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Beitung" quittierte darauf mit einem Behgeschrei und 25 Pf. Belvilligt, oder haben die Arbeitswilligen generell eine Rohn-| Betriebe haben zwar die Brotfabrikation eingestellt, beschäftigen aber schimpfte hinterher auf den Vorwärts", der ihr den Tort zulage unter Assistenz des Gewerkvereins erhalten, obgleich von die Bäcker mit Nebenarbeiten, andere haben nur einen Teil ihrer antat, ihre Praktiken der Arbeiterschaft gegenüber auf uns feine Forderungen gestellt waren? Oder flunkert der Vor- Leute entlassen, andere zahlen ihnen den Lohn weiter. Die Organis zudecken. Wir verdenkens ihr nicht. Jeder Geprügelte hat stand? Denn in der Erklärung des Herrn Schlitzweg heißt es mit fationen haben beschlossen, überall, wo nur ein Teil der Leute aus. dürren Worten:" Dieser( der Gewerkverein) entschied, daß der gesperrt ist, auch die anderen herauszuziehen, um die Anfertigung das Recht, sich über seine Striemen zu beschweren, Nur Streit ungerechtfertigt sei, und seine Mitglieder bei Krause ar- von Brot für die ganz stillgelegten Betriebe zu hindern. gehen sie davon nicht fort. beiten können. Es ist von Zugeständnissen hier keine Rede, und Jezt erhalten wir Mitteilung von einem neuen Fall wir haben schon betont, daß gerade der Vorsitzende der Unternehmer­Hirsch- Dunckerscher Streikbrecherbermittelung. vereinigung jeder Einigung abhold und diese Abneigung in die Worte fleidete: Wir haben die Nadelstiche satt!"

In Nürnberg bemühen sich die Hirsch- Dunderschen schon feit langer Zeit vergeblich, aus ihrer Bedeutungslosigkeit herauszukommen. Zu diesem Zwede hat man für die wenigen Mitglieder, die sie dort haben, gleich zwei Sekretäre angestellt, die aber die Gewerkvereinssache auch nicht hoch­zubringen vermögen, da es, um die Arbeiter von der Ge­rechtigkeit einer Sache zu überzeugen, noch lange nicht genügt, wenn man die Agitation einzig darauf einrichtet, die freien Gewerkschaften, speziell ihre Führer herunterzureißen. Ge­legentlich der gegenwärtigen Maleraussperrung ist man hinter ein feines Stückchen der braven Hirsche gekommen. In diesem Berufe haben sie in Nürnberg gar keinen Anhang, und um nun Boden zu gewinnen, wurde der Plan ausgeheckt, die Stellen der Ausgesperrten durch Hirsch- Dunckersche zu besetzen und aus den Streifbrechern einen Gewerkverein zu gründen. Die Hirsche sind deshalb bemüht, von allen Seiten Arbeitswillige heranzuziehen. Das geschieht auf folgende Weise: In Berliner Blättern und wohl auch in der Provinz­presse erschienen fürzlich Inserate, wonach Maler für dauernde Beschäftigung gesucht werden. In Berlin werden die Nachfragenden an den Gewerkverein der graphischen Be­rufe, Maler und Lackierer, gewiesen, wo sie nach Nürnberg geschickt werden mit einem Briefe, den sie bei der dortigen Verwaltung der Gewerkvereine abgeben sollen. Der Brief lautet:

Herrn Bernhard Meuthen, Nürnberg .

Werter Herr Kollege!

Der Ueberbringer dieses.. ist von uns auf Euer legtes Schreiben hin direkt nach Nürnberg verwiesen worden. Ich bitte nun, denselben in passende dauernde Stellung unterzubringen. Hoffentlich wird nun der Stamm bald voll, um den Verein defini­tiv zu begründen. Dabei bitte ich gleich, Kollegen Barnholt mit­zuteilen, daß wir nicht gewillt sind, den Portefeuillern den Schrank und die Bibliothek zu überlassen, sondern beides ent­schieden reklamieren und diese Sachen für den ev. neuen Verein bereit halten. Bitte noch Koll. Barnholt unseren besten Dank für seine freundlichen Bemühungen zu übermitteln. In der an­genehmen Hoffnung auf baldige erfreuliche Nachricht zeichne mit kollegialem Gruß C. A. Bergmann .

Es ist also alles schon in schönster Ordnung; Schrank und Bibliothek stehen schon für den neuen Gewerkverein bereit, es brauchen nur noch die Mitglieder zu kommen, die man aus dem ganzen Reiche zusammentrommeln möchte. In Nürnberg wird aber der heimtückische Plan der guten Hirsche schmählich zu Wasser werden.

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Ueber den Berliner Fall wird uns von der Leitung des Schuh­macherverbandes noch geschrieben: " Der Artikel im Vorwärts" vom 1. Mai über den Ausstand bei der Schuhfabrik von Br. Krause, Weinbergsweg 2, und das Verhalten der Gewerkvereinler hat die Redaktion der Volks­zeitung", den Gewerkverein und den Vorsitzenden des Fabrikanten­terbandes auf den Plan gerufen.

Wir wollen mit der Redaktion der Volkszeitung" über die Aufnahme des Streifbrechergesuchs nicht rechten; wir sind zu sehr daran gewöhnt, um noch etwas Besonderes hierin zu finden, doch müssen wir uns um so mehr mit den Erklärungen des Vorsitzenden des Fabrikantenverbandes und des Gewerkvereins der Lederarbeiter beschäftigen.

Herr Schlitzweg stellt die fühne Behauptung auf, daß die Zwider eine Lohnzulage auf einen Artikel gefordert hätten. Diese Behauptung ist unwahr, weil besagter Artikel, ein Damenschuh, bis heran in Borcalf nicht gearbeitet wurde, sondern nur in leich teren Ledersorten. Als dieser neue Artikel in Arbeit gegeben wurde, glaubten die Zwicker, daß ihnen hierfür eine höhere Be­zahlung von 25 Pf. gegeben werde, da dieselben bei Herrenschuhen seit Jahren diesen Zuschlag bei Borcalf erhielten. Auf ihre An­frage beim Wertführer wurde ihnen dieses auch zugesprochen und auf den Koupons der höhere Lohn vermerkt. Bierzehn Tage später fällt es dem Fabrikanten ein, die Erklärung abzugeben, daß er diesen Lohnsatz nicht anerkenne, weil er irrtümlich erfolgt sei. Wir tönnen somit mit größerem Recht von einer Lohnreduzierung reden, und sollte dies Herrn Schliweg hinreichend bekannt sein. In ver Zat handelte es sich um die Festsetzung eines Afford­lohnes für einen bis dahin nicht gefertigten neu en Artikel. Nach Fabrikantenlogit ist die Festsetzung des Lohnes ihre Sache, und frivol ist's von den Arbeitern, bei Festsetzung des­felben mitreden zu wollen. Die Arbeiter kämpfen aber in dieser Sache um die prinzipielle Anerkennung des Grundsazes der Gleich­berechtigung bei Festsetzung der Lohn- und Arbeitsbedingungen.

Es ist deshalb vollkommen gleichgültig, ob die allgemeinen Berhält nisse der Fabrik gute oder schlechte find. Der Vorsitzende ist empört, daß die Arbeiter sofort die Arbeit niedergelegt haben. Der Fabri­tant hatte aber Tags zuvor erklärt: Wer den Artikel für den von ihm festgesetzten Lohn nicht macht, ist entlassen."

Durch die Arbeitsniederlegung tamen die Arbeiter einer eb. Entlassung zuvor. Mögen sich doch die Fabrikanten diese ständige Redensart, welche das Ehrgefühl der Arbeiter empfindlich verlegt, abgewöhnen. Sie werden sich selbst den besten Dienst damit er­

weisen.

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Die Bewegung der Schoßschuhmacher in Dresden ist beendet. In einer Versammlung am Mittwoch wurde beschlossen, den von der Lohnkommission und der Verbandsleitung mit den Vertretern Eine Charakteristik und eine freilich ungewollte Verhöhnung der Arbeitgeber vereinbarten Tarif zu akzeptieren. Er bringt der Hirsche leistet sich der Lebtgenannte in dem letzten Saße seiner eine Lohnaufbesserung von 8-10 Prog. in allen Lohntlassen, eine an die Volkszeitung" gerichteten Erklärung, nachdem er die Ver- Erhöhung des Minimalstundenlohnes von 35 auf 40 Pf., des hältnisse der bestreitten Firma über den grünen lee gelobt hat. Minimalwochenlohnes von 18 auf 20 M. Auch die Arbeitgeber­Er schreibt:" Solche Plaze gefallen denn auch anderen Leuten, vereinigungen beschlossen die Annahme des Tarifes, so daß die nicht bloß den im Zentralverband Organisierten." Somit hatten Rohnbewegung der Schoßschuhmacher mit einem guten Erfolge be die Gewerkvereinler Sehnsucht nach der vollen Kompottschüssel bei der Firma Krause und verrieten deshalb ihre Klassengenossen. Mögen sie sich nicht den Magen verderben!

Berlin und Umgegend.

Tarifverhandlungen in der Rofferindustrie.

U

endet ist,

weiter.

Sur Tarifbewegung im Malergewerbe.

Ausland.

die

ab­

Die Maler und Weißbinder nahmen in stark besuchten Ver sammlungen in Frankfurt a. M., Offenbach , Darm. stadt, Wiesbaden , Worms , Hanau , Höchst , Hom Die gestern vormittag gepflogenen Verhandlungen vor dem handlungen vor dem unparteiischen Schiedsgericht in Berlin ent Ginigungsamt des Berliner Gewerbegerichts gegen. Die Abstimmung ergab überall eine große Mehrheit Die gestern vormittag gepflogenen Verhandlungen vor dem burg, Nauheim und Coblenz den Bericht über die Ver unter Leitung des Dr. Preraner, der an Stelle des erkrankten Ma- für Annahme des Schiedsspruchs. Da auch in den gistratsrats v. Schulz eingetreten war, betreffend die Groß übrigen Orten Süddeutschlands Zustimmung erfolgte, ist der Berliner Rofferindustrie, verliefen vollständig Schiedsspruch vom Malerverband angenommen worden. Der resultatlos. Die Forderungen der Arbeitnehmer anläßlich Verbandsvorstand hat bereits die Annahme nach Berlin gemeldet. des schon am 9. Mai d. J. abgelaufenen Tarifes, auf Verkürzung Stimmt auch der Arbeitgeberverband dem Schiedsspruch zu, so der Arbeitszeit von 54 auf 53 Stunden wöchentlich und Erhöhung können dann die örtlichen Differenzen, die bis zum 16. Mai erledigt der Löhne um 10 Proz. auf 55 Pf. pro Stunde, wurden, wie in sein müssen, geregelt werden. Die Aussperrung besteht bis dahin allen schon vorausgegangenen Verhandlungen, von den Fabrikanten abgelehnt. Sie bestanden auch auf Geltung des Tarifes bis zu dem gemeinsamen Termin für die gesamte deutsche Lederindustrie, der auf den 30. Juni 1911 festgesetzt worden ist. Die Vertreter der Kofferarbeiter lehnen jedoch diesen Termin Die Krisis in der Diamantindustrie Amsterdams und Antwerpens. ab, da für die Kofferarbeiter, als einer Spezialbranche, ein Ein- Am Dienstag meldete eine Depesche aus Amsterdam , daß der heitstarif für die Täschner, Portefeuiller, Galanterie- und Etuis- 8000 Mitglieder starke Diamantarbeiter- Verband beschlossen hätte, arbeiter nicht zutreffend sei. Nach stundenlangen Verhandlungen vom nächsten Montag, also den 11. Mai ab, den Generalstreit auf­griff das Einigungsamt ein, konnte jedoch Fällung des Schieds- zuheben. Dies trifft jedoch nur insofern zu, als die allgemeine spruchs nicht vornehmen, da die Arbeitgeber jede Verpflichtung der Arbeitsruhe mit diesem Tage aufhören soll. Der Beschluß besagt Anerkennung des Schiedsspruches ablehnten. Die Arbeitnehmer er- nur, daß bei den Arbeitgebern und Eigenwerkmachern, flärten sich persönlich hierzu bereit und verpflichten sich, eventuell ein Uebereinkommen mit dem Diamantarbeiter- Verband ihrer Mitgliederversammlung den Schiedsspruch zur Annahme zu geschlossen haben, die Arbeit wieder aufgenommen werden empfehlen. Das Einigungsamt forderte schließlich die Fabrikanten soll, und auch in Antwerpen erstreckt sich die Wiederaufnahme der auf, noch einmal bei ihrem Zentralverbandsvorstand borstellig zu Arbeit nur auf diese Betriebe. werden, um Aufhebung des obigen Beschlusses für Der Generalstreit selbst ist ja in beiden Städten nicht um Ber Berlin zu erreichen. Die Sizung soll bis zum Dienstag, den befferung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse durchgeführt worden, 12. Mai, vormittags 9% Uhr, vertagt werden. Bis dahin sollen sondern um gewisse schädliche Zustände in der Industrie zu be sich die Arbeitgeber den Bescheid des Zentralverbandsvorstandes beseitigen, die in Verbindung mit schlechtem Geschäftsgange sowohl sorgt haben. den Arbeitern wie den Juwelieren zu schwerem Nachteil gereichen mußten. Daß die Arbeiter 20 Prozent Erhöhung der Tarife berlangten, follte ja nur dazu dienen, die Tarifsäge mit den wirk lichen Löhnen einigermaßen in Einklang zu bringen. Merkwürdig ist, wie sich die Amsterdamer Juweliervereinigung dieser Forderung gegenüber berhielt. Vor nunmehr drei Wochen hatten die Verhand lungen bereits begonnen. Damals äußerten die Juweliere den Wunsch, daß die Arbeitsruhe nur um einen Monat ausgedehnt werden möchte, was sie im Interesse sowohl des Marktes für ge schliffene wie für Rohdiamanten zweckmäßig erachteten. Als Entgelt Ferner stimmten die Versammelten einstimmig dem zweiten wollten sie dann den Arbeitern gute Löhne zukommen lassen, jedoch Vorschlag der Leitung zu, den eventuellen Schiedsspruch des am bestimmte Verpflichtungen nicht eingehen. Am Dienstag voriger Dienstag, den 12. Mai, wieder zusammentretenden Einigungs- Woche aber erklärte der Juweliersvorsitzende Harz, daß es seine Mitglieder für amtes anzuerkennen, beauftragten aber die Leitung, ihren ganzen ihm mit großer Mühe gelungen sei, eine 10prozentige Tariferhöhung zu gewinnen, aber unter Einfluß auf das Einigungsamt geltend zu machen, daß ein früherer der Voraussetzung, daß die Verhandlungen mit der Premier­Endtermin als der 30. Juni 1910 festgesetzt werde. Diamantkompagnie zugunsten der Juweliere ausfielen. Andern Tages war der Vorstand der Juweliersvereinigung schon zu einer 15 prozentigen und am Abend des 1. Mai zu einer 20 pro zentigen Tariferhöhung bereit, aber nur unter jener Voraussetzung, vie unter der Bedingung, daß, wenn nötig, die Arbeitsruhe auch noch nach dem 1. Juni fortgesetzt werden sollte. Daran scheiterte die Einigung mit der Arbeitgeberorganisation.

Eine äußerst zahlreich besuchte Versammlung der Koffer arbeiter Groß- Berlins, die zu den resultatlos berlaufenen Ver­handlungen vor dem Einigungsamt des hiesigen Gewerbegerichts Stellung nahm, beschloß gestern nacht, auf Vorschlag ihrer Leitung, am kommenden Montag in allen Betrieben, wo auf schon vorher erfolgter Anweisung der Leitung die Arbeit bis heute abend fertig gestellt sein sollte, die Arbeit nicht wieder aufzunehmen.

Achtung, Gastwirtsgehülfen! Die bekannten Differenzen un Achtung, Gastwirtsgehülfen! Die bekannten Differenzen un serer Organisation und dem Gastwirt Voigt, Krampenburg, follten in der gestern, Freitag vormittag, abgehaltenen Ausschuß fißung der Berliner Gewerkschaftskommission besprochen und eben tuell beigelegt werden. Eine Verständigung konnte jedoch nicht er­Bekanntlich war die Arbeitseinstellung zunächst nur auf vier zielt werden, da die Vertreter Ser unterzeichneten Organisation Wochen berechnet; am nächsten Montag find es aber fünf Wochen. glaubten, zu Einigungsverhandlungen, nicht aber zur Der Niederländische Diamantarbeiterverband hat bereits fast 300 000 Entgegennahme eines Schiedsspruches geladen zu sein. Organisierte Gastwirtsgehülfen arbeiten also Gulden für Streifunterstügung ausgegeben. zurzeit noch nicht in dem Etablissement Boigte Krampenburg bei Schmödwiz. Verband deutscher Gastwirtsgehülfen.

Für Zentralverbandsgehülfen gesperrt ist nach einer Witteilung Letzte Nachrichten und Depeschen.

des Verbandes in unserer Nummer bom 3. Mai das Barbiergeschäft des Herrn Rosemann, Emdener Straße 4. Herr Rose­mann bittet uns, mitzuteilen, daß er nie andere als organisierte Gehülfen beschäftigt habe, daß aber allerdings fein jetziger Gehülfe lokalorganisiert sei.

Leutiches Reich.

Nach berüchtigtem Mufter.

Der geschäftsführende Ausschuß der am Baugewerbe be­teiligten Innungen, Vereine und Betriebe von Hamburg­Altona faßte folgenden Beschluß:

Die bisherigen Lohn- und Arbeitsbedingungen werden als zu Recht bestehend angesehen. Am Mittwoch, den 13. Mai d. J., mit Schluß der Tagesarbeit, tritt die Still­legung der sämtlichen Baubetriebe und Spe­8ial gewerbe von Hamburg- Altona ein, im Fall bis zum Ablauf dieser Frist die Arbeit von allen betreffen den Arbeiterkategorien nicht wieder aufgenommen ist und die verhängten Bausperren bis dahin nicht wieder aufgehoben sind."

Beigelegter Streit.

wurde durch ein Schiedsgericht beigelegt. Es wird wieder zum Mannheim , 8. Mai. ( B. H. ) Der Ausstand der Neckarschiffer alten Schlepplohne gearbeitet.

Bechenkatastrophe.

Dortmund , 8. Mai. ( B. H. ) Bei der Ausführung von Repara turen auf der Reche Königsborn " wurden zwei Bergleute getötet,

einer verlegt.

Fenersbrünfte.

Landsberg a. W., 8. Mai. ( B. H. ) Bei dem Brande der

Bäckerei Ortmann in Neudamm verbrannte das Dienstmädchen, zwei ehrlinge und ein Geselle wurden tödlich verlegt. Nürnberg , 8. Mai. ( B. H. ) In der Nacht ist die Farbenfabrik Rennmühle bei Schwabach bis auf die Umfassungsmauern nieber­gebrannt. Man vermutet, daß das Feuer durch Selbstentzündung von Kohlenstaub entstanden ist.

Atlanta ( Georgia ), 8. Mai. ( W. T. B.) Eine große Feuers. brunst vernichtete hier sechs Geschäftshäuser und zwei Hotels im Geschäftszentrum der Stadt. Der Schaden wird auf 1 250 000 Dollars geschätzt. Das Feuer droht sich über die gesamte Geschäfts stadt auszubreiten. Die Tätigkeit der Feuerwehr ist durch niedrigen Wasserdruck behindert.

Nun zu dem Rechtfertigungsversuch des Gewerkvereins der Lederarbeiter! Seine Streitbrecherrolle verteidigt er damit, daß er zu den Verhandlungen mit dem Fabrikanten resp. Fabrikanten­berbande nicht zugezogen wurde. Seit dem Berrat bei dem Streit Die Töpferaussperrung in Bromberg , die am 1. April in Weißenfels im Jahre 1905, wo die gegenseitig eingegangenen dieses Jahres erfolgte, dauert noch immer fort. Die Unternehmer Verpflichtungen von der Leitung des Vereins schnöde gebrochen griffen zu der Aussperrung, weil die Arbeiter sich ihrem Anfinnen wurden, und dadurch der Ausstand verloren ging, haben wir ein nicht gefügig genug zeigben. Sie fündigten den Arbeitern nämlich Haar in der Suppe gefunden, allzu weit gehende Verpflichtungen den bis zum 31. März d. J. laufenden Tarif und verlangten die dem Gewerkverein gegenüber einzugehen. Wir sind trotzdem immer Abschließung eines neuen Tarifs, der aber viel schlechter war, wie Iohal genug gewefen, wenn einige Gewerkvereinler bei einem der bisherige. Da die Arbeiter hiervon aber nichts wissen wollten, Kampfe beteiligt waren, oft ohne ihr direttes Verlangen, eines ihrer wurden sie auf die Straße gefeßt. cabris, 8. Mai. ( W. T. B.) Nalens, Habra und Mata, Mitglieder in den Fabrikausschuß zu wählen. Bei dieser lebten Firma waren drei Gewerkvereinler beteiligt, von denen einer stehen Die Bewegung im Baugewerbe. In Köln haben such wer die vom König begnadigt wurden, sind schon heute freigelaffen blieb. Dieser war bis Oktober 1906 Mitglied unseres Verbandes fammlungen der Maurer und der Bauarbeiter mit den worden, anstatt, wie vorhergesehen war, am Sonntag, offenbar und wurde ausgeschlossen wegen Streifbruch bei der Aussperrung neuen Tarifabmachungen befaßt. In der Versammlung der um Kundgebungen zu vermeiden.

1906. Einige Monate später trat er als Belastungszeuge in einer Klagesache gegen ein Mitglied unseres Verbandes wegen Vergehen gegen§ 153 der Gewerbeordnung auf. Der Angeklagte wurde zu 2 Tagen Gefängnis verurteilt.

Die Amnestierten.

Drei Kardinal- Berbrecher.

Breslau , 8. Mai. ( W. T. B.). Die zweite Straftammer hat den Agenten Wilhelm Weiß wegen versuchter Erpressung und Unter­schlagung, verübt an dem Kardinal Kopp, zu vier Jahren Gefängnis und fünfjährigem Ehrverlust, den Dekorateur Mar Zimmermann wegen versuchter Nötigung und Beleidigung des Kardinals zu vier Monaten Gefängnis und 300 M. Geldstrafe, den Installateur Richard Wolff wegen Beleidigung zu 300 M. Geldstrafe berurteilt.

Maurer tam es zu erregten Auseinandersehungen. Die Resolution des Gauleiters Muth, die den Abmachungen zustimmt, wurde abgelehnt und statt dessen eine Resolution angenommen, die das Verhalten der Verbandsvertreter verwirft; man habe vor der Zu­Bei dieser stattlichen Anzahl von Hirschen und dem Verhalten ftimmung zu dem Schiedsspruch erst die Mitglieder befragen müssen des zu lezt gezeichneten, dem Zentralverbande zuzumuten, der und verbitte sich für die Zukunft ein ähnliches Vorgehen. Leitung des Gewerkvereins von allen unseren Entschließungen In der Versammlung der Bauarbeiter wurde ebenfalls während eines Streits Kenntnis zu geben, und ihnen den Einfluß eine Resolution, die bedauert, daß den Mitgliedern keine Gelegen. einzuräumen, bei allen Fragen mitzuentscheiden, heißt denn doch heit gegeben worden ist, Stellung zu dem Schiedsspruch zu nehmen, unserer Naivität zu viel zuzumuten. Der Gewerkverein ist am bie aber im übrigen die Zustimmung zu dem Verhalten der Ver. hiesigen Plaße zu unbedeutend, um eine selbständige Rolle bei wirt treter ausspricht, abgelehnt. In geheimer Abstimmung befundete schaftlichen Fragen spielen zu können. Da er sich dieser Ohnmacht die Mehrheit der Versammlung, daß sie mit dem Schiedsspruch bewußt ist, hat die Gewerkvereinsleitung den einzigsten Ehrgeiz, nicht einverstanden sei. von dem roten" Verband zu allen Verhandlungen zugezogen zu werden, um seinem verblaßten Firmenschild einigen Glanz zu ber- Die Aussperrung in den Mühlenbetrieben und Brotfabriken leihen. Es ist möglich, daß ihm die Rolle als Unternehmerschuh- in Dresden und Umgegend, die einen unerhörten Gewaltatt des truppe noch besser gefällt. Unternehmerverbandes der sächsischen Mühlenindustrie darstellt, ist Wesentliche Zugeständnisse sollen dem Gewerkverein bon ber bis jetzt nur sehr unbollkommen durchgeführt worden. Die Unter Firma gemacht worden sein. Welcher Art sind diese Zugeständnisse? nehmer scheinen sich nur sehr schweren Herzens dazu entschließen zu Hat der Fabrikant dem einen 8wider aus dem Gewerkverein die können, sind aber durch hohe Konventionalstrafen gebunden. Manche Berantw. Redakt.: Georg Davibsohn, Berlin . Inseratenteil verantw ,; Th, Glode, Berlin , Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr, u, Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW. Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungab

Ein Königreich für ein Pferd! London , 8. Mai. ( B. H. ) Der Verkauf des Rennftalles des fürzlich verstorbenen Herzogs von Devonshire hat 416 000 Mart ergeben. Das Pferd Acclaim, Gewinner des New Matrei- Rennens vor vier Jahren, wurde für 74 800 Mart verkauft.