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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 35.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

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B

Freitag, den 10. Februar 1893.

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10. Jahrg.

Staate der Arbeiter so viel Schuh für Leben und Gesundheit als durch den Bundesrath zu schaffen. Auch wir hegen die Ansicht, im Deutschen Reich?( Zustimmung rechts.) Was Herr Wurm diese Vorschriften auch durch Gutachten aus dem Arbeitnehmer­sagte, war nichts als eine armselige Retourtutsche auf die ftande beurtheilen zu lassen. Die Publikation der Bestimmungen früheren Ausführungen des Abg. von Stumm.( Vizepräsident nach einzelnen Gruppen gesondert erfolgen zu lassen, würde ein 40. Sitzung vom 9. Februar 1893, 1 Uhr. Graf Ballestrem erklärt unter großer Heiterkeit des Hauses Hinderniß in dem Geseze selbst nicht finden. Wir würden aber Am Bundesrathstische: v. Bötticher, v. Berlepsch, den Ausdruck" Retourkutsche" angewendet auf ein Mitglied des doch die Veröffentlichung uno acta vorziehen. Wie die Sache Nieberding. Hauses für unparlamentarisch.) Die Fabritinspektoren sollen sich vollziehen wird, läßt sich eben im Augenblick noch nicht über Die zweite Berathung des Etats des Reich 3 amts des nicht etwa Parteigänger des Arbeiters, Freunde des letzteren und sehen. Was die Denaturirung des Spiritus betrifft, so ist es Innern wird, beim Titel Staatssetretär 50 000 m." Feinde der Arbeitgeber sein, sie sind für beide Parteien da und irrig anzunehmen, daß die dazu verwendeten Mittel, Holzgeist fortgesetzt. follen beiden nüßen. Gegen weibliche Assistenten des Gewerbe- und Pyridinbasen, an sich eine vergiftende Wirkung ausübten. Abg. Möller( natl.): Auch ich habe mit dem Abg. Dr. Hirsch rathes sind wir nicht prinzipiell; im Augenblick ist aber der Be- Jedenfalls sind sie unter den in Betracht kommenden Mitteln die den Wunsch, daß die Zahl der Gewerberäthe und Fabritinspettoren darf an gehörig ausgebildeten Persönlichkeiten gedeckt und die unschädlichsten; sie führen zwar vorübergehend zu Athmungs­möglichst vermehrt werde, und daß man immer mehr dazu über- Frage ist nicht brennend. Das Verlangen, die gesammten Be- beschwerden und Kopfschmerzen bei den damit beschäftigten Ar­gehen möge, wirklich Sachverständige, mit dem Fabritbetriebe richte der Fabrikinspektoren drucken zu lassen, ist schon vor vier beitern, haben aber feine bleibend nachtheiligen Wirkungen, wie vertraute Personen an Stelle von Philologen und sonstigen Jahren vom Reichstage abgelehnt worden; die Ausführung Koch und Gaffky übereinstimmend ausführen. Die Versuche be­Theoretikern zu Gewerberäthen und Inspektoren zu berufen. Die würde heute noch schwieriger fein als damals. Die Wünsche auf züglich eines geeigneteren Mittels werden fortgesetzt und hoffent Anregung des Abg. Wurm, auch Arbeiter zu Fabrikinspektoren Vermehrung des Fabrit- Aufsichtspersonals find in Sachsen längst lich den Erfolg haben, daß auch vorübergehende Frritationen bei zu ernennen, ist nicht neu; ich selbst habe schon vor drei Jahren erfüllt; wir sind damit in kräftigſter Weise vorangegangen. den damit Beschäftigten nicht mehr vorkommen. Wenn Herr diese Forderung hier ausgesprochen. Die Verbindung des Fabrik Sehr erfreulich