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Beljltttlnf: Nachmittags« vhr fl. SvteidMg nicht Vor 6 Nhr, t. Abteilung nicht vor 6'/, Uhr). Zeuthen  : Bormittags 11 Uhr. Z-fien: Der Wahlbeginn ist auf IS Uhr mittags festgesetzt. In den ländlichen Wahlbezirken des Kreises Teltow   ist der Beginn der Wahlzeit auf 11 Uhr vormittags und in den ländlichen Bezirken des KreiseS B e e S k o w auf IS'/g Uhr mittags festgesetzt. In den Orten, wo TermwSwahle» stattfinden, haben sich die Wähler zu der für ihren Ort festgesetzten Wahlzeit pünktlich im Wahllokal einzufinden. Sollte jedoch ein Wähler etwas später erscheinen, so kann er. wenn der Wahlakt seiner Abteilung noch nicht beendet sein sollte, nach Meldung beim Wahl- Vorsteher noch an der Wahl teilnehmen. Verlasse sich aber niemand darauf, sondern mache es sich ein jeder zur Pflicht, pünttlich im Wahllokal anwesend zu sein. Ferner ist eS notwendig, solang« im WahNokal zu bleiben, bis der Wahlakt der betreffenden Abteilung, in welcher man zu wählen hat, beendet ist, da sich eventuell er- gebende Stichwahlen sofort vorgenommen werden. Ober- und Nieder-Barnim  . Nachstehend bringen wir zugleich die Wahlzeit der Orte des obenstehenden Wahlkreises, soweit dieselbe uns bekannt ist. a. Fristwahlen. Friedrichsfelde  : 1. Abteilung nachmittags von 12 Uhr. 2. Ab- teilung von S'/a-t Uhr und die 2. Abteilung von 4Va-8 Uhr abends. Lichtenberg  : 2. Abteilung von 1012 Uhr vormittags. 1. Ab- teilung von 1-2 Uhr nachmittag» und S. Abteilung von S-7 Uhr nachmittags. KarlShorfi: 2. Abteilung von 2'/z-4 Uhr nachmittags, die 3. Abteilung von l'/a-8 Uhr abends. Rummelsburg  : 1. Abteilung mittags 12 Uhr. 2. Abteilung nachmittags Va8- Uhr» 2. Abteilung' 8 Uhr. Reinickeudorf: 3. Abteilung von mittags 12 bis nachmittags 3 Uhr. 2. Abteilung von 2-4 Uhr. 1. Abteilung von 4 ö Uhr nachmittags. Stralau: 1. Abteilung von 23 Uhr. 2. Abteilung von 3-4 Uhr. 3. Abteilung von'US-S Uhr abend». b. Terminswahle». Borsigwalde  : 8. Abteilung mittags 12 Uhr, die 2. Abteilung Abteilung 2 Uhr und die 1. Abteilung 3 Uhr nachmittags. Erkner  : 3. Abteilung mittags 12 Uhr, 2. Abteilung nachmittags 3 Uhr und die 1. Abteilung 4 Uhr. Glieuicke-Bergfelde: 3. Abteilung mittags 1 Uhr/ Hcrmsdors; 3. Abteilung 12 Uhr mittags. 2. Abteilung 2 Uhr nachmittags. 1. Abteilung 3 Uhr nachmittags. Hohen-Neucndors und Stolpe a. d. Nordbahn: Beginn der Wahl mittags 12 Uhr. Tegel  : 3. Abteilung mittags 12 Uhr. 2. Abteilung nachmittags 4 Uhr und die 1. Abteilung um 6 Uhr. Waidmannslust  . 3. Abteilung mittags 12 Uhr. partei-Hngelcgenbeiten. Rixdorf. In Rixdorf finden nicht, wie auf den Plakaten an- gegeben, vier, sondern fünf Versammlungen zur Verbindung des Wahlresultats statt. Es fehlt aus den Plakaten das Lokal.Karls- garten", wo sich die Parteigenossen ebenfalls versammeln, um die Resultate entgegen zu nehmen. Alle Parteigenossen, welche sich im Besitz von Radern befinden. werden ersucht, sich am heutigen Tage ebenfalls zur Erledigung der Wahlarveiten zur Verfügung zu stellen. Das Wahllomitee. Schöneberg  . Die Bekanntgabe deS Resultats über die Wahl« Männerwahlen erfolgt heute abend 8 Uhr im Lokal von Graffer, Meiningcr Straße 3. Schmargendorf. Das Bureau des Wahlkomitees befindet sich im Wirtshaus", Warnemünder Straße. Hier wollen sich die Genossen, welche früh Zeit haben, einfinden behufs Erledigmig von Wahl- arbeiten. Abends wird in demselben Lokale das Wahlresultat be- kanntgegeben. Das Wahlkomitee. Friedenau  . Das WahlSureau unserer Partei befindet sich im .Rheinschloß". Die Genossen werden ersucht, sich heute vollzählig und so zeitig wie möglich dort einzufinden. Tue ,eder seme Pflicht I Der Vorstand. Lichtenberg  . Die Listen- und Blockführer sowie Urwahlbezirks- leiter treffen sich um Vj9 Uhr im Zentral- Wahlbureau bei E Pickenhagen. Scharnweberstr. 60. Telephon Aint VII 10203. Daselbst erfolgt die Ausgabe von sämtlichem Wahlniaterial. 1 Der Vorstand. Nieder-Schönhause«. Die Parteigenoffen werden ersucht, sich am heutigen Wahltage, von 2 Uhr an, zur Verfügung zu stellen. Der Wahlakt beginnt pünktlich und. hmt pünktlich auf. Unser Zentralwahlbureau befindet sich bei Nadseck. Kaiser- Wilhelm- Straße 10. > 9 i Reiilickeudorf-Ost. Die Genossen, die bei der Wahl helfen, treffen sich vormittags 9% Uhr bei Kirsch. Markstr.2/S. Wir erwarten, daß sich iiisbesoudere die Arbeitslosen und die selbständigen Genossen zahlreich zur Verfügung stellen. Alle nach Beginn der Wahl im Wahllokal Eintreffenden melden sich bei den im Wahllolal befind« lichen Wahlkomitees. Die Bekanntmachulig des Wahlresultats er- folgt nachmittags 5 Uhr bei Kirsch. Markstr. 2/3. Pankow. DaS Zentralwahlbureau für den Bezirk Pankow   be- findet sich bei Matthes. Mühlenstr. 33. Tel. Nr. 164. Sämtliche Wahlresultate sind dorthin zu berichten. Noch freie Wahlhelfer wollen sich dortselbst am Morgen zur Ver- fügung stellen._ Das Wahllomitee. Berlinev JNadmcbten* G» war wieder einmal nichts. Die Mitteilung eines hiesigen Mittagsblattes, nach der der Magistrat gewillt gewesen fem soll, in Zukunft fremde Potentaten nicht mehr am Brandenburger Tor  zu begrüßen, ist unrichtig. Wir haben gleich von vornherein nicht an die Meldung geglaubt... Die..Tägliche Rundschau" kann überhaupt mcht verstehen, wie- so jemand etwas Entwürdigendes in dieser EmpfangSart finden kann, sie schreibt: Was soll eigentlich die ewige Agitation gegen die Begrüßung von Gästen der Reichshauptstadt seitens der städtischen Behörden am Brandenburger Tor  ? Mit der Würde des Magistrats, des Oberbürgermeisters soll sich das nicht vertragen? Wir sind ganz im Gegenteil der Ansicht, daß sich die Herren, wie jeder Preuße, hoch geehrt fühlen können, wenn sie an so bevorzugter Stätte, an der Stätte der ehrwürdigsten Erinnerungen, wenn sie gewissermaßen am geschichtlichen Zentrum Berlins   bei bevor- zugten Gelegenheiten erscheinen und amtlich mitwirken dürfen. Daß der Triumphbogen dasTor" heißt, bedeutet doch nicht etwa. daß die Herren an die Weichbildgrenze bemüht werden! Was sollen die ewigen Bemühungen, das leidliche Verhältnis, das zwischen Stadt und Krone trotz der wahrhaftig nicht gigantischen Repräsentation der ersteren besteht, zu stören? Das Oberhos- marschallamt, wenn es wollte, könnte weiß Gott   eine ganz andere BtttrMng Berlins SW Brskldenburger Tor vcrsaMmelNj als r dessen Magistrake und Stadtverördnekes' ES wurde nicht viele Körbe bekommen, wenn es den Versuch machen wollte, an Stelle der Würdenträger des roten Hauses dort die wirkliche Berliner  Gefellschaft der verschiedenen Schichten antreten zu lassen! Und was isfis speziell mit der Würde des Berliner   Oberbürger- meisters? Der Berliner   Oberbürgermeister hat eine so große Stellung, wie es nur wenige im Reiche gibt. Wenn die Person- lichkeit der Stellung angemessen ist, kann in ganz Preußen kein Töpfchen kochen, ohne daß er bei der Zusammensetzung der Suppe mitgesprochen hat. Allerdings, Leute, für die Kürassierstiefel zu groß sind, können darin nicht gehen. Wer darin gehen kann, macht eine gute Figur, überall, auch am Brandenburger Tor  . In zwei Jahren etwa ist ja wohl wieder Oberbürgermeisterwahl. Vielleicht denkt man bis dahin in den Kreisen, die es angeht, darüber nach, ob es wirklich die Blüte aller Weisheit ist, für dieses an sich völlig unpolitische Amt vor allen Dingen einen aus- gesprochenen Parteimann zu erküren! Die Parteistellung des Kandidaten für den Berliner   Oberbürgermeisterposten fft an sich völlig gleichgültig. Aus den Mann an sich kommt es an! Welche Stellung würden ein Adickes, ein Becker, ja auch ein Micke als Berliner   Oberbürgermeister eingenommen, wie würden sie Berlin  genutzt, wie viele Aergerlichkeiten würden sie uns erspart haben? Uebrigens wollen wir Herrn Kirschners Eigenschaft als sehr fleißiger, eifriger Beamter, alsUtilite  " sozusagen, nicht ver- lennen!" Da haben wir'S. Die städtischen Behörden müssen eS obendrein noch als eine Ehre betrachten, am Brandenburger Tor   Statisten- rollen verrichten zu dürfen. Zum Spott gesellt sich noch der Hohn. Bei dieser Gelegenheit bekommt obendrein der Herr Oberbürger- meister noch eins ausgewischt, ganz unverdientermaßen, denn er gerade ist doch immer getreulich den Wünschen des Hofes als Be- grüßungsmensch nachgekommen, hat sogar stundenlang oft im schlechtesten Wetter geduloig auf die Ankunft der kaiserlichen Gäste gewzrtct, um seinen Speech herzusagen. DieTägliche Rundschau" schemt wenig Kenntnis zu haben von den Gepflogenheiten in anderen Ländern. Es ist gar nicht zu lange her, daß der Kaiser in England weilte und Gast der Londoner   Stadtverwaltung war. Dort empfing das Oberhaupt der Londoner City den Kaiser auf der Schwelle der stadtischen Empfangshalle, nicht aber auf der Straße, wie das in Berlin   Brauch ist. Im übrigen soll es uns ziemlich gleichgültig sein, in welcher Weise diese höfischen Empfänge vor sich gehen, wenn nur keine städtischen Mittel hierzu verwendet werden. Und in punkte Würde muß ja jeder wissen, was man ihm zumuten kann. Emil Gröpler. ES war bor�   zwei Jahren. Ich arbeitete mit Gröpler zu- sammen. Er hatte vieles erlebt und konnte manches von Interesse erzählen. Und er hatte so seine Art zu erzählen. Er erzählte von dem Ausgang der Gründerjahre und der darauf folgenden miserablen Zeit; von dem Aufschwung Mitte der achtziger Jahre und vom 89 er Maurerstreik. Und wieder kam die Krise, die Not und Elend über die Arbeiterklaffe brachte. Er erzählte von den Mißerfolgen und den immer neu einsetzenden Organisations- bestrebungen der Maurer; vom Sozialistengesetz, das unsagbares Unglück über eine Reihe seiner Bekannten und über andere gebracht. Und wieder sprach er von der rastlosen Arbeit der Berufs- und Gesinnungsgenossen; von dem Opfermut und der Initiative der Genossen; von den Bestrebungen in Sitzungen und Versammlungen unter Hingabe der Nachtschlafes den Organisationsgedanken zu fördern.Ihr Jungen, Ihr wißt ja gar nicht was es heißt schlechte Zeiten"; jetzt, nach zehnjähriger Prosperität im Berliner  Baugewerbe, wo die Organisation Sieg auf Sieg erfochten hat. Aber wartcfis nur ab, die Krise wird wiederkommen: bis jetzt war noch keine Macht imstande, die kapitalistischen   Wirtschaftsgesetze zu korrigieren." Und dann erzählte er leidenschaftlich von seinen Plänen, über das große Wasser zu schwimmen, sich im Lande deS schrankenlosen Kapitalismus   eine neue Heimat zu gründen, um im Alter vor Sorgen und vor dem Hunger geschützt zu sein.Ich mag nicht unnütz durch den Bauzaun schielen, wo doch junge und kräftigere Hände genug vorhanden und wo der Alte doch keine Aussicht auf Brot und Beschäftigung hat." Und was er schon alles gekauft hätte: Aexte und Sägen und andere landwirtschaftliche Gegenstände: Zelte und Kleidungsstücke auf Jahre hinaus und eine Doppelflinte. Ich schaute ihn ungläubig an. Er, der uns in der Mittag. stunde Vorträge hielt, der des Sonntags in die schwärzesten Winkel auf Agitation ging; er, der in der gewerblichen und sozialen Gesetzgebung Bescheid wußte wie selten einer, für den sollte nicht Platz hier sein? An einem Sonntagmorgen fuhr ich hinaus nach Friedrichs- berg, wollte sehen waS ich nicht glaubte. Und da sah ich alle die nach seiner Ansicht nötigen Werkzeuge und Gegenstände, zum Teil schon in große Kisten verpackt, das Mobilar schon bis auf das Allernotwendigste verkauft, also alle Vorkehrungen zur Ab- reise getroffen. Er erzählte von seinen Informationen auf dem Konsulat; von den deutschen   Ansiedelungen in Süd-Brasilien: von Blumenau   und Badenfurt, Hansa und Annaburg  ; von seinen Erwartungen und Hoffnungen und bielversprechenden Aussichten; er, der Achtundvierzigjährige mit graumeliertem Haar.Wenn der Herbst kommt, dann bin ich in Süd-Amerika  , in Santa Catharina." Ich suchte ihm seine Pläne auszureden: Wo andere leben und Brot finden, da wird er, der Intelligente, auch essen und übrigens: Für den deutschen   Arbeiter ist gesorgt bis ins hohe Alter hinein." Em Hohnlachen klang durch den von Möbeln entblößten Raum. WaS er hierauf sagte, will ich nicht wiedergeben. Er hatte recht gehabt. Die Krise ist gekommen; schnell und nachdrücklich. Und ich, der von ihm beneidete Jüngere,.schiele durch den Bauzaun" und kann Arbeit nicht finden. Emil Gröpler hat es wahr gemacht! Er ist hinübergegangen, den Weg, den Paul Grottkau  , Koschel und viele andere Bekannte und Unbekannte gingen. Wie sagt doch ein Volkslied: Schaut nur hin,Volksbeglücker".' Schaut nur hin, ihr Unterdrücker, Sehet nach dem fernen Westen hin Wo Deutschlands   beste Arbeitskräfte ziehen. Sie geh» dahin ..... Das Vaterland nicht Brot ihr gab Und finden in Amerika   ihr Grab, Gröpler war einer unserer Besten, Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverorbnetcnversamm- lung am Donnerstag, den 4. Juni, nachmittags S Uhr. Bericht- erstattung über die Borlage, betreffend die Anstellung eine? Direk- tors des städtischen Fach- und Fortbildungsschulwcsens, und über die Angelegeneit, betreffend Verbesserung der im Stadtverordneten  - sitzungssaale vorhandenen elektrischen Beleuchtungsanlage. Vor­lage, betreffend den Anschluß eines auf Pankower   Gebiet belegenen fiskalischen Grundstücks an die Berliner   städtischen Wasserwerke. Antrag von Mitgliedern der Versammlung, den Magistrat zu er- suchen, alsbald eine Vorlage einzubringen zwecks Verwendung der im Etat 49 für 1908 eingestellten Summe für die höhere Besoldung der städtischen Beamten und Lehrer. Vorlagen, betreffend den Empfang de?&. internationalen zahnärztlichen Kongresses im August 1909, die Vertretung der Stadtgemcinde Berlin   auf dem am 6. und 7. Juli d. I. in München   stattfindenden 2. Deutschen Städtetag, den Vorentwurf zum Neubau einer Gemeindedoppel. schule mit einer Rebierinspektion der städtischen Gaswerke und einer Steuerannahmestelle auf dem Grundstück an der Goßlerstraße Mg der Koch- und Waschküchenein- anlenhausc, die llebernahme der des Norddeutschen Lloyd   in Bremen  , ille für die 81. Gcmeindeschule. Alt- r von dex Stg.dtgeWindj: vertpsgS- lRudolfplatz), die Er richtung im Rudolf Vl Patenschaft eineS Dm die Bauabnahme' Moabit   23,>°- die E mäßig leistenden Vergütungen für dke in städtischen Anstalten beschäftigten Viktoriaschwestern, Austausch von Teilen des An- staltsgelandes in Lichtenberg   und Herzberge mit Ländereien deS Rittergutsbesitzers Roeder zu Lichtenberg. den Abschluß je eines Vertrages zwischen der Stadtgemeinde Berlin   und den Gemeinden Buch und Blankenfelde   über die Gasversorgung dieser Gemeinden durch die städtischen Gaswerke und die Einbeziehung der Bucher  und Blankenfelder   Gemarkung in das städtische Rohrnetz, die Einrichtung einer Schweinehaltung aus dem Rieselgute Gütergotz  , Einführung des Verhältniswahlverfahrcns für die Wahl der Beisitzer zum Gewerbegericht an Stelle des Mehrheitssystems, den Erwerb des am Nordausgange oer Straße 5A., Abt. XI., Ecke der Bornholmer Straße, belegenen Goldwasserschen Grundstücks zur Freilegung beider Straßen, und die Auflassung des Restbaulandes dieses Grundstückes, ein Abkommen über die Regulierung des Schleidenplatzes, die Erwerbung der Grunostücke Lüttichcc Straße 67/68, Pettenkoferstr. 20/24 und Zellestr, 12/13 zu Gc» meindeschulzwecken. 9 Rechnungen. Folgen der Hitze. Durch die glühende Hitze der letzten Tage sind bereits ganz erhebliche Schäden herbeigeführt worden. Menschen und Tiere haben unter der hohen Temperatur außerordentlich zu leiden. Die Hoffnung, daß die Wärme, die bereits im Schatten weit über 30 Grad Celsius beträgt, etwas zurückgehen werde, hat sich leider nicht erfüllt. Auf den Straßen kann man jetzt fort- während umgefallene Pferde beobachten. Hauptsächlich sind es wieder die Omnibuspferde, die unter der Gluthitze auszustehen haben. Eine ganze Anzahl von Tieren mutzten der Abdeckerei überwiesen werden. Aber auch viele Passanten sind bereits ein Opfer der Wärme geworden. In der Fricdrichstraße und Unter den Linden   brachen gestern mehr als zehn Personen zusammen. Traurige Folgen sollte für den 39jährigen Bureaugehilfen Alfted Krüger die große Hitze haben. Als K. gestern nachmittag die Bad­straße passierte, brach er, von einem Hitzschlage getroffen, zusammen, und wurde nach der Rettungswache gebracht. K., der in der Linien» straße 94 wohnt, wurde in das Lazaruskrankenhaus gebracht, wo er bedenklich daniederliegt. In den Fabrikbetrieben seufzen Ar. beiter und Arbeiterinnen unter der Einwirkung der Hitze. So mußten in einer Fabrik in der Huttenstraße gestern nicht weniger als neun Männer und Frauen nach der Unfallstatton gebracht werden. Ohnmachtsanfälle treten massenweise auf. In den Läden, in denen Lebensmittel verkauft werden, sowie in den Markthallen hat die hohe Temperatur erhebliche Schäden ver- ursacht. Viele Geschäftsinhaber wurden gezwungen, große Posten verdorbener Waren fortzuwerfen. Der Asphalt auf den Straßen wird unter der Einwirkung der Hitze an vielen Stellen brüchig. In den Badeanstalten herrscht gegenwärtig ein ganz gewaltiger Andrang. Auch dieFreibäder" am Wannsce und am Müggelsee sind täglich stark besucht. Ein Eiscnbahnunfall, der sich auf der Heegermühler Kleinbahn zugetragen hat, ist ebenfalls auf das Konto der starken Hitze zu setzen."Dicht an der Station Heegermühle waren die Gleise unter der Einwirkung der Wärme etwas hoch gebogen worden, und als der 1,30 Uhr nachmittags einlaufende Zug die Stelle passierte, kam es zu einer Entgleisung. Die Lokomotive und ein Personenwagen wurden aus den Schienen geworfen, Personen wurden bei dem Unfall glücklicherweise nicht verletzt, Eine» stürmischen Verlauf nahm eine zum Montagabend von demBegründer" des FreibadesWannsee, dem Ringkänchfer "rancbet, einberufene öffentliche Versammlung, die imKönigs- of", Bülowstraße, tagte. Der Einberufer schilderte die Eni- s'tehung des Freibades und erging sich dann m scharfen An» griffen gegendie früherenVorstandSmitglieder. von denen zwei, die Herren von Arnim und Meyer, vollständig selbständig über die Köpfe der Mitglieder hinweg ge- handelt hätten. Der Gedanke bei der Schaffung des BadeS sei seinerzeit gewesen,ftei", d. h. auch umsonst baden zu können. Als der Redner den benannnten Vorstandsmitgliedern geschäftliche Motive unterschob und ihnen vorwarf, daß sie bei den Be- Hörden geliebäugelt und aus demBollSbad" einSalon- bad" gemacht hätten, fand er lebhasten Beifall.   Die Diskusston gestaltete sich zu einem wüsten Durcheinander, als v o n A r n i m das Wort nahm und leugnete, daß er Provisionen erhalten habe. In zwei Fällen seien ihm, der acht Monate große Unkosten hatte, Gelder als Darlehen gegeben worden. Einmal 2000 und von einem anderenPächter" 200 Mark. DiePachtverträge" wurden dann bis Mitternacht besprochen und dann machten sich die früheren� Vorstandsmitglieder Arndt und v. Arnim gegenseitig schlecht. Die Versammlung protestierte schließlich gegen diese Pachtverträge und will die Hilfe der Gerichte anrufen, weil gegen das Vereinsgesetz ver- stoßen sei. Der Spezialmarkt für Ware» in Berli  « findet wegen der LandtagSwahlen am Mittwoch, den 3. Juni, nicht statt. Das Geld liegt auf der Straße. Am 17. Mai d. I. find an der Ostbahn zwischen Gusow   und Trebnitz zehn Teile zerrissener, echter. russischer Fünfundzwanzig- Rubelscheme gefunden worden. Zwei Teile gehören von diesen nur zusammen. Der Eigentümer der Scheine tonnte bisher nicht ermittelt werden. Die Kriminalpolizei und die Polizeireviere nehmen zu 3327, IV. 7. 08 schriftliche und mündliche Mitteilungen entgegen. El» tödlicher Automobilunfall hat sich in der vergangenen Nacht in der Potsdamer Straße   zugetragen. In der Nähe oer Potsdamer Brücke war der 43 Jahre alte Hausverwalter Grahl mit zwei Freunden über den Fahrdamm geschritten. Als von der Brücke ein Droschlenautomobil herangefahren kam, gerieten die drei Männer in große Gefahr. Während es den vegl-itcrn de« G. gelang, sich noch m Sicherheit zu bringen, wurde G. selbst bort dem Vorderteil des Kraftwagens erfaßt, zu Boden gerissen und ttbsrfahren. Dem Be­dauernswerten wurde da» Genick gebrochen, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Leiche ist polizeilich beschlagnahmt und nach dem Schauhaus gebracht worden. Eine Lenzincxplofion erfolgte gestern nachmittag in der Färberei und chemischen Waschanstalt von C. P o l l n o w in der Franlfurter Allee 63. Die entwickelten Stichflammen trafen den Arbeiter Johann Kämmerer aus Weißensee und verletzten den 45 jährigen Mann an den Armen und Leinen. Das Feuer wurde von oer Wehr gelöscht. Ein folgenschwerer Zusammenstoß eines EisenbahnzugeS mit einem Straßcnbahnzuge fand am gestrigen Dienstag, nachmittags gegen'/«2 Uhr in der Schöueberger Slraße statt. Zur genannten Zeit wurde ein Kohlenzug von den fiSlalischen Lagerplatzen Schöne­berger Straße 21a/22 nach dem Hafeuplatz hinübergedrückt. Vor­schriftsmäßig soll ein Bahnbeamter, bevor der Zug auf die Straße hinausgeschoben wird, die Gleise entlang schreiten, um die den Straßeuzug passierenden Fuhrwerke zu warnen. Die« war aber nicht geschehen. Der Beamte versuchte vielmehr. nach- dem bereits ein Wagen auf die Straße hinausgeschoben war, sich zlvischen diesem und der Durchfahrt hindurch zu drängen. In diesem Augenblick kam ein aus dem Motor- wagen Nr. 1844 und Anhängewagen Nr. 2601 bestehender Straßen- bahnzug der Linie b9 von der Schöncberger Brücke her heran. Der Fahrer erkannte, daß es ihm nichr mehr möglich sei, den Zug recht- zeitig zum Stehen zu bringen, und eine folgenschwere Katastrophe erschien fast unvermeidlich. Trotz dieser furchtbaren Situation be­hielt jedoch der Straßeiwahnbeamte die volle Geistesgegenwart. Er schaltete die Fahrlurbel aus die höchste Fahrgeschwindigleit ein, und mit einer Schnelligleit von 22 Kilometer schoß der Zug vor- wärts. Lediglich diesem Umstände ist es zu verdanken, daß nicht der Eisenbahnzug die beiden Straßenbahnwaggons in der Flanke erfaßte. Jedoch war es nicht zu ver- hindern, daß der Anhängewagen von dem Kohlenzuge ersaßt wurde. Der Hintere Teil der Seitenwand deS Straßenbahn­wagens wurde zertrümmert und die Hinterplattform abgerissen. Der Schaffner des Anhängewagens wurde aus den Straßendamm ge- schleudert und schwer verletzt. Er erlitt eine Gehirnerschütterung,