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Präsidium machte der Parteisekretär Dittmann noch nähere An­gaben über den einzuschlagenden Weg usw. Am 25. April bekam er nun vom Polizeipräsideum die Nachricht, daß die Genehmigung zu dem Festzuge versagt wird, da aus der Abhaltung desselben Gefabr für die öffentliche Ordnung und Sicher heit zu befürchten ist".

Worin diese Gefahr liegt, wird nicht verraten. Bei den deutschen Turnern, die bei ihrem hiesigen Turnfeste im Juli einen großen Umzug in der Stadt veranstalten wollen, besteht anscheinend feine Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit", denn diesen tommt man mit der größten Rücksichtnahme entgegen.

Gewerkschaftliches.

Die gewerkschaftliche Einigung

fation aus. Da Streitbrecher nicht zu bekommen find, machen die Der Tarifvertrag der Leipziger Schuhmacher läuft am 1. Mai Herren Unternehmer, welche sonst der Arbeit nicht besonders wohl- ab. Die Gehülfen lehnten es mit Rücksicht auf die verteuerte gefinnt sind, die Herausreißer. Lebenshaltung ab, auf Grund des alten Vertrages zu verhandeln. Zu den von uns gestern angeführten Unternehmern kommen Ein bei der Innung und der Freien Vereinigung selbständiger noch hinzu: Karl Schmidt( Insterburger Straße 5), Reinigungs- Schuhmacher eingereichter Tarifentwurf fand aber auch nicht deren institut" Blikblank"( Brunnenstr. 86), Berthold Neumann Billigung, und deshalb beschlossen die Gehülfen, am 1. Mai in ( Mariannenstr. 24), sowie der vom Hamburger Streit als Streit den Streit zu treten, falls bis dahin keine günstige Regelung brecheragent bekannte Unternehmer Grabow ( Buttmannstr. 18). erfolgt. Die Arbeitsscheine sind ohne Angabe der Firma und sind teils grün", teils rot".

Zu bemerken ist noch, daß benannte Unternehmer die Fenster­pußer dadurch irre zu führen suchen, daß sie sagen, Juhre habe seine Kundschaft an sie verkauft. Nach wie vor ersuchen wir um strengste Solidarität und bitten, auf genannte Unternehmer ein wachsames Auge zu haben.

Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin. Deutfches Reich.

Maifeier im Barbiergewerbe.

Die Arbeitsruhe ist unstreitig die würdigste Form der Mai­feier. Bei den Meinungsverschiedenheiten über die Begehung der Maifeier dreht es sich um die Möglichkeit, die Arbeit am 1. Mai ruhen lassen zu können.

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Keine semitisch- antisemitische Einigung.

Ins Wasser gefallen sind die Fusionsbestrebungen zwischen dem Verbande deutscher Handlungsgehülfen( Leipziger Verband) und dem Deutschnationalen Verbande. Auf der in Leipzig am Sonntag abgehaltenen 25. Generalversammlung des Leipziger Verbandes wurden dem Vorstande wegen seiner überstürzten Verhandlungen mit den Antisemiten gehörig die Leviten gelesen. Schließlich wurde eine vom Vorstande und dem Aufsichtsrate eingebrachte, recht klein­laute Resolution folgenden Inhalts angenommen:

" Die Generalversammlung billigt den Versuch einer sozial politischen Verständigung mit dem Deutschnationalen Hand­lungsgehülfenverbande und hofft, auch mit den anderen Tauf­männischen Organisationen eine sozialpolitische Verständigung zu erzielen."

