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räume JjuBe'n fttfoIgeEcftett Platz Mkettzaltz STufgöffgf. treppe gesunden. Durch djese Anordnung ist dafür gesorgt, datz der Strom der zu- und abgehenden Fahrgäste in den Vorräumen nicht aufeinander stößt, wodurch Verkehrsstockungen bei, Ankunft und Ab- fahrt der Züge vermieden werden. Also doch! In einer neuen Sitzung des Kuratoriums des Schlacht- und Viehhofes wurde nach nochmaliger umfangreicher Diskussion nunmehr endlich beschlossen, in allen größeren Städten der Welt Auskunft über die Art der Verwertung des Blutes der Schlachttiere zu erbitten, desgleichen sollen Erkundigungen ein- gezogen werden über die Erfahrungen, die dabei in hygienischer . Beziehung gemacht worden sind. Inzwischen soll aber mit der Peptonfuttcr-Gesellschaft weiter verhandelt und eventuell abgeschlossen werden, so daß die Auskünfte wahrscheinlich post lestum kommen und dann erst frühestens nach sieben Jahren ver- wertet werden können. In gleicher Sitzung wurde auch die Rege- lung der Gehälter der städtischen Tierärzte, die wiederholt darum ersucht haben, einer sünfgliedrigen Kommission überwiesen, hoffent- lich kommen nun auch bald die Arbeiter zu ihrem Rechte. Etwa 150 Rückwanderer sind gestern, von Hamburg   kommend, in Berlin   eingetroffen. Es handelt sich um Auswanderer aus Ost- und Westpreußen  , die zum Teil bereits vor zwei Jahren, teilweise erst in neuerer Zeit in Amerika   eine zweite Heimat gesucht haben. D�e Erfahrungen, die die Europamüden in der Neuen Welt mach- ten, waren jedoch traurigster Natur. Sie büßten ihre geringen Ersparnisse ein und behielten nach Berkauf ihrer überflüssigen Sachen nur so viel übrig, um die Rückreise nach der alten Heimat anrreten zu können. Die Rückwanderer begaben sich ohne Aufent- halt von dem Lehrter  » nach dem Schlesischen Bahnhof  , um bald- möglichst wieder ihre alten Wohnstätten im Osten Deutschlands   zu erreichen. Wie sie mitteilten, befinden sich zahlreiche Deutsche in Amerika  , die gern wieder nach der Heimat zurückkehren möchten, aber nicht die Mittel besitzen, um die Fahrtkostcn decken zu können. Unter dem Wagen totgequescht. Ein entsetzlicher Unglücksfall hat sich in dem benachbarten Oranienburg   zugetragen. Der Schläuztergeselle Prehm hatte im Auftrage eines hiesigen EngroS- .scklachtermeisters von dem Gute Wilhelmsthal 20 Hammel abzu­holen und befand sich auf der Rückfahrt nach Berlin  , als die Pferde plötzlich scheuten und durchgingen. Der Wagen prallte gegen einen Eckstein, wobei beide Vorderräder brachen und der Kutscher so un- glücklich von dem Bock fiel, daß er zwischen die Pferde und den Wsigen zu liegen kam. Da es nicht gelang, die Tier» augenblick- lich zum Stehen zu bringen, wurde P. unter das Bordergestcll des schleifenden Wagens geklemmt und erlitt schtpe.re innere Ver- 'lctzungen,. die später seinen Tod herbeiführten, Eine neue Schülertragödie. Dle Tragödie des Gymnasiasten Matheus ist noch in frischer Erinnerung und schon wird ein neues erschütterndes Schülerdrama gemeldet, dessen erster Teil sich in der Luisenstädtischen Oberreal­schule in der Dresdener Straße abgespielt hat. Der einzige Sohn des gerichtlichen Sachverständigen St. in Friedenau  , der 18jährige Oberprimaner Günther St.. hat sich aus einem geringfügigen Anlaß daö Leben genommen. Ueber die Tragödie werden folgende Einzel- heiten mitgeteilt: Günther St. hatte vor etwa 14 Tagen einem Mitschüler au? kameradschaftlicher Gefälligkeit eine häusliche mathematische Arbeit zur Kenntnisnahme überlassen. Der Mathematiklehrer Dr. F. .erfuhr am anderen Tage davon und sprach dabei dem Günther St. pigen mündlichen Tadel aus, den er durch die Worte:»Der Hehler ist sy gut wie der Stehler" verschärfte. Der Vater, denl von Dr. F. über diesen Vorfall schriftliche Mitteilung gemacht wurde, ermahnte seinen Sohn, ähnliche Gefälligkeiten gegen Käme- raden im eigenen Interesse lieber zu unterlassen. Damit schien die Angelegenheit vergessen und begraben zu sein. Eine Woche später kam die Angelegenheit zur Kenntnis des Direktors Dr. Marcuse. Dieser schrieb dem Vater am 1. Juni einen Brief, in dem folgender Passus vorkam... Dieser Mangel an sittlicher Reife ist bei einem Abiturienten nicht ohne Einfluß auf die Reifeprüfung. Dies zur gefälligen Kenntnisnahme." Durch diese Mitteilung des Direktors wurde in dem Vater wie dem Sohne die Besorgnis wach, daß Günther St., dessen Leistungen durchaus gut und dessen Betragen laut Zeugnis lobenswert war, das Reifeexamen nicht bestehen würde. Der Bater begab sich zum Direktor Dr. Marcuse. Auf Vorschlag, den Sohn ein halbes Jahr zurückzustellen, entgegnete der Direktor:Dann entlasse ich Ihren Sohn." Ein paar Tage darauf kam eS zu einer Szene zwischen dem Direktor Marcuse   und dem Oberprimaner Günther St. Der Direttor nannte ihn schließlich im Zeichensaal der Oberprimaner in Gegenwart aller Kameraden einen Esel. Günther St. nahm sich die doppelte Schande sehr zu Herzen. Er verließ am Mittwoch voriger Woche die Wohnung des BaterS und schrieb einen rührenden Abschiedsbrief, in dem er um Verzeihung für denletzten Schritt" bat und sein Taschengeld und seine Schulbücher seinen Kameraden vermachte. Dann ging er in den Tod: er erschoß sich im Grüne- ivald, und erst gestern, nach acht Tagen, erfuhr der Bater, daß er seinen einzigen Sohn auf diese erschüttemde Weise verloren hatte. Schwerer Unfall auf dem Nebungsplatz Döberitz. Major Freiherr v. Gemmingen   vom 1. Garde-Ulanenregiment stürzte beim Attacke- reiten während der Gefechtsexerzitien in Döberitz so unglücklich mit dem Pferde, daß er Schädel- und Schlüsielbeinbrüche erlitt. Auf Veranlassung des Kaisers wurde der Verunglückte im Automobil nach Potsdam   gebracht, wo er schwer daniederliegt. AuS dem Polizeibericht. Gestern vormittag gegen S Uhr wurde der öS Jahre alte Schankwirt Wilhelm Schulze   in der Schlafkammer feiner Wohnung Gitschiner Straße 1, im Bette liegend, von seiner Köchin tot aufgefunden. Schulze litt an einem Blasenleiden und ivar seit dem Tage vorher bettlägerig. Er hatte auf dem Tisch neben dem Bett einen kleinen Gaskocher zum Erwärmen von Heiß- ivasserumschlägen, die er sich seines Leidens wegen machen mußte, bereit gestellt und hat vermutlich infolge eines Schwächeanfalles den Verbindungsschlauch zwischen Gasleitung und Kocher, dessen Stellschraube aufKlein" stand, abgestreift, wodurch das Gas ungehindert entweichen konnte und ihm den Er- slickungStod' brachte. Ein herbeigerufener Arzt konnte keine Hilfe mehr bringen. Nachmittag wurde die öl Jahre alte Zimmervermieterin Witwe Luise B. in ihrer Wohnung in der Prinzenstraße an einem Spiegelhaken erhängt tot von ihrer Schlvefter aufgefunden. Nach einem hinterlassenen Schreiben hat ein Nervenleiden sie in den Tod getrieben. Am vorgestrigen späten Abend badete der 21 Jahre alte Kurscher Henry Schönborn und noch zwei Männer im Spandauer   Schiffahrtskanal zwischen Sylter- und Köhrersttaße. Plötzlich schienen ihn die Kräfte zu verlassen und er drohte zu versinken. Man zog ihn im bewußtlosem Zustande ans Ufer, wo aber Wiederbelebungsversuche erfolglos blieben. Anscheinend hat ein Herzschlag seinem Leben ein Ende gemacht. Ein unbekannter Augenzeuge gesucht. Vom Untersuchungsrichter des Landgerichts II   wird dasBerliner Tageblatt"(Warum bloß dasBert. Tagebl."? Red.) um die Veröffentlichung nachstehender Zeilen gebeten: In der Voruntersuchungssache gegen den Tischler Eugen Dcska in Lichtenberg   handelt es sich um jenen bekannten Vorfall, bei dem am 10. Mai dieses Jahres zwischen 11 und 12 Uhr vormittags ein Radfahrer den Arbetter Lorbeck auf der Chaussee von Müggelheim nach Köpenick   niederschoß. Deska hatte mit seiner Ehe- frau zu Rad einen Ausflug gemacht, sich auf einer Lichtung neben der Chaussee niedergelassen und war mit Vorbeck und dessen Begleitern in einen Wortwechsel geraten, in dessen Verlaufe Vorbeck von ihm nieder- geschossen wurde. Unter dem 12. Mai dieses Jahres richtete ein angeblich im Gebüsch verborgen gewesener Augenzeuge des Borfalles att eine der hiesigen Zeitungen einen Brief, der wichtige Wahr» äehmungen enthält. Der Brief ist unterschrieben mit Franz v. Vesgey, wenigstens ist die Unterschrift so zu lesen. Eine nähere Adresse fehlt, fft bisher auch nicht bekannt geworden. Im Interesse der vöMgen Aufklärung des SachberhakkeS wäre erwünscht, wenn sich dieser Briefschreiber beim Untersuchungsrichter am königlichen Landgericht II meldete. Feuer in der SchiffbauauSstellung. Gestern mittag wurde die Feuerwehr nach der Schiffbauausstellung im Zoolog, scheu Garten gerufen, wo die Stoffbekleidung eines Ausstellungsstandes und ein Rellameschild in Brand geraten waren. Die Gefahr konnte aber bald mit einer Schlauchleitung beseitigt werden. Ueber die Ent­stehungsursache deL Feuers ist Bestimmtes noch nicht festgestellt. Die Feuerwehr nimmt an, daß Fahrlässigkeit vorliegt und zwar durch Wegwerfen eines Streichholzes. Weil keine Gemeinde zustandig sein wollte, hat am Mittwoch ein Mann, der sich in den Spandauer   Schiffahrtskanal gestürzt hatte, aber von Arbeitern herausgeholt wurde, von früh'/a10 Uhr bis abends >/zS Uhr, an allen Gliedern zitternd, auf dem kalten Erdboden, nur mit einem Sackstück als Unterlage, liegen müssen. Endlich wurde der arme Teufel, der früher fünf Jahre in der epileptischen Anstalt Wuhlgarten, zuletzt in der Edelschen Anstalt in Charlottenburg   war, abgeholt und wieder nach der letztgenannten Anstalt zurückgebracht. Wegen eines großen DachftuhlbranbeS wurde gestern vor- mittag die Feuerwehr nach der Jahnstratze 2 an der Urbanstraße alarmiert. Dieses Grundstück wird von etwa 60 Parteien bewohnt, deren sich gleich, nachdem der erste Feueralarm erscholl, eine große Aufregung bemächtigte. Als der 11. Zug aus der Wilms- straße erschien, stand der Dachstuhl des mächtigen Gebäudes schon in geräumiger Ausdehnung an mehreren Stellen in Flammen. Sofort wurde mit drei Schlauchleitungen don Dampfspritzen über mechanische Leitern und die verqualmten Treppen vorgegangen, um eine weitere Ausdehnung des Brandes und ein Ueberspringen der Flammen auf das Nachbargrundstück zu verhüten. Nach mehr- stündiger Tätigkeit war die Gefahr beseitigt. Der Schaden ist wieder bedeutend und nicht voll durch Versicherung gedeckt. Personen, welche gesehen haben, wie ein Droschlenkutscher am S. April, abends gegen S'/a Uhr, in der Oberwallstraße am Haus- voigteiplatz zwei junge Leute angefahren hat, wobei der eine hinfiel und dem Kutscher zurief: er soll weiterfahren, er habe keine Schuld, werden gebeten, ihre Adresse an Menge, Pasteurstt. 42. abzugeben. Feuerwehrbericht. In der Nacht zum Freitag kam um 3 Uhr in der Oranienburger Str. ö3 Feuer aus. Im Keller brannten Schal- decken u. a. Kurz vorher mußte ein Kellerbrand in der Alten Jakobstraße S6/97 gelöscht werden, der durch Selbstentzündung von Preßkohlen ausgekommen war. Gleichzeitig mutzten zwei Brände in der Lüneburger Straße und auf dem Moabiter   Güterbahnhof gelöscht werden. Der 3. Zug hatte in der Buchstraße 3 zu tun, wo Regale u. a. in Brand geraten waren. Der Ib. Zug mußte einen Küchenbrand in der Wilhelmshavener Straße 26 löschen und der ö. Zug wurde nach der Köpenicker Straße 87 alarmiert, wo auf einem Neubau Feuer ausgekommen war. Freitag früh um S Uhr brannten Leipziger Straße   31/32 Kartons, eine Büchse mit einer Gummilösung u. a. Ferner hatte die Feuerwehr in der Mitten- wgldkr StlM 1. BlAttgenstraße 1 und an gntzexen Stellen zu tun. Vorort- JVadmcbtcn* Charlottenvurg. Vom Ledigenheim. In dem am I. April 1908 eröffneten Charlottenburger Ledigenheim, Danckelmann- straße 48/49, sind nach zweimonatigem Betriebe bereits mehr als 200 Betten besetzt. Es steht zu erwarten, daß auch der Rest der vor- handenen Zimmer in kurzer Zeit vermietet sein wird. Der monat- liche Mietpreis für ein Einzelzimmer einschließlich Heizung, Be- leuchtung und Frühstück betragt je nach der Lage des Zimmers 13 bis 15 Mk. Für die Zimmer mit zwei und drei Betten ermäßigt sich der Preis bis auf 10 Mk. monatlich. Die Mieter des Hauses sind in keiner Weise in ihrer Freiheit beschränkt. Das Haus ist von 5 Uhr früh bis 12 Uhr nachts geöffnet; aber auch außerhalb dieser Zeit wird gegen eine Gebühr von 10 Pf. stets geöffnet. Hat ein Bewohner Nachtdienst oder muß er seinen Dienst vor 5 Uhr früh antreten, so fällt auch diese Gebühr fort. Alle Zimmer haben Zentralheizung und elektrisches Licht. Für Fahrräder steht den Mietern ein besonderer Aufbewahrungsraum zur Verfügung. Im Hause besindet sich ein behaglich ausgestatteter Gesellschaftsraum. ferner eine öffentliche Zweigstelle der städtischen Volksbibliothek mit großem, reich mit Büchern und Zeitschristen ausgestatteten Lesesaale, eine öffentliche Zweigstelle der städtischen Badeanstalt mit Brause- und Wannenbädern; Fußbäder stehen den Mietern unentgeltlich zur Verfügung. Ein im Hause befindliches für jeder- mann zugängliches großes Restaurant ohne Trinkzwang gibt den Mietern Gelegenheit, sich zu billigsten Preisen zu beköstigen. Die Besichtigung der Zimmer durch Mietlustige kann jederzeit erfolgen. Nieder-Schönhausen. Am Mittwoch, den 10. Juni, fand auch in unserem Orte eine Sttchwahl zu den LandtagSwahlen statt und zwar mit gutem Er- folge. Die 3. Abteilung ist gänzlich in unseren Besitz und auch in der 2. Abteilung holten wir uns nach heißem Ringen 2 Wahl- männer. Von 3S zu wählenden Wahlmännern haben wir 14 er- obert. Wir erhielten in den 6 Bezirken 739 Stimmen, der Misch- masch 642. In den zu unserem Bezirk gehörigen Dörfern hatten wir nur in Mühlenbeck   und Blankenfelde-Schildow Erfolge und zwar erhielten die Genossen in Mühlenbeck   2 Wahlmänner in der 3. Abteilung, ebenso Blankenfelde-Schildow 2. Steglitz. Wann wird unsere Gemelndehadeanstalt erSffnet und aus welchen Gründen verzögert sich ihre Eröffnung? Auf diese wohlberechtigte Frage antwortete in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung Bürgermeister Buhrow, daß die Eröffnung voraussichtlich Ende dieses Monats erfolgen könne. DaS mangelhafte Pumpwerk und die Schwierigkeit der Beschaffung geeigneten Wassers hätten die Verzögerung verschuldet. Schöffe Kirchner ergänzte diese Antwort dahin, daß die Pumpen ausgewechselt werden müßten, um Waffer aus einer größeren Tiefe zu heben. Das jetzt vorhandene Badewasser hätte das Aussehen von Erbsensuppe: in einer solchen Sauce zu baden könne natürlich niemand zugemutet werden. Die Ursache dieser unangenehmen Erscheinung sei der starke Eisengehalt des Brunnen- Wassers; bei der Mischung mit dem Kondenswasser, das bekanntlich die VorortS-Elektrizitätswerke zum Betriebe der Badeanstalt liefern müssen, entwickele sich Eisenorydul und hierdurch werde die Trübung verursacht. Man hofft in größerer Tiefe eisenfreieS Wasser zu finden und dann die Anstalt betriebsfähig zu machen. Die Tatsachen mögen richtig sein. Verwunderung muß eS aber doch erregen, daß nicht irgend jemand schon bei den Bohrvcrsuchen auf den Ge- danken einer chemischen Untersuchung deS WasierS ge- kommen ist, das doch bei einer Badeanstalt die Hauptsache rst. Und noch eins: die Elektrizitätswerke liegen in unmittelbarer Nähe, und dort hat man die Erfahrung gemacht, daß erst bei 70 Meter Tiefe eisenfreieS Wasser vorkommt. Konnte unsere Gemeinde- Verwaltung, die mit den Werken in einem Verttagsverhältnis steht und deren Direttor sogar der Gemeindeverwaltung angehört, das nicht früher erfahren und ihre Matznahmen danach treffen? Oder wenn man das wußte, warum setzte man dann einen Brunnen von nur 3V Meter Tiefe in Betrieb? Ueber diese Fragen verlautete nichts. Rur Direktor Friedrich verwahrte sich dagegen, daß die Schuld etwa das Kondenswass'er trage; dieses sei eisenfrei. Warten wir also ab, ob sich bis Ende Juni dieErbsensuppe" so- weit geklärt hat, um auf den Grund sehen zu können. Aber die Geschichte der Badeanstalt soll doch vorher noch kurz geschildert loerden. Im Jahre 1901 gab unser damaliger Gememdevertreter Gen. Rapp die erste Anregung, die indeS aui unfruchtbaren Boden fiel. Bei der Nähe Berlins   und dem Borhandenfein von Bade- einrichtung in den besseren Wohnungen erklärten die bürgerlichen Herren eme Badeanstalt für überflüssig. 1904 hatte sich die Ansicht geändert und auf Antrag deS Gemeindevorstandes wurden 1500 M. zu Vorarbeiten bewilligt. In den Etat für 1905 wurden 200 000 M. zur Erbauung einer Badeanstalt eingestellt, aber schließlich für die Grunewaldbahn verausgabt. Eine Kommission hatte mittlerweile Besichtigungsreisen vorgenommen und sonstige Vorarbeiten erledigt, und so konnte endlich am 30. Juni 1906 das vorgelegte Projekt nebst den Kosten von 350 000 M. bewilligt worden. Im Oktober desselben Jahres wurden die Erd- und Maurerarbeiten ausgeschrieben und dann ging die Bauerei loS, bis die von den Unternehmern 1907 inszenierte BauarbeiterauSsperrung auch diesen Bau zum Stilliegen brachte. Unsere Gemeindeverwaltung sah dem seelenruhig zu und stellte die Badeanstalt einstweilen w den Etat mit 41 000 M. in Einnahme und Ausgabe. Die Jnbettieb- setzung wurdK zum 1, Oktober 1907 in Aussicht gestellt. Daraus wurde natürlich nichts, Im Etat 1908 prangt die Badeanstalt� mit 45 400 M. in Einnahme und 60 950 M. in Ausgabe, also mit einem Zuschuß von 15 550 M.; die Eröffnung sollte am 1. Mai stattfinden. Wie oben bemerkt, ist dieser Termin abermals verschoben und das einzige, worauf mit Sicherheit gerechnet werden kann, wird die Er- höhung des Zuschusses sein! Rummelsburg  . Das Gesamtwahlresultat nach der Stichwahl ist für unseren Ort nunmehr folgendes: Freisinnig-konservativer Block ö, National- liberale 33, Sozialdemokraten 82 Wahlmänner. Reinickendorf  . Beim Spielen mit einer Kinderkochmaschine explodierte das mit Spiritus gefüllte Bassin und setzte vier Kinder im Alter von 13, 12, 11 und 3 Jahren des Bürstenmachers Schwanberstt in Flammen. Die Kinder wurden nach dem Paul Gerhardt-Stist übergeführt und befinden sich in Lebensgefahr. Treptotv-Baumschulentveg. Auf eine harte Probe werden die Einwohner des OrtSteilS Baumschulenweg gestellt. Die Regulierungsarbeiten der Baum- schulenstraße wie der Bau der Straßenbahn werden in einem Schneckentempo fortgeführt, daß aller Voraussicht nach an eine Fertigstellung in vielem Jahre nicht zu denken ist. Es wäre Sache des Gemeindevorstandes, hier einmal einzugreifen und dafür Sorge zu tragen, daß diese Arbeiten schneller gefördert werden. UeörigenS ist eS allseitig aufgefallen, daß bei diesen Arbeiten zahlreiche AuS- länder(Russische   Polen  ) beschäftigt werden� Das geschieht doch nicht auS Arbeitermangel, sondern nur aus Rücksicht auf größeren Profit. Arbeitslose Reichsangehörige haben wir doch wirklich reichlich genug. Klus der frauenbenegung. Hohn and Spott. Eine Fülle von Spott und Hohn ist über die sogenannten Suffragettes ausgegossen worden, nicht nur hier in Deutschland  , sondern auch in England. Man hat ihr Vorgehen lächerlich zu machen versucht, man hat anfangs diese Art der Agitation als Sensations- lust hysterischer Frauen bezeichnet, knan hat nichts, auch gar nichts an diesen Frauen mehr Gutes lassen wollen und glaubte damit die ganze Angelegenheit dem Spotte und der Verurteilung der Welt preisgegeben und dadurch getötet zu haben...." In unserem deutschen Vaterlande wäre selbstverständlich ein solches Vorgehen der Frauen unmöglich, wie eS von den Suffragettes in Szene gesetzt wird, aber ebensowenig wäre es hier möglich, daß ein Minister, wie es Mr. Churchill getan hat. vom Deck seines Autos zum Volk eine Rede hält. Wir dulden nicht die geringste Demon- stration, die Polizei tritt Slraßenzügen sofort mit Feuer und Schwert entgegen. Anders in England! Fast täglich kann man in der Sechs- Millionenstadt London   Aufzüge verschiedenster Art sehen. Sonntag? wimmelt eS oft im Hydepark von Versammlungen unter freiem Himmel. ES ist eine der interessantesten Volksstudien. von einer Versanimlung dann zur andern zu wandern, wo religiöse, politische, soziale Fragen von den verschiedensten Richtungen ckuS zur Erörterung gebracht werden...."Auf den großen Plätzen sind von den ver- schiedeusten Richtungen der Frauenrechtlerinnen und Sozialistinnen Reden gehnlten worden niemand störte sie und wollte der Jan- Hagel der Großstadt in widerwärtiger Weise sich Eingriffe erlauben, so sorgte die Polizei für Ruhe. Für den 21. Juni d. I. ist eine Demonitratton in Ausficht genommen, wie die Welt sie wohl noch nie gesehen hat, ivenigstens nicht von Frauen aus organisiert. geleitet und ausgeführt. Eine fieberhafte Tätigkeit herrscht schon jetzt dafür unter den Suffragettes. Man erwartet 250000 von Demonstranten. Männer sind dabei nicht ausgeschlossen. Mit den größeren Eisenbahngesell- schaften sind Abkommen getroffen, 30 Sonderzüge werden eingelegt. alle diese Züge werden in Riesenbuchstaben die vufschrift tragen: Votes kor Wornen l«... Die vorstehenden Sätze liest man im blockfreisinnigeit Börsen-Courier", in einem Organ der Partei, die am gemeinsten gegen die Wahlrechtsdemonstration in Preußen getobt hat, die für die Frauenbewegung höchstens platonische Liebeserklärungen hat, die von der Gleichberechtigung der Frauen nichts wissen will, deren Führer. der Rektor Kopsch, die Dienstbotenbcwegung in einem Atemzuge mit Prostituierten nannte. Für die Frauenbewegung im Auslande schwärmt der Blockfreisinn, hier aber half man die bestehenden Ausnahmegesetze gegen Dienstboten verlängern und schuf neue gegen das weibliche Geschlecht, wie gegen alle Minderjährigen. Freisinn, dein Name ist Lumperei l Versammlungen Veranstaltungen. SchZneierg. Montag, den 15. Juni 1908, 8»/, Uhr. Ausgabe der Billetts zu dem am 20. Jmu stattfindenden Stiftungsfest. Versammlungen. Die Ortsverwaltung Berlin   des Holzardeiterverbandes hielt am 11. Juni in FreyerS großem Saal eine Generalversammlung ab, in der zunächst der Bericht vom VerbandStag gegeben werden sollte. Es wurde jedoch beschlossen, diesen Punkt der Vertrauensmänner» Versammlung zu überweisen. Darauf folgte die Wahl deS Ver« bandsauSschusses. Die bisherigen Ausschußmitglieder bleiben im Amt, bis der Ausschuß, den Beschlüssen des VerbandstageS ent- sprechend, nach Stuttgart   verlegt wird. In den Gauvorstand wurden gewählt: Richard Leopold, Schreiber, Dahlie, Hübner und Güth. Oeffcntliche Bibliothek tiud Lesehalle zu unentgeltlicher Be» Nutzung iür jedermann, SW., Lllexandrincnstr. 26. Geöffnet täglich von 51/, 10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 91 und 36 Uhr. An den Lesesälen liegen zurzeit 515 Zeitungen und Zeitschriften jeder Art und Richtung aus. Die AuSleih-Bibliothek ist bis auf weiteres gtschloffei,. Berein der Buchdrucker und Schriftgictzer zu Rixdorf-Brin. Heute abend 9 Uhr im Lokale des Herrn Hoppe, Rixdorf, Hermannfw. 49: Benchterstatlung über die Kölner   Generalverjammlung u. a. m. Allgemeine Kranken- und Stcrbekasfe der Älletallarbciter iE. H. 29, Hamburg  ), Filiale Berlin   5. Heute abend �,9 Uhr bei Hcuscldcr, Dragonersw. 15. Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, de» 14. A»ni, vormittags 9 Uhr, in der Halle der Gemeinde, Pappelallce 15 17: Freireligiöse Vorlesung. Vormittags 10'/, Uhr in der Schule Kleine Frankfurter Straße 6: Vortrag von Herrn Proj. Dr. Lb Gehrle:Die Weltanschauung in den Werke» der Dichtkunst'. Montag, den 15. Juni, abends 8 Uhr, Sebaftianstt. 39: Beschließende Versammlung(nur sür Mitglieder mit weißer Quittung!. Wichtige Tage»- Ordnung: Innere Angelegenheiten gemäß Z 7 der Statuten.