Ein Nachspiel zum Elberfelder Polizeimißhandlungsprozeß. Die auf 7 Stunden mit aller Entschiedenheit als undis. Gettossen Artur Moltenbuhr und Buchhalter Seht von der tutierbar abzulehnen, da mit einem Eingehen auf diese Forde" Freien Breffe" zu Elberfeld hatten sich am Freitag rungen eine schwere Schädigung für die deutsche Lederwegen Beleidigung der Elberfelder Polizei zu verantworten; industrie auf dem deutschen , wie auf dem Weltenmartt Moltenbuhr wegen einer Notiz, die den unlängst in Elberfeld eintreten würde. Die letzten Jahre hindurch sind bereits fortberhandelten großen Polizeimißhandlungsprozeß ankündigte und in der die Polizeiverwaltung den Vorwurf der Verschleierung gesezte und sehr beträchtliche Lohnerhöhungen erfolgt. bes Tatbestandes fand, eht wegen eines im Schaufenster Da aber in einer Bestimmung des bestehenden Vertrages sich ausgehängten Plakats, auf dem in satirischer Weise dem Volte, das die Schlichtungskommission und das Einigsamt mit derartigen Andie Schnauze zu halten" habe, das Urteil bekannt gegeben wurde. gelegenheiten noch zu beschäftigen haben, kam man überein, ehe Da aber in Preußen auch die politische Satire unter der Polizei weitere Maßnahmen ergriffen werden, erst die beiden Instanzen fuchtel steht, so erhielt der bisher unbestrafte Genosse Heyt 100 m. anzurufen. Auch die Kleinmeister in Bergen und Um Geldstrafe. Für die obenerwähnte Notiz wurden dem Genossen gegend, die gleichfalls die Arbeiterforderungen abgelehnt haben, W. Moltenbuhr 150 m. Geldstrafe zudiktiert. werden aufs weitgehendste von der Vereinigung unter
Straffonto der Preffe. Genosse Schlegel von der Fränstüßt. tischen Tagespost " zu Nürnberg wurde am Sonnabend vom Schöffengericht zu Augsburg wegen Beleidigung der gelben Vereine zu Augsburg zu 20 M. Geldstrafe verurteilt. Im ersten Termin hatte Schlegel den Amtsrichter Bierlein abgelehnt, was vom Landgericht als unbegründet zu rüdgewiesen wurde. In der neuerlichen Verhandlung nun hat der Beklagte auf jede Verteidigung berzichtet.
Soziales.
Der Streit auf dem Werk„ Neustaßfurt" in Staßfurt ist nach vierwöchentlicher Dauer erfolglos beendet worden. Die Streifenden mußten bedingungslos die Arbeit wieder aufnehmen, weil die Werksverwaltung mit Hilfe der Gendarmerie genügend Arbeitswillige auftreiben konnte. Die Arbeiter bekommen jetzt die Uebermacht der Werksverwaltung in ihrem ganzen Umfange zu fühlen. 86 Streifende wurden gemaßregelt, darunter solche, die schon bis zu 24 Jahren auf dem Werke beschäftigt waren. Die Kalibarone, die Millionen und Abermillionen als Gewinn einheimsen, läßt das Los der Arbeiter falt, und wenn es Hunger und Elend bedeutet. Nicht nur, daß sie den bescheidenen Forderungen der Streifenden kein Gehör schenken, sie sehen die Unbotmäßigen" falten Herzens auf die Straße.
Einspruchsformular gegen Einkommensteuerveranlagung. Im Verlage von J. Harrwizz Nachfolger ist zum Preise von 25 Pf. ein insbesondere für Arbeiter recht brauchbares Formular zur Reklamation wegen zu hoher Steuerveranlagung erschienen. Das Jortdauer der Pflastereraussperrung Rheinland- Westfalens. Formular berücksichtigt die von uns wiederholt angeführten, nach Der Arbeitgeberberband für das Pflasterer dem Gesetz und der Ministerialanweisung vom 5. September 1907 gewerbe Rheinland- Westfalens Iehnte in seiner zulässigen Abzüge: insbesondere also Beiträge zur Knappschafts-, außerordentlichen Generalversammlung in Düsseldorf den vom Strantentasse, zur Invalidenversicherung, Pensionskassenbeiträge zur Einigungsamt des Gewerbegerichts zu Köln gefällten Witwen- und Waisenversicherung, Lebensversicherungsbeiträge für den Schiedsspruch in der Lohnfrage einstimmig a b. Die schon Steuerpflichtigen, seine Frau und Kinder, Sterbekassenbeiträge, Aus- mehrere Wochen hindurch andauernde Aussperrung der gaben für die Arbeit( z. B. Del, Petroleum, Papier, Pech, Docht- Pflasterer besteht also weiter. baumtvolle, Arbeitsutensilien, Kontrollmarken, Pantoffeln, Reparatur
lichenfalls son dem nach Ziffer 5 des Schiedsspruchs ein. zusehenden Schiedsgericht, die im Durchschnitt jetzt gezahlten Lohnsätze festzustellen. Auf dieser Grundlage ist dann unter Berücksichtigung einer etwa im Jahre 1907 eingetretenen Lohns erhöhung die Lohnaufbesserung von 2 Pf. für die Vertragsdauer durchzuführen.
Aus Induftrie und Handel.
Arbeitszeitverkürzung wegen Mangel an Arbeit.
Im Wuppertal find verschiedentlich Arbeitszeitperkürzungen vor. genommen worden, um nicht gezwungen zu sein, in größerem Umfange Kündigungen vorzunehmen. Besonders in der Solinger Kleineisenindustrie ist der Bedarf an Aufträgen groß. Das Auslandgeschäft hat fast vollständig aufgehört und sieht man mit Bangen in die Zukunft. Rafterwarenfabriken laffen schon nur noch vier Tage in der Woche arbeiten, ja eine Anzahl Arbeiter in der Taschenmesserindustrie müssen sogar drei Tage in der Woche feiern. Ueberall haben sich Betriebseinschränkungen notwendig gemacht und dürfte die Bahl der Entlassungen bald noch zunehmen trotz des Bestrebens, durch Arbeitszeitverkürzung über die Krise hintvegzukommen.
Verwendung von Hochofengas im Stahlwerksbetriebe. As die Rombacher Hüttenwerte vor fünf Jahren die Beschaffung eines Stahlwerksgasgebläses aus wirtschaftlichen Rücksichten beschlossen, glaubte man vielfach in den Kreisen der Hütten, ein Gasgebläje werde den besonderen Anforderungen eines Stahlwerkes nicht so leicht entsprechen. Dieses Stahlwerksgasgebläse war das erste, welches überhaupt gebaut wurde. Es hat sich in jahrelangem Bes triebe so gut bewährt, daß die Rombacher Hüttenwerke, wie die S. Boltsztg." mitteilt, bor furzem der Maschinenfabrit AugsburgNürnberg ein zweites Stahlwerksgasgebläse von 3500 Pferdestärken in Auftrag gaben.
Der Export baumwollener Handschuhe ist im ersten Quartal dieses Jahres um nicht weniger als rund 8 Millionen Mark gestiegen, von Die organisierten Steinseher Oberschlesiens waren am Mitt- 13,36 Millionen auf 21,13 Millionen. Dieser Aufschwung allein tosten der Arbeitsutensilien, Mehrverbrauch von Seife), Vertretungs- woch im Gewerkschaftslokale zu Königshütte zusammengekommen, würde noch nicht einmal so charakteristisch sein, wenn nicht zugleich gelder, Entschädigungsgelder, Mehraufwand an Arbeitskleidern, um über die nötige Aufbesserung ihrer Lohn- und Arbeits- die Ausfuhr von Glacé- und Wildlederhandschuhen in dem gleichen Stiefeln und dergleichen, Ausgaben für Eisenbahn- und Straßenbahn- bedingungen zu beraten. Folgende Forderungen wurden in der Grade zurückgegangen wäre. Während Baumwollhandschuhe um Fahrkarten sowie der Abzug von 50 M. für jedes Kind unter von 60 Personen besuchten Konferenz aufgestellt: Die tägliche 8 Millionen Mark oder um 37 Prozent mehr ausgeführt wurden, 14 Jahren. Zu vervollständigen wäre das Formular noch durch Normalarbeitszeit beträgt 10 Stunden und muß an den Vor- ging die Ausfuhr von Lederhandschuhen um von Lederhandschuhen um 4,5 Millionen Servorhebung der Unterhalts- und Reparaturkosten für ein Fahrrad, abenden der Sonn- und Feiertage spätestens um 5% Uhr ihr wart oder 48 Prozent zurück. Bei Lederhandschuhen spielt bas von und zur Arbeitsstätte benugt wird. Das going read wärtige Arbeiten außerdem ein Zuschlag von 5 Pf. pro Stunde. für Baumwollhandschuhe gebende Rolle; ist auch Groß auch von den Arbeitern benutzt werden, die bereits Einspruch ein- Bur Abstimmung über diese Forderungen sowie über die Frage britannien ein sehr wichtiger Abnehmer. Letztere wurden der gelegt haben, da eine Vervollständigung der Angaben noch bis zur des eventuellen Streiks, vor dem von verschiedenen Seiten gewarnt Menge nach um 2600 Doppelzentner mehr ausgeführt; da der Wert Entscheidung zulässig ist. wurde, kam es aber nicht, weil der überwachende Beamte die Ver- eines Doppelzentners zirka 3000 m. beträgt, ist die hohe Steigerung sammlung vorher auflöſte, da die Sicherheitslampen nicht des Gesamtwertes erklärlich. Sämtliche Länder, die an unserem Handschuherport interessiert sind, bezogen mehr Handschuhe als im Borjahr; die Zunahme des Versandes nach Großbritannien und Amerifa ist aber in die Augen fallend. Es wurden nach Groß britannien 2678 gegen 1841, nach den Vereinigten Staaten 2420 gegen 1451, nach Kanada 146 gegen 50 Doppelzentner im ersten Quartal 1907 ausgeführt.
Ende finden; an Stundenlohn find 70 Pf. zu zahlen, für aus: Start ober 48 den Vereinigten Staaten eine ausschlag
Oberlehrerinnenprüfung.
Zur Abhaltung der Wissenschaftlichen Prüfung der Lehrerinnen( Oberlehrerinnenprüfung) ist der Termin auf Montag, den 23. Oktober, vormittags 9 Uhr, im Gebäude der Augustaschule zu Berlin , Kleinbeerenſtr. 16/19, anberaumt. Die Weldungen zu dieser Prüfung sind bis spätestens zum 26. Juni d. J. und gwar seitens der im Lehramte stehenden Bewerberinnen durch die borgesetzte Dienstbehörde, seitens anderer Bewerberinnen unmittelbar schriftlich an den Unterrichtsminister einzureichen.
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brannten!
In Wolfenbüttel besteht bei der Baufirma Dauer ein schon längerer Streit. Nachdem nun in den in den letzten Tagen stattgefundenen Einigungsverhandlungen teine Verständigung mit den streikenden Maurern erzielt war, beschlossen die dortigen Maurermeister die Generalaussperrung sämtlicher Eine Millionendefraudation. Aus Pittsburg wird unter dem Bauarbeiter. Alle Bauten, auch die der kleinen 18. Mai gemeldet: Eine amtliche Veröffentlichung meldet, die Alleselbständigen Maurer , liegen still, da die Baughanh Nationalbank werde morgen ihre Pforten nicht öffnen, da materialienhändler, Lehmgrubenbesizer, Ziegeleibefizer der Kontrolleur des Barbestandes der Bant ihre Liquidation für usw. sich mit den Maurermeistern solidarisch erklärt haben, erforderlich erklärt hat. Die Maßregel sei durch Betrügereien des die Lieferung von Materialien allen Meistern zu ver- Kassierers Montgomery in Höhe von 500 000 Dollars veranlaßt. weigern. Montgomery befindet sich hinter Schloß und Riegel.
Gin Bergmann im Bezirk Schlüchtern hat durch einen Betriebsunfall das rechte Auge gänzlich und auch die Sehkraft des linken Auges fast zur Hälfte verloren. Die Tiefbau- Berufsgenossenschaft wollte aber nur das rechte Auge entschädigen und erklärte die Sehfraft des linken Auges für normal. Das SchiedsDer Boykott der Firma Doornkaat . Bittsburg, 18. Mai. Nach einer weiteren Meldung übersteigt gericht für Arbeiterversicherung zu Kaffel schloß sich in seiner Ent- Am Sonntagnachmittag tagte in Bant eine Konferenz der der Fehlbetrag bei der Alleghany Nationalbank zwei Millionen scheidung vom 30. April 1908 der Ansicht der Berufsgenossenschaft ostfriesischen und oldenburgischen Gewerkschaftskartelle, die sich mit Dollars. boll und ganz an und verwarf die Berufung als unbegründet. dem Boykott der Firma Doornta at in Leer beschäftigte. In der Begründung des Urteils heißt es nun u. a.:" Die Sehtraft treter des Zentralvorstandes des Brauereiarbeiterverbandes teil. nicht beeinträchtigt. Die gegenteiligen Behauptungen des Ver- In den mehrstündigen Verhandlungen wurde betont, daß die lekten sind unglaubhaft, meil der Berlegte sich in wiederholten Stampfesstimmung der organisierten Arbeiterschaft dieser Firma in den Aften befindlichen Eingaben der roten Tinte bedient hat, gegenüber nicht erlahmt sei, und da seitens des Zentralvorstandes beren Benutzung eine schärfere Schkraft erfordert als die der des Brauereiarbeiterverbandes erklärt wurde, daß er gern finanziell schwarzen Tinte. Sollte eine geringe Beeinträchtigung der Seh- den Kampf weiter unterstüße, wenn seitens ver vertretenen Artraft des linken Auges vorhanden sein, so hängt sie mit dem beiterschaft die übrige Arbeit getan werde, wurde einstimmig Unfall jedenfalls nicht zusammen, vielmehr muß angenommen die Weiterführung des Boytotts beschlossen. werden, daß sich der Kläger diesen Schaden durch Benusung roter Tinte felbft zugezogen hat." Soweit das Urteil. Es ist also den Unfallverlekten oringend zu empfehlen, keine rote Tinte zu be nutzen, weil sonst die Schfraft ihrer gesunden Augen darunter leiden fönnte. Dies zur Beachtung solange nicht die rote, staatsgefährliche Tinte überhaupt von der Polizeibehörde verboten wird und das Reichsversicherungsamt derartige Urteile als absolut un
des linken Auges ist nach dem Gutachten vom 8. November 1907 An den Berhandlungen nahm neben dem Gauleiter Lus ein Ber- Letzte Nachrichten und Depefchen.
haltbar beseitigt hat.
Achtung, Leistenvergolder! Die Differenzen in der Goldleisten fabrik von Zander in Berlin , Schöneberger Straße, haben sich noch verschärft, indem Herr Zander nicht nur einzelne der Maientlassenen maßregeln will, sondern auch keinerlei Agitation für die Organisation in und außer der Fabrik dulden will, und jetzt tategorisch verlangt, daß jeder aus dem Verband austritt. Diese Zumutung weisen die Arbeiter mit Entrüstung zurüd. Herr Zander spielt noch den furchtbar Entrüsteten und Beleidigten, indem er behauptet, daß bei ihm weder ein Streit oder eine Aussperrung, noch sonstige Differenzen bestehen: er hätte ja die Leute nur entlassen wegen der Maifeier, und es wäre dann sein gutes Necht, wieder einzustellen wen er wolle! Da die Entlassenen mit dieser Praxis nicht einverstanden waren, will er mit größter Rückfichtslosigkeit gegen sie vorgehen. Das ist derselbe Herr Zander, der sich immer auf seine Humanität den Arbeitern gegenüber etwas zugute tat und große Reformen in seinem Betriebe in Aussicht stellte, wenn die Arbeiter von der Maifeier Abstand nehmen. Leider haben es schon ein Teil recht zweifelhafter Goldleistenkünstler die sonst die Firma nicht für umsonst haben möchte fertigbekommen, den Gemaßregelten in den Rücken zu fallen. Es ist darum Ehrenpflicht aller Vergolder und Berufsgenossen, den Zuzug von der Firma Zander strengstens fernzuhalten. Zentralfommission der im Holzarbeiterverband organisierten Vergolder. Deutfches Reich.
Die Tarifbewegung in der deutschen Lederindustrie. Die Vereinigung der Lederwaren und Reifes effettenfabrikanten von Offenbach und Frant. furt a. M. nahm in ihrer ordentlichen Mitgliederversammlung zu Offenbach zu den von den drei beteiligten Arbeitnehmerorganisationen, dem Verband der Portefeuiller, dem Deutschen Buchbinderverband und dem Verband der Sattler , für den Einheitstarif der gesamten Lederindustrie des Deutschen Reiches aufgestellten neuen Forderungen Stellung. Einstimmig wurde hier beschlossen, alle Neuforderungen der Arbeitnehmer, Arbeitszeit verkürzung, Erhöhung des Mindestlohnes um 15 Prozent und sonstige Lohnaufbesserungen von 10 Prozent, Anerkennung der Feier des 1. Mai, wesentliche Einschränkung und teilweises Verbot der Heimarbeit, Verbot der Entlassungen vor Arbeitszeitverkürzung Rerantw. Rebatt.: Geora Davidfobn, Berlin . Inseratenteil verantw.:
Neue Konflikte im Malergewerbe ergaben sich bei den örtlichen Verhandlungen über den seinerzeit in Berlin gefällten Schiedsspruch. In Karlsruhe wie auch in Frankfurt behaupten die Arbeitgeber, daß die vom unparteiischen Schiedsgericht in Berlin zuerkannte Lohnerhöhung von 2 Pf. pro Arbeitsstunde nicht als eine allgemeine Lohnerhöhung zu betrachten sei, sondern sich diese Erhöhung lediglich auf die bereits bestehenden Mindestlöhne beschränke. Da im Maler gewerbe im allgemeinen die gezahlten Löhne die festgesetten Mindestlöhne überwiegen, so würde durch eine solche Deduktion die größte Mehrzahl der ausgesperrten Gehülfen von einer Aufbefferung des Lohnes ausgeschlossen sein. Da in dem Schiedsspruch der Unparteiischen in Berlin bei der Begründung ausdrücklich auf eine allgemeine Lohnerhöhung" hingewiesen wird, so gewinnt es den Anschein, als wenn der Arbeitgeberverband nach einem neuen Konfliftsstoffe sucht, um seinen Machtgelüften zu fröhnen. Der Vorstand des Verbandes der Maler hat die Anordnung gegeben, unter solchen Umständen die Arbeit nicht aufzunehmen. Wir bringen hiermit die Begründung des Schiedsgerichts wörtlich:
Verpuffte Haupt- und Staatsaktion.
Hanau , 18. Mai. ( B. H. ) Vor der hiesigen Straffammer hatte sich heute Herr Cohen aus Frankfurt a. M. wegen Bergehens gegen die§§ 111 und 110 des Str.-Ges.-B. zu berantworten. Der Angeklagte hatte am 9. Juni in einer fozialdemokratischen Wahlrechtsdemonstrations- Versammlung hier die Worte gebraucht: Ich wundere mich bloß, daß die Arbeiter die Fenster des Abgeordnetenhauses noch nicht eingeschlagen haben, hoffentlich werden sie dies bald tun." Daraufhin löste der überwachende Polizeikommissar die Versammlung auf, weil er in diesen Worten eine Aufreizung zu einer strafbaren Handlung erblickte! Diese Aeußerung bildete auch die Grundlage der heutigen Verhandlung. Das Gericht erkannte nach kurzer Beratung auf Freisprechung.
Vertragsuntreue Malermeister. meister- Vereinigung von Ludwigshafen und Mannheim sowie die Ludwigshafen , 18. Mai. ( B. H. ) Die Maler- und TüncherOrtsleitung des Verbandes der Maler und Tünchergehilfen in den Meister behaupten, die Gehilfen begingen einen Tarifbruch und genannten Städten erlassen in der Tagespresse Erklärungen. Die Weister behaupten, die Gehilfen begingen einen Tarifbruch und suchten ihre Kollegen in den Streit zu treiben. Die Meister versuchten, die vom Berliner Schiedsgericht festgesette Lohnerhöhung ( pro Stunde 1 Pf.) zu umgehen. Die Aufnahme der Arbeit, die heute erfolgen sollte, ist deshalb unterblieben. Fleischerstreik in Ungarn .
" In der Frage der Lohnerhöhung sind die Unparteiischen babon ausgegangen, daß das Malergewerbe für einen Teil seiner Arbeiter in engem Zusammenhang, ja Abhängigkeit von dem Baugewerbe steht. Insoweit sind also die Erwägungen über die Budapest , 18. Mai. ( B. H. ) Der Streik im Fleischhauergegenwärtige Konjunktur und für die vorhandene Preisspannung gewerbe nimmt folossale Formen an. Falls fein Friedensmaßgebend, die in dem Schiedsspruch für das Baugewerbe vom schluß erfolgt, werden sich unbedingt die übrigen Branchen 27. März d. J. von denselben drei Unparteiischen zugrundegelegt dem Streit anschließen. Die Kellner haben bereits beschlossen, find. Die Unparteiischen nehmen also auf jene Begründung boll
Nicht übel erfunden.
inhaltlich Bezug. Für einen anderen Teil seiner Arbeiten, näm- bon heute ab überhaupt kein Fleisch mehr zu servieren, falls lich für alle Innen- und Außenarbeiten an vorhandenen Bauten, nicht bis morgen abend der Streit beigelegt ist. besteht aber für das Malergewerbe jene Abhängigkeit vom Baugewerbe nicht. Diese Arbeiten sind vielmehr im wesentlichen als regelmäßig wiederkehrende anzusehen. Die Unparteiischen Washington, 18. Mai. ( B. H. ) Eine Kabelnachricht aus Nom find daher der Auffassung, daß unter diesem Gesichtspunkt dem meldet, daß Cornelius Vanderbilt auf Towers Nachfolge in Berlin infolge der gesunkenen Kauffraft der Löhne start hervortretenden aspiriert; daher käme des Kaisers Haltung. Vanderbilt sei Kandidat Bedürfnisse der Gehilfen nach einer Lohnsteigerung in stärkerem für Rom , wenn Griscome, der amerikanische Botschafter in Rom , Maße Rechnung getragen werden kann, als dies im Baugewerbe Hill in Berlin ablösen sollte. Dem Staatsdepartement ist von der möglich war. Die Unparteiischen halten daher eine all= Angelegenheit nichts bekannt. gemeine Erhöhung des
Stundenlohnes
um
2 f. für angemessen, die in denjenigen Lohngebieten, wo im Jahre 1907 teine Lohnerhöhung durchgeführt ist, sofort mit Beginn des Vertrages in voller Höhe und in denjenigen Lemberg , 18. Mai. ( W. T. B.) Ein furchtbarer Orkan, der Lohngebieten, to im Jahre 1907 eine Lohnerhöhung durchgeführt von Hagelschlägen begleitet war, richtete gestern im Bezirk Tarnopol ist, bei Beginn des Vertrages mit 1 Bf. und am 1. Januar 1909 sehr großen Schaden an. Saaten wurden vernichtet, Bäume ent mit dem 2. Pf. in Kraft treten soll. Doch soll auch in den wurzelt, Gebäude beschädigt und Dächer abgetragen. In Chodacz unter 8iffer 3 des Schiedsspruchs behandel. tow wurden ein Mann getötet und fünf Personen durch einen vom ten Gebieten überall mindestens die Lohn- Sturm umgeworfenen Wagen schwer verletzt. erhöhung bon 2 f. für die Vertragsdauer durchgeführt werden.
Als Grundlage für die vorzunehmende Lohnaufbesserung
Bestverdacht.
ist die angehängte durch kontradiktorische Befragung der Partei- Konstantinopel , 18. Mai. ( W. T. B.) Nach offizieller Mel bevollmächtigten von den Unparteiischen festgestellte Uebersicht dung sind in Bagdad vier pestverdächtige Fälle beobachtet worden, zu benußen. In Lohngebieten, wo bisher feine oder teine all- von denen einer tödlich verlief. Für Reisende, welche die Stadt gemein gültigen Lohntarife bestanden, sind zunächst, erforder. verlassen wollen, sind strenge Vorschriften erlassen worden. Tb. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl