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kahr 1907/08 ein Zuwachs von nur 7664 Per- fönen gebucht werden, während das Winterhalbjahr 1906/07 noch einen Zuwachs von 20312 Personen gebracht hatte. So hat der BeschäftigungSmangcl gewirkt, er hat eine Massen flu cht der Arbeiter aus Berlin   zur Folge gehabt. Der verlassene OmnibuS. Die Ziffern der V c r k c h r s st a t i st i k Berlins liegen jetzt für ä den Monat März vor, und man kann nun aufs neue prüfen, wie die»Reform" des Omnibustarifs gcivirlt hat. Bon der Allgemeinen Berliner   Omnibusgesellschaft waren im März 1007 auf damals 31 Linien mit Pferdebetrieb noch 0 469 686 Personen befördert worden, im März 1998 beförderte dieselbe Gesellschaft auf 36 Linien mit Pferdebetrieb nur noch 6 782162 Personen. Da. gegen hatte der Berliner   Spediteurverein, der den 6-Pfennig-Tarif beibehalten hat, auf seinen drei Linien wieder eine Zunahme des Verkehrs gegenüber demselben Monat des vorigen Jahres zu ver- zeichnen. Er beförderte im März 1907 nur 361 432 Personen, im März 1908 aber beförderte er 381441 Personen. Seit Neujahr 1908 hat die Allgem. Aerl. Omnibusgesellschaft für ihre Linien mit Pferdebetrieb den höheren Tarif. Auf diesen Linien beförderte sie in den drei Monaten Januar bis MSrzdcL Jahres 1007 noch 26 186 352 Personen, aber in denselben Monaten des Jahres 1908 nur 19 444 228 Personen, das macht für 1908 ein Minus von 6 691 129 Personen. Anzufügen wäre hier noch der Verkehr auf den Kraftomnibuslinien, er betrug 4 854 664 Personen im ersten Quartal vorigen Jahres, 3 600 983 Personen im ersten Quartal dieses Jahres. Eine Verminderung ist auch hier eingetreten, aber allerdings ist auch die Zahl der Kraftomnibuslinien gegenwärtig geringer als im vorigen Jahre. Der Spediteurberein hat in allen drei Monaten ein Verkehrsplus gegenüber denselben Monaten des vorigen Jahres gehabt: auf seinen drei Linien de- förderte er im ersten Quartal vorigen Jahre» nur 963101 Per- soncn, aber im 1. Quartal diese» Jahres 1 072 673 Personen. Diese Zunahme ist eingetreten, obwohl die Allgemeine Gesellschaft auf denjenigen ihrer Linien, die mit den Linien des SpediteurvereinS konkurrieren, den alten b-Pfennig-Tarif beibehalten hat. Wir sind gespannt darauf, wie die allerneue st e Tarif. ändcrung wirken wird, die uns demnächst von der Verwaltung der Allgemeinen Berliner   Omnibusgesellschaft wieder beschert werde» soll. Den Aktionären der Gesellschaft bereitet die ein- getretene Verkehrsmindcrung schwere Sorge. Aber am schljmmsten werden von diesem»Erfolg" der Tariferhöhung die Schaffner betroffen, die bisher in de» Trinkgeldern einen wesentlichen Teil ihrer Einnahmen sahen und nun mit der Verminderung der Fahrgäste auch eine Schmälcrung der Trinkgelder hinnehmen müssen._ Der Reichstag   auf einer SonntasSlesichtigung. Da sage noch einer, dost unsere BollSvertreter keinen Wissensdrang besitzen und das} sie bei Bildung ihres Urteils zu sehr von der ewig grauen Theorie statt von der Praxi« deS Leben» sich leiten liehen. Ja ein Teil von ihnen opfert dem Anschauungsunterricht sogar sein Sonntagsvergnügen, mancher Gläubige unter ihnen sogar eme Messe. Mehr als sechzig ReichstagSboten hatten sich an» vergangenen Sonntag schon vor 9 Uhr morgens am Stettiner Bahnhof eingefunden, um der Einladung der Stadtverwaltung Berlin   folgend, eine Besichtigung der Rieselfelder bei Blankenburg  , der Irrenanstalt, Lungenheil» anstatt und Siechenhaus in