ist, daß man angefangen hat, auch an der theore- Wurm den Bericht der Fabrikinspektoren eine Anklagefchrift gegen inspettorats mit der Dampftessel- Revision halte ich für praktisch. tischen Ausbildung der Inspektoren noch besonders zu arbeiten das Unternehmerthum nennt, so können doch im Reichstage folche Es wird aber gut sein, daneben die privaten Dampfteffel- durch Zuziehung dieser Beamten zu Besprechungen im Reichsamt Superlative nicht verfangen; aus dem Bericht ergiebt sich viel Revisionsvereine weiter bestehen zu lassen. Daß die Fabrik- des Junern, durch ihre Betheiligung an Konferenzen im preußi- mehr ein schönes Zeugniß für das fortgesette Wohlwollen, welches inspektoren mit dieser Revision überlastet seien, steht im Wider- schen Ministerium für Handel und Gewerbe und dergleichen. der deutsche Unternehmer dem Arbeiter entgegenbringt.( Beifall.) spruch mit der vom Abg. Hirsch gleichzeitig erhobenen Forderung, daß Die Belastung dieser Beamten mit statistischen Arbeiten fann Damit sind die vorgekommenen Mißbräuche nicht entschuldigt; diese Beamten auch noch mit allerlei statistischen Arbeiten befaßt aber durchaus nicht erwünscht sein. Wir haben ja auch die diese verurtheilt niemand schärfer als wir. Mit solchen Erclas werden sollen. Die Frage des Verkehrs der Inspektoren mit den Kommission für Arbeiterstatistik, die flott an der Arbeit ist. Die mationen bessert man aber die Zustände nicht!( Beifall.) Abg. Wurm( Soz.): Wir glauben gerade, daß dadurch, daß Arbeitern fann ich nicht im Sinne des Herrn Hirsch beantworten. Frage, wie ein Vertrauensverhältniß zwischen Arbeitern und Ich bin mit Herrn Hirsch der Meinung, daß es nicht wünschens- Fabrikinspektoren herzustellen ist, ist nicht so leicht zu beantworten. wir der Beit den Spiegel vorhalten und durchaus nicht schön werth ist, wenn die Arbeiter sich nur anonym an den Gewerbe- An dem gegenwärtigen unbefriedigenden Verhältniß ist zum färben, auch nicht jene zarte Sanftmuth und Geduld besigen, wie rath wenden, daß die Gewerberäthe fich vielmehr eine Vertrauens- großen Theile die sozialdemokratische Presse schuld.( Widerspruch der Abg. Hirsch, die Wohlfahrt der Arbeiter am meisten ge­Denn so ftellung bei den Arbeitern erwerben sollten. Es tommt aber auf bei den Sozialdemokraten.) Jedenfalls behandelt sie diese Be- fördert wird. Und die Thatsachen sprechen für uns. die Form an. Herr Wurm hat den Fall in Köln erwähnt; es ist amten mit Voreingenommenheit, wonicht mit Feindseligkeit. lange blos die fanften Flötentöne angeschlagen worden sind, ist unrichtig, daß der betreffende Verein der Industriellen in Köln ( Unruhe bei den Sozialdemokraten.) In manchen Gegenden für die Arbeiter nicht viel geschehen; erst nachdem die Sozial­eine Veröffentlichung seiner Beschwerde gegen den Gewerbe- wird es kaum anders gemacht werden können, als daß der demokraten mit schärferer Tonart ihren Einzug hielten, hörte von den großen Ausgaben des Unternehmerthums für Inspektor vorgenommen hat. Nur durch eine Indiskretion ist Fabrikinspektor besondere Sprechstunden, auch am Sonntag, ein- man das betreffende Privat Rundschreiben in die Kölnische Volts- führt. Schließlich ersucht Redner das Reichsamt des Innern, seine Arbeiter, und daß sie von Wohlwollen überflössen. Aber Beitung" gelangt. Die Beschwerde richtete sich auch dagegen, dafür Sorge zu tragen, daß die gesundheitsschädlichen Wirkungen nur immer langsam voran. Nur immer einen kleinen Schritt und wenn es irgend gelingt, dann wieder daß der Gewerbe- Inspektor ein sozialdemokratisches Blatt zu einer beseitigt werden, welche das Umgehen mit denaturirtem Spiritus vorwärts, ein bischen rückwärts. Ich erinnere nur an das für die Arbeiter bestimmten Mittheilung gewählt hatte. Es liegt erzeugt. darin eine Anerkennung der sozialdemokratischen Presse als Organ Abg. v. Stumm( Rp.): Ich kann in diesem Hause keine Koalitionsrecht. Wenn gesagt wird, wir hätten Gift_her der Arbeiter, welche wohl nicht in der Absicht der Regierung sozialpolitische Rede mehr halten, ohne daß die Sozialdemokraten ausgesogen und die Berichte der Fabrikinspektoren Anklage­gelegen ift.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten). Diese Presse sie entstellen und mir falsche Behauptungen in den Mund legen. schriften genannt, so ist das eben Ansichtssache. So lange die ist die Vertreterin einer Partei, die unsere Gesellschaftsordnung So haben Sie in der letzten Debatte wieder behauptet, ich hätte Sozialdemokraten hier im Reichstage vorhanden sind, werden sie umstoßen will, und diese darf nicht das alleinige Publikations- mich selbst König Stumm genannt, und ich hätte die Richter'sche in der Weise, wie ich es gethan habe, nicht sich dazu hergeben, organ eines tönigl. preußischen Beamten sein. Den Industriellen Broschüre gelobt.( Bizepräsident Baumbach ersucht den die einzelnen fleinen Gefälligkeiten, die das Unternehmerthum verein trifft alfo tein Vorwurf weder für seine Beschwerde noch Redner zur Sache zu sprechen.) Ganz ähnlicher Art ist die den Arbeitern gewährt, zu loben, sondern auch darauf hinweisen, dafür, daß die Sache in die Deffentlichkeit gelangt ist. Bei dem Provokation, welche Herr Hirsch gestern gegen mich verübt, als wo die großen Uebelstände vorhanden sind. Daß in den Fabriken Verkehr der Fabritauffichts Beamten mit der Arbeiterschaft ist er mir Mangel an Humanität den Arbeitern gegenüber vorwarf Uebelstände bestehen, tann nur derjenige bestreiten, der meint, der weiter zu berücksichtigen, daß die ersteren es nur mit Ar- bezüglich der Strafgelderfeststellung. Es ist vielfach geradezu ein Arbeiter habe überhaupt nichts zu fordern, sondern nur alles beitern, nicht mit Parteimännern zu thun haben. Erforderniß der Humanität, mit Strafen vorzugehen, ebenso im als Gnade zu empfangen. Wenn die Herren Wohlfahrts­Herr Hirsch verlangt den regelmäßigen Verkehr der Gewerberäthe Interesse der Bestraften selbst als ihrer Mitarbeiter. Die sonstigen einrichtungen treffen, so thun sie es nach eigenem Eingeständniß mit den Arbeitervereinigungen; aber diese sind ja traurigerweise humanen Einrichtungen, welche auf meiner Fabrik getroffen sind, nicht im Interesse der Arbeiter, sondern um sie seßhaft zu in Deutschland meistens Parteivereine, in denen das gewerkschaft- um den Arbeiter vor Mangel zu schützen, hat Herr Hirsch hier machen, sie dadurch an sich zu feffeln. Solche vom Klassen­liche Element die Nebensache ist. Es ist das der Fall mit allen nicht erwähnt. Seine Rede war ein Ausfluß des Hasses gegen egoismus eingegebenen Maßnahmen können wir doch nicht loben. Fachvereinen, ganz im Gegensatz zu den viel verständigeren Or- ein persönliches Verhältniß des Arbeitgebers zu seinen Arbeitern. Herr Möller stellt in Abrede, daß die Nationalliberalen die Arbeiter ganisationen in England. Es bleibt als unbedingter Lehrsatz be- Wenn der Fabrikinspektor mit den Führern der Fach- oder der zu politischen Zwecken mißbrauchen. Sind denn die Arbeiter in Herrn stehen, daß die Arbeiter nie und nimmer zu verständigen Or- Hirsch- Duncker'schen Gewerkvereine in Verbindung treten soll, Möller's Wahlkreise alle nationalliberal? Die Wahlprüfungs­ganisationen tommen, wenn sie nicht absolut von parteipolitischen dann würde er für gewisse politische Vereinsbildungen, über deren tommission hat ja gerade, weil die Arbeiter zu start beeinflußt er Bestrebungen fich befreien.( 3wischenruf bei den Sozialdemo- Werth die Meinungen sehr getheilt sind, ganz offiziell Partei er- fchienen, die Ungiltigkeit seiner Wahl beantragt. Die Fälschung, welche fraten.) Wir haben niemals fachvereinliche Organisationen begreifen. Herr Hirsch hat das früher einmal in einem Vortrage fich der Vorwärts" in bezug auf Aeußerungen des Abg. Möller hat nußt, um sie für nationalliberale Zwecke zu fruftifiziren. felbst zugegeben. Mit all diesen Reden nüßt Herr Hirsch ledig zu schulden fommen lassen sollen, beruht auf einem Frrthum des ( Bwischenruf lints: Ihre eigene Wahl!) Das Verlangen nach lich den Sozialdemokraten. Ich gehöre ohnehin nicht zu denen, Parlamentsberichts, welcher aus derselben Quelle stammt, wie einer Versicherung gegen Arbeitslosigkeit will Herr Hirsch durch welche die Sozialdemokratie durch die legte Debatte vernichtet der Bericht der Vossischen Zeitung". So wird alles, was wir aber wenn erst Herr Richter Richter dieselbe ver- thun, vom einseitigsten Standpunkt betrachtet. Eine Verständigung die Arbeiterorganisationen, Herr Hize durch die Berufsgenossen- glauben; nnd darauf Herr Hirsch solche Reden hält, ist nicht möglich, es handelt sich um Macht gegen Macht und die schaften erfüllt wissen. Ich kann vor solchen Unternehmen nur nichtet warnen! Die Gefahr der Simulation würde hier noch schlimmer dann sollten wir uns solche Debatten doch lieber schenken. Arbeiter müssen sich organisiren. Im Bericht Wörrishofer's heißt sein als auf irgend einem anderen Gebiete der Arbeiterversiche: Die Sozialdemokratie reißt die Gesammtheit der Fabrikbefizer es, daß von seiten der Arbeitgeber mehr als früher Anstrengungen rungen. Von der Linken wird in allen Zoanrten das Lob des herunter, weil ein Fabrikant in Mecklenburg sich renitent gegen gemacht werden, die Organisation der Arbeiter zu verhindern, Herrn Wörrishofer in Baden gesungen. Jedenfalls hat es den Fabrikinspektor gezeigt hat. Was würden Sie sagen, wenn Was den Fall Hänsler in Mannheim betrifft, so sollten die, dieser Herr nicht verstanden, sich allseitiges Vertrauen zu ich behauptete, ebenso wie der Führer der Sozialdemokraten im welche im Bochumer Glashause sitzen, am wenigften mit erwerben; bei den Arbeitgebern hat er es vielfach verscherzt, weil Saarrevier, ein Herr Emmel, verhaftet worden ist, müßten alle Steinen werfen. Herr Emmel ist bereits wieder freigelassen er in unpraktischer Weise seine sozialpolitischen Pläne verfolgt. Führer der Sozialdemokratie verhaftet werden?( 3wischenruf( hört! hört! bei den Sozialdemokraten), also muß es mit der Der charakteristische Fall aus Mannheim ist ja wohl noch in bei den Sozialdemokraten.) Herr Wurm verwechselt auch die Anschuldigung nicht weit her sein. Was würden Sie aller Erinnerung. Herr Wörrishofer tam mit dem sozialdemo- Zunahme der Unfälle mit der Zunahme der Unfallanzeigen fagen, wenn wir bei Ihnen derartige Fälle verallgemeinerten! fratischen Redakteur, der öffentlich Klage über die Zustände in( Lachen bei den Sozialdemokraten); und in solcher Weise wird Wir predigen nicht Haß, wir wollen die Menschenliebe; so lange einer Fabrik geführt hatte, in die lettere, um auf grund jener von den sozialdemokratischen Agitatoren à la Hirsch und Wurm aber nicht gezeigt ist, wie die Dinge sich wirklich abspielen, wird Beschwerden die Fabrik zu revidiren. Das wurde vom Fabrik( Oho! links) nachher dem Bolke gegenüber die Sozialreform ver- mit den Versöhnungsmelodieen des Herrn Hirsch nichts aus­gerichtet. Von thatsächlichen Widerlegungen habe ich in der besitzer abgelehnt; der Begleiter aber, dem er einen Mantel der dächtigt.( Beifall rechts.) Autorität umhängen wollte, war derselbe Herr Hänsler, der die Abg. Hirsch( dfr.): Was ich ganz nebenber über die Straf- Rede des Abg. Möller nichts gefunden. Er selbst giebt zu, daß eigene Arbeiterschaft um 20 000 m. bestohlen hat, der jetzt seiner gelder vorgestern sagte, brauchte Herr v. Stumm wirklich nicht sich in Zwickau ein Fabrikinspektor über eine Bundesraths Wenn er mir unterschiebt, ich verfügung hinweggesezt hat. Wir agitiren durchaus nicht gegen Verurtheilung harrt und schon früher wegen Untreue zu vier als Provokation aufzufassen. Monaten Gefängniß verurtheilt worden war.( hört! hört! bei ginge darauf aus, den Arbeitern jedes nähere persönliche Ver- das Juftitut der Fabrikinspektoren, wir sind ja die Bäter dieser den Nationalliberalen.) Der Vorwurf gegen den Gewerberath hältniß zu den Arbeitgebern zu verleiden, so ist das vouständig Institution. Abg. Bebel hat bereits vor 25 Jahren einen dahin von Rüdiger wegen der von ihm verfaßten Arbeitsordnung ist falsch. Ich habe ja gerade für die Arbeiterausschüsse und den gehenden Antrag gestellt und in langem, schwerem Kampfe haben ganz hinfällig. In der Verzögerung der Einführung der direkten Verkehr der Arbeiter mit den Arbeitgebern mich warm wir es Ihnen abgerungen. Wir bemängeln die geradezu blümchen Sonntagsruhe wittert Herr Wurm und noch deutlicher der ausgesprochen. Es gehört also Borurtheil oder Verblendung faffeehafte Dürftigkeit der sächsischen Berichte, aber wir würden zum Ausbau dieser Institution bewilligen. Borwärts" eine absichtliche Verschleppung. Wer den Dingen dazu, um meine Ausführungen, so wie es Herr v. Stumm gejede Summe näher steht und die unendlichen Schwierigkeiten der Ausführungs- macht hat, ins Gegentheil zu verwandeln. Bezüglich der Normal Schaffen Sie doch nationalliberale Arbeiterblätter, wenn Sie bestimmungen kennt, wird diese Auffassung für unzutreffend er- Arbeitsordnung des Herrn v. Rüdiger haben Herr v. Stumm und nicht wollen, daß die Arbeiter sich mit ihren Beschwerden flären. Ich warne dringend davor, mit Ausführungs- Herr v. Bötticher meine Beschwerden gänzlich mißverstanden. an die sozialdemokratischen Arbeiterblätter wenden! Wenn ein bestimmungen vorzugehen, ehe man ihre Ausführbarkeit geprüft Ich halte es für ungefeßlich, daß in der Arbeitsordnung vor Fabrikinspektor ein solches liest, erkennen Sie darin eine amtliche hat. Vielleicht könnte man gruppenweise vorgehen; die Aus- geschrieben wird, daß die Arbeiter ihre Legitimationspapiere Anerkennung der Sozialdemokratie. Warum lesen Sie nicht die führungen sollten sich dann aber nicht allzu lange hinziehen. Die stets bei sich haben sollen; ebenso ist es nicht im Einklang mit Anerkennung seitens der Sozialdemokratie heraus, daß die Fabrik­Industrie soll geschützt werden in ihrer Betriebsfähigkeit und dem Krantentassen- Gefeß, wenn in der Normal- Arbeitsordnung inspektoren nüßliche und nothwendige Beamte find? Mit dem ihrer Konkurrenzfähigkeit, das heißt nichts anderes, als die Ar- des Herrn von Rüdiger ganz vornean gesagt wird, jeder Ar- Streit im Saarrevier haben wir nichts zu thun gehabt. Wir beiter schützen in ihrer Existenz. Das soll man nicht vergessen. beiter der Fabrik muß auch der Fabrit- Krantentasse angehören, haben denselben von vornherein für aussichtslos erklärt, fein In der Ausdehnung unserer Sozialreformbestrebungen soll man während das Gesetz ausdrücklich die Mitglieder der freien Kaffen offizieller Bertreter der Sozialdemokratie ist dabei irgendwie be einhalten. Wir müssen erst verdauen, was bisher geleistet worden von dieser Verpflichtung befreit; Herr Möller spricht von der theiligt gewesen. Warum sind die Drahtgitter zum Schuße der ist. Die Zahl der Unfälle in der Industrie ist gewachsen, weil Gefahr der Simulation; er deutet an, daß die Arbeiter sich Weber gegen das Herausspringen der Webschützen nicht obligas jezt auch alle kleinen Unfälle zur Anzeige kommen. Die schweren Unfälle absichtlich zuziehen, um eine Rente zu erschleichen. Alle torisch überall eingeführt, wenn sie Sicherheit gewähren? Das Unfälle haben an Bahl ganz bedeutend abgenommen, wobei be- amtlichen Materialien widersprechen dieser Behauptung des Herrn ist aber nicht der Fall. In Gera sind erst fürzlich wieder drei sonders in Betracht kommt, daß die große Mehrzahl der Berufs- Möller. Gefündigt wird noch immer auf dem Gebiete, daß man Arbeiter durch herausspringende Webschüßen getödtet, einer ver genossenschaften Unfallverhütungsvorschriften jetzt erlaffen hat und zur Bedienung gefährlicher Maschinen noch öfter jugendliche legt worden. Wenn Sie immer so arbeiterfreundlich sind, sollten fehr streng handhabt. Dabei spielt die Simulation bei den und ungelernte Arbeiter der Billigkeit wegen hinftellt und damit Sie unsere Anträge annehmen, daß die Webstühle in größerer Die Arbeiter Unfallsberufsgenossenschaften eine geradezu erschreckende Rolle und die Unfallgefahr erhöht; in diesein Punkte hat Herr Wurm, der Entfernung von einander aufgestellt werden. ist in stetigem Zunehmen. Die Klagen des Abg. Wurm gegen sonst unverantwortlich übertrieben hat, doch recht. Meine An- würden Vertrauen zu den Fabrilinspektoren gewinnen, wenn die Allgemeinheit der Arbeitgeber sind vollständig unberechtigt. regung wegen der Versicherung gegen Arbeitslosigkeit hat in der diese die Arbeiterblätter läsen, in denen sie ihre Ve Was verschlägt es bei der großen Menge der Arbeitgeber, wenn Kommission für Arbeiterstatistik der Gewerberath Wörrishofer schwerden zum Ausdruck bringen, und wenn daraufhin so­einzelne grobe Fehler und Verstöße vorkommen, die auch von uns mit Freuden begrüßt. Ich kann nur befunden, daß das Ansehen fort in den Fabriken eingeschritten würde. niemand billigt. Was Herrn Bued von den Sozialdemokraten dieses Beamten in Baden sowohl bei den Arbeitern, wie bei der folche Veröffentlichungen geschehen, dann heißt es, wir hätten vorgeworfen wird, ist entstellt und geradezu aus dem Daumen ge- großen Mehrzahl der Arbeitgeber ein großes und verdientes ist unwahrheiten verbreitet. Die Fabritinspektoren tümmern sich fogen. Herr Bued hat nie gesagt, daß die Arbeiter zur Knecht- und daß es auch durch Angriffe des Herrn Möller nicht er gar nicht um die Arbeiterblätter und sollen sich auch nach der schaft geboren feien; seine Meinung aber, daß die Organisation schüttert worden ist. Sehr bedaure ich die Verzögerung der hier vorgetragenen Auffassung gar nicht um dieselben fümmern. der Arbeiterschaft für ganz Deutschland ein Unglück sein würde, Durchführung der Sonntagsruhe für die gewerblichen Streise. Liebe und Vrrtrauen kann man nicht mit dem Knotenstock ein­theile ich zur Beit in dem Sinne auch, daß die Organisation der Bielleicht aber führt gerade diese Verzögerung dazu, auch noch prügeln. Die Arbeiter werden gemaßregelt, wenn sie Uebelstände Arbeiter heut zu Tage fördern nichts weiter als den Krieg die Ansichten der Arbeiter über die zu erlassenden Bestimmungen aus der Fabrik in die Deffentlichkeit bringen, und das wird als fördern hieße. Die Quintessenz der Rede Wurm's war gleich null. gutachtlich zu hören, damit die bisherige Einseitigkeit vermieden gutes Recht der Arbeitgeber bezeichnet. Abg. Hartmann meinte, Ich habe über die Frage der Arbeiterorganisation schon voriges wird. Mit akademischen Reden ist übrigens nicht viel zu er der Arbeitgeber könnte ja den Arbeiter entlassen, dessen Nase ihm Jahr mich geäußert. Was ich damals ausführte, hat der Vor- reichen; der Worte sind genug gewechselt, laßt uns nun endlich nicht gefiele.( Abg. Hartmann: Nein! Umgekehrt!) Wenn ein Thaten sehen!( Beifall links.) wärts" gefälscht und entstellt. Arbeiter entlassen wird, weil er von seinem gesetzlichen Rechte Staatssekretär v. Bötticher: Mit der Sonntagsruhe der Gebrauch macht, so ist das eine Verhöhnung der Gesetze. Die Abg. Hartmann( t.): Die Anregungen des Abg. Hirsch bezüglich des Titel VII der Gewerbe- Ordnung sind zum größten industriellen Betriebe liegt die Sache so, daß, nachdem das Ma- Arbeiter erkennen immer mehr, daß ihnen freiwillig nichts ge= Theil verfrüht. Wir müssen erst die Wirkung des Gesetzes von terial an Gutachten der Einzelregierungen über die Entwürfe zu währt wird, und daß sie nur durch Zusammenschluß etwas er Sie hier betrachten es als persönliche Beleidigung, 1891 abwarten. Die Ausführungen des Abg. Wurm waren das den Ausführungsbestimmungen eingegangen und verbreitet sein reichen. Gegentheil von Unbefangenheit und Unparteilichkeit. Herr Wurm wird, dieselben erst sachverständigem Urtheil unterworfen werden wenn die Sünden der Arbeitgeber aufgedeckt werden; wir aber fagt, es tönne feinen größeren Zuchthausstaat für den Arbeiter follen. Der Vorgang bei der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe halten es für unfere Aufgabe und für sehr richtig, solche Vor­geben als Deutschland . Wo und wann hat in irgend einem macht dies zur Nothwendigkeit, um etwas wirklich Praktisches fommnisse zur Kenntniß der weiteren Kreise zu bringen.

Wenn aber