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verletzt. Da der Autobus nicht so schnell wieber vom Vcchn körper entfernt werden konnte, so trat auf der Eisenbahn eine einstündige Betriebsstörung ein. Die gestrige Parade stand im Zeichen einer mörderischen Hitze. Zahlreiche Kinder und auch Erwachsene erlitten Ohnmachtsanfälle. Viele Berliner   Bürger klagten wieder über die schädigenden Wirkungen der Absperrungen. Der alltägliche Kinberleichenfund. Auch heute wird uns wieder über die Auffindung einer Kinderleiche berichtet. Auf dem so- genannten Stielerlande in der Grünthaler Straße 20 wurde die bereits vollständig in Verwesung übergegangene Leiche eines neu- geborenen Kindes aufgefunden. Infolge des vorgeschrittenen Ver- wesungsprozesses ist es nicht mehr möglich, über die Todesursache des Kindes etwas Positives festzustellen. Die Tat einer Geistesgestörten. Gestern früh gegen sechs Uhr wurden die verwitwete Milch- Händlerin Auguste Schulz geborene Lenz und ihre vier und zwei Jahre alten Söhne Herbert und Kurt in ihrer im ersten Geschoß des Vorderhauses Seestraße 31 gelegenen Wohnungsküche tot auf- gefunden. Als Todesursache wurde Gasvergiftung festgestellt. Die Tat ist von der Frau Schulz in geistiger Umnachtung ausgeführt worden; Hausbewohner bestätigen, daß sie seit dem Tode ihres Mannes im vergangenen Jahre ein niedergedrücktes Wesen zeigte. Zu einem Besuche seiner Arbcitcrkolonie in Hoffnnngsthal hatte der Pastor v. Bodelschwingh gestern die Mitglieder der städtischen Behörden eingeladen. Herrn Bodelschlvingh ist es darum zu tun, aus dem Berliner   Stadtsäckel mehr Geld für seine Kolonien Lobetal und Gnadental   herauszuschlagen; er glaubt dieses Ziel besser zu erreichen, wenn er die städtischen Behörden zu sich einlädt. Unseren Lesern brauchen wir nicht besonders zu sagen, waS wir von solchen vorher angesagten Besuchen halten. Aus der städtische» BeleuchtuiigSdePutatio». In der gestrigen Sitzung der Deputation der städtischen Gaswerke wurde beschlossen, folgende Straßenzüge mit öffentlicher Gasbeleuchtung zu versehen: die Osten der Straße zwischen Genter- und Müllerstraße, die Raumerstraße von der Dunckerstraße bis zur Prenzlauer Allee, die Carmen-Sylva- Straße von der Greifswalder Straße bis Straße 23a an der Prenzlauer Allee, ferner mehrere neue noch nicht benannte Straßen an der neuen Pumpstation des Radialshstems XI nahe Weißensee   sowie die Paul Heyse-Straße zwischen Thorner Straße und Straße 23 a. Weiter wurde beschlossen, die öffentliche Beleuchtung in der Prenzlauer Allee von der Danziger Straße bis zur Ringbahn zu verstärken und die von der Stargarder Straße zwischen Prenzlauer Allee bis zur Dunckerstraße zu verbessern. Aus den Schutzinseln an der Ecke der Müller- und Schulzen- darf er Straße sowie an der Ecke der Grenz- und Neuen Hochstraße sollen zwei neue Kandelaber aufgestellt werden. Einem Hilfskassierer des Deutschen Buchbinderverbandes sind am Sonnabend, den 30. Mai, abends zwischen 11 und 12 Uhr, im Bötzowausschank(Inhaber: Günther, Gr. Frankfurter Straße 33), im dritten, nach dem Garten belegenen Raums die Beitragsliste und Beitragsmarken im Werte von zirka 200 M. abhanden ge- kommen. Diese Gegenstände kann niemand verwenden. Es haftet aber der Hilfskassierer der Organisation für den Verlust. Im Falle das Paket aus Versehen von dem Tisch genommen wurde, wird gebeten, dasselbe dem Bureau: Engelufer 14/1S, Zimmer 39 und 40, einzuliefern. Die Ortsverwaltung. Radrennen in Spanda«._ Der Eröffnung am Sonntag war end- lich gutes Wetter und auch ein guter Besuch beschieden. Der ge- botene Sport war über die Maßen gut und brachte spannende Kämpfe. Die Hauptnummer des Programms bildete ein Stunde»rennen, aus dem Bruno Salzmann(Heidcl- berg) als Sieger hervorging. Sein bester Gegner, E. Bruni, kam später durch Sturz um alle Chancen. Vom Beginn des Rennens die Spitze haltend, legte Bruni ein scharfes Tempo vor, dem nur Salz- mann zu folgen vermochte, während Bedell gleich zu Beginn und Robl in der elften Runde von Beiden passiert wurde. Der Amerikaner Bedell spielte nur eine Statistenrolle und kam nie in Betracht. Auch Robl mußte sich ohne Gegenwehr schlagen lasten, so daß das Rennen nur zwischen Bruni und Salzmann lag. Letzterer war dem Italiener stets dicht auf den Fersen und lieferte ihm rundenlange Kämpfe; vorerst ohne Erfolg, denn Bruni wehrte sich tapfer. Endlich glückte in der 59. Runde ein erneuter Angriff, Bruni fällt von ferner Führung ab und büßt später auch noch gegen Robl seinen zweiten Platz ein. Im Begriff, das verlorene Terrain gut zu machen, kommt Bruni bei einem Pasfierversuch gegen Robl zu Fall, lehnt aber jede Hilfe der Samariter ab und besteigt von neuem sein Rad. Er fährt wieder so scharf, daß er kurz vor Schluß noch eine Runde gegen Robl aufholt. Salzmann und Bruni fahren eine Ehrenrunde unter lebhaftem Beifall. Die Fliegerrennen riefen starke Felder auf. doch konnten wegen des seeartigen JnnenraumeS ewige Rennen nicht stattfinden. Radrennen in Treptow  , 81. Mai. Ein volles HauS, das denkbar beste Wetter und interessante Renner, wenigstens die Hauptnummer, ein Drei stunde»-Prämienfahren für Flieger, ohne Motorführung. Achtundzwanzig Fahrer bestritten das lange Rennen. zum Glück erwies sich die Befürchtung, daß viele Stürze bei dem großen Felde vorkommen würden, als nicht zutreffend; wohl ging es nicht ohne diese ab, aber sie ereigneten sich erst zum Schluß, als schon die Hälfte der Fahrer aufgegeben hatten, und sie verliefen glimpflich. Das Publikum war rege bei der Sache, denn es wurde nicht müde, die Fahrer durch Zurufe anzufeuern. Um die Sache interessant zu gestalten, wurden nach Verlauf jeder halben Stunde Prämien im Werte von 25 bezw. 15 M. den jeweilig beiden ersten Fahrern zuerkannt. Die Schlußprämien beliefen sich auf 200. 100, 75. 50. 25 M. Das Endergebnis war: 1. W.Müller 107 Kilometer 120 Meter, 2. Rudel, 3. Süßmilch, 4. Mühlbach, 5. S. Möller. Prämien gewannen: Bogt, Hansen; Hansen, Rabe; Sterba, Rabe; Rabe, Rudel; Rudel, Mühlbach. Der Zeitrekord für drei Stunden beträgt 104 Kilometer 891 Meter. Zwei Dauerrcnnen mit Motorführung über je 30 Kilometer bildeten dm Anfang der sportlichen Darbietungen; sie verliefen ohne Unfall. 30 Kilometer-Rennen. 200, 150. 100 M. 1. Pawke in 28 Min. 11»/, Sek.; 2. Weber 8310 Meter; 3. Rottnick 6300 Meter; 4. Rabe 7790 Meter zurück. 30 Kilometer-Rennen. 300, 200, 100 M. 1. F r. H o f f- mann m 23 Min. 17»/, Sek.; 2. Schadebrodt 1450 Meter: 3. Puhl- mann. 2910 Meter zurück. Wege» einer Gasexplosion wurde am Sonntagnachmittag um 4(6 Uhr die Feuerwehr nach dem Walhalla  . Theater am Weinbergsweg 19 alarmiert. In der elektrischen Blockstation des Zcheaters waren durch die Gewalt der weithin hörbaren Explosion eiserne Abdcckungsplatten fortgeschleudert, Türme und Fenster total zertrümmert. Die Personen, die dort tätig waren, sind mit dem Schrecken davongekommen. Die Ursache der verheerenden Ex- plosion wird auf ein undichtes Rohr und Fahrlässigkeit zurück- geführt. Die Feuerwehr beseitigte weitere Gefahren. Gleichzeitig löschte der dienstfreie Feuerwehrmann T e r S einen kleineren Brand in der Bendlerstr. 26/26, den er beim Vorüber- gehen bemerkte. Der 17. Zug hatte in der Hollmannstr. 11 zu tun, wo auf dem Hofe ein Ballon mit Säure ausgelaufen war. Außerdem hatte die Feuerwehr in den letzten Stunden noch in der Urbanstr. 65, Carmen Sylvastr. 160, Görlitzcr Straße 75, auf dem Moabiter Güterbahnhof, in der Falckensteinstr. 24, Adolfstr. 24, Nikolaikirchplatz 6, Kl. Hamburger Straße 3, Cuvrystr. 34, Lands- bcrger Straße 35 und an anderen Stellen zu tun. Brandstiftungen und kein Ende! Am Sonntagnachmittag um 3 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Rosenthaler Straße 14 ge- rufen. Dort brannten in einer Wohnung Betten, Wäsche. Kleider usw. Die Feuerwehr stellte fest, daß vorsätzliche Brandstiftung vpilsg.. Die Seiten ssxen sufgejchizMn«ai? suseinander- gerissen. Die weiteren Ermitlekungett ergaben datt», baß die Brandstiftung von Einbrechern verübt wurde, um einen Diebstahl �u verdecken. Von den Tätern fehlt jede Spur. Die Wohnungs- mhaber waren nicht zugegen. Eine zweite Brandstiftung beschäf- tigte die Feuerwehr in der Ackerstr. 38. Dort war der Dachstuhl des Hauses vorsätzlich in Brand gesteckt worden. Die Wehr hatte dort längere Zeit zu tun. um den Brand zu löschen. Orgelkonzert. Mittwoch, den 3. Juni, 7s4 bis 8i$ Uhr. veranstaltet der königliche Musikdirektor Bernhard Jrrgang in der St. Marienkirche das nächste Orgelkonzert, unter Mit- Wirkung von Fräulein Janka Major(Sopran), Herrn Erwin Zingel(Tenor) und Fräulein Elisabeth Lesfer(Violine), Fran- zösische Orgelkompositionen! Der Eintritt ist freit» Vorort- JVacbrichtcm Von einem Jugenbbildner soll man nicht gleich verlangen, daß er wie ein Heiliger lebe, und man braucht nicht verwundert den Kopf zu schütteln, wenn er mal dabei ertappt wird, daß auch er nur Menfch ist. Aber im allgemeinen wird doch erwartet, daß er jederzeit sich verpflichtet fühlen werde, auf seine Zöglinge möglichst auch durch sein Beifpiel zu wirken. In Reinickendorf   gibt es einen Lehrer, der nicht immer sich dieser Pflicht bewußt zu sein scheint. Er steht seit langem in dem Ruf, daß in manchen Punkten fein Beispiel ganz und gar nicht geeignet sei, auf die ihm an- vertrauten Schulkinder einen günstigen Einfluß auszuüben. Wir meinen den Lehrer E l s e l, der in Reinickendorf  -Ost seines Amtes waltet und dem Lehrerkollegium der Schule am HauSotter- platz angehört. lieber diesen Mann ist im Orte die Meinung verbreitet, daß er mitunter mehr trinke, als er vertragen könne. Nun ginge das, unseres Erachtens, keinen etwas an, wenn Herr Elsel nach solchen Leistungen sich schleunigst dem Urteil der Oeffent- lichkeit entzöge und die Folgen seines Durstes daheim im stillen Kämmerlein zu überwinden suchte. Man sagt aber, daß er ge- legentlich auf offener Straße im Zustande einer recht bedenklichen Angegriffenheit bemerkt worden sei und Aufsehen erregt habe. Von den Vorkommnissen, die über ihn erzählt werden, wollen wir hier nur dasjenige mitteilen, das uns als das neueste bekannt ge- worden ist. In der Nähe des Bahnhofes Schönholz-Reinickendorf hat Herr Elsel kürzlich einen Auftritt gehabt, der viel besprochen wird. Während er durch die Provinzstraße, die eine der be- lebtesten in Reinickendorf  -Ost ist, vorwärts strebte, fiel einigen Passanten seine angeregte Stimmung auf, so daß sie stehen blieben und ihm nachschauten. Da er erkannt wurde, so fehlte es nicht an mißbilligenden Bemerkungen über die Lebensgewohnheiten dieses Jugendbildncrs. Die Szene war um so peinlicher, da sie auch von Schulkindern mitangesehen wurde. Bald fand sich dann ein Polizeisergeant ein, wie immer, wenn irgendwo ein paar Menschen beieinandcrstehen. Er hielt eS für nötig, ein­zuschreiten, doch wurde nicht ganz klar, gegen w e n er einschreiten wollte. Herr Elsel räsonierte:Was erlauben Sie sich, ich bin Lehrer!" Jetzt wußte der Beamte, wen er vor sich hatte, und stand ihm bei. Dieser Auftritt wird, wie gesagt, in Reinickendorf   viel be- sprachen, besonders unter den Eltern, die ihre Kinder in die Schule am HauSotterplatz schicken, und leider auch unter den Schulkindern selber. Eltern haben uns erklärt, daß sie von einer Anzeige bei der dem Herrn Elsel vorgesetzten Behörde sich keinen Erfolg versprechen, nur von einer Veröffentlichung durch denVorwärts" sei zu erwarten, daß eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse ver- hütet werde. Herr Elsel, der Jugendbildner, hat auch noch durch einiges andere schon recht unliebsam von sich reden gemacht. Er ist schnell bereit, aus geringem Anlaß zuzuhauen, und haut dann in der Regel nicht zu knapp. Dem Rektor der Schule am Hausotterplatz, Herrn Wille, ist das längst bekannt. Rektor Wille, der, nebenbei bemerkt, ein Duzbruder seines Lehrers Elsel und ein leibhaftiger Bruder des Bürgermeister Wille ist, hat oft genug von Eltern Beschwerden über Prügelleistungen des Herrn Elsel anhören müssen. Geklagt wird auch über den Umgangston, den der Herr Elsel gegenüber seinen Schulkindern für zulässig hält. Nun muß allerdings billiger Weise auch hier wieder zugegeben werden,'daß man von einem Jugendbildner nicht immer gleich das Höchste erwarten darf. Wie man nicht in jedem ein Muster willens- starker Enthaltsamkeit suchen soll, so soll man auch nicht jeden für ein Vorbild feinster Lebensart halten. Aber Herrn Elsels Manier, mit Kindern umzugchen, scheint denn doch ein bißchen zu u n g e- hobelt zu sein. Seine Mahnung:Tu's Maul aufl" ist am Ende nicht sehr geeignet, bildend zu wirken. Auch von seiner Drohung:Ich haue euch, daß ihr die Wände hoch geht!" ist wohl kaum ein veredelnder Einfluß auf die Kinder zu erwarten. UnZ ist mehrfach gesagt worden, Herr Elsel habe durch seine grob- schlächtige Redeweise wie durch seinen raschfertigen Prügeleifer sich bei Schulkindern wie bei Eltern gleichermaßen verhaßt gemacht. Eltern haben uns versichert, in Reinickendorf   würde man es g e radezu als eine Wohltat empfinden, wenn end» einmal die Erziehungsmethode dieses Mannes öffentlich erörtert würde; nur hiervon könne man sich eine durchgreifende Abhilfe versprechen. Die Lehrer der Volksschulen dürfen sich nicht wundern, daß sie von den Eltern der Schulkinder mit so strengem Maß gemessen werden» Die meisten Eltern haben eben eine starke Empfindung dafür, daß für die Erziehung der Schuljugend das Beispiel des Lehrers von großer und aus- schlaggebender Bedeutung ist. Dazu kommt aber wohl noch ein anderer Umstand. Manche Volksschullehrer lieben eS, sich keck zum Richter auch über die Eltern ihrer Zöglinge auf- zuwerfen. Das geschieht vor versammelter Klasse, und zwar tun das nicht nur ältere Lehrer, sondern auch ganz junge, die soeben erst, nach Absolvierung der Präparanbenanstalt und des Lehrer» seminarS, in das Leben hinausgetreten sind. In der Bevölkerung entsteht da nur zu leicht die Meinung, daß so ein Herr Lehrer, der alle Welt schulmeistert, selber etwas in jeder Hinsicht Apartes sei oder doch sein müßte. Schöneberg  . Die Schöneverger Stadtverordnetenversammlung wählte tn ihrer letzten Sitzung als Delegierte zu dem in München   statt- findenden deutschen   Städtetage die Stadtverordneten Heyne (Unabh. Vereinig.), Bandmann(lib. Vereinig.),, Starke (lib. Frakt.) und Wollermann(Soz.). Angenommen wurde sodann ein Antrag, worin der Magistrat ersucht wird, bevor er die Genehmigung zu einem Fluchtlinien» und Bebauungsshstem des West- und Südgeländes erteilt, der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage zu unterbreiten, nach welcher pro Quadratrute Bauland ein einmaliger Beitrag gemäß 8 9 des Kommunalabgabengesetzes zu den großen Unkosten der projektierten Untergrundbahn erhoben wird. Die Antragsteller wiesen in der Begründung darauf hin, daß Schöneberg   nunmehr daran denken müsse, auf eigene Kosten eine Untergrundbahn zu er- richten. Die Grundstücksbesitzer seien es, die davon den größten materiellen Vorteil hätten. Es lasse sich demnach rechtfertigen, diese auch zu den Kosten der Untergrundbahn heranzuziehen. Gegen den Antrag wandte sich nur der Stadtverordnete Bandmann, ittdM xr dgpSüf hjMieS. daß durch AMghmx des AlltkSgkL dM: Vaugetverbe Mkergraben und kein Mensch mehr hauen wird. Man solle doch den Bauunternehmern nicht das Leben so schwer machen. Ein Antrag, worin der Magistrat aufgefordert werden sollte, an geeigneter Stelle die Einführung eines Jugendgerichts für Vchöneberg zu beantragen, fand mit einer Erklärung der Magistratsvertreter seine Erledigung, nach welcher bereits am 1. Juni ein derartiges Gericht in Schöneberg   in Wirksamkeit tritt. In nichtöffentlicher Sitzung wurde sodann der Vertrag mit dem Elektrizitätswerk«Südwest" genehmigt. Tegel  . Beim Baden ertrunken ist gestern nachmittag Vi* Uhr der zu Drehnow i. Schl. gebürtige Arbeiter Paul Dirlack. D. ging von seiner in der Veitstr. 25 belegenen Wohnung in dem Fließ zwischen Waidmannslust   und Tegel baden und ertrank. Ob der Ertrunkene im Wasser von einem Schlaganfall betroffen wurde oder des Schwimmens nicht kundig war, ist nicht bekannt. Bernau  . Die lebte Stadtverordnetenversammlung genehmigte eine Bau, gebührengrimung. wonach pro Quadratmeter bebauter Fläche 2 Pf. erhoben werden sollen. Für Wirtschaftsgebäude, wie Scheunen, Stallungen, Schuppen usw.. sind jedoch nur 5 bis 50 Proz. obiger Sätze zu erheben. Jedoch soll der Mindestbetrag nicht weniger als 3 M. betragen. Die Magistratsvorlage betreffend das Projelt eines Schul- Hausanbaues zu 6 Klassen wurde von der Versammlung ge- nehm igt. Demnach haben sich endlich einmal die Bürgerlichen dazu bequemt, einem Antrage unserer Genossen, überfüllte Schul. klaffen zu entlasten, zu entsprechen. Bis zur Fertigstellung und Benutzung der neuen Klassen wurde beschlossen, das alte lateinische Schulhaus zu renovieren und in Benutzung zu nehmen. Spandau  . Stützen de? RelchsverbandeS. Die beiden in der hiesigen Ge- Wehrfabrik wegen großer Unterschlagungen abgefaßten Betriebs. schreiber Müller und P o l r a tz k i, von denen der erstere seinem Leben durch Ertränken bereits ein Ende gemacht hat, gehörten auch, wie ein großer Teil der Schreiber der Staatswerkstätten, dem Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie sowie auch dem konservativenNeuen Wahlverein" als Mitglieder an. Müller war außerdem Vorsitzender des Vereins ehemaliger Jäger und Schützen, Polratzki Schriftführer beim Deutschen   Militärverein. Also echte Staatsstützen. Polratzki, der in der Gewehrfabrik auch der vomNeuen Wahlverein" begünstigten sogenannten Schnüsfel- kommission angehört, war derjenige, der bei der letzten Reichs- tagSwahl, als der Genosse Litfin in einer Versammlung bei Sawade, die vomNeuen Wahlvcrein" veranstaltet war, dam Abg. Pauli- Potsdam entgegentreten wollte, aber durch das Dazwischenbrüllen der patentierten Staatsstützen behindert wurde, dem Genossen Litfin zurief:RauS mit dem Staatsverbrecher I" Und dabei hatte dieser Mensch zu jener Zeit den Staat bereits um Tausende be- trogen. Gegen Müller schwebte bereits im Sommer 1904 ein Ver- fahren wegen Beiseiteschaffung von Gewehrteilen. Die Sache ge- langte auch zur Anzeige und es fanden richterliche Vernehmungen statt. Dann aber hörte man nichts mehr von der Sache. Es schien, als wenn man von einer weiteren Verfolgung absah, obwohl der oder die vernommenen Zeugen zweifellos gravierend gegen Müller ausgesagt hatten. Eigentümlich war eS auch, mit welcher Schnellig- keit Müller UntcrstützungSgesuche von seinen Freunden durchzu- setzen wußte, während er Gesuche von ihm mißliebigen Personen. oder gar solchen, die bei ihm im Geruch standen, Sozialdemokrat zu sein, auf die lange Bank zu schieben wußte. Einer dieser speziellen Freunde war auch ein gewisser Runge. Dieser wurde unlängst dabei abgefaßt, als er ein fertiges Gewehr durch den um das Fabrikgebäude befindlichen Zaun einer anderen Person gab. Von dieser Sache, obgleich sie authentisch ist, hat man in der Oeffentlichkeit auch noch nichts gehört. In solcher Weise wird also in Patriotismus gemacht. Solche Leute wie Müller gewinnen in den Staatswerkstätten solchen Einfluß, daß durch sie ehrliche Arbeiter, die nur keinen krummen Rücken machen und ehrlich für ihre Ueberzcugung eintreten, auf die Straße gesetzt werden. Nun. auch diese Säulen sind geborsten. Der Reichsverbazid hat Wei duftige Blumen verloren. Er ist ihrer wert, i, ,, Vermitcktes. Beim Blumensuchen abgestürzt. Nach einer Meldung'aus Innsbruck   stürzte vorgestern die 21 jährige Tochter des Magistrats- rate? Widmann in Hall beim Blumensuchen auf der Hohen Wand etwa hundert Meter tief ab und war sofort tot. Ihre Leiche wurde geborgen. Die zwei Begleiterinnen der Verunglückten hatten sich verstiegen und mußten durch eine Rettungsexpcdition herab, geholt werden. Schiffszusammenstoß im Nebel. Aus Dover   wird telegraphiert: Der in Bilbao   beheimatete DampferBermeo  ", von Rotterdam  nach Barry unterwegs, und der englische   DampferOueenswood", der sich auf der Fahrt nach Hamburg   befand, sind hier eingelaufen. nachdem sie gestern abend ungefähr vier Meilen von Dover   ent- fernt, im Nebel zusammengestoßen waren. Beide Fahrzeuge sind schwer beschädigt. Ferner stieß der englische DampferLoanda" mit einem unbekannten spanischen   Schiff in der Höhe von Goo- doins zusammen. DieLoanda" lief sofort an den Strand, da der spanische Dampfer sie im Rumpf beschädigt hatte. Die Besatzung wurde gelandet. Erdbeben in Südrußland. In Jalta   wurden nach dortiger Meldung in der Nacht zum Sonntag vier starke Erdstöße verspürt. Der erste Stoß war der stärkste und von lautem Rollen begleitet. Die Bewohner verließen, von einer Panik erfaßt, die Hauser und brachten die Nacht auf den Straßen am Meeresufer zu. Das Erdbeben war im südwestlichen Teil Jaltas am heftigsten. In vielen Häusern ist der Deckenputz eingestürzt und sind die Hängelampen herabgefallen. Das Telephon von Jalta   und Umgegend funktio- niert nicht. v-Zng Brüssel-Köl« entgleist. Aus Lüttich   wird unter dem gestrigen Tage berichtet: Heute früh 8 Uhr ereignete sich an der Gabelung der Linien nach BervierS und Herve ein Eisenbahnunfall. Der vorletzte Wagen deS Expreßzuges, der in Brüssel   um 6 Uhr 13 Minuten abgeht und in HerbeSthal um 8 Uhr 59 Minuten ein- trifft, entgleiste und zerstörte ein SignalhäuSchen vollständig. Füns Reisende wurden verletzt, davon zwei schwer. Unter den Verletzten befinden sich eine deutsche Dame und ein junger Deutscher. Unfall auf der Drahtseilbahn. Hierüber wird aus Nancy   be­richtet: Ein Wagen der Drahtseilbahn mit sieben Insassen, der von dem Luftkurort Saint Antoine herabkam, stieß, da das Räder- werk schlecht funktionierte, auf den borhergehenden Wagen auf. Zwei Personen wurden getötet, unter ihnen eine Nonne, sieben schwer verwundet. Ueber eine» weitere« folgenschwere» Bahnunfall wird aus Mai- land gemeldet: Erstem stürzte ein Wagen der Provinzbahn Lodi-Treviglio bei Monastero von dem Bahndamm in das bedeutend tiefer liegende Gelände hinab. Der Heizer des Zuges wurde getötet, 25 Personen wurden verletzt, unter ihnev acht schwer._ Wetterprognose für Dienstag, den S. Juni 1968. Etwas tühler, zunächst vielfach wolkig mit Gewitterneigung und mäßigen nordlvestlichen Winden: später wieder Heller. Berliner   Wetterbureau.