Danach ist von einer Verschmelzung nicht mehr die Rede. Angeblich sind jetzt im Leipziger Verbande 84 000 Handlungs. gehülfen organisiert. Das Gesamtvermögen des Verbandes beläuft sich auf zirka 3 200 000 M. Die Generalversammlung nahm eine

macht abermals einen Schritt vorwärts. Am heutigen Tage bersammelt sich der Berliner Lokalverband der Kürschner gemeinsam mit dem Zentralverband für denselben Beruf, um die letzten Formalitäten für den Zusammenschluß beider Dr­ganisationen vorzunehmen. Es soll ein paritätisch aus Mit­gliedern des früheren Lokalverbandes und aus solchen des Zentralverbandes zusammengesetter Filialvorstand gewählt Ist die Kapitalistenklasse bestrebt, diese Möglichkeit zu werden. Nach vollzogenem Wahlaft treten dann die Mit- inhibieren oder doch zu erschweren, so das Proletariat, fie herbei­glieder des Lokalverbandes in die Wahl einer Liquidations- zuführen und zu erweitern. Was die organisierte Arbeiterschaft kommission ein, und die Auflösung des Lofalverbandes wird als Produzent dazu tun kann und was nicht, mag hier unerörtert Erhöhung des Jahresbeitrags von 6 auf 10 M. an. bollzogen. Der Uebertritt erfolgt am 1. Mai. Für die Ueber- bleiben. Dagegen sei der Einfluß der Arbeiterschaft als der Arbeitsruhe im allgemeinen vergrößern zu fönnen. Gerade in dieser Beziehung kann zweifellos weit mehr geschehen, als bisher geschehen ist.

tretenden ist eine einjährige Karenzzeit festgesezt; nach deren konsument betont, der sie in die Lage bringt, die Möglichkeit

Ablauf wird die Mitgliedschaft im Berliner Verbande voll angerechnet.

Der übergetretene Berliner Lokalverband hätte in wenigen Monaten die Feier seines 25jährigen Bestehens be­gehen können. Er wurde als Fachverein im Herbst 1883 ge­gründet, trat dann 1890 zum ersten deutschen Kürschner­verband über, um nach dessen Auflösung seit dem 1. April 1896 als lofale Organisation weiter zu bestehen. Im Oktober 1901 tagte in Leipzig wiederum ein Kürschnerkongreß, der die Gründung des jeßigen Kürschnerverbandes beschloß. Aber der Berliner Lokalverband blieb dieser Gründung fern. Jetzt erst tritt er über, und sein Organ, die Kürschnerwacht", ist am 26. April d. J. in seiner legten Nummer erschienen. Mit dem Berliner Verband der Kürschner tritt eine der wenigen noch bestehenden historischen" Lokalorganisationen in die Reihe der Zentralverbände über. Das Jubiläum ihres 25jährigen Bestehens konnte diese Organisation sicher nicht würdiger und beffer begehen, als daß sie dem Gedanken der proletarischen Einigung das Opfer ihrer Existenz brachte.

Berlin und Umgegend.

Achtung, Steinscher und Berufsgenossen! Firma Gebr. Hein, Berlin , ist gesperrt, wegen Nichtbeachtung der Beschlüsse der paritä tischen Ueberwachungskommission. Zuzug ist streng fernzuhalten! Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. J. A.: Die Ortsverwaltung.

Ein Unternehmer- Nachweis.

Die Berliner Klempner- und Installateurzeitung", ein Unter­nehmerorgan, schreibt in der Nr. 17 vom 26. April im Bericht über die Generalversammlung der Berliner Klempnerinnung, daß ein Meister dem Arbeitsnachweis in der Dresdener Straße den Vor wurf macht, daß der Nachweis nur Gesellen mit minderen Leistungen Damit wird von Unternehmerseite bestätigt, was von Verbands­feite schon lange festgestellt wurde, und was, wie die Dinge nun einmal liegen, auch gar nicht anders sein kann.

bermittle.

Die Unterhandlungen im Baugewerbe. Die Arbeitgeber nehmen den Schiedsspruch an In den Räumen der Gesellschaft der Freunde, Potsdamer Straße , beschäftigte sich gestern der Deutsche Arbeit­geberbund für das Baugewerbe in mehrstündiger Sigung mit dem am Montag gefällten Schiedsspruch der drei Unparteiischen. Den Vorsitz führte Baurat Felisch. Nach dem Baurat Enke( Leipzig ) über die Verhandlungen bis zum 23. April d. J. und Baumeister Lüsser( Frankfurt a. M.) über die. Einigungsverhandlungen im Berliner Rathause referiert hatten, wurde zur Abstimmung über den Schiedsspruch geschritten.