Buch, sowie das in einer Sandwllste errichtete Gut Hobrechtsfelde und die Schweinezüchteret in Schmetz- darf zu besichtigen. Mancher mag geschivanlt haben, ehe er sich zur Mitfahrt«ntschloh. weil er befürchtete, daß der riesige Zeitaufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen, den man au« einer lolchen mehr oder weniger doch Galoppbesichtigung ziehen kann, stehen würde. Bei der Rmkretse war aber niemand, dem seine Teilnahme leid getan hätte. Ganz in, Gegenteil. Die gezeigte Berieselung. die hier wie manches andere nicht beschrieben zu werden braucht, weil dieVorwärts"- Leser über diese Einrichtung schon eingehend unterrichtet worden sind, erweckte daS lebhafteste Interesse namentlich der Landwirte. Und wenn sich auch trotz der eingehenden und sachkundigen Erläuterungen, die der Direktor der Berieselung den Abgeordneten gab. mcht jeder ein klare« Bild von dem ungebeuere» Röhrennetz, das von Berlin   bis zu den zu berieselnden Feloern in der Erde liegt, machen konnte, die Wirkungen der Berieselung sab ein jeder an dem üppigen GraS- und Pflanzenwuchs der Felder. So etwa» bringt man doch nur mit grohen Mitteln zuwege, hörten wir manchen sagen, der zu Hause Stadt« vater ist und dem als solchen dt« FSkalieimblettuug in setner Heimatstadt schon manche Sorge bereitet hat. Meist werden die Fäkalien nach er- folgter Klärung in einen Fluh geleitet, was bei kleinen und mittleren Städten angehen mag. sich aber für«ine Millionenstadt wie Berlin  von selber verbietet. Die Not hat auch hier beten und die gesamten Abwässer vollswirtichaftlich vorteilhaft verwerten gelehrt. Der Be- sichtigung der Irrenanstalt, die nichts besonders Bemerkenswertes bot, deren modern eingerichteter Wtrtschaftöbetrieb jedoch das lebhafte Interesse der wenigen Damen, die sich be- teiligt hatten, erweckt«, folgte em Besuch i» der Lungen- Heilanstalt. Die auhemdemltche Sauberkeit in der Anstalt, dt« luftigen, hellen Räume lieh einige bürgerliche Abgeordnete Bedenken äuher». ob in der Beziehung de» Guten nicht doch vielleicht etwa« zu viel geschehe, denn wenn die Leute geheilt seien und sie in ihre einfachen Pervättnisse zurückkehrten, würden sie sich da erst recht un- glücklich fühlen. Dos alte Lied, man soll die Begehrlichleit der Masse nicht wecken, auch dadurch nicht, bah man sie an Reinlichkeit und gesunde Wohnräume gewöhnt. In Französisch-Buchholz   arbeiteten am Sonntagbormittag etwa cineinhalbcs Dutzend Leute, Männer und Frauen, auf einem Ahabarberseld, als ob e» Wochentag sei. Man lieh hier also an- gesicht« der Gesetzgeber da» Gesetz systematisch übertreten. Nachdem im grohen Saale der Anstalt zu Buch die Teilnehmer ein krSfttge» Mahl Frühstück nannte es die Stadt bescheidener Weise in ihrer Einladung eingenommen, erreichten sie per Wagen und Feldbahn gegen 6 Uhr abend« da« Städtchen Bernau, von wo aus Berlin   per Eisenbahn leicht erreicht wurde. DirBerliner Hausfrau" ist«inS jener Blätter, die in der Annahme von Inseraten fast skrupellos zu sein scheinen. In jeder Nummer findet man Inserate, die selbst von den annoncen- hungrigen Scherl- und Mosse-BlSttern zurückgewiesen werden. So haben hier insbesondere die Kartendcuter und Wahrsagerinnen, die nach dem bekannten Jacnickcschen Giftmord am TeufclSfee überall ausgeschlossen wurden, gewinnbringenden Unterschlupf ge, funden. Tic neueste, vom 3. Mai datierte Nummer derHouS- frau" enthält nicht weniger als LI derartige Inserate, zum Teil mit allen auf