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auf. Als nämlich zu Beginn des Jahres Abdul Asis, also derrechtmäßige" Sultan  , der Hoffnung Ausdruck gab, daß das Deutsche Reich gegen dasdie Agecirasakte verletzende Vordringen der Franzosen   in Marokko   Einspruch erheben werde, antwortete wir zitieren das jüngst erst erschienene Weißbuch über Marokko   der Staatssekretär v. Schoen: Wenn die marokkanische Regierung glaube beweisen zu können, daß das französische   Vorgehen die Akte verletze, so stehe es ihr frei, sich deswegen an die sämtlichenUnterzeichne der Akte zu wenden, die ja ihre Vertreter in Tanger   hätten, Deutschland   könne, nachdem die Akte in Kraft getreten sei, in der Sackie nicht wohl mehr allein etwas tun. Wir denken, diese Antwort wäre jetzt um so mehr am Platze, da der Empfang der Abgesandten Muley Hafids gegen den die Franzosen  , wenigstens offiziell, den Kamp fuhren, sicher kein besonders freundlicher Akt gegen Frankreich  ist. Aber allzu große Bedeutung wollen lvir diesen diplomati schen Streitereien nicht beilegen. Die Herren wissen ja selbst, daß die breiten Massen in Deutschland   sowohl als in Franb reich nicht die geringste Lust haben, wegen Marokkos   den europäischen   Frieden stören zu lassen. Und wir hoffen, daß diese Ueberzeugung sie vor allzu großen Dummheiten de wahren wird._ Krupp  -Schwindel. Den Abg. v. Dirksen wandelte anscheinend am Donnerstag im Reichstage die Lust an, zu beweisen, daß er mindestens ebenso kühne Behauptungen über die Kruppsche WohlfahrtSplage weiter verbreiten kann, wie der Staatssekretär Nieberding. Diesem wiesen wir in der Nummer vom Dienstag grobe Unrichtigkeiten nach, die er in bezug auf die finanzielle Leistung der Firma Krupp   verbreitet hatte, Bielleicht in dem Gefühl, daß eine Berichtigung an derselben Stelle nicht mehr möglich sein werde, leistete der Junker v. Dirksen fich am Donnerstag folgende Unwahrheit und grobe Beschimpfung Tausender betrogener Arbeiter: Ich... will nur feststellen, daß ich den Beweis liefern könnte, daß, wo Arbeiter von Krupp   ohne Pension entlassen worden sind, die Entlassung wegen Diebstahls oder anderer Ver- gehen erfolgte, daß aber Arbeiter, die wegen Arbeitsmangel ent- lassen werden mußten... entschädigt worden sind. Das ist wirklich der t o l l st e S ch w i n d e I. der bisher über die Knipp-Wohlfahrt verbreitet worden ist! Biele Taufende Arbeiter find Jahr für Jahr von Krupp   entlassen worden, entweder wegen Arbeits mangel oder auch aus politischen Gründen. Und unter den Hinauf geworfenen waren Leute, die 10 bis 20 Jahre zur vollsten Zufriedenheit dort beschäftigt waren. Von der viele Tausende zählenden Schar der Gekündigten und fteiwillig Ab> kehrenden hat bis vor einigen Jahren kein einziger auch nur einen Pfennig von den zwangsweise einbehaltenen Beiträgen zurück erhalten. Erst seitdem die Kenntnis über solche skandalöse WohlfahrtZpolitik in die Oeffentlichkeit gedrungen ist und großen Unwillen erregte, bequemte die Firma sich dazu, in einzelnen Fällen auf untertäniges Bitten anstelle der Rückzahlung der Beiträge ein Gnadengeschenk" zu bewilligen. Und nun kommt ein preußischer Junker her und beschimpft die Tausende geprellter Arbeiter als Spitzbuben. Welche Antwort die WohlsahrtSfinna auf Gesuche um Erstattung der Beiträge gab, daS bezeigt folgendes uns vorliegendes Originalschreiben: Mitteilung von für Fried r. Krupp, Herrn. Gußstablsabrik..... ifit. C. R. Nr... Essen. Rheinpreuß., Antwort auf Ihr Gesuch vom... Die PensionSkasie ist gewäß<j 1fr ihres Statuts zur völligen oder teilweisen Rückzahlung geleisteter Beiträge nicht berechtigt. Von einer Zuwendung aus anderweiten Mitteln muß gleichfalls abgesehen werden. Friedrich Krupp  . So sieht die Krupp- Wohlfahrt aus. Und Junker Dirksen tut :in übriges, er bekäinpft die Geprellten! DaS ist die Noblesse der Edelsten der Nation.  _ Landtngswahl in Württemberg  . Der Wahlkreis Nürtingen lmirde 1906 mit Hülfe der Volks- Partei mit 15 Stimmen Majorität zum ersten Male erobert. Genosse Seeger trat zurück. Die Nachwahl blieb im ersten Wahl gang unentschieden. Im zweiten Wahlgaug entscheidet die relative Mehrheit. Bauernbund und Sozialdemokratie standen an erster Stelle, die vereinigten Nationalliberalen und die Volkspartei an dritter. Die Liberalen traten von der Kandidatur Gabler zurück und gaben die Parole für den B a u e r n b u n d aus. Die Volkspartei proklamierte für ihre Anhänger Wahlfreiheit, jedoch unter keinen Umständen für den Bauernbund. Die heutige Wahl ergab den Sieg unseres Genossen Kenngott mit 27öS Stimmen Der Bauernbundkandidat erhielt mit Hülfe der Liberalen 2718 Stimmen. Somit ist der Genoffe Kenngott mit 37 Stimmen Majorität gewählt._ TaS Reichsvereinsgesetz im württembergischcn Landtag. Stuttgart  , 8. Mai.  (Privatdepcsche desVorwärts".) Heute vormittag gelangten in der württembcrgischen Zioeiten Kammer die Anträge der Parteien zum Reichsvereinögesetz zur Beratung. Das HauS war stark besetzt. Die sozialdemokratische Fraktion war vollständig anwesend. Der Antrag der Sozial­demokraten lautet: 1. Die Kammer wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, die Vollzugsverfügung zum ReichSoereinSgefetz im Ent- wurf der Kammer zur Begutachtung vorzulegen. 2. Ueber die im ReichSvereiuSgefetz der Landesgesetzgebung vorbehaltenen Ausnahmen den Ständen in'Bäldc einen Gesetzentwurf zu unterbreiten. Die Anträge der Volkspartet, sowie der Deutschen   Partei und des Zentrums fordern gleichfalls Aufrechterhaltung der alten frciheit- lichen Praxis. Den Antrag der Volkspartei, der einzelne Be- stimmunaen des ReichSvereinSgefetzeS herausgreift, begründete Dr. ElsaS, derselbe, der seinerzeit einen Württemberger Block aller Parteien gegen da? ReichSvereiuSgefetz vorschlug, der von seinen eigenen Paneigenosien aber schmählich im Stich gelassen und von der eigenen Presse als nicht ganz zurechnungsfähig verhöhnt wurde. Seine Rede wirkte bei aller Schonung der eigenen Partei doch wie ätzender Hohn auf die Blockreden, die im Reichstage von seinen Parteifreunden Payer und Genossen gehalten worden sind. Nachdem ElsaS ge- endet, nahm Professor H i e b e r. der nationalliberale Führer daS Wort zur Begründung des deutschparteilichen Antrages. Er pries das RcichsvereinSgefetz als gewaltigen Fortschritt, anscheinend, ohne sich bewußt zu werden, daß der Antrag, den er zu vertreten hatte, zu seiner Rede paßte, wie die Faust aufs Auge. Vizepräsident o. Kiene begründete den Zentrumsantrag. Den Antrag der Sozialdemokraten vertrat Genoffe Keil. Mit schneidender Ironie kennzeichnete er die Praxis der Block- Parteien, die das Reichsvereinögesetz schufen und dasselbe in allen Tonarten als Fortschritt preisen, auch das alte Württemberger Recht nach Möglichkeit schlecht machen, um dann im Landtage dring- liche Anträge einzubringen, damit die Schäden des neuen liberalen Gesetzes nachMöglichkeit abgewendet und die alte Praxis Württembergs aufrecht