Das Resultat war, daß der Schiedsspruch mit allen gegen 11 Stimmen angenommen wurde. Es nahmen etwa 500 Delegierte aus allen Orten Deutschlands an der Bersammlung teil. Die Abgeordneten der rheinisch- west­fälischen Bone enthielten sich der Stimmenabgabe, versprachen aber bei ihren Auftraggebern ebenfalls für die Annahme des Schiedsspruches einzutreten.

Einen großen Teil der Besorgungen, welche zur Befriedigung unserer Bedürfnisse an einem bestimmten Tage notwendig sind, fönnen wir einen Tag vorher machen, wie es ja heute schon mit Rüdsicht auf die gefeßlichen Festtage geschehen muß. würzen und die festliche Stimmung erhöhen soll, uns einen Tag Zwar fönnen wir nicht die Musik 3. B., die unsere Maifeier vorher aufspielen lassen; auch nicht die Speisen und Getränke uns am Tage vorher auftischen lassen. Wohl aber kann jeder, der am 1. Mai nicht mit struppigem Bart einhergehen will, sich Kinn und Wange einen Tag zuvor pußen lassen. Damit zu warten bis zum Tage des 1. Mai ist im Interesse der Maifeier nicht nur nicht er­forderlich, sondern direkt verkehrt. Und genau so in verschiedenen anderen Dingen.

gehülfen erachten es jedenfalls als eine Rüdsichtslosigkeit, wenn Die organisierten Barbier- und Friseur­sie durch Maifeiernde in der Durchführung der Arbeitsruhe am 1. Mai, die in ihrem Gewerbe ohne weiteres möglich ist, behindert würden. Die Arbeiterschaft hat es in der Hand, eine ganze Reihe bon Kleingewerbe- und Kleinhandelsbetrieben samt dem darin be= schäftigten Personal zur freiwilligen oder unfreiwilligen Arbeits­ruhe am 1. Mai zu verhelfen. Es zu tun, ist ein Gebot der Soli­darität und der Taktik.

Rein Arbeiter, vor allem fein Maifeiernder, betrete am 1. Mai Barbierstube oder Rasiersalon.

Verband der Friseurgehülfen Deutschlands .

Die Herren im Hause".

Die Carifverhandlungen der Maler.

Gestern früh um 9 Uhr begannen in Berlin vor dem Einigungsamt die Verhandlungen zweds Aufstellung eines Tarifes im Malergewerbe. Den Vertretern des Arbeit­geberberbandes standen von Arbeitnehmerseite gegen­über: 10 Delegierte vom Verband der Maler, 3 Ver­Dunderschen Verein. Den Vorsiz führte Magistratsrat treter der christlichen Gewerkschaft und 2 vom Hirsch­b. Schulz, unterstützt durch Dr. Biedfeldt und Dr. Brenner.

zuerst erörtert. Der Verband der Maler protestierte gegen Die Frage der Zulassung zu den Verhandlungen wurde die Gleichberechtigung der Hirsch- Dunckerschen, weil diese Ber­eine zu unbedeutend seien. Dem Verlangen des Verbandes genommen werden sollte: Die Hirsch- Dunderschen haben 1, wurde insofern stattgegeben, als folgende Vertretung an­Sie Christlichen 4, der Verband 50 Vertreter. Nach dieser Entscheidung mußte ein Delegierter der Hirsch- Dunderschen, Goldschmied, zurücktreten.

Die Verhandlungen über den Zarif wurden aufgenommen nach einem Tarifmuster, das von den Arbeitgebern aus­gearbeitet worden war. Man will zu einem Einheits­tarif für das Malergewerbe in ganz Deutschland kommen, und der neue Zarif soll überall den örtlichen Verhandlungen zugrunde gelegt werden, wo die bisherigen Zarife ablaufen. Später ablaufende Tarifverträge sollen bis zum 31. Dezember 1909 verlängert werden, damit von diesem Zeitpunkte an ein Einheitstarif in Straft treten kann.

Die Dresdener Bädergehülfen stehen zurzeit in einer Lohn­bewegung. Während nun am Montag die Verhandlungen zwischen Der§ 1 des vorgelegten Vertrages betrifft die Arbeits­dem Innungsvorstand, dem Gesellenausschuß und den Vertretern der Organisation betreffend Festlegung eines Tarifvertrages be- zeit. Darüber kam man zu feiner Einigung, besonders da die gonnen haben und die Hoffnung auf eine gütliche Regelung nicht Arbeitgeber den Zusak wünschten, daß teine Entschädigung ausgeschlossen ist, stellen sich die einzelnen Mühlenbesizer und gezahlt wird, wenn die Arbeitszeit noch eine halbe Stunde Brotfabrikanten gleichmäßig auf einen echt scharfmacherischen nach Feierabend verlängert wird. Standpunkt und lehnen rundweg eine Verhandlung mit betriebs- Der§ 2 bestimmt den Lohn, der als Mindestlohn zu fremden Personen" ab.( Diese betriebsfremden Personen" find gelten hat. Da wollten die Arbeitgeber eine lange Reihe von natürlich die Vertreter der Organisation.) Sie motivierten das Vorschriften für die Leistungen eines Malers resp. eines An­damit, daß sie nach den Bestimmungen des Arbeitgeberverbandes der sächsischen Mühlenindustrie dazu verpflichtet" wären. Nette treichers erfüllt ſehen, wogegen die Arbeitnehmer protestierten. Man tam über diese Leistungsklausel, die von den Herren im Hause"!

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Die Vertreter der Organisation wandten sich nun an den Arbeitern als Ursache zu häßlichen Mißhelligkeiten angesehen Arbeitgeberverband mit dem Ersuchen um Verhandlungen, und wird, zuerst nicht hinaus. dieser antwortete ebenfalls, daß er laut seiner und der Be ftimmungen des Zentralverbandes der Mühlenindustrie( Sib und Sonntagsarbeit festsetzt, entspann sich eine heftige Debatte, Bei dem§ 3, der die Zuschläge für Ueberstunden, Nacht­Berlin- Charlottenburg) nicht in der Lage sei, mit betriebsfremden nachdem beide Parteien in eine Sonderberatung getreten waren. Personen" zu unterhandeln. Die Arbeitgeber boten für Ueberstunden einen allgemein Die Differenzen im Korbmachergewerbe zu Dresden find durch gültigen Zuschlag von 15 Prozent und für Nachtarbeit folgenden Schiedsspruch des Einigungsamtes des Gewerbegerichts 40 Prozent, während die Arbeitnehmer 30 resp. 75 Prozent beigelegt: berlangten. Kruse, Kruse, der Vorsitzende des Arbeitgeber. In der Erwägung, daß der zum Abschlusse des Tarifvertrages verbandes, erklärte, daß die Unternehmer sich fest ver­mit Vollmacht versehene Obermeister der Korbmacherinnung den bunden hätten, um den großen Ansprüchen der Arbeiter ent­nach den Vertragsverhandlungen angefertigten Vertragsentwurf gegenzutreten. Sie bekommen feine örtliche Verhandlung unterschriftlich vollzogen und ohne Verlesung der einzelnen Para- mehr, alles wird von unserem Verbande aus geregelt," fo graphen in der Innungsversammlung hat genehmigen lassen, ist das Einigungsamt der Ansicht, daß die Arbeitgeber nach dem fagte er. Jacobeit trat Strufe energisch entgegen, und Bertrage verpflichtet sind, die für den 1. April 1908 vorgesehene Tobler erklärte, daß die Maler sich keine Verschlechterung 15prozentige Erhöhung der Affordlöhne eintreten zu lassen. Da ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen gefallen lassen würden. aber die unterschriftliche Vollziehung des Vertrages seitens des Man tam auch darüber zu feiner Verständigung und kehrte Die Maurer und der Tarifvertrag. Obermeisters unbestritten erfolgt ist in der Annahme, daß die zu dem Passus des§ 2, die Leistungsklausel betreffend, In einer Generalversammlung der Maurer aller Bahl- 15prozentige Erhöhung nur dann eintreten solle, wenn die Löhne zurück, worüber noch eine längere Debatte einfegte. stellen und Bezirke des Zweigvereins Berlin des Maurerver- dahin erfahren haben und da auch die Innungsmitglieder bei der in den Lieferungsorten für Dresden eine gleiche Erhöhung bis Die Verhandlungen dauern noch fort. bandes, die gestern abend Kellers großen Saal samt den Genehmigung des Vertrages in dieser Annahme sich befunden Galerien füllte, berichtete Silberschmidt über das Re- haben, empfiehlt das Einigungsamt den Arbeitnehmern, nicht an sultat der Vertragsverhandlungen. Er schilderte ausführlich der Erfüllung dieser Vertragsbestimmung, zu deren Leistung sich Inhalt und Bedeutung der verschiedenen Vertragsbestimmun- die Arbeitgeber außerstande erklären, festzuhalten, sondern in neue gen, besonders derer, die von dem alten Vertrag abweichen. Verhandlungen über die künftige Regelung der Affordpreise ein St. Etienne, 28. April. ( B. H. ) Die Grubenarbeiter des Der Redner kam zu dem Schluß, daß der Vertrag das unter autreten. In der Erwägung, daß die Löhne der Korb. Bedens von Giers beschlossen, am 1. Mai überall die Arbeit den gegenwärtigen Verhältnissen Erreichbare darstelle und macher in Dresden auch nach der Ansicht der Arbeit. erklärte, daß die Verbandsleitung wie die Vertretersizung ein- bas Einigungsamt: Die nach dem Vertrage bom 24. Juli 1907 geber eine Erhöhung wünschenswert erscheinen lassen, empfiehlt ruhen zu lassen. stimmig zu dem Entschluß gekommen seien, den Mitgliedern zurzeit gezahlten Akkordlöhne werden durchgängig vom 1. Mai die Zustimmung zum Vertrag zu empfehlen. In der Dis- 1908 ab um 10 Broz. erhöht. Das Einigungsamt glaubt, daß die fussion trat zwar ein starker Widerspruch hervor, doch war Arbeitgeber auch bei der ungünstigen Lage des Korbmachergewerbes die Stimmung vorwiegend für den Vertrag. diese Erhöhung übernehmen können, um so mehr, als die Ar­beitgeber an und für sich nach dem Vertrage auf eine 15prozentige Erhöhung Anspruch er­heben können." Dieser Schiedsspruch wurde von beiden Parteien akzeptiert. Die Leipziger Braueretarbeiter

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Die Abstimmung wird heute in den Bezirken erfolgen. Zu der gestern im Vorwärts" erschienenen Notiz Einen Dummen Jungenstreich" gab Silberschmidt die Erklärung ab, daß dem Berichterstatter ein Irrtum unter­Laufen sei, da nicht feststehe, von welcher Seite den Vorsitzenden jene Gegenstände( die Pinsel) nahmen in einer Versammlung den ihnen jetzt nach langen Ver­neben die Akten gelegt worden sind. Wohl seien Vermutungen handlungen vorgelegten Tarifvertrag an, nur über die Regelung in der vom Vorwärts" bezeichneten Richtung lautgeworden, des Arbeitsnachweises fonnte man sich noch nicht einigen. Nach eine Beweisführung sei jedoch von keiner Seite versucht noch dem Tarif wird ein Mindestlohn von 32 M. pro Woche garantiert, erbracht worden. Die Vorstände der Organisationen beider Arbeiter unter 18 Jahren erhalten 28 M. In den Brauereien mit Parteien hätten den unparteiischen Vorsitzenden ihr Bedauern ausgedrückt und erklärt, daß, wenn sie den Täter kennten, sie es ablehnen würden, mit ihm gemeinsam weiter zu ber­handeln.

weniger als 5000 Zentner Malzverbrauch kann ein um 3 M. niedrigerer Wochenlohn gezahlt werden, die Differenz soll sich aber jährlich um 50 Bf. mindern. Die Arbeitszeit wurde, abgesehen von den Bierfahrern, für die keine Regelung zu erzielen war, auf 9% Stunden festgesetzt. Für die Flaschenbierfahrer ist eine regel­bisher oft nur monatlich, ja sogar vieteljährlich stattfand. Der mäßig wöchentlich stattfindende Abrechnung festgesetzt worden, die Tarif gilt bis zum 1. Januar 1911.

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Letzte Nachrichten und Depefchen.

Arbeitsruhe am 1. Mai.

,, Des Lebens müde".

Nidda bei Rödelheim wurde die Leiche eines 40 bis 45 Jahre alten Frankfurt a. M., 28. April. ( B. H. ) Auf dem Mühlkanal der Mannes gelandet. In einer Tasche des Toten fand man einen Bettel mit der Aufschrift Des Lebens müde, Rudolf C. aus Berlin- Friedenau ."

Ueberschwemmungen. Göttingen , 28. April. ( B. S.) Infolge Wolfenbruchs hat die Leine nebst Zufluß weite Streden überschwemmt und bedeutenden Schaden an Feldern angerichtet.

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Petersburg, 28. April. ( W. T. B.) Bezüglich der Ueber. schwemmungen in Rußland wird gemeldet, daß die Hochflut in ver schiedenen Städten neue Verheerungen angerichtet hat. In Orel ist der Malzewsche Fabrikrahon überschwemmt, im Fabril. rayon Radiga verkehren Dampfer auf den Straßen, 900 Häuser stehen unter Waffer. In Smolenst sind durch den Austritt des Dnjepr 350 Häuser überschwemmt und in der Umgebung große Mengen an Korn und Vieh vernichtet. Auch in Siew stehen die am Dnjepr gelegenen niederen Stadtteile unter Wasser; dagegen ist getreten. Ein Fünftel Mostaus, insgesamt 13 Quadratkilometer, nach Nachrichten aus Moskau dort die Hochflut überall zurüd­war überschwemmt. 3000 Häuser, 25 000 Wohnungen, 50 000 Gin wohner sind von der Katastrophe betroffen worden. Zur Linderung der Not der durch die Ueberschwemmung Geschädigten haben sich in allen Kreisen des Moskauer Gouvernements Hülfskomitees gebildet. Reffelegplosion.

Der Streit bei der Firma Hugo Hartung , Moabit , Wiclef­straße 16-17, dauert unverändert fort. Die von den Streitenden angebahnten Verhandlungen schienen anfänglich von Erfolg be= Gleichzeitig beschäftigten sich die Faß- und Flaschen gleitet zu sein, mußten jedoch später abgebrochen werden, da Herr bierarbeiter mit ihrem Tarif. Den Flaschenbierfahrern soll Hartung erklärte, daß er mit Leuten, die während 8 Wochen in ein Mindestwochenlohn von 32 M., den Beifahrern 27 M., den Faß Haus umstellt hätten, nicht verhandeln könne. Der Betrieb ist bierfahrern 29 M. zugestanden werden, während die Hof- und demnach nach wie vor für Arbeiter aller Berufe gesperrt und ist Sellerarbeiter 24-26 M. erhalten sollen. Die Arbeitszeit wird Zuzug fernzuhalten. Deutscher Transportarbeiter- Verband. um 3 Stunden wöchentlich verfürzt, der 1. Mai als Feiertag an- Portsmouth , 28. April. ( W. T. B.) An Bord des Linienschiffes Der Fensterputerstreit bei der Firma Juhre, Fensterreinigungs- erkannt. Der Tarifentwurf soll nochmals eingehend besprochen Britannia" ereignete sich auf der Fahrt von Queensferry hierher inftitut in der Palisadenstraße, spinnt sich nachgerade zu einer werden, um dann einer endgültigen Abstimmung unterworfen zu eine Steffelerplosion, bei der vier Mann schwer und einer leicht vers Machtfrage zwischen Unternehmerverband und Arbeitnehmerorgani- werden. legt wurden.

Berantw. Rebatt.: Georg Davidfohn, Berlin . Inseratenteil verantw.:Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u.Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl