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Betriebsstörungen herausfinden und der Arbeiter wird sein Recht nicht erhalten. In einigen Fabriken ist es durchgeführt, daß Bruch bezahlt wird, auf den meisten jedoch nicht. Sehr oft wird von den Beamten unter allen Umständen verlangt, zu arbeiten, wenn nachher die Ware nichts taugt, wird nicht bezahlt. Wenn die Arbeiter dann klagen, werden sie entlassen. Bruch lägt sich sehr gut vermindern durch gutes Glas, gute Kühlöfen und genügend Einträger. Die Klagen der Unternehmer würden sofort ver- schwinden, wenn die Einträger eine vernünftige Bezahlung und Behandlung erhalten. Die Glasarbeiter dürften die Einträger auch nicht als minderwertig betrachten, sondern als Arbeitsbrüder. Wenn den Einträgern in den Kantinen icdoch stinkende, durchaus ungenießbare Nahrung vorgesetzt wird, so ist es erklärlich, daß sie solchen Verhältnissen entfliehen. Wir müssen verlangen, daß wir den vollen Ertrag unserer Arbeit erhalten. Folgende Resolution gelangt zur Annahme: Fast in allen Flaschenfabriken fordern die Industriellen und deren Beamte, daß die Arbeiter verpflichtet sind, schlechtes Glas zu verarbeiten, trotzdem die Gewißheit besteht, daß die davon angefertigten Flaschen unbrauchbar sind. Werden dann aber die Flaschen dem Kühlofen entnommen, dann werden dieselben als untauglich zum Verkauf verworfen. Da aber auch zugleich durch die Verarbeitung von schlechtem Glas ungemein viel Bruch cnt- steht, beschließt die Konferenz der Flaschcnmacher, daß die Ar- heiter für alle von schlechtem Glas angefertigten Flaschen Bc- Zahlung verlangen und ebenso der dem Glasmacher im Kühlofen entstandene Bruch bezahlt wird. Weiter fordert die Konferenz, daß auch dem Arbeiter eine Entschädigung für die Zeit gegeben wird, in der wegen schlechten Glases nicht gearbeitet werden kann. Zum Punkt 6: Der Arbeitsnachweis sprach Girbig: Der Arbeitsnachweis gehört in die Hände der Arbeiter, weil sie über ihre Arbeitskraft zu verfügen und zu bc- stimmen haben. Die Unternehmer erklären jedoch, sie hätten zu bestimmen, da sie die Arbeit vergeben. Seit 1901 hätten die Flaschcnmacher keinen Einfluß auf den Arbeitsnachweis. Durch den Kraienkamp werden die Kollegen ausgesperrt, welche für unsere Interessen eintreten. Bei Sperren werden die Arbeiter auch von den nicht berührten Firmen gesperrt, sie erhalten dort keine Arbeit. Sperren wirken nur dann, wenn wir die Kollegen aus der Fabrik herausziehen können und niemand hineinkommt. Wir brauchen hier keine besondere Resolution, hier sind für uns die Beschlüsse der modernen Arbeiterschaft maßgebend. Breitholz legt folgenden Antrag vor: In Anbetracht, daß wir die Macht der Organisation fördern wollen, beschließt die erste Flaschenmacherkonferenz, daß, sobald der Vertrauensmann erfährt, daß Kollegen auf einer anderen Fabrik in Arbeit treten wollen, er sich mit dem Vertrauensmann der betreffenden Zahlstelle in Verbindung zu setzen oder sich an den Hauptvorstand zu werden hat« um Auskunft über die Ver- I)ältniss? zu erhalten." Der Antrag Breitholz gelangt zur Annahme, ferner ein Antrag P h i l i p p- Stralau: Die 5tonferenz möge beschließen, den Vorstand zu beauf- tragen, Ilmfrage bei jenen Fabrikanten zu halten, welche dem Ring nicht angeschlossen sind, ob diese Willens sind, mit uns einen paritätischen Arbeitsnachweis zu errichten." Der folgende Punkt betraf Die Jlnschcnmaschine. E. Girbig: Schon vor