«ettolTtn an einem kag«»«Hasten,»a er als Redner auf einer antimilitaristischen Versammlung auftreten sollte. Auf diesen Streich antworteten 202 Vereine mit über 20 lXXZ Unterschriften mit folgendem Protest an das Storthing: „Norwegens sozialdemolratischer Jugendverband protestiert gegen die gesetzlichen Bestimmungen, welche den Behörden die Be fugnis geben, auf eine so brutale Art aufzutreten, wie es bei der Festnahme und Verhaftung von Einar Li geschehen ist. Wir er- suchen deshalb das Storthing in Erwägung zu ziehen, ob nicht die ganze Militärjudikatur abzuschaffen und eventuell alle militärischen Prozeßsachen den bürgerlichen Gerichten zu übertragen seien." In der Debatte führten unsere Genossen einen scharfen Kamp gegen den Militarismus und gegen die Kriegsgerichte, deren Ab- schaffung sie schleunigst verlangten. Die gegen Li gefällten Urteile seien Klassenurteile schlimmster Sorte und untergrüben das Rechts� bewußtsein des Volkes. Seine Verurteilung sei zugleich ein feinde seliger Akt gegen die Sozialdemokratie. Nur weil Li Sozialist sei, habe er eine sechs- bis zehnmal höhere Strafe als frühere Militär- dienstverweigerer erhalten, trotzdem die sozialdemokratische Partei die Verweigerung nicht gutheiße. Die Folgen dieses brutalen Auf tretens seien nur die gewesen, daß eine antimilitaristische Bewegung entstanden sei, deren Mitglieder sich aus allen Parteien rekrutieren. Dies mußte auch der neue Kriegsminister, der als großer Säbel- raßler bekannt ist, zugeben. Der freisinnige Präsident versuchte zwar die MaullorbgeschSftf ordnung funktionieren zu lassen und verweigerte unserem Genossen, der den Protest begründet hatte, das Schlußwort. Das Storthing war jedoch anderer Meinung und der Präsident war der blamierte. Als schließlich der radikale Justizminister Castberg versprach, die Anklagebehörde zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob die Militärjudikatur überhaupt noch weitere Anwendung auf Li finden sollte, falls dieser auch fernerhin den Militärdienst verweigere, und daß eine Revision der betreffenden Gesetzparagraphen in Er- wägung gezogen werden sollte, beschloß das Storthing einstimmig, den Protest der Regierung zur Erwägung zu empfehlen.— JMarohko. Vom Kriegsschauplatz im Süden. Paris , 15. Mai. Aus Colombbechar wird unter gestrigem Datum gemeldet, daß die Kolonne des Generals Vigy die drei bedeutend st en befe st igten Ortschaften Douiret es Sebah, Tigliessa und Aityacoub bombardierte. Nach Nachrichten aus einheimischen Quellen, die noch nicht bestätigt sind, soll auch Boudenib beschossen worden sein und die französischen Truppen gegenwärtig mit dem Gros der Harka von Marabout Mulah Lhassen Fühlung haben. TJmenKa. Die Präsidentschaftswahl. New Jork , IS. Mai. Die Staatskonventionen von Kalifornien . Montana, Norddakota , Oregon und Washington beauf- tragten die Abgeordneten der republikanischen Nationalkonvention, für die Wahl Tafts zum Präsidenten zu stimmen. Der Schiedsvertrag. Washington , IS. Mai. Im Staatsdepartement gibt man der Zuversicht Ausdruck, daß für den deutsch- amerikanischen Schiedsvertrag ohne ernste Schwierigkeiten die gemeinsame Grundlage gefunden werden wird. Kelttsge sur Beleuchtung des Aohnuugselendes sind die Wohnungsenaueten. die von der Berliner Orts- krankenkasse der Kaufleute seit einer Reihe von Jahren veranstaltet werden. Diese Enqueten können sich nur auf die Wohnverhältnisse von Mitgliedern der Kasse erstrecken, von erwerbsunfähig Kranken, bei denen durch die Kontrolleure eine Untersuchung der Wohnung vorgenommen