Verkehr übergeben. Det jeßige Personenbahnhof und die Gilgut- 1 Nachschlüssels in die Wohnung; es fiel ihnen reichliche Beute zu. 1 abfertigung in den Räumen der früheren Frachtgutannahme Gestohlen wurden ein Baar Brillant- Ohrringe im Werte von Kurfürstendamm 121/122. werden mit dem 30. April geschlossen. Die Direktion, die Bau- 3000 m., ein Brillant- Armband im Werte von 1500 M., eine goldene inspektion, die Hauptkasse und die verschiedenen Bureaus der Ver- Damenuhr mit langer schwerer Kette und Brillantschieber mit taltung berbleiben bis zum Bezug des neuen Verwaltungs- mehreren fleinen Brillanten im Werte von 500 M. Bon den Tätern gebäudes im alten Stationsgebäude. fehlt jede Spur.
II. Bezirk( Halenfee, 10. Polizeirebier) Staiser- Wilhelm- Garten, III. Bezirk( nördlicher Ortsteil, 9. Bolizeirebier) im Lokal von Gebell, Uhlandstr. 138/139. IV. Bezirk( Friedenauer Drtsteil, Polizeirebier 7) im Restaurant Schütze, Bernhardstraße. Todesursachen im April. Die Krankheiten der Atmungsorgane Vier Mädchen verhaftet. Bier lodere Damen, die die Kriminalherrschten auch im weiteren Verlauf des Monats April unter den polizei schon seit langem suchte, wurden jetzt in Kuppelquartieren jahre, der am Tage der Wahl in Wilmersdorf wohnt oder am Drte Wahlberechtigt ist jeder Arbeiter mit dem vollendeten 25. Lebens tödlichen Krankheiten vor. In der Woche vom 5. bis zum 11. im Potsdamer Viertel berhaftet. Im vergangenen Sommer starben in Berlin an den Krankheiten der Atmungsorgane 110, wurden in Berlin einem japanischen Rechtsanwalt mehrere beschäftigt ist. Tuberkulose 90, Diphtherie und Krupp 13, Keuchhuften 10, Magen- tausend Mart in bar und ein Kreditbrief über 16 000 m. von Formulare zur Legitimation werden in der Gerichtsschreiberei tatarrh usw. 30, Masern und Röteln sowie Scharlach je 6, Kind einem Mädchen gestohlen, das der Rechtsanwalt hier tennen ge- des Gewerbegerichts, Brandenburgische Straße 1, Zimmer 4, von bettfieber 5, gewaltsam 11, sonst 322, insgesamt 605. In Ham- lernt hatte. Die Kriminalpolizei ermittelte, daß die Diebin eine 8-2 Uhr verabfolgt. burg starben an den Krankheiten der Atmungsorgane 40, Tuberku- gewisse Jda Thiele war. Das Mädchen war nach dem Diebstahl lose 40, Magentatarrh 14, Masern und Röteln 7, Kindbettfieber 3, nach Dresden gefahren und tauchte später in verschiedenen anderen Weißensee. Diphtherie und Strupp jomia Steuchhuſten je 2. Scharlach 1, ge- Städten auf. Vorgestern abend wurde die Vielgesuchte in einem Ein Unglücksfall hat sich vorgestern auf dem Antonplatz zu waltsam 25, sonst 153, zusammen 287. In Dresden starben an Supplerquartier in der Potsdamer Straße berhaftet. Bald darauf getragen. Der 31jährige Kutscher May Scholz, der bei dem FuhrAtmungskrankheiten 26, Tuberkulose 17, Diphtherie und Krupp wurde in der Steglizer Straße eine gewisse Else Förster ermittelt, unternehmer Heinrich in der Gäblerstraße in Stellung war, war fowie Magenkatarrh je 5, indbettfieber, Scharlach und Typhus die einem Herrn aus der Provinz außer einer erheblichen Summe mit einem leeren Fuhrwerk durch die Königstraße gefahren. Beim je 1, gewaltsam 7, sonst 89, insgesamt 154. In Leipzig starben die goldene Uhrkette, Ringe und andere Schmucksachen, zum Teil Einbiegen in den Antonplab nahm er die Surve etwas zu scharf, an Atmungskrankheiten 25, Tuberkulose 18, Magentatarrh 15, wertvolle Familienstücke, gestohlen hatte. Fräulein Förster war wodurch er das Gleichgewicht verlor und kopfüber vom Bock herKeuchhusten 4, Diphtherie und Krupp 1, Sindbettfieber 2, Scharlach mit der Beute nach Monte Carlo gefahren und erfb jetzt zurück- unterstürzte. Der Verunglückte blieb mit den Kleidern an den sowie Masern und Röteln je 1, gewaltsam 4, sonst 84, zu gefehrt. Schließlich wurde auch noch eine Dame in Männer Wagenrädern hängen und wurde eine große Strecke mitgeschleift. fammen 157. In Breslau starben an Atmungskrankheiten 31, fleidern verhaftet, die 21 Jahre alte Frida Melchert, die die Reise- Erst als die Pferde durch Passanten zum Stehen gebracht worden Tuberkulose 21, Magentatarrh usw. 8, Keuchhusten sowie Kindbett- begleiterin der Förster war. Sie geht nur in Männerkleidung waren, konnte der Bedauernswerte aus seiner schrecklichen Lage fieber je 2, Typhus 1, gewaltsam 6, jonit 113, insgesamt 184. aus und war längere Zeit„ Klavierspieler" in kleinen Kneipen. befreit werden. In besinnungslosem Zustande schaffte man ihn In Köln starben an Tuberkulose 23, Atmungsfrankheiten 22, Auch Ellen v. Schlieben geborene v. Below, die 22 Jahre alte nach dem Auguste- Bittoria- Krankenhause, wo schwere innere VerMagentatarrh 9, Scharlach 4, Diphtherie und Krupp 3, Kindbett internationale Hochstaplerin, wurde vorgestern endlich verhaftet, legungen und eine Gehirnerschütterung beim ihm festgestellt fieber sowie Majern und Röteln je 2, Keuchhusten und Typhus je 1, nachdem sie sich bisher mit großem Geschid allen Nachforschungen wurden. gewaltsam 6, sonst 85, insgesamt 185. In Frankfurt a. M. starben entzogen hatte. an Atmungsfrankheiten 26, Tuberkulose 13, Keuchhusten 3, Masern und Röteln sowie Magentatarrh usw. je 2, gewaltsam 7, sonst 52, insgesamt 105.
273 Fuhren Brandschutt waren bis vorgestern abend von der Garnisontirche abgefahren, und noch lagern dort zirka 100 Fuhren, beren Befeitigung bis zum Sonnabend erfolgen foll. Die Bruch schuttmassen werden in der Neuen Friedrichstraße abgelagert und von dort abgefahren. Einige Schwierigkeiten verursacht die Beseitigung der herabgestürzten Eisenteile, die geschmolzen oder ber bogen sich im Innern der Kirche bis drei Meter hoch emportürmen. Um diese Eisenteile gefahrlos zu beseitigen, wurde gestern ein Gerüst aufgestellt, von welchem aus die Fortschaffung der Eisen träger erfolgt. Auch die Feuerwehr dürfte im Laufe des morgigen Tages ihre Tätigkeit an der Brandstelle beenden, wo sie nicht weniger als zehn Tage beschäftigt war.
Garnisonkirche und Boltsschule.
Uns wird gefchrieben: Als die Kinder und Lehrer der hinter der Garnisonkirche liegenden 21. und 24. Gemeindeschule am Mittwoch um 7 Uhr zum Beginn des Unterrichts tamen, mußten sie wieder nach Hause geBeginn des Unterrichts tamen, mußten sie wieder nach Hause geschickt werden, weil im Schulhause gepflastert werden sollte. Im Schulhause? Jawohl, denn die drei Eingangstüren waren- ent gegen den Polizeivorschriften-mur nach innen zu öffnen. Man dente sich ein Gebäude von zirka 1400 Kindern besetzt, das nur drei verhältnismäßig schmale Treppenausgänge hat, deren Türen nach innen schließen!
Dr. Papes Dienstentlassung. Die Komödie mit unserem haben sich Einbrecher, die in der vorlegten Nacht in das Herren fünfviertel Jahre dauerte die Disziplinaruntersuchung gegen Aus der Chronik der Einbruchsbiebstähle. Neu eingekleidet ersten besoldeten Schöffen scheint zum Schluß zu kommen. Nahezu Konfektionsgeschäft von Sachs in der Reinickendorfer Straße 92 Dr. Pape mit allen ihren Nebenumständen. Vor zirka einem eindrangen. Sie erbrachen die Schlösser und hatten nun freien Monat fand Termin vor dem Kreisausschuß statt und jetzt erst Butritt zu dem Laden. Unter den vorhandenen Beständen suchten sidert das Resultat durch, welches die Verurteilung auf Dienst fie fich die besten Anzüge aus und fleideten sich damit an. Ihre entlassung ausspricht. Mit peinlicher Sorgfalt wurde die Ent alten, abgetragenen Anzüge ließen sie im Laden zurück. Bielleicht scheidung bisher zurückgehalten, weshalb, erscheint uns unerklärlich. werden sie ihnen noch zum Verräter werden. Als Beute schleppten Die gesamte Bevölkerung hat Interesse an dem Urteil, war sie die Einbrecher Anzüge und Stoffe im Werte von 1500 M2. mit. Doch wohl mit wenigen Ausnahmen auf verschiedenen Gebieten Ein weiterer Konfektionsdiebstahl wurde nachts auf dem Grundstück mit diesem Herrn in Konflikt geraten. Dr. Pape wird ganz selbstChauffeestraße 88 ausgeführt. Eine aus mehreren Mitgliedern verständlich von dem Rechtsmittel der Berufung Gebrauch machen. bestehende Einbrecherbande brach in das Herrengarderobengeschäft von Grünberg ein und stahl für nahezu 2000 m. Herren- und Französisch- Buchholz . Knabenanzüge. Ein schwerer" Diebstahl wurde in der NiederTage der Einkaufsgenossenschaft der Berliner Molkereibefizer am Anleihe von 23 000 m. zur Bestreitung der Kosten für den zum Die lette Gemeindevertretersitzung stimmte der Aufnahme einer Lehrter Bahnhof berübt. Dort fielen den Tätern für 600 M. ge- Bau der Industriebahn zu erwerbenden Grund und Boden und einer füllte Getreidesäde zur Beute. Anleihe von 30 000 m. als erste Rate zum Bau der Schule zu. Ein neuer Dachstuhlbrand tam gestern um 11 Uhr zur Kenntnis Beide Summen sollen der Kreis- Sparkasse, die erstere zu einem der Feuerwehr. Diesmal brannte der Dachstuhl des Hauses Garten- Binsfuß von 5 Broz. und die letztere zu 7 Proz. entlichen werden. straße 118, nahe der Elsasser Straße, nur wenige Häuser von der Gs foll ferner ein neues Sprißenhaus mit Steigeturm und einigen ersten Brandstelle Schröderstraße 15 entfernt. Auf der letzteren ist Wohnungen zur eventuellen Unterbringung der durch Brandschaden der Edturm nachträglich eingestürzt und hat das Dach durchschlagen. obdachlos gewordenen Familien erbaut werden. Berfonen find dabei glüdlicherweise nicht verlegt worden. In der mit 18 100 M. Kosten veranschlagt ist, wird die nächste Sigung noch Das Projekt, das Gartenstraße 118 stand der Dachstuhl des Borderhaufes in Flammen. einmal beschäftigen. Desgleichen wird die nächste Sigung über den Diese hatten an dem Inhalt der vielen Bodenverschläge reiche Bau einer neuen Leichenhalle mit daranschließender Wohnung für Nahrung gefunden, so daß mit mehreren Schlauchleitungen Wasser den Totengräber beraten. gegeben werden mußte, bebor es gelang, den Brand, der ebenfalls borjäglich angelegt worden ist, zu löschen. Der Schaden ist in Potsdam . beiden Fällen sehr erheblich und trifft auch Mieter, die nicht versichert sind. Auf der Fahrt nach der Brandstelle verunglückte eine mechanische Leiter durch Nabbruch und blieb liegen. Die Besatzung tam mit dem Schrecken und einigen Verstauchungen davon. An der siebenten Abendstunde tam gestern in dem Gdhause Prenzlauer Allee- Friedrichstraße schon wieder ein Dachstuhlbrand aus. Die Feuerwehr war bald mit sechs Löschzügen zur Stelle und griff über drei mechanische Leitern von beiden Straßenfronten mit mehreren Dampfsprißenrohren ein. Trotzdem dauerte es fast eine Stunde, bis die Getvalt des Feuers gebrochen war. Es liegt wieder Brandstiftung vor. Während des Brandes stodte der Straßenbahnberkehr in der dortigen Gegend.
Alle großen Unglüde in Schulen, auch das legte in Amerika , find infolge diefer Bauweise entstanden. Wußten die Behörden davon? gewiß, es wurde ihnen bei jeber jährlichen Baubesichtigung unter die Nase gerieben. Daß sie jetzt schleunig eine Wenderung eintreten ließen, beweist, daß sie es sehr wohl wußten. Die Türen sind nun glücklich umgesetzt, aber dabei haben die Flure aufgerissen werden müffen. Ghe auf dem Instanzenwege ein paar Meter Asphalt gelegt werden, das kann den Kindern noch ein paar Tage Ferien bringen. Die hier geplante Schule ist überhaupt eine Menschenfalle. Su derselben führt nur ein schmaler, wenig mehr als 3 Meter breiter Gang, der um die Garnisonkirche herumführt, und auf der einen Seite durch die Mauern der Kirche und auf der anderen Seite durch Straßensperrungen. Die Heiligegeiftstraße von der Heiligegeist etwa 5 Meter hohe Mauern abgegrenzt ist. Nach hinten zu ist das gaffe bis zur St.- Wolfgangstraße, die Heiligegeiftgaffe von der Grundstück durch die Stadtbahn abgeschlossen. Der schmale Gang Heiligegeiststraße bis zur Spandauer Straße werden behufs um die Kirche ist der alleinige Ausgang. Und nun dente man sich, Asphaltierung vom 23. d. M. und die Viktoriastraße vom Kemper der Brand wäre in der Schulzeit ausgebrochen. Der einzige Aus- play bis zur Margaretenstraße vom 27. b. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.
weg im Flammenmeer. Das Dach der Turnhalle und Rektorwohnung in Brand. Der Schulhof im Funkenregen und 1400 Kinder in dem Schulgebäude!
Vorort- Nachrichten.
Seglerunfall. Gestern in der Mittagsstunde fenterte zwischen der Bootsbauerei Tübbed und dem Depot des föniglichen Wasserbauamtes ein Segelboot in der Havel . Die Infaffen hatten mit dem Sonderklassenboot eine Partie von Berlin nach Potsdam unternommen und erlitten kurz vor ihrem Ziel den Unfall. Dem Kapitän Meier bom Regierungsdampfer Mart" gelang die Rettung der Infassen, die ohne Schaden die Seimfahrt per Bahn antraten.
Kommunales.
Aus der Stadtverordneten- Versammlung. Die Zahnpflege der Schulkinder wird durch den Beschluß, den die Stadtverordnetenversammlung gestern gefoßt hat, schwerlich gefördert werden. Ueberwachung, aber feine Behandlung- das ist der Standpunkt, auf dem die Mehrheit beharrt. Der Ausschuß, der diese Angelegenheit vorzuberaten gehabt hatte, war weiter gegangen. Aber die Getreuen Caffels machten das nicht mit. Warum eine leberwachung der Zahnpflege nicht ohne gleichzeitige Behandlung der Zähne denkbar ist, das wurde bon unserem Genossen Dr. Wehl dargelegt. Er hob herbor, daß die Zahnbehandlung eine vorbeugende Maßregel zum jenseits der Spree in der Tauroggener Straße 9 eröffnet. Die zunächst mal für einen Schulfreis versuchsweise im Anschluß an Eine neue Säuglingsfürsorgestelle wird am heutigen Tage Schuß gegen Krankheiten mancherlei Art ist. Doch der Gedanke, Sprechstunden in den hiesigen Säuglingsfürsorgestellen finden statt: ein Krankenhaus eine Schul- Zahnklinit einzurichten, wurde nur in Fürsorgestelle I, Am Lüßom 12a: Dienstags, Freitags und Sonnabends von 2-3 Uhr nachmittags; in Fürsorgestelle II, Schiller- bon einer Minderheit unterstützt. Was übrig blieb und den Beifall straße 42: Montags und Donnerstags von 2-3 Uhr nachmittags; der Mehrheit fand, ist so wenig, daß der Magistrat in diesem in Fürsorgestelle III, Scharrenstr. 32: Dienstags und Donnerstags Beschluß einstweilen eine Mahnung sehen wird, etwas für die bon 1-2 Uhr nachmittags; in Fürsorgestelle IV, Nehringstr. 11: Bahnpflege der Schulkinder zu tun. Montags, Mittwochs und Freitags von 2-3 Uhr nachmittags; in Fürsorgestelle V, Tauroggener Straße 9: Dienstags und Freitags bon 2-3 Uhr nachmittags.
Was war der Grund, daß die städtischen Behörden eine solche Bauftelle für die Schule fauften? Das Grundstück war ein Rest des alten Grünen Grabens, nach der Erbauung der Stadtbahn von Spekulanten für ein Spottgeld erworben, um es ber Stadt um den zehnfachen Breis aufzuhängen, trotzdem ihr billigere und gesundere Baupläze angeboten wurden. Die sanitären Verhältnisse spotten aller Beschreibung. Das Hauptgebäude steht so recht auf dem alten Grünen Graben. In seinen Stellerräumen stinkt es pestialisch. Ein Teppich, den der Schuldiener statt auf dem Boden im Sommer im Keller aufbewahrt hatte, stant so entseglich, daß er wieder aus dem Konferenzzimmer entfernt werden mußte. Die Luft in der unteren Etage ist nicht viel besser, namentlich an der nach der Stadtbahn zu gelegenen Seite. Hier ist noch nie ein desinfizierender Sonnenstrahl In den Fürsorgestellen, die das ganze Jahr hindurch geöffnet in die Räume gedrungen, da die nur ein paar Meter entfernte find, wird fachkundiger Rat über Säuglingspflege und Säuglings Stadtbahn alles Licht abschneidet. Bis vor kurzem waren an der ernährung erteilt und auf Wunsch gute Kindermilch in Halbliter Stadtbahnseite keine Doppelfenster. Das Geräusch der Züge störte flaschen zum Preis von jetzt 10 Bf. abgegeben. Unbemittelte können im Unterricht ungemein. Die Kinder fahen unwillkürlich nach die Milch auf Empfehlung des Armenkommissionsvorstehers und den vorüberfahrenden Zügen. Was tat man? Man ließ die bei Haltekindern( für die kein Pflegegeld von der Stadt gezahlt Gemeinde hingewiesen durch einen Antrag, den die sozialunteren Hälften der Fenster mit weißer Tünche streichen, wird) des zuständigen Waisenrats unentgeltlich erhalten. Auf An- demokratische Fraktion eingebracht hatte. Warum soll nicht auch ordnung des Arztes der Fürsorgestelle wird die Nahrung nötigen in den Sommermonaten die notwendige Hülfe gewährt werden? wodurch statt Licht eine angenehme Dämmerung Selassen entstand. Im Sommer ist es auch an den schönsten Tagen falls in trintfertigen Portionen berabreicht. Unbemittelte können Der Antrag, der das fordert, wurde von unserem Genossen Borg
den
erhalten.
An stillende Mütter werden Stillprämien gewährt, und zwar in der Hauptsache an solche Mütter, denen wegen ihrer wirtschaft lichen Verhältnisse ohne die Beihülfe das weitere Stillen ihres Sindes nicht oder nur schwer möglich wäre.
der Benutzung der Fürsorgestelle ausgeschlossen. Boraussetzung für Kinder, die das erste Lebensjahr überschritten haben, find von bie Benußung der Fürsorgestellen und die Milchabgabe ist, daß die Kinder in der Regel wöchentlich einmal dem Arzt in der Fürsorgestelle vorgestellt werden.
während des Unterrichts nicht möglich, die Fenster zu öffnen, nicht bloß des Geräusches, sondern auch des stinkenden Lokomotivenrauches wegen. Auch sonst ist für die hygienischen Bedürfnisse der Schule und Lehrer aufs jämmerlichste gesorgt. So lange die Schule steht, wünscht das Kollegium eine eigene Slofettgelegenheit; alljährlich aber vergeblich. Die Lehrer müssen die Kinderklosetts auf dem Sofe bes mugen und da sie das in den Baufen nicht gut mit ihrem Anstandsgefühl vereinigen können, und man es ihnen, fintemal fie die Kultur der high- life noch nicht angenommen haben, nicht verdenken kann, Die Stadtgemeinde hat zur weiteren Förderung des Selbst. so find sie genötigt, während der Unterrichtsstunden die Klassen zu verlassen. Der Gesundheitszustand im Kollegium ist daher auch der denkbar schlechteste. Im vergangenen Quartal waren vier Lehrer erkrankt, zwei babon sind noch nicht wieder hergestellt, abgesehen von zahlreichen Erkrankungen von furzer Dauer."
Das sind ja jämmerliche Schulzustände, die im vorstehenden geschildert sind; sie sind einer Stadt wie Berlin geradezu unwürdig. Uns scheint nach Lage der Sache das ganze Schulgebäude für Schulzwede überhaupt gänzlich ungeeignet und wir halten es für dringend notwendig, sobald wie möglich auf Ersatz zu finnen.
Durch Arbeitslosigkeit in den Tod getrieben wurde der 27 Jahre alte Mechaniker Theodor Kerste aus der Kösliner Straße 6. Vor mehreren Wochen verlor St. seine Stellung und seitdem hatte er vergeblich versucht, wieder neue Beschäftigung zu erhalten. Er wußte schließlich nicht mehr, wovon er sich ernähren sollte und in der Berzweiflung griff er zum Strid. Er erhängte sich gestern in feiner Wohnung, und als man die Tat entdeckte, war der Lebensmüde be
reits tot.
Bielleicht hat mancher der Freifinnigen sich von der Erwägung teiten lassen, daß die Arbeiterkinder schon deshalb keine Zahnbehandlung brauchen, weil fie oft nichts au beißen haben. Die Not der hungernden Kinder ist in diesem Jahre besonders groß. In der Stadtverordnetenversammlung ist in den letzten Monaten mehrfach die Frage erörtert worden, wie die Stadt ihnen helfen könne. Von neuem wurde gestern auf diese Pflicht der
mann begründet mit den Erfahrungen, die bei den Kinderspeisungen des Monats März gemacht worden sind. Wenn im März diesmal 222 000 Portionen Mittagessen gegeben werden mußten, fo liegt es auf der Hand, daß die Gemeinde nicht vom baß man in solchen Fragen nicht Sparsamkeitsgründe den AusApril an plöglich ihre Hülfe versagen darf. Borgmann forderte, schlag geben lasse. Herr Cassel versicherte, auch für ihn sei der Kostenpunkt kein Grund, etwas zu unterlassen, was nötig sei. Solche Versicherungen flingen ja sehr schön. Aber wir wollen stillens dem Charlottenburger Hauspflegeverein Mittel zur Ver- abwarten, ob nicht der Ausschuß, dem der Antrag überwiesen fügung gestellt, um unbemittelten Schwangeren, ver- wurde, am Ende zu dem Ergebnis kommen wird, daß eine Forts heirateten und unverheirateten, schon in den letzten Wochen sehung der Kinderspeisungen nicht nötig sei. bor der Entbindung Unterſtübungen meist fräftiges Mittageffen auf die Dauer von vier Wochen zu gewähren, damit sie demnächst imftande sind, ihr Kind möglichst selbst zu nähren. Der Hauspflegeverein hat dazu eine besondere Borernährungsabteilung eingerichtet, deren Geschäftsstelle sich Marchstr. 7f befindet und Dienstags und Freitags von 10-11 Uhr vormittags geöffnet ist. Bedürftige Schwangere, die diese Unterstützung in Anspruch nehmen wollen, haben sich schon möglichst lange vor der voraussichtlichen Entbindung dort zu melden.
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Die Inanspruchnahme der Fürsorgestellen und die Borernährung, und der Bezug der Milch usw., auch dann, wenn er ganz unentgeltlich erfolgt, gilt nicht als Armenunterstüßung. Wilmersdorf .
Die Neuwahlen zum Gewerbegericht sind nunmehr ausgeschrieben. Der Ort ist in vier Wahlbegirle eingeteilt entsprechend den Polizei rebieren. Die Wahl der Arbeitnehmer findet am Mittwoch, den 27. Mai, bon nachmittags 4 Uhr bis abends 9 Uhr statt. Der I. Bezirk( alter Ort, 8. Polizeirevier) wählt Viktoria- Garten,
Agitationsverein für Landsberg - Solbin. Heute abend 8%, Uhr Bersammlung im Gewerkschaftshause. Gäste willkommen.
Eingegangene Druckfchriften.
Alkohol
Bon der Nenen Zeit"( Stuttgart , Paul Singer) ist foeben bas 30. Heft des 26. Jahrgangs erschienen. Es hat folgenden Inhalt: Sum 1. Mai. Die Maifeiervereinbarung. Von Wilhelm Dittmann ( Frankfurt a. M.). Das Glanzjahr. Bon Wilhelm Düwell. und Frauenarbeit. Von F. van der Goes. Die Heilsarmee und bie Arbeiterklasse. Bon Jda Altmann. Berufung gegen Schwurgerichts. L'ouvrière en France. Bon Therese Schlesinger . Notizen: Woher tommt urteile. Von Th. Huth. Literarische Rundschau: Karoline Milhaud, bie ständige Sunahme der Unfälle? Bon E. G.- Zeitschriftenschaut.
Die Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3.25. pro abonniert werben. Das einzelne Heft tostet 25 Pf. Duartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Poft nur pro Duartal Brobenummern stehen jederzeit zur Verfügung.
Ein Einbruchsdiebstahl wurde am Mittwochabend bei dem Kaufmann Nather, Blücherstr. 21, verübt. Die Täter gelangten mittels Wilhelmsaue 114/115. Berantwortlicher Redakteur: Georg Davidsohn , Berlin , Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW.