fcheint seine Anziehungskraft auf das männliche Geschlecht nicht gereicht zu haben. War auch nicht nötig. Bald aber liefen zahlreiche Anmeldungen von Frauen ein. Genosse Ernst, der Vorfißende des Vereins, konnte Herrn Stubenrauch schon nach einigen Tagen eine Mitgliederliste unterbreiten, die 150 Namen zählte, aber barunter Ivar fein Repräsentant des Geschlechts, dem der Herr bisher das Recht der Mitgliedschaft gnädigst zugesprochen hatte. Ob er sich mittlerweile eines anderen besonnen hat, oder sonst was passiert ist, wver weiß, jedenfalls: er hatte selbst die Gewogenheit, durch Be scheinigung der Anmeldung die Gesezmäßigkeit der weiblichen Mit gliedschaft anzuerkennen. Da es jedoch nicht ausgeschlossen erscheint, daß nur ein Versehen vorliegt, Herr Stubenrauch immer noch auf dem bon uns als falsch erachteten Standpunkte steht, wir aber zu gutmütig sind, zu dulden, daß ihm durch Irrtum Ungelegenheiten erwachsen, machen wir auf die widersprechenden Entfcheidungen der objektivesten Behörde an dieser Stelle aufmerksam, damit Herr v. Stubenrauch seine Reputation event. retten kann, indem er nun auch den Allgemeinen sozialdemokratischen Wahl verein" schleunigst auflöst.
ſchafft.
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über das Thema:
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Genoffinnen!
Die Frauen und die Landtagswahlen" sprechen wird. Gäste sind sehr willkommen.
man aber von
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Briefkaften der Redaktion.
100
Die juristische Sprechstunde findet Lindenstraße Nr. 3, zweiter Sof, dritter Eingang, vier Treppen, Fahrstuhl wochentäglich abends von 7 bis 9% Uhr statt. Geöffnet 7 the Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ein Buchstabe und eine Zahl als Werkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. R. J. 6. Wenden Sie sich an den Vorsitzenden Paul Litfin, Memeler straße 67. Mittenwalderstr. 1. Evangelifch; es genügt zu schreiben: 3h beabsichtige, aus der evangelischen Landeskirche auszutreten. D. 1. 42. Das Mobiliar ist der Frau herauszugeben. Böttcher 11. Sie haben Anspruch auf Schadenersaz, denselben haben Sie bei der Eisen bahndirektion geltend zu machen. Sperlingsnatur. Die Ehescheidungs lage hätte Jinnerhalb sechs Monaten nach dem Sühnetermin angeſteft werden müssen. Sekt find teiber bie damaligen Gründe, nicht mehr maß gebend. Matsam erscheint es, daß Sie aus einem anderen Grunde, zum Beispiel wegen Ehebruch, nunmehr von neuem Sühnetermin beantragen und dann die Ehescheidungsklage anstellen. Auch wenn Ihnen das Armenrecht nicht bewilligt werden werden sollte, sollten Sie mit der Stlage nicht mehr zögern. Die Kosten der Klage hat der Mann vorzuschießen. 5. G. 100. Wenden Sie sich an die Akademie oder an irgend einen Malprofeffor. G. E. 100. 1. und 2. Benden Sie sich direkt an die Physikalisch - technische Reichsanstalt, Charlottenburg . 3. uns nicht bekannt. Schilo 40. Legen Sie den Sachverhalt schriftlich dar, fügen Sie das Schreiben des Ortspfarrers bet, beantragen Sie die Stellung eines anderen Vormundes und laffen bie Eingabe von der Mutter unter schreiben. Die Mutter erhält dann schriftlichen Bescheid seitens des Vormundschaftsgerichts und tönnte eventuell gegen denselben Beschwerde einlegen. Seglersport. Der Verein Berliner Segler, Boofs. der Seglerklub Fraternitas" Wendenschloß. plak Schmödwig und Brosse. Ja, am Dienstag. P. t. 21. 1. und 3. Ja. 2. Die Ver ficherung ist Vorschrift. W. S. 6. 1. Nein. 2. Das hängt vom Inhalt der Statuten ab. 3. Nein. F. R. 08. Wenden Sie sich an die Flamme", Breite str. 3. B. F. 279. 1. Die Dienstboten sind nicht frantenversicherungspflichtig, die Herrschaft ist aber verpflichtet, für die Dauer von sechs Wochen für Kur und. Verpflegung Sorge zu tragen. Die hierfür berauslagten Stoften darf sie auf den für diese Beit entfallenden Lohn an rechnen. 2. Wenn nichts weiter vereinbart ist, als 14 Tage, so kann sowohl am 15. wie am 1. gefündigt werden. 8. Leiber ftets. 2. B. 50. 1. Eine Klage auf Rüdforderung wäre nur nach erreichter Majorität und auch nur dann mit Ausücht auf Erfolg anzustellen, wenn das Mäbchen nach A. G. 49. Sie erreichter Majorität die Forderung anerkennt. 2. Nein. würden mit Aussicht auf Erfolg flagen können. 23. M. 99. Nein. G. 100. Der Antrag ist an den Polizeipräsidenten zu richten und hat Stripiet. Wenden Sie sich an einen Arzt. Aussicht auf Erfolg. K. B. 13. W. H. 85. Leider steht Ihrer Mutter ein Anspruch nicht zu. Zahlen Sie an teinen, sondern hinterlegen Sie die Miete.$. M. 30. Die Gesellen haben Anspruch auf den vollen Lohn und würden diesen mit B. 150. Ja. Aussicht auf Erfolg beim Gewerbegericht geltend machen. Arbeitaufsuchen gegeben werden. Stommt eine Einigung über die n G. 2. 13. 1. und 2. Nach der Kündigung muß angemessene Zeit zu gemessenheit nicht zustande, so ist das Gewerbegericht anzurufen. 3. Sa, Ch. 5. 2. 57. Der Vertrag wäre bei einem Anwalt zu 23. d. 136. 1. bis 3. Die Leistung des Offenbarungscides hat keinerlei weitere Wirkung, als daß der Schuldner eiblich angegeben hat, was er befitt. Er kann soviel er will neu erwerben. 4. Nein. . K. 100. Beantragen Sie schriftlich bei der Straflammer Zahlung der Beugengebühren unter Hinweis darauf, daß Sie den entsprechenden Antrag bereits früber gestellt haben.- 20. t. 29. 1. Eine Aussage er zwingen fönnen Sie nicht. 2. Eine bestimmte Bahl tennt das Gesez nicht. 3. Die Silage gegen Ehebruch müßte innerhalb sechs Monaten nach Stenntnis von demselben angeftrengt werden. 6.2. 18. Eine Ehefcheidungsklage
Beibliche Jrrenärzte. Delegung im Ausland. Feuilleton: Die Werkstatt. Bon Morris Nosen. feld.( Gedicht.) Grete Bose. Aus Leben und Liebe des Proletariats. Aus Paris kommt die Nachricht, daß dort das erste Fräulein Bon 2u Märten. Beilage: Flugblatt zu den preußischen Landtagswahlen. Doktor" vom Ministerium des Innern die Genehmigung erhalten Für unsere Kinder: Der junge Schiffer. Von Friedrich Hebbel. ( Ge hat, an öffentlichen Jrrenanstalten als Assistenzärztin zu fungieren. dicht.) Die Sklaverei im Altertum. Von K. D. Der sterbende Jm nüchternen, bureaukratischen Deutschland sind wir natürlich Bon Bilhelm Hauff.( Fortfehung.) Oben und unten. Von Wagemanı. Gladiator. Bon Lermontoff.( Gedicht.) Die Sage vom Hirschgulden. noch lange nicht so weit. Immerhin bedeutet dieser französische( Gedicht.) Raum für alle hat die Erde ". Bon Brand. Frühlings. Präzedenzfall einen wichtigen Schritt vorwärts in der allgemeinen gespenster. Bon Julius Sturm.( Gedicht.) Aus dem Zwergenreich. rrenpflege und Irrenbehandlung. Bei der gewaltigen Ausdehnung, Wärchen von M. K.§. Der fleine Reiter! Nach einem böhmischen die diefes medizinische Spezialgebiet in den letzten Jahren gewonnen Rinderlied. Bon Franz Mading.( Gedicht.) Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer hat, aber auch angesichts der traurigen Tatsache, daß die Zahl der Un- 10 Bf., durch die Bost bezogen beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich glücklichen, deren Geist im Kampfe ums Dasein zerrüttet wird, ohne Bestellgeld 55 f., unter Kreuzband 85 Pf. Jahresabonnement sich erschreckend mehrt, ist die Anstellung weiblicher Jrrenärzte eine 2,60 M. zwingende Notwendigkeit. Es wird dies mit einem Schlage klar, wenn wir uns vorhalten, daß der Jrrenarzt ja weit mehr Seelenarzt als Mediziner sein soll. Wer ist aber besser geeignet, in die unendlich fein berzweigte Seele des weiblichen Wesens haarscharf hineinzuleuchten, als die Frau selbst! Der moderne Psychiater behandelt und beurteilt feine Kranken leider noch viel zu wenig individuell. Wer, wie der Schreiber dieser Zeilen, namentlich das deutsche Frrenwesen in öffentlichen Anstalten jahrelang an der Quelle studiert hat, ohne jede Voreingenommenheit und ohne Rücksicht auf den medizinischen Gesichtskreis, der muß zu der lleberNur noch zwei Wochen trennen uns von der Wahl. seugung gelangen, daß auch auf diese geistigen Begräbnispläße" Unsere Pflicht ist es, alles aufzubieten, um der Reaktion einen nur zu gut der Ausdruck summarisches Verfahren" paßt. Schon Schlag zu versehen, der herrschenden Klasse zu zeigen, daß dem männlichen Kranken gegenüber wird die psychiatrische Wissen das Proletariat nicht länger rechtlos und machtlos im Staate schaft, die selbst Virchow als„ teine egatte" bezeichnet hat, häufig zur Stümperei. In Tausenden von Fällen ist der auf seine, Kunst sein will. Genossinnen! Wedt die Indifferenten! flärt die außerordentlich stolze, vielleicht zu stolze Psychiater viel zu ſehr Unwissenden auf! Beigt Ihnen, daß wir nur kämpfend Arzt, anstatt fühlender Mensch zum Menschen zu sein. Vor der vorwärts dringen, nur durch eigene Kraft bessere Zustände franken Frauenseele versagt diese Kunst oft vollständig, weil selbst crringen können. Sagt den Gleichgültigen und Lauen, die fehr gescheite Jrrenärzte, das heißt gescheite im rein fachwissenbeiseite stehen und meinen, auf sie tomme es nicht an, daß schaftlichen Sinne, zu wenig oder gar kein Begriffsvermögen mitbringen für die harten Momente, an denen der empfindliche nur der Zusammenschluß vieler eine starke Stampfesorganisation Frauenkopf sich gestoßen hat. Wenn irgendwo die Liebe zum MitDer Allgemeine fozialdemokratische menschen ein wesentlicher Heilfaktor ist, dann sicher hier. Wie soll Wahlverein für Berlin und Umgegend" hält einem feelenkranken Weibe, das an der am Dienstag, den 19. Mat, abends 8 Uhr, bei Rabe, Fichte- iebe halb zugrunde gegangen ist, verlangen, daß es feine straße 29, eine Versammlung ab, in der Genossin Wur m heiligsten Gefühle enthüllt vor dem, der selbst als Arzt doch immer ein fremder Mann bleibt. An dieser Schranke der natürlichen, echt weiblichen Scheu, die sich selbst im Krankheitsstadium meist nicht verleugnet, bleibt der allzu kühle Verstand des männlichen Jrrenarztes ratlos stehen. Welche Perspektiven eröffnet dagegen das Eindringen der gesunden Frauenseele in die Seele der kranken Mitschwester! Was die Geisteskranke dem Manne vielleicht niemals entdeckt, bas spricht sie vor dem Weibe, indem sie mit dem feinen Instinkt so vieler Seelenkranken die ehrliche Hülfe ahnt, rückhaltlos