Jahren habe man Maschinen gehabt, jedoch hatte stets sehr gutes Glas verarbeitet werden müssen. Man scheine mit dem Geschrei über die neue Erfindung einen gewissen Zweck zu verfolgen. Das Patent kostet 16 Millionen; nun hätte der europäische Verband 12 Millionen aufgebracht. Wenn das Patent wirklich gut und cinwandsfrci sei, so hätten die Heye und Genossen es sicher sofort erworben. Wir begrüßen jeden Fortschritt, da er zum Nutzen der Menschheit führt. Bei Einführung der Setz- niaschine bei den Buchdruckern sei es diesen möglich gewesen, kraft ihrer Organisation alles zu regeln. Nun wünschen die Kollegen einzelner Zahlstellen für die Flaschenmacher höhere Beiträge zu erheben; der Unterstützungsfonds solle zentralisiert werden. Slra- lau hätte jetzt den 70 Pf.-Beitrag eingeführt. Redner weist darauf hin, wenn die Flaschen alle so seien, wie die Flasche, welche den Delegierten zur Ansicht vorgelegen, so brauchten wir die Maschine sicher nicht zu fürchten. In seinem Schlußwort geht Girbig auf die Frage der Unter- stützungsfonds ein. Das Geld müsse am Orte bleiben, um etwa notwendige Ausgaben decken zu können, es müssen Bestimmungen getroffen werden, daß Kollegen, welche jahrelang an einem Orte bezahlt haben, an einem anderen Orte eventuell auch Unterstützung erhalten. Punkt 8 der Tagesordnung betrifft die Internationale Verbindung- Referent A. Gebel-Berlin weist zunächst auf die früheren Beschlüsse hin(Jena , Hannover ). Redner erläuterte dann noch des näheren die Verhältnisse mit England. Es sei notwendig, daß die Kollegen in Versammlungen zum nächsten internationalen Elasarbeiterkongreß Anträge stellen, damit diese dann vcröffcnt- licht werden können. Der Kongreß müsse für einen Sekretär sorgen in einem Lande, wo die Kollegen mehrere Sprachen beherrschen. Die Unternehmer hätten sich international vereinigt, auch unsere Pflicht sei, darauf hinzuwirken, daß eine feste internationale Organisation geschaffen werde. , Es gelangen folgende Anträge Stralau zur Annahme: Um die engere Verbindung unter den Flaschnimachern zu fördern, sollen sich die Konferenzen im Anschluß an die General- Versammlung wiederholen. Droben in mehreren Flaschcnfabriken Streiks auszubrechen, wozu nicht genügend Mittel vorhanden sind, um dieselben tat- kräftig zu unterstützen, so ist solchen Orten der Vorzug zu ge- ivähren. wo die Lohnverhälinisse am schlechtesten sind oder es sich um die Existenz der Organisation handelt. Nach einer Debatte über die Maifeier erhält Girbig das Schlußwort: Wir haben uns über alle Fragen ein klares Bild geschaffen, alle Punkte Ivaren gleich wichtig, alle Delegierte waren von dem Gefühl beseelt, etwas Gutes zu leisten. Wir bedürfen nicht nur der gewerkschaftlickicn, sondern auch der politischen Organisation. Es ist unser Streben, das Ziel möglichst schnell zu c-�efchen. Huö der Partei. Dtt Kongreß der sozialdemokratischen Partei Englands. London . 21. April. sEig. Ber.) Der Kongreß der sozialdemokratischen Partei<S. D. P.) tagte tn Manchester und war von 160 Delegierten besucht. Dem Jahresberichte ist zu entnehmen, daß die S. D. P. jetzt 12 000 Mitglieder zählt. Die Parteidruckerei hatte einen Umsatz von 7000 Pfd. Sterl. Bei den städtischen und anderen lokalen Wahlen erhielten die Parteikaudidaten 35 721 Stimmen. Die w i ch t i g st e D e b a t t e des Kongresses betraf die Frage des An- s ch I n sses an die Arbeiterpartei. Von den Rednern für den