bewiesen werden. Di« Firma«Schling w Svenwal» w Lothringen hat zur Unterstützung alter Arbeiter einen Fonds von 10 000 M. gestiftet. Kürzlich erhielten nun einige Arbeiter aus diesem Fonds Unterstützung, ein VSjähriger Arbeiter, der 48>/z Jahre im Dienste der Firma stand, ging leer aus. Auf seine Frage erhielt er von der Direktion die Antwort:„Sie haben bei der letzten Reichstagswahl schwarz gewählt. Der Herr Kommerzienrat Röchling verlangt, dost seine Leute liberal wählen. Gehen Sie zu ihren schwarzen Brüdern und lassen Sie sich dort die Unterstützung zahlen." DaS ist das wohltätige Unternehmertum, wie es leibt und lebt. Ob blau oder schwarz, wenn die Arbeiter sich politisch nicht knebeln lassen, dann ist es mit aller„Wohltat" aus, und wenn der Arbeiter auch ein gan�-Z Menschenalter den Reichtum des Unternehmers ver- mehren half.—_ Die Opfer einer Ausweisung. Weil seine Tochter, ein ILjähriges Kind, sich„lästig" gemacht, sie hatte irgendwo etwas fortgenommen, erhielt der Hafen- arbeiter Soerlaud in Düsseldorf , ein geborener.Hol- I ä n d e r. vor Ostern die Aufforderung, Preusten zu verlassen. Soerlaud wohnte schon 13 Jahre in Düsseldorf und war länger als 12 Jahre dort verheiratet. Er konnte nicht glauben, daß die Aufforderung ernst gemeint sei, denn als man ihm die Mitteilung machte, daß sein Kind sich fremde Sachen an- geeignet hatte, ersetzte er sofort den Schaden und sandte feine Tochter nach Holland zu Ver- wandten. Durch VermitteluNg des Arbeitersekretärs in'Düffel- dorf gelang es dem Socrland. von der Polizei wenigstens das Ver- sprechen zu erhalten, daß die Sache untersucht würde. Dem Manne wurde dann erklärt, daß seine Frau von dem Treiben seiner Tochter Kenntnis hatte, deshalb müsse die Ausweisungsorder auf- recht erhalten werden. Die Frau/nahm sich Karfreitag aus Scham das Leben! Der Polizei war vorher schon mitgeteilt worden, daß sie im Irrtum sei. ES nm st sich die Unschuld der Frau dann auch wohl herausgestellt haben, denn am Tage vor Ostern erhielt Socrland ein Schreiben, dah er bleiben könne. Der Mann war aber durch den Tod seiner Frau in einen Zustand fortwährender Aufregung gekommen, uifd dieser Tage griff auch er zum Strick! Mit rauher Faust griff hier die Polizei in ein glückliches Familienleben und zerstörte es von Grund aus. In nächster Zeit werden wir wohl erfahren, dast die fünf elternlosen Waisen, alles noch kleine Kinder, als„lästige Ausländer" über die Grenze transportiert werden! Das ist dann das Ende einer preußischen Polizeiaktion.»— Zum Fall Graf Wedel wird mitgeteilt, daß der Graf nicht ins Ausland gegangen ist, sondern sich auf einem Gut in der Mark Brandenburg befindet. fratikmcb. Der Arbeitermord von Vignenx. Paris , 5. Juni. Die in der Kammer eingebrachten Interpellationen über die jüngsten Ereignisse in Vigneu� wurden mit 435 gegen 94 Stimmen bis zum Donnerstag zurückgestellt, da Clemenceau erklärte, er habe noch nicht alle Unterlagen, die er zur Beantwortung brauche. Aus den Reihen der aufs heftigste protestierenden äußersten Linken fiel der Zwischenruf: Es leben die Mörder. Die Ehrung Zolas. Paris , 4. Juni. Im Pantheon war der Sarg mit der Leiche Zolas auf einem großen Katafalk aufgebahrt. Die Feier wurde eingeleitet durch den Bortrag der Marseillaise und mehrerer anderer Musikstücke. Dann hielt Unterrichtsminister Do umergue im Namen der Negierung eine Rede, in der er ausführte, das Parlament habe demsGedächtnis des großen Bürgers eine Huldigung darbringen wollen, der nicht gezögert habe, in einer tragischen, schmerzlichen Stunde seine Ruhe, sein Behagen, seine Freiheit zu opfern, um eine Pflicht zu erfüllen, die ihm von seinem nach Gerechtigkeit und Wahrheit verlangenden Gewissen diktiert wurde, und der sich so viele Bürger entzogen. Zola habe den ersten Platz unter den ersten Verteidigern der Gerechtigkeit eingenommen, er habe laut die Wahrheit ausgerufen, die er ganz gekannt habe, er habe auf Irrtümer, Lügen und Ungerechtigkeiten aufmerksam ge- macht, ohne jemals zu verzweifeln. Zola habe den Hast und die Verleumdung kennen gelernt; die Verirrungen und die Wut der Masse, die Bitternisse des Exils und der Flucht. Er sei ge- storben, ehe der Gerechtigkeit voll Genüge geschehen sei, und er habe nur die Strahlen des siegreichen Morgen- rotS durchschimmern sehen, Die Ehre und die Dankbarkeit, die Zola von der Nation erwiesen würden, seien frei von jedem Gedanken an Revanche und Herausforderung, obgleich die« jenigen immer noch zornig grollten, die auf der Seite der Lüge und Ungerechtigkeit ständen; diese könne die Nation nur bemitleiden. In den Schlachten werde die Volksseele gestärkt. Doumergue sprach schließlich die Ueberzeugung aus, daß die Zukunft die Zola erwiesene Huldigung gutheißen und sich ihr anschließen werde. Das Attentat auf DrehfuS. Paris , 4. Juni. Zu dem gegen Major DrehfuS verübten Anschlag sind noch folgende Einzelheiten zu berichten: Gregory, der 73 Jahre alt ist, welcher unter dem Namen Gregoire seit langen Jahren für„Gaulois" und für„France Militaire" schreibt und Vorsitzender des Vereins der militärischen Presse ist, wohnte der Feier im Pantheon auf der Journalistentribüne bei. Als DreyfuS sich anschickte, mit seiner Familie und Frau Zola das Pantheon zu verlassen, eilte Gregory ihm nach und feuerte einen Revolverschuß hinter Dreyfus ab. Dreyfus wandte sich um und erhob instinktiv den rechten Arm wie zum Schutze. Nur diesem Ilmstande hatte Dreyfus es zu danken, daß er keine schwere Ver- letzung davontrug, denn Gregory feuerte noch aus unmittelbarer Nähe einen zweiten Schuß ab, welcher Major Dreyfus tief in den rechten Vorderarm eindrang. Mathieu Dreyfus, der Bruder des Majors, packte Gregory am Halse. Der Tüter sagte ruhig: Der Revolver ist nicht geladen, ich schoß blind, es ist mir bloß um eine Demonstration zu tun. Mathieu Drehsus ließ Gregory los und suchte ihn gegen die erbitterte Menge zu schützen. Gregory ist ein ehemaliger Mittelschulprofessor, er wohnte wiederholt als Bericht- crstatter auch den deutschen Herbstmanövern bei. In nationa» listischen Kreisen gibt man sich der Hoffnung hin, daß der Schwur. gerichtsprozcß gegen Gregory, welcher zweifellos wegen Mord- Versuchs angeklagt werden wird, Gelegenheit zu einer Art Gegen- rcvision des vom Kassationsgerichtshof verkündeten Freispruchs des Majors Dreyfus geben werde. Infolge von Schmährufen gegen Zola und die Regierung wurden nach der Feier im Pantheon auf dem Boulevard Saint Michel etwa hundert Leute verhaftet. Paris , 4. Juni. Der Untersuchungsrichter verhörte heute mehrere Zeugen, u. a. auch Mathieu Dreyfus, den Bruder des Majors. Die Zeugen waren der Meinung, daß Dreyfus durch den zweiten Schuß, den Gregory abgab, verletzt wurde. Man fand noch in dem oberen Teil des Nockärmels von Dreyfus Spuren einer Kugel und die Aerzte stellten heute nachmittag an der Schulter Dreyfus' eine Verletzung fest, welche von der ersten Kugel her» rühren muß, die in den Blumen, welche den Katafalk umgaben, gefunden wurde._ Berantw. Redakt.: Georg Davidsohn , Berlin . Inseratenteil verantw,; DaS SchttleezttrSsekd'. PäriS, 6. Juni. Der Kriegsminister P i c q u a r d wird, wie die„Aurore" meldet, im heutigen Ministerrat den Vorschlag ein- bringen, Dreyfus zum Offizier der Ehrenlegion zu ernennen. Englanck. Der Besuch bei dem Zaren. London , 5. Juni. Der Eindruck der gestrigen Sitzung des Unterhauses ist in wirklich liberalen Kreisen ungünstig und man zollt den Soziali st en heimlich Beifall, daß sie sagten, was die Mehrheit denke. Besonders wundert man sich, daß Sir Edward G r e y in den russischen Ver- Hältnissen eine Besserung sieht, während die Presse täglich ge- naue Statisttken über die von den Richtern und Henkern des Zaren vollzogenen Todesurteile veröffentlicht. l�uKlsncl. Aus der sozialdemokratischen Dumafraktio». Man schreibt uns aus Petersburg , 1. Juni: Gestern hat, wie bereits gemeldet, die Dumamajorität mit 177 gegen 109 Stiminen den Sozialdemokraten Kossorotow aus der Duma ausgeschlossen, weil er angeklagt ist, einige Tage vor der Eröffnung der Duma eine„aufrührerische" Rede gehalten zu haben. Anfang Juli steht sein Prozeß be- vor, und eS unterliegt keinem Zweifel, daß er vom„un- abhängigen" russischen Gericht verurteilt werden wird. Das gleiche Schicksal steht allem Anscheine nach auch dem Sozialdemokraten Astrachanzew bevor, gegen den die gerichtliche Untersuchung schon eingeleitet ist. Es kann also erwartet werden, daß, wenn die Herrenduma längere Zeit existiert, alle Sozialdemokraten allmählich der Regierung ausgeliefert werden.... Was die inneren Fraktionsverhältnisse betrifft, so sei auf folgendes hingewiesen. Eine ganze Reihe russischer und aus- ländischer Blätter übernahmen aus der„Birschewija Wedomosti" die sensationell zugestutzte Nachricht, daß die sozialdemokratische Fraktion aus der Duma ausscheiden wolle. Dem gegenüber bin ich imstande zu erklären, daß diese Nachricht vollkommen aus den Fingern gesogen ist, Allerdings wurde diese Frage in den Kreisen der Fraktionsmitglieder in privaten Unterredungen berührt, sie war aber kein einziges Mal Gegenstand einer ernsten Besprechung in der Fraktion.— pcvtien, Die Flucht des Schahs dementiert. London , 5. Juni. Eine Meldung des Reuterschen Bureaus aus Te h e r a n von gestern besagt, daß die parlamentarischen politischen Klubs mit der Entlassung von sechs beim Volke nicht beliebten Hofleuten aus der Umgebung des Schahs nicht zufrieden sind, sondern ihre Verbannung fordern. Der Schah hat gestern vormittag Teheran verlassen, um sich nach seiner Sommerresidenz zu begeben, wie er es alljährlich, wenn auch früher als im Juni, zu tun pflegt. Die diesjährige Ver- zögerung seiner Uebersiedelung wird dem am 28. Februar gegen ihn verübten Bombenanschlag zugeschrieben. Die persischen Kreise in London erklären das Gerücht, daß der Schah außer Landes ge- flohen sei oder eine Flucht beabsichtige, für vollkommen un- begründet. Japan . Der Aufstand in Korea . Söul, 5. Jum. In den letzten Tagen haben zwischen j a p a- nischen Truppen und koreanischen Insurgenten eine Reihe von Gefechten stattgefunden, bei denen 372 Insurgenten getötet und 55 gefangen genommen worden sind. Die japanischen Verluste sind nicht bekannt. Marokko. Die«nermüdlicheu Gesandten. Paris , 5. Juni. Dem Minister des Aeußeren P i ch o n wurde durch ein Schreiben der Gesandten Mulay Hafids vom 4. Juni mitgeteilt, daß dieser in kurzer Zeit seinen feierlichen Einzug in Fes halten werde, nachdem er seine Herrschast über ganz Marokko durch die Niederlage der Mahalla von Buchta Ben Bagdadi besiegelt habe. Die Gesandten erneuern das Auer- bieten Mulay Hafids, in freundschaftliche Verhandlungen mit der französischen Regierung einzutreten und betonen von neuem seinen Wunsch, alle mit den Mächten abgeschlossenen Verträge zu erfüllen. Neuerlicher Aufschub. Paris , 5. Juni. Die letzten aus Fes und M e k i n e S in Tanger angelangten Nachrichten besagen, daß derMarschMulay Hafids nach Fes auf unbestimmte Zeit hinausge- schoben ist. Sewerklekaftlickey. Psmgstgeschenk. Den Arbeitern der Firma Ludwig Löwe wurde eine recht unangenehme Ueberraschung durch folgende Bekanntmachung: 29. Mai 08. t. Mit Rückficht auf die ungünstige Lage der Geschäfte wird denjenigen Arbeitern, die in Stundenlohn stehen, von Montag, den I.Juni, ab die einviertelstündige Pause von'/«12 bis 12 Uhr nicht mehr als Arbeitszeit bezahlt werden. Diejenigen Leute, die hiermit nicht einverstanden find, wollen stch am Sonnabend, den 30. Mai, als enllassen betrachten. 2. Erhöhungen der jetzt geltenden Stundenlohnsätze find nur noch mit Zustimmung der Direktion gestattet. Berlin , den 29. Mai 1908. Die Direktion. lZwei Unterschristen.) Kurz und bündig: Wer den Schmachtriemen nicht enger schnallen will— fliegt hinaus. Das nennt man im Reiche der fortgeschrittensten Sozialpolitik: Arbeitersürsorge. Berlin und Qmgegend. Der verband der Maler, Lackierer, Anstreicher usw.(Filiale Berlin ) hielt Donnerstag in Freyers Festsälen, Koppenstraße, eine Mitgliederversammlung ab. Kollege T o b l e r- Hamburg sprach über:„Die diesjährige Lohnbewegung und deren Resultat für das Malergewerbe." Er schilderte Vorgänge aus der Malerbewegung der letzten Jahre und kam zu dem Schluß, daß es ziemlich unerheb- lich sei, ob ein Tarif im Malergewerbe zur Zeit der Flaue oder zu anderer Zeit ablaufe. Man könne zu eigenem Vorgehen warten bis zur günstigen Zeit, und die Erfahrungen hätten gelehrt, daß Aussperrungen durch die organisierten Arbeitgeber, die das ver- hindern sollten, ins Wasser sielen. Es komme immer darauf an, wie die Organisation der Arbeiter dastehe. Eingehend behandelte Redner die Vorgeschichte der bekannten diesjährigen Berliner Ver- Handlungen und diese Verhandlungen selbst, sowie ihr Resultat. Nachdem der Schiedsspruch von beiden Seiten an- erkannt worden sei, habe sich eine Streitfrage heraus- Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt! gestellt, bte noch der Erledigung harre. ES handele sich um die Bestimmung, die unter gewissen Voraussetzungen eine Lohnaufbesserung von 2 Pf. im fraglichen Lohngebiete vor- sehe. Die Arbeitgeber meinten, die Zulage sei nur den bestehenden Mindestlöhnen zuzuschlagen, nicht aber als allgemeine Lohn« aufbesserung gedacht. Demnach bestritten die Herren, daß Kollegen, die schon mehr als die Minimallöhne erhielte», Anspruch darauf hätten. Die Arbeitervertreler verträten jedoch� den entgegen- gesetzten Standpunkt. Man habe sich beschwert und die Arbeitgeber hätten erklärt, sich einem weiteren Schiedsspruch zu unterwerfen. Zum Schlüsse seiner Ausführungen_ ging der Referent auf die Tarifverhältnisse Berlins ein. Mit Rücksicht auf die ungünstigen Verhältnisse im Beruf empfahl er, den Tarif n i ch i zum 31. Dezember 1908 zu kündigen, so daß er am 31. Dezember 1909 erst ablaufen würde. Dann würde man sich darauf vorbereiten können, mit Nachdruck Forderungen zu ver- treten, und zu kündigen hätte doch nur einen Zweck, wenn man dies könne. Nach einer Diskussion wurde gegen die Stimmen einer Keinen Minderheit folgende Resolution angenommen: „Die Filiale Berlin stimmt der Verlängerung des Berliner Tarifs bis zum 31. Dezember 1909 zu unter der Bedingung, daß der Hauptvorstand schon jetzt erklärt(das geschah durch Tobler), daß er bei Abfassung des zu erwartenden Normaltarifs auf keinen Fall einer Leistungsklausel zustimmt, welche den Minimallohn illusorisch macht." Als Delegierter zum Gewerkschaftskongreß in Hamburg wurde I a ck o b e i t gegen nur vereinzelte Stimmen gewählt. Zentralverband der Dachdecker. In einer am 4. Juni ab- gehaltenen regelmäßigen Mitgliederversammlung gaben die Dele- gierten den Bericht von dem in Mannheim stattgefundenen Verbands« tage. Da hierüber schon im„Vorwärts" ausführlich berichtet wurde» erübrigt sich eine nochmalige Wiedergabe. In der nachfolgenden ausgedehnten und ziemlich erregten Debatte mißbilligten fast sämtliche Redner die gefaßten Beschlüsse de? Ver« bandstages. Die Erhöhung der Beiträge sowie die Einführung der Kranken-, Reise- und Umzugsunterstützung, deren Notwendigkeit in Zweifel gezogen wurde, unterstanden einer scharfen Kritik. Allent- halben kam die Ansicht zum Ausdruck, daß an Stelle der oben genannten Einrichtungen eine Arbeitslosenunterstützung dringlicher und vorteilhafter gewesen wäre. Desgleichen wäre die Neuerung, das Verbandsorgan von 1909 ab wöchentlich erscheinen zu lassen, verfrüht. Die Fetzsetzung des Verbandstages, die dem Zentralvorstande das Recht einräumt, künftig bei Streiks die Höhe der Zuschüsse aus den örtlichen Lokalfonds zu bestimmen, entfesselte eine erregte Diskussion. Eine vorgelegte Resolution, in der die Berliner Ortsverwaltung dem Verbandslage ihre Zufriedenheit mit den geleisteten Arbeiten ausspricht, wird mit überwiegender Majorität abgelehnt. Vorsitzender Görnitz ist ebenfalls mit dem Resultate de? Verbandstages nicht zufrieden, in der Frage des Lokalfonds sei es auch nicht nach seinem Wunsche gegangen. Bezüglich der Arbeitslosenunterstützung hätte auch er deren Einführung gern gesehen, doch läge � zurzeit diese Möglichkeit wirklich nicht vor. Das einzig gute sei die Kranken- Unterstützung, alles andere hätte der Verbandstag weglassen können, dann hätte sich auch die Erhöhung der Beiträge vermeiden lassen. Die Frage der Beitragserhöhung selbst, die als zweiter Punkt auf der Tagesordnung stand, zeitigte noch eine längere Diskussion. Doch wurde der Antrag, die Beiträge für Berlin auf 85 Pf. wöchentlich zu erhöhen, angenommen. Am 11. d. M. findet eine Versammlung der im Dachdeckergewerbe beschäfngten Hilfsarbeiter statt. Achtung, Metallarbeiter! Wegen Preisreduzierungen haben die Schlosser bei der Firma Tenner, Lehrter Straße 13/19, die Arbeit niedergelegt. Die Kollegen ersuchen wir, diesen Betrieb gu meiden. Die Firma Tenner ist bis auf weiteres gesperrt. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsdertoaltung Berlin .. Achtung, Friscurgehilfen! Wegen Differenzen sind für unsere Verbandsmitgliedcr gesperrt: Wildmann.Greifswalder Straße 208; Schnupp, Marienburger Straße 6. Geregelt: Mfetz, Manteuffcl- straße 80; Fröhlich, Mulackstr. 26. Am zweiten Feiertag, in der Zeit von 3— 10 Uhr, melden sich die Mitglieder im Bureau, zwecks Kontrolle. Verband der Friseurgehilfen. Zweigvcrein Berlin , Rosenthaler Straße 57. veuttcfies Reich. Achtung, Glasschleifer(Fassetten-Schleifer). Bei der Firma Chr. Wichmann, Hamburg , haben sämtliche Schleifer gekündigt. Die Firma hat einen organisierten Hilfsarbeiter, der das Ansinnen, Schlclferarbeiten zu verrichten, ablehnte, sofort entlassen. Wir bitten den Zuzug nach Hamburg streng fernzuhalten. Die Ortsverwaltung. I. A.: K. Lutz, Hamburg 6, Asylstraße 7, IV. Die Barbiergeschäftssperre in NawaweS aufgehoben. Die Ber- Handlungen mit dem Vorstande der Barbier-, Friseur- und Perücken« macherinnung Potsdam und Umgegend vom 4. Juni bewirkten eine Erklärung des Obermeisters Herrn E. Pub st. daß den Gehilfen, welche dem Verbände �der Friseurgehilsen beitreten wollen, nichts in den Weg gelegt wird und Entlassungen wegen der Verbandszugehörigkeit nicht erfolgen werden. Auf Grund dieser Erklärung beschlossen unterzeichnete Vorstände, die Sperre aufzuheben und dies hiermit bekanntzumachen. Der Verband behielt sich vor, der Arbeiterschaft die Geschäfte mit organisierten Gehilfen besonders zu empfehlen. Der Vorstand Der Vorstand deS GewerkschaftSlartellS der Verbandes der Friseurgehilfen Nowawes. Deutschlands . Letzte JVadmefoten und Depe leben« Ein lobenswerter Beschluß. Paris , 5. Juni. (W. T. B.) Die Kammer hat mit 400 gegen 107 Stimmen den Gesetzentwurf betreffend die Legi- timierung im Ehebruch erzeugter Kinder angenommen. Der Petent mit dem Revolver. Budapest , 5. Juni. (W. T. B.) Im Handelsministerium über- reichte heute der Tischlermeister Alexander Csukay eine Eingabe, in der er sich über die Geschäftstätigkeit der Pfandleihanstalten beschwerte. Als ihm der Staatssekretär des Handelsministeriums, Jzterenyi, erklärte, daß dieses Gesuch schon im vorigen J�hre überreicht worden sei, daß die eingeleitete Untersuchung aber zu keinem Ergebnis geführt habe, zog Csukay einen Revolver und schoß sich in die Brust! Die Kugel durchbohrte die Lunge. Csukay wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Unwetter. Jena , 6. Juni. (W. T. B.) Ein mit Sturm und Hagel ver- bundenes Unwetter, das heute Nachmittag über die Stadt und Um» gegend niederging, hat namentlich im oberen Saale -Tale furcht» bare Verwüstungen angerichtet. In Rutha wurde vom Wolkenbruch die Obcr-Mühle zur Hälfte weggeschwemmt. Bei Burgau wurde vom Sturm eine Feldscheune weggefegt. In der ganzen Um. gegend wurden viele Dächer abgedeckt und durch Hagel Fenster- scheiden eingeschlagen. Bäume wurden entwurzelt und Telegraphen- stangen umgeworfen._ !gul Singer LCo., Berlin 51V, Hierzu 3 Beilagen u.UnterhaltungSbl.
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