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fracht, die Häufigkeit der Eheschließungen lann mithin als ein zwar reife meistens nicht den fünften Teil der Selbstkosten gebedt hätten. Muffchen erregte am Karfreifag früh 10 Uhr in der Andreas. feineswegs ganz fehlerfreier, aber doch annähernd richtiger Maßstab Auch jezt- trop bes Ringes fei es in Wirklichkeit noch nicht ftraße ein Mann, der im Adamskostüm durch die Straße eilte. An­für die Häufigkeit der Erstgeburten gelten. Es wird sich aber einmal gelungen, die Preise auf die Selbstitosten zu heben." Sierzu scheinend geistestrant, entledigte sich der Mann gegenüber der empfehlen, hier den Durchschnitt der Eheschließungszahl zweier auf- einige Beispiele: Markthalle seiner Kleidung und ging nacend die Andreasstraße einanderfolgender Jahre zu nehmen. Für 1886 und 1887 stellt Im Sommer vorigen Jahres wurden mehrere Steinfegmeister dieser sich auf 14 830 Eheschließungen pro Jahr, für 1906 und 1907 aufgefordert, Offerten abzugeben für die Regulierung und Befestigung entlang nach dem Grünen Weg zu. Obwohl die Gegend sehr belebt ist und sich bald eine große Menschenmenge ansammelte, war kein ergeben sich durchschnittlich 23 279 Eheschließungen pro Jahr. Das des Schulhofes und des Bürgersteiges für den Neubau der Gemeinde- ist und sich bald eine große Menschenmenge ansammelte, war kein macht für 1906/07 ein Eheschließungsplus( gegenüber 1886/87) von schule in Lichtenberg . Die geforderten Preise waren aber so hoch, Schuhmann zu sehen. Bassanten brachten den Unglücklichen in 57 Proz., während für 1907 das Erstgeburtenplus( gegenüber 1887) daß fie auch dem Gemeindebaumeister auffielen. Es wurde nun einen Hausflur und fleideten ihn notdürftig an. Endlich erschien nur 43 Bros. beträgt. Man sieht, daß sogar die Erst noch ein Unternehmer aufgefordert; dieser gab ein ganz be- ein Schuhmann und ein Kriminalbeamter, fesselten den Menschen geburten, obwohl ihre Zahl absolut sehr start zugenommen hat, deutend niedrigeres Angebot ab und verdiente an der Arbeit und fuhren mit ihm in einer Droschke davon. Wären sozialdemo doch relativ gleichfalls noch zurückgeblieben sind. Für Objeft etwa 2500 m., die in etwa zwei Wochen fertig war tratische Manifestanten durch die Andreasstraße gezogen, wir die Zweitgeburten dürfte das noch mehr zutreffen; zahlenmäßig ist netto die Hälfte. Die Pflasterung des Weißenseer Weges in Lichten wetten: Dußende von Schutzleuten wären dagewesen. hier der Nachweis nicht ohne weiteres zu führen. Bei den Dritt- berg tvar öffentlich ausgeschrieben. Auch hier verlangten die geburten macht sich schon eine absolute Verminderung bemerkbar, foalierten Steinfegmeister solche Preise, daß die ganze Submiffion Ein tödlicher Straßenbahnunfall hat sich am Donnerstag abend von den Viertgeburten an tritt sie mit aller Deutlichkeit auf. verworfen wurde. Die Pflasterung wurde dann einem Unternehmer in der Starlstraße ereignet. Der in der Nürnberger Straße 58 Die Ursachen dieser Erscheinung können von mancherlei Art übertragen, der um etwa ein Drittel billiger war, als die im Ring wohnende, 61 Jahre alte Rentier Moris Münger wollte an der fein. Selbstverständlich spricht dabei die Frage mit, wie groß in den vereinigten Steinfegmeifter, und dieser Unternehmer hat auch noch Straße am Zirkus den Fahrdamm überschreiten, als ein Straßen­betreffenden Jahren die Zahlen der Ghen war, in denen überhaupt gut verdient. Bei einer Submission im Kreife Ruppin waren die bahnwagen der Stadtringlinie heranbam. M. hatte jedenfalls die ein zweites, drittes, viertes usw. Sind hätte geboren werden können. Breise- infolge vorheriger Vereinbarung der Unternehmer- so hoch, Entfernung nicht richtig bemessen, und gedachte noch vor dent Würde jemand eine allgemeine Berringerung der Zeugungs- bezw. daß sämtliche Angebote verworfen wurden. Nachdem dies bekannt Waggon über das Gleis zu kommen. Dies gelang ihm aber nicht. Gebärfähigkeit annehmen wollen? Eher darf erwartet werden, daß gemacht war, erbot sich der Unternehmer 8. in Neu- Ruppin welcher Der Rentier wurde von der Plattform erfaßt, niedergerissen und die Neigung, die Kinderzahl zu beschränken, im auch dem Ringe der Steinfegmeister angehört von feinem An- fam in einer so unglüdlichen Lage unter die Borderplattform, daß Wachsen ist. Bei den Besitzenden ist die Beschränkung der gebot 40 Broz. nachzulassen. Diefer Nachlaß machte etwa ihm die Füße gegen die Brust gepreßt wurden. Münzer, der einen Kinderzahl längst ein ziemlich allgemeiner Brauch. Allmählich hat 30 000 9. aus. schweren Schädelbruch erlitten hatte, wurde zunächst nach der aber auch die Arbeitertiasse mehr und mehr begriffen, In Berlin felbft ftellten die Ningunternehmer bei der Ver- Rettungswache in der Ziegelstraße und von dort auf seinen Wunsch daß Eltern, die eine schrankenlose Bahl von Kindern in die Welt gebung der Pflasterarbeiten derartig hohe Forderungen, daß die nach seiner Wohnung übergeführt. Hier ist er in der Nacht zum zu sehen sich befleißigen, ihre und ihrer Kinder Lebenshaltung nicht Tiefbaudeputation der Ansicht zuneigte, die Steinfegerarbeiten in Charfreitag gestorben. Den Straßenbahnfahrer trifft nach Zeugen­berbeffern. Dem Unternehmertum die nötigen Ausbeutungsobjekte eigener Regie ausführen zu lassen. Es wurde eine diesbezügliche aussagen an dem Unglüdsfall teine Schuld. und dem Staat ein ausreichendes Kanonenfutter zu liefern, das mag Borlage ausgearbeitet. Als die Ringunternehmer dies erfuhren, Am ersten Osterfeiertag abends 5 Uhr veranstaltet der Gesang. fehr löblich scheinen. Aber fein Mensch hilft einem Arbeiter und festen sie ihre Forderungen so erheblich herab, daß nunmehr die verein Biebesfreiheit I"( M. d. A.-S.-B.) in der Königs einer Arbeiterfrau, ihre Herde Kinder satt zu machen. ursprüngliche Abficht auf Einführung der eigenen Regie wieder fallen bant", Gr. Frantfurter Straße 117, ein voltstümliches Bokal. und gelassen und zu den herabgesezten Breisen abgeschlossen wurde. Inftrumentalfonzert.

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Die Notstandsarbeiten", die von den Gemeindebehörden Berlins beschlossen wurden, kommen nun allmählich in Gang. Lange Die Brandstelle der alten Garnisonkirche war am Starfreitag Im Thalia- Theater geht an beiden Osterfeiertagen genug hat's gedauert, ehe überhaupt mit ihnen begonnen wurde. das Biel vieler Berliner . Von früh bis spät strömten die Menschen und dann täglich abends der neue erfolgreiche Schwant mit Mufit: Die Brunnen- Nymphe" in Szene. Ein Vierteljahr ist verflossen seit Einbringung jenes Antrages der von allen Seiten herbei. fozialdemokratischen Stadtverordneten, der schleunigste MaßGlennewinkel Im Befinden der erkrankten Feuerwehrmänner Hoppe, Fehrmann, Die studentischen Unterrichtskurse für Arbeiter und Arbeites regeln zur Linderung der herrschenden Arbeitslosigkeit forderte. Glennewinkel und Hahn, der Oberfeuermänner Rothe und Bindel rinnen, die im vergangenen Semeste: zirka 1800 Hörer zählten, Die freifinnige Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung der Charité und dürfte, wenn die Besserung weitere Fortschritte Fortbildungsschule besuchen können, zu einer gründlichen Ausbil­ist die Befferung von Dauer gewesen. Hoppe befindet sich noch in wollen den Hörern, besonders älteren Arbeitern, die nicht mehr die hat dafür gesorgt, daß aus der Beratung des ihr unbequemen Not macht, in einigen Wochen nach Heilung der Knochenbrüche entbung in den elementaren Unterrichtsfächern, in Deutsch , Rechnen, standsantrages nicht viel mehr als nichts herausgekommen ist. Der laffen werden. Geometrie, Geographie und Schönschreiben Gelegenheit bieten. Beschluß, den Müllberg an der Stralauer Allee Gestohlene Osterbraten. Die Einbruchsdiebstähle in den Der Unterricht wird von Studenten der Berliner Universität wegzuräumen, war so ziemlich das einzige greifbare ErLaubentolonien haben in der letzten Woche einen ganz ungewöhn. erteilt. Das Unternehmen wird geleitet durch eine aus ihrer Mitte gebnis, das übrig blieb. Aber selbst zu dieser unbedeutenden Maß- lichen Umfang angenommen. Die Täter hatten es hauptsächlich gebildete Kommission unter Mitwirkung von Vertrauensleuten der regel hätten die freisinnigen Arbeierfreunde" unseres Rathauses auf die Diebstähle von Geflügel abgesehen. Es dürfte wohl taumörer. Jeder Kurfus findet wöchentlich einmal statt in den Abend­sich noch nicht bequemt, wenn der Müllberg nicht ohnedies jetzt be- eine Baubenfolonie um Berlin herum geben, in der nicht min- ftunden von 8-10 Uhr. Für Bäcker, Buchdrucker und andere Be­seitigt werden müßte. Die Bebauung ist dort in den letzten Jahren destens ein Einbruchsdiebstahl verübt wurde. Hunderte von Süh- rufe mit Nachtarbeit sind einige Kurse in den späten Nachmittags­so weit vorgerückt, daß endlich auch das Gelände des Müllablade- nern und Tauben und auch Kaninchen wurden gestohlen. Bumeist stunden eingerichtet. plates freigelegt werden muß. sind die Tiere an Ort und Stelle abgeschlachtet worden. Ganz be fonders wurden die um Rigdorf herum liegenden Kolonien heim­gesucht und so mancher Festtagsbraten fiel den dreiften Dieben zur

Beute.

Opfer bes Straßenverkehrs.

Beginn des Unterrichts am 4. Mat. Ende in der zweiten Woche des Auguft. Zur Dedung der Unkosten wird für jeden Kursus ein einmaliger Beitrag von 50 f. erhoben; außerdem in einigen Kursen für Lehrmaterial 25 Pf. Die Bezahlung des Kursus­geldes und der Lehrmittel muß bei der Anmeldung erfolgen. Die Kurse finden statt im Gebäude des Zentralarbeitsnachweises, Unter die Räber einer Automobilbroschte geriet in der Nacht Rüderstr. 9, in der 68. Gemeindeschule, Gipsstr. 23a( 5 Minuten vom Freitag zum Sonnabend der Brauereiarbeiter Bruno Fiebel, bom Bahnhof Börse), in der Friedrich- Werderschen Oberrealschule, Stolberger Straße 32, wohnhaft. Von seiner Arbeitsstelle kommend, Niederwallstr. 12( am Spittelmarkt) und in der VII. Realschule, passierte er die Prinzenallee und wollte an der Bellermannstraße Mariannenstr. 47( am Heinrichsplay). Die Anmeldungen zu allen Kursen( auch denen der Gipsstraße, ben Fahrdamm überschreiten. Indem er einer herannahenden Niederwallstraße und Mariannenstraße) werden am 27., 28., automobilbroschke auswich, geriet F. gegen einen zweiten der- 29. April, abends 8-9% Uhr Rüderstr. 9, linker Seitenaufgang, artigen, aus entgegengesezter Richtung fommenden Kraftwagen, bessen Annäherung er nicht bemerkt hatte, und wurde überfahren. parterre( Kantine) entgegengenommen. Die Hörer des vorigen Der Chauffeur brachte den Berunglückten nach der Unfallstation in Halbjahres können sich schon am 23. und 24. April, abends 8 bis der Badstraße, wo der anwesende Arzt feststellte, daß Siebel Brüche 9 Uhr, melden, damit sie den Kurs, den sie belegen wollen, nicht beider Unterschenkel und schwere innere Berlegungen erlitten hatte. besetzt finden. Schriftliche oder spätere Anmeldungen können nicht berüdsichtigt werden. Doch können sich diejenigen, die an den An Er wurde nach dem Lazarus- Krankenhause übergeführt. meldungsabenden verhindert sind, zu kommen, durch Bekannte an­melden lassen. Ausnahmsweise werden auch noch bei der Hörer­bersammlung, die am Donnerstag, den 80. April, im großen Saale des Zentralarbeitsnachweises, Gormannstr. 13, stattfindet und bei der die Teilnehmer nähere Mitteilungen über die Art des Unterrichts und die Organisation des Unternehmens erhalten, An­melbungen entgegengenommen nicht aber an den Unterrichts­abenden.

Nach langem hin und her ist mit den Abräumungsarbeiten begonnen worden. Wenn aber erwartet worden war, daß dabei Hunderte von Arbeitern Beschäftigung finden würden, so wird jetzt wieder von dem Unternehmer, der glücklich den profitablen Auftrag ergattert hat, jene Hoffnung zu schanden gemacht. Nicht Hunderte von Arbeitern, nur ein paar Dubend sind bisher von ihm eingestellt worden. Ihm selber wäre wirklich nicht damit gedient, wenn er genötigt würde, eine größere Bahl einzustellen. Je weniger Arbeiter er beschäftigt, desto leichter tann er fie im Baum halten". Werben sie ihm zu begehrlich", so schüchtert er sie ein mit dem Hinweis auf die Referbearmee, die draußen wartet und bereit ist, sofort an die Stelle der Entlassenen zu treten. Geregt hat sich die Begehrlichkeit" sogar schon unter den paar Dußend Leuten, die bisher in dem Müllhaufen umherbuddeln durften. Ihr Stundenlohn betrug anfangs 35 Pf., das ergab bei zehnstündiger Arbeitszeit einen Tagelohn von 3,50 M. Zum Knabenmord wird weiter gemeldet: Die Grmittelungen Im Jm Rathause war es von den Sozialdemokraten als selbstverständlich der Kriminalpolizei geben ein immer schärferes psychologisches Bild des Mörder Heiders, so daß tein Zweifel mehr bestehen lann; es bezeichnet worden, daß man dem Unternehmer nicht gestatten dürfe, handelt sich um einen typischen Fall von Sadismus. Es steht jetzt aus der Not der Arbeitslosen sich durch Herabdrückung der Löhne fest, daß Heider, der noch vor einiger Zeit als Portier im Restau­einen Extraprofit zu schaffen. Es wurde gefordert, ihn zur Zahlung rant Fürst Bülow in Stellung war, dort häufig Antwandlungen be­eines Mindestlohnes zu verpflichten. Dabei wurde natürlich an tam, in denen er seine sadistische Grausamkeit betätigte. So hat einen Lohnfaz gedacht, der über diese 3,50 M. erheblich hinausginge. er als Fahrstuhlführer häufiger Personen im Fahrstuhl eingesperrt Leider ist dem Unternehmer feine Verpflichtung dieser Art auf- und stundenlang in hilfloser Lage jammern lassen. Er ergötzte erlegt worden. Er hat sich das zunuze gemacht und die Arbeiter fich an ihrer Aufregung, und trotz häufiger Terwarnungen ließ er zunächst mit 3,50 m. abgespeist. Erst als die Arbeiter nicht nach, auf diese Weise seinen Grausamkeitsgelüften zu frönen. Es kam schließlich so weit, daß er aus der Stellung entlassen wer­felber energisch einen höheren Lohn forderten, ben mußte, zumal noch andere Dinge vorgekommen waren, die eine schten sie es durch, daß 40 Pf. pro Stunde bewilligt wurden. Weiterbeschäftigung unmöglich machten. Er hatte nämlich im Keller des Restaurants chentische Versuche gemacht, des Restaurants chemische Versuche gemacht, und zwar mit so scharfen Säuren, wahrscheinlich Natriumverbindungen, die bei einem zufälligen Plaben der Flasche das Holzwert in hellen Flammen fetten. Die Chemikalien hatte er teilweise in einer Apotheke und teilweise in einer Drogerie gestohlen. Bei weiterer Durchsuchung feiner Wohnung fanden sich auch eigentümliche Steine mit Explo­fionsflächen, über deren Verwendung die Kriminalpolizei eine fichere Kenntnis noch nicht gevonnen hat.

Die Arbeit, die dafür geleistet werden muß, ist überaus an­strengend. Das Müll, das dort seit vielen Jahren lagert, ist im Laufe der Zeit so fest und zäh geworden, daß mit dem Spaten oder der Gabel gar nicht durchzukommen ist und mit der Picke bor­gearbeitet werden muß, um die verschladte Masse zu lodern. Viele der Leute, die sich zu dieser Arbeit anbieten, sind wohl überhaupt nicht fähig, sie zu leisten. Wer von vornherein nicht danach aus­ficht, daß er sich dazu eigene, wird kurzerhand abgewiesen. Es ist auch schon vorgekommen, daß Arbeiter, die sich rastlos abraderten, aber als nicht leistungsfähig genug erkannt wurden, schon nach etlichen Stunden abgelohnt und erbarmungslos wieder entlassen wurden. Ungeachtet der Schwere der Arbeit sind den Arbeitern sogar noch leberstunden zugemutet worden. Die Weigerung, sie zu leisten, wurde beantwortet mit der Drohung, daß die nicht Gefügigen am anderen Tage nicht weiter beschäftigt werden würden.

Das Heider den Knaben Blecher in seiner Wohnung ermordet hat, darüber besteht nach den Feststellungen, die der Gerichtsarzt Dr. Strauch gemacht hat, jetzt nach feiner Richtung hin mehr ein 8weifel. In der Asche, die sorgfältig aus der Feuerstelle des Kachel­ofens gefragt wurde, fanden sich nachdem sie gefiebt war. Knochen splitter, die ohne weiteres als von Menschen herrührend erkannt werden konnten. Ferner, und das ist gravierend, endtecte der unter­suchende Gerichtsarzt Stiefelknöpfe, die zu den Stiefeln des Knaben Plecher gehörten, über deren Eristens eintvandsfreie Beugniffe vor­liegen. Bekanntlich war bereits festgestellt, daß der ermordete Auch das Verfahren, das von dem Unternehmer bei der Aus- Knabe an dem fraglichen Tage zerrissene schwarze Knöpfftiefel trug. zahlung des Lohnes befolgt wird, ist Gegenstand der Un- Auch deutlich erkennbare Neste der grauen Hose, über die gleichfalls zufriedenheit. Arbeiter, die feit Wochen und Monaten ohne Be- verläßliche Zeugenaussagen vorliegen, wurden der Brandstätte des schäftigung und Verdienst gewesen sind und Entbehrungen haben Stachelofens entnommen. Verbrannte Fleischreste konnten ebenso ertragen müssen, sollte man nicht eine volle Woche auf ihren fauer mit unweigerlicher Sicherheit ermittelt werden. berdienten Lohn warten lassen. Sie haben ein Recht auf tägliche Lohnzahlung oder auf Gewährung eines Vorschusses. Aber da draußen auf den Müllbergen der Stralauer Allee muß wohl erst einer vor Hunger unifallen, ehe er von seinem längst erarbeiteten Lohn ein paar Groschen Vorschuß kriegt. Viele sind genötigt, bei den benachbarten Gastwirten Schulden zu machen, die hinterher von dem Lohn bezahlt werden.

Alles in allem: es sieht fast so aus, wie wenn der Unternehmer, dem die Abräumung des Müllberges übertragen worden ist, es förmlich darauf anlegt, die Arbeitslosen Berlins von Dieser Arbeitsgelegenheit wegaugraulen. Es ist ihm zur Bedingung gemacht worden, nur Einwohner Berlins zu beschäftigen und nur solche, die mindestens drei Monate in Berlin gearbeitet haben. Die Schachtmeister haben aber bereits geäußert, daß nach Ostern wohl Arbeiter von außerhalb würden eingestellt werden müssen. Wahrscheinlich wird man mit der Be­hauptung hervortreten, daß die Berliner Arbeitslosen keine Lust zur Arbeit" haben oder doch zu anspruchsvoll" feien.

Die Notstandsarbeiten an der Stralauer Allee werden, so fürchten wir, den Arbeitslosen Berlins keine Reichtümer in die leeren Taschen tragen. Sie sind bei dem Verfahren, bas ber Unter. leeren Taschen tragen. Sie sind bei dem Verfahren, das der Unter nehmer dort befolgen darf, geradezu ein Hohn auf das Wort Not­standsarbeiten".

Die Selbstloften" der Steinfegmeister.

Auf unsere Notiz in der Nr. 80 des Vorwärts": Ernte der

die Behauptungen, Seiber habe sich während feines bortigen Auf­Wie uns aus der Heimstätte Heinersdorf mitgeteilt wird, find enthalts durch befondere Roheiten bemerkbar gemacht, unzutreffend. Beider hat sich dort ruhig und verständig benommen, still für sich hingelebt und den Schwestern feinen Anlaß zu Klagen gegeben. Auf Wunsch dortiger Patienten nehmen wir von dieser Feststellung Notiz, die nicht etwa im Interesse Heiders geschrieben ist, sondern im Interesse der Wahrheit und Objektivität und der Anstalt.

Durch einen brennenden Bersonenwagen wurde auf der Ostbahn eine Betriebsstörung herbeigeführt. Bei einem mit Urlaubern be­fepten Militärzug hatte sich an einem Bersonenwagen die Vorder­achfe warmgelaufen und hinter Hangelsberg schlugen die hellen Flammen an dem Waggon empor. Der Zug fuhr noch bis Fürsten walde, woselbst der Brand mit leichter Mühe gelöscht werden konnte. er betreffende Wagen wurde ausrangiert, wodurch eine Verkehrs­störung von etwa einer halben Stunde herbeigeführt wurde.

Außer den Kursen Kursen finden gelegentlich Theaterbesuche, Muſeumsführungen und Ausflüge statt.

Anfragen und schriftliche Mitteilungen find zu richten an den Vorsitzenden des Arbeiterausschusses, Herrn Ernst Schmidt, O 17, Langeftr. 60, IV, bei dem auch Programme in beliebiger Anzahl­auch auf schriftliche Bestellung zu haben find.

Eine Kaninchen- Ausstellung ist am Karfreitag im Schulzeschen Etablissement, Kommandantenstr. 20, eröffnet worden; fie wird bis zum 21. April( 3. Osterfeiertag) noch offen gehalten werden.

Die im Berliner Aquarium eingetroffenen Sendungen führten dieser biologischen Schauanstalt gegen 30 verschiedene Tierarten zu, Vertreter aller größeren Gruppen des Tierreiches von den Repa tilien und Fischen an bis zu den Pflanzentieren, von denen uns nur der Eingeweihte sagen kann, ob wir wirklich ein Tier oder aber eine Pflanze vor uns haben. Zu diesen merkwürdigen Lebe wefen gehört ein zum erstenmale aus der Nordsee hierher ge­brachter Quellenpolyp aus der Gattung Sertularia, deren bolis tümliche Benennung Seemoos" schon andeutet, daß der Late diesen gelblichen oder horngrauen, fein verästelten, in der Gestalt eines zierlichen Nadelbäumchens etiva fußhoch von seiner Muschel­oder Steinunterlage aufragenden Stod als eine Pflanze ansieht, während er in der Tat einer der reizendsten, feinstgegliederten Bolypenstöde ist, der mit den Korallen, Quallen, Blumenpolhpen und anderen zu ein und demselben Tierkreis gehört. Bevor das Seemoos" in den Handel kommt, wird es auf chemischem Wege grün gefärbt. Aus dem Bereich der Blumentiere selbst ist eine stattliche Goldrose oder Cereactis mit schön rotem Körper und langen, fingerförmigen, rotgespizten Fühlern und eine durch far­bige Ringe angenehm auffallende Aiptasia besonders hervorzuheben.

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Zu refognoszieren. Das gl. Polizeipräsidium teilt mit: Am 10. dieses Monats trant eine dem Arbeiterstande an gehörige Frau, welche fich Laura Schröder nannte, vor der Hedwigskirche in selbstmörderischer Abficht Salzfäure und verstarb ( päter in der Charité. Die Verstorbene ist 45 bis 58 Jahre alt, 1,60 Meter groß, mittel, hat dunkelgrau meliertes Haar, rundes Geficht, dunkle Augenbrauen und ist bekleidet mit schwarzem wollenen Kopftuch, weißem Beinkleid, blau und grauem Rod, gelblich braunem Unterrod, schwarzer Taille, dunkelgrauem Wintermantel und Jade, wollenen fchwarzem Stragen, bunten Strumpfbändern, grauen zer­riffenen Strümpfen und gelben defekten Schnürstiefeln. Personen, welche über die Verstorbene Auskunft geben tönnen, wollen sich zu 2295 IV. 58. 08 im Polizeipräsidium, Zimmer 249 melden.

Im Wissenschaftlichen Theater der Urania gelangt in dieser Woche der Vortrag Eine Nilfahrt bis zum zweiten Rataraft", welcher mit zahlreichen farbigen Bildern und Wandelpanoramen Ein verdächtiger Freund der Arbeiterbewegung. Von verschiedenen ausgestattet ist, am Sonntag, Montag, Mittwoch und Freitag zur Besuchern der vom Monistenbund veranstalteten Vorträge wird unter Darstellung; am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend wird der Bezugnahme auf die in der Freitagsnummer unter obiger Spi ebenfalls mit farbigen Bildern und Wandelpanoramen erläuterte marke veröffentlichten Notiz ergänzend und berichtigend mitgeteilt. Vortrag Kairo und die Pyramiden" wiederholt. Außerdem finden baß der Leiter der Vortragsabende nicht Herr Dr. Körber, sondern Dr. phil . Walter Wielhaber war, der sich in der von uns fritisierten noch am Sonntag, dem ersten Osterfeiertag, Dienstag, Mittwoch und Sonnabend Nachmittagsvorstellungen zu kleinen Breisen statt, Weise ausließ. Auch habe sich an diese Auslaffungen eine Diskussion und zwar wird der Vortrag Ueber den Brenner nach Venedig" angeschloffen, in der Herr Dr. Bielhaber und Freunden vom Monisten gehalten werden. Im großen Hörsaal der Urania- Sternwarte in bund gefagt worden sei, daß sie der Sozialdemokratie beitreten ber Invalidenstraße spricht am Montag, dem zweiten Osterfeiertag, müßten, wenn fie wirkliche Freiheitskämpfer fein wollten. abends 8 Uhr, Herr Privatdozent Dr. Ristenpart über Die Wunder Ein tödlicher Unfall ereignete sich gestern morgen in Eichkamp. der Sternenwelt".

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Ningunternehmer" beröffentlichte dieser Tage die Voltszeitung" Dort war der Dachdecker Emil Neumann mit Arbeiten auf dem Feuerwehrbericht. Die Brandstiftungen und Dachstuhlbrände cine offensichtlich aus dem Bureau bes Ringes ber Steinfegmeister Wasserturm einer Eisenbahnwerkstatt beschäftigt, als er plöblich haben in Berlin aufgehört. Die Feuerwehr erfreute sich in den ftammende Erklärung. Es wird da behauptet, daß die früheren aus einer Höhe von 85 Meter abstürzte. Der Hermite war sofort tot. llegten Tagen einer verhältnismäßig großen Ruhe. Sie wurde nur