Anschluß find die Genossen K n e e(Schrissctzer) und H y n d m a n zu nennen. Knee sprach ganz im Sinne der Marrschen Briefe an Bolte und der Kritik von Engels, wonach die Aufgabe der Sozialisten darin besteht, innerhalb der Arbeiterbewegung zu wirken und sie zum revolutionären Bewußtsein zu erziehen. Hyndman meinte. eS gab eine Zeit, wo es für die Sozialisten am besten war. außerhalb der Arbeiterbewegung zu stehen. Jetzt aber hat sich die Lage ge- ändert. Eine tüchtige sozialistische Minderheit könnte innerhalb der Arbeiterpartei für v:e Vorbereitung des sozialistischen Gedankens sehr viel leisten. Gegen den Anschluß sprachen u. a. die Genossen O ll e l ch. La r in i ch a e l und Piers o>,. Queich behauptete. daß die Arbeiterpartei noch lange nicht sozialistisch ist, em Anschluß an die Arbeiterpartei würde einem Geständnis gleichkommen, daß die Sozialdemokratische Partei seit Jahren eine falsche Taktik ver» folgte und daß die rote Fahne in die Tasche gesteckt werdet» müßre. Cor michael sprach iin selben Sinne. Pierson »neinte, die S. D. P. könnte sich ebenso g»lt den Neutheologen an- schließen, da auch diese dem Sozialismus zustrebten. Die Abstimmung über diese Frage ergab folgendes Resultat: 130 gegen, 30 für den Anschluß. Alle anderen Resolutioneii und Debatten betrafen innere Orga- nisationssragen und Partciangelegenheiten. Maifestblättcr. Die Mainumuier desWahren Jacob" gelangt in den nächsten Tagen zur Ausgabe. Sie wird enthalten die farbigen BilderZ u m ersten Mai" und«Flott enveriilehruiig", sowie die Iveiieren BilderMaifeier 1008",Vorsorglich",Der Herr Divisionspfarrer".Befähigungsnachweis für ausländische Diplo- maten",Der Sprachenparagraph",Russischer Bettler", Studie von Rudolf Hannich.Nachklänge vom Jonrnalisteu- streik",Der Talismann des Freisinns",Der Modernist in der Küche",Frommer Wunsch" undDer Blockabgeorduete in den Ferien". Der textliche Teil der Nummer bringt die GedichteWir kommen!" von L u d lv i g Jessen,Neichsvereinsgesetz",Frennd- schastliche Begegnung" von A. Scholtz,De schlabbe Boblezei",Lob der Unschuld",Wir wollen den Frühling" von Clara Böhm- S ch u ch.Junker Lenz".Er demonstriert nicht" undRussischer Bettler": aus den zahlreichen Prosabeiträgen erwähnen wir die HumoreskeEin fröhliches M a i f c st" von Alwin Rudolph und1999. Ein Traum in der Mainacht". Der Preis der 16 Seiten starken Nummer ist 10 Pf. Die Mainummer deSSüddeutsche» Postillon" ist im Verlage des Genossen M. Ernst in München erschienen. In weihevoller Tönung gibt sich das Titelbild, eine mächtige Opferflamme in die Höhe sendend. Das farbige Vollbild, daS Caudinische Joch behandelt den Jourlialistenstreik im Reichstage. Diabolo. gibt eine Zeichnung: Die Liebe hört nimmcr auf. 8. F.s Mißlungener Pflichteifer ist eines der besten Bilder auS deutschem Patriotenleben. Auch ein Demonstrierender. Steinbergs Schlußbild zur Mainummer. Eine Beilage enthält Adolf Menzels berühmtes Eisen walz werk, das den Dichter des Postillions zu einem Mairilf begeistert. E. Kl., Maienhoffnung <Ged.) Maigedanken. Rot und gelb sGed.) Bemerkung (Geb.) Schweres Dasein. Das Kaviar fäßchen, eine Humoreske. Der Junker, Geb. von L. P. Glossen. An den Freisinn(Geb.) Immunität und Disziplin(Geb.) Der alte Diplomat an seinen Sohn(Geb.) Interessante Beiträge vom Abderiden und seinen Ge- nossen. Preis 10 Ps. Die österreichische Maifcstschrift, die im Verlage der Wiener Volksbuchhandlung, Jgnaz