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»»---»>»> 3. KtilM i>ks Joraärtü" Krliiin Wfelliilt m»»»« Zur Lnndtagowahl. H e vt e Freitag, den Ä4. Aprii, von 7 Uhr abends an findet in de« 12 Landtagswahlkreisen von den bekannten Stellen ans die Flugblattverbreitung znr Einsichtnahme in die Wählerlisten statt. Wir erwarten, dast die Genoffen Man« für Man» antreten vnd in gewohnter Weife arbeitsfrendig ihre Schuldigkeit tu». Partei- Angelegenheiten. Zur Lokalliste. In Potsdam hat der Inhaber des Lokals Elisabethstr. 21, Herr Georg Schulz, seine Unterschrift zurückgezogen, auch hat derselbe sämtlichen bei ihm tagenden Gewerkschasten die Räunie gekündigt, infolgedessen ist die Sperre über das genannte Lokal verhängt worden. In Biesdorf sN.-B.) hat der Inhaber des bisher dortselbst einzigen freien Lokals Gesell schaftshaus", Herr W. Fengler, die Bewilligung zurückgezogen, so daß nun- mehr in Biesdorf sämtliche Lokale gesperrt sind. Wir bitten speziell die Arbeitcrradfahrer, dies beachten zu wollen. Auf Wunsch der KarlShorstcr Parteigenossen ersuchen wir, das LokalKönigs-Festsäle", direkt am Bahnhof, weil uns dasselbe hartnäckig verweigert wird, streng zu meiden. Das LokalWaldburg " auf KonradShohe, Bezirk JSrsfclde, Jnh. Frau R. Kielehki, steht uns zu allen Ver- anstaltungen zur Berfügnng.(Dampferanlegestelle.) Desgleichen sind in Neumühle(T.-B.) die LokaleWald- s ch l ö ß ch e n", Jnh. C. Leiste, und RestaurantJägers- ruh", Jnh. G. Koch, sür die Arbeiterschaft frei. Die Lokalkommission. Marirnfelde. Den Genossen zur Nachricht, daß am Sonntag. den 26. d. M., eine Ägitationstour und eine Flugblattverbreitung stattfindet. Abfahrt zur Agitationstour morgens 7' Uhr vom Lokal Berger. Das Material geht den Obleuten rechtzeitig zu. Die Ge- Nossen werden ersucht, sich zahlreich an der Arbeit zu beteiligen. Der Vorstand. Königs-Wnsterhauscn, Deutsch-Wusterhausen, Hoherlehme, Wildau und Niederlehme. Am Sonntag früh 8 Uhr findet für obengenannte Orte von den bekannten Bezirkslokalen aus eine Fwgblattverbreitling statt. Es ist Ehrenpflicht aller Genossen, sich zu dieser Arbeit pünkt- lich einzufinden. Erkner . Am Sonnabend, den 25. d. M., abends 8 Uhr, findet im Lokal von Degebrodt eine öffentliche BoUsveriammlung statt. Tagesordnung: Die Wahlen zum preußischen Landtag. ES ist dringend notwendig, daß alle Genossen und Genosfinnen erscheinen. Der Vorstand. Neucnhagen. Am Sonntag, den 26. d. M., nachmittags 4 Uhr, findet eine Mitgliederversammlung statt bei Alex Linnicke, Bruch- wühle, Kaiser-Friedrich-Straße. Tagesordnung: Vortrag, Viertel- jahrsbcricht und Verschiedenes. Es wird erwartet, daß die Be- teiligung eine rege ist und daß die Genossen zeitig erscheinen, um pünktlich beginnen zu können. Pankow . Am Sonntag findet Fluablattverbreitung von den be- kannten Lokalen aus statt. Die Bezirksführer wollen sich heute abend in den Abteilungslokalen zur Empfangnahme des Materials einfinden. Der Vorstand. WaidmannSlust. Montag, den 27. April, abends 3 Uhr. findet im Schweizerhäuschen eine öffentliche Versammlung statt, zu der Gewerkschastssekrelär Genosse Adolf Ritter das Referat über- nommen hat. Handzettelverbreitting am Sonntag früh 8 Uhr vom Schweizer- häuSchen aus. Die Genossen werden ersucht, sich vollzählig daran zu beteiligen. Bernau . Am Soimabend, den 25. April, findet abends S'/z Uhr im Lokale des Herrn Kuntze, Bürgermeisterstr. 225, die Wahlvereins- Versammlung und am Sonntag, den 26. April, früh 8 Uhr, von demselben Lokale aus die Flngblattverbreitung zur Landtagswahl statt. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand. Spandau . Am Sonntag, den 26. d. M., findet für Stadt und Land eine Flngblattverbreitung statt. Die Genossen werden ersucht, Punkt 7 Uhr in ihren Bezirks- lokalen anwesend zu sein. Die Bezirksführer nehmen die Flugblätter beim Genossen Schuster in Empfang. Der Vorstand. CrgeMfe der dieMrigev Gcmcindewalflen. Die Beteiligung der Sozialdemokratie an den Gemeindewahlen qat die Gegner in steigendem Maße auf den Kampfplatz gerufen. Der idyllische Zustand in den einzelnen Gemeinden, wonach sonst unter den Besitzenden des OrteS die Mandate zur Gemeinde in irgend einem Nebenzimmer einespatriotischen" Gastwirtes verteilt wurden, ist ein- sür allemal dahin. Trotz der gerade nicht günstigen Perspektiven, die das Dreiklasicnwahlrecht der Arbeiterschaft im Kampfe um die Mandate zum Gemeindeparlament stellt, ist das Jntcreffe am kommunalen Leben in raschem Wachsen begriffen. DaS Bestreben der Arbeiterklaffe, sich an den Wahlen zu beteiligen, mußte in demselben Maße wachsen, als die Jntereffen- Wirtschaft der besitzenden Klassen sich zum Schaden der All- gemeinheit in den Kommunen breit machte. Das Eindringen eines oder mehrerer Sozialdemokraten in ein Ortsparlament konnte zwar der Jnteressenpolitik nicht vollständig den Garaus machen, jedoch wurde durch die Kritik über das gcmeinschädliche Treiben der Interessengruppen die Oeffentlichkeit unterrichtet. Schon das haßten jene sonst stets vonAllgemeininleresse" überschäumenden Kreise. Es ist deshalb auch kein Wunder, wenn letztere mit allen Mitteln das Eindringen auch nur eines Sozialdemokraten in das Ortsparlament zu verhindern bestrebt sind. Von diesem Gesichtspunkt nur können wir c? verstehen, wenn der Sozialdemokratie von Jahr zu Jahr größere Hindernisse erwachsen, um in die kommunale Vertretung zu gelangen. Auch der Kampf nimmt immer schärfere Formen an. An- statt mit anständigen Mitteln sich mit der Sozialdemokratie in einen Kampf einzulassen, wenden unsere Gegner Lügen und Ver- leumdungen an: Und der auf diese Art des politischen Kampfesgeeichte" Reichslügenverband hat denn auch bei den verfloffenen Gemeinde- wählen seine Wirksamkeit entfaltet. In einigen Orten ist er glatt abgefallen, während es ihm vereinzelt, so unter anderem in Lichten- rade, gelang, die Bevölkerung zu düpieren. Aber auch sonst werden unseren Genoffen allerlei Hinderniffe in ihrem Kampf in den Weg gelegt. Die bereits bei ftüheren Wahlen von uns erwähnte ungünstige Festsetzung der Wahlzeit ist auch dies- mal wieder nicht zum mindesten der Grund gewesen, wenn in den verschiedensten Orten die Wahlbeteiligung in der dritten, in der fiir uns überhaupt nur aussichtsvollen Klasse, nicht stärker war. Es liegt System darin, daß die Wahlzeit oft in eine für die entfemt vom Ort beschäftigten Arbeiter ungünstige Zeit verlegt wird. Nur unter erheblicher Einbuße ihres Arbeitsverdienstes sind sie im- stände, ihr Wahlrecht auszuüben. So wurde, um nur einige Orte aus der großen Zahl herauszugreifen, die Wahlzeit in Neuenhagen auf nachmittags 1 4 Uhr, in Rudow vormittags auf 10 bis 11 Vz Uhr, Mühlenbeck nachmittags auf 25 Uhr, Schönwalde nachmittags auf 37 Uhr und Glienicke nachmittags auf 3 l1/« Uhr für die dritte Wählerklasse festgesetzt. Trotz alledem blicken wir auch nach der diesjährigen Wahl auf erfreuliche Fortschritte zurück, was aus nachstehender Tabelle zu ersehen ist. Zwar kann dieselbe nicht auf vollständige Genauigkeit Anspruch machen, da uns nicht alle Er- gebnisse zur Veriügung standen; nichtsdestoweniger ist die Zusammen- stellung gegenüber der vor zwei Jahren erheblich vervollständigt. Erwähnen wollen wir noch, daß einige Orte fehlen, die in diesem Jahre keine Wahl hatten, so u. a. Nowawes , das erst voriges Jahr infolge seiner Vereinigung mit Nowawes-Neuendorf gewählt hatte. Auch lassen Rummelsburg und Treptow -Baumschulenweg keine Ver- gleiche der abgegebenen Stimmen gegen die Wahl vor zwei Jahren zu, weil in ersterem Orte nach einer neuen Bezirkseinteilung und in letzterem nur in einem Bezirke gewählt wurde. Nach der Tabelle ist die Zahl der in den angeführten Orten gewählten Gemeindevertretern von 43 im Jahre 1304 auf 84 im Jahre 1906 und aus 127 in diesem Jahre gestiegen. In einer Reihe Orte standen unsere Genoffen mit den Bürgerlichen in aussichts- reichen Stichwahlen. In Zehlendorf , Steglitz . Groß-Lichterfelde und Friedenau ist der Kampf unserer Genossen doppelt schwer, weil hier zum großen Teil Villenbesitzer und Beamte dominieren. Dennoch weisen Groß-Lichterfelde und Steglitz einen erfreulichen Stimmen- zuwachs auf. In Lankwitz , gleichfalls einem Villenort, gelang eS unseren Genoffen das erste Mal, zwei Vertreter durchzubringen. In Nieder-Schönhausen, wo unsere Genoffen noch vor zwei Jahren die Möglichkeit, in Bälde einen Vertreter ins Gemeindeparlament zu bringen, ausschlössen, gelang eS bereits diesmal ihren Anstrengungen, zwei Mandate zu erringen und nur einige Stimmen fehlten, so hätten sie auch bei der zweiten Wahl noch ihren dritten Kandidaten durch­gebracht. Eine der Hauptwaffen unserer Gegner, mit denen sie die Sozialdemokratie in den verschiedenen Gemeinden noch fernhalten, bilden die Forensen. So befanden sich in Hohen-Schönhausen unter 80 bürgerlichen allein 30 Papierstimmen, in Nieder-Schönhausen gaben die Gegner noch 136 Forensen ab, in Rosenthal-Nordend be- fanden sich unter 110 bürgerlichen Stimmen 60 Forensen. In Friedrichshagen ist ein kleiner Stimmenrückgang zu ver­zeichnen! derselbe dürfte darauf zurückzuführen sein, weil die Gegner auf die Aufstellung von Kandidaten in der dritten Klasse verzichtet haben. Im allgemeinen hat uns der Gemeindewahlkampf nicht nur eine Zunahme von Stimmen und Mandaten gebracht, sondern eS sind auch der Organisatton neue Kämpfer zugeführt worden. Und diese können wir im bevorstehenden Landtagswahlkampf ge- brauchen. Mit dem Kampf gegen daS preußische Dreiklassenparlament führen wir zugleich einen Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht in der Gemeinde und die widersinnige Landgemeindeordnung. Ehe die Inkarnation aller Rückständigkeit, daS preußische Dreiklaffen- Parlament nicht beseitigt ist. werden auch die Bahnen nicht frei. um eine durchgreifende sozialistische Kommunalpolitik zu Pflegen. LerUner jVaebriebten* Zu versteuerndes Einkommen. In einem längeren Arttkel in der Nummer vom 20. März und in einem kurzen Nachtrag vom 22. März haben wir ein- gehend dargelegt, wie das steuerbare Einkommen berechnet wird. Es ist dort an der Hand des Einkommensteuergesetzes angegeben, welche Beträge vom Bruttoeinkommen abgezogen werden können und welches Einkomnien zu versteuern ist. Unter den Beträgen, die abzugsfähig sind, ist auch das Fahr- geld aufgenommen, das der Arbeiter zur und von der Arbeitsstätte ausgeben muß. Ein hiesiges Blatt hat sich dieserhalb an den Vorsitzenden der Veranlagungskommission gewendet um Auskunft darüber, ob das zulässig sei. Der Vorsitzende hat darauf geantwortet, das sei nicht der Fall. Diese Auskunft ist recht sonderbar, wenn man dagegen hält eine Ausführungsanweisung, die der preußische Finanzminister zum Z 23 des Einkommensteuergesetzes erlassen hat. Dort heißt es unter Punkt 6: 6. In keinem Falle darf außer acht gelaffen werden, daß behufS Feststellung des steuerpflichtigen Einkommens von dem durch die Auskunft des Arbeitgebers ermittelten Bruttoeinkommen die gesetzlichen Abzüge gemacht werden müssen. Demnach sind nicht nur die bei allen Arbeitnehmern vorkommenden Abzüge, insbesondere Beiträge zu Kranken-, Invaliden- usw. Kassen, sondern auch, soweit sie bei der Veranlagung bekannt sind, in Gcmäßheit der Rechtsprechung des OberverwaltungsgerichtS die von dem einzelnen Arbeiter oder von der betreffenden Arbeiter- katcgorie zu leistenden und aus dem Lohne zu bestreitenden Aus» gaben zur Beschaffung von Werkzeugen oder Rohmaterialien, Fahrten zur Arbeitsstätte und dergleichen, sowie auch angemessene Absetzungen auf Abnutzung deS von den Arbeitern etwa herzu- haltenden Werkzeuges oder der Arbeitskleidung zu berücksichtigen." Man müßte annehmen, daß dem Vorsitzenden der Ver- anlagungskommission diese Ausführungsanweisung des Finanz- Ministers bekannt ist. Wenn der Herr Vorsitzende wissen will, auf welche Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts sich der Finanzminister stützt, tut er gut, bei diesem anzufragen. Wir raten den Arbeitern, bei Berechnung ihres steuer- Pflichtigen Einkommens diese Abzüge zu machen, wenn sie nicht vorher schon berücksichtigt sein sollten und ruhig zu re- klamieren. Tritt die Veranlagungskommission dem nicht bei und erachtet diese das Fahrgeld zur und von der Arbeitsstätte als nicht steuerfrei, so wolle man sich an die Berufungs- komiuisston wenden, die in bestimmten Fällen bereits Fahr- geld als abzugsfähig bezeichnet hat. Berkehrsänderungen: Berlin » Magdeburg , Lübeck . Im Ber - liner Stadt-, Ringbahn- und Vorortverkehr tritt eine abgeänderte Bestimmung über die Fortsetzung von Fahrten über das Ursprung» liche Ziel am 1. Mai in Kraft. Sie lautet: Wer über die Ziel» station seiner Fahrkarte hinausfahren will, hat für die Weiterfahrt bis zur Bestimmungsstation eine Zusatzkarte zu einein den Unter- schied der Fahrpreise nach diesen Stationen deckenden Betrage am Schalter, bei dem Zugführer oder diensthabenden Stationsbeamten vor Antritt der Weiterfahrt zu lösen. Von demselben Tage an gelten die Fahrkarten zwischen den vor Magdeburg gelegenen Stationen Burg, Stendal , Oebisfelde usw. einerseits und Dessau andererseits mit dem Aufdrucküber Zerbst " ohne weiteres auch über Käthen . Zwischen Magdeburg -Ort und Dessau -Ort selbst! gelten die Fahrkarten nach ihrem Aufdruck aber nur über Zerbst oder nur über Käthen . Die neuen Anlagen des Personenbahnhofes und der Eilgut- abfcrtigung in Lübeck werden ebenfalls am 1, Mai dem öffentlichen