Nepperei berechneten Schikanen. Auch Annoncen, in denen Wahrsagebücher zum Selbsterlernen der Wahrsagekunft und des Kartenlegens angepriesen werden, sind reichlich vertreten. Wir können immer wieder nur eindringlichst davor warnen, an solche Leute, die nicht mehr Hirnschmalz besitzen wie jeder andere gewöhnliche Europäer, das Geld vollkommen nutzlos fortzuwerfen. Wie unendlich oft schon haben Wahrsagerinnen, die lediglich auf die Dummheit spekulieren, furchtbare» Unheil angerichtet! Wenn die»Berliner Hausfrau" ihre Leserinnen den berüchtigten»Frauen wunderbar" in» Garn treibt, setzt sie sich in schärfsten Widerspruch zu ihrer sonstigen Tendenz. Dieselbe Nummer enthält daS folgende niedliche Angebot: ..Gesellschafterin verlangt für ältere, feingebildete Dame,»vöchem- lich 5 Nachmittag«, monatlich 16 M. Nur schriftliche Offerten Lesstngftrah« 44, Hochparterre link»." Da» macht, den Nachmittag nur zu je vier Stunben gerechnet, etwa 20 Pf. pro Stunde! Fein- bildung und Herzensbildung sind allerdings zwei mitunter weit voneinander entfernte Begriffe. Eine Ballomvettsahrt wurde am Sonntag im Anschluh an die Einweihung der neuen Ballonhall« vom Berliner   Verein für Luft- schiffahrt von Schmargendorf   aus veranstaltet. Kurz nach Mittag wurde mit dem Füllen der Ballons in der Halle begonnen, und eS wurde 3J/i Uhr, bis als letzter der.Helmholtz" sie verließ, um draußen an seine Gondel angeknebelt zu werden. Die übrigen Ballons wurden inzwischen in einer nahen Talmulde startbereit ge- macht. So war Muße genug, diese Arbeiten, die von Soldaten des Luftschiffcrbataillons ausgeführt wurden, zu beobachten.Tschudi". Bezold",»Cognac" und.Ernst" machten den Eindruck gutgehaltener Fahrzeuge, obgleich kaum einer von ihnen weit hinter feiner fünf- zigsten Lustreise zurück ist. Anders der Veteran unter ihnen, der Helmholtz". Di« dunkle Ballonhülle zeigte Hunderte von Wunden, die er sich bei bewegten Landungen zugezogen hatte. Aber alle diese zahlreichen Wunden waren sorgfältig ausgebessert, und ihre Narben leuchteten stolz im strahlenden Sonnenschein. Die Witterung war vorzüglich, der Wind leicht, und mit Rück- stcht darauf war das Ziel nicht allzuweit entfernt gewählt, um ein Landen bei Tage zu gewährleisten. Es war der Treffpunkt der Chausseen Brusendorf Mittenwalde und Deutsch-Wusterhausen Ragow, ein Ort. der nur 27 Kilometer in der Luftlinie vom Auf- stieosort entfernt liegt. Um 3% Uhr waren alle fünf Starter aufstiegbcreit. und wenige Minuten darauf erhoben sie sich auf das Startzeickicn gleichzeitig ohne eine Sekunde Differenz. Der Wind war vollständig nach Norden gedreht, und genau südlich zogen die goldgelben Kugeln davon.Cognaa" hielt sich am östlichsten und kam damit der zu steuernden Flugrichtung am nächsten.Tschudi" wurde ständig weiter abgetrieben und warf zuerst einig« Sack Ballast, um in höheren Regionen günstigere Windrichtungen zu finden. Der Versuch war von Erfolg begleitet, und bald entspann sich ein Po- sitionskampf. Alle fünf gestarteten Ballons landeten, wie zu er- warten war, östlich vom Ziel. Innerhalb zwei bis drei Kilometer Entfernung auf der Chaussee Mittenwalde Machnow gingen vier Ballons nieder.Cognac", der in der Nähe von Mittenwalde   ge- landet war, setzte nach einer Zwischenlandung die Fahrt fort. Zwei größere Störungen im Stadt- und Vorortsbetriebe fanden auch am letzten Sonntag wieder statt und wurden bei dem überaus starken Ausflüglervcrkehr recht unangenehm empfunden. Nachmittags um 3 Uhr war bei einem Wannseezug in der Nähe der Station Friedenau ein Achsenbrand cntstandr». Das Feuer wurde rechtzeitig entdeckt, so daß eine Gefährdung der Passagiere nicht eintrat, doch mußte der Train auf der Strecke stehenbleiben, die Fahrgäste aussteigen und sich zu Fuß nach der Station begeben. Der gefährdet- Zug wurde ausrangiert. Die hierdurch hervor- gerufene Verkehrsstörung dauerte ein« halb« Stunde, während welcher sich auf den Bahnsteigen ungeheuere Menschenmassen an« sammelten. Durch den Defekt einer Stadtbahnlokomotive«incS auS dem Bahnhof Charlottenburg in der Richtung nach Jriedrichstroße ausfahrenden Zuges entstand gegen 6 Uhr abends eine längere Betriebsstörung. Um den Verkehr einigermaßen aufrechterhalten zu können, wurden die Trains in der Richtung nach dem Echlesischen Bahnhof über di« Ferngleise geführt. Dl« Fahrgäste der Stadtbahn waren gezwungen, in westlicher Richtung bis zur nächsten Fern- station zu fahren und dort umzusteigen, wenn sie nach Bahnhöfen r» der östlichen Richtung wollten. Andererseits aber wurde das Fernliahilgleiö derartig überlastet, daß auch der Vorortverkehr in der östlichen Richtung darunter zu leisen hatte, da sowohl Stadt- wie Vorort, uird Fernzüge längere Zeit vor der Einfahrt zum Bahnhof Charlottenburg liegenbleiben mußten. Auch hier währt« die Störung zirka eine halbe Stunde, die um so unangenehmer empfunden wurde, als um dies« Zeit bereits die Rücktlutung der Ausflügler begonnen hatte. Ei» Kampf auf Tod und Leben. Ein aufregender Borfall spielte sich Sonntag nachmittag auf dem Wannsee   bei Beelitzhof ab. Gegen 4 Uhr fuhren zwei Segelboote, von verschiedenen Gerten sich nähernd, in Abstand von wenigen Metern aneinad« vorüber. als plötzlich bei dem einen Jahrzeug da« Großfogel umschlug und «ine in diesem fahrend« Dam« über Bord gerissen wurde. Bei dem starlen Winde und der Schnelligkeit der Fahrt wurde das Boot weit fortgetrteben und die Dame wäre zweifellos verloren gewesen, wenn nicht«in Insasse de» zweiten Bootes mit voller Kleidung sich in die hochgehenden Wellen gestürzt hätte. Es gelang dem S�v immer, di« Gefährdet« zu fassen, doch wurde die Situation für dc» mutigen Lebensretter um so schwieriger, al» die Dame sich an ihren Retter anklammert« und ihn mit in die Tiefe zu ziehen drohte. Als nuii gar die Dame noch von einem jrrampfanfall er» faßt wurde, erschien jede Rettung fast unmöglich. Die Lage der beiden Personen war eine um so gefährlichere, als bei dem scharfen Gegenwinde sich andere Boote nur langsam der Stelle zu nähern vermochten. Endlich gelang es doch den infolge der äußersten Au- strengung völlig erschöpften Retter und die inzwischen bewußtlos gewordene Dame in einem der Boote aufzunehmen. Beide Personen wurden ,iach Bcelitzhof gebracht, wo Hunderte von Zuschauern den aufregenden Vorfall beobachtet hatten, Vom Natioiialdenkmal im Btktoriapark abgestürzt ist Sonntag nachmittag die 10jährige Erna Wtrth, deren Eltern in der Tegeler Straße 4 wohnen. Das Mädchen war mit mehreren Schulfreun- diime» nach dein viktoriapark gegangen und dort bestiegen die Kinder die Freitreppe de« Denkmals. Die W. verlor da» Gleich- gewicht, stürzte die steinernen Stufen hinab und blieb besinnungslos am Fuße des Bauwerks liegen. Das Mädchen hatte eine schwere Gehirnerschütterung, Verletzungen an Armen, Beinen und am Kopf davongetragen und wurde von der Unfallstation am Tcmpelhofer Ufer, woselost ihr die erste ärztliche Hülfe zuteil geworden war, nach dem Krankenhause am Urban übergeführt. Der Zustand der Ver- unglückteil ist ein hoffnungsloser. Bei der Maifeier im Rofe-Theater. Badstr. 68, wurde gefunden ein Regenschirm; bei Ballschmieder. Badstr. 16. ein kleiner Kassen- schlüssel und ein Armband. Zu erfrage« bei H. Raschk«, Acker- siraß« 36, Spedition. Ebenfalls bei der Maifeier bei Ball. schmieder> sind für 2,50 M. Beitragsmarken der Freien Jugend- organtsation gefunden worden. Dieselben sind in derVorwärts". Spedition, Stettiner Stroßa 10. abzuholen. Radrennen zu Steglitz  . Der am Sonntag ausgefahrene Große FrühjahrSprei»",«in Dauerrennen über 100 Kilo- meter, wurde von Bruno Demke in überlegener Weise vor seinen Gegnern Goor, Robl und Waltbour gewonnen. Demke, der zurzeit auf der Höhe seines Können» ist. führte vom Beginn ab. es folgten Goar. Robl und Walthour. Letzterer kommt schon in der 4. Rund« von seinem Motor ab, wird in der S. von Demk» über- rundet und fällt endgültig auf den letzten Platz, ohne nie im Rennen zu fstn. Damit blieben nur Goor und Robl übrig und zwischen ihnen kain es zeitweilig zum Kampf um den zweiten und dritten Platz. In der 27. Runde geht Robl vor dem Belgier und lange ?;eit bleibt das Rennen in unveränderter Folge. Endlich in der 09. Runde glückt dem Belgier tttt Vorstoß und ot erobert sich den zweiten Platz. Robl fährt zusehend» langsamer und büßt ziemlich zwei Runde» an Goor ein. als dessen Motor in der 149. Runde versagt und er auf den dritten Platz fällt. Doch mit Ausbietting aller Kräfte arbeitet sich Goor vorwärts, passiert in der 178. Runde Robl da««rite Mal und ist von der 190. Runde ab wieder Zweiter mit S8ö0 Meter Abstand von Demke, Robl 6050 Meter. Walthour 29 000 Meter zurück.»» Einen ähnlichen Verlauf hatte da» 80 Ktlometor.Rennen. Hier war W. H u b e r- Nürn­berg Tieger vor Hein»<1050 Meter), Gliedermann<3080 Meter). Breuer<3320 Meter) und Hitzler<2060 Meter zurück). Der letztere, der zum Beginn die Führung hat. erleidet bereit» in der 6. Slnnde Motordefekt und scheidet somit an» dem Rennen. Er kämpft zwär aeaen den Schluß tapfer, doch ist sein Schicksal besiegelt. Die anderen spielten kein» Rolle, am wenigsten Breuer. Giieder- mann wurde wegen verstoße»»«gen die Bahnbestimmungen distanziert und muß sich mit dem letzten Platz begnügen. Dte Fliegerrennen waren, wie immer, sehr interessant und führten to starke Felder an den Start, daß zahlreiche Vorläufe notwendig ivaren. Den Preis von Steglitz   gewann W e g e n e r knapp vor Peter, Carraperzi und Stabe. Im Prämieniahren siegle Scheuermann vor Techmer und Conrad, während Rabe, Ganze- voort, Erxleben, Rudel und Pawke Prämien erhielten. Das Vorgabefahren brachte einen Sieg der Außenseiter. Ganze- voort<130 Meter), Thoma<200 Meter), Saldo»(160 Meter) und Arndt<230 Meter) gingen in weitem Abstand durch das Ziel.   Das Tandemfahren gewannen Scheuermann-Wegencr vor Conrad-Althoff, Redela-Techmer und Stol-Peter. Orgelkonzert. Mittwoch, den 6. Mai, IVi Uhr, ver­anstaltet der königliche Musikdirektor Beruh. Jrrgang in der St. Marienkirche da» nächste Orgelkonzert unter Mit- Wirkung von Frl. Gertr. Meisner(Alt), Herrn Alfr. v. Fossard (Tenor) und Herrn Walter Kratz(Violine). U. a.: 5. Orgel- sonate von Guilmant  , Kantaten-Arien und Duette von Seb. Bach. Der Eintritt ist freit Zu rekognoszieren. Am 27. April er. ist in Schlachtensee die Leiche einer unbekannten zirka 13 bis 20 Jabre alten Frauensperson angeschwemmt. Dieselbe ist zirka l.40 Meter groß und dunkelblond. Be- kleidet war dieselbe mit bunkelgrauem Kostümkleid, weißer Bluse, weißer Unterwäsche, weißen Strümpfen, gelben Schnürschuhen und schwarzblauem Gürtel, in der Mitte mit einem weißen Streifen. An Schmuckgegenständen trug sie ein Armband und eine Uhrkette. Rekognoszenten wollen sich beim Amtsvorsteher in Zehlen- dorf. bei der hiesigen Kriminalpolizei oder in den Polizeirevieren melden. Am 30. April er. wurde tn Charlottenburg die Leiche einer 50 bi« 60 Jahre alten Frauensperson au« der Spree   gelandet und nach dem dortigen Leichenschauhause geschafft. Die Leiche ist l.öö Meter groß, schmächtig, hat graumeliertes Haar, spitze Rase, Zahn- lücken und war bekleidet mit schwarzer Taille, schwarzem Jackett mit grauem Kragen und weißleinenem Hemd. gez. F. K., und hat zirka 3 bi» 4 Monate im Wasser gelegen. RekognoSzenten wollen sich bei dem Polizeipräsidium in Charlottenburg   melden. Feuerwehrbericht. Am Sonntagabend kam ein sehr gefährlicher Brand am Weidcnweg 60 zum Sluöbruch. Die Feuerwehr, von mehreren Leuten alarmiert, war bald in großer Stärke zur Stellc. m Keller brannten Bretter, alter Hausrat, Türen, Fenster usw. »durchdringlicher Qualm füllte die Treppen. Unter den Haus- bewohncrn herrschte ein« förmliche Panik, weil die Treppen nicht zu passieren waren und Kinder sich noch ohne Aufsicht in den Woh- nungen befanden, lieber Hakenleitern drangen die Feuerwehr- mämier von außen in die Wohnungen ein. Im dritten Stock wurde ein zh jährige« Baby tn einem verqualmten Zimmer vorgefunden und in Obhut genommen. Andere Feuerwehrmänner drangen mit Saucrstoffhelmen ausgerüstet bi» zum Brandherd im Keller vor. Schließlich gelang es. den Brand auf den Keller zu beschränken. Tic Entstehung des Feuers ist nicht ermittelt. Zweimal hatte die Feuerwehr Unter den Linden   zu tun. Da» erstemal brannte Nr. 27 ein Keller und da» zivettemal vor dem Hause Nr. 47 eine Benzin- Automobildroschkc. Auch in der Blumenstraße hatte der 12. Zug zweimal zu löschen. Nr. 6 brannten Schaldccken und Fußboden und Nr. 12 Betten, Gardinen usw. Ferner mußten Kellerbränd« in der Kleinen Hamburger Straße 12, Wiener Siraß« 49 und an anderen Orten gelöscht werden. In der Markgrafenstr. 26 brannten Regale und Stroh, tn der Landsberger Allee   130 Wäsche, Körbe usw., in der Friedrickstr. 235 Fußböden, und Balkenlagen, auf dem Moabiter Güterbahnhofe Preßkohlen. Die Berliner   Feuerwehr hatte am Sonntag ununterbrochen zu tun. Besonder« abends liefen zahlreiche Alarme ein. Um 0 Uhr nicht weniger als 10 verschiedene Fcnermcldungen. U. a. brannte in der Kefselstr. 38 eine Wohnung, wobei eine grau in großer Gesapr schwebte. Zum Glück wurde die Gefahr bemerkt, und es gelang den Hausbewohnern, die schon halbbcwußtlose Frau au» der Wohnung Herauszuholen. Von den vielen Branden sind besonders zwei, bei denen es gelang, festzustellen, daß sie vorsätzlich angezündet ivorden Ware», bemerkenswert. Am Sonntag früh um 6 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Friedrichstr. 197 gerufen. Tort war in der Auskunftei von Möricke Feuer ausgekommen. Als die Feuerwehr in die Räume eindrang, bramrte es ail mehreren Stellen, die räumlich voneinander getrennt Ware». Es brannten Regale. Akten. Schaldecken usw. Durch kräftige» Waiseraeben gelang es dem 10. Zuge, die Flammen zu löschen. Der Befund ergab, daß das Feuer vorsätzlich an mehreren Stellen angelegt worden war. Bei ver näheren Untersuchung wurden dann auch noch mehrere Brand« Herde vorgefunden. Auch zwischen mehreren Akten wurden Kohlen« ahzünder entdeckt. Die Kriminalpolizei wurde von diesen über« raschenden Funden in Kenntnis gesetzt. Eine weitere Brand­stiftung beschäftigte nackimittagö die Wehr um 6 Uhr in der Zorn- dorfer Straße 5. Als die Feuerwehr dort eintraf, brannten in einer Küche Spinden und der Fußboden, und in cmem Wohnzimmer Betten, die vorher mit Benzin beaossen worden waren. Die Wehr ivar aber schnell zur Stelle aelvesen. S.'och bevor der Brand eine größere Ausdehnung erlangt hatte, war die Feuerwehr am Brand- orte und dann schnell Herr desselben. Die Wohnungsinhaber waren nicht zu Haufc. Auch in diesem Falle wurde die Kriminal- Polizei von dem Ergebnis der Ermittelungen benachrichtigt. Später wird gemeldet: Der Verdacht der Brandstiftung gegen den Kaufmann Bruno Lingk und dessen Vertreter Alwin Äendt hat sich durch die Ermittelungen der Kriminalpolizei derart ver- stärkt, daß beide gestern vormittag nach Moabit   in da» Unter- suchungsgefängnis eingeliefert wurden. Die Brandstiftung in der Zorndorfcr Straße wird der Wohnungsinhaberin Mikolatezok zur Last gelegt, da das Fräulein bisher noch nicht wieder in ihre Be­hausung zurückgekehrt ist. Die Kriminalpolizei forscht eifrig nach der Verschwundenen. Die im Berliner   Aauarium letzthin eingetroffenen Sendungen führten den Marincbecken eine ganze Reihe Meeresfische zu. von denen verschiedene ein besonderes wirtschaftliche» und biologischc» Interesse besitzen. Ein seit der Zeit der alten Römer ichon wegen seine« zarten, wolilschmcckenden Fleische» hochgeschätzter und zu jener Zeit al» ausgesuchte Dclitatesse geltender Stachelflosser ist der Seewolf oder Scebarsch, ein stalllicher grau-grüner, am Bauche silberweißer Fisch, der im Mittelmeergebiet zahlreich auftritt, nach Norden hin allmählich seltener wird, aber neuerding» auch auf unsere Fischmärkte gekommen ist. so daß er unsere Beachtung verdient. Ein auch sehr wohlschmeckendes Fleisch besitzender, aber seiner schlimmen Stacheln wegen von den Fischern eher gefürchteler al» geschätzter und als Spcisefisch wenig Verwertung findender Flossenträaer ist die zur'Familie der Drachen- oder Viperfische zählende Drachenqueise oder da» Pctermännchcn llcackinu»), ein vi« zu'ch Meter lang werdender Fisch von hohem wissenschaftlichem Interesse und wohl einzig dastehender Eigenart, indem er Gift­drüsen besitzt, deren Adsondcrung in die durch die niederleg- und aufrichtbaren Stacheln der ersten Rückenflosse den Menschen und Tieren gerissenen Wunden eintritt und schlimme Schwellungen und Zustände herbeiführt, bei kleineren Tieren sogar tödliche Jolgen hat. Vorort> richten. Schöneberg  . Die Mitgliederversamnilung des Wahlvereiu» ehrte vor Eintritt in die Tagesordnung das Andenken des verstorbencn Genossen Putzer Behrendt. Zunächst erstattete daraus Genosse Kister den Kassen» bericht für das erste Quartal. Dieser weist bei einer Einnahme von 1863,88 M. und einer Ausgabe von 1767,04 M. einen Bestand von 96.84 M. auf. A» den KreiS wurden 1242.24 M. abgeführt. Hierauf referierte Genosse R. Fendel über.Der Reichsverband". Redner gab zunächst einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte desselben. Ans der Angst vor der Sozialdemokratie nach dem Ausfall der Wahlen von 1908 geboren, trat diese« Gebilde politischer Grundfatzlosigkett in» Leben. Bereitwilligst GeburtShülfo leisteten