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steht ihm ins Auge, er drückt ihr die Hand-, aber unser Schritt| Mißbrauch, der in einem modernen Staatswesen wie ein frecher verhallt ungehört an dem Ohr der Beiden. An der Försterei Hohn wirkt. Damit unsere hiesigen Genossen sich überzeugen können, wie die borüber, wo Familien beim Kaffee fizen, wandern wir am Bahndamm entlang. In eine Staubwolfe gehüllt, sprengen Bolizei in Preußen die Kunst fördert, und sich an dem besten Mai­auf schnaubenden Rossen zwei Reiter vorbei. In einer feierplakat erfreuen können, das uns bisher zu Gesicht gekommen ist, Gärtnerei fesselt uns ein prächtiger Anblick. Ueber eine An- bringen wir das drangfalierte Kunstwerk im Schaufenster der zahl Büsche rieseln feigengelbe Blüten wie ein prachtvoller Buchhandlung Vorwärts zur Ausstellung. Schleier hernieder. Die Pflanze zählt zu den Schmetterlings­blütlern, wie uns der Besizer erklärt. Daneben stehen Sträucher aus der Johannisbeerfamilie, die mit unzähligen tiefroten Blütendolden geschmückt sind. Lange weiden wir unsere Blicke an diesen herrlichen Gebilden, bis wir endlich, durch jauchzende Kinderstimmen aus unserem Sinnen auf­geschreckt, den Heimweg antreten.

