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Ein Klaviertruft ist in Amerika   gebildet worden. Die herbor­ragendsten New Yorker und Philadelphiaer Klavierfabriken haben sich zu einer Kombination zusammengetan, die 18 000 Klaviere jährlich auf den Markt zu bringen vermag. Von bekannten Firmen gehören der Kombination Knabe, Baldwin, Chickering, Forster und Armstrong an. Sämtliche Fabriken sind in eine große Gesellschaft aufgegangen, deren Aktienkapital 50 Millionen Mart beträgt.

Soziales.

Der verliebte Schlächtermeister.

bereinbarten höheren 2ohnsäge von den Terminen an Berlin  . Die Genossinnen Moabits machen am Dienstag, den

in Wirksamkeit treten sollen, zu welchen die örtlichen Orga­nisationen die neuen Tarifverträge unter­fchrieben haben."

ersucht, dahin zu wirken, daß dieser Beschluß in allen in Frage Im Schluß dieses Rundschreibens werden die Vorstände kommenden Orten durchgeführt werde.

Partei und Gewerkschaft.

Durch eine Enquete, die die Gewerkschaft der Sattler in Dresden   vornahm, wurde festgestellt, daß von 225 Mit­gliedern, die die Fragebogen ausfüllten, 83 politisch organi­fiert, 92 Mitglieder von Genossenschaften waren. Als Lefer der Arbeiterpresse bekannten sich 95 Mitglieder, 47 lafen bürgerliche Zeitungen und 43 gar feine Zeitung. Man fann nicht gerade sagen, daß das Verhältnis ein zufrieden stellendes wäre.

Metallarbeiter in Güstrow   im Kampf.

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23. Juni, einen gemeinsamen Ausflug nach Restaurant Waldhalle" am Tegeler Weg 48, Königsdamm, vis- a- vis Försterhaus. Bis 5 Uhr gemütliches Kaffeekochen, dann Waldspaziergang und Waldspiele. Versammlungen Veranstaltungen.

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Köpenid. Sonntag, den 21. Juni: Kaffeepartie nach Pferdebucht bei Köpenid. Abmarsch vom Heuplay, 1 Uhr.

Gerichts- Zeitung.

,, Eine gelbe Größe".

Sämtliche Arbeiter des Stahlwerks Güstrow   haben heute Gewohnheit, die Gerichte mit allen möglichen Prozessen zu be

Der Streik der Glasmacher in Brockwik

der als Sekretär vom Arbeitsnachweis der Tischler­Herr H. Meinte, der viel genannte, viel umhergekommene, meister und Holzindustriellen sich einen Namen gemacht hat und dann sich in dem Deutschen Handwerker­Schutzverband" eine Organisation gelber Holzarbeiter zusammen­trommelte, schien auch in seiner neuen Stellung als Vorsitzender dieser Organisation nicht lassen zu wollen von der alten lieber helligen. Ende Januar d. J. Hatte er gegen unseren Genossen Hans Weber als den verantwortlichen Redakteur des " Vorwärts" eine Privatklage wegen Beleidigung an gestrengt, nachdem eine im Vorwärts" veröffentlichte Notiz ( 1908, Nr. 15 vom 18. Januar) ihn als Eine gelbe Größe" be­zeichnet und über ihn berichtet hatte, am 16. Januar fei in einer Bersammlung der Gelben Herr meinte wegen Unregel mäßig leiten in der Geschäfts- und Kassenführung seines Amtes als Vorsigender und Arbeitss bermittler des gelben Vereins enthoben" worden. Meinte behauptete in seiner Klage, vom Deutschen   Holzarbeiter­

Eine merkwürdige Vorliebe für offene Türen" bekundete der Fleischermeister Joseph Krause, Muladstraße 20, wie sich am Mittwoch in der Verhandlung vor der dritten Kanuner des Kaufmannsgerichts ergab. Die beiden gegen ihn als Stlägerinnen auftretenden Verkäuferinnen Frieda G. und Selene waren bei K. mit Logis im Haufe angestellt. Sie hatten beide die Stellungen sofort verlassen, weil sie es nach ihrer Behauptung vor den Nach stellungen des Meisters nicht mehr auszuhalten vermochten. Nach den fast übereinstimmenden Darstellungen der Klägerinnen wurde der Beklagte nicht nur in den hinteren Räumlichkeiten, sondern sogar im Laden zu ihnen zudringlich( Donnerstag) die Arbeit eingestellt. Zuzug ist fernzuhalten. und ließ erst von ihnen ab, wenn Kundschaft kam. Verbaten sie sich die Angriffe, so suchte er sie mit den Worten zu be= schwichtigen: Hab' Dich doch nicht so, es sieht's ja keiner". Nachts schlossen sie sich vorsichtshalber ein, aber das ging dem Meister wider den Strich, denn vor der Tür der einen Klägerin stand er stundenlang und rief zu ihr hinein: leinchen, mach den Riegel auf". Als sie sich vor den Nachstellungen gar nicht mehr zu retten vermochten, da gingen sie fort. Der beklagte Meister hatte auf diese Auschuldigungen nur die Ertviderung, daß es die Mädchen bei ihm immer gut gehabt hätten und daß er mit den fleinen Zärtlichkeiten nur Spaß gemacht habe. Sein Ver Die Malerbewegung in Bayern   ist noch immer nicht erledigt. Verband sei intrigiert worden gegen seinen Handwerker- Schuß­langen, bie Türe zu öffnen, sei durchaus harmloser Natur, er Auf Grund des Normaltarifmusters find bis jetzt Tarife abgeschlossen verband, der die Förderung eines friedlichen und geselligen Ber­habe eine Vorliebe für offene Türen und könne in Nürnberg  , Fürth  , Schwabach  , Bayreuth  , Augsburg  , Kempten  , hältnisses zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern" be­es nicht leiden, wenn sich die Mädchen in ihrem Schlafraum ein- Regensburg  , Bad Reichenhall  , Rosenheim  , Traunstein   und Straubing.   zwecke, Mitglieder des Holzarbeiter Verbandes hätten sich Eintritt schließen. In Ansbach   konnte erst am Dienstag nach einem Streit die An- in den Schutzverband verschafft, in der Januarversammlung des

ist insofern in ein anderes Stadium getreten, als nunmehr auch die übrigen in Frage kommenden Organisationen Stellung zu dem den Glasarbeitern so frivol von der Hütte aufgezwungenen Kampfe nehmen und auch ihre Mitglieder aus dem Betriebe herausziehen wollen. Bisher streiften nur die Glasarbeiter. Arbeitswillige haben sichbis jetzt sehr wenig gefunden.

Husland.

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Das Kaufmannsgericht berurteilte den Beklagten, beiden Kläge- erkennung eines Tarifes erzwungen werden, der die 91/ stündige Schutzverbandes habe Meinke vergeblich die Ausweisung zweier Ge­rinnen das Restgehalt von 64 bezw. 73 M. zu zahlen. Das Gericht Arbeitszeit, einen Mindestlohn von 35 Pf. für Gehilfen, die unter sellen versucht, die seiner Meinung nach nicht mehr Mitglieder hat nach der mündlichen Verhandlung nicht den geringsten zwei Jahren aus der Lehre sind, und von 40 Pf. für die übrigen, waren, er habe dann die Versammlung rasch wieder geschlossen, weil 3weifel daran, daß sich der Beklagte zu den Klägerinnen so be- eine Zulage von 3 Pf. pro Stunde für die Arbeiter, die bisher er eine kompakte Majorität vor sich sah, nach seinem Weggange nommen hat, wie sie es geschildert haben. Letzteren gibt aber ein schon über dem Mindestlohn bezahlt wuroen, und die entsprechenden aber sei von seinen Gegnern die Versammlung fortgesetzt worden folches Verhalten eines Arbeitgebers einen ganz triftigen Grund, die Mehrvergütungen für Ueberstunden  -, Sonntags- und Nachtarbeit und in ihr solle seine Amtsenthebung beschlossen worden sein. Stellung fofort zu verlassen, ohne daß sie dadurch ihre Gehalts- vorsieht. In Erlangen   und Landshut   ist es noch zu keiner Einigung Herrn Meintes Klageschrift versicherte, daß die Behauptung der ansprüche bis Ablauf der Kündigungsfrist verlustig gehen. gekommen. In Erlangen   wird schon seit zwei Monaten Vorwärts"-Notiz, sei wegen Unregelmäßigkeiten in gestreift, weil die Unternehmer in falscher Auslegung des Berliner  der Geschäfts- und Kassenführung feines Eine allgemeine Arbeitsordnung für die städtischen Betriebe Schiedsspruchs die Arbeitszeit statt um 7 Uhr schon um 6 Uhr be- Amtes enthoben worden, ebenso wenig zutreffe wie die haben die gemeindlichen Kollegien Nürnbergs   nach langem gaudern ginnen lassen wollen, während der Schiedsspruch ausdrücklich fagt, anderen in jener Notiz enthaltenen Angaben, er habe seinen Ge­beschlossen. Darin ist bestimmt, daß die Arbeitszeit 9 Stunden daß dort, wo die Arbeitszeit unter zehn Stunden beträgt, es beim pflogenheiten folgend, wieder einmal einige Mitglieder, die ihm täglich zu betragen hat und durch eine 1stündige Mittagspause alten zu verbleiben habe. Die Unternehmer in Landshut   verlangen etwas zu scharf auf die Finger sahen, an die Luft jezen wollen, er fowie durch je eine halbstündige Vormittags- und Nachmittagspause die Anerkennung des mit den Christlichen unter Ausschaltung der habe ein Vereinsbuch verschwinden lassen wollen, das ihm in der zu unterbrechen ist. Für die erste Ueberstunde werden 25, für alle freien Gewerkschaften abgeschlossenen Tarifs, was strikte ver- Bersammlung wieder abgenommen werden mußte, und so weiter. weiteren Ueberstunden und für Sonntagsarbeit 50 Prozent Zuschlag weigert wird. Jederzeit könne nachgewiesen werden, daß das alles boll­bezahlt. Bei Einberufung Verheirateter zu militärischen lebungen wird die Differenz zwischen der gesetzlichen Unterſtügung und dem gleich beendet, wonach sofort eine tägliche Lohnzulage von 20, im leben geachtet dastehe, seien überaus nachteilig, darum sei Die Bewegung der Dachdecker in Würzburg   ist durch einen Ver- ommen unwahr fei. Derartige Mitteilungen über einen böllig unbescholtenen Mann, der im Geschäfts­Lohn von der Stadt bezahlt. Jeder Arbeiter erhält einen jährlichen nächsten Jahre eine solche von 10 Pf. gewährt wird. Urlaub von drei Tagen nach dreijähriger, von 4 Tagen nach sechs­der Vorwärts"-Redakteur entsprechend hart zu bestrafen. jähriger und von 6 Tagen nach zehnjähriger Dienstzeit. Hiernach durfte man neugierig sein auf das Ergebnis des Prozesses, den der flagetvütige Herr Meinke so eilig alt= strengen zu sollen geglaubt hatte. Genosse Weber wics durch seinen Rechtsbeistand Rechtsanwalt Kurt Rosenfeld   in der Klagebeantwortung die Darstellung der Meinkeschen Klageschrift als unrichtig zurück, hielt die tatsächlichen Angaben jener Vorwärts"-Notiz aufrecht und benannte hierfür Der Streif verläuft jegt unter tveit schlechteren Verhältnissen Zeugen. Beweis wurde angeboten unter anderem dafür, daß in wie bisher. Die Polizei, die sich bis zur letzten Zeit nicht in den jener Versammlung Herr Meinte einen Antrag von Mitgliedern auf Streif mischte, verhaftete dieser Tage eine Menge Personen. Jufolge- Kontrolle der Mitgliedsbücher gar nicht zur Abstimmung gebracht deffen wurde die Organisation sehr geschwächt Die Arbeitgeber habe. Seines Amtes sei er enthoben worden, weil die Kassenrevision mußten diese Situation aus und brachen die Verhandlungen ab, die nicht ordnungsgemäß ausgeführt, ein Protokoll nicht aufgenommen, bereits mit einem vollen Sieg der Arbeiter zu Ende geführt wurden. Beläge nicht geprüft, ja nicht einmal vorgelegt worden seien. Es Die Situation ist infolgedessen weit ernster geworden. wurde dann das Hauptverfahren eröffnet, ein Termin festgesezt und Ladung der benannten Zeugen angeordnet. Termin wurde aber wieder aufgehoben, Meinte bot Gegenbeweis an, Weber stellte weitere Beweisanträge, und wieder wurde ein Termin festgesetzt. Mit Spannung sah man ihm entgegen wurde zwei Tage vor dem Termin dem Rechtsbeistand des Genassen Weber der folgende Gerichtsbeschluß zugestellt: In der Privatklagesache Meinke gegen Weber wird in folge zurüd. nahme der Privatflage das Verfahren auf Kosten des Privatflägers eingestellt."

Appell an die Solidarität.

Strumpfivirker und Wirkerinnen des Wilnaer Rayons, die in einer Anzahl von 4000 Personen streifen, bitten um materielle Unter­stügung. Das Streitkomitee versendet folgenden Brief, den wir mit der Bitte um weiteste Verbreitung wiedergeben:

Die Lage wird dadurch verschlechtert, daß während der letzten Wochen fast kein Geld eingegangen ist. Die Stimmung der Maffe ist gesunken und die Zahl der Streitbrecher unter der Ein­wirkung der Unterhandlungen, die die Arbeitgeber zu ihren Gunsten ausnußten, gewachsen. Trotzdem sind wir entschlossen, den Streit fortzusetzen, und hoffen, ihn siegreich zu Ende zu führen. Genossen! Wir wenden uns an Euch und bitten, uns schleunigst Hilfe zu bringen. Wir streiten bereits 15 Wochen! Laßt uns nicht ohne Hilfe!"

Aus der Frauenbewegung.

Hinein in die Leseabende!

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Das aber sollte das Ende vom Liede sein, nachdem Meinke vor­her den Mund so voll genommen hatte! In dem Organ der Tischler­meister und Holzindustriellen hatte er siegesgewiß erklärt: Die eingeleitete Slage wird zeigen, in wie schamloser Weise der Vorwärts" über achtbare Männer Verleumdungen verbreitet, bloß weil diese seine Geguer sind." Was war's, was den Vorsitzenden des Deutschen Handwerker- Schußverbandes" veranlaßt hatte, noch vor der Schlacht den Rückzug anzutreten? War die gelbe Größe" inzwischen auf den Falstaff- Standpunkt gelangt, daß, der Tapferfeit besseres Teil Vorsicht ist"? Oder aus welchen Gründen sonst hat der Herr Meinte sich noch im letzten Augenblick entschlossen, auf den Versuch einer Reparierung seiner lädierten Ehre zu verzichten?

Eine Rabenmutter vor Gericht.

Bom Feldzug gegen die Chemniter Orts- Krankenkassen. Wegen Beleidigung des Bevollmächtigten Möbius von der Orts Krantentasse war vom Schöffengericht Chemnitz   der Broschürenherausgeber Amandus Schubert zu hundert Mark Geldstrafe berurteilt worden. Gegen das Urteil hatte er Be­rufung eingelegt. Es handelte sich um eine der vielen in der Broschüre enthaltenen Verdächtigungen. Schubert hatte gegen M., der kein Sozialdemokrat ist, den er aber als Obergenossen" be­zeichnet, den Vorwurf erhoben, daß er einen Richtgenossen", eben weil dieser nicht der sozialdemokratischen Partei angehöre, die An­stellung versagt habe. Für diese Behauptung konnte Schubert den Wahrheitsbeweis nicht erbringen, deshalb die Verurteilung. In der Berufungsverhandlung wußte Schubert nicht, wie er sich drehen sollte. Obwohl er Möbius als Beispiel dafür angeführt hat, wie es die Sozialdemokraten in der Staffe treiben, hatte er den traurigen Mut, zu behaupten, daß er ihn nicht gemeint habe; er habe nur die Spize" der Kaffe, den Vorstand gemeint, hinter dem die sozialdemokratische Partei stehe. Möbius fönne fich auch gar nicht beleidigt fühlen, denn er habe gar keinen Einfluß, sondern nur auszuführen, was ihm von oben" befohlen werde! Der Gerichtsvorsitzende führte den Angeklagten Schubert auf Grund von weiteren Ausführungen in seiner Broschüre fräftig ab, die mit einander in Verbindung standen und das Bild der Berleumdertätigkeit Schuberts vervollständigten. Es wurde in der Berhandlung festgestellt, daß von der ersten Auflage der Sudelbroschüre zehntausend Exemplare in allen Genossinnen! Vorüber ist ein Kampf, borüber cin Teilen des Reiches abgesetzt wurden und daß Schubert heißes Ringen mit der Reaktion. Das preußische Proletariat damit Geld verdient hat. Daß der Verdienst pro Exemplar hat mit elementarer Wucht die zehnfach verriegelten Tore 25 Pfennig betragen habe, bestritt er. beftritt er. 10 Pfennig wird der Junkerfeste gesprengt. Ein Bravourstück! Ein Ereignis! er aber mindestens und somit 1000 Mark dadurch verdient haben, mit Hilfe der organisierten lassenbewußten Proletarier frauen ge­daß er andere beleidigte! Das Gericht verwarf die Beschah es. Ein Ruhmesblatt in der Geschichte der sozialistischen  rufung. Sch. soll 100 Märker blechen, dem Privatkläger die not- Frauenbewegung wird diese Tat bilden. Die Saat vom 12. Januar wendigen Auslagen erstatten und das Urteil im Chemnißer Tage- ist aufgegangen, nicht umsonst ist das Blut von Männern, Frauen blatt" veröffentlichen. Platten und Formen sind unbrauchbar zu und Kindern des friedlichen Bürgertums geflossen. Euer Werk mit machen. In der Beleidigungsklage unseres Genossen Wald ist der Sieg, Genossinnen! Weder Säbelhiebe, noch stampfende gegen Schubert hatte Sch. die Berufung zurückgezogen. Andere Pferdehuse fonnten Euern Willen brechen. Nicht nur an dem In Nr. 136 unseres Blattes brachten wir einen einer hiesigen Beleidigungsklagen schweben noch. denkwürdigen, blutigen Sonntag, während vieler Wochen habt Ihr Korrespondenz entnommenen Bericht über eine Nigdorfer Gerichts­Euch nicht gescheut, in zäher, mühseliger Arbeit den Wahlkampf verhandlung. Die Verhandlung wurde vertagt. Ueber die Gerichts­zu führen. Und doch haben wir auch jetzt keine Zeit, auf unseren berhandlung erhalten wir eine ausführliche, objektive Darstellung Lorbeeren auszuruhen. Es genügt nicht, in die ftidige, faulige feitens des Verteidigers der Angeschuldigten. Danach ist der Straf­Atmosphäre des Geldsackparlaments einen frischen, belebenden antrag gegen die Angeklagte, die übrigens nicht Millionärin ist, Luftzug gebracht zu haben. Jetzt gilt es, in stillem, emfigem Fleiß seitens ihres früheren Ehemannes im Juni 1907 gestellt, nachdem Für Klempner und Rohrleger bleibt die Firma Gottschalt, Alte die revolutionierten, aufgewedten Köpfe mit theoretischem und dieser im Ehescheidungsprozeß für den allein schuldigen Teil erklärt Jakobstr. 69, bis auf weiteres gesperrt wegen Entlassung der praktischem Wissen zu füllen, all die Neugeworbenen zu über war. Das Kind befindet sich seit dem Herbst 1906 bei seiner Groß­Klempner, die tarifmäßigen Lohn berlangten; ebenso deren Bauten zeugten, zielbewußten Sozialistinnen zu erziehen. Nur auf mutter. Vor Gericht hat ein Sachverständiger bekundet, daß die in Weißensee  , Elsaß- und Belforter Straßen- Ede und in Berlin  , Wissen baut sich eine höhere, sittliche Weltanschauung auf. Hat Angeschuldigte seit Jahren schwer leidend ist und daß er Schöningstraße. man uns in achtjähriger Schulzeit den Kopf mit nußlosem Formel- mit Rücksicht hierauf den früheren Ehemann vergeblich ersucht Stuffateure! Wegen Tarifbruch ist bis auf weiteres ge- fram angefüllt, uns durch die Wirrnis der biblischen Wunderge- hat, das Kind anderweit unterzubringen, weil die Angeklagte infolge sperrt die Bildhauerei von Emil Schulz, Admiralstr. 18a. Die schichten und byzantinischen Fürstenverherrlichung geschleppt, uns ihres Leidens der Erziehung der Kindes nicht gewachsen sei. Be­Bauten sind 1. Bornholmerstr. 19, Hillerkus; 2. Rirdorf, Kaiser  - die staatlich fonzessionierte Gesinnung nachdrücklichst mit dem Stock kundungen über Mißhandlungen sind seitens des kommissarisch ver­Friedrich- Straße 63, Viergens; 3. Niederschöneweide  , Brißer eingebläut, so ist es jetzt um so notwendiger, uns von diesem nommenen Kindes und seitens zweier früherer Dienstmädchen, aber Etraße 5, Siebert, und 4. Wilmersdorf  , Bayerische Straße 4, Ballast zu befreien. Genojfinnen! Schon seit Jahren be- feineswegs in dem in Nr. 136 dargelegten Umfang, erfolgt. Hier­Lachmann u. Zauber. stehen in allen Bezirken Berlins   sogenannte Leseabende, in denen gegen haben sechs andere Zeugen, darunter auch ein Dienstmädchen, Die Ortsverwaltung Berlin   des Zentral- Berbandes der die organisierten Frauen zusammenkommen und unter Zugrunde- das 3 Jahre lang bei der Angeklagten in Stellung war, im Gegenteil Stuffateure. legung der sozialistischen   Werke über unsere Ziele und Bestrebun- bekundet, daß die Stieftochter von der Angeklagten gut behandelt sei. sich belehren lassen. Diese Zusamenkünfte haben, Der Mitteilung des Verteidigers ist ein Brief des Berichterstatters der besonders in der letzten Zeit, einen Aufschwung genommen, der von uns benutzten Korrespondenz, eines Herren Richard Henze in Rigdorf, Nachtlänge vom Bauarbeiterkampf. zu den stolzesten Erwartungen berechtigt und alle Freunde dieser an die Angeklagte beigefügt. Der Inhalt dieses Schreibens enthält das Der Deutsche   Arbeitgeberbund für das Bau- Einrichtung mit hoher Genugtuung erfüllen muß, Auerbieten Wünsche der Angellagten zu berücksichtigen, eventuell gewerbe, Siz Berlin, hat in seiner letzten Vorstands- So ist an einzelnen Stellen die Zahl der Teilnehmerinnen auch für Nichtveröffentlichung der Sache Sorge zu tragen. Selbst­fizung sich mit den noch bestehenden Differenzen über die auf 100 bis 120 gestiegen. Wirklich ein erfreuliches Resultat! Und verständlich hätten wir über die Berhandlung feine Zeile gebracht, Frage, an welchem Termin die vereinbarten höheren Lohn- doch befriedigt es uns noch nicht. Weit mehr Leseabende können wenn wir gewußt hätten, daß der Berichterstatter der von uns bes eingerichtet werden, wenn alle Genossen und Genossinnen die mußten Korrespondenz in so schmutziger Weise die Kenntnis der fäge in Straft zu treten haben, beschäftigt. Diese Frage ist Werbearbeit in intensiver Weise weiterführen. Die Mühe lohnt Berhandlung und seine Beziehungen zur Presse zu verwenden ver­weder bei den Beratungen unter dem Kollegium der Un- fich und der Erfolg ist der beste Lohn! Man muß es sehen, wie sucht hat und werden in Zukunft Berichte von jener Seite un­parteiischen noch bei den lokalen Verhandlungen in vielen die Frauen, die sich vom grauenden Morgen bis zum Abend ge- beriidjichtigt laffen. Drten, worunter sich auch Groß- Berlin befindet, geregelt worden. plagt haben, mit anerkennenswerter Aufmerksamkeit den schwieri­Arbeitgeberbund hat daher eine Umfrage unter den Vor- Interesse bekunden. Hier wird eine Saat gefät, tausendfältig ständen vorgenommen und als Ergebnis dieser in einem Früchte zeitigen wird. Hier wird der Geist des Sozialismus direkt Rundschreiben an die Vorstände der dem Arbeitgeberbund ins Herz der Familie getragen, eine neue, kommende Generation wird die völkerbefreiende Idee mit der Muttermilch einsaugen! angehörigen Verbände folgende Anweisung gegeben: Deshalb, Genossen und Genossinnen, werbt, agitiert, bringt Die Mitglieder des Bundesvorstandes haben einstimmig be- immer neue Mitglieder. Erst wenn die arbeitenden Frauen voll schlossen, daß, falls nicht zwischen den vertragschließenden Parteien zählig uns zur Seite marschieren, werden wir die Reaktion erfolg­besondere Vereinbarungen hierüber getroffen sind, die reich schlagen. Hinein in die Lejeabende! Berantw. Redatt.; Georg Davidsohn  , Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl,

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Deutfches Reich.

gen

Hierdurch find in vielen Fällen Differenzen entstanden. Der gen, eniten Thematas folgen und durch gelegentliche Fragen reges Letzte Nachrichten und Depefchen.

Wahnsinnstat einer Mutter.

Baris, 18. Juni.  ( B. H.  ) In Valence   stürzte eine Frau in einem Wahnsinnsanfalle ihre drei Kinder einen 21 Meter tiefen Abhang hinab. Glücklicherweise fielen die Körper der Kinder in ein Gebüsch, wodurch sie im Fallen gehemmt wurden. Alle drei erlitten schwere Verlegungen, befinden sich jedoch außer Lebens­gefahr.