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Dr. 139. 25. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

tassen entstanden waren. Die nachstehend folgen.

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Mittwoch, 17. Juni 1908.

schickt. Aus Kassenmitteln wurden ihm 50 Mark Aufwands und teils auf Anstellung neuer befoldeter Agitatoren, mehrerer toe ib. Reisekostenentschädigung gewährt. Der Gemeindevorstand licher Agitatoren, Anstellung weiblicher Journa Fehlgeschlagener Feldzug von Weißensee als Aufsichtsbehörde wandte sich in listen bei der Parteipreffe, teils auf finanzielle Unterstützung der mehreren Verfügungen dagegen und verlangte die Zurüd- Frauenagitation und der antimilitaristischen Jugendagitation. Die gegen die Weißenfeer Ortskrankenkaffe. blung der 50 Mart unter Androhung von Ordnungsstrafen sehr gründliche Debatte endete mit dem Beschluß, vorläufig nur für die Vorstandsmitglieder. Als dies nichts half, wurden zwei besoldete Parteiagitatoren anzustellen, und für die Frauen­Die Widerrechtlichkeit des Vorgehens der Aufsichtsbehörde"( der Ordnungsstrafen von je fünf Mark gegen die Vorstands- agitation 5000 Seronen zu bewilligen. Bei der Agitation in diesem bekannte Dr. Pape) gegen den Vorstand der Drtstrantentasse in mitglieder verhängt und die frühere Anordnung, für die Rück- Sommer soll besonders auch auf die im Herbst stattfindenden Weißensee wurde am Montag in zwei Fällen vom Ober- Bahlung der 50 M. zu sorgen, unter Androhung weiterer Ordnungs- Reichstagswahlen Rücksicht genommen werden. Gellivares Arbeiterkommune hatte beantragt, einen besonderen verwaltungsgericht anerkannt und die auf Ent- strafen erneuert. Die Vorstandsmitglieder lagten im Ver- Voltshausfonds der Partei zu gründen. Ein solcher Fonds, sezung des Vorstands von seinem Amt lautende Ver­fügung außer Kraft gefegt. In dem einen Fall bestand das waltungsstreitverfahren und machten geltend, es läge aus dem Arbeiterkommunen, die ein eigenes Volkshaus bauen oder Es habe erwerben wollen, unterstützt werden, besteht jedoch bereits in der Verbrechen des Vorstandes darin, daß er die Broschüre Itohol feine ungefegliche Verwendung von Kassengeldern vor. und Volksgesundheit" hatte verbreiten lassen, in dem andern im hohen Grade im Jnteresse der Kasse und ihrer Mitglieder ge- Landesorganisation der schwedischen Gewerkschaften. Aus diesem Fall genügte der Aufsichtsbehörde zur Amtsentsegung des Vorstandes legen, die Generalversammlung des Verbandes zu beschicken. Das Fonds werden monatlich ungefähr 3000 Stronen verwendet, was der Umstand, daß der Vorstand es ablehnte, für Rückerstattung der ergäben die Verhandlungen, die sich unter anderem auf folgende allerdings bei weitem nicht ausreicht, um den Gesuchen nach Delegationskosten zu sorgen, зи die durch die Beschidung Fragen erstreckten:" Erhebung der Beiträge für die Invaliden- Unterstübung von Volkshausgründungen gerecht zu werden. Be­der Generalversammlung des Verbandes der Drtskrankenversicherung durch die Krankenkassen; Vereinheitlichung der Arbeiter- sonders im Norden, wo die Arbeiterschaft unter der Herrschaft wir versicherung; die deutsche Reichsarzneitage; Rechtsprechung des Ober- allzu übermächtiger Kapitalistenkliquen oft gezwungen ist, selbst Prozeßberichte lassen verwaltungsgerichts über die soziale Prophylare der Krankenkassen; bei bitterster Wintertälte ihre Versammlungen an Landstraßen 1. Alkohol- Fall. Pensionsfrage der Beamten; Anträge auf Abänderung des Kranken- oder im Walde abzuhalten, ist das Bedürfnis nach Volkshäusern versicherungsgesetzes". Somit wären die 50 M. zu den Verwaltungs- sehr start. Der Parteitag beschloß, dem Voltshausfonds der Landes­Der Vorstand der Drtskrankenkasse Weißenfee hatte im Mai 1906 fosten der Kasse zu rechnen. Keinesfalls hätten Ordnungsstrafen fest- organisation der Gewerkschaften ein Darlehen von 50 000 kronen versucht, die Zustimmung der Aufsichtsbehörde zur Anschaffung und gesetzt oder angedroht werden dürfen. aus den Mitteln des Massenstrcitsfonds zu geben, der Verbreitung von 1000 Broschüren: Alkohol und Volks­Der Bezirksausschuß zu Potsdam wies jedoch bekanntlich gegründet wurde, um, wenn erforderlich, einen neuen gesundheit zu erlangen. Als diese versagt wurde, beschloß der die Klage ab. Er führte u. a. aus: Die Frage, ob es sich bei Wahlrechtsstreit durchzuführen, aber nun, nachdem die Wahlrechts­Vorstand, 500 Exemplare au laufen. Wenige Tage darauf wurde ben 50 M. um Verwaltungskosten im Sinne des§ 29 des Gefeßes frage vorläufig entschieden ist, nicht mehr so dringend notwendig deshalb der Vorstand seines Amtes entsegt, und die handele, sei zu verneinen. Die Verwaltungstätigkeit der Kassen- erscheint. Aufsichtsbehörde übernahm selbst die Verwaltung bezw. ließ die organe habe sich auf die gefeßlich zulässigen Aufgaben zu beschränken. Ueber die Organisationsform der Partei wurde, Geschäfte tommissarisch verivalten. Es wurde dem Vorstand grobe Die Generalversammlung des Zentralverbandes der Ortskrankenkassen wie wir schon in Nr. 130 des Vorwärts" unter Gewerkschaftlichem Verlegung seiner Amtspflichten vorgeworfen. Die Klage der zu Dresden habe sich im wesentlichen nur damit beschäftigt, wie auf mitteilten, beschlossen, das alte Verhältnis insofern beizubehalten, Vorstandsmitglieder gegen diese Verfügung wurde wegen eine Aenderung der bestehenden Geseze hinzuwirken sei. Die Er- als die Gewerkschaften sich den Arbeiterkommunen anschließen und des Prinzips aufrechterhalten, obwohl der Gemeindevorstand in örterung von Vorschlägen über die Aenderung und Verbesserung von ihre Mitglieder damit auch Parteimitglieder werden, jedoch mit Gegensatz zu Dr. Pape nach kurzer Zeit die Amtsentsetzung zurüd Gefeßen gehöre aber nicht zu den Aufgaben von Krantentassen. Der Neuerung, daß Gewerkschaftsmitglieder, die mit der Partei nahm. Der Bezirksausschuß zu Potsdam stellte sich auf aber selbst insoweit auf der Generalversammlung des Verbandes nichts zu tun haben wollen, verlangen können, daß nichts von den Standpunkt, daß in Anbetracht der Zustimmungsverweigerung Angelegenheiten verhandelt werden sollten, welche an sich zu den ihren Beiträgen in die Kasse der Arbeiterkommune oder der Partei der Aufsichtsbehörde der Beschluß auf Anschaffung jener Aufgaben der Kassen gehören, habe die Aufwendung von Kassen- fließt, womit dem in Schweden arg verbreiteten Gerede über eine Broschüre eine grobe Amtsverlegung darstelle! Er erklärte geldern hier nicht als notwendig anerkannt werden können, denn Zwangsmitgliedschaft" zur Partei der Boden entzogen wird. Zu aber die Amtsentsegung für unhaltbar und setzte sie die erforderliche Belehrung über die gesetzlichen Aufgaben hätten die finanzieller Unterstüßung von Parteiorganen wurde außer Kraft, weil den Vorstandsmitgliedern nicht vorher Kassenorgane mit geringeren Kosten aus der Literatur erlangen die Gründung eines 3eitungsfonds beschlossen, zu dem bom Gelegenheit gegeben worden ist, sich zur Sache zu äußern. fönnen. Die Anordnung der Aufsichtsbehörde wäre gerechtfertigt. Parteibeitrag pro Mitglied und Jahr 10 Dere abgeführt werden, Das Bezirksgericht erachtete die Webernahme der Kaffengeschäfte Der dritte Senat des preußischen Oberberwa l- und überdies die rentablen Zeitungsunternehmen jährlich 20 Pro­seitens der Aufsichtsbehörde für berechtigt! Es ging in der Haupt- tungsgerichts hob die Vorentscheidung auf und zent ihres Reingewinns zahlen sollen. Ueber die Gründung frage davon aus, daß die mit der beabsichtigten Verbreitung jener sette die Verfügungen des Gemeindevorstandes einer Arbeiterbant auf genossenschaftlicher Grundlage sol Broschüre bezweckte Verhütung von Krankheiten eine Maßnahme sei, außer Kraft. Das Gericht erklärte: Die Aufsichts der Parteivorstand Untersuchungen anstellen. die nicht zu den Aufgaben der Krankenkassen gehöre! behörde ist mit ihren Verfügungen einen über- Die Errichtung einer Unterstüßungsfasse für bie Der Vorstand focht dies Urteil, soweit die Uebernahme der haupt nicht zulässigen Weg gegangen. Die Be- Angestellten in der Arbeiterbewegung hielt der Kaffenverwaltung durch die Behörde dadurch gebilligt war, durch hörde hätte nicht das Recht gehabt, dem Borstand in der Parteitag für notwendig, und erteilte dem Parteivorstand Auftrag, die Revision an. Rechtsanwalt Ruhm machte vor allem fraglichen Weise aufzugeben, die verausgabte Summe wieder gemeinsam mit den Vorständen der andern Zentralorganisationen geltend, daß die Aufklärung über die Gesundheitsgefahren des zu beschaffen. Erfolgte die Herausgabe nicht, so wäre nur über diese Angelegenheit zu beraten und eventuelle Vorschläge gut Alkohols ganz zweifellos den Kassen diene, da diese doch für ihre der Rechtsweg in Frage gekommen. Es hätte dem Vor- zu heißen, sofern sie die Zustimmung des nächsten Gewerkschafts. Aufgaben größere Mittel gewännen, wenn die Erkrankungsmöglichkeit st and höchstens aufgegeben werden dürfen, den Rechtsfongresses finden. Zur Unterstüßung und Förderung der in­durch die Aufklärung vermindert werde. Ferner verwies er auch weg gegen den Empfänger zu beschreiten und anzuzeigen, daß es ternationalen Sprache Esperanto lagen verschiedene darauf, daß die angefochtene Verfügung, soweit der Bezirksausschuß geschehen sei. Eventuell habe sich die Aufsichtsbehörde mit der Anträge vor. Auf Vorschlag des Parteivorstandes sprach der Par­fie noch aufrechterhalten habe, mit dem Wortlaut des§ 45 Abs. 5 Generalversammlung der Kasse in Verbindung zu setzen. Weigere teitag seine Sympathie dafür aus und beauftragt den Parteivor­des Krankenversicherungsgesetzes in Widerspruch stehe. sich dann diese, die Beschreitung des Rechtsweges eintreten zu stand, die Sprache im internationalen Sekretariat zur Sprache zu Der dritte Senat des preußischen Oberlassen, so habe die Aufsichtsbehörde zu erwägen, ob ste felbst für bringen, damit fie eventuell auf einem internationalen Sozialisten­Verwaltungsgerichts hob denn auch die Bor Rechnung der Raffe den Rechtsweg beschreiten oder einen Dritten fongreß zur Erörterung kommt. Zur Genossenschaftsbe. entscheidung auf und fegte die Verfügung der damit beauftragen wolle. Aus diesen Gründen ergebe sich, daß die wegung wurde eine Resolution angenommen, in der die orga­Aufsichtsbehörde im bollen Umfange außer Kraft. Verfügungen des Gemeindevorstandes hier außer Straft gefeßt werden nisierten Arbeiter aufgefordert werden, die Genossenschaftsunter­Gründe: Der Senat könne nicht auf die Frage eingehen, ob die müßten, ohne daß die materielle Frage zu entscheiden sei, ob die nehmen durch Wareneinkauf und Beitritt zu unterstüßen, und die Anschaffung solcher Broschüren zu den Zweden einer Krankenkasse Ausgabe der 50 M. nach Lage der Dinge im Rahmen des§ 29 Gründung solcher Unternehmen dort empfohlen wird, wo die not­gehörten. Denn die noch strittige le bernahme der Kassen- Str.- B.- G. sich bewegt habe und Anlaß, gegen die Berausgabung wendigen Voraussetzungen dazu vorhanden sind. verwaltung durch die Aufsichtsbehörde fei schon aus einzuschreiten, überhaupt vorgelegen habe. folgendem Grunde verfehlt:§ 45 Abs. 5 des Gesetzes befage, daß die Aufsichtsbehörde die Befugnisse und Obliegenheiten Die reichsverbändlerische und mugdanefische Presse hatte seiner­der Kaffe usw. wahrnehmen könne, folange unter anderem die zeit über Mißverwaltung der Ortsfrautentafsen usw. alles mögliche Organe der Kasse die Erfüllung ihrer gefes erfabelt. Wird fie nunmehr ihre Leser davon unterrichten, daß nicht mäßigen usw. Obliegenheiten verweigern". Dieser der Kaffenvorstand, sondern die Aufsichtsbehörde her Dr. Pape in Betracht kommende Passus sezze doch aber voraus, daß ein 3u gehört ja wohl dem Reichsverbande an das Gesetz traß ver­stand vorliege, wo die Obliegenheiten der Staffe borlegt hat? genommen werden können und sich der Vorstand Fall.

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Die Frage der Suspension und des Ausschusses der Herren Hinte Bergegren und C. G. Schröder nahm einen ganzen Berhandlungstag in Anspruch. Sie waren beide anwesend. Der Brunnswiter Volkshochschule bewilligte der Parteitag eine jährliche Unterſtüßung von 5000 tronen bis zum nächsten Parteitag, unter der Voraussetzung, daß ein Revisor des Partei­vorstandes zur Prüfung der Jahresabrechnungen zugelassen wird und die Schule auch fernerhin den Bahnen der freien Forschung treu bleibt. 3weds späterer Gründung einer selbständigen Ar­dem Landessekretariat der Gewerkschaften und dem Hauptvorstand des Der Parteitag unserer schwedischen Genossen dauerte vom Sozialdemokratischen Jugendverbandes gründliche Untersuchungen 28. Mai bis zum 5. Juni, volle neun Tage. Die Abrechnung bernehmen und dem nächsten Parteitag darüber berichten. Der der Parteikasse über die Zeit vom 1. Januar 1905 bis Bildungsausschuß des Parteitages hatte dazu noch vorgeschlagen, 15. Mai 1908 schließt mit der Bilanzsumme von 477 102,86 Kronen daß jährlich 5000 Kronen zur Bildung eines Grundfonds der ab. Zur Parteiagitation lag eine Reihe von Anträgen bor , Arbeiterhochschule zurückgelegt werden follen; dies wurde aber ab.

nur weigere. Das sei aber nicht der vorliegende af Darum Der 7. Kongreß der schwedischen Sozialdemokratie.beiter hochschule foll der Parteivorſtand gemeinsam mit benz

müsse die Verfügung auch in diesem Punkte außer Straft gesetzt werden.

2. Fall, betr. Delegationskosten.

Die Drtstrantentasse in Weißensee hatte 1905 die zwölfte Generalversammlung des Verbandes der Ortskrankentassen im Deutschen Reich durch ihren Vorsitzenden Reste als Delegierten be

Kleines feuilleton.

ganzen Schauerromans dem naiven, professorengläubigen Leser zu stehen tommt. Eine von Herrn Langen angestellte Enquete tommt übrigens zu demselben Ergebnis wie unsere Beobachtung: nicht die unsicheren Kantonisten, die bisher nichts oder doch nur Kolportage­Wie literarische Gutachten zustande kommen. Um ihrem romane gelesen haben, erkürt sich Scherls Geschäftsfinn zum Opfer, miserablen Lefefutter durch Titel und Namen ein gewiffes Relief zu sondern die zahlungsfähigen Inhaber nicht zu billiger Wohnungen. Die geben, pruntt die Bibliothek Scherl mit umfangreichen Gutachten, angebliche Boltsbeglückung ist nur Vorwand, um der Bourgeoisie in denen sich führende deutsche Geister" für diesen Humbug um endlich auch die Kolportagelettüre in halbwegs an­die Wette blamieren. Wir haben von vornherein angenommen, daß ständigem Gewande zuzuführen. Dagegen haben wir sowenig etwas die Mehrzahl der Gutachter dupiert worden ist.( Etwa mit den einzuwenden wie gegen die Selbstdiskreditierung von Leuten, die Geistreichigkeiten, für die Julius Hart Honorar bekommen zu haben noch bei Urteilsfähigen einen Namen zu verlieren hatten. Wir zugibt.) Da uns indes das Renommee der deutschen Professoren überlassen die Wahrnehmung ihrer Interessen gern den dazu Be­gleichgültig ist, haben wir die Sache auf sich beruhen rufenen und wollen hier nur als bloße Buschauer registrieren, was Laffen. Inzwischen hat der Maler Hans Thoma , mit dem die diese famose Gründung sonst noch für interessante Enthüllungen Fehlen wird es nicht Emporleseanstalt auch haufieren geht, mit einigem Humor bekannt, über Literatur und Geschäft bringen wird. daß ihm die Sache höchst gleichgültig ist und daß er um so mehr als daran. Denn hinter dieser Lesefutteranſtalt stehen mancherlei Trust­Sachverständiger herbeigezogen wird, je mehr er versichert, daß er pläne im Hintergrund, die Scherl hervorkehren wird, sobald der erste von vielen Sachen nichts versteht. Aber einem Zeitungsbeherrscher Beutezug gelungen ist. und Dirigenten des öffentlichen Orchesters wie Scherl gegenüber hat der gute Hans Thoma offenbar nicht den Mut gehabt, zu schweigen oder sich erst einmal anzusehen, was er empfiehlt. Wie's andern dieser Gutachtergilde ergangen ist, deutet Herr Langen an, dem man wenigstens mit Recht nachsagen kann, daß er geschäftliche Unter­nehnungen nicht mit den Augeneines Wolfenheimers ansieht. Er schreibt im März":

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Für heute noch eine Frage: hält die Redaktion des Biterarischen Echos" es mit den Pflichten eines unab­hängigen Organs für vereinbar, einen schmetternden Reklameartikel des unvermeidlichen Julius Hart , der diesmal für ein ungestörtes Auswachsen der ästhetischen Kinderfeele des Voltes" plädiert, für die Scherliade zu bringen? Wäre es nicht die erste Pflicht eines un­parteiischen Organs, wirkliche Sachverständige, die nicht in Be­ziehungen zu Scherlichen Unternehmungen stehen, statt eines( ideal) Interessierten in dieser Frage zu Worte tommen zu lassen?

Humor und Satire.

Dernburgs zweite Afritareise. Wenn Dernburg eine Seise tut, dann könn' wie wat betahlen; Und also nahm er Stock un Hut un fuhr zu'n Kanibalen. Und als er tam nach irgendwo, da fagte er am Wege: Hier will id eene Eisenbahn, mag's tosten wat et möge. Hier muß se fahren mittendurch vom Berge bis zum Flusse, Und fährt se leer, dat schadet nig, denn laufen, laufen muß se. Und drüben auf de andre Seit', da muß' ne Zweigbahn kommen, Dat hab' ich mir zu Hause schon ganz feste vorgenommen. Und meldet sich kein Passagier, da könn' wi Schalter sparen, Und is kein Korn und Gummi da, da wird halt Sand gefahren. Nu los davor, dat schöne Geld verbuddelt in Etappen, Wenn Dernburg eine Reise tut, dann könn' wi wat berappen! Die Sozi im Landtag. Stimme Bülows bor den Wahlen: Nicht ein einziger Sozialdemokrat ist bis jetzt hineingekommen. Unser Wahlrecht hat sich als ein festes Bollivert gegen den Umsturz erwiesen, und deshalb muß es erhalten bleiben! Nach den Wahlen: Was? sieben Sozialdemokraten? Und die sind mit diesem Wahlrecht hineingekommen? Dann taugt das Wahlrecht nichts und muß abgeändert werden!

Notizen.

( ,, Lustige Blätter".)

- Eine neue Voltsoper. Seitdem die Lorgingoper ein gegangen ist, mangelt es in Berlin an einer Stätte, an der zu er träglichen Preisen gute Opernaufführungen geboten werden. Es ist also wirklich ein Bedürfnis nach einer Boltsoper vorhanden, um so mehr, da die königliche Oper für die minderbemittelten Klassen kaum in Frage kommt. An der Potsdamer Straße foll nun in der Nähe des Botanischen Gartens ein neues Operntheater mit 2500 Plätzen errichtet werden. Die Leitung wird der Direktor des Neuen Operetten­theaters Balfi übernehmen, als Architekt ist der Erbauer des Hebbel theaters, Kaufmann, in Aussicht genommen. Leider ist das neue Haus wieder als Rogentheater mit drei Rängen projektiert.

" Ich habe mich an die meisten der Herren gewandt, die im ersten Bande der Bibliothek August Schert für diese Sache ein­traten, und habe auch von den meisten mehr oder weniger aus- Das neue San Francisco . Zwei Jahre sind seit der furcht­führliche Antworten erhalten. Allen diesen Antworten ist eines baren Katastrophe von San Francisco vergangen. Angesichts des zemeinsam: Die Herren versprachen sich von der Bibliothek umgeheuren Trümmerhaufens glaubten die größten Optimisten nicht, inen erfolgreichen Kampf gegen die gemeine Kolportage- daß man schneller als in etwa drei Jahren die Massen von Schutt literatur. Deshalb unterstügten sie das Unternehmen und waren und Asche völlig beseitigen könnte und daß die Spuren des Unglücks damit einverstanden, daß ihr Gutachten abgedruckt wurde, selbst bestenfalls in 10 oder 15 Jahren verwischt sein würden. Aber die wenn dies nicht immer dem vollen Umfange nach geschah. Und noch amerikanische Energie hat in San Francisco Wunder getan. Wie in eins ist für fast alle dieser Antwortschreiben an mich bezeichnend: der American Review of Rebiets" mitgeteilt wird, wurden im Die meisten Herren hatten von vornherein einige Bedenken gegen Jahre 1906 512 Häuserblöcke, deren Wert sich auf 400 mill. M. be­den Scherlschen Plan. Man bezweifelte, ob man auf diesem Wege lief, zerstört, und bis heute sind in den zwei Jahren etwa ebenso wirklich auch gerade an die Leserfreise käme, an die doch nur gedacht viele Millionen sür Baugelder aufgewandt worden. An - Ein akademischer Bühnenverein hat sich an der worden war: die Leser der Kolportageromane. Andere zeigten auch Stelle der 28 188 Häuser, die damals verschwunden sind Berliner Universität gebildet. Er will junge literarische Talente Bedenken gegen die Auswahl der Bücher, soweit sie ihnen bekannt und von denen sehr viele nicht sehr groß waren, durch Aufführung ihrer Werke fördern und wertvolle Dichtungen be war. Diese Bedenken wurden aber von den Vertretern Scherls, sind schon 14270 neue entstanden, die erheblich größer tannter Autoren darstellen lassen. Ob der Verein mit der Tatsache welche die Herren persönlich aufsuchten, zumeist beseitigt. Die Ge- sind. Und die ganze Tätigkeit des Wiederaufbaues ist allein von rechnet, daß an jungen literarischen Talenten zurzeit absoluter schicklichkeit dieser Reisenden fand allgemeine Anerkennung." den Bürgern geleistet worden, obwohl die städtische Korruption und Mangel ist und daß der hochwohllöbliche akademische Senat ihm

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Ist das nicht reizend? Wenn irgend ein neues Mundwasser die schwere Finanzkrisis des ganzen Landes weitere starke Hemmnisse sofort die Existenz unterbindet, falls er etwas gegen die Staats­oder Abführmittel mit Empfehlungen Sachverständiger ausgestattet gebildet haben. Um eine Vorstellung von der Entwickelung zu geweisheit der Berücken unternimmt? wird, weiß jeder, was er davon zu halten hat. In der Literatur winnen, die das Geschäft in San Francisco bereits erlangt hat,- Die Eisenbahnschiene als Telephonleitung. war dies Gutachterwesen immerhin noch nicht recht eingeführt. genügt die Anführung der Tatsache, daß in dem Geschäftsjahre, das Ein neues System der Telephonie über weite Entfernungen unter Es ist Scherls Verdienst, diesen Trick mit ganz nettem Erfolg am 13. April 1907 schloß, der Umsatz der Banken 8268 Millionen Benutzung der Eisenbahnschienen als Leitung ist in Rußland erprobt gemacht zu haben. Gesehen hat natürlich kein einziger der Mark betragen hat, von denen 800 Millionen, die von den Versiche- worden. Die Versuche wurden auf der Warsaw- Eisenbahn zwischen Kapazitäten, die der Reklame für Scherl dienstbar gemacht rungsgesellschaften gezahlt wurden, abzuziehen sind, während das Petersburg und Bekoff gemacht. Bei Verwendung geeigneter Schall­werden, die fürchterlichen Druckwerte dieser Bibliothek, Jahr, das am 18. April 1908 schloß, einen Umfag von 7625 Millionen berstärkungsvorrichtungen fonnten Gespräche in boller Deutlichkeit ausgerechnet bat teiner, wie teuer die Lektüre eines Mart aufweist. auf Entfernungen von foft 500 Qiramater herrammer merda.