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Soziales.

Bom neuen Mittelstand.

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Achtung! Sattler, Gummiarbeiter Serklagte. Die Entscheidung ist noch nicht gefällt. Man ist selbst, immer flater gulage, daß die eigentlichen Urheber der gegen In der Neuen Automobilreifen- Gesellschaft"( Fabrikation für verständlich gespannt darauf, wie sich der Senat der Universität, wärtigen Arbeiterunruhen, die die Grundlage des Staates und der über die Zucht" unter den Studenten zu wachen hat, zu der die öffentliche Ordnung in bedenklicher Weise zu erschüttern be- Gleitschutz), Lindowerstraße 18/19, haben die dort beschäftigten Kollegen Sache stellen wird, ob er nicht auch von einem Professor einem ginnen, die sozialdemokratischen Agitatoren sind, denen es aus- wegen geradezu empörender Behandlung seitens des Werkführers Privatdozenten gegenüber etwas mehr Zucht" für notwendig er- schließlich um ihre parteipolitischen Interessen zu tun ist. In Grabs die Arbeit eingestellt. Wir ersuchen um Fernhaltung jeg achtet. Breslau betreiben, wie die Fälle Löbe und Klüß beweisen, diese lichen Zuzugs. systematische Verhebung der Massen in erster Linie die Redakteure Die Ortsverwaltung Berlin des Verbandes der Sattler. der Volkswacht", deren verlogene Berichte über die Vorfälle des 19. April 1906( die Polizeiattacke am Striegauer Plaz und das Eine Einigung im Badegewerbe. Handabhacken sind gemeint) und aufreizende Artikel alles auf dem Wir erhalten folgende Zuschrift: Gebiete Beobachtete in den Schatten stellen. Diesen schamlojen Der Vorwärts" brachte in Nr. 87 einen Bericht über die Aeußerungen der Presse reiht sich würdig an die in dem an- Tarifverhandlungen im Badegewerbe. Darin finde ich folgenden liegenden Berichte wiedergegebene Rede des Albert, in der von Saz : Leider muß hierbei gesagt werden, daß die wenig geschickte Bewahrung der Ruhe direkt abgemahnt und ausdrücklich auf die Form dieser Anträge, an welcher der lokalistische und dem Kartell Gewalttaten der Jahre 1848/49 und die Verbrechen der russischen angeschlossene Verein der Bademeister beharrlich festhielt, den Ar­Revolutionäre als nachzuahmende Vorgänge hingewiesen wird. beitgebern ihre Stellungnahme erleichterte. Ebenfalls an dem Wenn gegen derartige Agitatoren nicht mit der vollen Strenge des Widerstand der letzteren scheiterte eine Verständigung über die Ver­Gesezes eingeschritten wird, dürften sich alsbald, speziell in fürzung der Arbeitszeit und die Einführung von Pausen." Ich Breslau , Zustände etablieren, deren die Polizeibehörde kaum noch erkläre, daß sämtliche Anträge mit Einverständnis der Schlichtungs­Herr werden könnte." fommissionsmitglieder des Verbandes städtischer Arbeiter ein­Albert fühlte sich durch Dr. Bienko beleidigt und strengte gebracht worden sind. Es ist nicht richtig, daß die Verkürzung der gegen ihn die Privatflage an. Namentlich wandte er sich gegen Arbeitszeit an dem Widerstand unserer Verbandsdelegierten die Behauptungen, daß er verlogene Berichte" in der Zeitung scheiterte, sondern im Gegenteil wurde von mir die Verkürzung der bringe, systematische Berhebung der Massen" betreibe und scham- Arbeitszeit energisch verfochten. Die Einführung von Ruhepausen los" sich in der Presse äußere.

Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Ingenieure und Techniker des Maschinenbaues und der Elektrotechnik sind der Gegenstand einer statistischen Erhebung gewesen, welche der Deutsche Techniker- Verband am 1. Mai 1907, also in einer Zeit guten Ge­schäftsganges, veranstaltet hat. Sie war eine Stichprobenzählung, die sich über das ganze Reich erstreckte und Angestellte im Maschinen- und elektrotechnischen Berufe umfaßte. Die Ergebnisse find außerordentlich interessant. So ergab sich z. B., daß von 1921 befragten technischen Angestellten an jenem Tage ein Einkommen hatten von 3,4 Prog

unter 1200 M.

1200-1500

1500-1800

13,0 13,7

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1800-2100

19,2

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2100-2400

11,9

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2400-2700

12,5

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2700-3000

6,4

17

3000-8300

6,8

"

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3300-3600

2,6

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3600-3900

3,1

19

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3900-4200

1,5

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4200-4500

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4500-5000

1,6 1,9

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-

1,4

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Im übrigen sind in dem Artikel die Arbeitsverhältnisse in Noch bevor sich der Beklagte Bienko äußerte, erhob schon die war überhaupt nicht vorgesehen. Regierung zu seinen Gunsten den Konflikt, so daß bis zur Ent- dankenswerter Weise richtig wiedergegeben. Einer Mahnung an scheidung über diesen das Verfahren gegen Dr. Biento vorläufig die Badeangestellten zum Zusammenschluß, aller Kräfte bedurfte eingestellt werden mußte. Der Konfliktsbeschluß, durch den die

Mit Parteigruß Viktor Hirschberg

Mitglied der Schlichtungskommission im Badegewerbe.

Deutfches Reich.

gänzliche Einstellung des Verfahrens verlangt wird, läßt sich be- es nicht, da der Verband auf meinen Antrag be schlossen hat, das Verhältnis zum Kartell zu gründend so aus:" Das Schreiben des Polizeipräsidenten ist in kündigen, was bereits erfolgt ist, und demnächst amtlicher Eigenschaft verfaßt und abgesandt. Der Polizeipräsident die Einigungsfrage auf die Tagesordnung der ist in erster Linie dazu berufen, für Aufrechterhaltung der Ruhe, Bersammlung zu sehen. Ordnung und Sicherheit in seinem Amtsbezirk Sorge zu tragen. 5000 M. und mehr In dieser Eigenschaft kann ihm das Recht nicht abgesprochen Dazu ist noch zu bemerken, daß 1 Proz. der Befragten ihr Gins werden, in ihm geeignet erscheinenden Fällen die zur Entscheidung fommen nicht angegeben haben vielleicht, weil es zu hoch ist? berufenen Behörden( Staatsanwalt und Gericht) zu einem be­Oder haben diese am Ende noch etwas zugegeben, um Beschäftigung sonders energischen Einschreiten zu veranlassen und hierbei auch zu finden? Im Ingenieurberuf ist es beinahe so weit gekommen. Kritik an den Handlungen von Privatpersonen zu üben. Diese Die Bauarbeiteraussperrung in Guben dauert jetzt bereits Es gibt eine große Menger junger Ingenieure, die unbezahlt in nicht für die Oeffentlichkeit oder für den Privattläger bestimmte eine Firma eintreten und sich sogar danach drängen, bloß um eine Kritik ist vorliegend zwar scharf, läßt aber in der Form und den drei Monate. Einer der Arbeitgeber hat jetzt die Arbeit wieder Anfangsstellung gehabt zu haben. Das kann man verstehen vom Ausdrüden erkennen, daß dem Polizeipräsidenten eine Absicht, aufgenommen, indem er mit den Drganisationen( Maurer und Standpunkte des jungen Mannes, der weiterkommen will, nicht aber A. zu beleidigen, ferngelegen(!) hat. Dr. Biento hat seine amt- Bimmerer) vereinbarte, vorläufig unter den Bestimmungen des alten vom Standpunkte eines zielbewußten Arbeiters, der eine solche Zu- lichen Befugnisse nicht überschritten." mutung, seine Arbeitskraft für nichts herzugeben, schon mit Rüd- Der Staatsanwalt, der Oberstaatsanwalt, das Amtsgericht Tarifs weiter zu arbeiten. ficht auf die Solidarität mit seinen Klassengenossen energisch zurüd- und der Straffenat des Oberlandesgerichts in Breslau sprachen Die Aussperrung im Malergewerbe beschlossen! weisen würde. Solidarität ist aber ein Begriff, der in diesen sich in ihren Gutachten an den Justizminister dahin aus, daß der Durch Schreiben des Hauptverbandes deutscher Arbeitgeber Streisen akademisch oder fachlich gebildeter Leute so gut wie unbe- Konflikt zulässig und begründet sei. tannt ist. Die Erfolge lehrt ja die Erhebung des Technikerverban­Zu der Verhandlung vor dem Ober- Verwaltungsgericht am verbände im Malergetverbe vom 8. April 1908 wird dem Vorstand des. Im Jahre 1903 wurde eine allgemeine Erhebung angestellt, 10. April hatte der Justizminister in der Person eines Geheimen des Verbandes der Maler usw. mitgeteilt, daß die Aussperrung am mobei ermittelt wurde, daß von den damals Befragten fast ein Regierungsrates einen Kommissar zur Wahrnehmung des öffent: 11. April in Kraft treten wird. Das Aussperrungsgebiet erftredi lichen Intersses gesandt. Er erklärte die Gründe des Konflifts für zutreffend und bemerkte ferner: Allerdings sei das amtliche sich über ganz Deutschland und es tommen etwa 12 000 Organi­Schreiben nicht für die eigentliche Untersuchung bestimmt gewesen. fierte in Frage. Obwohl in einem Teil der Städte, die in Frage Aber die Behörden seien auch verpflichtet, einander Informationen stehen, der Tarifabschluß ziemlich gesichert war und einer friedlichen zu geben, die sie im Staatsinteresse für erforderlich halten. Daß Einigung nichts mehr im Wege stand, drängte sich der Vorstand des das Schreiben zur Kenntnis des Redakteurs A. gekommen sei, nengegründeten Arbeitgeberverbandes im letzten Augenblick zwischen wäre weder mit Wissen Dr. B.s geschehen noch seine Absicht ge- die Parteien, um die Anerkennung der christlichen und der Hirsch­wesen. Ober auch im anderen Falle wäre der Konflikt begründet, weil Dr. Biento das Schreiben verfaßt hätte auf Grund einer Dunderschen Gewerkvereine als gleichberechtigte Kontrahenten durch­genauen Prüfung der Angelegenheit(!) und auf Grund seiner zusetzen, was die weiteren Verhandlungen unmöglich machte. Be­pflichtmäßigen Ueberzeugung. sonders zu erwähnen ist, daß der Verband durch keinen Streit die Rechtsanwalt Dr. Behrend, der als Vertreter des Privat- bisherigen Verhandlungen behindert hat. Trozdem glauben die lägers Albert erschienen war, beantragte, den Konflikt der Re- Herren Scharfmacher die Aussperrung provozieren zu müssen, um gierung für unbegründet zu erklären, weil ganz sicher der Polizei- ihren Mustertarifentwurf" durchdrücken zu können. Mit Hülfe der präsident seine Amtsbefugnisse überschritten hätte. Es fönnte christlichen und Hirsch- Dunderschen Schuztruppen wollen sie die niemals zu den Amtsbefugnissen eines Polizeipräsidenten gehören, Organisation niederdrücken. Da ihnen jeder ernstliche Grund strafbare Handlungen zu begehen. Objektiv und auch subjektiv, mindestens mit dem Dolus eventualis, liege ein schuldhaftes Ver- zu dieser Aussperrung fehlt, stüzen sie sich auf die von der Organi halten des Beklagten Dr. Bienko vor. sation erlassene bekannte Warnung vor Zuzug, trotzdem vorher schon Das Ober- Berwaltungsgericht erklärte den Konflikt der Res von der füddeutschen Arbeitgeberzeitung zum rüdsichtslosen Kampfe gierung für begründet und entschied demgemäß, daß das Ver- gegen die Organisation der Maler aufgefordert wurde. fahren gegen den Polizeipräsidenten endgültig einzustellen sei.

Viertel unter 1800 M.,

18,8 Proz. 16,4 15,7

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8,4

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19,1

3,7

" "

1800-2100 Mart,

2100-2400

"

2400-2700

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2700-3000

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3000 Mart und mehr, 4200

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Einkommen hatten. In den den Tabellen der letzten Erhebung bei­gefügten Erläuterungen heißt es dann: Die Zahlen der letzten Erhebung stellen sich fast durchweg ungünstiger. Es ist ein bedent. licher Rückgang in der durchschnittlichen Höhe der Einkommen zu berzeichnen, der noch viel auffälliger in die Erscheinung tritt, wenn man den verminderten Einnahmen die Steigerung der Preise aller Lebensbedürfnisse gegenüberstellt. So lange sich die Techniker nicht auf moderner Grundlage organisieren, wird alles Zetern über die schlechte wirtschaftliche Lage nichts mußen. Opferfreudigkeit und Solidarität sollten sie von den Arbeitern lernen und die Arbeits: willigen" aus ihren Reihen entfernen. Wir fürchten nur, daß wir so bald nichts Derartiges zu registrieren haben werden. Der Klassen­bünkel ist bei diesen Leuten noch nicht genügend herausgehungert

worden.

Aus Induſtrie und Handel.

Kölner Bergwerksverein.

Das letzte Geschäftsjahr erbrachte 2185 652 Mr. Reingelvinn ober rund 100 000 m. mehr als im Vorjahre. Die Zahl der Arbeiter und Beamten stieg von 2477 auf 2640. Pro Kopf wurden erzielt: Reingewinn 842 M. 827"

1906 1907

Der Reingewinn ist also um 15 M. pro Stopf gefunken, zeigt jedoch die noch stattliche Höhe von 827 M. Dazu sind aber die Abschreibungen bedeutend höher angefeßt, mit 1137 601 m. gegen 887 733 M. im Vorjahre. Demnach ergibt sich pro Kopf ein Roh­gewinn von:

1180 Mark im Jahre 1906

1258

"

1907

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19

Aus dem Reingewinn werden 30 Prozent Dividende an die Attionäre ausgeschüttet, an Zantiemen gelangen 185 652 M. zur Verteilung. Dieses Sandwerk hat noch einen goldenen Boden.

Gründe: Daß mit dem Schreiben vom 1. Mai 1906 eine Absicht, Zu einem Arbeitgeberschusverband haben sich die baherischen den Kläger zu beleidigen, nicht vorgelegen habe, sei nach Lage der Unternehmer der Holzindustrie zusammengeschlossen, d. h. sie haben Sache als zweifelsfrei anzunehmen. Das ganze Schreiben habe sich dem Rahardtschen Scharfmacherbund angeschlossen. Zu Bor­weiter feinen 3wed, als der Staatsanwaltschaft die politische fizenden wurden die Möbelfabrikanten Eysser in Nürnberg und Otto Lage, wie fie fich infolge des Treibens der sozialdemokratischen in Fürth gewählt. Er umfaßt ganz Bayern rechts des Rheins und Partei(!) in Breslau gestaltet habe, klar zu legen und die Staats- hat bereits in 14 Städten Bezirksverbände errichtet. Als Zweck der anwaltschaft um ein energisches Eintreten gegen dies Treiben Vereinigung wird angegeben: das allgemeine wirtschaftliche Wohl zu ersuchen. Wenn er dabei scharfe(!) Ausdrüde gebraucht habe, des bayerischen Holzgewerbes zu fördern, unberechtigte Anforderungent was ohne weiteres zuzugeben sei, dann seien diese Ausdrücke nur der Arbeiter abzuwehren und in Streitfällen den Mitgliedern weit so gewählt, um der Staatsanwaltschaft die Sache so vorzuführen, gehenden Schuß zu gewähren. Um auch das kleine Handwerk mit wie sie sich nach dem pflichtmäßigen Ermessen des Polizeipräsidenten unter den großen Scharfmacherhut zu bringen, find die Beiträge gestaltet habe. Unter diesen Umständen könne eine Ueberschreitung ganz niedrig bemessen. Das Unternehmertum schließt sich immer enger zusammen eine Mahnung für die Arbeiter, nicht zurüd­der Amtsbefugnisse nicht angenommen werden. aubleiben.

Gewerkschaftliches.

Die Situation im Baugewerbe.

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Husland.

Der große Lohnkampf im Baugewerbe Stockholms .

Am Donnerstag haben die Klempner Stodholms anf Die Tarifverhandlungen im Baugewerbe Groß- Berlins wurden allen Arbeitsplägen die Arbeit eingestellt. Damit hat sich die Zahl nach einer Korrespondenz gestern in den Geschäftsräumen des Ver- der im Baugewerbe ausgesperrten und streifenden Arbeiter um bandes der Baugeschäfte von Berlin und den Vororten, Helgoländer weitere 700 Mann erhöht. Der Kampf erstreckt sich jetzt auf alle Ufer 1, fortgesetzt, ohne daß es bisher zu einer Einigung Bauberufe. Auch bei den Klempnern waren Lohnherabſegungen zwischen den Delegierten der beiden streitenden Parteien gekommen Ursache der Arbeitsniederlegung. Der" Bentrale Arbeitgeberberband" ist. Die Arbeiter beantragten bezüglich der Lohnfrage die An- ist auch hier die treibende Kraft, und da die Klempner nicht wissen, Die Generalversammlung der Berlin - Anhaltischen Maschinen- erkennung vom Einigungsamt des Berliner Gewerbe- welche von den Unternehmeru dem Verbande angehören, streiken fie borläufig auf allen Bauten. Bei den Firmen, die den alten Tarif fabrik genehmigte die Ausschüttung einer Dividende von 14 Prozent. gerichts im vergangenen Jahre gefällten Schiedsspruches, wieder anerkennen, soll die Arbeit jedoch wieder aufgenommen Bom amerikanischen Eisenmarkt wird berichtet, daß die Käufe nach dem die Maurer und Zimmerer bis zum 31. März 1908 werden. dann bis zum bon Roheisen fast vollständig zum Stillstand gekommen sind. Die 78 Pfennige, 31. März 1909 80 Pfennige außerhalb des Trusts stehenden Werte reißen noch immer das Haupt- und von da ab bis zum 31. März 1910 82 Pfennige Stundenlohn geschäft an sich. Es verlautet, daß die füdlichen Hochöfen sich um erhalten sollten. Es kam darüber in der gestrigen Sitzung zu leb Exportaufträge bemühen.

Gerichts- Zeitung.

Der Breslauer Polizeipräsident darf scharfe Ausbrüde" gegen einen sozialdemokratischen Redakteur gebrauchen.

Gärtnerftreit in Frankreich .

Der Verband der Gärtner des Seinedepartements hat den Genera haften Auseinandersetzungen. Die Delegierten des Verbandes ausstand beschlossen. der Baugeschäfte erklärten, daß ein derartiger Die Gasarbeiter in Rio de Janeiro find in den Ausstand Lohnsaz bei den jezt vollständig veränderten wirtschaftlichen Ver- getreten. Die Stadt ist ohne Beleuchtung. hältnissen für sie überhaupt gar nicht in Betracht kommen tönne. An eine Einigung sei feineswegs zu denken,

Das Unerwartete ist geschehen! Durch Entscheidung des wenn die Arbeitnehmer solche Lohnforderungen Letzte Nachrichten und Depefchen

Berlin und Umgegend.

preußischen Ober- Berwaltungsgerichts ist es dem Genossen Re- ftellten. Die Verhandlungen wurden schließlich auf nächsten Die Pariser Baulöwen wanken! batteur Albert von der Breslauer Volkswacht" unmöglich gemacht Montag bertagt. Der Vertragsentwurf soll dann bis zu Ende worden, den über Preußens Grenzen hinaus bekannten Polizei durchberaten und eventuell eine Unterkommission zur Ver­Paris, 11. April. ( W. T. B.) Eine heute abgehaltene General. präsidenten Dr. Biento wegen Beleidigung vor Gericht zu zitieren. handlung über die Lohnfrage eingesetzt werden. versammlung der Bauunternehmer hat beschlossen, die Löhne Am 1. Mai 1906 hatte in Breslau im Saal" Tivoli" eine Am Sonnabendvormittag begannen auch vor dem Gewerbe- einiger Arbeiterkategorien zu erhöhen und über Mittel zu beraten, öffentliche Wolfsversammlung gefagt, wo Genosse Albert als Redner auftrat. Der überwachende Beamte, Polizeikommissar Aunert, gericht in Dresden unter dem Vorfiz des Obergewerberichters ein Lohnminimum auf der Basis eines Minimums der Arbeits­löfte die Versammlung aus Anlaß der Rede auf. Noch am selben Stübing die Einigungsverhandlungen. Es tam zur Fällung eines stunden festzusehen. Ferner wurde beschlossen, die Arbeitsstätten Tage sandte der Polizeipräsident Dr. Biento den Bericht des Schiedsspruches. Die Unternehmer nahmen diesen an, während die von Mittwoch an wieder zu eröffnen, wenn eine genügende Anzahl Kommissars an den Ersten Staatsanwalt und beantragte unter Arbeitervertreter ihre Zustimmung vorbehielten. Zustimmungen erfolgt. Hinweis auf den Bericht, gegen Albert wegen Bergehens gegen Zusammenstoß auf der Schwebebahn. § 130 des Strafgesetzbuches( Aufreizung zum Klassenhaß) e- Barmen, 11. April .( W. T. B.) Heute nachmittag fuhr auf zuschreiten und auch seine sofortige Berhaftung zu veranlassen. Die Fachzeitung" der Tischlermeister ist sehr erbost über den der Station Rathausbrüde ein von Elberfeld kommender Wagen Gegen Albert wurde auch vorgegangen, aber auf Grund anderer Paragraphen. Die Straftammer verurteilte ihn am 7. Juni 1906 Vorwärts", der das Gras wachsen" höre. Nicht aus Rücksicht auf der Schwebebahn auf einen stilliegenden Wagen. Vier Personen wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt auf Grund des§ 113 den Artikel des Herrn Rahardt über den Mangel an Tischlern, wurden leicht verlegt. Der Materialschaden ist ziemlich bedeutend. des Strafgesetzbuches au 300 M. Geldstrafe, eventuell 66 Zagen fondern aus einer ganz anderen Ursache" seien die Biffern über Das Unglück soll auf ein Versagen der Bremse zurückzuführen sein. Gefängnis. Nachdem aber das Reichsgericht dies Urteil aufgehoben die Arbeitslosigkeit in der Holzindustrie aus der vorigen Fach- Die Verwaltung hat den Betrieb eingestellt. hatte, wurde Albert freigesprochen. So endete diese Haupt- und zeitung" zurückgeblieben. Die wirkliche Ursache des Mißgeschickes Wie das Bureau" Herold" meldet, hing bei dem Unfall einer oder besser des befremdlichen Zufalls- muß der Redakteur der Fach- der beschädigten Wagen mit 3 Rädern im Gleise, so daß, wenn Staatsaktion. Albert hatte im Verlauf der Affäre, im Juni 1907, aus den zeitung" noch austnobeln. Immerhin, unsere Notiz veranlaßt das der Unfall auf offener Strede passiert wäre, der Wagen in die Atten Kenntnis erhalten von dem Inhalt des Schreibens vom Unternehmerblatt wenigstens, noch nachträglich die Ziffern der Wupper hätte fallen müssen". 1. Mai 1906, durch welches Dr. Biento den Antrag auf Straf- Arbeitslosen anzugeben. Und siehe da, was wir ahnten, war richtig: berfolgung gestellt hatte. Darin hatte Dr. Biento auf die Auf- die Ziffer der arbeitslosen Tischler ist für die in Frage kommende auf 3300. Am 9. April war fie lösung der Versammlung verwiesen, indem er behauptete, fie sei Woche weiter gestiegen auf 3300. wegen dringender Gefahr für die öffentliche Ruhe und Sicherheit dann um 10, auf 3290, gefallen. Von einem Mangel an Arbeits­erfolgt, und hatte dann seinem Antrage hinzugefügt: Es tritt fräften ist also in der Holzindustrie wahrlich nicht die Rede. Berantw. Rebaft.: Georg Davidsohn, Berlin. Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanftalt

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Ein toller Franziskanerhund. Presburg, 11. April .( B. H .) Im Franziskanerkloster zu Saasawvaros biß ein toller Hund elf Personen. Alle wurden zur Schußimpfung nach dem Budapester Pasteurinstitut gebracht. Hierzu 7 Beilagen Paul Singer& Co., Berlin SW.