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ist noch weniger einer einseitigen Erklärung, durch welche der Ver­ficherungsträger oder Versicherungsnehmer des Rechts aus§ 88 des Gesetzes sich begibt, irgend welche rechtliche Bedeutung beizu­messen.

Der von der Berufsgenossenschaft in ihrem Bescheid vom 28. Juni 1892 einseitig angewandte Ausdruck" Dauerrente" hat also teine rechtliche Wirksamkeit und hindert im vorliegenden Falle nicht die Anwendung des§ 88 a. a. D. Dem Antrag der Berufs­genossenschaft auf Aufhebung der Rente war hierdurch entsprochen." Wäre der Verunglüdte kein Arbeiter, der der Fürsorge" des Un fallversicherungsgesehes untersteht, würde schwerlich ein Gericht sich gefunden haben das annimmt, der Verlust zweier Fingerglieder ziehe keinen Schaden nach sich und die Buerkennung einer" Dauer­zente" sei ohne rechtliche Bedeutung, soweit sie für den Verletzten von Nachteil ist.

Anwürfe gegen die Krankenkassen.

das fordert die Zentrale, obwohl der höchste Seutsche Gerichtshof längst jede Milchabgabe für gesetzwidrig erklärt hat.

Nach der letzten Bilanz schuldet die Zentrale der Preußenkaffe noch 1 060 000 M. An die genossenschaftliche Zentrale des Bundes M. der Landwirte find weitere 326 456 2. zu zahlen, was zusammen schon 1386 000 m. ausmacht.

Aus den Bilanzen sieht man ferner, daß die Landwirte ber Bentrale noch an Anteilen und für Verluftdedung" 2409 000. zu zahlen haben, also beinahe noch Millionen Mark! Dem­gegenüber stehen als Geschäftsguthaben der Genossenschaft verzeichnet: 636 000 M. Das heißt also: Landwirte, bringt noch 1%- Millionen Mart auf, werft sie weiter der unersättlichen Milchzentrale in den Rachen, und Ihr werdet dafür nicht einen Pfennig Gurer sämtlichen bisherigen Einzahlungen zurüderhalten!

Die Frage, woher die Verluste stammen, beantwortet das Blatt also:

Unter der Ueberschrift: Krantentassen und So Alle Verluste und zwar gerade die der lebten Zeit zialdemokratie" bringt die Kölnische Zeitung  " in ihrer Nr. 487 vom 6. Mai einen Hezartikel, in dem sie den am 11. und stammen daher, daß die jetzigen Leiter der Zentrale nicht den Mut 12. Mai in Berlin   stattfindenden Allgemeinen Kongreß der Kranken- und die Offenheit besigen, um wahr zu erklären, daß man schlecht kaffen des Deutschen Reiches   als einen rein parteipolitischen Akt" gewirtschaftet hat. Sie wagen es nicht, die ganze Angelegenheit der Sozialdemokratie hinstellt; er sei lediglich eine Veranstaltung ein Ende mit Schrecken nehmen zu lassen, und lieber den Konkurs der unter sozialdemokratischer Herrschaft stehenden Kassen". Dann anzumelden, statt, wie jest, den Landwirten einen Schreden ohne heißt es im Mugdan  - Stile weiter:" Die Sozialdemokratie be- Ende zu bereiten. Das Berliner   Unternehmen verschlingt Riesen­fürchtet, daß ihr durch eine Gesetzesänderung die Herrschaft in den summen, die viel besser zur Schuldentilgung angewandt werden großen Ortskrankenkassen, wo sie sich recht häuslich eingerichtet und fönnten, wenn man in ehrlicher Weise den Konkurs anmelden würde. tüchtige Genossen untergebracht hat, genommen wird. Unter dem allerdings würden dann die zuständigen Behörden sich mit der harmlosen Namen Krankenkassentongreß werden Krankenkassen, die ganzen Geschäftsführung der Milchzentrale gründlichst beschäftigen die Verhältnisse nicht überschauen, berleitet, mitzumachen. Dieses und so über viele Punkte eine Klarheit schaffen müssen, die bis Vorgehen ist wieder ein Beweis dafür, wie notwendig es ist, ieht noch von der drängenden Stimme der öffentlichen Meinung dah Sicherheiten geschaffen werden, die einen bergebens verlangt wurde. Nur durch einen ehrlichen Stonkurs Mißbrauch der Krantenfassen im Interesse fönnen die immer neu den Landwirten auferlegten Opfer herab­gemindert werden. Allerdings müßten dann die hochbezahlten einer politischen Partei ausschließen...." Die Behauptungen des Kölner   Bülowblattes über den Beamten der Milchzentrale ihre Stellungen aufgeben. Es ist ja eine Charakter des Krantenfassentongresses werden schon Lügen gestraft Tatsache: Von dem Gelde der Bauern lebt es sich gut! So fann durch die von der Deutschen Krankenkassen- Beitung" gemachte man sich noch immer nicht zu dem Schritt entschließen, den die Feststellung, daß ein Drittel der zahlreichen Meldungen aum einfache Vernunft schon längst jedem denkenden Menschen auf­Rongreß von Arbeitgebern einläuft". Der Schwindel von der an- gedrängt hatte. So berschiebt man von Tag zu Tag, was doch geblichen Ausnutzung der Ortskrankenkassen durch die Sozialdemo- tommen muß und unter allen Umständen kommen wird: Die An­kratie wird widerlegt durch zahlreiche Zeugnisse von in den Kassen- meldung des Konkurses über das Vermögen der Milchzentrale! Schade jammerschade, daß die märkischen Landwirte immer borständen tätigen Unternehmern, die parteipolitisch der Kölnischen Zeitung  " nahe stehen. Der ganze frankenkassenfeindliche aufs neue für ihre Leichtgläubigkeit so schwer büßen müffen!" Artikel der Kölnischen Zeitung  " aber wird niedergeschlagen durch eine vor etlichen Monaten von der Kölnischen Beitung" selber gebrachte Feststellung. Das Blatt schrieb in seiner Nr. 1209 vom 21. November 1907 in einem Artikel zur Reform der Krankenversicherung  :

