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Nr. 103. 25. Jahrgang. 4. KilM des Jotuätls" Kerüm NcksM Zowtliz, Z. Mai lM. Sie vsmpferludvention vor cker kuSget- kommliiion. Sitzung vom 1. Mai. Die Zulage von einer halben Million, welche die Regierung dem Norddeutschen Lloyd   zu der bisherigen Subvention geben will, gestaltet sich zu einer Staatsaktion. Bülow wird noch einmal im Block sehr energisch zum Sammeln blasen müssen, um die Regie» rungsvorlage durchzudrücken; sie wäre heute schon in der Budget- kommission mit Stimmengleichheit abgelehnt worden, wenn die Vertreter der Polen   nicht gefehlt hätten. Bei den wichtigsten Anlässen war die Regierung kaum so stark in der Budgetkommission vertreten wie heute, Dernburg   wurde extra telegraphisch nach Berlin   berufen und muhte die ganze Nacht fahren, um heute rechtzeitig am Platz« zu sein. Neben D e r n. bürg fochten um die 500 000 M. K r ae t k e und das Reichsschatz» amt, von dem zeitweilig der nominelle Chef Sydow und der wirkliche Chef Twele neben anderen Räten erschienen, außerdem aber eine ganze Anzahl Kommissare, von denen Herr v. Jonquieres  besonder? das Wort führte. Um 0 Uhr begann die Sitzung, um Wi Uhr hatte erst ein ein» ziger Abgeordneter gesprochen, die ganze Zeit wurde mit derBe- gründung" durch die Regierungsvertreter hingebracht. Indessen die offiziellen Verteidiger der Vorlage redeten, arbeitete v. Lobe ll als diplomatischer Hausierer bei den Blockparteien, um so viel wirksamer ihre Stimmen zu gewinnen. Er verhandelte mit Eick. hoff, Lattmann, v. Richthofen   und O r i o l a und be» richtete später ziemlich befriedigt den Staatssekretären über die Erfolge seiner Ueberredungskünste. ES machte ganz den Eindruck, als habe der Generaldirektor des Lloyd weit höhere Kreise für die Zulage zu gewinnen gewußt, sonst wäre kaum der gewaltige Eifer derHandlangerschaft" zu erklären. In der umfangreichen Begründung der Vorlage verweist Dernburg   hauptsächlich auf die Bedeutung der Dampfer» Verbindung für das Schutzgebiet Neuguinea  . Die Neuguinea  - Compagnie käme in die größt: Verlegenheit, wenn die Verbindung nicht verbessert oder gar verschlechtert würde, v. Jonquieres schildert den Vertrag mit dem Lloyd und teilt mit, daß dessen Generaldirektor auf das bestimmteste erklärt habe, ohne die Zulage nur noch bis zum April die Verbindung mit Neuguinea   aufrecht erhalten zu wollen. Die Bewilligung soll deshalb auch rückwirkend vom t. April ab gelten. Kraetke zitiert sogar Genossen Dietz, der bei früheren Gelegenheiten für die Dampfersubventionen ge- Wesen sei. Erz berger läßt sich nicht überzeugen; man mache eine total falsche Berechnung auf, um die Forderung zu stützen. Außerdem wird kein Wort über die Deckung gesagt. Geheimrat Krüger vom Reichsschatzamt ersucht um Annahme der Vorlage, wegen der Deckung möge man sich keine Kopfschmerzen machen. Der Etat balanciere mit 100 Millionen Defizit, da komme eS auf die halbe Million auch nicht an. L i e b e r t ist natürlich für die Vorlage. Vom Genossen N o S k e wird sie dagegen scharf bekämpft. Die AuS- und Einfuhr in Neuguinea   fei ganz minimal, daß dort jemals die gebrachten Opfer der Allgemeinheit Gewinn bringen, fei ganz ausgeschlossen, nur die Neuguinea-Compagnie   hat Vor- teile. Redner polemisiert gegen Kraetke und Krüger und meint, es sei höchste Zeit, daß der Reichstag   auseinander gehe, sonst würde das Defizit ins Ungemessene anwachsen. v. R i ch t h o f e n ist für seine Person für die Vorlage, ob die ganze konservative Fraktion mitmache, könne er nicht sagen. Zwischen Dernburg und den sozialdemokratischen Vertretern kommt eS zu einer Auseinandersetzung über die Handelsstatistik; nach Dernburg   hat die Kolonie einen viermal größeren Handel, als ihn die amtliche Statistik aufweist. H o r m a n n erklärt namens der liberalen Fraktionsgemein- schaft, daß sie schon vor der vortrefflichen Begründung in der Vor- läge überzeugt gewesen seien, die mündlichen Bekundungen der Regierungsvertreter aber haben sie völlig überwunden. Im Namen des Blocks erklärt er. daß das Geldinteresse über die Ehrenpflicht gehe, eine Verbindung mit der Kolonie aufrecht zu erhalten. Er sucht sich ferner am Zentrum zu reiben, wird aber von Erzberger  scharf zurecht gewiesen, der ihn daran erinnert, wie Richter, HermeS und Bamberger   über Dampfersubventionen geurteilt haben. Schließlich wird die Vorlage mit 14gegen 13Stimmen angenommen. Dagegen stimmen Sozialdemokraten, Zentrum und der Anti- semit Lattmann, dafür der Block. Von der sozialdemokratischen Fraktion werden noch folgende Resolutionen eingebracht: 1. Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, eine Revision des Ver­trages mit dem Norddeutschen Lloyd   vom Jahre 1808 dahin- gehend vorzunehmen, daß es im Artikel 31 Absatz 2 heißt: Farbige Mannschaften dürfen nicht verwendet werden." Absatz 3 zu streichen. 2. Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, eine Revision des Vertrages mit dem Norddeutschen Lloyd   vom Jahre 1893 dahin vor- zunehmen, daß Artikel 26 gestrichen wird. N o s k e begründet die Resolutionen, deren erste die den See- leuten erwachsene Konkurrenz der billigen farbigen Arbeiter be- kämpfe, während die zweite das agrarische Einfuhrverbot von Lebensmitteln aufgehoben wissen will. Die Regierung wendet sich gegen die Anträge; farbige Ar- beiter seien notwendig, um die Weißen zu schonen; allerdings wird auch zuzugeben, daß sie billiger sind. Das Verbot, konkurrierende Lebensmittel auf Subventionsdampfern einzuführen, sei seinerzeit von der Reichstagsmehrheit verlangt worden, die Re- gierung halte sich nur an diesen Beschluß. Arendt unterstützt die Regierung. Beide Anträge werden abgelehnt, gegen den ersten stimmen alle bürgerlichen Parteien, einschließlich Freisinn und Demokraten, gegen den zweiten der agrarische Block. Sie ftuerungszulagen vor der Budget- Kommission. (Sitzung vom 2. Mai.) Die Budgetkommission hielt heute ihre letzte Sitzung in der Session ab und beschäftigte sich darin ausschließlich mit den Teue- rungszulagen an die Beamten. Bekanntlich geht die RegierungS- Vorlage dahin, daß 23(4 Millionen Mark aufgewendet werden sollen für die Zulagen, welche sich für etatsmäßig oder diätarisch beschäf- tigte mittlere Beamte auf löv M., für Unterbeamte auf 100 M. belaufen. ES entfallen von diesen 23(4 Millionen Mark über 20 Millionen auf die Postverwaltung, auf die Heeresverwaltung und Reichseisenbahnverwaltung je 1 Million und der Rest verteilt sich auf die übrigen Ressorts. Die im gewöhnlichen Arbeitsverhältnis beim Reich stehenden Angestellten gehen leer aus, wie im vorigen Jahre. In der ersten Beratung im Plenum erklärte Sydow für die Regierung, daß einer Erweiterung der Zulagen nach oben oder unten von der Regierung nicht zugestimmt werde. Zu Beginn der heutigen Sitzung der Budgetkommission wiederholte er diese Er- klärung in schärfster Form; jede Aenderung der Vorlage gefährde dieselbe. Weiter fügte er die Drohung hinzu, wenn im Herbst nichts aus der Finanzreform werde, komme weder die Gehaltsaufbesse- rung zustande, noch gebe es eine weitere Teuerungszulage. Abg. S e m l e r stellte angesichts der Sydowschen Erklärung die Frage, ob es sich überhaupt lohne, in eine Beratung der Vor- läge einzutreten. In einer ziemlich erregten Geschäftsordnungs- debatte wandte sich Gröber scharf gegen Shdows Auftreten; er protestierte gegen solche Erklärungen, die zu dem Sprachenverbot jetzt für den Reichstag   auch noch ein Beratungsverbot fügen. In der sachlichen Beratung werden vom Zentrum mehrere Anträge gestellt, sie bezwecken, einmal bei der Berechnung der oberen Grenze das Wohnungsgeld mit in Anrechnung zu bringen und andererseits sollen gewisse Militärbeamten mit in den Kreis der Zulagenberechtigten einbezogen werden. In stundenlanger Debatte wechselt das Für und Wider; die Regierung bekämpft sehr energisch die Anträge und schließlich wenden sich auch die anderen Parteien nach und nach gegen dieselben. Die Genossen N o s k e und Singer vertreten dabei den Standpunkt, der schon im Plenum von sozial- demokratischer Seite zum Ausdruck gebracht wurde. Unter Ab­lehnung der Zentrumsanträge wird schließlich dir RegierungS- Vorlage einstimmig angenommen. Ebenso findet die folgende, vom Zentrum gestellte Resolution Annahme: Der Reichstag   spricht bei Annahme des Nachtragsetats über die Gewährung außerordentlicher einmaliger Beihülfen die Er- Wartung aus, daß für die in den Reichsbetrieben beschäftigten Arbeiter, Handwerker und Hülfsarbeiter im Laufe des Rech- nungsjahreS eine angemessene Erhöhung ihrer Bezüge eintreten wird. Die Nachweisung hierüber ist dem Reichstage mit dem Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1000 zur Kenntnisnahme vorzulegen." Damit ist auch die Frage der Teuerungszulagen erledigt und die Petitionen sind durch die gefaßten Beschlüsse hinfällig geworden. Die Arbeiten der Budgetkommission sind erschöpft bis auf die Vorlag über die Veteranenbeihülfen. Dieser Gegenstand soll die erste Sitzung der Kommission im kommenden Herbst beschäftigen. eingegangene Druchrcbriftoi. 1007. Geschäftsbericht der Allgemeinen Orts-Krankenkaffe zu verltn. 73 Selten. Geschäftsbericht der OrtS-Krankenkasse für Fabrikbetriebe in Krefeld  . 1907. 34 Seiten. Kaben Sie schon Katbreincrö JVIalzhaffec probiert? Hat er Ihnen geschmeckt? Wenn nicht dann haben Sie ihn nicht richtig zubereitet! Probieren Sie mal eine der neuen Kochvorschriften: Linfsob« Zubereitttiig(überbrühen,: 8 Lot(60 Gramm) KatbreinerS Malzkassee ziemlich grob mahlen und viit 1 Liter kochendem Wasser langsam überbrühen oder auj einer Kasseemaschine herstellen, genau wie Bohnenkaffee.   Sparsame Zubereitung(kochen): 2 Lot(40 Gramm) KathremerS Malzkaffe« ziemlich grob mahlen, mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Kochen bringe» und einige Minuten kochen lassen. Voll uuü aremattsetz(M««nd überbrühen): 1 Lot(20 Gramm) KathreinerS Malzkassee ziemlich grob mahlen, mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Kochen bringen, ewige Minuten kochen lassen und mit dem kochenden Malzkassee dann noch 1'/, Lot(30 Gramm) KathrewerS Malzkassee langsam überbrühen. SKischnng von Kaihteiners SKalzbaffee mit Bohnenkaffee oder mit Kakao: 1 Lot(20 Gramm) ziemlich grob gemahlenen KathreinerS Malz. kaflee   mit 1 Liter kaltem Wasser übergießen, zum Kochen bringen, einige Minuten kochen lassen und mit dem kochenden Malzkassee> Lot Bohnen- kassee langsam überbrühen oder mit dem durchgeseihten kochenden Malzkassee 3 gehäuste Kasseelöffel(12 Gramm) Kakao anrühren. l Gute Milch, möglichst Sahne verwenden, s Hussro fertige Herren- und Knaben-Kleidung zeichnet sich aus durch vollendet schöne Auswahl neuzeitige Stoffe n. Fassons bestsitzende Passfortnen In einer Auswahl i. vielen Tausend Eiemplaren. Nur eigene Erzeugnisse. Frühjahrs- Anzüge 60, 55, 50, 45, 40, 36,"l£ 33, 30. 27, 24, 21, 18, 13 Mt Paletots und Ulster 50, 45, 40, 36, 30, i C 27, 24, 21, 18, 10 Mk. Frühjahrs-Hosen 18, 16, 14. 12, 10, Q 20 9, 8, 6, 5, 4, O Mir. 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