gesellschaft" tituliert worden; aus diesem Grunde erhoben fie gegen die Klägerin die Widerklage. Eine beträchtliche Anzahl Zeugen waren teils von der Kläge rin, teils von den Angeklagten als Zeugen geladen worden, vorwiegend Hausbewohner, die durch den entstandenen Lärm, so­wie durch das Geschrei des Mädchens aufmerksam geworden waren und dann ihre Beobachtungen gemacht hatten. Leider hatte keiner von ihnen das wahrnehmen können, worauf es anfam. Nur ein 13 jähriger Neffe von Kah hatte den Vorfall als Augenzeuge mit Aufsehen und Erbitterung erregte es gestern in der König - angesehen, er sagte vor Gericht genau so aus, wie die Angeklagten straße, weil bei dem Umzug der Wäschefabrik Altenheim u. Gott - die Sache darstellten. Von den Hausbewohnern äußerte sich am schalt, Königstraße 50, Soldaten als Zichleute beschäftigt wurden. bestimmtesten ein Mann, der die Wohnung über der Familie Statz Ist es schon in normalen Zeiten zu berurteilen, wenn Soldaten inne hat. Er habe furchtbares Geschrei gehört, so daß er zunächst freien Arbeitern Konkurrenz machen, so muß das in der jebigen fast geglaubt habe, auf der Treppe sei ein Kind angefallen worden. Zeit, da Tausende von Arbeitern, darunter viele Familienväter, gür einen Augenblick sei Ruhe eingetreten, dann habe er schallende arbeitslos sind, doppelt gerügt werden. Es wird uns berichtet, daß sei Geschrei zu hören gewesen, und nun sei er auf den Flur hinaus­Schläge vernommen, wie wenn jemand geohrfeigt würde, wieder 10-12 Mann des Alexander- Regiments als Möbelträger Ver- getreten. Er sei die Treppe hinuntergegangen, die Tür der Kaz Teuerungszulagen sollen die städtischen Beamten erhalten wendung gefunden haben. Im allgemeinen wird selbst von den fchen Wohnung habe aufgestanden, da habe er Frl. 3. bemerkt, die anstatt einer Gehaltserhöhung. Das soll deswegen geschehen, obersten Militärbehörden einer solchen Verwendung der Soldaten am Munde blutig war. Noch habe er Frau Kab schmutziges, lüder. weil Reich und Staat ihre Besoldungsreform auf den Herbst nicht das Wort geredet. Es entsteht die Frage: Welche militärische liches Frauenzimmer!" schimpfen hören, auch ein Handtuch habe er verschoben haben. In den Etat für 1908 sind bereits ent- Stelle hat in diesem Falle die Genehmigung erteilt und wie will in fliegender Bewegung gesehen. Dem Mädchen habe er zuge­sprechende Summen eingestellt worden. Wir verstehen nicht, sie das rechtfertigen? Diese Frage muß beantwortet werden. Die rufen, fie folle sich diese Behandlung nicht gefallen lassen, er habe warum die Stadt Berlin sich nach dem schlechten Bei Bevölkerung hat ein Recht darauf; um so mehr, da sie ohnehin die sie zum Polizeibureau geführt, dort habe man ihr Hülfe gewährt spiel des Reiches und des Staates richten soll und schweren Lasten zur Erhaltung des Militärs aufbringen muß. und am anderen Tage sei ihr ein Schuhmann mitgegeben worden, nicht gleich Gehaltserhöhungen vornimmt, anstatt Teuerungs­in dessen Beisein sie ihre Sachen abholte, um sofort den Dienst zu zulagen zu gewähren. Es wird berichtet, daß sich die Personal- Das Vorverfahren gegen den Försterssohn Willi Schwarzenstein, verlassen. Das Ehepaar Kaß machte durch den Verteidiger gegen kommission des Magistrats mit der Frage der Teuerungs- der beschuldigt ist, seinen Bater in der Nacht vom 22. zum 23. Jannar diesen Zeugen geltend, er erst habe die 3. aufgeputscht". er habe Der Vorsitzende zulagen für die städtischen Beamten beschäftigt habe, aber noch Anflage ist nunmehr dem Beschuldigten zugestellt. Sie ist sehr fragte ihn, wie er denn dazu lomme, so die Partei des Mädchens erschossen zu haben, ist jetzt abgeschlossen. Die auf Mord lautende sie sogar zum Vorwärts" geführt. zu keinem Entschluß gekommen sei. Die letztere Nach- umfangreich und stellt eine Fülle von Verdachtsmomenten zusammen, zu nehmen. Der Zeuge erwiderte, es sei ihm nicht eingefallen, Frl. richt mutet an, wie das Mädchen aus der Fremde. Mit einer so daß Rechtsanwalt Dr. Schwindt, der die Verteidigung führt, den 3. zum Vorwärts" zu führen, er sei ja Beamter, da werde er sich gewissen Regelmäßigkeit werden vor bestimmten Wahlen aus dem Antrag gestellt hat, die Erklärungsfrist auf die Anklage auf drei hüten, das zu tun. Wir können den frisch darauflos behauptenden Rathause Nachrichten verbreitet, wonach der Magistrat sich mit Wochen zu verlängern. Die Zahl der Zeugen, auf welche sich die Eheleuten Staß die beruhigende Versicherung geben, daß der Herr der Erhöhung der Löhne oder Gehälter gewisser Arbeiter- Anklagebehörde stüßt, beträgt 38, beträgt 38, darunter die Familienglieder uns in der Tat gänzlich fremd ist. Gegen Frl. 3. bekundete der oder Beamtenfategorien beschäftige. Sind die Wahlen vor- des erschossenen Försters und mehrere Forstmeister. Als Sach- Sausarzt des Ehepaares, daß sie franthaft erregt sei. Auf eine über, hört man dann nichts mehr von solchen Plänen und verständige werden Medizinalrat Dr. Pfleger, Kreisarzt Dr. Frage des Verteidigers, ob er es überhaupt für möglich halte, daß Marg, Gerichtschemiter Dr. Jeserich und Hofbüchsenmacher Herr Staß und Gemahlin ein Dienstmädchen schlagen könnten, ant­still wird es über den Gewässern. Die städtischen Arbeiter Barella fungieren. Die Verhandlung vor dem Schwurgericht des wortete der Herr Dottor, er sei seit 15 Jahren Arzt der Familie können in dieser Beziehung manches Lied singen. feine habe ihm Landgerichts II wird erst in der am 15. Juni stattfindenden Tagung und habe auch die Dienstmädchen behandelt, aber vor sich gehen. Der seinerzeit unter dem Verdacht der Mittäterschaft geklagt, daß sie geschlagen worden sei. Dieser Zeuge bekundete auch, verhaftet gewesene Knecht des ermordeten Försters Schwarzenstein daß Frl. 3. der Frau Kah ins Gesicht gesagt habe, sie schwindele, der Haft entlassen worden. ist nun, da sich der Verdacht als nicht ausreichend erwiesen hat, aus sie lüge, das sei ja in der ganzen Nachbarschaft bekannt.

Speisung bedürftiger Schulkinder.

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Der Ausschuß der Stadtverordnetenversammlung, dem Der Vorsitzende riet dem Frl 3. zu einer Einigung, anderen der Antrag der sozialdemokratischen Fraktion( die Spei­sung bedürftiger Schulkinder auch in den Unter einem umstürzenden Eisenbahnwaggon begraben. Eine falls fönne es ihr passieren, daß sie selber verurteilt werde. Frl. 3. lehnte ab. Sie hielt es offenbar für unmöglich, daß nach den Sommermonaten fortzuse ben) zur Vorberatung Katastrophe, bei der eine Person den Tod fand, eine zweite lebens- früben Erfahrungen, die sie bei Kaß gemacht hatte. fie schließlich überwiesen war, hat in seiner gestrigen Sigung einstimmig gefährlich und eine dritte leichter verletzt wurde, hat sich vorgestern noch vom Gericht bestraft werden könnte. Der Verteidiger der beschlossen, dem Magistrat den Antrag zur Annahme au fundbrunnen und Biesenthal einerseits und Biefenthal- Ebers. hätten, auf der Stettiner Bahn zugetragen. Zwischen den Stationen Ge- Eheleute Kah war der Meinung, da beide nur so gehandelt wie fie als Herrschaft" handeln empfehlen. Gleichzeitig hat er auch den Magistrat ermächtigt, walde andererseits werden gegenwärtig Schienenauswechselungen durften; fie feien freizusprechen, zu bestrafen sei Frl. 8. Das zunächst 15.000 Mark dem Dispositionsquantum für unvor- vorgenommen. Vorgestern waren die drei Arbeiter Wehel. Danewitz Gericht entschied: Die Prügel sei nicht nachgewiesen, nachgewiesen hergesehne Ausgaben zu entnehmen. Da aus geschäftsordnungsmäßigen Gründen eine fofor- beladenen Waggon auf den Schienen vorwärts zu bewegen. unverschämt", die als berechtigt zu erachten seien. Hiernach und Bergner damit beschäftigt, einen mit Eisenbahnschwellen hoch sei bei Frau K. nur der Ausdruck Frauenzimmer", den sie nicht be leidigend gemeint habe, bei Herrn K. die Ausdrücke frech" und tige Berichterstattung und Beschlußfassung in der Stadtver- während der Fahrt kam die Ladung ins Rutschen und legte sich feien err ab und Frau Gemahlin freizu ordnetenversammlung nicht möglich ist, wurde dem Magistrat auf die Seite. Der Waggon tam dadurch aus dem Gleichgewicht fprechen. Frl. 3. aber habe sich über ihre Herrschaft in ganz anheimgegeben, die Angelegenheit, da alle Fraktionen mit und stürzte seitlich aus den Gleisen heraus. Die drei Arbeiter ungehöriger Weise geäußert, daher fei das Dienstmädchen Rücksicht auf das Tatsachenmaterial einverstanden sind, sofort wurden unglücklicherweise unter dem schweren Wagen begraben. zu berurteilen zu 10 M. Geldstrafe, evtl. 2 Tage Haft. So zur Durchführung zu bringen. Ferner wurde eine Resolution Einer von ihnen, und zwar Wezel, wurde förmlich zu Tode ge- endete dieser Rechtsstreit zwischen Herrschaft und Gesinde! Er angenommen, die den Magistrat auffordert, Herrn Stadt- quetscht. Der Kopf war dem Unglücklichen vollständig zermalmt zeigt aufs neue, daß das Gesinde gegenüber der Herrſchaft tatsäch­schulrat Fischer zu einer Studienreise nach anderen Städten worden. Danewig erlitt bei dem Unfall schwere innere Ver- lich so gut wie redhilos ist. des In- und Auslandes zu entsenden, damit er die dortigen

Einrichtungen fennen lernt.

In der letzten Sitzung der städtischen Schuldeputation wurde be­schlossen, dem Gesuch des Vereins der Volfskindergärten in Berlin um Ueberlassung von Räumen in der 49. Gemeindeschule, Blumen­straße 68der dortigen Rektoratswohnung zu willfahren. Ferner wurde unter anderem beschlossen, die Zensurnummern am Kopfe der Schulzeugnisse abzuschaffen.

Schauerromane

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legungen und starte Quetschungen. Er wurde in recht bedenk­lichem Zustande vom Blaze getragen. Dagegen war Bergner mit leichteren äußeren Verlegungen davongekommen. Die Leiche des Getöteten ist von der Behörde mit Beschlag belegt und über die genaue Ursache der Katastrophe eine Untersuchung eingeleitet

worden.

Zu dem Unfall des Kutschers Zittau in der Dienstags. Nummer unseres Blattes wird uns ergänzend noch mitgeteilt: Der Kutscher Zittau, beim Fuhrherrn Kurt Thomas , Spandau , Drefomplat 3 beschäftigt, hatte Sonnabend vormittag gegen 10 Uhr Kupfer nach der Firma Borsig in Tegel gebracht und war im Begriff, mit dem Fuhrwert von der Hauptstraße des Werkes nach dem Magazin einzubiegen. Dabei schlug cine ca. 100 Zentner Große Menschenansammlungen rief in der vorgestrigen Nacht schwere Kondensatorschlange um und zertrümmerte dem Unglüd­das Verhalten eines Geistesfranken auf dem Gesundbrunnen lichen den Schädel. Auch die beiden Pferde wurden arg zu hervor. Der 23 Jahre alte Kaufmann Erich L. aus der Grenzgerichtet; ein Tier soll nach Ankunft in Spandau verendet sein. straße 6 war mit seiner Braut durch den Humboldthain gegangen und dort gesellte sich ein anderer junger Mann, den die Braut Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich gestern wieder einmal an haben leider noch immer eine ungewöhnliche Verbreitung und richten kannte, zu den beiden. 2. war nun in dem Glauben, daß zwischen dem gefürchteten Engpaß an der Ede der Neuen König und fortgesetzt großes Unheil an. Nicht wenige junge Burschen werden seiner Braut und dem mutmaßlichen Rivalen Beziehungen be Gollnowstraße. Dortfelbst wollte der 19 jährige Hausdiener Müller durch das Lesen von Detektiv- und anderen Räubergefchichten an- ftänden, und er führte infolgedessen eine Eifersuchtsszene herbei. den Fahrdanum überschreiten, und bei dem Versuch, sich durch das geregt, felbst einmal Räuberhauptmann zu spielen und das Ende Hierbei brach bei dem Bedauernswerten plößlich der Jrrsinn aus. Wagengewirr hindurchzuwinden, geriet er unter einen Milchwagen vom Liede ist, daß sie wegen ihrer Heldentaten" vor den Schreiend lief er davon und eilte nach der Millionenbrüde. Er der Meierei Bolle, dessen Vorder- und Hinterräder dem M. über In besinnungslosem Zustande Strafrichter gestellt werden, der vielfach auf fürzere oder fletterte auf einen hohen Pfeiler hinauf und begann sich auszu- Brust und Beine hinweggingen. längere Freiheitsstrafe erkennt. Die Fälle, in denen Personen durch ziehen. Schon stand er im Adamskostüm auf dem Pfeiler, als wurde der Verunglückte, der eine schwere Brustquetschung und Brüche mehrere Männer herbeifletterten und den Kranten herunter- beider Beine erlitten hatte, nach der Unfallstation in der Keibelstraße das Lesen dieser Sudethefte dem Verbrechen in die Arme getrieben holten. Nur mit Mühe konnte er gebändigt und zur nächsten und von dort in hoffnungslosem Zustande nach dem Krankenhauſe werden, find durchaus keine seltenen. Zu welchen Erzessen die Polizeiwache gebracht werden. Von dort kam er nach der Jrren- Friedrichshain übergeführt. Lektüre dieser Romane führt, wird von neuem bewiesen durch unsere anstalt in Dalldorf. geftrige Meldung, nach der sich eine siebenzehnjährige Blätterin, an­geregt durch Schundlektüre, vergiftete; noch im Tode hielt sie ein solches Heft tramphaft in der Hand.

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Sind auch nicht alle Leser dieses Schundes nicht gleich zu der artigen schlimmen Schritten geneigt, so werden sie doch an Geist und Gemüt vergiftet; jedes Kulturbedürfnis wird in ihnen ertötet; fein Verständnis steigt diesen Lesern auf für das gewaltige Ringen des flaffenbewußten Proletariats. Der Leser des Schauerromans ift zufrieden, wenn seine paar Groschen noch immer aus reichen, um die Hefte dieser moralischen Brunnenvergifter zu kaufen. Darum geben sich auch unsere herrschenden Klassen, von einigen bürgerlichen Ideologen abgesehen, keine sonderliche Mühe diese Literatur zu beseitigen, denn nichts ist ihnen willkommener als zu friedene Arbeiter. Anders die Sozialdemokratie.

" In freien Stunden" ist durchaus dazu angetan, die Hinter­treppenliteratur bürgerlicher Verleger zum Hause hinaus zu jagen. Unsere Genossen und Genossinnen können viel dazu beitragen, wenn sie ihre Bekanntenkreise auf" Ju freien Stunden" hinweisen. Jeder Parteispediteur liefert gern Probenummern.

Das vermeintliche Verschwinden eines jungen Mannes hat in Eine gewerbsmäßige Straßenräuberin, die es auf die Be- der Gegend des alten Botanischen Gartens lebhafte Erregung her­raubung kleiner Kinder abgesehen hat, treibt gegenwärtig im vorgerufen. Der bei einem früheren Fleischermeister in der Bots­Südosten der Stadt und in Rigdorf ihr gefährliches Unwesen. In damer Straße als Hausdiener in Diensten stehende 26 jährige Willy der vergangenen Woche wurden der Polizei wiederholt Meldungen Schulz ist plöblich, wie die Allg. Fleischer- 3tg." mitteilt, in eine über Kinderberaubungen gemacht, wobei stets dieselbe Person, ein Privat- Jrrenanstalt übergeführt worden, und zwar unter dem Vor­etwa 18jähriges Mädchen, als Täterin in Betracht kam. Die wande einer Erbschaftsangelegenheit und unter Verschweigung des Infolgedessen ist Wegelagerin lauert auf den Straßen Kindern, die von den Umstandes, daß man ihn internieren wolle. Eltern zum Einkaufen fortgeschickt werden, auf und raubt ihnen der Dienstherr einige Zeit ohne Kenntnis vom Verbleib seines teils durch List, teils mit Gewalt die Geldtaschen. Die Eltern Hausdieners gewesen, was Veranlassung zu aufregenden Gerüchten werden gut tun, wenn sie ihre Kinder vor der gemeingefährlichen gegeben hat. Willy Schulz, der aus Ahlbeck stammt, ist nach früher Frauensperson warnen. Verwaisung von einer sehr hochstehenden Dame, einer Gräfin, die sich seit vielen Jahren der notleidenden seemännischen Bevölkerung annimmt, erzogen worden. Er ist dann selbst Seemann geworden und hat in diesem Berufe durch einen Sturz eine schwere Schädel. verlegung erlitten, die die Einfügung einer Gilberplatte in die Schädeldede nötig machte und ihn unter Suratel brachte. Troß dieses Defettes bewährte er sich in seiner Dienststelle als ein Er ruhiger, fleißiger, gewissenhafter und zuverlässiger Mann. hatte jetzt die Absicht nach Amerika auszuwandern, wo ein älterer Bruder von ihm ansässig ist, und hatte sich bereits das Geld für die leberfahrt zusammengespart. Warum er durch seine Inter­nierung an der Ausführung dieses Planes gehindert ist, bedarf der Aufklärung.

Herrschaft und Gesinde vor Gericht.

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Auch uns find über die sonderbare Internierung des jungen Mannes Mitteilungen gemacht worden. Danach soll es sich um eine auf Rügen ansässige Gräfin Schimmelpfennig handeln, die im Dienste der inneren Mission stehen soll, und die den jungen Mann an der Auswanderung nach Amerika hindern wollte. Was mag die Gräfin, die egtra nach Berlin gekommen sein soll, zu ihrer Maß­nahme veranlaßt haben? Sonst haben sich doch Gräfinnen nicht so um einen Hausdiener.

Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht dasselbe. Wenn eine Herrschaft ein Dienstmädchen beschimpft, dann hat sie das Recht" Wie auf allen Gebieten so geht sie auch hier kultur- dazu; beschimpft aber ein Dienstmädchen eine Herrschaft, so hat fördernd vor, diese allein ist es, die den Kampf das Dienstmädchen hierzu kein Recht". Das ist die Meinung der gegen besitzenden Klassen und die Gerichte stimmen dem bei. die Schundliteratur mit aller Energie aufgenommen hat. Es Im Februar hatten wir mitgeteilt, daß in dem Haushalt des genügt aber nicht, das Schlechte in Wort und Schrift zu Konfettionsschneiders Kaz( Christburger Straße 4) befämpfen. Will man helfen, so muß man das Bessere bieten. cin Dienstmädchen von dem Hausherrn, sowie von seiner Dafür ist gesorgt. Die Buchhandlung Vorwärts gibt bekanntlich die Eehefrau beschimpft und geschlagen worden sei, nachdem Romanbibliothek In freien Stunden" heraus. Von dieser Schrift megen eines schlecht geputzten Messers Streit entstanden war. Am erscheint jede Woche ein 24 Seiten startes Heft, welche ausgezeichnete Mittwoch sah man Herrn Katz und Gemahlin als Angeklagte vor Romane, Novellen und fleine Erzählungen bringen, zum Preise von den Schöffen des Amtsgerichts Berlin- Mitte( 148. Abteilung): Das Dienstmädchen, ein Fräulein 3., hatte gegen beide wegen Be­10 Pf. In diesen Heften wird nicht auf das Sensationsbedürfnis leidigung und Mißhandlung Privatflage erhoben. Die Darstellung, spekuliert, es wird aber darauf geachtet, daß nur solche Romane er die die Klägerin gab, ließ die Angeklagten in schlimmem Lichte er­scheinen, die anregend und interessant geschrieben sind. scheinen. Herr Kaz habe, als sie sich verantwortete, sie ein freches Frauenzimmer" und ein altes Rindvieh" geschimpft, habe einen Teller nach ihr werfen wollen, habe sie am Arm gepact, als sie zur Polizei, laufen wollte, habe sie an den Kopf geschlagen und sie so Ein aufregender Borfall ereignete sich gestern morgen gegen heftig gestoßen, daß sie hinfiel und ihr das Blut aus dem Munde 8 Uhr auf dem Stadtbahnhof Zoologischer Garten. Der Sekretär floß. Er selber sei, als sie in ihre Stammer lief, ihr gefolgt und jei dabei gegen ihre Tür gerannt, so daß er eine Wunde am Kopfe Engelhardt hatte einen von der Station Tiergarten her ein­erlitt. Frau Kab, die dazugerufen wurde, habe gleichfalls frechea gelaufenen Zug verlassen und wollte sich nach dem Ausgang begeben. Frauenzimmer" geschimpft und mit einem naßgemachten Handtuch Plötzlich wurde er von Krämpfen befallen und stürzte vom Bahnsteig fräftig und andauernd auf sie eingehauen. Die Angeklagten be- auf das Gleis B. Auf dieſem lief gerade ein Zug vom Savigny­Blaz ein. Glücklicherweise hatte der Lokomotivführer, den Vorgang stritten aufs entschiedenste, geschlagen zu haben, und deuteten an, io rechtzeitig bemerkt, daß es ihm gelang, den Bug wenige Meter mit der 3. sei es wohl nicht ganz richtig. Herr Kab erzählte, vor dem auf den Schienen Liegenden zum Stehen zu bringen. die 3. sei wegen der Unsauberteit gerügt worden, fie habe dann er­regt einen Teller auf den Tisch geworfen, da sei es vielleicht mög- Der Erkrankte, der durch den Sturz eine Kopfverlegung erlitten Alle künstlerisch Empfindenden sind darin einig, daß die Plakate, lich", daß er sie ein unverschämtes Mädchen genannt" habe. Als hatte, wurde nach der Unfallstation Zoologischer Garten gebracht die uns auf Schritt, und Tritt zu Geldausgaben verloden, fünstlerisch er ihr nachging, habe sie die Tür so plöglich geöffnet, daß sie ihm und von dort nach seiner Kastanien- Allee 61 belegenen Wohnung durchaus nicht einwandfrei sind. Da wird denn von der Hebung an den Stopf flog und er eine start blutende Wunde davontrug. übergeführt. Zeugen gesucht. Am 26. Juni vorigen Jahres abends gegen der Straßenkunft gesprochen, Vereine und Verbände befassen sich da Darauf habe er die Tür zugeschlagen, um sich gegen einen noch­mit und in den staatlichen Lehranstalten und Ausstellungen wird die maligen Stoß zu schüßen. Im übrigen aber habe er die 3. nicht 7 Uhr ist in der Prinzen- Allee in der Nähe der Bellermannstraße Sache befördert. Ist aber einmal ein wirklich künstlerisches Plakat da, so angerührt. Frau Kab versicherte, auch sie habe das Mädchen nicht beim Ueberschreiten des Straßendammes ein Mann von einer geschlagen. Sie habe auch nicht geschinipft, sondern nur gerufen: Autodroschke überfahren worden, derselbe ist nach kurzer Zeit auf kommt die Polizei und verbietet es. So ist es unseren Magdeburger Frauenzimmer, wie können Sie denn meinem Mann ein Loch in der Unfallstation verstorben. Da die Frau des Verstorbenen Ent Genoffen mit dem ganz vortrefflich geratenen, von den Stunstmalern den Kopf schlagen!" Dabei habe sie das Mädchen geschüttelt, da schädigungsansprüche geltend macht, werden diejenigen Personen, Beyer, Preußer und Glasemann entworfenen Maifeierplatat ergangen. fei dann versehentlich die Bluse zerrissen worden. Kak und Frau die Beuge dieses Vorfalles waren, gebeten, sich bei Frau Albers Irgend ein vorsintflutlicher Baragraph gab die Handhabe zu dem führten noch an, sie seien am anderen Tage von Srl. 8. Schwindel- Ighini, Lothringer Straße 11 zu melden.

Ein drittes städtisches Verwaltungsgebäude zu bauen hat ein Stadtverordnetenausschuß beschlossen, dem Magistrat vorzuschlagen, um die vielen Mieisräume für städtische Bureaus zu beseitigen.

Polizeiliche Kunstpflege.