Br. 131. 25. Jahrgang.
1. Beilage des„, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonnabend, 6. Juni 1908.
Die Berliner Gewerkschaftskommission hat soeben den( 19.) Jahresbericht über ihre Tätigkeit im Jahre 1907 herausgegeben. Es ist eine stattliche Broschüre mit 146 Seiten Text und Labellen über Mitgliederbestand, finanzielle Leistung der Gewerkschaften, Streits usw. Der zweite Teil enthält den Bericht des Sekretariats. Auch in diesem Teile findet der Sozialpolitiker Materialien über die Arbeiterversicherungsgeseße( Unfall-, Invaliden- und Kranten versicherung). Wie gleich vorweg gesagt sein soll: Wenn der Bericht auch teine Zunahme der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter, vielmehr einen schmerzlichen Mitgliederverlust fonstatieren muß, fann man mit der Arbeit und dem Erreichten der Berliner Gewerkschaften, unter Berücksichtigung der gesamten Verhältnisse, zufrieden sein. Obwohl in einer ganzen Reihe von Industriezweigen sich der Niedergang der Konjunktur unzweifelhaft bemerkbar machte, so steht als Kampfesjahr 1907 hinter den Vorjahren nicht zurüd. Leider haben Bersplitterungsbestrebungen nicht endgültig beseitigt werden können. Indessen ist anzunehmen, daß das Jahr 1908 auch in dieser Beziehung endgültig freie Bahn schaffen wird. Erfreulich ist es, daß eine der größten Lofalorganisationen, der Verein Berliner Hausdiener", die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses aller Berufsangehörigen zu einer kraftvollen Or ganisation erfannte und sich dem Zentralverband der Handelsund Transportarbeiter angliederte.
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stecher 68, Lagerhalter 66 und Zigarrensortierer 56 Mitglieder. der Gewerkschaften gestalten sich wie folgt: Streifunterstützung Es sind dieses die 10 kleinsten Organisationen. rund 5 Millionen Mark( gegen 1 Millionen im Jahre 1906), M., Reiseunterstützung Die Kämpfe der Berliner Gewerkschaften im Jahre 1907 find Maßregelungsunterstützung 314 786,70 folgende: Es fanden 113 Angriffstreits statt, an denen 30 Gewert- 72 905,66 M., Arbeitslosenunterstübung 1 492 617,18 M., Krankenschaften mit 36 060 Personen( darunter 90 weibliche) beteiligt unterstüßung 1 262 462,49 M., Sterbegeld 96 766,53 M., Jnvalidenwaren. Hierzu kommen noch 1036 männliche und 11 weibliche un- unterstüßung 83 382,20 M., Rechtsschutz 110 450,26., besondere organisierte Personen, insgesamt waren demnach 37 117 Personen Unterstüßungen 191 820,51 M. An Sassenbestand hatten die Ber beteiligt. An den 118 Streits waren beteiligt: der Holzarbeiter liner Gewerkschaften am 31. Dezember 1907 2008 718,24 M.( gegen verband in 37 Fällen mit 771 Personen( darunter 74 unorgani- 2 065 865,49 M. im Jahre 1906). fierte), die Metallarbeiter in 25 Fällen mit 612 Personen, die Handels- und Transportarbeiter in 15 Fällen mit 1859 Personen, die Bauarbeiter in 4 Fällen mit 8474( 43 unorganisierten), die Sattler in 4 Fällen mit 61, darunter 18 weibliche Personen, die Bäcker und Konditoren in 3 Fällen mit 2378, darunter 23 weiblichen Personen, und 501 Unorganisierten, die Maurer in einem Falle mit 11 804, die Zimmerer in einem Falle mit 4134, die Schneider in 2 Fällen mit 2785( 15 unorganisierten) und die Dachdecker in einem Falle mit 500 Personen.
Die Zahlen beweisen, daß die Zentralverbände ihrer vornehmsten Aufgabe, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu verbessern, in vollem Maße gerecht werden.
Unfall oder Zufall?
Mehr als 5 Millionen Mart, bei einer Einnahme von 10 beztv. 13 Millionen Mark, wurden für Streiks an die Mitglieder als Unterstüßung gezahlt. Damit wird doch wohl denen, die behaupten: die Zentralorganisationen sind keine Kampfesorganisationen, der Star gestochen sein. Die Gewerkschaften haben gezeigt, daß sie ben Staat und die Kommune in bezug auf soziale Fürsorge weit Die höchste Dauer der Streiftage weisen mit 88 die Zimmerer hinten lassen. Hoffen wir, daß der Rüdgang an Mitgliedern im auf; ihnen folgen die Maurer und Steinarbeiter mit je 81 Tagen Jahre 1908 wieder wettgemacht wird, die Entwickelung sich in dens und die Dachdecker mit 77 Tagen. Streitunterstüßung an un- felben Bahnen wie bisher vollzieht. organisierte zahlten: die Buchbinder, Gärtner, Porzellanarbeiter und Marmorarbeiter. Die Ursachen der Streits waren: in 17 Fällen Verkürzung der Arbeitszeit, in 58 Fällen Lohnforde rungen, in 30 Fällen Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit, in 32 Fällen die Einführung eines Tarifes, in 6 Fällen Gr Wie notwendig die Unterstützung durch Arbeiterfekretariate für füllung des Tarifes usw. Von den 113 Streits endeten mit vollem die Verfolgung der Rechte in den Unfallinstanzen ist, zeigt ein interErfolg 57( rund gerechnet 50 Broa.), mit teilweisem Erfolg 29 effanter Fall, den Dr. Munter in Nr. 21 der Medizinischen Reform" ( 27,65 Broz.) und nur 27 Streits( 23 Broz.) waren erfolglos. Die mitteilt. Ein Arbeiter Otto W. Hatte an einem falten Februartage 113 Angriffstreits verursachten 2262 361,47 M. Ausgabe an Streita einen Die Mitgliederzahl der der Berliner Gewerkschaftskommission unterstüßung. mit Rohmaterialien beladenen Wagen geschoben und angeschlossenen Organisationen betrug betrug Ende berließ ihn Ende des Vorjahres in Begleitung eines Kollegen. Dieser awar Abwehrstreits bezw. Aussperrungen haben 121 stattgefunden, in der Prinzenstraße, wie er später aussagte, vollkommen munter 235 980 gegen 252 069 Ende 1906. Das ist ein Verlust von 16 089 Mitgliedern. Berlust an Mitgliedern haben zu verzeichnen: Bau 283 weibliche, beteiligt waren. Hinzukommen noch 320 unorgani- wußtlos an einer Haustür liegend, aus einer fleinen Kopfwunde an welchen 31 Gewerkschaften mit 18 116 Personen, darunter und gesund. Später sah nun ein Hausdiener den W. völlig be arbeiter 4996, Maurer 4600, Solzarbeiter 3845, Zimmerer 1157, Maler 949, Töpfer 324, Glaser 274, Bildhauer 264, Stuffateure fierte Personen, so daß die Gesamtzahl 18 436 beträgt. blutend. Ein Schußmann brachte ihn per Droschle nach dem 252, Tapezierer 197, Stein- und Marmorarbeiter 76, Dachdecker Daran find die Metallarbeiter in 31 Fällen mit 1016, die Strantenhause, in welchem noch krampfhafte Budungen des linken Der Mann starb am nächsten 46, Handels- und Transportarbeiter 2532, Fabrik- und Hilfs. Holzarbeiter in 28 Fällen mit 11 387( darunter 87 weibliche), hinzu Armes konstatiert wurden. arbeiter 385, Wäschearbeiter( Sektion im Schneiderverband) 1232. fommen noch 153 Unorganisierte insgesamt 11540, die Trans- Tage, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Die Settion Dann folgen mit ganz geringen Verlusten: Buchdruckereihilfs partarbeiter in 10 Fällen mit 968, die Töpfer in 6 Fällen mit ergab etwas Giter in der Nase, Schwarzfärbung des Blutes im eine unbedeutende Veränderung an der Lunge arbeiter( Sektion 5), Gärtner, Glasschleifer, Hafenarbeiter, Hand- 2486, die Zimmerer in 6 Fällen mit 62, die Schuhmacher in Herzbeutel, lungsgehilfen, Krantentassenbeamte, Kupferschmiede, Lederarbeiter 5 Fällen mit 131, darunter 7 weibliche- hinzukommen noch 13 Un- und eine ganz leichte Entzündung in den Bronchialröhren; sonst war ( Sektion 1 und 2), Maschinisten und Heizer, Mühlenarbeiter, organisierte, insgesamt 144, die Bildhauer in 4 Fällen mit 1333, der Sektionsbefund vollkommen negativ, speziell auch im Herzen und Photographen, Sattler , Schirmmacher und die Hutmacher . Ins die Schmiede in 4 Fällen mit 40, die Steinarbeiter in 4 Fällen im Gehirn. Was war nun dem Manne passiert? Woran war er gefamt find 33 Organisationen von dem Mitgliederverlust be- mit 199, die Stuftateure in 4 Fällen mit 518, die Textilarbeiter in gestorben? troffen. 2 Fällen mit 312, darunter 114 weibliche, die Sattler in 2 Fällen Die Frau des Verstorbenen erhob Anspruch auf Unfallrente, Eine Mitgliederzunahme haben 25 Gewerkschaften zu ver- mit 115, die Maler und Ladierer in 2 Fällen mit 156, darunter indem sie geltend machte, daß ihr Mann in Ausübung seines Bezeichnen. An erster Stelle stehen hier die Textilarbeiter mit 2 Unorganisierte, und die Brauereiarbeiter in 3 Fällen mit 126, rufes verunglückt sei, wahrscheinlich durch Einwirkung einer äußeren 1085; dann folgen die Steinfeger mit 675, die Buchdruckerei- Hilfe- darunter 6 Unorganisierte, beteiligt. Die höchste Dauer der Streits Gewalt auf der glatten und schmuzigen Straße und dadurch ver arbeiter mit 639, Buchdruder mit 561, Metallarbeiter mit 519, hatten die Textilarbeiter mit 99,12 Tagen, es folgen die Maler ursachten Gehirnerschütterung. Buchbinder mit 349, Bäder mit 316 und die Schneider mit 300 Bus mit 90,9, Bildhauer mit 73,50, die Sattler mit 75,10, die niedrigste Dann begann die bekannte Rundreise bei den Aerzten; da aber nahmen. Eine auffällige Erscheinung ist die Fluktuation. 101 296 Dauer hatten die Brauer mit 1,30 Tagen. Die Ursachen der Aus- in diesem Falle der zu Begutachtende schon tot war, so tonnte Mitglieder, darunter 12 906 weibliche, werden als ausgetreten bezw. sperrungen bezw. Abwehrstreiks waren: in 25 Fällen Maßregelung, nur seine Krankengeschichte umherwandern. Und das geschah denn abgereift aufgeführt. Das ist im Jahre 1907 ein Mehr von 38 122 in 51 Lohnreduktion, in 5 Verlängerung der Arbeitszeit, in in ausgiebigem Maße. Zuerst wanderte sie zu Professor X., dem gegen 1906. Ganz besonders traß ist die Fluktuation bei den Bau- 27 Nichteinhaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen, in 2 Ein- Direktor der chirurgischen Abteilung, welcher begutachtete, daß der arbeitern und bei den Berliner Hausdienern( Sektion des Handels- führung einer Fabrikordnung, in 3 schlechte Behandlung der Ar- Mann, wie aus dem Befund an der Lunge und Nafe zu schließen und Transportarbeiterverbandes). Die lettere Organisation hat beiter und in 13 Fällen andere Ursachen. wäre, wahrscheinlich Influenza gehabt, unter dem Einflusse diefes bei 9393 Mitgliedern 11 925 Neuaufgenommene und die der BauMit vollem Erfolge endeten 49 Streits( 40 Broz.) und nur 45 Leidens einen Schwindelanfall bekommen hätte, somit also teine arbeiter bei 6427 Mitgliedern 4621 Neuaufnahmen zu verzeichnen.( 37 Broz.) mußten erfolglos aufgegeben werden, während in äußere Gewalt, also auch kein Unfall die Todesursache geFast noch größer ist die Fluktuation unter den weiblichen Mit. 8 Fällen am Jahresschluß der Kampf noch nicht beendet war. Die wesen wäre. Die Frau wurde also abgewiesen. Auch das Schiedsgliedern. Wir zählen berer 16 982. Im Jahre 1907 find 11 307 121 Abwehrstreits bezw. Aussperrungen verursachten eine Ausgabe gericht schloß sich den Ausführungen des Profeffor X. an. ein und 12 906 ausgetreten, demnach sind 1599 Personen mehr von 2 468 219,10 M. an Unterstüßung. Das Zentralarbeitersekretariat legte nun gegen diese Ents aus- als eingetreten. Demnach find die Berliner Gewerkschaften im Jahre 1907 in scheidung Rekurs beim Reichsversicherungsamt ein. Hier Interessant gestaltet fich das Stärkeverhältnis der Organi- 41 Berufen mit 54 579 Mitgliedern an 234 Kämpfen um die Er- wurde in sehr gewissenhafter Weise Beweis erhoben. Das Reichs fationen. An erster Stelle steht der Deutsche Metallarbeiter- ringung einer höheren Lebenshaltung, um beffere Lohn- und Ar- berficherungsamt ließ nochmals Beugen( soweit angängig) berverband mit 63 109 Mitgliedern, ihm folgt der Handels- und beitsverhältnisse beteiligt gewesen. Von diesen wurden 108( 14,15 nehmen, bei dem Arbeitgeber Erfundigungen einziehen, der den Transportarbeiterverband mit 31 200 und der Holzarbeiterverband Prozent) mit vollem, 53( 22,65 Broz.) mit teilweisem Erfolg für Verstorbenen als einen nüchternen Mann ohne die geringsten mit 24 209, die Maurerorganisation mit 11 124, der Buchdrucker- die Arbeiter beendet. Nur 67( 32,65 Broz.) aller geführten Kämpfe Krankheitserscheinungen schilderte, und schließlich wurde ein erneutes berband mit 9838, bie Organisation der Schneider mit 8901, die mußten ohne Erfolg aufgegeben werden. Von 6 Kämpfen konnte Gutachten eingefordert, welches Dr. Munter und Professor Stranß der Bauarbeiter mit 6427, Buchbinder mit 6393, Fabritarbeiter mit das Resultat nicht festgestellt werden, da sie noch nicht beendet erstatteten. Diese tamen auf Grund von genauem Studium der 6011 und der Gemeindearbeiterverband mit 5839 Mitgliedern. Diese waren. Aften zu dem Schluß( wofür besonders die im Krankenhause 10 Organisationen haben einen Mitgliederbestand von zusammen Die Gewerkschaften haben für die Kämpfe im Jahre 1907 ins- beobachteten Krämpfe im linken Arme sprächen), daß eine aller178 051 Personen. 1000 bis 5000 Mitglieder haben 16 Gewert- gesamt 5 021 275,74 M., also mehr als 5 Millionen Mart auf Gehirnreizung mit nachfolgender Lähmung als schaften. Es zählen hierzu: Bäder, Bildhauer, Brauer und gewendet. wahrscheinlichste Todesursache anzunehmen sei. Da trotz der Brauereiarbeiter, Buchdruckerei- Hilfsarbeiter, Gärtner, Gastwirts- Bei allen Kämpfen tommen insgesamt 1 681 954 Streiftage, sorgsamst ausgeführten Sektion keine Anzeichen für eine Eiterung im oder in der Nähe des Gehirns konstatiert werden fonnten, so gehilfen, Handlungsgehilfen, Lithographen, Maschinisten und Seizer, darunter 12 187 für die weiblichen Mitglieder in Frage. Sattler , Schmiede, Schuhmacher, Tabatarbeiter, Tapezierer, Textil- Die direkten Einnahmen der Berliner Gewerkschaften im muß man als Ursache für die Gehirnreizung aller Wahrscheinlichkeit arbeiter und Töpfer. 18 Gewerkschaften haben 500 bis 1000 Mit- Jahre 1907 betrugen 10 423 439,52 m. Die indirekte Einnahme nach eine schwere Erschütterung des Gehirns, also eine äußere glieder. Die Asphalteure haben 231, die Photographen und Schirm-( Buschüsse von den Hauptvorständen) betrug 13 961 112,82. Die Gewalteinwirkung annehmen, demnach einen Unfall. macher je 197, Technisches Bühnenpersonal 170, Xylographen 167, Ausgaben sämtlicher Gewerkschaften betrugen 11 947 875,03 m., Dieses Gutachten wurde nun dem Professor X. vorgelegt; da der. Handschuhmacher 163, Blumen und Blätterarbeiter 100, Formen- das find 4 202 771,38 M. mehr als im Vorjahre. Die Ausgaben felbe trotzdem auf seiner früheren Ansicht im großen und ganzen
Kleines feuilleton.
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Humor und Satire. Wiegenlied. Schlaf, Michel, schlaf! Sei immer fromm und brab! Denn im Lande der Kanonen Muß ein lieber Vater wohnen.
Schlaf, Michel, schlaf! Sei immer fromm und brab! Schlaf, Michel, schlaf! Sei immer fromm und brab! Denn die immer friedlich schlafen, Wird der liebe Gott nicht strafen. Schlaf, Michel, schlaf! Sei immer fromm und brav! Schlaf, Michel, schlaf! Sei immer fromm und brav! Bleibst Du auch ein Schaf auf Erden, Droben wirst Du Engel werden.
Schlaf, Michel, schlaf! Sei immer fromm und brab! Fridolin.
Notizen.
denen, die immer darauf aus sind, einer geregelten Verwaltung burch gänzlich überflüssige und konsolidierte Intereffen verlegende Anträge zu belästigen, hatte im Wiener Gemeinderat angeregt, nach bem pp. Robert Blum in der Brigittenau eine Gasse zu Der offizielle Ruhm. Man schreibt uns aus Paris : Benn benennen. Schließlich ist ja dieser Mann auch mit der Geschichte die Bürgertugend so lau belohnt wird, ist die Sache nie besonders Wiens einigermaßen verbunden. Hat er doch für die deutsche und interessant, gleichviel ob die Akademie der vierzig Unsterblichen die Wiener Freiheit in Wien sein Leben gelassen. Wer hat's ihm waderen Provinzlern für erfolgreichen Eifer im Ehebett einen angeschafft", fagen die magistratischen Luegerleute heute. Was ging Tugendpreis und eine Rede von Maurice Barrès stiftet oder ob ihn unsere Sach' an, die besorgt Lueger viel besser. Und so schrieb Clemenceau und seine Sippe den toten Emile Zola von denn der Stadtmagistrat dem Antragsteller, daß bon ihren Beamten lieben, von ihren Bolizisten beschüßen und von ihren der Direktion der städtischen Sammlungen ein ablehnendes Soldaten ehren lassen. War Zola überhaupt populär? So habe Gutachten eingegangen. Im übrigen aber folgendes: Bei ich mich heute immer wieder fragen müssen. Die Zeremonie im der Benennung von Gassen und Pläzen nach verdienten Bantheon konnte die Antwort darauf wirklich nicht geben. Ein Personen wurde bisher jederzeit das Prinzip beobachtet, paar Tausend Leute waren wohl da. Nicht die große Pariser Welt vor allem auf solche Personen Rücksicht zu nehmen, die aus Wien der Müßiggänger, nicht das Publikum der Premieren, aber auch gebürtig sind oder die, wenn auch nicht Wiener von Geburt, sich um nicht die Welt der harten Arbeit, die sich täglich um das Wien verdient gemacht haben. Souft wurden Namen von AusBrot plagt und dazwischen Republiken erobert und rettet dies ländern nur dann herangezogen, wenn ihnen eine überraschende Eine Ausstellung für Grabsteinkunst ist vom besonders auch für die anderen". Im ganzen war, von den Jour- universelle Bedeutung zukommt. Da dies bei Robert Blum nicht Kunstgewerbemuseum veranstaltet worden. Sie umfaßt zwei Abnalisten, Diplomaten, neugierigen Fremden abgesehen, vorwiegend zutrifft, hat die Stadt Wien keinen Anlaß, eine Gasse nach ihm zu teilungen. Eine reichhaltige Anzahl von Abbildungen alter und der bureaukratische Mittelstand vertreten, den materielle und ideo - benennen." neuer Grabmäler ist im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums zu logische Interessen mit dem Regime verbinden. Dazu die mehr oder Recht so! Was hat Robert Blum mit diesem Gesindel gemein, fehen. Ein gartenartiger Friedhof mit neuen Grabsteinen ist im minder republikanischen Offiziere, mit, idées avancées"( borgeschrittenen das sich in einem Gutachten von ihm berichten läßt:" Er galt als Garten neben dem Erweiterungsbau( Prinz- Albrecht- Str. 8) angelegt. Anschauungen) oder mit Avancementsideen.... Draußen aber, hinter guter Redner, hatte aber wenig politischen Einfluß. Mit Julius der Polizistenhede pfeifen ein paar Tausend junge Leute, Studenten Fröbel vom Parlament nach Wien entsendet, um den Revolutionären Gegenüber den geschmacklosen und aufdringlichen Figuren, die immer noch auf unseren Friedhöfen alles andere denn Weihe und Ruhe vers der Universität und der Pfaffenschulen. Auch ein paar kleine Leute" eine Adresse zu überbringen, nahm er mit bewaffneter Hand an den breiten, sind hier Anfäße zu einer schlichten, einfachen Art Grabkunst find unter ihnen." Gehört der, ins Pantheon?"" schreit ein Barrikadentämpfen teil und wurde deshalb nach der Einnahme vertreten. die wohltuend und stimmungsvoll ihrem Zwecke angepaẞt alter Geschäftsdiener, Hat er je eine Flinte auf dem Bucket Wiens standrechtlich verurteilt und am 9. November erschossen." ist. Sowohl als historischer Ueberblick wie als Veranschaulichung getragen? Und für so einen muß die Armee auss Warum, zum Teufel, betrieb auch der Mann kein ordentliches moderner Bestrebungen ist die Sonderausstellung, die dem Direktor rücken?" Der Mann weiß nicht, daß im Bantheon ein loyales Geschäft oder warum machte er aus der Politik tein Dr. Jessen zu danken ist, wohl zu beachten. Sie fann vorbildlich paar Dugend Leute liegen, die auch nicht den Schießprügel ge- Geschäft! und anregend wirken. Die Ausstellung ist unentgeltlich zugänglich. tragen haben und so unbekannt sind, daß auf hunderttausend Ruinenkunft für Entree. Der Esperanto Weltkongreß wird, wie die Die Frankf. Voltsstimme" schreibt: Franzosen sicher feine fünf ihren Namen tennen. Aber Bekanntlich wurden die Ruinen der Hohkönigsburg ber- Esperanto- Auskunftsstelle mitteilt, vom 16. bis 22. August 1908 in so unrecht hat er nicht. Gibt es nicht einen Mißflang, Er soll beweisen, daß es möglich ist, mittels daß man nun den Dichter und großen Bürger zu ehren, schandelt, um an ihre Stelle eine neue Burg hinzustellen, bie mit Dresden stattfinden. der alten Burg zunächst nur den Namen gemeinsam hat. Das einer leicht erlernbaren Kunstsprache sich mit vielen Nationen ber auf dem Kalbfell Wirbel trommelt und den leeren militaristischen Schönste ist aber jetzt gekommen. Der Kaifer bezw. das Oberhofmarschall- schiedener Sprache zu verſtändigen. Sowohl bei den GeschäftsGlanz entfaltet? Db Zola wirklich populär war, hätte man vielleicht sehen können, wenn die Regierung nicht die Feier amt verlangt Eintrittspreis für den Besuch der Burg. Ehedem konnte fizungen wie auch bei sämtlichen Festlichkeiten wird nur die auf einen Wochentag angefeßt, wenn sie das proletarische man männiglich frei und ungehindert in den Ruinen wandern, sich Esperanto- Sprache benutzt werden. Nach der Zahl der vorliegenden an allem ergötzen und friedlich von dannen ziehen. Und jetzt werden Anmeldungen aus allen Weltteilen schäßt man die Teilnehmerzahl Paris zugelassen hätte. Hatfie, als fie die Feier Der Rat der Stadt Dresden läßt im Interesse der auf die stimmungslose Abwickelung eines offiziellen Bro- nicht nur in preußischem Stile beſtimmte Besuchsstunden vor- auf 2000. Also: 1. Man Kongreßbesucher 24 Verkehrsbeamte in der Esperanto- Sprache untergramms beschränkte, bloß der Furcht vor den Drohungen der geschrieben, es wird auch Eintrittsgeld verlangt. Nationalisten nachgegeben? Oder fürchtete fie vielleicht auch die schenkt dem Kaiser die Ruinen. 2. Man schenkt dem Kaiser 2 Millionen richten. Das Niezsche- Archiv in Weimar , das in der UnterPopularität des Zolaschen Idealismus selbst? Fürchtete Mark, um die Ruinen zu restaurieren. 3. Die geschenkte Stuine wird verschönert. haltungsbeilage ausführlicher behandelt wird, hatte von einem mit von Steuerzahlern geschenktem Geld restauriert und sie die Massen, die die Abrechnung von den glückhaften Testaments- 4. Der Staiser fordert von jedem Steuerzahler, der die Burg be- Schweden 300 000 M. erhalten, die nun als Stiftung festgelegt wird. vollstreckern des großen Bürgers fordern könnten? fuchen will, Eintrittsgeld. Der deutsche Spießbürger sperrt entfezt Sie soll ausschließlich wissenschaftlichen und humanitären Zweden dienen. Kein Wiener und ohne überraschende universelle Bedeutung. Das Nase und Dhren auf. Wie die Verwaltung, die Frau Förster einem fieben. ist das Resultat, zu dem der Wiener Stadtrat in Sachen gliederigen Vorstand anvertrauen will, beschaffen sein wird, muß mit Robert Blum gekommen ist. So ein Sozialdemokrat, einer von gebührender Stepsis abgewartet werden.
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