassen, tommt eine Magistratsborlage mit fürzester Bindefrist. Der Versammlung wird nur der Stock vorgehalten zu gütigem aber schleunigem hinüber springen.
Aber nichts ist so fein gesponnen, daß es nicht doch ans Connen licht käme. Der erste umgarnende Vertrag ist ein Scheinfeuerwerk der drei getreuen Kameraden untereinander. Als dieses Monstrum uns auf den Tisch geflogen tam, da wurde auch der harmloseste Menschtenner zum pessimistischsten Kritiker. Daß Magistrat Freude gehabt hätte an seinen kontrahierenden Wasserspendern, kann auch fein stärkster Gegner nicht behaupten. Aber er überschäßt die wirt schaftliche Buste des Trifoliums. Und aus purer Aengstlichkeit, daß Die steifleinenen Helden wirkliches Kapitalrüdgrat befäßen, bringt er bänglich auf Zustimmung seiner Schwesterbehörde, die sich aber in ihrem Ausschuß als die träftigere, mutigere und hellersehende betätigt.
Die fozialdemokratische Fraktion hat in der Stadtverordnetenbersammlung den Antrag gestellt:
Die Versammlung ersucht den Magistrat, die Speisung bedürftiger Schulkinder auch in den Monaten April bis Oktober borzunehmen und die Mittel dazu dem Dispositionsquantum für unvorhergesehene Ausgaben zu entnehmen."
Gegen die Aufstellung des Virchowdenkmals soll sich der N. G. K." zufolge, der Kaiser ausgesprochen und seine Genehmigung zur Aufstellung des Denkmals auf dem Karlsplate verweigert haben. Im Rathause ist von diesem kaiserlichen Entschluß nichts bekannt.
-
Aus dem Polizeibericht. Der 25 Jahre alte obdachlose Arbeiter Die Zahl der Automobilomnibuslinien in Berlin wird in nächster Hermann K. sprang vorgestern nachmittag in den großen Teich des Zeit wieder erheblich vermehrt werden. Mit der gestern erfolgten Friedrichhains, nachdem er sich eines Teiles seiner Kleidungsstücke Gröffnung der neuen Linie 46 Oranienburger Tor- Rirdorf ist die entledigt hatte. Ein Schußmann ging dem Manne ins Wasser nach Zahl der Automobillinien auf fünf gestiegen, von denen die Allge- und holte den vor Kälte Bewußtlosen wieder heraus. Auf einer meine Omnibusgesellschaft drei, die Linien 4 Hallesches Tor- Liesen Tragbahre schaffte man den Lebensmüden nach der Rettungswadje straße, 10 Kreuzberg - Stettiner Bahnhof und die neue 46, die des Krankenhauses Am Friedrichshain. Von dort erfolgte seine Große Berliner die Linien A Kaiser- Friedrich- Blak- Stettiner Ueberführung nach der Jrrenanstalt Herzberge, da man GeistesBahnhof und B Hornstraße- Alexanderplatz betreibt. Im Laufe störung als Folgeerscheinung einer unheilbaren Krankheit bei ihm dieses Monats oder Anfang Mai wird auch der Automobilbetrieb feststellte. An der Klinke der Korridortür in seiner Wohnung in der Linie 8 der Allgemeinen Omnibusgesellschaft wieder eingerichtet der Wartenburgstraße erhängte sich der 68 Jahre alte Geschäftswerden, der bekanntlich seit dem Brand des Vittoriaspeichers ein reisende Emil F. mittels eines Handtuches. Wie aus hinterlassenen gestellt ist. Die Linie soll wie früher von der Ede der Potsdamer Aufzeichnungen hervorgeht, hat F. aus Furcht vor völliger ErblinLeipziger Straße usw. nach dem Often geführt werden. Als siebente gemacht. Die Leiche wurde dem Schauhause zugeführt. und Bülowstraße ihren Anfang nehmen und durch die Potsdamer, dung und wegen unglücklicher Spekulationen seinem Leben ein Ende Linie dürfte dann die bereits genehmigte Linie 39 Werderscher feines Wohnhauses in der Adolfstraße wurde der 47 Jahre alte Im Keller Markt- Hochbahnhof Oranienstraße eröffnet werden, die über den Töpfer Wilhelm 2., mit einer Schnur am Fensterkreuz erhängt, tot Spittelmarkt, durch die Kommandantenstraße, über den Moriß, aufgefunden. Beweggrund: langwieriges Leiden. Oranien- und Heinrichsplah geführt wird. Die achte noch ausstehende Automobillinie ist endlich die Linie C der Großen Motorwagengesellschaft.
24
gang hat sich gestern in einem hiesigen Pubgeschäft abgespielt. Beim Anprobieren vom Tod überrascht. Ein trauriger VorDie Frau des Architekten C. aus der Holsteinischen Straße hatte Bei Abschluß von Lehrverträgen werden die Eltern und Vor- fich einen Sommerhut faufen wollen. In dem Augenblick, als münder darauf aufmerksam gemacht, daß Handwerkskammern und sie in dem Geschäft einen Hut aufprobierte, brach sie plötzlich zuInnungen vieler deutscher Städte versuchen, in die Lehrverträge sammen und war auf der Stelle tot. Wie ein hinzugerufener Klauseln zu bringen, die den Lehrlingen das Vereinigungsrecht Arzt feststellte, hatte ein Herzschlag dem Leben der Bedauerns. rauben sollen. Das Recht, sich gegen wirtschaftliche Ausbeutung werten ein jähes Ende bereitet. und geistige Unterdrückung zu schüßen, soll der Jugend der Arbeiterschaft genommen werden! Gegen dieses dreiste Unterfangen Die Diebstähle von Fuhrwerken wollen kein Ende nehmen. In gilt es, sich entschieden zu wehren. Bebor man einen Lehrvertrag der letzten Zeit vergeht kein Tag, ohne daß der Polizei über der= Klausel weise man zurück. Wenn sich die Innungskrauter wieder ist wieder über die Entführung einiger Wagen zu berichten. Ganz unterzeichnet, prüfe man ihn genau und solche mit genannter artige Diebereien Meldungen gemacht werden. Auch vorgestern einmal über den Lehrlingsmangel im Handwerk beklagen, dann besonderes Augenmerk haben die Wagenmarder auf die Fuhrwerke, sollten sie bedenken, daß sie es selbst sind, die die Lehrlinge vom die vor der Zentralmarkthalle halten, geworfen. Sobald die Sandwert fernhalten. Kutscher die Halle aufsuchen, springen die Diebe auf den Bock Schlagfertige Aufsichtsdamen. Ein Leser schreibt uns: Als hinauf und fahren mit den unbeaufsichtigten Gefährten davon. ich Donnerstag gegen 10 Uhr in das Warenhaus Jandorf, Schwerer Schaden ist durch diese Diebesspezialisten hauptsächlich Nottbuser Brücke, eintrat, sah ich auf der großen Treppe die zur den Schlächtern zugefügt worden, denn fast täglich werden von ersten Etage führt, wie eine Dame, vermutlich eine Direttrice, den gefährlichen Verbrechern Schlächterwagen gestohlen. Die Ladung ein junges Mädchen, das wohl irgendwelche Botengänge im Hause sowie die Pferde werden von den Tätern verkauft und die Fuhrzu erledigen hat, rügte. Mit stotternder Stimme wollte sich das werke werden gewöhnlich an einer verlassenen Stelle ohne Bea geänstigte Mädchen entschuldigen: ich... dente... Sie zu denken! Sollen Sie denten?!" unterbrach die energische Was haben Spannung aufgefunden. Dame das Mädchen und stellte sich ganz dicht vor dasselbe. Das passierte gestern nachmittag um 4 Uhr in der Charlottenstraße Eine Frau von einem Autobus überfahren. Ein schwerer Unfall blaffe Mädchen wußte kaum wie ihm geschehen. Eine Badpfeife zwischen Behrenstraße und Unter den Linden . Eine dürftig gekleidete konnte sie nun ihr eigen nennen. Mit tränendem Auge, die Hand Frau fuhr mit einem Kinderwagen an der Bordschwelle entlang. schüßend an die schmerzhafte Wange haltend, stieg sie zur höheren Der Wagen Nr. 1862 der Linie 10( Stettiner Bahnhof- Kreuzberg ) Stage empor. wollte vorbeifahren und geriet in dem Engpaß ins Schleudern. Die Hinterräder packten die arme Frau und gingen ihr über den Körper und einem Schutzmann in eine Autodroschte gehoben und nach der hinweg. Anscheinend leblos wurde sie von einer hülfsbereiten Dame Charité gebracht. Den Inhalt des armseligen Kinderwagens bildeten fertiggestellte Holzpantinen, welche die Frau wahrscheinlich abliefern wollte. Die arme Frau ist ihren schweren Verlegungen erlegen.
Es ist dies wirklich ein starkes Stüd. Gehalt von 15-30. pro Monat, tagtäglich vom frühen Morgen Genügt es denn nicht, daß diese Töchter der Arbeit für ein bis in die späte Nacht ihre Arbeitskraft stellen? Müssen sie auch noch die Launen schlagfertiger Aufsichtspersonen über fich ergehen lassen und vor dem laufenden Publitum sich schlagen lassen? Wenn es hier vor den Kunden schon so zugeht, wie mag es erst hinter den Kulissen aussehen?!
"
Durchgebrannt sind der Wild- und Geflügel- Engrosfirma Houben Der Leichenfund im Tiergarten ist immer noch nicht aufgeklärt. Alfred Starpstein, sollte 10 000 M. auf die Bank bringen; statt seinen u. Cie. in der Mittelstraße gestern zwei ihrer Buchhalter. Der eine, Die Feststellung des ermordeten und zerstückelten Knaben war noch Auftrag auszuführen, ging er mit dem Gelde auf und davon und nicht möglich. Acht Familien haben sich bis jetzt dahin erklärt, vereinigte sich mit seinem Stollegen Mar Frohne, der ein paar hundert daß der Ermordete wahrscheinlich ihr Kind sei. Auch aus den Vor- Mark eintassierte Gelder ins Geschäft“ einbrachte. orten und der Provinz kommen Leute, die einen jungen Sohn ver. missen. So war ein Mann aus Schwedt hier, dessen Sohn vor un- Ein neuer Dachstuhlbrand beschäftigte die 3. Kompagnie geftern auf ein Schiff zu gehen. Der Vater wußte aber nicht, ob der Junge Nr. 89/90 in Flammen. Um diese zu löschen, mußte der 11. Zug gefähr zwei Monaten aus dem Elternhaus entlief, um als Mufiter mittag am Planufer. Dort stand der große Dachstuhl des Hauses einen Leberfleck auf der rechten Wange hat und fuhr deshalb nach aus der Wilmsstraße mit mehreren Schlauchleitungen längere Zeit Hause zurüd. um hierüber seine Frau zu befragen. Das Schau- kräftig Wasser geben. Es gelang, das Feuer auf den Dachstuhl haus in der Hannoverschen Straße wurde vorgestern bis in den zu beschränken und die Brandstiftung festzustellen. Wiederum war Abend hinein förmlich bestürmt. Leute, die nur aus Neugier an mehreren Stellen Feuer angelegt worden. Von dem Täter kommen, erfinden alle möglichen Schwindelgeschichten, um Zutritt fehlt noch immer jede Spur. Gleichzeitig hatte die Wehr noch zu erlangen und verursachen nur unnüße Arbeit. Dem ist jetzt im Osten zu tun. borgebeugt worden. Jeder, der den zusammengesetzten Kopf der tommt für die Erkennung in Betracht sehen will, muß sich erst im Zimmer 37 des Polizeipräsidiums melden und von der Kriminalpolizei vernehmen lassen.
-
nur
Unfitte Berliner Wagenführer, an Straßenbahnhaltestellen ohne Die schon viel gerügte und von den Gerichten streng geahndete Rücksicht auf das Publikum in schnellster Gangart vorbeizufahren, gegeben. An der Straßenbahnhaltestelle am alten Botanischen hat gestern wiederum zu einem schweren Unglücksfall Veranlassung Garten hatte die 33jährige in Schöneberg wohnende Frau Müller einen Straßenbahnwagen der Linie 74 verlassen und war im Begriff, nach dem Bürgersteig hinüberzugehen, als unmittelbar hinter bem Straßenbahnwagen eine Motordroschte herangesaust tam. Frau M. bermochte dem Straftwagen nicht mehr auszuweichen, wurde von dem Gefährt erfaßt und überfahren. Sie erlitt schwere innere Verlegungen und einen rechtsseitigen Unterschenkelbruch und mußte nach dem Elisabeth- Krankenhause übergeführt werden.
Sozialistentöter. In unserer Mittwochnummer war unter vorstehender Spigmarte mitgeteilt, daß der Grünauer Straße 9 wohnhafte Tischler Friedewald , der zugleich in der Schönleinstr. 17 ein Zigarrengeschäft hat, zu einem Genossen, der ihn wegen der bevorstehenden Landtagswahl aufsuchte, gesagt habe, mit der Sau bande diesen Ausdruck bezog der Genosse auf unsere Partei wolle er nichts zu tun haben. Hierzu teilt uns Friedewald mit, daß er sich nicht in diesem Sinne geäußert habe; er müsse mißverstanden worden sein. Er habe nach Lage der Sache nicht die geringste Ursache, sich so zu äußern, das tönnten ihm seine Kollegen bezeugen, die ihm eine solche Aeußerung gar nicht zutrauen. Oba wohl uns die Mitteilung von sehr glaubwürdiger Seite zuging, fo möchten wir, da Aussage gegen Aussage steht, doch ein Mißver ständnis nicht für ganz ausgeschlossen halten und nehmen deshalb
Dafür, daß ein Sachkundiger die Leiche zerstüdelt hat, spricht nach den genaueren Untersuchungen fast gar nichts mehr. Auch läßt sich nicht bestimmt sagen, ob der Täter ein schartiges Messer oder eine Säge gebraucht hat. Die Zerstückelung ist jedenfalls bald nach der Ermordung vorgenommen worden und hat nach ärztlichem Gutachten mindestens eine Stunde gedauert. Das Fleisch ist noch blutfrisch gewesen, zu seiner Auswässerung muß der Täter viel Wasser benutzt haben. Den greifbarsten Anhalt aber müßte, sollte man meinen, die Schürze liefern, die mit dem alten Inlettstück zur Mit wachsender Verwunderung und steigendem Etelgefühle Verpackung Kleinerer Leichenteile gedient hat. Diese Schürze ist so schleppt sich nun die Mühlendammerei durch sieben erregte Ausschuß- charakteristisch, daß ihre Besizerin sich ihrer erinnern muß. Es muß fizungen hindurch. Eine Stunde vor Beginn der Versammlung das eine eigene, saubere Frau sein, denn die Stopfung der schadwerden die letzten 120 000 M. abgefeilscht. Und während droben in haften Stellen ist sehr sorgfältig ausgeführt worden und eine noch geheimer Beratung alles zur Entscheidung drängt, benußen unten peinlichere Sorgfalt zeigt das Aufnähen des 138tm. langen und 11 8tm. im Rathausteller berschiedene interessierte und interessante Frauen breiten Flidens aus demselben hellblauen, schottisch karierten Stoff. und Männer angstvoll die Ritiraden. Und wenn der Hauptatten- Der Fliden ist vorn quer übergenäht, unter genauer Anpassung des täter nicht drunten alles besetzt gefunden und seine Angstgefühle Musters. Wer eine alte Schürze so sorgfältig behandelt, kann sie nicht gerade außerhalb des roten Hauses gemildert hätte, so wäre boch so leicht nicht vergessen. Bemerkt sei noch, daß die ganze noch in der letzten Viertelstunde die Million Abzug voll geworden. Schürze nicht mit einem eigentlichen Saum, sondern mit einem geEine Strafe hätte die Versammlung dem Magistrat auferlegen träufelten aufgenähten Volant eingefaßt ist. Wer über ihre Hersollen; denn der Sündiger hat das Recht auf Strafe. Er hätte funft Auskunft geben kann, erhält jedenfalls einen wesentlichen Teil die Herren Geldempfänger fragen müssen, nach Abschluß des Ver- der großen Belohnung. trages natürlich, bei welcher Summe das lehte ihrer Gefühle wirklich Die Anzeigen über Paketträger führten bisher zu feinem Ziel. geendet hätte?! Würde der Magistrat dem Ausschuffe mehr Zeit alles wurde nachgeprüft, erwies sich aber als harmilos. Der Täter gelaffen haben, so hätte der eine solche Prüfung auf Herz und hat die noch fehlenden Zeichenteile wahrscheinlich von Berlin aus von der Erklärung Friedewalds gern Notiz. Nieren erfolgreicher natürlich vor dem Kaufe vorgenommen. weggeschafft. Er mag wohl die Stadtbahn benutzt und vom BahnAber lehrreich bliebe die Beantwortung dieser Frage für den hof Tiergarten mit einem kleinen Umweg zunächst nach der Löwen- Unfall beim Trabrennen. Auf der Trabrennbahn in WeißenMagistrat und für die Stadt für alle Zukunft. brücke zugegangen sein. Die Pakethüllen, Badleinwand und Schürze fee hat sich bei dem letzten Rennen ein bedauerlicher Unfall erAuch die Herren Stadtverordneten tönnen aus diesen Ver- werden jezt vom Gerichtschemiker Dr. Jeserich untersucht und dann eignet. Der Trainer Sch., der die Stute Prim" bei dem Rennen handlungen etwas lernen. Im Ausschusse war selbstverständlich für das Publikum ausgestellt werden. Zu ihnen kommt noch eine steuerte, kam kurz vor dem Ziel zum Sturz und mußte durch Amtsgeheimnis proklamiert. Daß Berliner Stadtverordnete da blaue Sportmüße mit Schirm, die in der Nähe der Leichenteile mehrere Männer von der Rennbahn getragen werden. Später stellte gegen fündigen könnten, darf und soll natürlich nicht behauptet gefunden wurde, von der sich aber noch nicht sagen läßt, ob sie mit sich heraus, daß die Verlegungen, die er bei dem Sturz erlitten, werden. Einige aber müssen so ehrliche, leicht enträtselbare Ge- dem Verbrechen etwas zu tun hat. Gut wäre es, wenn eine Be- nicht schwerer Natur waren. Sch. hatte an den Händen und am sichter haben, daß man ihnen stets an ihren Mienen und aufrichtigen schreibung des ermordeten Knaben nach den neuesten Feststellungen Kopf starke Kontusionen davongetragen. Nasenspißen Stimmung und Meinung ablesen kann. Und wenn die die weiteste Verbreitung fände drei Herren mit der feinen Quellenwitterung auch gedankenleserische Der Snabe ist nicht größer als 1,50 Meter gewesen. Sein ver. 19. Zuge, der in der Charité liegt, ist noch keine Besserung ein. Freunde hatten, so kann man sich das verschiedene Benehmen der wildertes, fast schwarzes Haar fiel etwas in die nicht zu hohe Stirn getreten, dagegen ist der Zustand des Oberfeuermanns Rothe be Berkäufer bei den Sigungen der Subkommission erklären. Sie herab. Sie herab. Es war vorn länger als hinten, anscheinend einmal zu friedigend. Dieser dürfte das Krankenhaus bald verlassen können. waren in ihren Forderungen stets so steif und so schwankend wie Bonys geschnitten, zuletzt längere Zeit nicht gekürzt. Die Nase Ob er aber wieder Dienst tun tann, ist fraglich. Das Befinden der Ausschuß selber. war gewöhnlich, die Augen waren braun, die Ohrmuscheln mittelUnsere Fraktion gab im Ausschuß den Ausschlag. Die Sozial groß und gut geformt. Die Oberlippe war steil, so daß man die der außerdem erkrankten Feuermänner hat sich gebeffert. demokratie, der man sonst immer nachsagt, sie bringe der Stadt breiten, kurzen oberen Schneidezähne wahrscheinlich sehen konnte. Die Auffindung der Leiche des polnischen Arbeiters Schlupski Berlin Geld aus, hat sich diesmal als die einbringliche" erwiesen. Ein Leberfled saß auf der rechten Wange unter dem Jochbein , un- in Plößensee beschäftigt noch immer die Kriminalpolizei, wiewohl Wenn unser vorgemerkter Redner hätte in öffentlicher Versamm- gefähr in der Mitte zwischen Ohr und Mund, nur etwas mehr nach nach gerichtsärztlicher Annahme die an dem Toten entdeckten Verlung sprechen können, so hätte er mit Recht als Belohnung für unsere den Ohren hin. Die Gestalt des Knaben war eher schlank als legungen erst nach dem Ableben des Mannes entstanden sind. Der bier Ausschußmitglieder und den unparteiischen Protokollanten der Tod ist zweifellos durch Ertrinken erfolgt. Dennoch werden die Subkommission fordern dürfen, daß die leider nur ersparten verhafteten drei polnischen Arbeitskollegen des Verstorbenen in 750 000 M. für soziale Kulturforderungen zur Verfügung gestellt Untersuchungshaft behalten, weil mit der Möglichkeit gerechnet würden. wird, daß sie den Schlupski nach einem Streit in das Wasser gestoßen, sich aber unter allen Umständen dadurch einer strafbaren Sandlung schuldig gemacht haben, daß sie das Eigentum des Sch. fich angeeignet und verteilt haben. Die Festgenommenen find die Baggerarbeiter Smejet, Hermanowicz und Pietrinski. Alle drei
So aber mußten sie ihre Schmerzen für sich behalten. Und die Moral aus der Geschichte? Steh früher auf, Magistrat. Dann braucht sich die Stadt nicht über den Löffel barbieren zu laffen wie diesmal
stämmig und untersetzt. Die Zehen waren vollständig, die Fußnägel ziemlich gut beschnitten. Ein zweiter Leberfleck befand sich am Gefäß auf der rechten Seite.
Der fleine Milchausträger von Bolle, der die Leichenteile des ermordeten Knaben im Tiergarten gefunden hat, ist unter den Ginwirkungen des Fundes und Schreckens erkrankt. Er fürchtet sich, durch den Tiergarten zu gehen und glaubt, auch er werde abgeschlachtet werden
In dem Befinden des schwerverletzten Feuermanns Hoppe bom