erhalten werde I Minister von P i s ch e k versprach, soweit eS das Gesetz gestattet, die frühere Praxis beibehalten zu wollen. Er lehnte aber ab, die Vollzugsverfügung vor ihrer Inkraftsetzung dem Land« (Datum) tagevorzulegen. Ebenso lehnte er fast alle Forderungen der VolkSpartei ab, was natürlich die VolkSparteiler nicht abhielt, zun> Schluß dem Minister ein kräftiges Bravo zu spenden. Morgen findet die Fortsetzung der Beratung statt, in der wahr- scheinlich zuerst Gröber reden wird. Oeftermeb. Die Militärdclmtte. Wien  , 8. Mai. Das Abgeordnetenhaus begann heute die Verhandlungen über den Dringlichkeitsanlrag betreffend die Erhöhung desLandwehr- und R e kr u t e n k o n t i n g en tS. Graf Kolowraf begründete die Dringlichkeit damit, daß mir der Er- höhung des Kontingents die Regierung in die Lage versetzt werde, die langersehnten Begünstigungen für die Reservisten und andere Wünsche der Bevölkerung durchzuführen. Abgeordneter Resel(Sozialdem.) betonte, die Erhöhung des Landlvehrkonlingcnls bedeute eine Stärkung des MilirariSmuS, durch die allein schon die ablehnende Stellung der Sozialdemokraten gegenüber der geforderten Vermehrung des Kontingents gegeben sei. Schweiz  . Regierungs- und Großratswahlen. Basel  , 6. Mai.  (Eig. Ber.) Am nächsten Sonnabendabend und Sonntag finden in unserem Kanton die Neuwahlen der Regierung und des Großen Rates statt, die auch für die sozialdemokratische Partei große Bedeutung besitzen. Seit sechs Jahren ist sie in der Regierung durch den Genossen Wullsch leger vertreten und in den Großen Rat brachte sie vor drei Jahren, da das erstemal nach dem Proporz gewählt wurde, 38 Abgeordnete hinein, während sie sich bis dahin mit zirla zwei Dutzend hatte begnügen müssen. Unser Genosse Wullschleger hat sich während seiner sechs- jährigen Ministertätigkeit als alleiniger Sozialdemokrat neben sechs Bürgerlichen in der Regierung gut gehalten und manchen Fortschritt auf sozialem Gebiete ourchgesetzt. DaS von 1886 datierte Arbeiterinnenschutzgesetz ist zeitgemäß revidiert, der Elf- durch den Zehnstundentag ersetzt, sowie manche andere schätzenswerte Neue- rung in das Gesetz hineingebracht worden. DaS LehrlingSschutz gesctz mit dem Zehnstundentag, das Wvhnungsgesetz, das kantonale Fabrikinspektorat mit einem Beamten und einer Beamtin, die die erste Gewerbeinspektorin in der Schweiz   war, sind seine Schöpfungen, und überdies hat er sich die ernste Durchführung der Arbeiterschutzgesetze sehr angelegen sein lassen. Für die Eim führung der staatlichen Arbeitslosenversicherung bezw. Unterstützung der gewerkschaftlichen ArbeitSlosenka�sen liegt ein Gesetzentwurf vor. Durch diese positive S o z i a l r e f o r m hat sich der Sozialdemokrat Wullschleger den Haß des Unternehmertums zu- gezogen, trotzdem die Herren Angehörige der bürgerlichen Parteien sind, die alle die Förderung der Arbciterschutzgesetzgebung, deS sozialen Fortschritts usw. auf ihrem Programm stehen haben. Dem Haß der Unternehmer sollte Wullschleger zum Opfer fallen und nur die höheren Parteiführer konnten verhindern, daß ihm ein Gegenkandidat gegenübergestellt wurde. Diese Vorgänge zeigen, daß weiten Kreisen der Bürgerlichen   die sozialen Punkte in ihrem Programm nur Paradestücke und Lockmittel für die Wahlen sind, um die Arbeiter als Stimmvieh zu fangen. Jene Vorgänge be» leuchten aber auch hell den bekannten bürgerlich-demagogischen Schwindel, daß die Sozialdemokratie nichts Positives leiste, während sie umgekehrt dem Bürgertum viel zu viel positive Arbeit leistet. Unser Genoffe Wullschleger bleibt also aus politischen Klugheits. rücksichten von den Bürgerlichen   unangefochten und ist daher seine Wiederwahl ohne heftigen Kampf gesichert. Für die Großratswahlen hat unsere Partei 64 Kandidaten auf- gestellt und es besteht in den Kreisen der Genossen die beste Zu» verficht aus befriedigende Erfolge. Wir wünschen und hoffen solche ebenfalls umsomchr, als in den letzten Jahren unsere Partei in Kanton Baseljtadt leider mehr zurückgegangen als vorwärts mar- schiert ist. so daß auch unsere Vertretung einen Rückgang von 33 auf 34 erfahren hat. franfcmcb. Die Taktik bei den Stichwahlen. Paris  , 7 Mai.(Eig. Ber.) Die zwei großen Gruppen der bürgerlichen Linken haben Manifeste an die Wählerschaft über die im zweiten Mahlgang ein- zuschlagende Taktik erlassen. Die demokratische Allianz beschwört die Wähler, in keinem Fall ihre Stimme einem g e- einigten Sozialisten zu geben, dagegen fordert ein von 218 Deputierten der radikalen Linksparteien unterzeich- netcr Aufruf zur Aufrcchterhaltung der republikanischen Solidarität zwischen den bürgerlichen Radikalen und den Sozialisten auf. Dieses zweite Manifest ist, wenn eS auch sicher in hohem Maße von den augenblicklichen Wahlinteressen inspiriert ist. eine politische Kundgebung, die ihre Spitze deutlich gegen das Ministerium richtet. Hat doch Clemcnceau, als er unlängst den Kreis der von ihm gewünschten Majorität umschrieb, die gc- einigten Sozialisten ausdrücklich ausgeschlossen. Das Manifest ist eine Demonstration der demokratischen Richtung gegen die im Ministerium besonders von Herrn M a u j a n repräsentierte Klein- bürgerei, die sich von BudikernationaliLmuS mit unbewaffnetem Auge kaum mehr unterscheiden läßt. Ist das Manifest der Radikalen als eine Kundgebung poli- tisHcn Verstandes zu verzeichnen, so ist die Tatsache, daß einige ormell noch immer der sozial! st ischcn Partei ange- hörende Deputierte wie Brousse und Breton eS mit unterzeichnet haben, anders zu beurteilen. Ueber die Haltung der sozialistischen   Wähler hat die Partei in ihren berufenen In- tanzen zu entscheiden und die Unterzeichnung des AuftufS be- wütet darum, daß sich die bezeichneten Abgeordneten über die ParteidiSziPlin hinweggesetzt haben gemäß dem von den Possibilistcn" festgehaltenen Grundsatz, daß ein ins Parlament gewählter Parteigenosse daS Privilegium erhalte, derWähler- chaft" und nicht mehr der Parteiorganisation verantwortlich zu sein. Auch von den sozialistischen   Organisationen liegen schon einige Beschlüsse über die Stichwahltaktik vor. Der Vorstand der Seine-Föderation hat gestern mit 64 gegen 30 Stimmen eine Resolution beschlossen, die angesichts derUnmöglichkeit, zwischen den verschiedenen bürgerlichen Kandidaten die der Arbeiterklasse am wenigsten feindlichen herauszufinden", die e i n fa che Z u r ü ck. iehung der Kandidaturen in allen Bezirken anordnet, wo die Resultate vom 3. M!ai den Sieg der Partei ohne Kompromisse auS- 'chließen. Demgemäß sind zwei Kandidaturen zurückgezogen, zwölf aufrechterhalten. Wohlgemerlt, es handelt sich um eine einfach« Zurückziehung, nicht um einen Verzicht zugunsten irgend cmandcs und um kein Kompromiß. In diesem Beschluß tritt die Erbitterung der Arbeiterschaft über die radikale Reaktion deutlich zutage. In der Praxis wird indes wohl die Masse der sozialistischen  Wähler für die von den Reaktionären bedrohten Radikalen stimmen. Die Föderation beschloß überdies, als einzig berechtigte Instanz den sozialistischen   Wählern die Beschlüsse über die Stich- wahltaktik mitzuteilen und zu erklären, was einer Dcsavouicrung der possibiltstischen Deklaranten gleichkommt. Für die Pariser  Bannmeile wurde der Abschluß von Kompromissen unter den vom Nationalrat festgesetzten Bedingungen gestattet. In der Provinz sind Kompromisse an sehr viel Orten abge- chlossen worden. Besonders hervorzuheben ist die Vereinbarung zwischen den Sozialisten und den Radikalen in Rauba ix. Dort sind gm Sonntag IS SoZiali�ev und ebeujopiel Kandidaten deS bekannten Scharfmachers Molke auch ef selbst darunlek«" gewählt worden. Ueber 6 Mandate ist im zweiten Wahlgang zu entscheiden. Die Sozialisten überlassen 4 davon den Radikalen, trotzdem diese nur etwa 200 Stimmen gegen fast 1800 sozialistische aufgebracht haben. Im künftigen Gemeinderat werden also unsere Parteigenossen 17 von 36 Stimmen haben und als relative Mehrheit die Verwaltung der Gemeinde wieder übernehme�,» Sozialistische Studenten gegen de« Chauvinismus. Paris  , 7. Mai. Heute nachmittag veranstalteten in der Sor» banne eine Anzahl Studenten eine Kundgebung gegen Professor Andler, den Führer der französischen   Studenten, die vor kurzem Deutschland   besuchten. Die Manifestation ist von nationali st i- s ch e n Publizisten veranlaßt worden. Bei einer Gegen kund- gebung sozialistischer Studenten kam es zu einem unerheblichen Zusammenstoß. Weitere Ausschreitungen wurden durch das Eingreifen der Polizei verhindert. Die LieferungSkautele. Nancy  , 8. Mai. Der Appellhof hat daS Urteil gegen den Schlächter Levy aus Barleduc wegen Lieferung verdorbenen Fleisches von ein Jahrcm auf Monate und die Geldstrafe von� SOO auf 1000 Fr. erhöht. Levy hat außerdem noch 4575 Fr. Entschädigung an das 94. Infanterieregiment zu zahlen. Lelgien. Die Nachtarbeit der Frauen. Brüssel, 7. Mai. Die Kammer nahm das internationale Bern er Abkommen an, welches die Nachtarbeit von Frauen in industriellen Betrieben verbietet. Inäien. Die Grenzunruhen. Simla, 7. Mai. Die Nachrichten von der Grenze deuten im allgemeinen darauf hin. daß die Unruhen im Erlöschen be- griffen sind. Einige Mullahs der Afghanen beteiligen sich njcht mehr an der Bewegung; eS wird dies dem Einfluß deS EmirS zu- geschrieben.___ China» Die japauische Regierung gegen den Boykott. Peking  , 8. Mai. Der hiesige japanische Gesandte hat dem aus- wältigen Amt die Namen vier chinesischer Kaufleute mitgeteilt, die den Boykott deS japanischen Handels in Südchina nach Möglichkeit auszudehnen bemüht sind. Der Gesandte verlangte, daß die Kaufleute daran gehindert würden, den Unwillen gegen Japan  zu schüren. Der englische Gesandte hat auf Anweisung auS London   den englischen Generalkonsul in Kanton ersucht, dem Vize- lönig von Kanton den Rat zu erteilen, den Boykott zu unterdrücken. jVlarokko. Der Gegensultan. Die Erfolge Mulah Hafids werden jetzt auch offiziös zugegeben. Admiral Philibert telegraphiert, daß Mulay Hafid   einer Nachricht deS französischen   Vertreter? in Rabat   zufolge am Sonntag Urdigah verlassen hat, um auf Ruitra zu marschieren. Die ZaranS melden, sein Weiter marsch nachFeS stehe bevor, doch habe er nur einen wenig zahlreichen Truppenbestand sich. Andererseits soll auch die Mahalla BagdadiS nach Ruitra marschiert sein._ bei ab- Huö der partei« Ein Parteiveteran. Genosse Wilhelm Metzger vollendet hellte sein sechzigstes Lebensjahr. Mit Stolz kann er sich zu den Alten der Partei zählen, ist Metzger doch ein Menschenalter, seit40Jahren, in der gewerkschaftlichen und politischen Bewegung hervorragend und unermüdlich tättg. Bereits das I a h r 1 8 6 8 sah ihn als Mitglied des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins   und nicht lange ließen die polizeilichen Verfolgungen wegen seiner Ueberzeugung auf sich warten. Durch daS Vertrauen seiner Berufsgenossen war Wilhelm Metzger   zum Redakteur des FachorganS des Deutschen KkempnerverbandcS erwählt und erhielt im Jahre 1874 wegen seiner redattionellen Tätigkeit einen Monat Gefängnis. Wenigerzieherischen" Erfolg schien jedoch die Strafe auf ihn auS- zuüben, denn schon im nächsten Jahre bezog er wieder wegen«Ver- ächllichmachung von StaatSeknrichtungen" auf vier Monate die StaatSpension. Im Jahre 1884 gab unser Jubilar seinen Klempner- beruf auf. um sich als Redakteur der Hamburger.Bürgerzeitung" ganz dem Dienste der Arbeiterbewegung zu widmen. Bald jedoch wurde mit Hülfe der Paragraphen des Schandgesetzes das weitere Erscheinen des Blattes verboten. Doch die Hamburger Gc» nassen wußten Rat. An Stell« der verbotenen Zeitung erschien nunmehr dasHamburger Echo", dessen Redattcur ilhelm Metzger wurde. Im Jahre 1890 erwählten die Genossen deS 3. Hamburger ReichstagöwahlkreiseS Metzger zu ihrem ReichStagSverttcter; in unermüdlicher Tätigkeit für die Interessen des Proletariat» hat sich Genosse Metzger das ihm ge- schenkte Berttauen zu erhalten gewußt. In setner parlamentarischen Tätigkeit unterzog er speziell die Leiden und Rechtlosigkeit der See- leute einer eingehenden Kritik und seine Kenntnis der seemännischen Verhältnisse ermöglichte eS, daß bei der Beratung der See« mannSordnung die Rechte der Seeleute erweitert wurden. Auch außerhalb des Parlaments verstand er es, für die Leiden deS Proletariats kräftige Worte zu finden. So brachte ihm im Jahre l893 eine Versammlungsrede eine Verurteilung wegen Beleidigung des Senats und der Bürgerschaft der freien Hansestadt Hamburg   zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten ein, die er in der alten Raboisenwache in Hamburg   verbüßte. Im Interesse der Arbeiterbewegung wünschen wir dem Jubilar, daß er noch recht lange in voller Frische für die Befreiung de» Pro­letariats wirken möge._ Verhinderung der Mandatsausübung eines Sozialdemokraten in der Schweiz  . In Freiburg   ist unser Genosse Mass ot, Telegraphenbote, in den Stadtrat(Magistrat) gewählt worden, aber seine vorgesetzten Behörden verweigern ihm die Ausübung seines Mandats, indem sie ihm die dafür nötige Zeit, einige wenige Stunden in der Woche, nicht gewähren. Ein Rekurs an den Bundesrat blieb ebenfalls erfolglos, so daß er noch bei der Bundesversammlung versucht, zu seinein Rechte zu kommen. ES ist die nackteste Klassen- und Jnteressenpolitik, die in diesem Falle die schweizerischen Behörden gegen einen Sozialdemokraten befolgen. In Laufenburg   z. B. ist der Ehef des PoslbureauS KantonSrat(Landtagsabgeordneter) und der Gehülfe desselben Bureaus Stadtrat, und beiden haben die vor« gesetzten Behörden die Erlaubnis zur A»nahme der Aemter gegeben. Beide sind aber bürgerliche Politiker und daS erklärt alles. GewerfelcbaftUcbe#*« Hirsch-Tunckcrsche Strcikbrcchcrvermlttclmtg. Wir waren kürzlich in der Lage, die Berliner   Hirsch» Dunckerschen und ihr Organ, dieVolks-Zcitung", der Streikbrechervermittelung in der Schuhfabrik von Krause, Weinbergsweg 2, zu Aerfühxen. Die getroffeneVolks-