ffletllrt««ftÜ 8«! Posizekbe�orZe fem zweier Dahnförper nebendem der„Grohen Berliner" gelegt werden durfte, trotzdem dieStracke bekanntlich zwei breite Fahrdämme nebst Mittelpromenadehat. Die vom Polizeipräsidenten anempfohlene Einigung mit dernicht nur die Straßen Berlins beherrschenden„Großen" zwecksMitbenutzung deren Gleise in der Petersburger Straße ist bekanntlich nicht zustande gekommen. Ein weiteres Stück dieser erstender Nordlinien fehlt serner vom'Weddingplatz durch dieSelker st raße über den Nordhafen hinweg bis zur Ecke derFenn»- und Tegeler Straße; von hier ab ist wieder alles fertig.In der engen Sellerstraße sind noch umfangreiche Bürgersteigrcgu-lierungen, bevor die begonnene Gleisverlegung vollständig zu Endegeführt werden kann. Durch Anlegung verschiedener Weichen hatman sich aber geholfen. Zunächst kann der Betrieb zwischenWeddingplatz und Landsberger Allee(Ecke ElbingerStraß«) ausgenommen werden. Damit ist eine Verkehrslinie ge-schaffen, die sich, was ihre Ausdehnung anbelangt, den längstenbestehenden gleichwertig anreihen wird. Die neue Bahn durchfährteinen sehr großen Teil der nördlichen Peripherie Berlins und dieanliegenden Straßenteile dürften damit dem Verkehrszentrum derGroßstadt bedeutend nähergerückt werden. Gewiß ist es richtig,daß ein sehr erheblicher Teil der Fahrstraße durch recht spärlich be-völkerte und lückenhaft bebaute Straßenzüge führt, indes mit derälteren städtischen Straßenbahn, die nach Pankow-Nieder-Schön-Hausen führt, war es anfangs auch nicht anders. Wer damalsbei deren Eröffnung z. B. durch die Prinzen-Allee und Wollank-strahe, Kreuzstraße usw. ging, schüttelte bedenklich ob der Rentabili-tät der Bahn den Kops.Jjeute denkt er sicher anders.Der neue städtische Straßenbahnhof liegt draußen an der Knip-rodestraße, es sind nur noch einige kleine Baulichkeiten zu voll»enden, unterdessen kann aber der Betrieb aufgenommen werden.Der Bahnhof befindet sich in nächster Nähe der Automobilfeuerwachein der Schönlanker Straße und gibt mit seinen langgestrecktenWagenhallen, Werkstätten und sonstigen Baulichkeiten, alles inroten Backsteinen ausgeführt, und mit dem Mastenwald der Ober-leitung in der noch fast ganz unbebauten Gegend inmitten einesausgedehnten Laubenterrains ein recht angenehmes Bild mitfarbenreichem Kolorit. Aus den, Bahnhof heraus geht die Streckesüdlich zunächst nur bis zur Landsberger Allee(Ecke Elbinger undPetersburgerstraße), etwa 5 Minuten entfernt vom Eingang zumstädtischen Schlachthof an der Nordringstation Landsberger Allee.Nach Norden zu führt uns die Straßenbahn am Friedrichshain, amsogenannten Neuen Hain(mitten drin das städtische Krankenhaus)vorüber, durch die Elbinger Straße, über die Greifswalder Straßehinweg nach der Danziger Straße. Hier hatte die Stadt gleich beider Regulierung dieses einstigen Laubenterrains den Bahnkörperauf der Südseite der Promenadenstraße mit verlegen lasten, so daßdiesmal nur die Fortführung notwendig wurde, die aber an derKreuzung mit der Prenzlauer Allee nach Norden hinüber geführtwerden mußte, weil die Südseite bis zur Weißenburger Straßeals Haltestelle verschiedener ihrer Linien von der„Großen" bereitsbesetzt war. Aus diesem Wege sind wir an der Gasanstalt DanzigerStraße, am städtischen Asyl für Obdachlose und Siechenhaus vor»übergekommen, nur getrennt durch eine der unvermeidlichen städti-sehen Barackenschulen und Lagerplätzen von Baumaterialien. Wirkreuzen nun die Schönhauser und Pappelallee, durchfahren dieEberswalder Straße am Exerzierplatz mit der einsamen Pappelund kommen, am ehemaligen Nordbahnhof vorüber, in die BernauerStraße hinein. An der Ecke Strelitzer Straße teilt sich die Linieund der Weg führt uns geradeaus am Lazarus-KrankenhauS undSophienkirchhof vorbei nach der Gartenstraße hinunter zumStettiner Bahnhof in der Jnvalidenstraße, dann links die Borsig-straße hinein bis zum Endpunkt an der Elsasser Straße. Von derAbzweigung an der Ecke der Strelitzer Straße geht die Nordliniedurch das„elektrische Viertel", die Watt» und Voltastraße, an derneuesten Zwingburg der„Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft" undden„Berliner Elektrizitätswerken" vorbei zur Pankower Strecke inder Hussitenstraße. Gegenüber dem Humboldhain beginnt die inter-estante Berg, und Talfahrt. ES geht durch die steile Grenzstraße,auf dem Gipfel der Gerichtstraße die„Große" kreuzend, hinab zurSchulzendorserstraße, durch diese zu dem verkehrsreichen Wedding.platz, hier vorläufig endend an der Ecke der Sellerstraße mit dergroßen und ältesten Berliner Gasanstalt. Später geht der Wegüber den Nordhafen und die Fennstraße hinweg, durch die Tegelerund Triststvaße bis zum Rudolf-Virchow-Krankenhaus, zu dem wiraus der Triftstraße heraus in einer großen Schleife um denAugustenburger Platz gelangen.Der Weg von der ersten Beschlußfassung, eigene Bahnen zubauen, bis zur Eröffnung der ersten städtischen Straßenbahn warein wahrer Leidensweg. Viel Mühe, Arbeit und Ausdauer hat esgekostet, bis dieses Ziel erreicht worden ist. Leider ist die Stadtnoch nicht am Ende des Martyriums angelangt. Fortgesetzt hat sichdie städtische Verwaliung gerade auf dem Gebiete des Verkehrs.Wesens neuer Eingriffe in ihre Rechte zu erwehren und beim Baueigener Bahnen mit Schwierigkeiten zu rechnen, die mit dem Wohlwollen, das der privaten Erwerbsgesellschaft der„Großen Berliner'entgegengebracht wird, in grellem Gegensatze stehen. Ob in Zu»kunft das klare Recht der Stadt oder die Macht der„GroßenBerliner" Sieger bleiben wird, muß abgewartet werden.Eine neue Frribankordnnng für den Gemeindebezirk Berlinist vom Magistrat angenommen worden und liegt jetzt der Stadt-verordnetenversammlung zur Beschlußfassung vor. Die Ab.weichungen bestehen darin, daß nunmehr auch Fleisch, das außer.halb des Freibankbezirkes amtlich untersucht worden ist, bedingttauglich oder minderwertig ist, zur Freibank hier zuzu-lassen ist, und zwar nach einer Anweisung des Oberpräsidenten,wonach die von dem zuständigen Minister genehmigte Musterordnungals Anhalt für die Berliner Freibankordnung gelten soll. InZukunft kann minderwertiges Fleisch, da« außerhalb unverkäuflichist, von der Berliner Freibank nur zurückgewiesen werden, wennein Verbot im Interesse der Aufrechterhaltung eines ordnungs»mäßigen Betriebes der Freibank geboten ist. Der Magistrat istmit dem Kuratorium des städtischen Vieh- und Schlachthofes derAnsicht, daß der Betrieb der Freibank einem Unternehmer—zurzeit ist es die Schlachtviehversicherung vereinigter Biehkom-Missionäre— zu übertragen ist. Die neu« Freibankordnung sollsofort nach erfolgter Genehmigung in Kraft treten.Bon den städtischen Nieselfeldern. bbSOOg M. hat derMagistrat Berlin für Neubauten auf den Rieselfeldern bewilligt.die zum großen Teil zur Aufnahme von 200 Milchkühen, 100 Zucht-sauen, Mastschweinen usw. dienen sollen. Immer energischerwird jetzt von feiten der städtischen Rieselgutverwaltung an dieZüchtung und Haltung von Rindvieh und Schweinen, deren Mast usw.herangetreten. Um keine großen Verluste bei Seuchen zu habenwird von der Verwaltung der Grundsatz verfolgt, möglichst zu de-zentralisieren, d. h. das Vieh wird getrennt gehalten und kommtauf die Weide. Das Jungvieh kommt nicht mit dem Mastviehund dieses nicht mit dem Zuchtvieh zusammen. Die Seuchengefahrwird dadurch bedeutend verringert.Bierzehn Boote gekentert— vier Personen ertrunken. ZahlreicheUnglücksfälle sind am letzten Sonntag auf den Gewässern der Um-gebung Berlins vorgekommen, bei denen nach den bisherigen Mel-düngen vier Personen ihren Tod gefunden haben sollen. DieMehrzahl der Uufälle ereignete sich auf den Gewässern der Oberspreeund Kahme, Auf der letzteren kenterte in der Nähe von Zeuthen einmit drei Personen besetztes Ruderboot. Von den Insassen wurdenzwei gerettet, während der dritte ertrank.— Auf dem Seddinseeschlugen in der vierten Nachmittagsstunde zwei Segelboote mitzusammen sieben Insassen um. Sechs derselben wurden gerettet.während der siebente angeblich ertrunken ist.— In der sechstenAbendstunde kenterten auf dem Müggelsee fast gleichzeitig zwei Segel-boote und ein Kielboot. Die Insassen wurden von der Besatzungder Rettungsstation in Sicherheit gebracht.— Auf dem Langen Seeschlug um 2 Uhr nachmittags ein Kahn, in dem sich zwei Personenbefanden, auf der Spree in der Nähe von TabberkS Waldschlößchenund gegenüber dem(fierhäuschen zwei Boote um. Auw hier wurdendie Verunglückten sämtlich gerettet.— Einen ebenso glücklichenVerlauf nahm ein Unfall auf der Havel bei Heiligensee. Dort wurdedurch einen hestigeu Windstoß ein Segelschiff, in dem sich dreiDamen und ein Herr befanden, umgerissen.— Bei Spandau, sowiebei Gatow kenterte je ein Ruderboot. In den letztgenannten dreiFällen wurden die Insassen der betreffende» Fahrzeuge durch dieBesatzung von in der Nähe befindlichen Dampfern gerettet.— Auchauf dem Caputher See soll ein Seegelboot umgeschlagen sein, dessenInsassen, ein Herr und eine Dame, ertrunken sind.Auf dem Müggelsee kenterte abends gegen 0 Uhr ein demRuderverein„Vorwärts" gehöriges, mit fünf Personen besetzte?Boot infolge des um diese Zeit kräftig einsetzenden Windes. Sämt-liche fünf Insassen fielen ins Wasser, davon wurden vier von demRettungsdampfer der Statton Rahnsdorf gerettet, während derfünfte, Otto Becker, in den Fluten verschwand, er ist ertrunken.Seine Leiche ist noch nicht aufgefunden worden.Zu der Eiusturzkatastrophe auf dem Anhalter Güterbahnhofe,über die wir in unserer Sonntagsnummer belichteten, wird»ochberichtet: Auf der betreffenden Baustelle war eine Grube ausge-schachtet, um darin Fundamentarbeiten vorzunehmen. Dabei warman auf einen vierseitigen Gully gestoßen, in welchen ein Rohr ein-mündet, an dem der Rohrleger eine Reparatur auszuführen hatte.?>ie Grube war etwa 3 Meter tief und das Arbeiten darin ohneAbsteifung gegen den Gully gefährlich, da Erschütterungen durchFuhrwerke erfolgten. Das Absteifen war nun vom Maurerpolierangeordnet, vom aufsichtführenden Bahnmeister aber untersagtworden, jedenfalls aus Sparsamkeitsrücksichten. Darüber war esnun zwischen Maurerpolier und Bahnmeister zu Differenzen ge-kommen. Der Bahnmeister erklärte, den Polier samt seinen Leutenfortzuschicken, wenn gegen seine Bestimmungen gehandelt werde.Trotzdem hatte der Maurerpolier dem Rohrleger geraten, die Re-paraturarbeit, welche an der unteren Seite des Rohres vorzunehmenwar und weshalb noch tiefer ausgeschachtet werden mußte, ohneAbsteifung nicht auszuführen. Dessen ungeachtet, machte sich aberder Rohrleger an die gefährliche Arbeit und buddelte noch selbst diehinderliche Erde weg. Während er so unter dem Rohr sich zuschaffen machte, kippte die eine Seite des Gullys oder einen Teil des-selben ab und das Unglück war geschehen. Der Rohrleger und einBauarbeiter lagen unter dem eingestürzten Mauerwerk und demErdreich. Zur schnellen Hilfe wurde auch die Feuerwehr gerufen,welche nun die Verunglückten herausholen mutzte. Der Bauarbeiterwar bereits tot, der Rohrleger hat schwere Verletzungen erhalten.AlS das Unglück geschehen war und der Sachverhalt polizeilich auf»genommen wurde, suchte sich der Bahnmeister damit zu entschul-digen, daß man sein« Bestimmungen doch nicht hätte wörtlich zunehmen brauchen.Ueber den Abbruch des ZirkuS Busch und seinen Wiederausbauan einer Stelle, als di« schon das frei« Gelände an der Ecke derMagazin- und Alexanderstraße bezeichnet wurde, waren vor einigerZeit Gerüchte im Umlauf. Tatsächlich soll seit längerer Zeit einProjekt bestehen, das sich mit der anderweitigen Bebauung desdem Fiskus gehörigen Zirkusgrundstücks an der Kleinen Präsi-dentenstratze beschäftigt. Hierbei sollen nicht ausschließlich Gründeästhetischer Natur mitsprechen, die darin zu suchen wären, daß daseigenartige Zirkusgebäude mit seinem architektonisch nicht geradeübermäßig schönen Baustiel zu der hervorragenden Umgebung, ins.besondere zu dem Zwanzigmillionendom, keine würdige Folie mehrabgibt. Man will sogar wissen, daß in dieser Beziehung von hoherStelle Worte des Mißfallens laut geworden seien. Es ist jedochverfrüht, an eine baldige Verwirklichung solcher staatlichen BauPläne zu denken. Sobald der Fiskus das gesamte Grundstückzwischen Spree, Stadtbahn und Kleiner Präsidentenstraße füreigene Zwecke unerläßlich braucht, würde das eme einheitliche Neu-bebauung bedeuten. Diese scheint schon deshalb vorläufig in weitereFerne gerückt zu sein, weil da? steuerfiskalische Grundstück an derStraßenfront, in der sich augenblicklich nur das Königliche Haupt-Steueramt für die Stempelsteuer befindet, erst kürzlich von Grundaus renoviert worden ist. Voraussichtlich wird also der ZirkusBusch noch verschiedene Jahre an der alten Stelle seine Pfortenöffnen.Eine Hebamme steckbrieflich verfolgt. In der Kochhannstr. 41wohnte seit drei Jahren die 36 Jahre alte Hebamme Witwe AnnaGühlke mit einer 11jährigen Tochter. Die Frau hatte eine ausgedehnte Praxis. Sie beschränkte sich aber nicht auf die Ausübungihres Berufes, sondern leistete auch gewerbsmäßig Hilfe, die durch§ 219 des Strafgesetzbuchs mit Zuchthaus bedroht ist. Die Todes-fälle zweier Frauen, die Frau Gühlke behandelt hatte, brachtenjüngst das Treiben ans Licht. Als die Polizei die Hebamme ver-haften wollte, war sie mit ihrer Tochter verschwunden. Sie wirdjetzt vom Untersuchungsrichter beim Landgericht I steckbrieflichverfolgt.Kabelbrand und Berkehrsstockung. Eine große Verkehrsstockungim Straßenbahnbetriebe gab es in der Nacht zum Montag im Süd-Westen der Stadt. Sie wurde verursacht durch einen Kabelbrand,der in der Zentrale Mauerstraße entstanden war. Gleich nachMitternacht standen plötzlich alle Linien, die von den Speisepunkten8, 9, 10, 11, 12. 74 und 83 Strom erhalten, still. Das Störungs-ebiet erstreckte sich auf die Leipziger, Mauer-, Charlotten-,Friedrich-, Belle-Alliance-, Dork-, Katzbach-, Kreuzberg-, König-grätzer, Koch- und Lindenstraße. Auch die Wagen nach Marien-dorf waren stromlos. Erst um 1 Uhr konnten einzelne Wagenwieder verkehren. Die Linien der Speisepunkte 10 und 11 nahmenden Betrieb erst nach V63 Uhr auf.Verunglückt. Der 38 Jahre alte Schiffseigner Karl M a r s<baus Hamburg, der mit seinem beladenen Frachtkahn in Klein-Glienickean der Mündung des Tcltowkanals liegt, fiel gestern nachmittag un-beachtet auf bisher unaufgeklärte Weise ins Wasser. Als man nachM. suchte, konnte man nur noch seine Leiche bergen, welche bis zurBeschlagnahme liegen bleibt.Kliakennepper übten letzten Sonnabend in der Behm« undMalmöer Straße(Schönhauser Viertel) ihr langfingriges Handwerkaus. Am helle» Nachmittage entfernten sie die Klinken der Haus-türen. Hausbewohner und Kinder, die zusahen, hielten die dreistenDiebe für Schlosser, die in irgend jemandes Auftrage eine Reparaturvornahmen.Feuer in der frauzüfischen Botschaft alarmierte am Montag.nachmittag die Feuerwehr nach dem Pariser Platz 6. Balken undanderes brannten dort. Gleichzeitig muhte Michaelkirchstr. 23a, EckeBrandenburger User ein großer Dachstuhlbrand gelöscht werden, derder Konwagnie viel Arbeit verursachte. Erst nach mehrstündigerTätigkeit konnte die Feuerwehr wieder abrücken. ES liegt vorsätzliche Brandstiftung vor.Zwei große Dachstuhlbrände beschäftigten die Charlotten-burger und Berliner Feuerwehr am Sonntag in der P e st a l o z z i.t r a ß e 94 und U r b a n st r. 46. An der ersten Stelle wurde dieGefahr erst bemerkt, als gegen ¥j2 Uhr früh plötzlich helle Flammendurch das Dach des Vorderhauses schlugen. Aus mehrfachen Alarmhin waren bald zwei Löschzüge der Charlottenburger Wehr zurStelle. Es gelang, den gefährdeten Seitenflügel zu schützen. Nacheinstündiger Löschtätigkeit war die Gefahr beseitigt. Der Dach-tuhl des Vorderhauses ist zum größten Teil vernichtet. Erst inder vierten Morgenstunde konnte die Feuerwehr abrücken. Ueberdie Entstehungsursache deS Feuers ist noch nichts festgestellt, dochwird Brandstiftung vermutet.— In der Urbanstr. 46 wurdendie Dachstühle de? Vorderhauses und Seitenflügels eingeäschert.Während der Löscharbeiten mußten Rauchschutzkappen angewendetwerden.bis zur Akten Jafobstraße beztv. Sedan-Ufer behufs Asphaflierungund Ausführung von Kanalisationsarbeiten vom lö. d. R. ab.Orgelkonzert. Mittwoch, den 17. Juni, 7%— 8V2 Uhr,veranstaltet der König!. Musikdirektor Beruh. Jrrgang in der St.M a r i e n- K i r ch e das vorletzte Orgelkonzert unter Mit»loirkung von Frl. Janka Major(Sopr.), Frl. Julia Michaels(Alt),Herrn Kgl. Kammermusiker Hans Diestel(Violine) und Herrn LeoZelenka-Lerando(Harfe). Ü. a. Orgelkompositionen � von Bach,Moulaert u. d. Karg-Elert, 23. Psalm von Liszt für Sopran,Harse und Orgel. Eintritt ist frei.Gesperrt wird die Breslauer Straße von der Holzmarktstrahe biszur Andreasstraße(einschl. Kreuzdamm) behufs Asphaltierung vom18. d. M. ab; desgleichen die GUschiner Straße vom Halleschen TorVovoft- j�aebnebternNixdorf.Dir Parteigenosse» werden gebeten, davon Notiz zu nehmen,daß die Parteispedition, Neckarstr. 2, am heutigen Tage ge»schlössen ist.Neinickendorf.Parteigenossen! GewerkschaftZ Mitglieder! Am Freitag, den26. Juni 1908 finden am hiesigen Orte die Wahlen der Gewerbe-gorichtsbeisitzer statt. Die Wahlen erfolgen diesmal in 3 Bezirken.Zu wählen sind im 1. Bezirk 2 Arbeitgeber und 3 Arbeitnehmerim 2. Bezirk 1 Arbeitgeber und 2 Arbeitnehmer und im 3. Bezirk1 Arbeitgeber. Die Wahlzeit ist nachmittags von 3— 4 Uhr fürArbeitgeber und von 4— 7 Uhr für Arbeitnehmer festgesetzt. DieGenossen am Orte werden ersucht, recht rege für die Kandidatenlisteder freien Gewerkschaften zu agitieren. Alle Anfragen sind an denVorsitzenden Franz Otto. Neptunstt. 29 zu richten.Die Eewerkschafts-Unterkommission.Mahlsdorf a. d. Ostbahn.Ein imposanter Zug war es, der unserem auf so jähe Weiseaus dem Leben geschiedenen Genossen Trappe am Sonntag dasletzte Geleit gab. Ein derartiges Begräbnis hatte wohl Mahls-dorf noch nie erlebt. Leider hatte es der Verstorbene verabsäumt,in Konsequenz der bei Lebzeiten von ihm vertretenen Ansichtenseinen Austritt aus der Landeskirche zu vollziehen, und es wardeshalb von den Angehörigen der Herr Pastor bestellt worden,welcher mit der bekannten Toleranz der christlichen Gottesworwer-künder sein Hauptaugenmerk darauf richten zu müssen glaubte»daß er das Betreten des bis dato„uneittweihtcu" MahtsdorferKirchhofes mit roten Kranzschleifen verhinderte. Als die Genossennun die ihres Schmuckes beraubten Kränze unter Hinweis auf dieSpender niederlegten, fiel ihnen der eifrige Herr, wohl eingedenkdes Spruches: Liebet Eure Feinde, segnet, die Euch fluchen usw.,in die Arme und suchte sie, natürlich ohne Erfolg, an der Er-süllung ihrer Freundschaftspflicht zu hindern. Ein Appell an dengleichfalls anwesenden Gendarmen wurde von diesem, der wohl mitden Gesetzen besser vertraut ist, mit Achselzucken beantwortet. Daßdieses Verhalten des Gottesmannes aus das Trauergefolge einenäußerst peinlichen Eindruck machte, versteht sich wohl von selbstund wird manchen veranlassen, mit einer Religion, der er innerlichschon längst nicht mehr angehörte, auch äußerlich zu brechen.Stimmungsvoll beeinflußt wurde die Trauerfeier von den Ge-sängen des hiesigen Arbeitergesangvereins. Aus der großen Zahlder Kränze sind die der Wahlvereine Mahlsdorf und Friedrichs-felde sowie der organisierten Frauen, des Arbeitergesangvereinsund der sozialdemokratischen Gemeindevertreter Mahlsdorfs hervorzuheben.Trebbin(5h:eis Teltow).Oeffentliche Stadtverordnetensitzung vom 11. Juni 1908. Eshatten sich ganze 8 Herren eingefunden, so daß die Versammlunggerade beschlußfähig war. Zur Verhandlung kam nochmals dieBeschlußfe�'ung über den Erwerb eines zum Schulhausbau ge-eigneten Platzes. Seit 11 Jahre» ist die Stadt nun schon aufder Suche nach geeigneten Plätzen. Hat nun der Magistrat mitvieler Mühe etwas ausfindig gemacht und bearbeitet, so scheitert«S immer wieder an der Klippe der ablehnenden Stadtverordneten.Die Untersuchung des Baugrundes des vorliegenden Projektesergab auch kein besonders günstiges Resultat. Nach einigem Hinund Her wurde der Antrag des Magistrats abgelehnt. Bei dieserGelegenheit bedauerte der Stadtverordnete Grunert wiederholt,daß der Stadt die 20 000 M.-Schenkung verloren gegangen sei.Tie 20 000 M. scheinen den Herren schwer im Magen zu liegen.Herr Stadtv. Götze schien einen guten Tag zu haben, denn er er-hob sich, um in Arbeiterfreundlichkeit zu machen. Er ersuchte denMagistrat um Schaffung einer— wenigstens provisorischen—Badegelegenheit. Er führte aus, den Gesellen, die im SchweißeihrcS Angesichts den ganzen Tag arbeiten müssen, möge man, dawir augenblicklich keine Badeanstalt besäßen, Gelegenheit geben, aneiner bestimmten Stelle unentgeltlich baden zu dürfen; auch fürNiederlegung der Sachen möge man Sorge tragen, damit nicht, wiejetzt. Unbekannte die Sachen unter den Arm nähmen und damitverschwänden. Herr Bürgermeister Baudach erklärt, daß die Ber-Handlungen mit dem Nuthe-Schauverband noch nicht beendigt seien,jedoch soll, wenn irgend möglich, eine provisorische Badegelegenheitgeschaffen werden. Die Versammlung beschließt dann eine Depu-tation zur Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes an Herrn Poli-Präsidenten v. Swbenrauch zu entsenden, bestehend auS zwei Herrenvom Magistrat und den Herren Vorsteher Rathnow und Stadtv.Schottmüller.Gosen.Vom TerroriSmuS der Sozialdemokratie faseln in diesen Tagenfortgesetzt unsere Gegner. Und wenn wir ibre Handlungen näherbetrachten, stellt sich fast immer heraus, daß es neben Behördengerade sie selber sind, die nach Herzenslust ihnen nicht genehmePersonen in der schmählichsten Weise terrorisieren. Dafür einBeispiel. In Gosen wohnt der Gastwirt Wiesmann, der sein Lolalzu allen Versammlungen hergibt und den„Vorwärts" auslegt.Wiesmann ist Geschäftsmann und muß sehen, wie er am bestendurchkommt, um seinen Verpflichtungen gegen Staat und Familienachzukommen. Er schenkt sein Bier an alle aus, die zu ihmkommen, die Gesinnung der Leute ist ihm gleichgültig. Und da erhörte, daß der Krieger- und Landwehrverein ein Fest feiern wollte.bewarb er sich beim Gemeindevorsteher um die Erlaubnis, auf demFestplatze ausschenken zu dürfen. Dieser aber. Herr Taeger, wieSihn ab mit der Bemerkung, daß nur sein— Herrn Taegers—Sohn, der gar nicht im Orte wohnt, diese Erlaubnis bekäme. W.gab sich damit nicht zufrieden und nahm Rücksprache mit dem Amts-Vorsteher in Neu-Zittau. Dieser Herr hatte nicht die geringstenBedenken dagegen. Auf ein an den Landrat von BeeSkow gerichtetes Gesuch erhielt W. die Genehmigung zum Ausschank. Dasverdroß natürlich den Herrn Gemeindevorsteher Taeger recyt sehrund et begab sich persönlich zum Landrat, nachdem er schon vorherin einer Unterredung Herrn W. erklärt hatte:„Da in Ihrem Lokalder„Vorwärts" ausliegt, können Sie die Erlaubnis nicht be-kommen." Das Ergebnis des Besuches des Herrn Gemeindevor-tehers beim Landrat war, daß Herrn W. die zum Ausschank auf>em Festplatz bereits erteilte Genehmigung wieder zurückgezogen wurde, obwohl die übrigen Gosener Gastwirte, dieinzwischen ebenfalls vorstellig geworden waren, diese Erlaubnis er-hielten.Dieses Verfahren dem Gastwirt W. gegenüber ist um so mehrzu verurteilen, als aus öffentlichen Mitteln zu dem?°»Ke 60 M.bewilligt worden waren.__Amtlicher Marktbericht der städtischen Marktballen-Direktion überden Großhandel in den Zentral-Marklhallen. Marktlage: Fletsch:Zufuhr stark, Geschäft ruhig; Preise sür Kalb- und Schweinefleisch nach-gebend. Wild: Zusuhr genügend. Geichäst etwas rege, Preise wenig oer-ändert. Geflügel: Zusuhr genügend, Geschäft schleppend, Preise gut,in Gänsen nachgebend. Fische: Zusuhr mäßig, Geschäft ruhig. Preisewenig verändert. Butter und Käse: Geschält lebhast, Preise un»veräiidett. Gemüse, Obst und Südfrüchte: Zusuhr genügend,Geschäft ziemlich rege, Preise fest.Verantwortlicher Redakteur: Georg Davidsohn. Berlin. Für de» Inseratenteil verantw.: Th. Glocke. Berlin. Druck u.«erlag:L«wSrtt Buchdrucker« u. Verlagsanstalt Paul Singer Sc<lo* Berlin SW.