Brand u. Co., Wien VI, Gumpendorfer Straße 18, erschien, weist einen Fortschritt in der Ausstattung auf. Die Beilage ist auf besserem Papier in Schwarzdruck hergestellt, wodurch das BildEin Triumphzug der Freiheit" nach einen» Stiche aus der französischen Revolutionszeit ungemein ge- ivinut. Das Titelbild zeigt einen jugendfrischcn Mädchenkops. AuS dem sorgfältig zusanimengestellten, mehr belletristischen Jnhalle nenne» wir die Aufsätze von Dr. Otto Bauer , Karl Leuth n er, Hugo Schulz . Hans Pilz, Max Winter, Adolf Braun und Etbin K r i st a n. Die Festschrift, die Dr. E l l e n b o g e n redigiert hat, kostet 20 Heller._ Maifcierbeschlüsse. Das GcwerkschaftSkartell, die Gewerkschaftsvorstände und die Parteileitung zu Dortmund haben tn gemeinschaftlicher Sitzung nach lebhafter Diskussion die Abmachung zwischen P a r t e i v o r st a ii d und G c n e r a l k o m n» i s s i o n als für Dortmund nicht bestehend gemäß der Frankfurter Resolution erklärt. DaS Gewerlschaftskartell in K ü l n erklärte sich gegen die Vereinbarungen deS Parteivorstandes mit der Generalkommission, sie seien unglücklich formuliert irnb undurchführbar. Die statutarischen Bestimmungen der Gewerlschaften würden durch sie zum Teil einfach außer Kraft gesetzt. Nack längerer Debatte wurde die Ne- soliitioil des Franlfurter Kartells und der Parteiinstanzen an- genommen._ Eine Zentralbibliothek für den Wahlkreis Dortmund . In Dort- mund wurde eine Vereinbarting zwischen GewerlschaftsauSschuß und Zciitralvorstand der Partei getroffen, daß die Bibliothek deS Kartells auch den organisierten Parteigenossen des ganzen Wahl- krcises zur Verfüginig stehen soll. Die Bibliothek soll nach dem Ge- bände derArbeiler-Zcitling" verlegt werden, wo auch ein L e s c- z im m er eingerichtet werden soll. polizeUicdes, Gcncbtlicheo ufw. In die deutscheFreiheit" zilriickgckehrt ist der Genosse Robert Müller vomSächsischen V o l k s b l a t t" in Zwickau . nachdem er zwei Monate Gefängnis wegen angeblicher Beleidigung verbüßt hat._ Sozialea. Die Rentcnbcschncidimgsrelsckommission. Bliebet die oberamtliche Bereisluig mehrerer landwirtschaftlicher BerusSgciiossciischaftsbezirke enthält der Geschäftsbericht des Reichs- versicherungöamts für das Jahr 1907 recht bemerkenswerte Angaben. Die Klagen der land-»md forstwirtschaftlichen Unternehmer und der ihnen nahestehenden Kreise, beispielsweise der preußischen Land- wirtschastskamlnern, über das Anwachsen der Ulifallastcii waren bestündig gestiegen. Um die Berechtigung dieser Klagen nach- zuprüfen, die Ursachen der Steigerung zu erforschen und Mittel zur Abhülfe zu suchen, wurde eine größere Anzahl von Seklionsbezirlen mehrerer landwirtschaftlicher Berilfsgeliosscilschaften von zwei Mit- gliedern des RcichsversicherungSaintS bereist. Zahlreiche berufsgenossenschaftliche Organe aller Art wurden herangezogen, die Rciiteneuipsäiiger von neuein ärztlich untersucht und zum großen Teil von den Kommissionsnütgliedern persönlich begutachtet. Bei diesen eingehenden örtlichen Erhebungen sind, wie der Bericht des ReichSverjicherungsamts hervorhebt, nicht nur die sich nach den geltenden Reichsgesetzen bietenden Mistel zur Abhülfe, soiidern auf Wunsch deS Staatssekretärs des Innern auch gesetzgeberische Maßnahmen ins Auge gefaßt worden, welche unter Vermeidung eines Rückschrittes in der vom Gesetze beabsichtigten sozialen Für- sorge zur Beseitiguii�dorgcfimde'.ler