Eingleifige Kreiselbahn. Louis Brennan   führte vor kurzem der englischen   Akademie der Wissenschaften seine von ihm erfundene Streiselbahn vor, die die Jbealbahn der Zukunft werden soll. Seine Erfindung beruht auf dem physikalischen Grundgesez des ghrosto­pischen Kreisels. Dieses Grundgeseh hatte Brennan schon bei einer Eine Reform, die für die Versicherten keine Vorteile bringen anderen Erfindung praktisch verwertet, nämlich bei den Torpedos und sich darauf beschränken würde, die politischen Aus der englischen   Marine. Es gelang ihm, vermittelst eines Kreisels der Selbstverwaltung der wüchse in Orts. den Torpedo vom Lande aus in jebe beliebige Richtung zu steuern. trantenfassen zu bekämpfen, würde weder die Be- In fein Eisenbahnwagenmodell, welches er vorführte, hatte er einen Kreisel eingebaut, der 4000 Touren in der Minute machte. Wagen zeichnung Reform verdienen, noch auf Annahme im Reichstag und Kreisel erhielten Antrieb durch einen Elektromotor, der von rechnen können. Sie würde auch der inneren Berech einem Affumulator gespeist wurde. Der Wagen lief auf einem tigung entbehren, denn die Zahl der Ortskrankenkassen, in als Schiene dienenden straff gespannten Drahtseil. Trieb. bezw. denen der Einfluß der Sozialdemokratie in unzuträg Laufräder sind hintereinander angeordnet. Selbst als der Wagen licher Weise hervorgetreten ist und wo fortgesetzt Reibungen zwischen stille stand, der Kreisel also in Bewegung gehalten wurde, behielt den Versicherten einerseits und den Arbeitgebern oder Aufsichts- ter Wagen durch die Tätigkeit des Kreisels die Balance, während behörden andererseite hervorgetreten sind, ist verhältnis. Das Fahrrad im Ruhestande umfällt. Diese Erfindung soll, wie der " Tiefbau" mitteilt, schon in nächster Zeit praktische Verwendung mäßig nicht groß. Mit Recht können die Ortstrantentassen, finden. In Afrika   soll die erste Eisenbahn nach dem neuen System mit denen Arbeitgeber und Versicherte zufrieden sind, und wo sich gebaut werden. Unzuträglichkeiten nicht bemerkbar gemacht haben, den Anspruch er­heben, daß sie auch weiter erhalten bleiben und nicht der Reform zum Opfer gebracht werden."

Häufigkeit des Berstoßes gegen Schuheinrichtungen als Milderungsgrund.

Der Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes in der Ober­pfalz verfah seine Maschine nicht mit den vorgeschriebenen Schutz­borrichtungen. Ein 18 jähriges Kind, bas auf dem Hofe in Arbeit stand, fam in die Maschine. Die Folge: dem Kinde mußte ein Fuß abgenommen werden, es ward zum Krüppel. Das Schöffen gericht in Nittenau   verurteilte den Gutshofbefizer wegen fahr läffiger Körperverlegung zu 50 Mart Geldstrafe mit der Be­gründung, das Gericht habe deshalb Milde walten laffen, weil die Borschrift für das Anbringen von Schutzmaßregeln in der dortigen Gegend nicht so beachtet wird, wie sich's gehört".

Die Fälle, in denen die Häufigkeit als Strafmilderungsgrund bei Uebertretung von Schußvorschriften erachtet wird, mehren sich und fordern gebieterisch Hinauffezung des Strafminimums. Bei anderen Delikten gilt die Wiederholung von Gesegesverletzungen in der Regel als Straffchärfungsgrund.

Zur Krüppelfrage.

Teltow  - Beeston.

Ablershof: Frau Schindhelm, Bismardfir. 86. Köpenid: Frau Tinius, Elisabethstr. 2. Baumschulenweg  : Frau Kinzel, Marienthaler Straße 2 Rigdorf: Frau Mohr, Bißmannstr. 10. Mariendorf  : Frau Händel  , Blumenweg 18. Königs- Wusterhausen: Frau Lorenz. Ludenwalder Straße 4 Schenkendorf: Frau Fischer, Gartenstr. 5. Schöneberg  : Frau Bäumler, Meiningerstr. 8. Steglik: Frau Dräger  , Ahornftr. 15. Friedenau  : Frau Budraß, Ringstr. 25.

Wilmersdorf  : Frau Tölle, Schöneberg  , Regensburgerstr. 33 a. Zehlendorf  : Frau Schulz, Hauptstr. 46. Teltow  : Frau Keßler, Hoher Steinweg 7. Charlottenburg: Frau Burkert, Brauhofstr. 2. Groß- Lichterfelde  : Frau Senst, Moltkestr. 21. Tempelhof  : Frau Thiel, Friedrich Wilhelmstr. 20. Niederbarnim.

Lichtenberg  : Frau Liebermann, Gürtelstr. 2. Weißensee  : Frau Kahl, Friedrichstr. 3,§. I. Rummelsburg  : Frau Bickert, Neue- Prinz- Albert- Straße 14, I. Tegel   und Borsigwalde  : Frau Kienast, Borsigwalde  , Räuschstr. 10. Wilhelmsruh  : Frau Zühlke, Linden- Allee 22.

Reinickendorf- Ost: Frau Albetti, Winterstr. 30. Reinickendorf  - Weft; Frau Grothe, Eichbornstr. 70. Bankow- Nieder- Schönhausen  : Frau Stiller, Pankow  , Binafir. 8 Ertner: Frau Ulizka, Friedrichstr. 21.

Friedrichshagen  : Frau Lindenberg, Friedrichstr. 8, I. Kaulsdorf  - Mahlsdorf  : Frau Buchmann, Kaulsdorf  , Hönowerstr. 1 Karlshorst  - Friedrichsfelde  : Frau Küter, Karlshorst  , Krausestr. 6. Außerdem bei der Kreisbertrauensperson Frau Neumann, Berlin   O 112, Frankfurter Allee 178, III.

Einen Schritt zurück!

Wir waren wieder mal zu optimistisch! Der Vorstand des Verbandes für Frauenstimmrecht hat den anerkennenswerten Beschluß der Versammlung der Berliner   Sektion, betreffend Landtagswahlen, arg verbösert, ihn zur Farce gemacht. Nach jenem Beschluß, den wir in unferer Dienstag- Nummer veröffentlichten, dürfen nur solche Landtagskandidaten unterstützt werden, die unbedingt auch für das Da von den bürgerlichen in Frage Frauenwahlrecht eintreten.

stehenden Kandidaten in Groß- Berlin mur die Herren de Witt und Breitscheid   die entsprechenden Erklärungen abgegeben, sollen hier lediglich diese beiden Kandidaten, außer denen der Sozialdemokratie, unterstügt werden. Logischerweise durfte man annehmen, der Vor­ftand des Verbandes für Frauenstimmrecht werde für ganz Preußen einen prinzipiell gleichen Aufruf erlassen. In dieser Ansicht wurde man noch bestärkt durch die legte Nummer der Frauenbewegung". Minna Cauer   schreibt da unter der lleberschrift Freie Bahn":

Mit Erstaunen haben wir das Umfallen vieler liberaler Männer erlebt, mit Entrüstung empfanden wir, wie Frauen, um des eigenen Vorteils und Erfolges willen, die Entrechtung ganzer Boltstlassen zu beschönigen berfuchten. Schweren Herzens zugestimmt, aber" das ist die Signatur der sich liberal nennenden Männer, die, dem Blockprinzip entsprechend, immer von neuem in allen Farben zu schillern ver stehen...

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Wir bliden gespannt auf die Entwidelung. Wird die deutsche Frau Prinzipientreue aufweisen? Wohin wird sie fich neigen? Zu dem veralteten, berwässerten und geschwächten Blod­liberalismus oder wird sie den Mut haben, neue, wenn auch bornenbolle Wege einzuschlagen, Männer anfeuernd, die schwere Wege zu gehen bereit sein müssen, Männer voller Kraft und Ueberzeugung? Ich fürchte, wir werden auch hier wieder die Erfahrung machen, daß die Frauen das Verschwommene, Unflare, Schwankende dem Festen, Klaren und Zielbewußten den Vorzug geben werden..

Die Lage ist völlig verändert. Arbeiterschaft und Frauen­bedeutende bewegung sind zwei neue Faktoren im Staatsleben, Missionen liegen ihnen ob. Es wird zum großen Teil von diesen beiden Faktoren abhängen, ob das deutsche Volt fich aufraffen wird, ein wahrhaft freiheitliches Bolt zu werden, oder ob es vor­zieht, ewig mit der Schlafmüße als deutscher gutmütiger Michel im Weltgetriebe zu erscheinen."

Der Verband deutscher   Großhändler der Nahrungsmittel und verwandten Branchen, E. 8.( Siz Berlin  ) wendet sich mit einer Eingabe an die Handelskammern und amtlichen Handelsver­tretungen, um eine zeitgemäße Reform der Bedingungen, unter welchen die Reedereien den Warentransport übernehmen( Sonnoffe mentsklauseln) herbeizuführen. Die Eingabe sagt, daß die üblichen Konnossementsbedingungen einseitig, nur im Interesse der Reede reien, festgesetzt seien und diese von jeder Verantwortung für die ihnen zum Transport anvertrauten Güter befreien. Der einzelne Ladungsinteressent, der die Ware zumeist Kassa gegen Ladeboku mente" gekauft hat, ist demgegenüber machtlos; eine Anfechtung der Bedingungen als gegen die guten Sitten verstoßend, ist wegen der umständlichen Beweislaft überaus schwierig. Besonders drüdend wird die Klausel empfunden, wonach der Reeder für ungenügende Wie stolz, wie echt liberal, tie prinzipienfest flingt das. Aber Verpackung nicht verantwortlich ist. Die Eingabe steht auf dem über Nacht ist der tapferen Damen Mut und Prinzipientreue ver­Standpunkt, daß für die Schiffstransporte dieselben Bedingungen wie beim Eisenbahntransport Anwendung finden müßten. Der loren gegangen. Schnell zimmerten fie ein Hintertürchen, durch das Verband schlägt vor, eine Kommission zu bilden, der es obliegt, für sie wieder zu dem in allen Farben schillernden Liberalismus ge­den nationalen wie internationalen Seeverkehr Konnoffements. langen konnten. Ein auch von Minna Cauer   unterzeichneter Aufruf formulare auszuarbeiten und zur Durchführung zu bringen, welche an die Mitglieder der preußischen Landesvereine für Frauenstimm beiden Teilen gerecht werden. recht, steds Mitwirkung bei den Landtagswahlen, enthält folgende Einleitung:

Schiffbaukrisis in England. In welchem Umfang der all­gemeine Niedergang auch den weltwirtschaftlich bedeutenden Der Kongreß der Drthopäden vom 25. April 1908 hat sich auch Industriezweig des englischen Schiffbaues erfaßt hat, zeigt ein Be wiederum eingehend mit der Krüppelfrage beschäftigt und forderte richt eines Fachmannes in der Zeitschrit Gifen und Eisenbeton". 1. mehr erüppelanstalten zur Erziehung der Krüppel, mit Tanach haben in den letzten fünf Jahren die in Auftrag gegebenen angegliederter Heilanstalt, wie dies in Amerifa, Dänemart bereits und fertiggestellten Segelschiffe und Dampfer eine so große Ueber. besteht. 2. Orthopädische Ambulatorien zur rechtzeitigen produktion an fertigem Schiffbaumaterial in England hervor Behandlung beginnenden Strüppeltums. 8. Orthopädischen   Unterricht gebracht, daß seit dem Herbst vorigen Jahres eine erhebliche Re­auf den Universitäten und 4. Versorgungsanstalten für duktion des Arbeiterpersonals eintreten mußte; heute haben nicht unheilbare dem Konkurrenztampf des Lebens nicht gewachsene nur fleinere, sondern auch alte und große Werften mit herbor Strippel". Schöne Forderungen, die aber in unserem Staatsleben ragendem Weltruf ihren Gesamtbetrieb teils eingestellt oder doch von heute doch wenig Beachtung finden werden, wenn ſehr herabgemindert. " Der Krüppel foll aus einem auch ein Nebner ausrief:

Die zu den renommiertesten Werften Englands zählende Firma Almosenempfänger ein Steuerzahler werden!" J. Laings u. Co. in Sunderland   hat nicht nur ihre sirka 5000 Ar­Die Strüppel sollen ja heute schon Steuern zahlen! beiter entlaffen müssen, sondern ist wegen der schlechten Geschäfts­Der Staat, der helfen soll, hat aber bei Beratung dieser Frage er lage genötigt gewesen, in Liquidation zu treten. Auch mußten fahren, daß die Zahl der Krüppel in Deutschland   biel größer ist, als andere Werftanlagen, z. B. in Yarrow und Newcastle  , die Betriebe wohl allgemein angenommen wird. Die bayerische   Statistit zählt zum größten Teil einstellen, wodurch etwa 12 000 Arbeiter plöglich 9000 fhwere Krüppel in schulpflichtigem Iter. brotlos wurden. Da die großen englischen Werften im Vergleich zu Die Berliner   Statistit zählte allein 75 000 i were Krüppel den deutschen   ihre Betriebe anders organisiert und insofern groß im Reiche( ohne Bayern  , Baden und Hessen  ) in fchul- zügiger angelegt haben, als diese zugleich mit Hochöfen und Wala. pflichtigem Iter! Auf 1000 Personen tommen also im werken verbunden sind, so ist der Busammenbruch solcher Welt Reiche 1,48 schwere Strippel, die noch in schulpflichtigem Alter firmen besonders verhängnisvoll. Außer den bereits angeführten Betriebseinstellungen sollen ferner auch in anderen Industriegegen stehen! Bon diesen 75 000 Krüppeln find allein 42 000 heimbedürftig, den umfangreiche Entlassungen von 30-50 000 Schiffbauarbeitern d. h. fie bedürfen der Anstaltspflege. Nur 64 Broz borgenommen worden sein. der gezählten Krüppel waren ärztlich behandelt worden, 10 Broz. geistig nicht normal, weitere 10 Bro3. hatten gar feinen Schulunterricht genoffen!!

Was wird sich ein Bülow aus den Forderungen der Orthopäden machen?

Aus Induftrie und Bandel.

Erbauliches von der Milchzentrale.

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Grbauliches von der Milchzentrale weiß die Bank- und Han Belszeitung" au berichten. Seit vielen Jahren müssen die hereinge­fallenen Landwirte von jedem Liter Milch, den sie nach Berlin  schiden, ihren Boll an die Milchzentrale entrichten, und trotzdem ist jetzt noch beinahe eine Million an Wechselschulden zu bezahlen, die in sehr unvorsichtiger Weise von den Leitern der Milchzentrale ge­macht wurden. Nach der Erklärung des Liquidators Gravenstein  steht jetzt noch der Zentrale ein Lagesquantum von 160 000 Litern zur Verfügung, von dem die schwer betroffenen Landwirte% 3f. pro Tag und Liter an die Zentrale abführen müssen. Das macht pro Tag 1200 M. und pro Jahr nicht weniger als 432 000 m, Und

Aus der Frauenbewegung.

Allgemeiner fozialdemokratischer Wahlverein. Aufnahmen werden außer den bereits bekannt gegebenen noch an folgenden Stellen entgegengenommen:

Berlin  .

Frau Kaschewski, Schüßenftr. 14. Frau Döhring, Steinmetstr. 23. Frau Steinkopf, Dranienftr. 45. Frau Wengels, Warschauer Straße 20. Frau Dölk, Forster Straße 44. Frau Zern, Elbinger Straße 2. Frau Nürnberg, Chodowieckiftr. 21. Frau Wulff, Oldenburger Straße 40. Frau Panzeram, Bappel- Allee 76. Frau Matschle, Wolgaster Straße 8. Frau Hoppe, Bandelstr. 40.

Frau Förster, Stralauer Allee 17 II. Frau Köhler, Schreinerstr. 66 v. IL

Pflicht der preußischen Frauen ist es, mitzuhelfen, daß die Stämpfer für ein freiheitliches Wahlrecht den Sieg über die Gegner dabontragen. Jede Frau sollte ihre Arbeitskraft einem Wahl­bureau zur Verfügung stellen und sich nicht scheuen, auch un­interessante, oft langweilige Arbeiten, wie Adressen- und Listen­schreiben, zu übernehmen.

Buvor muß fie fich natürlich orientieren, ob der Randidat bereit ist, prinzipiell für die Forderung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für Männer und Frauen ein­zutreten, oder ob er zum mindesten den Kampf für die Forderung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Männerwahlrechts in energischer Weise aufnimmt.

Damit ist der Beschluß der Berliner   Seftion, wenigstens für die übrigen Wahlkreise, über den Haufen geworfen. Das Zentrum sowohl als auch der Blockfreifinn erklären pathetisch, man sei schon bisher energisch für die Uebertragung des geltenden Reichstagswahlrechts auf Breußen eingetreten. Und die liberalen und zentrümischen Kandidaten werden nicht anstehen zu erklären, daß man auch in Bukunft ihre bewährte Methode im Wahlrechtstampfe werde be­wundern können. Dann haben sie das Mindeftmaß der Forderungen unserer weiblichen Kapitolswächter des Liberalismus erfüllt und mit nennenden Männer", für die Verräter des Liberalismus, gegen Bauten und Trompeten geht's in den Kampf für die sich liberal Arbeiterschaft, gegen Freiheit und Kulturfortschritt. Nachtmügen her für die- Bielbewußten vom Verbande für Frauenstimmrecht!

Das Frauenwahlrecht in Spanien  .

Gefeßborschlag betreffend das Frauenwahlrecht zu prüfen hat einen Bujayantrag angenommen, worin den Frauen das absolute Stimm­recht für Gemeinderatswahlen zugestanden wird. Die Frauen, welche Familienoberhäupter find, hatten seit längerer Zeit schon dieses Stimm recht in verschiedenen Provinzen Spaniens  .

Madrid  , 8. Mai. Der Ausschuß, welcher beauftragt tt, ben

Versammlungen

Veranstaltungen.

Berein für die Intereffen der Hausangestellten. Sonnabend, neuntes Stiftungsfest bei Mielig, Kommandantenftr. 58/59. Für gute Unterhaltung ist Sorge getragen.( Näheres Annonce.) Berlin  . Montag, den 11. Mai, 82 Uhr, Neues Slubhaus, Rom­mandantenstr. 72. Letzter Vortrag des Zyklus" Bur Geschichte der Frau". Referentin: Wallh Bepler.

Groß- Lichterfelbe- Lantwis. Montag, den 11. Mat, 8% Uhr, im Kaiserhof", Kranoldplay, Gr.- Lichterfelde- Dft.

Nummelsburg. Donnerstag, den 14. Mai, 8% Uhr, Alt- Borhagen 56, Vortrag, Genoffin Dttilie Baader,