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r. 136. 25. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Ein neuer Maffenmiẞhandlungs­Prozeß!

In dem großen Soldatenmißhandlungsprozeß find heute morgen die Verhandlungen vor dem Kriegsgericht der 1. Gardedivision wieder aufgenommen worden. Vor Eintritt in die Plaidoyers gibt der Verhandlungsleiter bekannt, daß das Gericht zu der Ansicht kommen tönne, daß bei den 300, 200 und 100 Fällen der Angeklagten Balt, Holzapfel und Biermann eine fortgesette Handlung und bei einzelnen Fällen statt Mißhandlung vorschriftswidrige Behandlung angenommen werden kann. Es wird noch ein­mal kurz in die Beweisaufnahme eingetreten. Major Graf von Görg erwidert auf die Frage, ob ihm das Revierkranten­buch vom Feldwebel direkt vorgelegt werde oder ob diese An­gelegenheiten nur mündlich erledigt würden, daß das lettere zutreffe. Der Zeuge will nichts davon wissen, daß ihm ettvas bon blutigem Auswurf des Grenadiers Davids bekannt geworden sei. Davids wird hierauf noch einmal vernommen. Er bekundet, daß er dem Angeklagten, Feldwebel Buchhop, den blutigen Auswurf gezeigt habe, worauf B. erwiderte: ,, Sie haben sich das wohl aus der Nafe gezogen?" Der Beuge fagt ferner aus, daß er die Schläge Walters mit dem Säbel während der Schießübungen als Mißhandlungen angesehen habe. Es wird sodann in die Plaidoyers eingetreten. Bu nächst ergreift der

SING

Vertreter der Anklage,

Kriegsgerichtsrat Dr. Matschte, das Wort.

wir werden die Mißhandlungen unmöglich für immer in der Armee ausrotten tönnen.

B

vorkamen,

von

Sonnabend, 13. Juni 1908.

Das Urteil

hat, so hat er um fo größere Roheit angewandt. Er hatte bei seinen Mißhandlungen gewissermaßen Spezialitäten". Bei allen lautet gegen den Sergeanten Balt auf 1 Jahr 3 Monate brei Angeklagten war das Motiv das gleiche. In geradezu und 1 Tag Gefängnis und Degradation, gegen den Vize­roher und brutaler Weise sind sie vorgegangen. Mit der Fauft, mit der Stallstange, mit dem Seitengewehr und anderen feldwebel Holzapfel auf ein Jahr Gefängnis und Gegenständen haben sie auf ihre Untergebenen eingeschlagen. Fuß- Degradation, gegen Biermann auf elf Monate drei tritte gab es und selbst ein Tier tritt man nicht, geschweige denn Wochen Gefängnis, gegen Walter vier Wochen gelinden Menschen. Der Redner geht nun auf die markantesten Fälle ein. Arrest. Die Angeklagten Feldwebel Buch hop Buchhop und Es tamen dabei nun Fälle, die bei der Vernehmung des Zeugen Leutnant Bültringslöwen wurden fret. Davids, die hinter verschlossenen Türen stattfand, zur öffentlichen gesprochen. Kenntnis. Davids fagte einmal: Aus der Urteilsbegründung ist folgendes hervorzuheben: Das Die Soldaten, die sich alles gefallen laffen, haben es am besten. Gericht ist zu der Annahme gelangt, daß für eine schuldhafte Der Angeklagte Holzapfel befahl dem Davids eines Tags, er Berabsäumung in der Beaufsichtigung Untergebener folle fich büden, worauf Holzapfel den Säbel ergriff und damit dem seitens der Angeklagten Buchhop und v. Biltringslöwen ein Grenadier das Hinterteil bearbeitete. Davids ist einer von denen, auf den es die Angeklagten ganz besonders abgesehen Beweis erbracht ist. Für eine schuldhafte kriminelle Verabfäumung hatten. Davids ist ein andermal von dem Angeklagten Holzapfel hat die Beweisaufnahme teine Momente ergeben. Die beiden An­schwer mißhandelt worden, worauf der Vorgesezte höhnisch äußerte: geklagten waren daher freizusprechen. Bei den drei Angeklagten Balt, Holzapfel und Biermann hat das Gericht fort So, nun kannst Du es melden!" gefette Handlungen angenommen, da ein gewisses System Davids erhält heute Dienstentschädigung. Mit Bezug auf den Feldwebel Buchhop führt der Vertreter borliegt und da die Angeklagten aus ein und demselben Grunde der Anklage aus, daß er bei dem Umstand, daß so zahl- gehandelt haben. Die einen Beugen haben ausgefagt, es sei täglich reiche und brutale Mißhandlungen in der Kompagnie geschlagen worden, die anderen haben angegeben, es sei in zahllosen Ats Mittel bei den Mißhandlungen nicht die ihm obliegende Beaufsichtigung pflicht- Fällen mißhandelt worden. gemäß angewendet habe, auch der angeflagte Leut bienten nant von Bültringslöwen habe nicht seine volle Stellstangen, Besenstiele, Seitengewehre, Gewehrkolben und die Fauft. pflicht als überwachender Offizier getan. Nach Auch Fußtritte wurden in großem Maße berabfolgt. Als vorschrifts­mehr als einstündigem Plaidoyer beantragt der Vertreter der An­flage gegen den Sergeanten Balt ein Jahr acht Monate Gefängnis widrige Behandlungen hat das Gericht das Schemelstreden, Knie­und Degradation, gegen Bizefeldwebel Holzapfel ein Jahr drei beugen, unter die Betten friechen usw. angesehen. Besonders Die Verhandlung hat, so führte der Vertreter der Anklage aus, Monate Gefängnis und Degradation, gegen Bizefeldwebel schwere Mißhandlungen hat sich der Angeklagte Balt zuschulden ein recht trübes Bild über die Zustände in der 3. Kompagnie des Biermann ein Jahr vier Monate Gefängnis und Degradation, tommen lassen. Die Höhe der Zahl der Mißhandlungen mußte das 4. Garderegiments in den Jahren 1902 und 1903 ergeben. Vor gegen Vizefeldwebel Walter drei Monate und 14 Tage Gefängnis, Gericht als straffchärfend in Betracht ziehen. Andererseits hat es einer Woche ist bereits ein großer Mißhandlungs- gegen Feldwebel Buchhop sechs Wochen gelinden Arrest und erwogen, daß die Borgefeßten von einem gewissen Ehrgeiz prozeß geführt worden und damals fiel die Aeußerung gegen eutnant b. Büttringslöwen 14 Tage Stubenarrest. beseelt waren und daß ein gewisses System, wie dies eines Verteidigers: Der Soldat wird zum Kriegshand Als erster Berteidiger spricht Rechtsanwalt Ulrich. Er vertritt auch der Fall Breitenbach" zeigte, geherrscht hat. vert erzogen, deswegen herrscht auch im Frieden ein etwas die Angeklagten Holzapfel, Walter und Buchhop. Rechtsanwalt rauher Ton. Dies mag richtig sein und Ulrich gibt seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß man heute wäre der Zeitraum, der zwischen dem Prozeß und den Straftaten dazu neige, bei Mißhandlungsvergehen, wie das heute, nicht ein- liegt, nicht ein so großer, so würden die Angeklagten weit härter zelne Fälle, sondern fortgefeßte Handlungen anzu- verurteilt worden sein. Rommen aber solche Verfehlungen zur Kenntnis des Ge- nehmen. Die Zahlen, die man mit dem Bleistift in der Hand auf­richts, so müssen die Missetäter bestraft werden. stelle, seien ja doch nur lare Schäzungen und es sei ein Ding der Fälle so systematisch betrieben werden. Gegen diese Weißhandlungen, herauszuschälen, Es sei ein einheitlicher Vorsaz nach­Paris, 11. Juni 1908. die ich als einen Krebsschaden in der Armee ansehe, muß weisbar, nämlich erzieherisch zu wirken.(!) Unsere preußi­Den Borsiz führt Cabrot. Zur Verhandlung gelangen did energisch vorgegangen werden. Ohne Rücksicht muß hier das schen Soldaten, die den Sturm auf Düppel und Meffer tief angefeßt werden. Solche Borgefekte fönnen die Schlacht bei Seban mitgemacht haben, sind Anträge der Deutschen , Franzosen und Belgier auf nicht in der Armee bleiben. Durch eine solche Be- wohl auch hin und wieder hart mitgenommen worden und die Soldaten, die in Zukunft in die handlung wird Schlachten ziehen, können schließlich auch nicht mit Glacee­und die Dienstfreude vernichtet. Bei der dritten Kompagnie des handschuhen angefaßt werden!" Mit diesen Worten schloß der Ver­vierten Garderegiments war es nach den Angaben eines Beugen teidiger, nachdem er um mildere Urteile für seine Klienten gebeten 11sus, daß mißhandelt wurde. Durch Schlagen werden die Leute Für die Angeklagten Balt und Biermann traten Rechts­Die franzöfifche Resolution lautet: Nach unserer Ueberzeugung erzogen", so glaubten die Angeklagten. Dies ist charakteristisch. Aus allen diesen Gründen muß auch heute das Gericht mit aller anwalt Hoffmann und Leutnant von Heidtamp ein. Der sollte den Privatpersonen teine Konzession zur Ausbeutung der Strenge gegen die Angeklagten vorgehen. Als Milderungs- letztere meinte, daß die geistig und körperlich schwachen Gruben erteilt werden; das nationale Interesse erforderte deren Aus­Mannschaften zu den Mißhandlungen herausforderten und daß fie die großen Mißhandlungsprozesse förmlich provozierten. Wenn beutung zum Nugen der ganzen Nation." Der belgische Antrag besagt: Der Kongreß drückt die Neber die Leute nicht den Wiut hätten, sich zu beschweren, so gengung aus, daß Stonzeffionen zur Ausbeutung der Gruben nicht müsse man an Privatpersonen erteilt werden sollten, welche diefe Gruben einzig ihnen selbst die Ehre absprechen, wenn fie fich alles willig gefallen zu ihrem Vorteile und zum Nachteile der Industriearbeiter im ließen. allgemeinen und der Konsumenten im besonderen ausnügen. Wenn te Gruben zum Nußen der ganzen Gesellschaft ausgebeutet würden, so würde dies für das Land von großem Vorteil sein." Die deutsche Resolution wird von Jans check( Verband ber Bergarbeiter) begründet: Die Kohlen find Naturschätze, die der All­gemeinheit, dem Staate, und nicht einzelnen gehören dürfen. Es haben im Jahre 1906 19 Bergwerksgesellschaften im Ruhrrevier 72603 000 41 395 000 M. zu Abschreibungen ber Dividende verteilt, wendet und 11 632 000 m. in einen Spezialreservefonds gelegt. Die Violintechnik auf natürlicher Grundlage" behan handelten. Hier leitete die bekannte Klavierpädagogin Anna delte ein Vortrag des Dr. W. Möbius- Dresden . Er entwickelte Morsch die Sigungen, und es wurde in der Tat sehr ansehnliche den Saz, daß der sogenannte große Ton" nicht das Geheimnis positive Arbeit geleistet. Leiter von Musikschulen und Fachlehrer weniger Auserlesener bildet, sondern lehr- und lernbar ist. größerer Konservatorien referierten in drei Sißungen über die Quantität, Qualität und Intensität des Geigentones hängen in einzelnen Lehrgegenstände und legten den Lehrzwed und die Durchs erster Linie von der Bogenführung ab. Die beste Bogenführung arbeitung des Stoffes in bezug auf Zeitdauer des Unterrichten wird die sein, welche die natürlichen Bedingungen des Klangförpers auf Grund ihrer Erfahrungen dar. In mitunter recht scharfer sowie des wesentlichen Bewegungsmechanismus am ergiebigsten Diskussion wurde ein Normallehrplan vereinbart, der zumab den kleineren Musikinstituten die Grundlage geben soll für die ausnüßt.

Anders liegen aber Mißhandlungen in fo großer Zahl, die ſo Unmöglichkeit, jest nach fünf Jahren noch so und so viel au 19. Internationaler Bergarbeiterkongreß.

Die Ehre der Soldaten geschädigt

grund kann vielleicht in Betracht kommen,

daß die Angeklagten in dem System" groß geworden, daß sie darin aufgewachsen sind. Sie sind wohl früher selbst mishandelt worden. Sie fannten es also nicht anders. Es sind bei den Angeklagten Balt, Holzapfel und Biermann von der Anklage 300, 200 und 100 Mißhandlungsfälle angenommen worden. Da die Mißhandlungen in fortgesetter Weise und immer an den seiben untergebenen verübt worden sind, so ist eine ein heit­liche Handlung anzunehmen. Wan tönnte ja ebenso gut 500, 800 und 1000 Fälle annehmen.

Die Anflage macht bei Balt, Holzapfel und Biermann in der Zahl der Fälle Unterschiede. Sie haben jedoch alle drei fortgesetzt geschlagen, und wenn auch Biermann etwas weniger mißhandelt

Mufikpädagogische fragen.

hatte.

man müsse sich auch in die Lage eines Unteroffiziers berfeßen. Die Erziehungsmittel feien außerordentlich gering, und wenn die Vor­feit die Leute melden wollten, dann könnten sie fortgesetzt gelegten, wie es die Borschriften berlangen, bei jeder Kleinig laufen.

Von den Angeflagten bitten Balt und Biermann unter Tränen( 1) um mildere Strafe und um Erlassung der Degra­dation. Gegen 12 Uhr zieht sich der Gerichtshof zur Beratung zurüd.

Verstaatlichung der Bergwerke.

Der Antrag Deutschlands und Desterreichs lautet: Die Ber staatlichung( Nationalisierung) der Bergtverte ist erforderlich, um den Gewinn der Nation zu sichern und um allen Raubbau in berd Gruben zu verhüten. Den Arbeitern muß aber das völlig freie

Koalitionsrecht gesichert sein."

Jm Reichstagsgebäude tagte in dieser Woche der vierte Musik pädagogische Kongreß, der vom Musikpädagogischen Verbande nach Berlin einberufen worden ist. Der Verband, der seit sechs Jahren besteht, erstrebt eine Besserung auf dem Gebiete des gesamten musikalischen Unterrichtswesens und dadurch eine Hebung des Interessante Demonstrationen mit furzen Erläuterungen Art, wie die Seminare eingerichtet werden können, um den Enda Musiklehrerstandes. Seine nächsten Ziele sind die gründliche Aus- brachte ein Vortrag des Privatdozenten an der Berliner Universität zwed, die wissenschaftliche Ausbildung der Böglinge, zu erreichen Der Kongreß hat in mannigfacher Hinsicht wertvolle An bildung und vertieftes Wissen der zu Unterrichtenden, die Umge- Dr. Hermann Gußmann: lleber einige Grundsäße der staltung der Seminare an den Konservatorien, die Einführung von Stimmbildung". In das praktische Leben hinein leuchtete regungen geboten. Auch das Bewußtsein der Zusammengehörig Brüfungen und Erteilung von Zeugnissen, Reformen auf dem Ge- der Vortrag:" Die Erfordernisse der praktischen, theoretischen und feit des zahlreichen Musiklehrerstandes hat durch die gemeinsame biete des Kunst- und Schulgesanges und die Hebung der sozialen musikwissenschaftlichen Ausbildung der Gesangspädagogen" von Arbeit eine wesentliche Förderung erfahren. I. C. Busztig. und materiellen Stellung der Musiklehrer und-Lehrerinnen. Man- Cornelie v. 3 anten- Berlin . Die Klagen über den mangel­ches hat der Verband schon erreicht, vornehmlich haben schon große haften Gefangunterricht sind berechtigt und sie resultieren aus zwei Musikinstitute die Seminare eingeführt und bis jetzt ansehnliche Hauptgründen: Die gesangliche Ausbildung zielt in überwiegender Erfolge in dieser Hinsicht errungen. Mehrheit auf den Beruf von Oper und Konzert hin, und sie ver­nachlässigt die pädagogische Schulung, obwohl das Lehrfach fast immer das Ende der Opern- und Konzerttätigkeit bildet. Sänger und Sängerinnen sind sich oft nicht einmal über den Begriff Ge­fangstunst" im flaren. Es ist eine Pflicht jedes gewissenhaften Pädagogen, seine Schüler über die Art ihrer Veranlagung aufzu flären, eventuell vor der Oeffentlichkeit zu warnen, in jedem Falle aber neben der fünstlerischen Ausbildung ihnen auch pädagogische Schulung angedeihen zu lassen. Zum Lehrberuf gehört nicht nur allein das technische Können, die Behandlung des eigenen Organs, sondern eine umfassende allgemeine wissenschaftliche und methodische Bildung.

Die größte Gefahr für den Stand der Musiklehrer ist das Massenangebot im Lehrerberuf und die dadurch hervorgerufene materielle Entwertung der Lehrkräfte im Einzelnen. Der Verband will Lehrer in die Welt hinausschicken, die nicht nur das nötige Fachwissen sich angeeignet, sondern durch den Besuch der Seminare auch auf dem Gebiete der höheren Musikwissenschaften fich Kennt nisse erworben haben, die sie auch besser zum Kampf ums Dasein

ausrüsten.

Die Kongresse, die der Musikpädagogische Verband veranstaltet, sollen schwebende Fragen flären helfen und Anregung bieten für das Studium solcher Materien, die in das Berufsleben der Musik­Ichrer tief eingreifen. Diesmal hatten sich ungewöhnlich zahlreich Ueber die wichtige Frage des Schulgesanges sprach Musiklehrer und Leiter von Musikschulen zum Kongreß eingefunden, Herr Karl Roeder- Herford. Er stellte zunächst fest, daß die der unter der Leitung von Professor Xaver Scharwenta stand und gesangliche, beziehungsweise musikalische Ausbildung der Schüler zu dem die Staatsregierung Professor Schulze von der königlichen der Lehrerbildungsanstalten hinter den Forderungen der gesetzlichen Hochschule für Musik und die Stadt Berlin den Stadtschulrat Bestimmungen zurückbleibt, und entwidelte den Grundsak, daß Fischer als Vertreter entsandten. den gesetzlichen Anforderungen erst dann Genüge geleistet werden

In den Vorträgen der Plenarsizungen wurden Gegenstände könne, wenn die Volksschule dem Zwecke beffer borarbeitet, als es on allgemeinem Interesse in Vorträgen behandelt, Unterausschüsse zurzeit geschieht. An dieses Thema schloffen sich die Ausführungen beschäftigten sich mit der Frage der musikwissenschaftlichen Fächer von May A st- Berlin über die Fortbildung der Gesangslehrer an an den Lehrer- und Lehrerinnenseminaren. Mit großem Inter- Boltsschulen. Soll der Schulgesang den Jdeen der Kunsterziehung esse hat der Kongreß vor allen Dingen Kenntnis genommen von dienstbar gemacht werden, so ist für ihn ein einheitlicher Lehrplan der sogenannten Methode Jaques Dalcroze ", die die zu schaffen. Auf allen Stufen der Volksschule ist für eine einheit rhythmische Gymnastik als erste Stufe des Musikunterrichts an- liche Durchführung der methodischen Grundsätze des Lehrplanes wendet. Dalcroze ist ein bekannter Komponist in Genf , der durch Sorge zu tragen. Das Zweckmäßige in dieser Hinsicht wäre die zahlreiche Kompositionen, darunter entzückende Kinderlieder, fich Einrichtung von Fortbildungsschulen seitens des Staates für Volks­einen guten Namen in der Musikwelt geschaffen hat. Die Methode schulgesangslehrer.

"

baut sich ungefähr auf folgende Grundfäße auf: Der Rhythmus be- Gine äußerst aktuelle Frage berührte Fräulein Dr. Olga darf besonderer Schulung, und die rhythmische Gymnastik wedt Stiegliß in dem Vortrag: Wie läßt sich die Sebung der durch die körperliche Darstellung der Rhythmen bei dem Schüler sozialen Lage des Musiklehrer standes mit den be das Gefühl für Rhythmus, bedeutet sonach für ihn gleichzeitig eine rechtigten Interessen der Gesamtheit vereinigen?" Die für die Steigerung seiner Willenskraft. Sie bermittelt ferner die Kenntnis Hebung des Lehrerstandes erforderliche Erhöhung des Minimal­Der Notenwerte und sichert eine richtige Atemtechnik. An diese honorars für den Unterricht der Anfangs- und Mittelstufen birgt Rhythmikmethode gliedert sich die Solfègemethode" von Dalcroze die Gefahr, daß die Kreise der Musiktreibenden starte Einschrän als Vorbereitung für jede musikalische Betätigung insofern, als fungen erfahren werden. Wenn die Pflege der Musik zum Mono­fie die Ausbildung des musikalischen Gehörs grundlegend beeinflußt. pol der begüterten Klasse würde, so widerspräche dies den Inter­In der Tat hat Dalcroze mit seiner Solfègemethode schon sehr große essen der Musikpädagogen, der Kunstentwickelung und des allge­Erfolge erzielt; die Einführung der Methode in den deutschen meinen Kulturfortschrittes. Echulen würde die einfachste und beste musikalische Voltserziehung In das praktische Gebiet des Mufifunterrichtes griffen bie bedeuten und für den Chorgesang von förderndem Einfluß sein. I Kommissionsberatungen ein, die die Lehrpläne der Seminare be

Humor und Satire. Das Lied vom Terror. Der Terror ist des Sozis Luft, Der Terror! Das muß ein schlechter Sozi fein, Dem je der Terror ward zur Bein, Der Terror. Bom Staate haben wir gelernt Den Terror. Wie der auf Terror ist erpicht, Das geht auf teine Kuhhaut nicht. D, Terror! Wählst Du bei zwei Mark Tagelohn Und Terror

Als fimpler Eisenbahner rot, Dann kommst Du außer Lohn und Brot Durch Terror.

Wie geiftboll übt das Militär Den Terror.

Es jagt vom Tempelhofer Felb Den Fußballklub der Kriegesheld Jm Terror.

Und unfre lieben Junker erst Beim Terror! Hei, wie in ihrer derben Faust Der Stod mit Macht herniederfauft. D, Terror!

Die Wissenschaft, so hehr sie ist lebt Terror. Im Boykott rührt die Aerztezunft Kein Tod und feine Niederkunft. D, Terror!

Die Unternehmer überall Beim Terror! Da merkt man erst als Sozialist Wie sehr man doch ein Stümper ist

Im Terror!

Fribolin