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ao ebtem Dutzend vekner« Feuer alarmiert. II. a. nach dem ReichStagZufer IS, wo Bretterwände, Hausrat usw. brannte und die Wehr Wasser geben mutzte. Weitere Alarme liefen aus der Alexanderstraße 63, wo ein Keller brannte, aus der Gaudhstratze 8, vom Lausitzcr Platz 12a, aus der Mariannenstraße 2, Kopenhagener Strotze 1, Putbuser Straße 21, Turmstratze 18. Kesselstratze 8, Boxhagener Chaussee IS. Stephanstratze 60 und anderen stellen ein. Vorort- ISacbricbtem Lichtenberg  . EtatSberatuug. Später als sonst zulässig hat die Siadiverord- Netenversammlung mit der Beratung de» ersten Haushaltsplans beginnen können. Am 14. April ist der Etatentwurf mit seinen Nebencntwürfen und einer großen Anzahl von Petitionen an den aus S Mitgliedern bestehenden Rechnungsausschutz, dem unsere Parteigenossen Düwell, Eisenstädt und Spicckerman angehören, überwiesen worden. Der Ausschutz wurde für die Etatsberatung um 8 Mitglieder, darunter Gen. Grauer, verstärkt. Der zweite Bürgermeister Unaer vertrat den Entwurf des Magistrats in längerer Rede, dabei aus die großen Aufgaben der Stadt hin. loeisend. Von der sozialoemokratischen Fraktion brachten die Ge- nassen Düwell und Grauer die Hoffnungen und Wünsche zum Etat zum Ausdruck. Genosse Düwell wies im besonderen auf den Opti- miSmuS hin, dem sich die Mitglieder des Magistrats, die allerdings als Glieder der besitzenden Klasse die schwere Not der Zeit nicht in dem ganzen Jammer zu erfassen vermögen, bei der Aufstellung des Entwurfs, im besonderen des Steuersolls, hingegeben haben. Tie der Stadt obliegenden sozialen Pflichten, ebenso die Entlohnung und Fürsorge der Angestellten, der Lehrer, der städtischen Arbeiter und so weiter, die der Redner im einzelnen anführte, haben nicht die notwendige Berücksichtigung gefunden. Die Finanzgebarung der Stadt bezeichnete der Redner als reformbedürftig und rief mit seinen sachkundigen Ausführungen die beiden Bürgermeister zu wiederholten Entgegnungen auf den Plan. Genosse Grauer brachte dann im besonderen die nun beendete Vcrfassungsreform der Gemeinde im Zusammenhang mit den auf- reizenden Zahlen der ersten Stadtverorduetenwahlen zur Sprache, besprach die Sinnlosigkeit des Hausbesitzerprivilegs und kündete einen Antrag der Sozialdemokratie an. in dem die Staatsregierung ersucht werden soll, für die Kommunalwahlen das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht ohne Unterschied des Geschlechts an alle Angehörige der Gemeinde bei den zuständigen Körperschaften zu beantragen. Die bevorstehende Landtagswahl gab dem Redner Per- anlassung, die Bedeutung der Zusammensetzung des Abgeordneten» Hauses für die Gemeinde und deren Entwickelung zu besprechen, auch hier auf die Pflicht der Stadtverordneten und des Magistrats hinweisend, jedes Bestreben zu unterstützen, das den Staatsbürgern ein wirkliches Wahlrecht zu sickern geeignet ist. Der Redner gab der Erwartung Ausdruck, daß der Magistrat zunächst die Urwahl» bezirke sofort bekanntgeben und auch die Wahlzeiten bei der Frist» wähl so festlegen wird, daß jedem Wähler die Beteiligung an der Wahl möglich ist. Zum Schluß besprach der Redner noch die An. gelegenheit de» Kanalisationszweckverbandes in der 100 060 Mark» affäre und unterzog die Stellungnahme der Lichtenbcrger Ausschuß. Mitglieder einer scharfen Kritik, wobei er dieselben aufforderte. ihre Mandate niederzulegen. Bezeichnend für die.liberalen" Mit- gliedcr der Stadtverwaltung war es, daß nicht ein Stadtverordneter auf die Wahlrechtsfragen einging, während der erste Bürgermeister sich vorbehielt, zu diesen Fragen bei Beratung der angekündigten Anträge Stellung zu nehmen. In der Zweckverbandsfrage lehnten die Mitglieder des Ausschusses die Amtsniederlegung ab mit der von Herrn Stadtrat Glaschke vorgetragenen Erklärung,daß ja schon so mancher Wunsch des Stadtverordneten Grauer nicht er- füllt worden wäre, auch dieser könne sich den nicht erfüllten Wünschen anreihen". Auch ein Standpunkt. Der erste Bürger» meister gab zu, daß der Versuch der Uebervorteilung gemacht sei, aber die Verwaltung glaube, alles getan zu haben, die Schädigung hintenanzuhaltcn. Auch zu dieser Frage schwiegen die Herren der Majorität sich vollständig aus. In den Lorstand der Städtischen Sparkasse ist nicht Genosse Düwell. sondern, wie unö mitgeteilt wird, Genosse Seikel gewählt. Rixdorf. Schwer verunglückt ist der 31 Jahre alte Zuschneider Bruno Dalkcwitz, Hermannstr. 67. D. hatte einen Straßenbahnwagen der Linie 29 bcnützt. in der Hermannstraße wollte er den Wagen ver- lassen. Etwa 1b Schritt vor der Haltestelle sprang er von der Vorderplattform während der Fahrt ab. Er glitt dabei aus und kam zu Fall. Unglücklichcriveise blieb er mit den Kleidern an der Plattform hängen und infolgedessen wurde er eine Strecke mit. geschleift. Schwerverletzt wurde der Verunglückte unter dem Wagen hervorgeholt und in einer Droschke nach dem städtischen Kranken» hause gebracht. Außer schweren Brust» und Rückenquetschungen hat D. einen schweren llnterschenkclbruch erlitten. Ein aufregender Vorfall spielte sich gestern nachmittag in der Kaiscr-Friedrich-Straße ab, woselbst nur durch die Aufmerksamkeit eines Straßenbahnfahrers ein schweres Unglück verhütet wurde. Die beiden Kinder des in der Kaifer-Friedrich-Straße 193 mohnenden Tischlers Lick. ein fünfjähriges Mädchen und ein zwei Jahre alter Knabe wollten, sich einander an der Hand haltend, den Fahrdamm überschreiten und gingen um eine Droschke herum, ohne zu beachten, daß der Straßenbahnwagen Nr. 1716 der Linie 65 herannahte. Sie betraten unmittelbar vor dem Motorwaggon das Gleis und da der Wagenführer auch erst in demselben Augenblick die Kinder sehen konnte, war es ihm unmöglich, den Wagen recht» zeitig zum Stehen zu bringen. Die Kleinen wurden nieder. gerissen und gerieten unter die Vorderplattform. Es gelang dem ,hahrcr, das schwere Gefährt noch so rechtzeitig zum Halten zu bringen, daß die Kinder zwar vor dem Schutzrahmen zu liegen kamen, aber nicht mehr mitgeschleift wurden. Beide wurden dann unter dem Wagen hervorgezogen. Das Mädchen war völlig un» verletzt geblieben, während der Knabe unerhebliche Haut» abschurfungen an der Stirn erlitten hatte. Der NIxdorser Männerchor veranstaltet heute, am 1. Feiertag, in Kliems großem Konzertsaal. Hasenheide 14/15, abends 7 Uhr präzise, sein zwölftes populäres Konzert. Mitwirkende sind die .Herren Max Steinicke, Klavier; Bertold Heinze, Violine; Albrecht Löffler, Cello(vom Professor Waldemar Meyer-Quartett). Der Verein unt>.e der bewährten Leitung seines Dirigenten Herrn Alex Kietzlich bietet den Freunden einer guten Gesang, und Musitauf. führung Gelegenheit eines wirklichen Kunstgenusses; Programme mit Liedertexten sind zum Preise von 50 Pf. in beschränkter Anzahl noch im Konzcrttolal zu haben. Am Mittwoch, den 15. April, ist in der Gegend der Hermann- siraße ein Notizbuch verloren gegangen, in welchem sich acht Haus» listen, eine Lcgitimationskarte für Zwecke der Landtagswahl sowie acht Maifeierbillets befunden haben. Der ehrliche Finder wird gebeten, das Buch bei Alex Hecker, Knesebeckstr. 116, Hof I. oder in der Parteispedition Neckarstr. 2 abzugeben. Zur Förderung des Konsumgenossenschaftswesens in Rixdorf findet am Dienstag, den 21. d. M.(dritten Ofterfeiertag) im Lokale von Heikhaus, AarlSgarten 10 ein Familienabend statt. Beginn 4 Uhr. Bortrag des Genossen Hetschold, Rezitationen und Tanz. Schöneberg  . Die hiesige Zahlstelle deS Deutschen HolzarbeiterberbandeS nahm In ihrer ordentlichen Generalversammlung zunächst den Kassen- bcricht vom 1. Quartal entgegen. Die Hauptkasse hatte eine Ein» nähme von 1324,30 M. uwd eine Ausgabe von 1641,46 M. Unter den Ausgaben sind für die Arbeitslosenunterstützung 1040,75 M., Krankenuntsrstutz ung 320,50 M. enthalten. Einer Einnahme der SskltaBe fern 3872,50 M, stM eine Ausgabe tum 2034,57 ät. gegen, über. linier Ausgaben sind für Arbeitslosenunterstützung 710,02 Mark, für Krankenunterstützung 102,35 M. verausgabt. Die Mit- gliederzahl betrug am Schluß des Quartals 238. Da die Anträge zum Vcrbandstag noch nicht sämtlich veröffentlicht waren, wurde nur ein Antrag des Hauptvorstandes, der den Anteil der Lokal- kassen vom Verbandsbeitrag regeln soll, diskutiert. Die Versamm- lung erkannte an, daß eine Herabsetzung des Prozentsatzes gerecht- fertigt sei und beschloß, den Delegierten zum Verbandstag zu be- auftvagen, für 15 Proz. einzutreten. Zum Schriftführer wurde Kollege Papfch neugewählt. Charlottenvurg. Die Delegierten der Charlottenburger   Gewerkschaftskommifsion nahmen in ihrer letzten Sitzung Kenntnis von dem Kassenbericht pro 1. Quartal 1908, den der Genosse AhrenS erstattete Sodann gab der Obmann. Genosse Flemming, eine Uebersicht über die zu behandelnden Tagesordnungspunkte des kommenden 6. Gcwerk- schaftSkongresses zu Hamburg  . Redner legt Wert darauf, wenn der Kongreß endlich einmal Stellung zur Frage der Jugendorgani- sation nehmen würde, denn über diese Frage herrsche in der Ge- werkschaftsbewegung, soweit er die Dinge beurteilen könne, keine einheitliche Meinung. Daß den Gewerkschaftskartellen eine Ver- tretung auf den Gewerkschaftskongressen nicht eingeräumt sei, sei zu bedauern, zumal den Kartellen außerordentliche Arbeiten auf- gehalst würden. Nach einer kurzen Debatte verließ man ohne Stellung von Anträgen an den Gewerkschaftskongreß diesen Punkt und nahm daraufhin die Berichte der einzelnen Gewerkschaften über ihre Stellungnahme zur Verschmelzung der Charlottenburger  Gewerkschaftskommifsion an die Berliner   Gewerkschaftsiommission als Unterkommission entgegen. Nach den Berichten haben sich nur drei Gewerkschaften, und zwar die Fabrikarbeiter, Schneider und Zimmerer mit großer Mehrheit gegen die Verschmelzung auSge- sprachen, dagegen, außer ein paar kleineren Gewerkschaften, die sich zu der Frage noch nicht geäußert haben, die übrigen Gewcrk- schaften in ihrer übergroßen Majorität für dieselbe. Da einige größere Gewerkschaften ihre Zustimmung nur mit der Ge- Währung einer möglichsten Ellenbogenfreiheit seitens der Berliner  Gewerkschaftskommission motivierten und die Meinung der Dele» gierten ebenfalls dahinzielte, so soll, ehe die Delegierten endgültig zu der Verschmelzung Stellung nehmen, der beiderseitige Ausschuß sich vorher verständigen. Den Schluß der Sitzung bildete noch eine Aussprache über die Vorarbeiten zur Maifeier. Unentschul­digt fehlten die Delegierten der Bäcker und Putzer. In dem am 1. April eröffneten neuen Charlottenburger Ledigenheim, Danckclmannstr. 43/49, sind bereits über 100 Zimmer bezogen worden. Zahlreiche weitere Mietungen sind zum 1. Mai erfolgt. Die Besichtigung der Zimmer durch Mietlustige kann jeder- zeit erfolgen. Die Mieter des Hauses wohnen höchst bequem und sind in keiner Weise in ihrer Freiheit beschränkt. Das Haus ist von 5 Uhr früh bis 12 Uhr nachts geöffnet. Alle Zimmer haben Zentralheizung und elektrisches Licht. Für Fahrräder steht den Mietern ein besonderer Aufbewahrungsraum zur Verfügung. Im Hause befindet sich für die Mieter ein behaglich ausgestat- teter Gesellschaftsraum, ferner eine öffentliche Zweigstelle der städtischen Volksbibliothek mit großem, reich mit Büchern und Zeit- schriften ausgestatteten Lesesaal, eine öffentliche Zweigstelle der städtischen Badeanstalt mit Brause- und Wannenbädern sowie ein für jedermann zugängliches Restaurant ohne Trinkzwang mit billigen Preisen. Ober-Schöneweide  . Gcmeindevcrtrrtrrfltznnq. Der Vertrag mit der Gesellschaft Berliner   Ostbahnen betreffend den Bau einer Straßenbahn nach KarlShorst   wurde gegen die Stimmen unserer Genossen endgültig angenommen. Wenn die behördliche Genehmigung ein- geht, soll mit dem Bau sofort begonnen werden. Als vierten Schössen wählte die Vertretung einstimmig den Fabrikbesitzer Feldmann. Die Petition der Vertmung auf Einführung der Fristwahl anläßlich der Wahlmännerwahlen am 8. Juni ist vom Landrat mangels dringenden Bedürfnisses abgewiesen worden. Genosse Grunow stellte fest, daß auf dem Landratsamt wohl sehr wenig Verständnis für die Bedürfnisse einer Industrie» bcvölkerung wie der Ober- Schöneweider zu finden sei. Beschlossen wurde, die Petition an den Minister weiter zu geben. Die Baukommission beantragte, das ihr zur Begutachtung über» lviesene Gesuch der Maschinisten und Arbeiter der Kläranlage wegen Aufbesserung der Löhne abzulehnen, was den Beifall Haupt- sächlich der Herren Fabrikdirektoren fand. Trotz Einspruchs unserer Genossen fand dieser Vorschlag eine Mehrheit. Auch die in dieser Sitzung neu eingeführten Vertreter legten damit ihre erste Probe ihrer so oft gerühmten Lrbeiterfreundlichkeit ab. Mit unseren Genossen stimmte nur Herr Steller. Anläßlich der Erweiterung deS GemeindefriedhofeS wurde die Errichtung einer neuen Sezierhalle an einer anderen Stelle beschlossen. Die Einrichtung derselbe» soll eine zweckentsprechendere werden als dies in der alten der Fall ist. Betreffs Ausführung der Kanalisation im neuen Ortsteil sollen einem Sachverständigen zwei verschiedene Projekte zur Begutachtung vorgelegt werden, nachdem die beauftragte Firma mit den Angaben des GemeindebauamteS im Widerstreit steht. Die von der Firma vorgeschlagene Art der Ausführung wird einen Mehraufwand von zirka 230 000 M. erfordern. Zur Vor» beratnng zwecks Besetzung der Kommissionen wird eine Kommission gewählt. Dem stellvertretenden Gemeindevorsteher Bcrthold sind auch die AmtSvorstehergeschäfte in Vertretung übertragen worden. (Srünau. Die letzte WahlvereinSversammlung beschäftigte sich eingehend mit der bevorstehenden LandtagSwahl, nachdem Genosse Steimel dahingehende Erläuterungen gegeben hatte. Sodann wurde zur Maifeier Stellung genommen und beschlossen, vormittags 10 Uhr imJägerhaus" eine öffentliche Versammlung stattfinden zu lassen. Tresfpunkt der Genossen um 9 Uhr in der Grünen Ecke". Am Abend findet ebenfalls imJägerhaus" eine familiäre Feier statt. Bei dieser Gelegenheit machte Genosse Pietsch als Mitglied der Lokalkommission darauf aufmerksam, daß dasJägerhaus" nun- mehr einen am Wasser gelegenen Konzertgarten mit zirka 4000 Sitzplätzen eröffnet hat. Zur Generalversammlung von Groß. Berlin   wurden die Genossen Steinick und Bluhme delegiert. Unter Verschiedenes gab Genosse Mitzner den Bericht der Gemeindever- tretersitzung. Vritz-Buckow. In der Generalversammlung de» Wvhlvereinö erstattete der Vorstand Bcricht über seine Tätigkeit im ersten Vierteljahr 1908. Danach haben stattgefunden 13 Vorstandssitzungen, 4 Verein?» Versammlungen, davon eine in Buckow  , 2 öffentliche Versamm- lungen, 5 Flugblatt- und 2 Handzcttelverbreitungen und eine Landagitation. Die Mitgliederzahl betrug 280. Einer Einnahme von 201,10 M. steht eine Ausgabe von 75,78 M. gegenüber. AuS der Bibliothek wurden 61 Bücher und Zeitschriften entliehen. Zum zweiten Punkt:LandtagSwaPen" fand eine rege DiS» kussion über die Wahltechnik statt. Alle Genossen gelobten in der Agitation für die Wahlen ihre ganze Kraft einzusetzen. Unter Verschiedenes brachte Genosse Sollmer zur Sprache, daß von der im Vorjahre stattgehabten Tombola im Schlotzgarten der Gräfin Bredo, wozu seinerzeit die Reklametrommel von den bürgerlichen Blättern gerührt und deren Ertrag zum Besten der Armen deS Ortes bestimmt wurde, bis heute nichts von dem Ver- bleib des Geldes bekanntgeworden sei. Es verlaute zwar, daß für das Geld im Armenhause zu Britz   Oefen gesetzt worden seien. Wenn dem so wäre, so sei mit Recht die Frage aufzuwerfen, ob Britz   nicht selbst verpflichtet sei, das Nötige für die Instandhaltung seiner Anstalten zu tun. Zum Schluß mahnte der Vorsitzende noch zu reger Agitation für die LandtagSwahl und Maifeier. FriedrichSfelde  . Ueber die Kreuzzüge im Lichte der materialistischen GeschichiS» auffassung referierte Genosse Schwenk in einem zweiten Vortra im WahRkrein. Der dritte Vorlag soll in fei aitt 28, TprU statt« findenden Wahlvereinsversammlung bei Haberland gehalten Werden. Genosse Gronwald forderte die Genossen unter Hinweis auf die bevorstehende Landtagswahl zu reger Agitation aus. Weitzensee. Aus der Gemeiudevertretuug. Zunächst wurden die lesitefl Wahlen zur Gemeindevertretung für gültig erklärt und die Neu» gewählten eingeführt, darunter unsere Genossen Frentz, Kastelle und Seifert. Der Gemeindebaurat Bühring hielt dann Vortrag über den Ilmfang des Neubaues für die Oberrealschule. Danach ist eine 24klassige Anstalt mit Aula, Chemie- und Physiksaal sowie eine Direttorwohnung projektiert; vorläufig soll darin auch das neu aufzubauende Realgymnasium untergebracht werden. Dis teilweise Neupflasterung der Bürgersteige in der Gürtelstraße soll baldigst in Angriff genommen werden, ebenso die südlichen Bürger« steige in der Königschaussee zwischen Elsaß  - und Wörth-Straße. Die Eigentümer des Grundstücks Gustav-Adolfitr. 168 und Heiners- dorfcr Straße 1 haben die von beiden Straßen gebildete Eckparzello in einer Fläche von 90 Quadratmeter unentgeltlich an die Ge- mcinde abgetreten unter der Bedingung, daß auf der abgetretenen Fläche eine Bedürfnisanstalt nicht errichtet wird. Trotzdem gerade dort eine solche Anstalt hingehörte, wurde der Antrag mit Mehrheit angenommen. Der Gemeindehausbauverein kam zum Schluß noch mit einem Antrag auf eine Beihülfe aus Gemeindemitteln für ihren demnächst auszuführenden GemeindehauLbau. Es war be- antragt, vom Kreise ein Darlehn in Höhe von 60 000 M. aufzu» nehmen; die jährlichen Zinsen soll die Gemeindekasse tragen. Unsere Vertreter erklärten, für Vereinsunternehmungen keinen Pfennig zu bewilligen, auch wenn es sich um segensreiche Wohl- tätigkeitScinrichtungen handeln sollte. Staat und Kommune seien verpflichtet, solche Einrichtungen selbst in die Hand zu nehmen. Hierauf begann dann eine stark gefärbte sozialpolitische Debatte. Alle möglichen und unmöglichen Dinge wurden hervorgekramt, um zu beweisen, die Sozialdemokraten verständen gar nichts von Sozialpolitik; auch hier wolle man wieder einer sozialen Einrich» tung die lviittel verweigern. Der Vorsitzende des Gemeinbehaus- bauvereinö erklärte sogar, nicht alle Genossenvertreter denken so wie nur einige in unserem Parlament und ihm wäre daran ge» legen, möglichste Einstimmigkeit für diesen Beschlutz zu erlangen. Gemeindevertreter Taubmann(Soz.) kennzeichnete dann auch gerade die letzten Ausführungen unter Zugrundelegung unseres Kommunalprogramms. Herrn Könitz als Vorsitzenden muß cS daran gelegen sein, recht viel für diesen Zweck herauszuschlagen» denn ihm fehle bis jetzt noch derStern" auf der Brust. Am 23. April, aus Anlaß der Grundsteinlegung, wird dann auch fein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen. Mit allen gegen die Stimmen unserer Vertreter wurde angeführter Antrag ange» nommen. Für den Rieselfeldetat mußte wiederum eine Summe von 663.48 M. nachbewilligt werden. Mit den bevorstehenden LandtagSwahlett beschäftigte sich eine Ver» sammlnng des sozialdemokratischen Wahlvereins im VereinShauso. DaS Referat hatte Genosse Eduard Bernstein   an Stelle des ver- hinderten Genossen Hirsch übernommen. Von oftmaligem stürmischer« Beifall unterbrochen, unterwarf Redner an der Hand von reichem Material das bestehende Wahlunrecht einer vernichtenden Kritik. Auch den bürgerlichen Parteien hielt Genosse Bernstein   ihre politischen Sünden vor Augen und steigerte seine Kritik stellenweise zu beißendem Spott. Die vorzüglichen Ausführungen des Referenten gipfelten in dem Appell an dre Versammelten, rastlos zu arbeiten, um ein anderes gerechteres Wahlrecht an Stelle deselendesten aller Wahlsysteme* zu setzen. Nach einem ernsten Mahnwort de» Vorsitzenden schloß die Versammlung mit einem Hoch auf das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht. Hohen-Tchönhausen. Auf der Tagesordnung der letzten GemeindeSerketersitzuttg stand die Einführung der neu. bezw. wiedergewählten Vertreter.-- Gegen die Wahl des bürgerlichen Vertreters Herrn Gröpler hatten der Wahlverein sowie auch die andere unterlegene bürgerliche Partei Protest erhoben. In dem Protest unserer Genossen wird behauptet, daß die für Herrn Gröpler abgegebenen Papierstimmen ungültig sind und demzufolge unser Genosse Emil Albrecht hätte als gewählt erklärt werden müssen. Der Protest der unterlegenen bürgerlichen Partei stützt sich auf die Behauptung, der Genosse Albrecht wäre nicht rechtmäßiger Hausbesitzer, demnach wären die aus ihn entfallenden Stimmen ungültig und ihr Kandidat, der Herr Fischer, hätte zur Stichwahl zugelassen werden müssen. Einige.Herren der Vertretung er- klärten, daß auch sie, wenn der Genosse Albrecht gewählt worden wäre. Protest erhoben hätten, aber trotzdem wiesen sie nunmehr beide Proteste zurück. Bei der Wahl verschiedener Kommissionen beantragt Herr Eisermann, die Kommissionen durch der Vertretung nicht ange« hörende Gemeindemitglieder zu besetzen. Unsere Genossen wandten sich dagegen und zwar aus dem Grunde, weil sie ja schon früher bc- antragt hatten, daß die Vertretung um einige Mitglieder erhöht werden sollte. Ihr Antrag wurde aber damals abgelehnt, aus Furcht, oaß noch mehr Sozialdemokraten in die Vertretung ein- ziehen könnten. Unsere Genossen erklärten ferner, daß nunmehr die Herren schon die Arbeit auf sich nehmen müßten, sie selbst machen die vermehrte Arbeit ganz gerne. Der Antrag des Herrn Eisermann wurde auch abgelehnt. Man schritt nun zur Bildung der Kommissionen. Genosse Grütt wurde in die Beleuchtung�, kommission und Genosse Siebenwirth in die Bau- und Friedhofs, kommission gewählt. Nieder-Schönhausen. In der letzten Gemeindevertretersttzung erfolgt« die Einführung der neugewählten Vertreter Pätzold, Thormann/ A. Kuhtmann, Lüdersdorf   und HermS. Hierauf erfolgte die Neuwahl der Mit« glieder zu den verschiedenen Kommissionen. In die Baukommissto» wurden gewählt HermS und Thonnann. Die Wasserwerk- und Kanalisationskommission wurde ergänzt durch A. Kuhlmann und Lüdersdorf  . Der StraßenreinigungS» und Beleuchtungs­kommission gehören an Schöffe Schulz und Genosse Päpold. Den Steuerausschuß bilden Jeratsch, Rückert, Brame. Pätzold und Thormann. Da aus der«rmenkommisfion H. Kuhlmann aus­scheidet. wurde an dessen Stelle Thormann und als Marktkomnnssar Lüdersdorf gewählt. Ein Gesuch der Anlieger der Platanenstraße um Regulierung derselben zwischen Kreuzgraben und Kaiser-Wilhelm  « Straße soll der Baukommisston zur Vorprüfung überwiesen werden. Zum Schluß machte der Bürgermeister noch die Mitteilung, daß die Steuern lünftig auch durch Ueberweisung auf die Mitteldeutsche Kreditbank gezahlt werden können. Hierauf fand eine nichtöffentliche Sitzung statt. Tegel  . Mit den bevorstehenden LandtagSwahlen beschäftigte sich eine stark besuchte Mitgliederversammlung deS Wahlvereins. Genosse Mafia erläuterte die wichtigsten Bestimmungen deS Wahlgesetzes und forderte zugleich die Genossen auf. sich zu der zu leistenden Kleinarbeit den Bezirksführern vollzählig zur Verfügung zu stellen. Es wurde l'-sthlossen. dem Kreis 200 Mk. zur Agitation zu über, weisen. NowaweS. Mit de» Borbereitungen zur LandtagSwahl hatte sich die letzte Gemeindevertreterfitzung zu beschäftigen. Da bei der letzten Volks- zählung die Einwohnerzahl des Ortes 19 025 Seelen betrug, wurde beschlossen, die Gemeinde in 15 UrWahlbezirke zu teilen. ES sind 72 Wahlmänner zu wählen, wobei auf die dritte Klasse 24 Wahl» männer entfallen. Bei der Feststellung der Wahlvorsteher wurden u. a. die Genossen Wagner und Ncumann als solche ernannt. DeS weiteren wurde der Gemeindevorstand beauftragt, beim Minister die Festsetzung der Fristwahl für die Gemeinde zu beantragen. Erwähnen wollen wir hierbei die noch wenig beachtete Tatsache, daß die in der Entwickelung begriffenen Jndustricorte zugunsten tzkS fMtcjj LMes und hgmit Agrarier guch bei der Feftsetzuna