Einzelbild herunterladen
 

Nr. 129. 25. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 4. Juni 1908.

VI. Generalversammlung des Perbandes der Deutschen   der unterstüßungssäge bei längerer Mitgliedschaft wurde ein. Stomitees: 2 ölliges Verbot ber nicht durch ganz Buchdrucker.

Köln  , 2. Juni 1908. Am neunten, dem lehten Berhandlungstage, wird in der

Statutenberatung fortgefahren. Die Anträge über eine neue Gaueinteilung werden dem Vorstand überwiesen, der über die Neueinteilung in Gemeinschaft mit einer Gauvorstehertonferenz der nächsten General­bersammlung Vorschläge machen soll. Dem Vorstand wird das Recht eingeräumt, wo er es für angebracht hält, unvermutete Rassenrevisionen vorzunehmen. Da die nächste General­berjammlung wegen der bevorstehenden Tarifrevision schon im Jahre 1911 stattfindet, so wird davon Abstand genommen, jetzt schon zu beschließen, in welchen Zeitabständen die Generalversammlungen abgehalten werden sollen.

-

-

-

Agitation.

-

38 gegen 36 Stimmen angenommen. Die Staffelung Form erläutert selbiger die Forderungen des internationalen stimmig angenommen. Die Einführung der Reises außergewöhnliche Verhältnisse und Ereignisse unterstützung wurde mit 33 gegen 32 Stimmen abgelehnt, bedingten Nachtarbeit, achtstündiger Marimal­die Einführung einer Wöchenerinnenunterstützung im Prinzip an arbeitstag, freier Sonnabendnachmittag, Verbot genommen. Die Anträge auf Einführung der Invaliden-, Um- von Ueberzeitarbeit, Verbot von Sonntagsarbeit, zugsunterstübung und Sterbegeld wurden abgelehnt. Zur Beschränkung der täglichen Arbeitszeit für Frauen, Beratung der Unterstüßungssäße(§ 8 des Statuts) wurde eine die einem Hauswesen vorstehen, und Arbeiter und neungliedrige Kommission gewählt. Arbeiterinnen unter 16 Jahren auf fechs Stunden, Zu Beginn der Nachmittagssigung referierte Frl. Hanna- Berbot der Erwerbsarbeit für Kinder unter vier. Berlin   über den 4. Punkt der Tagesordnung: zehn Jahren, strenge Bestrafung aller Uebers tretungen von Arbeiterschutzbestimmungen. Der Kongreß fordert weiter eine wirksame Arbeitsaufsicht und Die Entwickelung der Organisation seit dem letzten Verbandstage, führte die Referentin aus, lasse deutlich erkennen, daß unsere daß die Arbeiter das Recht bekommen, selbst die Aufsichtsbeamten Organisation einen großen Schritt nach vorwärts gemacht hat. Die zu wählen. In Deutschland   werden viele Kinder aus Galizien   und Ungarn  Mitgliederzahl hat sich innerhalb dieser drei Jahre 1½fach ver­mehrt. Auf dieses Resultat tönne man stolz sein. Zu dieser Ent- in Jutespinnereien beschäftigt, die das vorgeschriebene Schuhalter wickelung haben nicht zuleßt die Beschlüsse des Verbandstages bei noch nicht erreicht haben und mit gefälschten Ausweisungspapieren Von den anderen Beschlüssen, die das Statut betreffen, sind getragen, die Einführung der Staffelbeiträge habe ihre Wirkung versehen sind. Die Berufs- und Gewerbezählung 1905 weise Photographische Aufnahmen solcher Kinder, die in den Leipziger als die wichtigsten zu erwähnen: Kollegen, die sich vom Beruf ab- nicht verfehlt. fehren und sich selbständig machen, müssen wieder sechs Bei- 115 000 Silfsarbeiter und Arbeiterinnen im graphischen Berufe Bolltämmereien, fowie in der Vechelder   Jutespinnerei beschäftigt träge in Kondition leisten, ehe sie wieder berechtigt sind, Arbeits- auf. Es fehlen, da diese Statistik veraltet ist, alle Anhaltspunkte sind und die dem Kongreß zur Ansicht vorliegen, erhärten diese lofenunterstützung zu beziehen; Mitglieder, die länger als ein Jahr, dafür, wie viel Kollegen und Kolleginnen für die Organisation Behauptung. noch zu gewinnen sind. Es gibt eine ganze Anzahl Orte mit über Bei der Diskussion über diese Forderungen kommen die in jedoch nicht länger als fünf Jahre beschäftigt waren und die enige 100 000 Einwohnern, in denen die Zahlstellen nur 50 bis 60 Mit vieler Hinsicht geradezu reaktionären Ansichten der englischen Gewerk­Verpflichtungen erfüllt haben, nach Leistung von 26 Wochenbei­Während die Vertreter aller trägen. Die Entschädigung aus der Verbandskaffe für die Mühe- glieder zählen. In Bayern   seien nur vier Zahlstellen vorhanden. Schaftler recht drastisch zum Ausdrud. waltung an die Gaue beträgt 5 Prozent, bisher 3 Prozent, der Am schlimmsten sieht es in Preußen und Schlesien   auz. In der anderen Nationen ihr Einverständnis mit diesen Forderungen er­Einnahme. Solche Verbandsmitglieder, die mindestens 75 Wochen Borbing Brandenburg sind nur fünf Zahlstellen vorhanden, darunter flärten, bezeichnete Ero B.( England) die Verfürzung der Arbeits­konditioniert und Beiträge geleistet haben, erhalten eine Reise- allein brei in Berlin  . Es sei also keinerlei Veranlassung gegeben, zeit für Frauen als ein schönes Jdeal, aber praktisch un­unterstübung von 1,50 M. pro Tag. Die Dauer der Unter- die Hände in den Schoß zu legen, schon in Rücksicht darauf, daß der durchführbar. Das schönste Ideal fei, wenn die Frauen über­ftüßung beträgt hier ebenfalls 280 Tage.  - Die Ortsunterstützung Schutzverband einen Machtfaktor bildet. 2000 Silfsarbeiterinnen haupt nicht erwerbstätig zu fein brauchten. Auch das voll­beträgt bei 75 Wochenbeiträgen pro Tag 1,50 M., bei 150 Beiträgen im Steindrudgewerbe wurden durch die Aussperrung 1906 ge- ständige Verbot der Kinderarbeit findet nicht den Beifall der 1,75 W.; bei 500 und 750 Beiträgen erhöht sich die Zahl der Wochen. troffen, obwohl sie keinerlei Forderungen gestellt haben. Dieses englischen Delegation, ein diesbezüglicher Antrag ist auch im Hause unterstübungen.§ 3 Absatz 3 wird dahin geändert, daß jedes Vorgehen des Schutzverbandes habe der Kollegenschaft die Augen der Lords verworfen und nur eine Erhöhung des Schuzalters auf arbeitslose Mitglied sich im Arbeitsnachweise seines Be- geöffnet, der Schutzverband frug nicht danach, ob die Kolleginnen 13 Jahre erzielt. Birtes eintragen zu lassen hat. Wer das nicht tut, hat weder An- organisiert waren oder nicht. Die Mitgliederzahl stieg von 8096 spruch auf Ortsunterstüßung noch auf Umzugskosten. Wer unter- auf 12 689. Die Aussperrung verursachte der Organisation mehr stützt wird, darf seinen Wohnort ohne Zustimmung des Gaubor- often, als sie in den letzten drei Jahren für Unterstüßungszwecke standes nicht wechseln. Wer dieser Bestimmung nicht nachkommt, auszugeben hatte. Während hierfür insgesamt nur 80 834 M. ber­hat keinen Anspruch auf Ortsunterstützung. Wer bei Annahme ausgabt wurden, verursachte die Aussperrung allein eine Ausgabe einer Kondition die vorgeschriebene Erkundigung bei den Verbands- bon 80 834 M. Dazu kamen noch 28 000 M. für Streifs. Es sei funktionären unterläßt, kann für die Dauer eines Vierteljahres aber ohne Zweifel, daß durch die Taktik des Schutzverbandes die Organisation Erfolge hatte, daß sie aber auch materiell start ge­Anspruch auf irgendwelche Unterstützung nicht erheben. der Schutzverband überall da zu finden ist, wo die Kollegenschaft wird von England gefordert und nach eingehender Begründung schädigt wurde. Die Vorgänge in München   haben bewiesen, daß Abschaffung des Prämiensystems Forderungen stellt. Die Rednerin weist darauf hin, daß durch die Tarifgemeinschaft der Buchdrucker auch das Hilfspersonal in das seitens der englischen Delegation eine diesbezügliche Resolution an Die Ausführungsbestimmungen genommen. Die dänischen Delegierten beantragen die Tarifverhältnis eingerüdt ſei. Abschaffung des Akkordsystems regeln das Verhältnis von Organisation zu Organisation, während die Lohnfrage den örtlichen Mitgliedschaften überlassen ist. Im Steinbrudergewerbe war dies noch nicht möglich. Es sind noch mehr zur Debatte zu stellen, da dieses eng mit dem Prämiensystem ver­als 150 Städte vorhanden, wo die Kollegenschaft unter den wachsen sei. Die Engländer erflären sich gegen die Behandlung schlechtesten Bedingungen entlohnt wird. Doch sind auch im Buch- dieser Frage und enthalten sich der Abstimmung. Alle übrigen drudgewerbe noch 56 Städte zu verzeichnen, wo die Silfsarbeiter Nationen sprechen und stimmen für Beseitigung der Attordarbeit. noch keinen Tarif haben. Es müssen Mittel und Wege geschaffen die Erhöhung ihrer Beiträge aufmerksam gemacht. In England Von England werden die kontinentalen Nationen eindringlich auf der Organisation Rechnung zu tragen, beantragte die Referentin habe man bereits 24 Millionen angesammelt. Durch die finanziellen werden, um diese Mißstände zu beseitigen. Um der Entwickelung die Schaffung von 10 Agitationsbezirken und Anstellung einiger be- Opfer der englischen Arbeiter feien deren wirtschaftliche Verhältnisse foldeter Agitationsleiter.( Beifall.) Diesen Ausführungen folgte derart, daß fie den Arbeitern auf dem Kontinent als Mufter dienen eine rege Diskussion, worauf folgende Resolution angenommen fönnen. Um die Agitation in Deutschland   wirksamer und vor allen Dingen planmäßiger zu gestalten, ist die Einteilung Deutschlands  in Agitationsgaue eine unbedingte Notwendigkeit. Eine planmäßige Agitation ist um so mehr erforderlich, als noch in verschiedenen Orten namentlich im Osten Deutschlands  und in ganz Rheinland- Westfalen   äußerst traurige Verhält nisse bestchen und wir durch den Schußverband im Steindrud­gewerbe ganz besonders verpflichtet sind, die Kollegenschaft ein­gehend über alle Verhältnisse aufzuklären.

Auch bei der Erstattung von Ilmzugsto sten ist vorherige Erkundigung einzuziehen. Die Säße dafür werden folgendermaßen festgesetzt: Auf die Entfernung von mindestens 15 Kilometern wer­ben gewährt bei 13 bis 200 Beiträgen 15 W., bei 201 bis 300 Bei­trägen 20 M., bei über 300 Beiträgen 25 M. Bei größeren Ent­fernungen tritt ein Zuschlag hinzu. Innerhalb eines Jahres wird diese Beihilfe nur einmal geleistet.- Die Anträge auf Einführung einer Witwen, und Waisenunterstüßung werden ab­gelehnt.

Die von mehreren Seiten vorgeschlagene

obligatorische Einführung des Korrespondent"

wird abgelehnt, weil sie 50 000 bis 60 000 2. Mehrkosten berur­fachen würde. Infolge der vermehrten Auflage ist eine Erhöhung der Inseratengebühren notwendig. Ihre Festsetzung wird dem Vorstand und der Redaktion überlaffen.

Die Wahl des Vorstandes ergibt die Bieberwahl der bisherigen Mitglieder. Für den neugeschaffenen Posten eines zweiten Vor­sitzenden wird der bisherige Gauvorsteher Graßmann Essen gewählt. Bei der Wahl des Redakteurs erhält erhäuser 105 bon 133 Stimmen.

Zum Tagungsort der nächsten Generalversammlung wird Hannover   gewählt.

Bei der Beratung der sonstigen Anträge wird bei der Erörterung eines besonderen Falles erklärt, daß bei Gewerbegerichts­und ähnlichen Wahlen den Mitgliedern nicht vorgeschrieben werden fann, wem sie ihre Stimme abzugeben haben, da man nicht das Wahlgeheimnis verletzen könne; kein Kollege darf aber als Kandidat für die christlichen Gewerkschaften tätig sein, die Liste der freien Das neue Gewerkschaften ist in jedem Falle zu unterstützen. Statut tritt am 1. Januar 1909 in Kraft. Bei der Be= sprechung darüber, in welcher Weise die Verbandsgelder anzulegen sind, entspann sich eine längere Debatte; gewünscht wird, dag bei Vergebung von Hypothetengeldern zuerst die Ar­beitergenossenschaften berücksichtigt werden.

-

-

wurde:

-

Eine gut organisierte und aufgeklärte Kollegenschaft ist auch aus dem Grunde von Wichtigkeit, weil nur eine solche imftande ist, auf vertraglichem Wege günstige Abmachungen einzugehen und die Innehaltung vertraglicher Abmachungen zu garantieren. Von dieser Erwägung ausgehend, beschließt der Verbands­tag, besoldete Agitationsleiter anzustellen, wobei in erster Linie Rheinland- Westfalen   sowie der Osten Deutschlands   zu berück­fichtigen ist.

Sollte sich in der Zeit bis zum nächsten Verbandstage die Notwendigkeit weiterer Anstellungen herausstellen, so hat der Verbandsborstand das Recht, solche Anstellungen vorzunehmen.

Siebenter Internationaler Textilarbeiter- Kongreß.

Eine

Seitens der österreichischen Delegation tritt Genosse Hanusch den Engländern in temperamentvoller Weise entgegen. Resolution wird angenommen welche besagt, daß die Arbeiter aller Länder sich zur Durchsetzung ihrer Forderungen auch der politischen Bewegung bedienen sollen und daß sie sich dabei der Partei an­zuschließen haben, welche allein auf dem Boden des Klaffentampfes steht.

Die

Die Frage des

Mehrstuhlsystems

wird von der französischen   Delegation angeschnitten und schließlich bem internationalen Komitee zur Regelung überwiesen. Die Resolution zum internationalen Streitfonds

wird von Rössel- Berlin   begründet. Es wird allen Nationen zur Pflicht gemacht, ihre Beiträge derart zu erhöhen, daß sie aus eigener Straft ihre Kämpfe für Verbesserung ihrer Lebenslage führen können. Die Bestimmungen des Streikreglements befagen, daß eine der Internationale angeschlossene Nation, die länger als vier Wochen im Stampfe ist, die Unterstüßung aus dem internatienalen Streiffonds anrufen kann. An Beiträgen zu diesem Fonds sollen die Organi­fationen pro Kopf und Jahr 10 Centimes zahlen.

Die Engländer nehmen auch hier wieder einen Sonderstand­punkt ein und wollen nur 2 Cent zahlen, dafür aber auf die Hilfe aus dem internationalen Streitfonds verzichten. Hanusch Desterreich tritt diesen Ansichten energisch entgegen. Andersen Dänemark   will gar feinen Streiffonds sondern Sammlungen von Fall zu Fall veranstaltet wissen, deshalb feien sie gegen das Streifreglement. Dem Streikreglement stimmen sieben Nationen zu. Die Engländer erklärten bei ihren Mandatgebern dahin wirken zu wollen, daß bis zum nächsten Kongreß die Beitrags­frage geregelt ist.

Die Beratungen haben ihr Ende erreicht. Döblin   weist in seinen Schlußausführungen darauf hin, daß die Delegierten sich mit dem Gefühle zusammengefunden hätten, es würde auf dieser Generalversammlung zu außerordentlich heftigen Meinungsver­schiedenheiten kommen. Es sei aber hocherfreulich, daß troß der persönlichen Gegensäße fachlich immer die Einheit hochgehalten wurde. Die Beratung habe eine Klärung über die Differenzen Bur Frage der Ein- und Auswanderung wünscht Renard gebracht, die Mehrheit hat die Tätigkeit des Vorstandes anerkannt. Die moderne Arbeiterbewegung werde oft falsch verstanden, man Bom 24. bis 30. Mai tagte im Wiener   Arbeiterheim, unter ab- Frankreich   eine größere Solidaritätsbekundung, damit die Arbeiter glaube durch radikales Auftreten alles erreichen zu können. Als die wechselnder Leitung der verschiedenen Nationen, der siebente inter  - eines fremdsprachlichen Landes nicht schutzlos der Ausbeutung preis­Organisation entstanden, hatte sie vor allem propagandistisch zu nationale Kongreß. Neun Staaten waren durch 92 Delegierte ber- gegeben find. Damit find die Arbeiten des Kongresses erledigt. wirten, heute müßte fie praktische Aufgaben erfüllen. Darüber treten, die gemeinsam die Fragen: Verkürzung der Der nächste Kongreß foll in Holland   abgehalten werden. entstehen oft Meinungsverschiedenheiten, aber wir dürfen nicht Arbeitszeit, Frauen und Kinderarbeit, Brämien. immer auf die Wege sehen, die wir einschlagen sollen, sondern system usw. beraten sollen, um durch gemeinsame Beschlüsse einen follten prüfen, welche Erfolge wir erreichen können. Das ist Schußwall für die Textilarbeiter aller Länder gegen brutale Aus­freilich der übrigen Arbeiterschaft nicht immer verständlich. Die beutung zu schaffen. Sparten sollen die Beschlüsse der Generalversammlung anerkennen, Nach dem es darf keine Entfremdung der übrigen Kollegenschaft gegenüber eintreten. Bei der Debatte über den Korrespondent" wurden vor

-

Bericht des internationalen Sekretärs

Verfammlungen.

Pierter Verbandstag der Buch- und Steindruckerei Bechiel; man fängt an zu begreifen, daß die Arbeiterschaft nicht im Interesse Hunderter notwendig, daß Remedur geschaffen Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands  .

Die zum 2. Punkt:

Der

Die Zustände auf dem hiesigen Schlachthof und die Lage der allem einige Artikel kritisiert, die Debatte wird dazu beitragen, ist die Einsetzung des Komitees für alle angeschlossenen Länder von Engrosschlächtergesellen war das Thema einer am Freitag ab­daß die Differenzen verschwinden. Es wurde zum Ausdruck ge- sehr großem Vorteil gewesen, da durch dieselbe eine ständige Ber  - gehaltenen Versammlung der auf dem Schlachthof beschäftigten Ge­bracht, in welchem Geist das Verbandsorgan redigiert werden soll. bindung der Textilarbeiter zwischen Deutschland  , Desterreich, Frank ellen. Der Leiter der hiesigen Gesellenorganisation, Genosse Berg­Döblin dankt den Kölner   Kollegen für ihre Gastfreundlichkeit reich, Belgien  , Schweiz  , Dänemark  , Holland   und Ungarn   ge- mann, hatte das Referat übernommen. Die Führer der Brüder­und erklärt die Generalversammlung für geschlossen. I appschaffen wurde, die auch durch die Schaffung des Correspondenzblatt" schaft"( die christlichen) waren gleichfalls erschienen und versuchten die roth bringt ein Hoch auf den Buchdruckerverband aus, in das die lebhaft gefördert ist. In den meisten Ländern haben sich die Versammlung zu stören, was ihnen jedoch nicht gelang. Bergmann Delegierten begeistert einstimmen. Durchschnittslöhne gesteigert und die Arbeitszeit ist verkürzt worden. schilderte die Zustände auf dem Schlachthofe, wo vieles zu Der Sefretär berichtet ferner über die Wandlung, die in England vor verbessern sei, ohne daß die Arbeitgeber Nachteil hätten. Auch von sich geht. Dort hat man ebenfalls eingesehen, daß auch die dortige feiten der Schlachthofverwaltung fönne noch manches geschehen. Arbeiterschaft für die Erringung des Achtstundentages eintreten Ein großer Uebelstand sei es, daß die Unfallstation atvei Stunden muß, und auch in politischer Beziehung vollzieht sich in England ein später geöffnet werde als die Schlachthallen. Hier sei es nur durch die gewerkschaftliche fondern mehr durch die politische werde. Die Arbeitszeit sei eine sehr ausgedehnte, 100 bis Agitation einen Einfluß auf die Gesetzgebung erlangen fann. Von 120 Stunden die Woche sei der Durchschnitt. Die Lohn­der deutschen   Delegation wird gewünscht, daß der Sekretär seine verhältnisse seien der Arbeitszeit keineswegs angepaßt. Aufmerksamkeit mehr auf Schweden   und Rußland   lenken möge, da Stundenlohn betrage durchschnittlich 28 bis 30 Pf. Die Be mit das Netz der Internationale sich um alle Länder spanne Stimmungen des§ 105 der St.-G.-D. würden von den Arbeitgebern und dazu beitrage, daß durch die Organisationen der Arbeiter nicht beachtet. In den meisten Fällen dauere die Sonntagsarbeit der Arbeiterschutzgesetzgebung der 7-9 Stunden. Diese Uebelstände abzuschaffen, sei Pflicht der Organi felbst ein Fortschritt in einzelnen Länder eintrete. Auch in Deutschland   haben die Arbeiter fation; jedoch müßten die Gesellen sich derselben anschließen. Die Ver­fein Vertrauen zur Reichsregierung, auch dort werden dieselben sich einsmeierei sei dazu nicht instande, nur eine starke gewerkschaft­nur durch gewerkschaftliche und politische Organisationen einen Ein- liche Organisation fönne hier etwas leisten. In der Diskussion fluß sichern. versuchten die Brüderschaftler im trüben zu fischen und warnten vor Ueber die Kassenverhältnisse des internationalen Verbandes ist dem Beitritt zur Drganisation, fanden jedoch kein Gehör bei den zu berichten, daß zurzeit ein Streitfonds von 57 737 Fr. besteht und Anwesenden. übrigen Diskussionsrednern wurde hingewiesen, daß die Arbeitgeber immer mehr außerdem noch ein laufender Kassenbestand von zirka 3000 Fr. vor- darauf Es werden Wünsche auf öfteres Erscheinen des Inter- und mehr handen ist. bestrebt seien, junge, billige Arbeitskräfte nationalen Korrespondenzblattes laut, die dadurch erledigt werden, heranzuziehen. Die alten Gesellen feien gezwungen, sich als Helfer daß beschlossen wird, dasselbe alle zwei Monate erscheinen zu lassen. durchzuschlagen oder wo anders Arbeit zu suchen. Eine Vertürzung Der nächste Verhandlungspunkt: der Arbeitszeit wurde von allen Rednern befürtvortet; es ginge ganz gut, den Schlachthof später zu öffnen und früher zu schließen. In seinem Schlußwort betonte Bergmann,

Tarifverträge und Lohnbewegungen

von der Referentin Frau Thiede gestellte Resolution, die wir schon gestern mitteilten, wurde mit einigen redaktionellen Aende­rungen angenommen. Es folgt nunmehr die Beratung der zum nächsten Punkte:

Statutenänderung gestellten Anträge. In seinen einleitenden Ausführungen meinte Bodah!( Zentralvorstand), daß die auf Erweiterung der Unter­ftügung gestellten Anträge vorsichtig geprüft werden müssen, da die Unterſtüßungseinrichtungen eigentlich nur Mittel zum Zweck find, d. h. um die Mitglieder an die Organisation zu fesseln, damit die Gewerkschaftsbewegung ihre Aufgabe erfüllen könne.

Es stehen eine Unmenge Anträge zur Debatte. Der Haupt­

der gesehliche Arbeiterschut

Von den

-

borstand beantragt die Einführung einer fünfklassigen Beitrags­Leistung. Eine Reihe von Mitgliedschaften beantragen die Ein­führung von Wöchnerinnen-, Invaliden-, Sterbe- und Umzugs­unterstüßung. Ueber sämtliche Anträge wird in eine General- a) Frauen und Kinderarbeit, b) Werkürzung der daß sich die vorgebrachten Wünsche wohl verwirklichen ließen, jedoch debatte eingetreten. Nach Beendigung derselben wurde der Antrag Arbeitszeit auf acht Stunden" wird namens der deutschen   sei es notwendig, daß sich die Kollegen der Organisation anschließen. des Zentralvorstandes auf Schaffung einer 5. Beitragsklasse mit Delegation vom Genoffen 28agener Berlin   erörtert. In präziser Nur in der Einigkeit liege die Stärke.