aus. Lehren doch Tausende von Fällen, daß gerade solche Kranke vor dem Arzte eine unüberwindliche Scheu, ja fast eine Abneigung offenbarten, während sie sich an eine einfache Wärterin mit dem Herzen förmlich festklammerten. Erst auf diesem Umwege wurde der geistige Kontakt geschlossen. Daß aber die einfache Gine Privatlehrerin schreibt uns: Unlängst wurde im Lokal- Wärterin, trotzdem sie ihrer Mitschwester das größte Mitgefühl Anzeiger" ein gebildetes Fräulein mit französischen Sprachkennt entgegenbringt, nicht die geeignetste Kraft ist, um die Punkte hernissen zur Beaufsichtigung eines schulpflichtigen Knaben verlangt, auszufinden, an denen der kranke weibliche Seelenmechanismus und für eine tägliche Beschäftigung von fünf bis sechs Nachmittagsanzugreifen ist, bedarf wohl keiner Beweisführung. Selbstverständstunden das großartige Gehalt von 20 M. monatlich geboten ohne Kost" war noch ausdrücklich dabei erwähnt. Da die Annonce lich wird in den meisten Krankheitsfällen die Behandlung weib- 14 Tage. sich nicht wiederholt hat, muß man wohl annehmen, daß sich trok licher Geisteskranken seitens des männlichen Arztes vollkommen vereinbaren. dieses niedrigen Salärs eine Reflektantin dafür gefunden hat. ausreichen. Die Irrenärztin soll also borläufig nur als wertvolle Ein bekannter Naturheilkundiger, der häufig öffentliche Vorträge über Hygiene, Gesundheitspflege, Lebensreform, natur gemäße Behandlung verschiedener Strankheiten usw. gehalten hat, fuchte vor längerer Zeit durch ein Zeitungsinserat eine Lehrerin, ivelche seine Tochter bei den Schularbeiten beaufsichtigen sollte. Als ich mich meldete, fand er meine Ansprüche zu hoch und bot mir bei wegen der von Ihnen angeführten Umstände und wegen böslicher Berciner täglichen, mehrstündigen Beschäftigung ganze 25 M. laffung hätte in Shrem Falle Aussicht auf Erfolg. Berta 31. Liegt kein monatlich. Aus dem Engagement wurde natürlich nichts. Mehrere Testament bor , so erhält die Frau ein Biertel, die Kinder drei Viertel des Wochen später besuchte ich einen Vortrag dieses Herrn, in welchem Nachlasses. Die von Ihnen angeführten Beträge sind zum Nachlaß nicht er hauptsächlich gegen die gesundheitswidrige, unhygienische Lebens zuzurechnen, wenn sie der Witwe als solcher und nicht etwa als Vertreterin der Erben gezahlt find, 6. 117. Sie müßten bei der Bolizeiverwaltung weise des weiblichen Geschlechts zu Felde zog. Unter anderem ließ cr fich auch über die mangelhafte Ernährung der ärmeren Volks- Große Verheerungen scheint der vor einigen Tagen im chinesischen anfragen, wohin der Betreffende gezogen ist, und müßten bei der Polizei bes Ortes der Ihnen dann genannt wird, abermals anfragen. schichten, insbesondere der auf ihr eigenes Verdienst angewiesenen, Hafen Hankau wütende Sturm angerichtet zu haben. Der in Seattle 3. P. 31. 1. Benn Sie bei der Bestellung bereits majorenn waren, alleinstehenden Frauen und Mädchen aus. Mit vollem Recht maß aus China eingetroffene Dampfer Titan " brachte, wie die„ Köln . fo würden Sie im Falle der Klage verurteilt werden. 2. In diesem Falle er die Hauptschuld an diesem Uebelstand der geringen Bezahlung 8tg." aus New York meldet, die Nachricht, kürzlich habe eine Spring- würde die Frau mit Aussicht auf Erfolg für den Fall der Pfändung die der weiblichen Arbeit bei, indem er die Folgen der Unterernährung, flut an der Mündung des Jangtsekiang einen großen Teil der Interventionsflage erheben tönnen. 3. Der Beschlagnahmebefehl gilt bis die gesundheitlichen Störungen, die beeinträchtigte Wderstands zur Befriedigung des Gläubigers. Es muß Ihnen soviel gelaijen werden, Unterhalt Ihrer Familie erforderlich ist. Wieviel das ist, ist von Fall auf Beschwerde gegen den Beschlagnahmebeschluß vom Beschwerdegericht. Grammatik 99. Hehe, Deutsche Grammatik( Verlag Hahnsche Buchbandlung, Dannover) 6,60 M.; Lyon , Deutsche Grammatik( immlung Göschen) 80 Bf. Beide Schriften auch zu beziehen durch die Buchyandlung Vorwärts, Lindenstr. 69. F. 2. 3. 1. Die Hälfte der amtlichen Stento graphen im Reichstag schreibt nach dem System Stolze, die andere nach dem System Gabelsberger. 2. Je zwei nehmen 10 Minuten lang die Nede sonst richtet sich die Marke nach der Höhe des für bie strankenkasse maß auf. 3. 18 M. pro Sigung. 4. Bei Wochenlohn die höchste Marke( 36 P1.), gebenden Tagelohnes. 2. N. 1001. Für den Fall einer Klage würde Berurteilung erfolgen.
Genossinnen! Agitiert für regen Besuch. Zeigt durch zahlreiches Erscheinen in der Versammlung, daß die Proletarierinnen mitstreiten im Kampfe um das geheime, allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, im Stampfe der Rechtlofen und Ausgebeuteten gegen die Mächtigen und Besitzenden. Die Vertrauensperson.
Wertschätzung der weiblichen Arbeit.
Ergänzung des wissenschaftlichen Heilapparates gedacht sein. The es bei uns in Deutschland zu einem solchen großzügigen Ausbau des modernen, überaus morschen Jrrenwesens tommt, wird frei. lich noch manches Jahr vergehen.
Vermischtes.
Zehntausend Chinesen ertrunken.
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fähigkeit des Körpers gegen frankhafte Einflüsse in den schlvärgesten Hafenstadt Hankau zerstört. 8ehntausend Chinesen seien als zum Standesmäß zu Fall burch Gericht festzulegen eventuell
monatlich."
Farben malte. Der Redner drückte dabei sein lebhaftes Bedauern über diese trübe Erscheinung im Wirtschaftsleben aus und schloß daran den dringenden Wunsch, daß in absehbarer Zeit eine Besserung in der Besoldung der Frauenarbeit eintreten möchte. Als die zahlreiche Schar der Zuhörer aus dem Lokal strömte, hörte ich zufällig in meiner Nähe, wie sich zwei junge Leute über den Vortrag unterhielten und der cine mit fartastischem Lächeln sagte:„ Sier fann er gut über die schlechte Bezahlung der Frauenarbeit schimpfen. Dabei gibt cr felbst einer Lehrerin, die feine Tochter alle Tage ein paar Stunden bei den Schulaufgaben beaufsichtigen muß, nicht mehr als 12 M. Einmal erkundigte ich mich infolge eines Inserates, durch welches eine gebildetes Fräulein mit englischen und französischen Sprachkenntnissen zur Beschäftigung mit Kindern und zur Beauf fichtigung ihrer Schulaufgaben für den ganzen Nachmittag verlangt wurde, nach den Bedingungen. Für eine Arbeitszeit von 1 Uhr geboten. Daß ich mich mit diesem großartigen Gehalt, das im mittags bis 9 Uhr abends wurde mir 30 M. und Nachmittagsfost schreienden Mißverhältnis zu der langen, achtstündigen, täglichen Arbeitszeit stand, nicht zufrieden geben mochte, fand die Dame des Hauses unerhört". Tatsächlich find 30 bis 35 m, monatlich das Durchschnittsgehalt für eine Lehrerin, die sich den ganzen Nach mittag mit den Kindern abquälen muß und dafür noch genötigt ist, sich immer anständig und abrett zu fleiden.
Nicht selten liest man in den Zeitungen, daß eine Gefellschafterin oder Stüße ganz ohne Gehalt bei Familienanschluß oder, wie der schöne Ausdrud lautet, ohne gegenseitige Vergütung" gesucht wird. Nächstens wird man von den Frauen verlangen, daß fie für das Recht, arbeiten zu dürfen, noch zuzahlen. Unter dem weiblichen Bureaupersonal gibt es eine nicht geringe Anzahl, die, bei ihren Eltern wohnend, nicht für ihren Lebensunterhalt zu fergen braucht und, sich daher mit einem bescheidenen Taschengeld als Galär begnügend, als ewige„ Anfängerinnen" jahraus, jahrein nicht mehr als 25 oder 30 M. monatlich erhält und daher für ihre Kolleginnen, die von ihrer Arbeit leben müssen, eine gefährliche Sonkurrenz bedeuten.
Ein junges Mädchen, das als Empfangsdame und zur Hülfe im Operationszimmer bei einem Bahnarzt angestellt und bei zweistündiger Mittagspause täglich von 9 Uhr morgens bis nach 6 Uhr abends beschäftigt war, erhielt für ihre Mühe als Ent schädigung 25 M. monatlich, ohne Kost. Als sie auf ihre Bitte nach cinem halben Jahre keine Zulage betam, verließ sie ihre Stellung und meldete sich bei einem anderen Zahnarzt, der eine Empfangsdame suchte. Bu ihrer nicht geringen Enttäuschung wurde ihr derselbe knappe Lohn geboten, mit dem sie sich bisher begnügen mußte, trotzdem sie die Branche bereits gelernt hatte und darüber ein borzügliches Zeugnis aufweisen fonnte. Von einem Universitätsprofessor, der mit dem Ertrag seiner schriftstellerischen Arbeiten zusammen eine Jahreseinnahme von 9000 bis 10 000 20. erzielt, wurde mir erzählt, daß er häufig Damen zu unterstüßen" pflegt, indem er sie mit dem Abschreiben seiner wissenschaftlichen Werke beschäftigt, vorausgesetzt, daß sie cine gute Handschrift besißen. Dann erhalten die Damen 1 M. täglich, bei einer Arbeitszeit von neun bis zehn Stunden. So wird weibliche Arbeitskraft- bezahlt.
umgekommen.
Auch in Louisiana hat, wie aus New York gemeldet wird, der Wirbelsturm großen Schaden verursacht. Der Ort Gilliam ist fast ganz zerstört, drei Menschen sind umgekommen. Auch Dilcith ( Kentucky ) und Bollinger( Missouri ) wurden schwer geschädigt. In Bollinger wurden ebenfalls drei Personen getötet.
Ueberfallen und beraubt. Wie aus Augsburg berichtet wird, wurde der Kaufmann Brenner von dort von einem Unbekannten überfallen und beraubt. Brenner wurde mit gertrümmerter Hirn schale aufgefunden. Der Mörder hat sein mit dem Tode ringendes Opfer in den Kanal geworfen, aus bem es als Leiche geborgen
wurde.
Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über den Großhandel in den Zentral- Marktballen. Marktlage: Fleisch: Zufuhr start, Geschäft schleppend, Preise für Schweinefleisch nachgebend, Ein Bamunglück hat sich gestern früh in Erfurt ereignet. Nach sonst unverändert. 23i15: Bufuhr nicht genügend. Geschäft rege, Preise einer Meldung von dort stürzten auf dem Neubau der Oberrealschule gut. Geflügel: Zufuhr reichlich, Geschäft etwas reger, Preise behauptet. wert in die Tiefe. Drei von ihnen wurden schwer verletzt, die Obst und Südfrüchte: Zufuhr genügend, Geschäft ruhig, Preis: infolge Brechens eines Brettes sechs Arbeiter aus dem zweiten Stock- ihe: Zufuhr mäßig, Geſchaft ruhig, Preise wenig verändert. Butter und Käse: Geschäft lebhafter, Breise für Butter fallend. Gemüse, wenig berändert. anderen drei erlitten leichtere Verlegungen.
Berschüttet wurde beim Spielen auf einer Stiesgrube am alten Weitendorfer Weg bei Feldberg in der Prigniß die breijährige Tochter des Fabritarbeiters Delbed aus Feldberg. Während ihr Bruder noch lebend aus den Sandmassen herausgegraben werden fonnte, war das Mädchen schon eine Leiche.
Eingegangene Druckfchriften.
Witterungsübersicht vom 14. Mai 1908, morgens 8 Uhr.
Stationen
Barometer
758 5
760 CD 761.9
Better
Stationen
Mindflärte
Welter
Zemp. n. E
2wolfen! 1
9
Haparanda 759 G Befersburg 758 D 3 bedeift 4 Scilly 747 SW 4 wolfig 11 berbeen 754 GGD 26bedeckt 8 Paris 758 S 2 wollig 10
4 woltig 11 4 bebedt 36alb bb. 12 8 bebedt 10 4 bedeckt 11 1 bedeckt 15 Wetterprognose für Freitag, den 15. Mai 1908. Bunächst ziemlich heiter, am Tage wärmer bei mäßigen südlichen Winden; später wieder Trübung, etwas Regen und Gewitterneigung. Berliner Wetterbureau
ten
Stoinembe. 756 26 Hamburg 757 W Berlin Bon der Neuen Zeit"( Stuttgart , Baul Singer) ist Joeben das 33. eft des 26. Jahrgangs erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben Franj.a.m. 760 S Von Heinrich Schulz. Die München Philosophie des Individualismus und die bürgerliche Gesellschaft. Bon wir hervor: Die Partei der Gebildeten. . Joffe. Die Zukunft der Jugendorganisationen. Von Ludwig Frank . Zur Zaktit bei den preußischen Landtagswahlen. Bon Emil Kloth. Literarische Rundschau: Die wirtschaftliche Lage der Arbeiter von Hannover , Linden und Umgegend. Bon E. Thomaser. Robert Michels , Proletariato e Borghesia nel movimento socialista italiano. Bon O. L. Beitschriftenfchau.
handlungen, Bostanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 m. pro Die Neue Beit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle BuchQuartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Heit tostet 25 Pf.
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Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.
9.2
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Bon der Gleichheit", Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen ( Stuttgart , Berlag von Paul Singer), ist uns soeben Nr. 10 des 18. Jahre gangs zugegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Bur Steuerpflicht das Wahlrecht. Schulspeisung. Von Luise Kautsky . I. Auf, in den Wahlkampf! Von Gustav Hoch . Auf, in den Die dritte sozialdemoVon Die Berge freigen fratische Frauenkonferenz in Defterreich. Frauenfrage. Bon K. D. M. Kt Auch eine Heldin. Bon Anna Blos . Liberalismus und Frauendienst in den badischen Srrenanstalten. Bon m. g. Aus der Bewegung: Von der Agitation. Jahresbericht der Bertrauensperson des Streises Teltow- Beeskow- Stortow- Charlottenburg. Die Behörden im Kampfe gegen die proletarischen Frauen. Politische Rundschau. Von H. B. Gewerkschaftliche Rundschau. Notizenteil: Dienstbotenfrage. Frauenstimmrecht. Frauenarbeit auf dem Gebiete Ider Industrie, des Handels- und Berkehrswesens.- Sozialistische Frauen
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Zentralkranken- u. Sterbekasse der Tapezierer.
Am 9. d. M. starb plötzlich unser Mitglied
Emil Matthes.
Ehre seinem Audenken! Die Beerdigung findet Somm abend, den 16. Mai, nachmittags 3 Uhr, auf dem Heilig- StreuzKirchhof in Mariendorf statt. Bahlreiche Beteiligung erwünscht. Die Ortsverwaltung.
J.B
Ecke