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Fortsetzung des Kursus in folgenden Abteilungen: 3. Abteilung in Arbeiter- Samariterkolonne. Morgen Donnerstag, abends 9 Uhr, Schöneberg   bei Wieloch, Grunewaldstr. 110, 4. Abteilung in Lichten berg bei Beckmann, Samariterſtr. 10, 5. Abteilung in Rigdorf bei Thiel, Bergstr. 151/152. Bortrag über Physiologie( Lebenstätigkeit

Staates zu weihen, an der Staatsmaschinerie nichts mitzuarbeiten... die Veröffentlichung hinterher sehr bedauert". Dr. Dosquet nicht viel fehlte, so hätte Nobl auch seinen Platz gegen Goor ein äh, wollte sagen... das Maul zu halten haben na, das finden hat das dann auch beschworen; er und seine Gattin sowie die An- gebüßt. Als das Resultat bekannt gegeben wurde, erhob sich ein Sie doch alle auch ganz an der Ordnung? Sehr schön... aus- gestellten wurden sämtlich erst nach ihrer Aussage vereidigt. Wir Tumult fondergleichen und der süße Böbel" erging fich nach Herzens­gezeichnet! Freut mich, meine Herren, daß Sie so gesinnungstüchtig stellen fest, daß dieser Teil der Aussage des Herrn Dr. Dosquet lust an Duminenjungensstreichen. Und warum? Weil der Renn­der Wahrheit widerspricht. Er selber wird für wahr ausschuß unterließ bekanntzugeben, ob die Distanzierung Guignards sind. Und damit kommen wir zum legten und wichtigsten Punkt gehalten haben, was er beschwor. In Wirklichkeit aber ist seine zu Recht bestehen blieb oder nicht und kein Mensch wußte, woran er unserer Tagesordnung. Nach dem neuen Geſetz, das wir der Be- Behauptung, daß der Vorwärts" den Artikel sehr bedauert" habe, war. Das Resultat ist folgendes:" Großes goldenes Rad." scheidenheit und Weitsichtigkeit des edelmütigen, wahrhaft bolts- objektiv unwahr. Frau Dr. Dosquet hat im Jahre 1908, sechs Dauerrennen über 100 kilometer. 2500, 2000, 1500, 1200 und liebenden Freisinns verdanken, sollen öffentliche politische Ver- oder sieben Monate nach Erscheinen jenes Artikels, ganz plöglich 1000 M. Dem Sieger eine goldene Medaille im Werte von 500 M. sammlungen unbedenklich gestattet sein, wenn sie vorher irgendwie in unseren Redaktionsräumen vorgesprochen und uns erzählt, fie 1. Paul Guignard( Paris  ) 1 Std. 11 Min. 29% Sek.; genügend bekannt gemacht sind. Na, nach meinem Geschmack höre, daß eine neue Veröffentlichung im Vorwärts" geplant fei. 2. Th. Robl, 4090 Meter; 3. J. Goor, 6480 Meter; 4. B. Demte, ist ja das mun gerade nicht. Der Gefeßgeber hätte gleich Bei dieser Gelegenheit äußerte sie fich auch zu jenem Artikel vom 12 960 Meter; 5. P. Didentmann, 16 880 Meter. In dem vorangegangenen Tandem Rennen siegten reinen Tisch machen und dem ganzen dreckigen Bolle überhaupt das August vorigen Jahres. Wir beruhigten die Dame, daß uns von Redenhalten verbieten sollen. Also nicht wahr, meine Herren, Sie dem Plan einer neuen Veröffentlichung" nichts bekannt sei. Sudela- Bader vor Scheuermann- Wegener, Peter- Techner sind doch einstimmig damit einverstanden, daß alle solche Versamm von uns in allen Punkten aufrecht erhalten werde. Hat Gleichzeitig erklärten wir ihr ohne Umschweife, daß jener Artikel und Messori- Carrapezzi. lungen nur dann abgehalten werden dürfen, wenn sie vorher im Frau Dr. Dosquet uns nicht verstanden? Oder ist sie von ihrem Regierungs- Amtsblatte angezeigt worden sind? Aber ich bitte Gatten, dem sie darüber zu berichten hatte, nicht verstanden Sie, Herr Staatsrat Stänker, was sagen Sie da? Wir haben noch worden? Vor Gericht hörte sie übrigens die Aussage ihres Gatten eine andere Presse? Ei, ei, Herr Staatsrat, das sind doch recht mit an und sie meldete sich nicht, um sie zu korrigieren! revolutionäre Gedanken. Wir von der Regierung kennen nur eine Bedauert wird von uns nur heute etwas: Das näm- des menschlichen Organismus.) Neue Mitglieder werden noch auf­amtliche Presse. Und die übrige sogenannte Presse tann uns den lich, daß wir in dem Artikel vom August vorigen Jahres unsere genommen. Amtsrücken herunterrutschen. Da bin ich ganz einer Meinung mit uns war damals unter anderem auch gesagt worden, in Herrn Gewissenhaftigkeit zu weit getrieben haben. Straßensperrungen. Die Borsigstraße von der Invalidenstraße dem seligen, berühmten Landgerichtsrat aus der preußischen Hochburg Dr. Dosquets Anstalt werde aus Sparsamkeit das gehadte Fleisch bis zur Elfaffer Straße( einschließlich der Kreuzdämme) behufs der Reaktion, der einst den berühmten Ausspruch tat, daß es eine mit Wasser vermengt und so auf die Stullen gestrichen. Wir Ausführung der städtischen Straßenbahn und der nördliche Damm öffentliche Meinung nicht gibt. Je weniger das dumme Volt liest, hielten das für kaum glaubhaft, für eine bloße Annahme unserer der Danziger Straße an der Kreuzung der Greifswalder Straße desto besser wachsen seine Knochen. Nur wir in Amt und Würden Gewährspersonen. Zu unserer Ueberraschung wurden aber vor behufs Ausführung eines Notauslaskanals werden sofort bis auf find die geistigen Führer der Nation. Alles andere ist Blech. Gericht auch diese Dinge zur Sprache gebracht, weil die Verteidigung weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Schund... Dreck. Haben Sie mich verstanden, Herr Staatsrat zeigen wollte, wie es in der Anstalt zugehe. Und Herr Stänker? Uebrigens kann ich Ihnen die erfreuliche Mitteilung Dr. Dosquet und seine Gattin mußten zugeben, daß gehacktes machen, daß ich Ihren Namen auf die neue Ordensliste segen werde. Fleisch tatsächlich mit Wasser bermengt worden, Also die Herren sind sämtlich mit meinem Vorschlage einverstanden? Wasser gegeben worden sei; doch sei, so erklärten sie, beides daß sogar auch der Butter eine Beimischung von Abgemacht... Punktum... die Sigung ist geschlossen. Auf nur geschehen, weil so das Brot besser damit bestrichen werden Wiedersehen, meine Herren, bei der lustigen Witwe auf Eis...!" fönne. Nach wie vor versicherten Dr. Dosquet und Gattin, daß Das war die Amtssigung am grünen Tisch, in der das Volk in ihrer Anstalt nicht etwa ebenso auch mit der Milch verfahren nach dem Sinne des neuen Geseges geknebelt wurde. Und eine worden sei. Hiernach blieb dem Gericht nur übrig, anzunehmen, wählten Stadtverordneten Bamberg, Brunhuber( lib. Fr.) Zu Beginn der Sigung erfolgte die Einführung der neuge Biertelstunde später knobelte man am Setttisch, wer in der Korona daß nur Herr H. die festgestellte Verdünnung vorgenommen haben und Menting, Heyne( Unabh. Vg.). Lekterer, der frühere für die eben begangene Heldentat zum Wohle des Boltes als erster fönne! Der Sachverständige Prof. Judenad konnte zwar nicht Stadtverordnetenvorsteher, war bekanntlich bei den allgemeinen den russischen Sankt Stanislausorden vierter Güte friegen werde.... angeben, welche der beiden Proben, ob die frische Milch oder die Wahlen, trotzdem er in mehreren Bezirken kandidierte, unterlegen. schon gekochte, fich als salpetersäurehaltig erwiesen habe. Da aber die salpetersäurehaltige Probe bereits geronnen war, als sie ihm neten Lohausen   und Reinbacher delegiert. Zum Brandenburgischen Städtetage werden die Stadtverord­übergeben wurde, so wurde geschlossen, das müsse die ungekochte gewesen sein und so wurde S. schuldig gesprochen und jahr 1907 einen erfreulichen Abschluß gebracht habe. Die ordent Sodann machte der Kämmerer die Mitteilung, daß das Etats­H. zu au einer Geldstrafe zu 100 M.( eventuell 20 Tagen Haft) ber- liche Verwaltung hat einen lleberschuß von 232 000 M. ergeben. Auf eine aus der Versammlung gestellte Anfrage teilte der Käm merer mit, daß dieser Ueberschuß nicht durch Mehreinnahmen, sons

Berkehrsfragen.

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urteilt.

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Eine gefährliche Luftballonfahrt hatten gestern zwei Herren Der Ballon schwebte in dem bei Friedrichshagen   zu bestehen. Augenblid, als er niedersant, gerade über der Mitte des Müggelfees. Immer tiefer sank die Gondel und schließlich trennte nur noch eine Entfernung von einer Armeslänge die Oberfläche des Sees von dem Ballon. Die zahlreichen Zuschauer, die vom Ufer aus den Vorgang mit Spannung beobachteten, glaubten nichts anderes, als daß der Ballon in die Fluten des Müggelsees sinken werde. Nach längerer Zeit fonnte er endlich durch Auswerfen von Ballast zum Steigen gebracht werden.

In der gestrigen Gigung der städtischen Verkehrsdeputation wurde zunächst ein Antrag des Freifinnigen Bezirksvereins des Schillerpartviertels, die Große Berliner Straßenbahn zu veranlassen, die Linien 23 oder 24 von der Fennstraße die Müllerstraße entlang zu führen und an der Seestraße bezw. dem Virchow- Krankenhause Aenderung einer Straßenbahnlinie. Die Straßenbahn ist ge= Straßenbahn endigen zu laffen, nach kurzer Debatte abgelehnt.- Ein Antrag nötigt, wegen Aſphaltierung der Bariser Straße in Wilmersdorf  , des Verkehrsausschusses auf Bestellung von Vertretern für die Mit zwischen dem Ludwigskirchplatz und dem Olivaerplab, die Wagen glieder des Ausschusses wurde angenommen. Die Große Straßen- ber Rinie 78: Frankfurter Allee- Wilmersdorf vorübergehend zu bahn beabsichtigt eine neue Linie die Linie 50 einzurichten, verkürzen. Die Wagen gehen nur bis zum Ludwigskirchplak. Die welche im Anschlußbetrieb vom Ringbahnhof Schönhauser Allee   Arbeiten oder die Verkürzung beginnt am Mittwoch, den 20. Mai. bis Schöneberg   geführt werden soll. Die neue Linie wurde Die Zeit der Beendigung steht noch nicht fest. als im Verkehrsinteresse liegend anerkannt und mit der Maßgabe genehmigt, daß sie für 10 Pf. gefahren werden soll. Bon Herrn Stadtbaurat Krause wurde der Deputation Mit teilung von der Eingabe der Firma Siemens u. Halste an den Minister der öffentlichen Arbeiten gemacht, nach der durch die Tunnelentwürfe der Großen Berliner   Straßenbahn die zwischen der Wannseebahn   und dem Stettiner Bahnhof geplante Verbindungsbahn abgeschnitten wird. Bekanntlich hat Siemens u. Halste schon seit 1908 mit den Staatsbehörden wegen Herstellung der erwähnten Untergrundbahn, die nach Ueberschreitung des Potsdamer Plages die Stöniggräger Straße, Brandenburger Torplatz und die Sommerstraße verfolgen soll, verhandelt. Die Große Straßenbahn, die stets vorgibt, Die reellen Kartoffelhändler hatten vor einiger Zeit schwer zu mit allen ihren Plänen nur die Verkehrsinteressen von Berlin   fördern leiden durch die Mitteilung, daß gewisse Leute beim Verkauf von wichtige Schnellbahnverbindung keinerlei Rüdsicht genommen, ob Tages erschien bei dem Generalmajor Gebert ein gewisser Paul zu wollen, hat in ihren Tunnelentwürfen auf diese so überaus Startoffeln zu recht schwindelhaften Manipulationen griffen. Eines schon die formelle Konzession der Staatsbehörde für das Unter- Steffen und erklärte dem öffnenden Dienstmädchen, er sei der In­nehmen von Siemens u. Halste bereits unterm 5. April 1905, ipettor der Domäne Dahlen und solle Zentner Kartoffeln ab­also lange vor dem Bekanntwerden des Tunnelprojekts der Großen liefern, welche die Herrschaft bestellt habe. Das Dienstmädchen Straßenbahn nachgefucht war, und obgleich ohne weiteres ein- bezahlte auch den verlangten Betrag von 6 M. und nahm die Star zusehen ist, daß die Ausführung der Straßenbahnentwürfe, besonders toffeln in Empfang. Später stellte sich heraus, daß gar keine des Nadtunnels vor dem Brandenburger Tor  , von einschneidendster Startoffeln bestellt waren, die angeblichen Zentner auch nur Bedeutung für das Siemenssche Projekt ist, ja dessen Ausführung knapp 100 Pfund waren. In ähnlicher Weise legte der Angeklagte an einzelnen Stellen, wie z. B. am Brandenburger Tor  , technisch als angeblicher Domäneninspektor den Rentier Nußbaum in Char­nahezu unausführbar und wirtschaftlich minderwertig macht. Bei Totteburg hinein, dem er zwei Zentner Kartoffeln verkaufte, die der Prüfung der Straßenbahnentwürfe hat die Verkehrsdeputation später aber nur 140 Pfund wogen. Diese Betrügereien berübte auch diese Nachteile der Tunnelprojekte erkannt und in ihren Berichten Steffen in mehreren Fällen, weshalb er angeklagt wurde. Alz  an die Aufsichtsbehörden auf die große Beeinträchtigung hingewiesen, der Staatsanwalt in Anbetracht des dreisten Schwindels und der welche die Durchführung des Tunnelprojekts der Großen Straßenbahn vielfachen Vorstrafen des Angeklagten eine Zuchthausstrafe von auch nach dieser Richtung hin für die Förderung des Verkehrs im 1% Jahren beantragte, begann Steffen zu schimpfen und zu toben. Gefolge haben würde. Mehr zu tun, war die Deputation nicht in Das Gericht verhängte deshalb gegen ihn eine sofort zu vollstredende der Lage. Haftstrafe von drei Tagen wegen Ungebühr vor Gericht. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis.

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Sechzehn Ferusprechleitungen zerstört. Durch das gefährliche Treiben von Drahtmardern find gestern bei Heinersdorf   nicht weniger als 16 Fernsprechleitungen zerstört worden. Die Täter schnitten von den Leitungsstangen große Mengen Bronzedraht los und schleppten ihre Beute unbehelligt davon. Für die Ermittelung der Diebe, die der Postverwaltung ganz empfindliche Schäden zu­fügen, ist eine Belohnung ausgefekt worden.

Aus einem ,, Kranken- und Genesungsheim", das in Nieder- Schönhausen- Nordend von einem Arzt Dr. Dosquet betrieben wird, wurden in einer Gerichtsverhand­Iung allerlei Dinge zur Sprache gebracht, die bei den Insassen dieser Anstalt, den jeßigen wie den früheren, Intereffe erwecken werden. Ein Moliereibesiber., der für die Anstalt die MiIch zu liefern gehabt hatte, war angeklagt der wiffent lichen Nahrungsmittelverfälschung: er sollte die Milch mit Wasser aus seinem Brunnen verlängert haben. Auf Eine traurige Aufklärung hat jetzt das Verschwinden des den Gedanken, daß H. eine tüchtige Portion Wasser zusetze, waren Rentenempfängers Friedrich Nelte aus der Kesselstr. 17 gefunden. Herr Dr. Dosquet und seine Gattin gekommen, weil so be- Der bereits im 60. Lebensjahre stehende Mann wurde seit einigen fundeten sie beide vor Gericht die Klagen der Patien Tagen vermißt. Gestern wurde seine Leiche an der Freiarchenbrüde tinnen über die mangelhafte Qualität der aus dem Flutgraben gelandet. Aus Furcht vor der Zukunft hatte Milch sich immer wiederholten. Eines Tages, Mitte Mai 1907, fich der Lebensmüde ins Wasser gestürzt und den Tod gesucht. wurden in der Anstalt der von H. gelieferten Milch zwei Proben Die Leiche eines Unbekannten wurde gestern an der Monbijou­entnommen, die eine aus einer Kanne frischer Milch, die eben an­gekommen war, die andere aus einem Topf gekochter Milch, die schon lange auf dem Herd gestanden hatte. Beide Proben wurden dem Chemiker Prof. Judenad übergeben. Dieser stellte fest, daß die eine mit salpetersäurehaltigem Brunnenwasser versetzt worden Brandstifter waren gestern, Dienstag, vormittag in dem Hause sei, während die andere frei von solchen. Beimengungen zu sein ar I str. 32 an der Arbeit. Sie legten an drei verschiedenen schien. H. hatte hiermit feine Rolle als Milchlieferant des Stellen Feuer an, auf dem Wäscheboden und in zwei Wohnungen. Kranken- und Genesungsheimes" ausgespielt, aber Dr. Dosquet Die Gefahr wurde aber schnell bemerkt, so daß größerer Schaden ließ die Milchverfälschung, die er nach Judenads Gutachten als nicht verursacht wurde. Die polizeiliche Sonderkommission war erwiesen ansehen mußte, zunächst auf sich beruhen. Erst nach alsbald an Ort und Stelle und zog von den Hausbewohnern Er­Monaten H. meint: nachdem er mit Dr. Dosquet noch um eine fundigungen ein, während der 13. Löschzug aus der Linienstraße Geldforderung hatte streiten müssen fiel es dem Dr. Dosquet die drei Brände ablöschte. ein, gegen H. Anzeige zu erstatten, und am 19. Mai d. J. stand H.

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brüde aus der Spree   gezogen. Der Tote dürfte etwa 30 Jahre alt gewesen sein, und seiner Kleidung nach zu urteilen hat er den mitt­leren Ständen angehört. Die Leiche wurde nach dem Schauhauſe gebracht.

Schöneberg  .

Vorort- Nachrichten.

Stadtverordnetenversammlung.

dern durch Ersparnisse erzielt worden ist.

empfiehlt der Versammlung folgenden Antrag Der Ausschuß betreffend Errichtung eines& rematoriums 1. Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den Magistrat, der Versammlung ein Projekt wegen Errichtung eines Krema­toriums vorzulegen und die königliche Staatsregierung zu era suchen, unserer Gemeinde die Erlaubnis zur fakultativen Feuers bestattung zu erteilen;

2. in Erwägung zu ziehen, ob und in welchem Umfange die Webernahme des Bestattungswesens in städtische Regie erfolgen fönne.

In der Begründung des Antrages wurden die Vorzüge der Feuerbestattung gegenüber der Erdbestattung hervorgehoben.

Stadtv. Reinbacher( lib. Fr.) sucht die unhaltbarkeit des jüngst erlassenen Urteils des Oberverwaltungsgerichts gegen die Feuerbestattung nachzuweisen und spricht seine Verwunderung dar­über aus, wie ein derartiges Urteil ergehen konnte, nachdem alle Widerstände gegen die Feuerbestattung beseitigt waren. Würde auch die Schöneberger Polizei Einspruch erheben, so empfiehlt es daß die juristischen Bedenken gegen die Feuerbestattung nicht zu­fich, das Krematorium erst gar nicht zu bauen. Stadtv. Friedemann( lib. Fr.) weist als Arzt darauf hin, treffen. Eine Statistik habe ergeben, daß bei 400 Ausgrabungen von Leichen immer nur eine einzige ihren Zweck erfüllt habe.

der Feuerbestattung mehr Vernunft als Voreingenommenheit ge­Stadtv. Hoffmann( Soz.) hätte erwartet, daß gegenüber waltet hätte. Preußen tönne unmöglich auf den Standpunkt des Oberverwaltungsgerichts beharren. Im Interesse der Allgemeinheit ist die Feuerbestattung durchaus notwendig. Redner geht dann noch ausführlich auf das Bestattungswesen anderer Länder und Städte ein und empfiehlt die Annahme des Antrages. Stadtv. Altertum( lib. Vg.) beantragt, die Angelegenheit des Antrages tomme man nicht einen Schritt weiter. Der Ausschuß nochmals an den Ausschuß zurückzuverweisen. Durch die Annahme müsse einen praktischen Weg vorschlagen, um die Errichtung eines Krematoriums bewerkstelligen zu können.

das Urteil des Oberverwaltungsgerichts. Ein anderes Erkenntnis Stadtv. Moltenbuhr( Soz.) wundert sich keineswegs über wäre in Preußen gar nicht möglich gewesen, denn alles, was die Muder wollen, das geschieht. Mit dem Schulwesen steht es genau ebenso, weshalb sollte nicht auch hier dem Machtgebot der Mucker Folge geleistet werden. Aber man hätte wenigstens eine bessere Be­gründung des Urteils erwarten können. Die stückweise Verbren­nung sei doch gestattet, da habe man keine juristischen Bedenken. Auch sei die Erdbestattung gar nicht etwas Selbstverständliches, denn im Beruf des Seemannes sei es ein alter Brauch, die Leichen in das Wasser zu versenken. Auch hiergegen seinen niemals Einwen­bungen erhoben worden. Es habe den Anschein, als seien die wahren Gründe zurückgehalten worden; durch die gegebene Begründung habe man sich jedoch nur blamiert.

Nach Ablehnung des Antrages, die Angelegenheit nochmals an den Ausschuß zurüdzuberweisen, werden beide Teile des Ausschuß­antrages angenommen.

Ein Antrag der Stadtbb. Gremler u. Gen. verlangt, daß die Bersammlung das Ersuchen an den Magiftrat richtet, in den Jahres­berichten des Statistischen Amts eine Uebersicht der Säuglings­ſterblichkeit nach der sozialen Stellung der Eltern( die in Fabriken beschäftigten Mütter besonders aufgeführt) zu bringen.

In der Diskussion wurde noch verlangt, den Antrag auch auf den Gesundheitszustand der Mütter und die Einkommen- und Woh nungsverhältnisse auszudehnen. Der Antrag wird darauf eins stimmig angenommen.

Eine Petition um Errichtung eines Wochenmarktes im Friedenauer   Ortsteil wird dem Magistrat als Material überwiesen. Eine Petition der Barbier-, Friseur- und Perückenmacher­innung berlangt eine Unterstüßung ihrer Fachschule Stadtv. Hoffmann( Soz.) beantragt im Namen des Ausschusses, die nun als Angeklagter bor   den Schöffen des Amtsgerichts Berline Radrennen zu Steglit  . Das auf Montagabend verschobene Ablehnung der Betition, da eine Notwendigkeit des Bestehens dieser Bankow. Große golbene Rab" fah ben Franzosen Baul Guignard Schule nicht vorliegt. Der Jnnung soll empfohlen werden, ihre 5. beteuerte, unschuldig zu sein, und sein Verteidiger suchte als Sieger, der das ganze Rennen hindurch die Führung hatte und Lehrlinge in die städtische Pflichtfortbildungsschule zu fchiden.- glaubhaft zu machen, daß die Milch in der Anstalt seine Gegner nach Belieben überrundete. Das in Sportsfreisen so Stadtv. Gottheiner( lib. Fr.) tritt für das Bestehen der In­felber verdünnt worden sei. Demgegenüber wurde von sehnlich erwartete Zusammentreffen des Franzosen mit Demte, nungsschule ein und verlangt eine Beihilfe von der Stadt. Werde Dr. Dosquet und seiner Gattin sowie von Angestellten, die gleich dem augenblicklich besten deutschen Fahrer, entschied Guignard zu diese Beihilfe abgelehnt, so beantrage er, die Jnnungsschule seitens Stadtb. 3obel( lib. Fr.) wendet falls als Zeugen vernommen wurden, aufs bestimmteste erklärt, seinen Gunsten. Demke wurde von seltenem Bech heimgesucht, da der Stadt zu übernehmen. ihnen sei nichts davon bekannt, daß in der Anstalt eine Ver- er dreimal fein Rad wechseln mußte und als vierter landete. Gleich sich gegen seinen Fraktionskollegen in energischer Weise und tritt dünnung der Milch vorgekommen oder gar üblich gewesen sei. zu Beginn des Rennens wurden Robl, Goor und Didentmann über für Annahme des Ausschußantrages ein. Die Innungsschule habe Nach Ablehnung des Stun haben aber Patientinnen der Anstalt über die Qualität der rundet, während fich Demke bis zur 96. Runde hielt, als Guignard keinerlei Berechtigung zum Weiterbestehen. Milch auch noch zu einer Zeit geklagt, wo H. dort längst nicht im Fluge an ihm vorbeiging und gleichzeitig auch Goor überrundete. Antrages des Stadtv. Gottheiner beschließt die Versammlung gemäß mehr lieferte. Noch im August 1907 wurde über das Kranken- Dieses Ereignis gab einem Teil des Publikums Veranlassung, seinem dem Ausschußantrage. und Genesungsheim" im Vorwärts" ein Artikel veröffentlicht, Merger Luft zu machen und durch Pfeifen und Johlen fundzutun, Ein Antrag des Magistrats, zu der in Jena   stattfindenden der auf Grund eingegangener Alagen eine Reihe von Mißständen bis endlich an der Tafel bekannt gegeben wurde: Guignard ist Versammlung deutscher Gewerbe- und Kaufmannsgerichte den Vor­und Mängeln besprach. Darin wurde auch erwähnt, daß die den distanziert, d. h. wird auf den legten Platz verwiesen. Sofißenden und je einen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeisiger des Patientinnen gereichte Milch von ihnen als unzulänglich angesehen mit hatte Demte die Anwartschaft auf den Sieg, als in der hiesigen Gewerbe- und Kaufmannsgerichts zu entfenden, wird nach werde, unzulänglich nach Quantität und auch nach Qualität. Dem 105. Runde sein Reifen plagt und er durch Nadwechsel feinen Blaz an einer längeren Diskussion angenommen. Die Armendirektion wurde sodann um ein weibliches Mitglied Gericht lag dieser Artikel vor. Als der Vorsitzende die Frau Dr. Robl verliert. Dieser fuhr zeitweilig ausgezeichnet und überrundet auch Dosquet hieran erinnerte, betam er die Antwort, allerdings sei den sehr schnell fahrenden Goor und nähert sich bis auf zirka 80 Meter vermehrt. von Patientinnen auch nachher noch geklagt worden, doch das sei dem Franzosen  . Doch das Tempo ist ihm zu schnell, er läßt nach nun mal nicht anders in solchen Anstalten, auf Klagen dieser Art und muß Goor wieder vorbeilaffen. Der fünfte Teilnehmer Dident Brit- Buckow. tönne man nicht viel geben. Dr. Dosquet selber, dem der Artikel mann fuhr während alledem gemächlich die Bahn herum und gleichfalls vorgehalten wurde, erklärte fühn, der Vorwärts" habe spielte gar keine Rolle. So ging das Rennen seinem Ende zu und

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In der letzten bei Mein in Budow abgehaltenen, auch bon Frauen gut besuchten Wahlvereinsversammlung hielt Genoffe Sändet