wird. Aber trotz dieser Beschränkung ist das Material, das da alljährlich zusammen- getragen wird, immer noch umfangreich genug, um als ein sehr beachtenswertes Teilbild der Wohnungszustände Groß-Bertins gelten zu dürfen. Im Jahre 1907 wurden von Beamten der Kasse die Wohnungen von nicht weniger als 12 793 Patienten(6935 männlich, 5808 weiblich) untersucht; an dieser Gesamtzahl waren die Handlungsgehülfen mit 4062, die Handelshülfsarbeiter mit 8731 beteiligt. Ueber die Ergebnisse der Wohnungsenquete von 1907 liegt jetzt ein gedruckter B e r ich t vor(Verlag der Ortskranken- kasse der Kaufleute, Berlin , Georgenkirchstraße 40). Er ist in der Reihe der bisher erschienenen Enqueteberichte bereits der siebente; wieder hat im Auftrage des Kassenvorstandes, wie in den Vor- jähren, Albert Kohn die Bearbeitung des eingegangenen Materials besorgt. Das Vorwort weist darauf hin, daß diese Berichte von Jahr zu Jahr immer größere Beachtung bei Hhgienikern wie bei Sozialpolitikern gefunden haben. Auch haben sie einer von Jahr zu Jahr wachsenden �ahl anderer Krankenkassen die Anregung gegeben, in ähnlicher Weise die Wohnverhältnisse ihrer erkrankten Mitglieder zu untersuchen. Daß sie von den Hausagrarierorganisationen nicht ebenso beifällig aufgenommen werden würden, das war vorauszusehen. In dem Bericht für 1907 wird erwähnt, welche Schritte der preußische Landesverband der Haus- und Grundbesitzervereine unternommen hat, um solche Wohnungsenqueten zu verhindern. Beigegeben sind einige diesbezügliche Aktenstücke: die Eingabe, die der Landes- verband an die Gewerbedeputation der Stadt Berlin gerichtet hat, die Darstellung, die hiergegen von der Ortskrankenkasse der Kauf» leute dem Magistratskommissar für das Krankenkassenwesen über- reicht worden ist, die Antwort des Magistrats an den Landesver- band, der Bescheid des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg auf die Beschwerde des Landesverbandes. Die Hausagrarier, die sich in ihren„heiligsten Gütern" bedroht glauben, haben bisher mit ihrem Geschrei nichts ausgerichtet. Der Bericht bietet die Ergebnisse der letztjährigen Enquete in der üblichen Form: in tabellarischen Zusammenstellungen und kritischen Erläuterungen; auch sind wieder zahlreiche Einzel- schilderungen sowid photographische Aufnahmen hinzugefügt worden. Die verdienstliche Arbeit liefert aufs neue den überzeugenden Nach. weis, daß ein sehr großer Teil der Patienten dieser Kasse in Wohnungen hau st e, die den Forderungen der Hygiene bei weitem nicht entsprachen. Es liegt auf der Hand, daß durch solche Zustände die Heilung und Genesung der Kranken sehr erschwert wird. Nur ein paar Proben aus dem reichhaltigen Zahlenmaterial, das der Bericht bringt, seien hier wiedergegeben. Bei 1021 Patienten wurde festgestellt, daß sie sich in Räumen aufhalten mutzten, deren Bodenfläche noch hinter der bescheidenen Mindestforderung von 12 Quadratmeter zurückblieb. 126 dieser Patienten wären auf Aufenthaltsräume angewiesen, deren Bodenfläche sogar noch unter 6 Quadrat. meter blieb. 6 Quadratmeter groß wäre z. B. die Bodenfläche einer Kammer, die 3 Meter lang und 2 Meter breit ist. Auch die Höhe der Räume war vielfach ganz unzulänglich. Die Mindest- höhe von 2,80 Meter für Wohnräume, die in der Berliner Bau- Polizeiordnung gefordert wird, wurde nicht erreicht in den Woh- nungen von 3209 Patienten. Festgestellt wurden solche Minder- maße besonders in Kellern und in Dachwohnungen. Die niedrigsten Räume waren noch keine 1,60 Meter hoch, das ist weniger als die Länge eines ausgewachsenen Menschen. Auch die Fest- stellungen bezüglich des Luftquantums pro Bewohner ergaben wieder schlimme Zustände. 20 Kubikmeter pro Kopf ist gewiß keine über- triebene Forderung, aber 6484 Patienten hausten in Räumen, wo nicht mal dieses bescheidene Luftquantum pro Kopf zur Verfügung siaüsi. Eniivcd'er wckkeki die Räume überhaupt zu klein(bis unier 15 Kubikmeter) oder sie waren zu stark bevölkert(bis zu 6, 7 und mehr Personen). 1621 Patienten hatten mit ihren Zimmergenossen noch nicht mal ein Luftquantum von 10 Kubikmeter pro Kopf zur Verfügung, ja, 71 dieser Patienten wurden in so stark bevölkerten Räumen angetroffen, daß auf den Bewohner noch nicht 4 Kubikmeter Luftmenge kamen. Kranke sind ss, um deren„Wohnungen" es sich bei diesen Erhebungen handelt, Kranke zum Teil mit ansteckenden Krankheiten, nicht selten auch mit Tuberkulose. Die Beziehungen zwischen Wohnung und Krankheit werden durch die Tabellen des Berichtes von den verschiedensten Seiten beleuchtet. Der den Kranken schädigende Einfluß, der von den Mängeln der Wohnung ausgeht, ist ja zahlen- mäßig nicht nachzuweisen. Man muß aber angesichts der Er- gebnisse dieser Wohnungsenqueten immer wieder fragen, wie in solchen„Wohnungen" Kranke ihrer Genesung entgegengeführt werden sollen. Ihr augenfälligster Mangel ist die Beschränktheit der Größenverhältnisse, die Zusammendrängung ihrer Bewohner in engen, niedrigen Räumen. Dazu kommt aber, daß diesen er- bärmlichen Löchern, die nach Sondereggers treffendem Wort:„als Zimmer viel zu klein, als Särge etwas zu groß sind", oft auch Luft und Licht fehlt, daß sie kalt und feucht sind, und so weiter. 1208 Patienten Hausen in Räumen, in die das Tageslicht so spärlich hineingelangte, daß die Räume als dunkel bezeichnet werden mutzten. Die Räume von 83 dieser Patienten hatten überhaupt kein Fenster. Und was soll man dazu sagen, daß 381 Patienten in Räumen weilen mußten, die weder einen Ofen noch eine sonstige Heizgelegenheit enthielten! Auch Rheumatismusleidende und Lungenkranke waren auf solche„Wohnungen" angewiesen. Wir müssen ausführlichere Mitteilungen aus dem Inhalt des umfangreichen Berichtes uns versagen und uns genügen lassen an der Wiedergabe dieser wenigen Proben. Mit Recht weist der Bericht darauf hin, daß die Verwaltung einer Krankenkasse ihre Aufgabe nicht damit erfüllt sehen kann, nur Krankengeld usw. zu gewähren. Trotz aller Fürsorg« der Krankenkassen müssen Tausende von Menschenleben elend zugrunde gehen, die unter besseren Wohnungsverhält- nissen erhalten werden könnten. Gebieterisch mutz da den Organen der Arbeiterversicherung die Notwendigkeit sich aufdrängen, mitzuwirken an der Herbeiführung besserer Wohnungs- Verhältnisse. Die Wohnungsenqueten der Krankenkassen sind in ihren Ergebnissen eine ernste Mahnung an die Kommunen und an das Reich. Die Hausagrarier zetern, daß durch die Enqueten„im sozialdemokratischen Sinne Haß und Zwietracht gesät" werde. Das läßt sich denken! Durch solche Aufdeckung des Wohnungs- elends wird ja in immer weiteren Kreisen die Ueberzeugung von der Notwendigkeit durchgreifender Reformen des Wohnungswesens gestärkt. Die Hausagrarier fürchten aber nichts mehr als den endlichen Sieg der Erkenntnis, daß das Interesse der Volksgesundhcit es erfordert, dem schrankenlosen Walten ihrer Profitgier einen Damm entgegenzusetzen. GetverkIchaMicbeq. Offizieller Hirsch-Dunckerscher Streikbruch. Der Abwehrstreik der Töpfer in KottbuS ist beendet. Ein Vergleich, bei dem die Arbeiter allerdings auf etliche Positionen einen Abzug von 5 Proz. hinnehmen mußten, führte zum Frieden. Auf diesen mußten die im Zentralverband organisierten Töpfer von Kottbus aber eingehen, weil die Unternehmer in ihrem Angriffskampfe von Arbeitern Sukkurs erhielten und zwar von sogenannten Hirsch- Dunckerschen! Zunächst waren es drei dieser Hirsche, die den Arbeitern in den Rücken fielen. Aber es kam noch besser. Der Hirsch-Dunckersche Arbeitsnachweis der Töpfer Berlins, hinter dem eine Clique von zirka 40 Mann steht, der- mittelte in diesem Abwehrkampfe von Arbeitern gegen die Verschlechterung ihrer Lebenslage gleichfalls acht Arbeits- willige und stellte die Ankunft vier weiterer solcher Helden in Aussicht I Ja, dem Vertreter des Töpferverbandes wurde ein Brief, seitens des Vorsitzenden der Berliner Hirsche Franz Kaatz an einen Kottbuser Meister gerichtet, vorgelegt, worin dieser Kaatz die Besorgung genügender Arbeitskräfte zusicherte! Und einer dieser Äuch- organisierten ermunterte die Meister, nur ja nicht nachzugeben; sie bekämen Leute genug, soviel sie brauchten I Unter solchen Umständen blieb den Arbeitern allerdings weiter nichts übrig, als den erwähnten Vergleich(die Meister hatten ursprünglich noch viel größere Abzüge geplant) abzuschließen. Wohl selten konnte bisher der Fall, daß Hirsch-Dunckersche Arbeiter sich als Klopffechter von Unternehmerinteressen prosfi- tuierten, so klar nachgewiesen werden, wie hier. Als besonders verschärfend fällt noch ins Gewicht, daß es in diesem Falle ein Abwehrkampf gegen die Verschlechterung von Lohn- und Arbeitsbedingungen war. in dem die Hirsch-Dunckerschen ihren Klassengenossen in den Rücken fielen. Und nicht einzelne be- gingen diesen Arbeiterverrat, sondern ihre Organisation stand dahinter! Und so etwas nennt sich noch Arbeiter- organisation! Berlin und Umgegend. Der Ausstand der Schlaucharbeiter in der Norddeutschen Gummi- Warenfabrik am Tempelhofer Ufer ist mit einem kleinen Erfolge für die Beteiligten beendet worden. Gestern hat die Wiederaufnahme der Arbeit durch die Ausständigen stattgefunden. Ventfche» Reich. Reeder gegen Hafenarbeiter. In der vom Hafenbetriebsverein gegen den Hafenarbeiter- verband angestrengten Zivilklage wegen angeblichen Kontraktbruchs sind, wie schon mitgeteilt, zwei Urteile(einstweilige Versüguung und Teilurteil) ergangen, gegen die beide Parteien Berufung beim Hanseatischen Oberlandesgericht eingelegt haben. Der dritte Zivil- senat dieses Gerichts erkannte in seiner Sitzung vom Donnerstag wie folgt: Die Berufung des Klägers gegen da» Urteil der Zivilkammer III des Landgerichts Hamburg vom 4. Februar 1908 wird als unbegründet ver- w o r f e n. Es soll Beweis erhoben werden über die Behauptungen der Bellagten, „vor und bei dem Abschluß der beurkundeten Abmachungen sei wohl von feiten der Arbeitgeber wie der Vertreter der Arbeiter darauf hingewiesen worden, daß jene Abmachungen an sich keine recht- liche, sondern nur moralische Verpflichtung beider Teile begründen, daß sie auch nur für die erste Zeit nach der Aufhebung der Sperre, und spätestens bis 1. Oktober 1907, gelten sollten, daß ferner der Beklagte Doering bei den Verhandlungen, welche zu jenen Ab- machungen geführt hätten, ausdrücklich erklärt habe, daß er und sein Verband auf die Presse, insbesondere auf das„Echo" und den„Vorwärts" keinen Einfluß ausübe und daher für etwaige Zeitungsartikel keine Verantwortung übernehmen könnten," durch Vernehmung der Rechtsanwälte Dr. S. H e ck s ch e r als Zeugen der Beklagten und durch persönliche Vernehmung der Vor- sitzenden des Verwaltungsausschusses, des klagenden Vereins, Oskar Mathies und A. Cellier sowie des Mitbellagten Doering. Die allgemeine Aussperrung im Hamburger Bangewerbe au? Anlaß der Differenzen mit den Stein-, Mauerstein-, BauhilfS- arbeitern und Block- und Rollwagenkutschern ist unterblieben. Die „Vereinigung der am Bau beteiligten Vereine, Innungen und Be- triebe" hat der Vereinbamng mit den von der Aussperrung be- drohten Verbänden zugestimmt. Die Aussperrung in Pforzheim . Der christliche Holzarbeiter-Verband, der mit 12 Personen an der Aussperrung der Eruisarbeiter beteiligt ist, hat die Vermittelung des Geioerbegerichts als Einigungsamt angerufen. Wie sich der genannte Verband berufen fühlen kann, ohne Verständigung mit dem Buchbinder-Verband zu suchen, der über 400 Ausgesperrte zu ver- zeichnen hat, einen solchen Schritt zu unternehmen, ist rätselhast. Verhandlungen vor dem Einigungsamt finden am Montag, den 18. Mai statt. Bestehen die llnternehmer auf Lohnreduktionen, dann ist eine Einigung ausgeschlossen. Ausland. E!» unkluger Streik. Rom , 13. Mai. (Eig. Ber.) Nach zweitägiger Dauer ist heute der Streik der römischen Droschkenkutscher beendet worden, der sowohl durch seine Ver- anlassung, als die Art seiner Proklamierung sich als durch und durch verfehlt kennzeichnet. Der Ausstand wurde am Sonntag proklamiert, ohne Wissen des Sekretärs der Droschkenkutschergewerkschaft und ohne Zustimmung der Arbeitskammer. Am Sonntag waren vier Auto- mobile von einem Droschkenbesitzer in Betrieb gesetzt worden, die alle einen Taxameter hatten. Sie verkörperten für die römischen Droschkenkutscher zwei Schreckbilder zugleich: das neue mechanische Fortbewegungsmittel und den verhaßten Taxameter. Die ersten, die der Kraftwagen ansichtig wurden, forderten die anderen zum Streik auf, der bis zur Zurückziehung der Automobile dauern sollte. Ohne diese erzielt zu haben, ist aber heute die Arbeit wieder aufgenommen worden, und zum Ueberfluß wird von den Stadtbehörden einer An- zahl von Kutschern die Fahrerlaubnis entzogen werden. Letzte JVacbricbten und Dcpefcben« Die Arbeitslosigkeit wächst. London , 15. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Versammlung deS Vereins der Baumwollspinnereibesitzer beschlossen die Spinner, die amerikanische Baumwolle verarbeiten, ihre Spinnereien für die ganze Pfing st wache und in den folgenden vier Wochen Montags undSonnabends zu schließen. Die Verarbeite! ägyptischer Baumwolle verschoben ihre Entscheidung bis nach der Konferenz, die im nächsten Monat in Wien statt- finden soll._ Bewegung der französischen Bergardetter. St. Etienne, 15. Mai. (B. H. ) Wegen deS Ablaufs des Ab» kommens vom 15. April haben die Bergarbeiter des Loirebeckens für den 31. d. M. eine Versammlung einberufen, in welcher der Wortlaut deS Briefes an die Grubenbesitzer vereinbart werden soll, in dem die Bergarbeiter ihre Forderungen auf- stellen werden in bezug auf Lohnaufbesserung und Festsetzung einer LohnbastS, wöchentlichen Ruhetag, veränderliche Lohnflala usw. Alle Bergarbeitersyndikate werden einberufen, um ihre Ansicht über diese Forderungen zu äußern, sodann wird das Komitee der Grubenbesitzer unter Vorsitz des Präfekten einberufen werden. Preußen-Deutschlands „Renommee" im Ausland. Wien , 15. Mai. (W. T. B.) Abgeordnetenhaus. In der fortgesetzten ersten Lesung der Regierungsvorlage, betreffend die Erhöhung des Landwehrrekrutenkontingents, präzisierte Petryckyi den ablehnenden Standpunkt der Ruthenen, machte die polnische Nation, die österreichische Re- gierung sowie das Parlament verantwortlich für die Unglück- tiche Lage des ruthenischen Volkes und bezeichnete die Er» mordung des Statthalters von Galizien als Ausfluß dieser Lage. Zamorski erklärte, die Polen wünschten ein großes, mächtiges Oesterreich: unter Hinweis auf die Polen - Verfolgungen in Deutschland und die Ausweisung öfter- reichischer Arbeiter aus Preußen bemerkte der Redner: Oesterreich sei zu einem preußischen Vasallen herab- gesunken und verharre in einem Bündnis, das alle Merkmale eines Joches an sich trage.— Das Gesetz, betreffend die Er- höhung des Landwehrxekrutcnkontingents, wurde dem Wehr- ausschusse überwiesen. Nächste Sitzung Montag. Neue Metzeleien. Algier , 15. Mai. (W. T. B.) General Vigy stieß am 13. Mai nachmittags 10 Kilometer von Bu-Denib entfernt auf die Harka des Mulay Lassen. Es entspann sich ein heftiger Kampf, der bis zur Nacht währte, namentlich in dem Palmen- Hain von Benzi-Uzian, den die Marokkaner nach energischem Widerstande infolge eines vereinigten Infanterie-, Artillerie» und Kavallerieangriffs räumen mußten. Am folgenden Tage griff Vigy Bu-Denib, den Ausgangspunkt der Harka, an und brachte den Marokkanern beträchtliche Verluste bei. Die französischen Truppen, die sich bewunderungswürdig hielten, hatten 13 Tote, darunter drei Offiziere, und 65 Verwundete. Kammer-Reviston. Thor«, 15. Mai. (W. T. B.) Die„Thorner Zeitung" meldet: Bei der Revision der Kammer der 12. Kompagnie des Infanterie- regiments Nr. 21 wurden erhebliche Mankos an Mänteln. Stiefeln und Hosen entdeckt. Bei der Nachforschung wurde ein Teil der ge- stohlenen Gegenstände bei hiesigen Taxameterlutschern gefunden und beschlagnahmt. Die Kutscher behaupten, die Sachen von einem ihnen unbekannten Unteroffizier gekaust zu haben. Die Untersuchung ist im Gange._ „Momentane Geistesverwirrung." Thorn , 15. Mai. (W. T. B.) Die„Thorner Zeitung" meldet: Ein Sergeant der 11. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 161 versuchte, sich in der Weichsel zu ertränken, wurde aber von einem Schiffer aus dem Wasser gezogen. Im Lazarett angestellte Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg begleitet. Es heißt, daß der Sergeant in einer momentanen Geistesverwirrung den Tod habe suchen wollen._ Wenn man Baron ist... Budapest , 15. Mai. (B. H. ) Blättermeldungen zufolge wurden auf den Namen des Grafen Ladislaus Szapary Wechsel in Höhe von 50 000 Kronen gefälscht und zwar von einem Baron Torenzky. Die gerichtliche Anzeige war bereits erstattet worden. Inzwischen ist aber die Angelegenheit auf privatem Wege geregelt worden, weshalb die Anzeige zurückgenommen wurde. Erdbeben. Catania , 15. Mai. (W. T. B.) Vergangene Nacht wurden im Distrikt Acireale wiederum mehrere Erdstöße verspürt. Um vier Uhr morgens richtete ein sehr heftiger Erdstoß neue Schäden an den Hätzsern, auch in dem Marktflecken Guardia an. Die Behörden verteilten Zelte unter die Bevölkerung, da die Dörfer bereits starken Schaden gelitten habem_ Hochwasser. Lrixen, 16. Mai. (B. H. ) Infolge Hochwasser» wurde das hiesige Elektrizitätswer! derartig beschädigt, daß die Stadt fest gestern ohne Beleuchtung ist._ Sonnenglut. Budapest , 15. Mai. (D. H.) Hier herrscht seit gestern große Hitze, im Schatten verzeichnet man 36 Grad. In der südlichen Wallachei ist der Saatenstand ernstlich bedroht. Lerantw. Rcdakt.: Georg Davidloh», Berlin . Inseratenteil verantwuTh. Glocke. Berlin . Drwk u. Verlag: Vorwäits Buchdr, u. V-r!agSsnItaIt Paul Singer L- Co., Berlin LW. Hierzu 3 Beilagen».UoterhaltunaSbl/
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten