die Zustimmung.
Der Entwurf eines Gefeßes, betreffend
Schofle Journalistik. Dieselbe königliche ,, Leipziger ] Lothringen wegen Abänderung und Ergänzung des Gesetzes über Beitung", die soeben die Begabung Eugen Richters in der die Depofitenverwaltung vom 24. März 1886 und, betreffend die Er- Sozialistentödterei gelobt hat, leistete sich gelegentlich der richtung von Spar- und Darlehnskassen mit Gemeindebürgschaft, von Leipziger Genossen dort versuchten Arbeitslosenzählung Abänderung des Gesetzes über die Abwehr und Unterdrückung folgendes Zeitungsgaunerstückchen. Zum Vorabend der von Viehfeuchen vom 23. Juni 1880 und der Gesezentwurf zum Bählung veröffentlichte sie eine perfide Drohung, die wir Schuße der Waarenbezeichnungen wurden den Ausschüssen für wörtlich wiedergeben und die alle Angst der Besitzenden vor Handel und Verkehr und für Justizwesen zur Vorberathung über- der sozialen Wahrheit deutlich wiederspiegelt: wiesen. Mit den beantragten Abänderungen des Zollverwaltungsfosten Etats für das Königreich Sachsen, des Zoll- und Salz fteuer Verwaltungskosten Etats für Baden und des Zollverwaltungskosten Etats für Hamburg erklärte sich die Versammlung einverstanden. Endlich wurde über mehrere Eingaben in Boll und Steuerangelegenheiten Beschluß gefaßt.-
Leipzig , 4. Februar. Morgen Vormittag soll die von der Sozialdemokratie veranstaltete Zählung der Arbeitslosen be ginnen. Die Austräger der Partei werden Zählkarten in den einzelnen Haushaltungen vertheilen und sie einige Stunden später ausgefüllt zurückfordern. Es ist nicht ausgeschlossen, daß von den Austrägern die zu ertheilende Auskunft als ein Recht in Anspruch genommen wird oder daß sie sich dabei gar auf einen amtlichen Auftrag berufen. Angesichts dieser Möglichkeit möchten wir folgendes bemerken: die Zählung ist keine amtliche. Die Zähler haben kein Recht, eine Auskunft zu verlangen. Niemand ist verpflichtet, die Karten auszufüllen oder den Zählern irgend eine Auskunft zu geben. Wer durch die Zähler belästigt wird, wende sich sofort an die nächste Polizeiwache um Hilfe."
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Zode ringen, wobei während dieser Beit nur eine etwa zwetstündige Berständigung mit dem Kranken, möglich war und dieser vorstehende Mittheilungen machte, wie er aud) sagte, daß seine Taschenuhr sich im Besize desselben Unteroffiziers befinde. Letzterer, wie der famose Lazarethgehilfe, wurden währenddem in Haft genommen und holte man die Uhr thatsächlich aus dem Arrest herbei, wohin sie der Bursche mitgenommen hatte. Der Kompagnie Hauptmann war beim Besuch des halbverzweifelten Vaters selbst ganz außer sich, da sein angeblich schönster Mann der Kompagnie so jämmerlich zu Grunde ging. Das bayerische Kriegsministerium und Advokat Hausmann in Stuttgart werden sich Und der mit dem Fall noch weiter zu beschäftigen haben. artiges ereignet sich zu einer Zeit, wo von der Tribüne des Deutschen Reichstages die ganze Niedertracht gemeiner Soldatenschinderei stets gebrandmarkt und im wahren traurigen Lichte dargestellt wurde, zu einer Zeit, wo strengste Weisungen und Befehle von hoher und höchster Stelle ausgegeben werden, die Mannschaften menschlich zu behandeln, zu einer Zeit, wo gleichzeitig Klagen laut werden über den Mangel an„ gebildeten Unteroffizieren, darum die Prämien für deren Leistungen durch neue Steuerlasten, die dem Bolte auferlegt, erhöht werden sollen. Angesichts dessen wagt man den Ver such, das bayerische öffentliche Militär- Berichtsverfahren anzutaften."
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Der Hessischen zweiten Kammer liegt ein Antrag
Gewerbliche Fortbildung und Militärstaat. Der Militärstaat Preußen hat von jeher wenig für die gewerbliche Bildung der unteren Arbeitsschichten übrig gehabt. In den letzten Jahren war die dafür ausgegebene Summe etwas erhöht worden, weil man sich vor der Kritik doch gar zu sehr schämen mußte. Jezt heißt es aber in offiziösen Mittheilungen bereits wieder, daß für 1894/95 nichts weiter bewilligt werden könne und daß die staatlichen Zuschüsse für jeden Regierungsbezirk um mindestens 10 pt. Auf die Albernheit dieser Drohung geschulten Arbeiterperkürzt werden müßten. Im Gange befindliche Er- maffen gegenüber, wie den Leipziger, soll hier nicht näher hebungen sollen nur noch feststellen, wo am meisten abge- eingegangen werden. Wir wollen nur feststellen, daß die vor, die großherzogliche Regierung zu ersuchen, für das zogen werden soll: in den größeren Städten oder in den königliche Leipziger Beitung" nach ihrer Notiz vom Großherzogthum Hessen eine einheitliche Regelung des Verkleineren Orten, wo die Fortbildungsschulen, die nicht sehr 4. d. Mits. die Stirn hatte, am 6. Februar zu schreiben: bots des Besuchs von Wirthshäusern und Tanzbeluftigungen floriren, eventuell wieder ganz aufgehoben werden dürften. Die Zählung der Arbeitslosen, deren Beginn für gestern seitens der Schüler der Bolts- und Fortbildungsschulen Der traurige Zustand der kleinen Fortbildungsschulen rührt Bormittag von der sozialdemokratischen Presse mit Po- gefeßlich herbeizuführen. Das scheint fast die einzige Füraber daher, daß man den Handwerkern zu liebe den obli- faunenstößen angekündigt worden war, scheint tläg- forge für das Volk zu sein, daß man ihm überall einen gatorischen Schulbesuch nicht allgemein einzuführen wagte. lich im Sande verlaufen zu sollen. Es knüppel zwischen die Beine legt.-Wadg wa Jegt werden allem Anschein nach dem Moloch Militarismus muß troß des Sonntages auch am allernothdürftigsten Zählerpersonal gefehlt haben. Nur in einigen Stadttheilen auch diese dürftigen Ansäge geopfert!- Zur Ruffifizirung der Ostsee - Provinzen.
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Die
find schüchterne Versuche in einzelnen Straßen untergenommen heutige Nummer der russischen Gesetzsammlung enthält den Dr. Sigl'sche Pillen. Den Heuchlern des Zentrums worden. Es war allerdings taum anders zu faiserlichen Befehl zur Aenderung der Namen der beiden und den ihm im Kampf gegen die Sozialdemokratie ver- erwarten. Einmal lag das Unternehmen in der Hand Städte Dorpat und Dünaburg in Jurjem beziehungsweise bündeten Parteien giebt Dr. Sigl in seinem Baterland" des ganz unfähigen und wegen dieser Unfähigkeit Dwinst. Die russische Regierung handelt nach Bismarc folgende bittere Billen zu kosten: mißgeachteten und machtlosen Gewerkschaftskartells. schem Vorbild.-
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Die Zentrumsblätter haben wieder einen neuen Knochen Dann waren schon in der letzten Woche Klagen über das gefunden, an dem sie die Schlechtigkeit und Goft.Ausbleiben der Anmeldungen von Zählern laut geworden." Tofigkeit der Sozialdemokraten demonstriren können. Also erst wahnsinnige Angst, die sich bis zu Drohungen mit Als nämlich der Zentrumnsmann Bach e m in seiner Kapuzinade, der Polizei verstieg, und dann die hellste Schadenfreude für welche ihn Bebel zum" Blechschmied" im sozialdemofratischen Bukunftsstaat" machen will, den Sozialdemokraten über das angebliche Mißglücken eines ersten Bersuchs zurief:" Sie ertennen teine Auferstehung, fein fchofler fann man eine Sache, wie die Feststellung eines Jenseits an", rief es von den Bänten der Sozialdemo- Nothstandes, publizistisch nicht gut behandeln. Dafür dreht fraten entgegen: Nein!" Daraus folgern mun die Bentrums- es sich auch um die Leipziger Zeitung"!- blätter, daß die Sozi gottlose Heuchler und Bauernfänger" feien. Daß sehr viele Sozialdemokraten an teine Auf- Zur Militärvorlage. Unter dieser Ueberschrift Unter dieser Ueberschrift erstehung und fein Jenseits glauben, ist ja nichts bringt die Münchener Post" folgende Mittheilung zur Neues; aber dieser Unglaube beschränkt sich nicht Berherrlichung des Militarismus: auf die Sozialdemokraten allein, der ist den meisten Gebildeten" eigen, wir selbst tennen eine ziemliche Anzahl getaufter Katholiken, die weder an Himmel und Hölle, noch an Auferstehung und Jenseits, ja selbst nicht an den Teufel glauben( bis er sie holt) und Gott nur, aus Höflichkeit so zu sagen, ein wenig gelten lassen, aber doch, in einzelnen Exemplaren wenigftens, fogar Mitglieder von KirchenbauVereinen find. Religion ist ihnen nicht einmal Privatfache", wie den Sozialdemokraten, sondern ist überhaupt nicht. Da, bei diesen ist es weit eher am Blaze, von Heuchelei und Bauernfängerei zu reden, denn ste geben sich für etwas aus, was sie nicht sind, während die Sozialdemokraten aus ihrem Unglauben gar tein Hehl machen. Jm Uebrigen denkt und spricht man über solche Dinge anders bei guter Gesundheit hinterm Biertrug oder in einer Rede und wieder anders, wenn man im Elend sitzt oder es ans Sterben geht. Da glauben die aufgeklärtesten Liberalen sogar an einen eufel, wie er an sie."
Arbeiterwohl". Am Montag fand in Münster die 13. Generalversammlung des Verbandes der katholischen Judustriellen und Arbeiterfreunde Arbeiterwohl" unter Anwesenheit des Ober- Bürgermeisters, des Regierungspräsidenten und Bischofs statt. Die üblichen Phrasen mit katholischer Verbrämung füllten die Versammlung aus. Die Hauptredner waren der Verbands- Borsigende Fabrikbesitzer Franz Brandis jun. aus München- Gladbach und der General- Sekretär des Vereins, der Abgeordnete Hitze, auf welche der hochwürdigste Herr Bischof" ein dreifaches Hoch ausbrachte. Ob Arbeiter dieser Arbeiterwohls"- Sigung beiwohnten, wissen wir nicht; in den Berichten der ultramontanen Blätter geschieht ihrer wenigstens keine Er wähnung. Nur die Hammel führten das große Wort, im Vertrauen, daß die Schafe ihnen blindlings folgen.-
Linie schöner Locken eingeschlossen war, au sehen. Ihr helles Lächeln zeigte ihre unverfälschte Freude über den Empfang.
Tanja war beruhigt. Es war so leicht zu beruhigen, das arme Kind. Trauer steht der hoffnungsvollen Jugend nicht an.
Wo ist Dein Vater?" fragte Sina. Doch wohl zu Hause?" " Ja, Papa ist bei Krivoluzky. Wir flüchteten uns hierher, um sie durch unser Geschwätz nicht zu stören," fagte Tanja. Jezt sind wir in solcher Anzahl, daß wir ohne Gefahr eindringen können." George stellt ihr Andrej
vor.
Dies ist mein Freund, Tatjana Grigoriewna. Seien Sie ihm gut."
" Ich will's versuchen, antwortete das junge Mädchen, ihm die Hand mit einer Bewegung entgegenhaltend, welche ihm durch ihr natürliches Gemüth auffiel.
Sie fanden, daß Repin und Krivoluzky von einer Rauchwolte eingehüllt, fich in das Studienzimmer geflüchtet hatten.
Andrej wurde der Form wegen unter dem Namen Petrow vorgestellt, obgleich Repin natürlich wußte, wer er war, ebenso gut wie Krivoluzky. welcher absichtlich Repin besucht hatte, um mit ihm zusammenzutreffen.
Dieser Tage traf nun ein Brief vom Vater des jungen Soldaten an einen der hiesigen Freunde und Arbeitskollegen feines Sohnes ein, in welchem der tiefgebeugte Mann den Tod seines Lieblings mittheilte, und wie aus dem uns vorliegenden Briefe hervorgeht, unter Thränen des Schmerzes die näheren Umstände des Vorganges niederschrieb.
schrieben:
Dor
Wenn man in Deutschland von Zeit zu Zeit das Projekt des Branntweinmonopols auf's Tapet bringt, so ist immer der geradezu selbstverständliche Zweck desselben, neue finanzielle Mittel für den Militarismus aufzubringen. Anders in der Schweiz . Hier wurde das Alkoholmonopol eingeführt zunächst aus moralischbygienischen Gründen, um der Branntweinpeft entgegenzutreten, und erst in zweiter Linie aus fiskalischen Gründen. Inwieweit der erstere Zweck während der fünfjährigen Monopolperiode er reicht wurde, darüber giebt der Direktor der eidgenössischen Alkohol" Im vergangenen Herbste bei Einziehung der Refruten verwaltung, Herr Milliet, in einem bezüglichen, von ihm in hatte ein in der Müller'schen Waagfabrik dahier allgemein be- der Zeitschrift für schweizerische Statistit" veröffentlichten Aufliebter junger Mann, Thomas Gebrant aus Divingen in faze Auskunft. Danach betrug der Branntweintonsfum per Ropf Hohenzollern , das zweifelhafte Glück, der 1. Komp. des der Bevölkerung 1882: 9,40 Liter, 1885: 10,26 Liter; diese 8. bayrischen Infant.- Regt., Ferientolonie Mez, zugetheilt zu Bahlen betreffen die Zeit ber Monopoleinführung. werden. Nach derselben betrug der Branntweinfonsum 1830: 6,27 und 1891: 6,32 Liter per Kopf. Herr Milliet schätzt die effettive Reduktion des Branntweingenusses auf 25 pet., dagegen ist der Bier fonfum von 86 Litern im Jahre 1885 ges stiegen auf 45 Liter 1890 und hat sich demnach um 25 pct. permehrt. Der erstere Zwed wäre also bereits zum Theil erreicht. Was die fiskalische Seite des schweizerischen Alkoholmonopols Am 23. Dezember, so entnehmen wir dem Schreiben, betrifft, so tommen hierbei nur die Kantone in Betracht, da entlub sich bei der durch einen Unteroffizier den Refruten ge- der Bund vom Monopol- Ertrage nichts erhält. Die alljährlichen gebenen Gewehrinstruktion das mit einer Platzpatrone ge- Ueberschüsse bewegen sich um 6 Millionen Franken, von welcher ladene(!!) Gewehr des Instrukteurs, traf den Refruten Gebrant Summe die Kantone den zehnten Theil zur direkten und indirekten in den Rücken, bemfelben eine thalergroße Wunde schlagend. Bekämpfung der Trunksucht zu verwenden haben. Wie diese Unter obligaten Drohungen verbot der unter- 600 000 Franken von den Kantonen angewendet werden, zeigen offizier dem Mann, hiervon etwaige Meldung die bezüglichen Kantonsberichte. Danach verwendete per zu machen, und theils aus Furcht, theils aus Kanton Bern 1891 für Armenerziehung 26 000 Franken, für Gutmüthigkeit, um dem maderen, Stellver Arbeits und Trinkerbeilanftalten 26 000 Franten; für treter Gottes" teine Unannehmlichkeiten Voltsernährung 10 000 Franken; 44000 Franken wurden in zu bereiten, fügte fich Retrut Gebrant den einen Spezialfonds zur Bekämpfung der Trunksucht gelegt. Der Anordnungen seines Rorporals. Gin Individuum Kanton Zürich führte in Rücksicht auf seinen Antheil an den von Lazarethgehilfen ließ fich herbei, heimlich Verbandszeug zu Alkoholerträgen 1890 die unentgeltliche Beerdigung liefern, ohne die Gefahr zu beachten und hiervon Anzeige zu machen. ein, an deren Kosten er den Gemeinden ca. 100 000 Franks allAm Sylvesterabend jagte nun das Scheusal jährlich Zuschüsse leiftet; die übrige verfügbare Summe wird von einem Refrutenbriller feine Korporal- verschiedenen wohlthätigen und gemeinnüßigen Instituten und schaft an die Mosel , wo das Gis aufgebadt einem Reservefonds für Bekämpfung des Alkoholismus zu und die Drillichjacken gewaschen werden gewiesen. Der Konton St. Gallen gab 10 000 Frants dem mußten!! Sierbei ertältete sich der verwundete Gebrant, zog Silfsionds für arme Jrre, 15 000 Frants der Besserungsanstalt fich den Wundstarrkrampf zu, dem der Arme unter schreck- für jugendliche Verbrecher, 5000 Franks für beffere Ernährung lichen Schmerzen am 12. Januar erlag. Der unglüdliche armer Schulkinder, 8000 Frants für Verforgungen in Trinker Bater wurde vom Zustand feines Sohnes benachrichtigt, eilte heilstätten und ebenso viel zur Errichtung oder zum schnell nach Metz und sah seinen Sohn zwei Tage mit dem Unterhalt von öffentlichen Lesesälen u. f. 10. Der Kanton
finden werden, sagte sein Wirth. Ein gutmüthiges Lächeln glitt über seine dicken Lippen, verschwand aber bald, seine groben, aber doch kräftigen Züge nahmen einen ernsten, gebankenvollen Ausdruck an.
Die Unterhaltung wurde allgemein.
Gefahren nicht achten?" fragte er, überrascht um sich blickend.
Sina saß an dem äußersten Ende des Kreises, welcher fich um Repin's Stuhl gebildet hatte, und seine Augen weilten auf ihr am längsten, als ob seine allgemeine Frage sich auf sie besonders bezöge.
Repin war zur Zeit Herzen's in der Schweiz gewesen und sprach von seinen Erfahrungen und den angenehmen" Es passirt zu oft, Grigory Alexandrowitsch. Man Eindrücken, die er empfangen hatte. gewöhnt sich unglüdlicherweise an alles," sagte sie, wobei Welch' peinlicher Kontrast es für Sie fein muß," für einen Augenblic ein Schatten ihr Gesicht überzog, denn sagte er zu Andrej. nachdem Sie so lange an vollständige fie erinnerte fich, daß nur durch eine unverzeihliche SorgFreiheit gewöhnt waren, in dieses unglückliche Land sich losigkeit die Tragödie zu Dubrownid, in welche Boris verversetzt zu sehen, wo Sie nicht ein freies Wort äußern wickelt wurde, herbeigeführt worden war. Die Wolke verzog fönnen, ohne von einem Gendarmen am Kragen gepackt zu sich ebenso schnell, wie sie entstanden, und ihr graues Auge werden." blickte ebenso fest und klar wie vorher.
" Der Kontrast ist allerdings groß," erwiderte Andrej. So weit es mich aber anbetrifft, finde ich ihn nicht so peinlich; sicherlich fühle ich mich hier wohler, als dort." Repin schüttelte ungläubig sein großes Haupt. Der Anblick dieses Mannes in der Blüthe ber Jugend, der durch Europa nach dieser schrecklichen Stadt kam, wo es von Spionen und Polizisten wimmelte, um einem Phantome nach jagend einem gewissen Tode entgegenzugehen, erfüllten sein Herz mit Mitleid. Er betrachtete ihn und seine beiden Freunde, und schüttelte wiederum sein Haupt.
Nein, sagen Sie dies nicht!" fuhr er fort.
Obgleich das Bewußtsein ihres frischen und unersetlichen Verlustes sie nicht für einen Moment verließ, fonnte man nicht annehmen, daß ihre äußere Ruhe nur eine durch Willenskraft ihrem Gesichte aufgelegte Maske sei. Jeder Ton ihrer Stimme und jede Linie dieses schönen, blonden Kopfes athmeten eine solche Offenheit, daß selbst ihre Selbstbeherrschung natürlich und nicht affektirt sein konnte.
Auch dies war das Ergebniß langjähriger Schulung. In der Welt, in welcher Sina sich bewegte, würde das Herz eines jeden Dritten durch ähnliche Unglücksfälle zerreißen. Das Leben würde unmöglich werden und ihr Wert, welches
Der alte Advokat bewillkommnete Andrej sehr herzlich. Immer in Furcht schweben, am Tage teinen ruhigen nicht einen Augenblick Erschlaffung gestattet, würde stillUnter den älteren Flüchtlingen befanden sich auch einige und sicheren Augenblick zu haben, Nachts durch das leiseste stehen, wenn sie ihre Nerven nicht in guter Ordnung halten Jugendgefährten von ihm und er wollte gerne wissen, wie Geräusch erschreckt zu werden, mit dem Gedanken, daß würde! es ihnen im Auslande gehe. der letzte Moment gekommen ist! Das muß schrecklich Sina war heute Abend nicht in gesprächiger Stimmung, Andrej konnte die Neugierde seines Wirthes befriedigen, sein!" aber sie nahm an der Unterhaltung in derselben einfachen da er sie entweder kannte, oder von ihren Freunden über sie Der gute Mann meinte es so ernst, und das schreckliche und natürlichen Weise theil, in welcher sie ihre täglichen gehört hatte. Die russischen Flüchtlinge bilden im Auslande Bild, welches er entworfen hatte, war so verzerrt, daß die Pflichten erfüllte. Sie unterstüßte Andrej, als er den Vereine Kolonie und die ältesten unter ihnen sind gewöhnlich jenigen, welche es am meisten betraf, in ein herzliches Ge- such machte, seinem Wirthe ein der Wirklichkeit mehr ents lächter ausbrachen. sprechendes Bild von dem Leben eines Jllegalen zu geben. Repin's Freunde waren unter diesen. Sie arbeiteten" Ich bitte um Verzeihung," sagte Andrej, sich recht Sie lachte, als Gregor beweisen wollte, daß in Rußland hart, jeder auf eigene Faust, durch politische Uneinigkeit fertigend, Ihre Schilderung ist aber doch gar zu über die Illegalen, zur Beit wenigstens, die einzigen seien, welche fich des vollen Schutzes der Geseße erfreuen. meistens von einander getrennt. Einige waren wohl auf, trieben." andere nicht. Das war alles, was man über ihr einförmiges Repin war nicht im geringsten beleidigt. Das schallende Nehmen Sie sich selbst zum Beispiel," fagte er zu Leben sagen konnte. Gelächter wirkte überzeugender, als irgend welche Beweise. Repin, find Sie sicher, daß die Polizei nicht diese Nacht Wollen Sie damit sagen, daß Sie die drobenden noch in Ihr Haus bricht? Sie entlassen einen Schreiber
bekannt.
.Ich glaube taum, daß sie das Leben hier monoton