Mißstände vorzuschlagen wären- ES haben deshalb zeitweise an den Bereisungen auch zwei Be- auftragte deS ReichSamtS des Innern, ferner mitunter je ein Be- auftragter der preußischen Minister des Innern und für Medizinal- angelegenhciten teilgenommen. Diese Erhebungen haben sich bisher auf die Bezirke der Brandenburgischen und der Rheinischen land- wirtschaftlichen Berufsgeiiossenschaft erstreckt, lieber das sachliche Ergebnis der Erhebungen bemerkt das ReichSocrsicherungSmnt. daß es in zahlreichen Fällen an der für die zntreffende Beurteilung der Erwerbsunfähigkeit erforderlichen Aufklärung der medizinischen und sonstigen Verhältnisse gefehlt hat und daß insbesondere bei der Kon- trolle der laufenden Renten vielfach bessere Veranstaltungen ge- troffen werden sollten als bisher. ES fei nach den Erhebimgen wahrscheinlich, daß die Rentenlast wegen der Unzulänglichkeit der Ermittelungen in vielen Fällen nicht unwesentlich höher ist, als sie fein würde, wenn die vorgefiindenen Mängel beseitigt oder nach Möglichkeit gemindert wäre». Hiernach ist bei den Revisionen von der Notwendigkeit gesetz­geberischer Maßnahmen borläusig nichts zu spüren gewesen. Viel- mehr wird die Nentengelvährung an Unberechtigte und die Be- willigung zu hoher Renten auftechnische Mängel im VerwaltungS- apparat" zurückgeführt. Gehen derartige Erhebungen dnrchans fehlerlos bor sich, so kann eS sich bei dem massenhaften Matena! doch in der Hauptsache nur um Stichproben handeln. Und die sind in solcher wichtigen Frage selbstverständlich nicht maßgebend für die Be« hauplung des Anwachsens der Unfallrentenlasten. Will man aber der Rcisekommisston absolut zu einem Erfolg verhelfen, woran ja die notleidenden Agrarier das größte Interesse haben, so ist die Vorlegunggeeigneten" Materials nicht allzu schwer. WaS kommt also schließlich bei der Geschichte heraus? Ein allgemeines Herab- drücke» des gcscblichc» RentenrechtS zuglliistcn der landwirtschaftlichen Arbeitgeber. Daß die Reisekosten der Kommission vielleicht höher sind als die herauSspintisierten Rcntcndifferenzen, das spielt natürlich keine Rolle. Die Hauptiachc bleibt: den Agrariern den Willen tun lind den Geldbeutel schonen! Bayerische Armenpflege. Das wohlhabende, in dem roman» tischen Altmühltal gelegene Städtchen Pappcnhcim stellt seinen Ortsarmen wohl ein dürftiges Obdach zur Verfügung, überläßt ihnen aber die Sorge um des Leibes Notdurft selbst. Wer zu ge- brechlich ist, um sich durch Arbeit ernähren zu können, muß sehen, wie er das Nötige durch Betteln zusammenbringt. Diesem Zwang unterliegt auch ein erblindeter Armer, der borige Wocke cincn Bettelgang in die Umgegend antrat, aber nicht mehr zurückkehrte. Der Blinde hatte sich in der bergigen und waldreichen Gegend ver- irrt und war in eine enge, entlegene Schlucht geraten, aus der er nimmer herausfand. Stach zwei Tagen fand man ihn bewußtlos in der Schlucht. Göttliche Weltordmingl Hus der frauenbewegunc� Der erste Kongrest italienischer Frauen. R o m. den 21. April. Vom 23. bis zum 30. April wird in Rom der erste Kongreß der italienischen Frauen tagen. An den Ar- Veiten können als Stimmberechtigte alle Delegierte von Franc»- vereinen teilnehinen, ferner die Referentinnen und die Frauen, die sich bor der Erössnung des Kongresses als Rednerinnen haben ein- tragen lassen. Der Kongreß wird sich in sechs Seklionen teile»:. Er- ziehung und Bildung, soziale Hülsstäligkeit, moralische und rechtliche Loge der Frau, Literatur inid Kunst, Hygiene und Auswanderung. An allgcniein wichtigen Fragen werden die des Stimmrechts, der Ehesckeidung und der Erforschung der Vaterschaft verhandelt tverden. Das Organisationskomitee, in dem die gute Hälfte aus Damen des norditalienischeil Adels besteht, schützt sich durch eine recht eigenartige GeschäflSordnungsklausel vor einer Ueberrumpelung durch eine unliebsame Mehrheit, deren Ziistandekomiucn durch die Bestimmungen der Einberufung möglich iväre. Zur Abstimmung kommen nur die Tagesordnungen, die von der Präsidentschaft an- genommen Iverdcn. DaS ist nicht gerade vielversprechend. Verfammlunsjeu Veranstaltungen. Lichtenberg . Montag, den 27. April, abends S'/o Uhr. imSchwarzen Adler", Jnh. Gebrüder Arnold, Frankflirter Chaussee 6. Bortrag. Herr Walter Zimmermann:Ans dem Zeitalter der Renaissance". Fricdrichöhagen. Montag, den 27. April, S'/a Uhr, im Restaurant Wilhelmsbad". Seestr. 45: Vortrag Dr. Bruno Wille. Die Genossen werden ersucht, die entliehenen Bücher der Bibliothek- koinmission zurückzugeben. Tcgcl-Borsigwalde. Mittwoch, den 29. April, bei Woitschack in Borsigwalde . Konradstraße 1. Vortrag. Tagesordnung: Warum müssen die Frauen den OrganisationSgedauken pflegen?" Referent Emil Dittincr. Köpenick . Mittwoch, den 29. April, abends 8 Uhr, bei Joch, Schöne- linder Straße 1. Vortrag. Genossin Berta Lungwitz:Kinder- ausbeutung und ihre Verhütimg". Berliner Wiarktpreisr. eins vem amtlichen vericht der städlilchev Marllhallen-Dircktion. lGrobbandel.) Ochsenfteisch l» 6370 vr. 100 Psd.. Na 62-67, nia 54-57, Bulleiifleisch la«N-68. Na 5262. Kühe, fett 4656. do. mager 3442. Fresser 4856, Bullen, dänische 4061. Kalbstelsch, Doppellendcr 110130, Mastkälber I» 8795, lla 7685, Kälber ger. gen. 5363, do. Holl. 5055. Hamiilelfteiich Mast­lämmer 7174, Hammel la 65-67. Na 5762. ungar. 0.00, Schafe 4255. Schweineüeisiv 5258. Noilmtd, per Psd. 0,500,61, Wildschweine, per Psd. 0,400,50, Frischlinge 0,500,60. Kaninchen, Siück 0,701,10. Schneehühner, Stck. 0,800,90. Birkhähne, Stck. 1,752. Birkhenncn 0,00. Schnepscn, la Stück 2,252,75, do. IIa 1,502,00. Fasanenhähne, junge, Sick. 2,503, do. alte 2,75. Hübner, la per Stück 1,50 bis 2,50, dito Na Stück 0,60-4.40, dito Wolga -, Stück 1,20-1,90. Hain- burgcr Küken, Stück 0,801,20, Poulets 0,60 1,10. Kapaunen, deutsche. per Stück 0,00. Tauben, junge, Stück 0,500,80, dito alle 0,400,60, dito italicn. 0,500,80. Emen, per Pfund 0,00, dito per Stück 1,75 bis. 3.00, dilo Hamburger, per Stück 3,004,30. Äänie per Pfd. 0,00, do. russische 0,500,55, do. junge Hamburger 0,80 1,tO. Puten la per Psd. 0,701,00, do. IIa. und alte 0,600,61. Hechte per 100 Psd. 116132, do. mittel 0,00, do. groß 4160, do. groß-mittel 86, do. matt 0,00. Zander, mittel, matt 0,00, do. groß 110, do. groß- mittel 0,00. Schleie, groß 0,00, do. uns. Na 0,00, dtto klein lla 0,00. Aale, lletn 0,00, do. mittel 115126, do. groß 135138. Karpscn 30 35er 0,00, do. 40er 0,00, do. 50er 87, do. 50cr Lauscher 0,00, do. 70er 0,00. Zioddow 0,00. Plötzen 0,00, dito groß 4855. 'Aland 0,00. Ollappen, klein 0,00. Wels 0,00. Bunte Fische, klein 0,00, malt 39. Barse Sl-102. do. klein 0,00. Bleie 59-61. Bleiftschc 0,00. Karauichen 0,00. Wtntcr-RheiiilachS, p. 100 Psd. 0,00, Amerika ». LachS la , p. 100 Psund 110!30. do. IIa 90100. Seelachs, p. 100 Pfund 2025. Flundern. Kieler, Slieae la 26. do. mittel, Ktlte 0,00, do. Hamb , Stiege 36, halbe Kiste 23, ponun. la Schock 0,00, IIa 0,09 Bücklinge. Kieler ver Wall 0,00, schwedische 0,00, englische 0,00, Stralsimder 3,00. Sprotten, Danziger, Kiste 0,00, do. Rügcnwaldcr, 0,400,50.'Aale, grog per Psd. 1,101,60, do. mittelgroß 0.901,20, klein 0.600.90. Heringe per Schock 5,009,00. Schcllsische, Küte 4,005,00. dito Kiste 2,002,50. Sardellen. 1902 er per'Anker 98, lg04cr 98, 1905cr 98, 1906« 8590. Schaltische Vollberinge 1905 0,00, large 40-44, füll. 38 10, med. 3642, deutsche 3040. Heringe, neue MatjeS, per*/, To. 0,00. Sardinen, russ., Faß 1,501,60. Bratheringe Faß 1,201,40, do. Büchse(4 Liter) 1,401,70. Neunauge», Schockjaß 8, do. kleine 45. do. Riesen- 10. Krebse per Schock. 0,00, große 0,00. do. mittelgroße 0,00, dito kleine 1011 em 56.50, do, unsortiert 0,00, E alizier, klein 0,00. Seemuschcl» 100 St. 1,00. Eier, Land-, lmsortiert per Schock 3,00-3,25, do. große 3,404,00. Butter per >00 Psd. la 119121, lla>16120, Illa 110-116, abfallende 105-110. Saure Gurken Schock 4,505. Pjeficrgiirkc» Schock 4,505. Kartolteln per 100 Pmud Dabcrsche 3,003,25, weiße runde 2,503,00, mag. bon. 2,753,25. Porree, per Schock 1,252,00. Mecnetlich. Schock 8 14. Spinai per 109 Psuiid 615. Sellerie, per Schock 620, do. pomm. 0,00. Zwiebeln per 100 Psd. 6,007,00. Petersilie, grün. Schockbund 1,001.50. Rettich, bayrischer« per Stück 0,080,12, junger, per Stück 0,25. Mohrrüben, 100 Pfund 4.005,00. Karotten, per 100 Psund 1430. Wirsingkohl, Holl. v. Schock 1122. Rolkobl, Schock 1415. Weißkohl p. 100 Psd. 57. Blumenkohl, hiesiger 100 Stück 0,00, do.(Jrsium- 0,00, do. italienischer 100 Stück 6075, do. in Körben 18 Stück 3,754,00. Rosenkohl, franz., per 100 Pfund 0,00. Grünkohl 0,00. Kohlrüben, Schock 3,005,00. Pelerlilicliwurzeln, p. 100 Psd. 5,006,00, Schockblind 5,006,00. Schnittlauch, Schockbund 0,601. Tomaten, kanar.. per Stifte 3,503,75. Rote Rüben, per 100 Pfund 7,008,00. Rhabarber 100 Blind 45. Rabunzen 20 bis 30. Rübchen 0.00. Eskarol, 100 Stck. 0,00. Endivieli, 100 Stck. 30. Radieschen, Schock 2,502,75. Baldmeister, Mandel 0,75-1,00. Morcheln 1,802.00. Sproßkohl, 100 Pfd. 1415. Birnen, Kochbtnien hiesige, per 100 Psd. 610,00, Tajelbirnen la 3032, do. Na 617, Italiener la 2528, do. Na 1820. Slepsel, der 100 Pfund, Tiroler la 0,00, do. Na 22, do. lose, per 100 Psund 0.00. do. tn Stiften 120 PJö. 30-50, Most-, HIes., 100 Psd. 3-14, Koch- 5-12. Tajel- äpscl la 1523, do. IIa 0,00, Amerikaner, per Faß 2134, Jlaliener, lose, 100 Psd. 814, do. in Körbe» per 100 Psd. 1016, do. in .Kisten 1025. Weinirauben, Almeria , per Faß 1220. Ananas I, per Psund 0,700,78, do. II 0,50. Bananen, kanar., per 100 Psd. 2327, Jamaica 24,0025,00. Maronen, italienische, per 100 Psund 0,00. Feigen, Kranz, per 100 Psd. 2225, do. Trommel- per 100 Psd. 40, do. in Kisten 2235. Traubenrojinen per 100 Psd. 0,00, Zitronen, Melsma, 300 Stück 6,50-9,50, do. 360 Stück 710, do. 200 Stück 0,00, do. 150 Stück 0,00. Apfelsinen, Murcia , 200 istüct 7,5010,00 do. 300 Stück 8,00-12,00, do. Blut- 200 St. 8,50-12,00, do. Blut- 300 Stück 10,0013,00. do. Valencia 420 Stück 14,0018,00, do. 714 Stück ,1925,00, do. Messina 160 Stück 9-12,00, do. 200 Stück 1012,50, do. 300 Stück 12-13,00, 00. Blii!. 100 Stück 78,00, do. 150 Stück 7-8,00, do. 80 Stück 6,507,00, do. 160 Stück 1215, do. 200 Stück 12-15, do. Kalif. 0,00. Datteln, per 100 Kart. 42. do. per 10 Psd. 6-00« do. Kalis. 100 Psund 28-30.