überhört!
Biertel des bisherigen Bollsages. Die Gerber in der zollfreien Bone Herabminderung des Bolles für Häute und Felle auf ein von Hochsavoyen dürfen jährlich frei vom schweizerischen Ausfuhrzoll Biertel des bisherigen Bollsages. Die Gerber in der zollfreien Bone 5400 rohe Ochsen- und Suhhäute und 9000 rohe Kalb-, Schaf- oder Biegenfelle ausführen; aus der zollfreien Zone von Ger dürfen 300 Schlachtochfen zu 15 Fr. und 800 Mastfälber zu 8 Fr. Zoll pre Stück eingeführt werden. Alles ab 1. Januar.
fein, wenn sie die Forderungen der National- füberlaffen dürfen, daß die Kirche gerade die befferen Stände| folgende Bollerleichterungen: Freie Einfuhr von 5000 Seftolitern liberalen, also Pluralwahlrecht, sowie geheime und ihre Sünden mit besonderer Rüdsicht behandelt. Die Wein; einen Boll von 15 Fr. pro Stück für 2000 Schlacht und direkte Wahl, erreichen würden! Weiter meinte driftliche Liebestätigkeit hat viel zu sehr den Fehler gemacht, ochfen, bon 8 Fr. pro Stück für 25 000 Mastfälber; der Redner, daß sie ja in allen Kulturfragen mit den National- Imosen zu geben, Wohltätigkeit zu erweisen, fiatt dafür zu liberalen einer Anschauung seien. Einige Zwischenrufe fämpfen, daß jedem das Recht zu menschenwürdigem Dasein wird. wie: Zedlitsches Schulgesetz" wurden geflisfentlich nicht Gnade, sondern Recht wollen die Sozialdemokraten. Sie sagen, die Kirche gehört zu den Besitzenden, sie ist auf Seite des Besonders bezeichnend für die Auffassung der Freifinnigen Stapitals, deshalb ist sie unsere natürliche Feindin." ist noch, daß Herr Kopsch bei der Aufführung der Mängel Ueber die geistige Hebung der Massen meint der Pfarrer:„ Es des Dreiklassenwahlrechts mit einem Worte darauf ist ja gerade die sozialdemokratische Partei, welche Aufeinging, daß die größte politische Partei, die flärung der Massen auf ihre Fahne geschrieben hat. Die Gewert Sozialdemokratie, im Landtage völlig fchaften haben gute Bibliotheken; die Büchereien der Jugendunbertreten ist! Alle diejenigen, welche bisher noch vereine übertreffen unfere christlichen Jünglingsvereins- Caracas , 15. April. Ein neuer Konflikt ist in Venezuela ents glaubten, daß es den Freisinnigen mit der Beseitigung des bibliotheken bei weitem an wirklich belehrender Leftüre. Nebenbei standen, indem die Regierung von dem früheren Liquidator der Dreitlassenwahlsystems und mit seiner programmatischen bemerkt: Als ich vor einigen Wochen die Thomaskneipe" der Asphaltgesellschaft Garner die Hinterlegung einer Kaution von Forderung des allgemeinen, gleichen, direkten freien Gewerkschaften besuchte, musterte ich sehr eingehend die aus- 1 Million Fr. verlangt, bevor er die Erlaubnis zum Berlassen des Staates erhält. geheimen Wahlrechts in Preußen ernst sei, liegenden Jugendschriften. Mein Urteil darüber kann ich dahin zutönnen hieraus wiederum erkennen, wie irrig diese Auffassung faffen: Es war ein Buch darunter, das ich nicht gern irgend einem ist, da der Freifinn jetzt sogar dazu übergeht, die lästige Snaben auf den Weihnachtstisch gelegt hätte." Maste abzuwerfen!
und
Auch eine Parität.
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糖
„ Der schlimmste Vorwurf, welchen die Sozialdemokratie- meint der Pfarrer weiter der Kirche macht, ist der: Ihr vertröstet die Menschen immer nur auf ein besseres Jenseits. Das ganze Um ihren Anhang zur bevorstehenden Landtagswahl zu präpa- Leben des Arbeiters wurzelt aber im Diesseits, der Kampf ums tieren und in die nötige Stimmung zu versetzen, bedient sich die Dasein nimmt die ganze Kraft in Anspruch. Es ist die ZeitZentrumspresse der seltsamsten Mittel. So veröffentlicht die strömung mit ihrer Kultur, ihren Maschinen, ihrem Berkehr, ihren ,, Germania " einen Artikel über„ Strafvollzug und Konfession", in Zukunftshoffnungen, welche das ganze Denken und Wollen der dem sie sich darüber entsetzt, daß Gefängnisse, deren In Menschen im Diesseits aufgehen läßt... zum Heil der Menschheit fassen größtenteils größtenteils Statholiken find, manchmal von pro- tönt es uns entgegen: Macht hier das Leben gut und schön! testantischen Direktoren und Dberbeamten geleitet werden. Das Christentum aber wurzelt in einer Zeit, die das Weltende Auch in dieser Hinsicht, meint das ultramontane Blatt, müsse nahe glaubte. Es ist nicht so ganz unrichtig, wenn gesagt die Barität gewahrt worden; wenn die Infassen einer Strafanstalt wird: Die Arbeiter verschmähen den Trost des Evangeliums, weil zu drei Vierteln aus Katholiken und nur zu einem Viertel aus man dieses dazu benutzt hat, um die Arbeiter über ihrem Elend zu Protestanten beständen, müßten auch die Aemter in den verschiedenen beruhigen." Beamtentategorien so verteilt werden, daß drei Viertel der Stellungen fatholischen und nur ein Viertel protestantischen Beamten zufielen.
Schade nur, daß die komische Alte auf Halbem Wege flehen bleibt und nicht auch bezüglich des Brummens die Barität ftreng gewahrt wissen will. Die Konsequenz verlangt, daß dann auch, wenn in einer Anstalt mehr Protestanten figen, als dem Verhältnis der protestantischen zur fatholischen Bevölkerung der betreffenden Gegend entspricht, zur Herstellung der Parität schnell noch
einige Katholiken eingeſtedt werden.-
Bruft als Landtagskandidat.
Was der Geistliche über die Ausbeutung des Arbeiters fagt, hört man auch nicht alle Tage aus dem Munde eines geistlichen Herrn:... Heute würde Christus seine Stimme erheben gegen jeden Mißbrauch des menschlichen Körpers... Der Gegensatz ( zwischen den Worten Jesu und den Taten der heutigen Kirche) wäre vielleicht nicht so groß geworden, wenn die Kirche z. B. in seinem Namen gekämpft hätte gegen Wohnungsnot, gegen die Zerstörung des Familienlebens durch die Fabrikarbeit der Frau, gegen die Gefährdung der heranwachsenden Generation durch Heimarbeit uſw." Es steckt sagt der Geistliche weiter- eine ungeheure Straft in der Internationalität der Sozialdemokratie.... Christentum und Sozialdemokratie fämpfen beide für ein erhabenes Ziel; die SozialDas Wahlkreistomitee der Zentrumspartei für den Wahl- demokratie für einen völkerbefreienden und völterverbindenden freis Borten- Recklinghausen hat die bisherigen Zukunftsstaat, das Christentum für das Reich Gottes, das nicht von Landtagsabgeordneten, die Herren August Brust und dieser Welt ist." Dr. Dstrop wieder als Kandidaten aufgestellt. Der Aber auch was er über die Gelben und die Christlichen Kandidat Brust ist derselbe Mann, von dem der Berg- fagt, ist recht interessant:" Der Haß gegen die Gelben ist allgemein, tnappe", das christliche Gewertvereinsblatt, benn sie erkaufen sich selbst ein ruhiges Dasein... Ebenso am 16. November 1907 schrieb: allgemein ist die Feindschaft gegen die Christlichen . Denn die Der Gesetzesschmied August Brust hat längst das 8ersplitterung der Arbeiterbewegung raubt ihr die Stoßkraft, Bertrauen der Arbeiter eingebüßt... Er scheint aber immer noch welche der Einigkeit innewohnt... Aber nicht nur vom Stand nicht einzusehen, daß er in einer Arbeiterorganisation nicht mehr punkte der Sozialdemokratie, sondern auch von unserem eigenen zu gebrauchen ist und daß ihn die Bergleute lieber steinigen als zu Standpunkte aus müssen wir in den christlichen Gewert ihrem Führer wählen. Er könnte sich heute von einem Unterschaften ein Uebel erbliden..." nehmerverband anstellen laffen. Es ist nicht nur das Recht,
Und einen solchen Mann stellt das Zentrum als Landtagskandidaten auf! Werden die christlichen Arbeiter, die ihn nach der Erklärung des Bergknappen" lieber steinigen als zu ihrem Führer wählen, Herrn Bruft als Gesegesschmied" afzeptieren?
Herr Behrens blamiert sich weiter.
ſtand."
...
sondern auch die Pflicht, den Herrn Abgeordneten Bruft falt zu Die moralische Seite der Sozialdemokratie würdigt der Pfarrer stellen, damit er nicht der Arbeiterschaft im allgemeinen und der also:"... Achten wir lieber auf die sympathischen, oft bewundernschriftlichen Gewerkschaftsbewegung im besonderen unendlichen werten Züge, die uns beim sozialdemokratischen Arbeiter entgegen Schaden zufügt." treten. Es ist ein hartes, freudearmes Leben, das die meisten führen. und gerade hier zeigt sich oft ein rührender Familienfinn, der den Spießbürger, der jeden Abend beim Bier figt, beschämen fönnte. Die Ehe wird im allgemeinen in den Vorstädten treuer gehalten, als in den schönen, reichen Stadtvierteln. Vielleicht fehlt nirgends das warme Herz für den Arbeiter so fehr als im MittelDer Prediger schließt mit den Worten: Wir müssen Der Abgeordnete Behrens hat das Bedürfnis, sich noch mehr selbst mit dem Christentum ernst machen das allein ist der zu blamieren, als er es durch seine Abstimmung beim Reichs- Kampf, den wir mit Erfolg gegen die Sozialdemokratie führen vereinsgefeß und seine bisherigen Rechtfertigungsversuche schon tönnen 1"- getan hat. Er hat neuerdings wiederum in dieser Sache das Wort ergriffen, und zwar im evangelischen Arbeiterverein in Essen . M18 Feuilleton- Politiker" Dort führte er nach dem Bericht der Effener Volkszeitung" aus, verhöhnte der nationalliberale Reichstagsabgeordnete Dr. Sieber, das Reichsvereinsgesetz sei durch die nationale Mehrheit des Reichstages, die dem Willen des Volkes ent- der Vorsitzende der Reichsvereinsgesetz- Kommission, die demokratischen spreche, zustande gekommen. Die Regierung habe erklärt, unter Politiker, die dem Reichsvereinsgesetz in der Kommissionsfaffung ihre feinen Umständen auf den Sprachenparagraphen und den Ausschluß Bustimmung bersagten. Nach dem führenden Organe der württemder Jugendlichen(?) berzichten zu fönnen; ein Rüdzug der Re- bergischen Demokratie, dem Stuttgarter Beobachter". hat gierung würde diese vor der ganzen Welt lächerlich Herr Hieber auf der betreffenden Versammlung der nationalliberalen gemacht haben. Das neue Gesetz bedeute im ganzen eine Partei in Stuttgart am letzten Freitag weiter gefagt: wesentlich freiheitlichere Gestaltung gegenüber den bisherigen Verhältnissen, und aus diesem Grunde hätte der§ 7 geschludt werden müssen. Der§ 10a ridhte fich gegen die sozialdemo fratischen Jugendorganisationen, deren Wirten standalös sei. Als die Deputation des Deutschen Arbeiterfongresses beim Fürsten Bülow war, habe dieser in bezug auf§ 7 gesagt, er müsse doch Rücksicht auf die rechtsstehenden und natio= Das demokratische Organ berzeichnet zum Schluß: nalen Parteien nehmen. Das Deputationsmitglied Abgeordneter Schad habe sich das gleich aufnotiert. Es sei auch ganz starten Beifall! Sonst kein Wort der Kritik oder Abwehr der natürlich, daß ein Minister Rücksicht auf die Mehr- Berhöhnung der Feuilletonpolitiker" Dr. Elias, Quidde. heit nehme. Die Mitteilungen des Abgeordneten Wiedeberg Mufer, Beneden, Osthoff Heidelberg, denen die Grund. an die„ Germania ", daß der Kanzler fich bezüglich des§ 7 auf fäße und Programmforderungen der bürgerlichen Demokratie noch rheinisch- westfälischen Großindustriellen nicht zur„ politischen Phraseologie" geworden sind, wie den Herren berufen habe, sei böswillige Erfindung. Baher, Naumann und Blodgenossen I-
die
Herr Behrens täte gut, fich weitere Rechtfertigungsversuche
Aus der Partei.
Zu den Landtagswahlen.
Die oberschlesischen Parteigenoffen beschäftigten fich dieser Tage mit der Frage der Beteiligung an den Landtagswahlen. Nachdem die beiden Bezirks- Agitationskommissionen ( polnische und deutsche) in einer gemeinschaftlichen Sigung befchloffen hatten, den Parteigenossen die Nichtbeteiligung vorzuschlagen, und stimmig diesem Beschluß beigetreten war, nahm auch der sozial die polnisch- sozialdemokratische Organisation( P. P. S.) nahezu ein demokratische Berein des Wahlkreises Kattowitz in einer Bersammlung Stellung und beschloß mit allen gegen fünf Stimmen die Annahme folgender Resolution:
" In der Erwägung, daß der ungeheure wirtschaftliche Druck, den das oberschlesische Kapital auf seine noch sehr schlecht organisierten Arbeiter ausübt, diesen Arbeitern die Beteiligung an den Landtagswahlen mit ihrer öffentlichen Stimmabgabe im fozialdemokratischen Sinne unmöglich macht in fernerer Gr wägung, daß weder die Kandidaten des Zentrums noch die des so genannten, Blockliberalismus" irgend eine Sicherheit für demokratische, Ben Interessen der Arbeiter entsprechende Leistungen bieten, erklärt die Bersammlung, fich den Vorschlägen der beiderseitigen Bezirksagitationsfommissionen und der polnisch sozialdemokratischen Organisation anschließen zu wollen und empfiehlt den Parteigenossen die Nichtbeteiligung an den Urwahlen zum Landtage."
Der Referent, Genosse Bruhns, erklärte, daß es ihm, der seit mehr als zehn Jahren und zu einer Zeit, als die meisten Genoffen noch Gegner der Beteiligung waren, für diese eingetreten sei, schwer falle, diese Resolution zu empfehlen, aber die besonderen Verhältnisse Oberschlesiens zwängen dazu. Das Grubenkapital fürchtete infolge des Stompromisses zwischen Polen und Zentrum an lezteres die drei Mandate des Industriebezirts zu verlieren und werde deshalb mit allen Mitteln feiner gewaltigen wirtschaftlichen Uebermacht auf die Arbeiter drücken. Die äußerst schlecht organisierten Arbeiter tönnten teinen Biberstard leiſten und wir würden trotz der sehr geringen Zahl fozialdemokratischer Urwähler schwere materielle Opfer tragen müssen und die in der Entwidelung begriffenen schwachen gewerkschaftlichen und politischen Organisationen schwer gefährden. Würden wir aber felbst Wahlmänner gewinnen, so würden diese doch für feine der hier in Betracht kommenden bürgerlichen Parteien stimmen fönnen. Die Polen, obwohl im Besitz der Reichstagsmandate des Bezirks, mußten aus dem gleichen Grunde wie wir aus Besorgnis vor der Maßregelung ihrer Der Arbeiterklasse angehörenden Wähler, von einer selbständigen Beteiligung absehen. Wir können weder bei den Urwahlen noch bei einen hatatistischen, boltsfeindlichen Vertreter des Grubenkapitals natürlich nie und nimmer. Bliebe der Freifinn, der im Städtebezirk den Reichstagsabgeordneten Doormann aufstellte. Dieser Herr hätte im Reichstage für das Ausnahmegefez im Reichsvereinsgefeg, für den gegen die Bolen gesichteten Sprachenparagraphen gestimmt und fein polnischer Arbeiter würde diesem Kandidaten oder einem feiner Arbeiter im Induſtriebegirt würden sich schämen für eine Bartei zu Barteigenossen die Stimme geben. Aber auch die deutschen stimmen, die, wie die freifinnige, ihren polnischen Klaffengenoffen den Gebrauch ihrer Muttersprache verschränkt, fie eines ihrer wichtigsten politischen Rechte beraubt haben. Aus allen diesen Gründen würden die Barteigenolien in Preußen es gewig verstehen, wenn die Genoffen in Oberschlesien zu einem Entschlusse tamen, der in direktem Gegensatz zu dem Eifer und der Begeisterung steht, mit der die übrigen Genossen in den Landtagswahlkampf, als einer trefflicher Waffe im Wahlrechtskampf, ziehen.
Bersammlungsrecht von Polizei Gnaden. In Kulm a. b. W. wollte Genosse Crifpien- Danzig in einer von Frauen und Männern 30hlreich besuchten Volksversammlung über das Thema:„ Die wirtschaftliche Not des Volfes und die Erlösung" sprechen. Mitten im Vortrage sprang der„ leberwachende" plötzlich auf und verlangte im Befehlshaberton Name und Art des Redners. Dieser er Die links von den Nationalliberalen sigenden Freifinnigen suchte den Polizeibeamten, sich ruhig zu verhalten, am Schluffe und Demokraten hätten durch ihre Haltung beim Reichsvereins der Versammlung würde ihm das Gewünschte mitgeteilt werden. gefeß gezeigt, daß fie von der politischen Phraseologie Derleberwachende" erklärte aber, wenn man ihm das nicht sofort abgekommen, und daß sie namentlich auch zu der gefunden dazu hätte der„ Ueberwachende" kein Recht; es täte ihm leid, wenn sage, löse er die Versammlung auf. Der Vortragende erwiderte, Anschauung zurüdgefehrt seien, daß es zwischen dem ein überwachender" Beamter das Vereinsgefeß nicht tennen sollte. deutschen Bürgertum und der Sozialdemokratie Der Versammlungsleiter werde aber Namen und Wohnung des teine politische Gemeinschaft gebe."
"
Redners des lieben Friedens willen sofort auf einen Bettel
schreiben und diesen Zettel dem Beamten übergeben. Der Beamte möge jetzt weitere Störungen der Versammlung unterlassen. Das alles fruchtete nichts; der Beamte rief dem Genoffen Crifpien zu:„ Sie haben mich jekt breimal beleidigt! Die Bersammlung ist aufgelöst!" Unter stürmischen Proteftrufen gegen das provozierende Verhalten des Polizeibeamten verließen die Versammelten den Saal.
zu ersparen und einfach zu bekennen, daß er im Interesse des Es hatte übrigens den Anschein, als ob die Versammlung Die Verfassungsreform unter allen Umständen vereitelt werden sollte. Der Wachtmeister Blocs die Rechte der Arbeiter verraten hat. Gespannt darf man geht das mecklenburgische Volt nichts an! erschien erst nach Gröffnung der Versammlung und bersein, ob des Herrn Lizentiaten Mumm Einfluß in der christlichen Die Verfaffungsreform sei eine Sache, die zwischen der Regie langte dann einen angemessenen Blab". Mit dem ihm anArbeiterbewegung groß genug ist, um seinem Schüßling im Poften rung und den zwei Ständen des Landtages( Gutsbefizer und gewiesenen Platz, wo sonst die Polizeibeamten gefeffen haben, war als Generalsekretär bes Gewerkvereins christ. Bürgermeister) abgemacht werden könne, so erklären die Junker, er nicht zufrieden; es mußte ein anderer besorgt werden. licher Bergleute zu erhalten. Es wäre ein erhebendes und sie haben jezt die Genugtuung, sich hierfür auf die e- Vierzehn Tage früher bersuchte weiter der Ueberwachende" Schauspiel, Herrn Behrens, der bereit war, die polnischen Arbeiter gierung berufen zu fönnen. Die Nationalliberalen in einer Volksversammlung, den Gebrauch der polnischen Sprache ans Messer zu liefern, in der Leitung einer Organisation batten sich nämlich mit einer Eingabe an die Regierung gewandt zu berhindern, trotzdem das neue Versammlungsunrecht doch erst amtieren zu sehen, die Taufende von polnischen Ar- und um Bekanntgabe der Verfassungsvorlage gebeten. Das Staats- bom 15. Mai 1908 ab in Straft tritt. beitern als Mitglieder hat! ministerium antwortet nun, daß es dazu„ nicht in der Lage" sei; Der Feldzug der Polizei in Kulm wird nicht verhindern die Vorlage werde bekannt beim Zusammentritt des Landtages. fönnen, daß auch in dieser Stadt der moderne Sozialismus Boden Um diese Geheimhaltung richtig würdigen zu fönnen, muß er- findet. Zahlreiche Frauen und Männer wünschen die Einberufung innert werden, daß auch der außerordentliche Landtag, der die einer neuen Versammlung, zu der sie erst recht erscheinen wollen. Reform beschließen foll, unter Ausschluß der Deffentlich. So ist auch die Stulmer Polizei ein Teil jener Straft, die das Böse Reichsvereinsgefeges den Sozialdemokraten verboten ist, öffentliche teit tagen wird, und daß es bis zum Inkrafttreten des will und das Gute schafft. politische Versammlungen abzuhalten. Jener außerordentliche Landtag tritt aber zusammen, ehe das Reichsvereinsgesetz Wirksam feit erhält!
Ein Pfarrer über Sozialdemokratie und Kirche. Pfarrer W. Stählin in Nürnberg hielt unlängst einen Vortrag fiber: Sozialdemokratie und Christentum". Die Nede ist nun im Drud erschienen. Der Pfarrer ist kein Sozialdemokrat; im Gegener erklärt, die Sozialdemokratie überwinden zu können durch wahres Christentum. Hören wir einige besonders interessante Stellen aus seinem Vortrage, den zu halten nicht jeder unter seines gleichen den Mut hätte.
teil
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Der Pfarrer ist entrüstet darüber, daß die Kirche zwar predige, r Gott seien alle Menschen gleich, aber die Menschen bei der Taufe, bei der Trauung nnd bei der Beerdigung trotzdem nach ver schiedenen Klassen behandele, je nach der Höhe des Geldbetrages, den der einzelne bezahle. Diese unheilvolle Berbindung der Kirche mit dem Gelde hat viele Arbeiter der Kirche entfremdet!" Gerade der Sozialbemotrat habe ein feines Gefühl dafür, wie un würdig cs einer christlichen Kirche sei, die Menschen nach der Größe des Geldsacks zu behandeln. Und weiter sagt der Geistliche:
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Das medlenburgische Bolt soll also geduldig warten, was Regierung und Stände ihm huldvollst bescheren!
30 Millionen unterschlagen! Wien, 15. April. Nach einer Pariser Meldung der Neuen Freien Presse" verlautet dafelbst, daß eine Gruppe ruffiicher StonBeffionäre gegen ein hiesiges Bankhaus Anzeige wegen Unterschlagung in Höhe von dreißig Millionen Frants erstattet hat.
Schweiz. Zollerleichterungen.
Ahndung einer schoflen Verleumdung.
Am 7. Dezember vorigen Jahres wurde der verantwortliche Redakteur der nationalliberalen Fränkischen Morgenzeitung", Dr. Richard Tannert, wegen des Vorwurfes, die" Tagespost" Laffe sich in ihrer redaktionellen Haltung durch Inseratenaufträge bestechen, vom Schöffengericht Nürnberg unter dem Vorsitz des Amtsrichters Bierlein zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt. Die Kläger, Chefredakteur Eisner und Geschäftsführer Feng erhoben gegen dieses Urteil Berufung zum Landgericht Nürnberg. Die Berufungsverhandlung endete nunmehr mit Aufhebung des Bierleinschen Urteils und Erhöhung der Strafe auf 400 W. schen Morgenzeitung" ein Artifel, worin die Behauptung auf
Am 27. September erschien in der nationalliberalen Franti gestellt war, die Fränkische Tagespost" fei bor die Alter. native gestellt worden, entweder Angriffe auf GeschäftsLeute und Brinzipale zu unterlassen oder auf fämto liche Inserate der in Betracht kommenden Inserentens
„ Wer will leugnen, daß die Kirche ihre sozialen Pflichten sehr mangelhaft erfüllt hat? Man hätte viel mehr ernst damit machen tönnen, daß vor Gott alle Menschen gleich sind; man hätte nicht Der Bundesrat beantragte bei der Bundesversammlung für die gruppe zu verzichten. Die Tagespost" habe in diefem inneren dem berühmten Behn Gebote Hoffmann" den Nachweis| Einfuhr aus der sollfreien Zone von Hochsavoyen unter anderem Konflikt" über das ideale und reale Brinaib bie 50 000 Mart