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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

Die Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung wählte am Dienstag die Herren Cassirer , Dr. Gottstein, Meyer, Dr. Penzig, Sachs und Schliemann , deren Amtsperiode mit Ende des Jahres abläuft, auf 6 Jahre zu unbesoldeten Stadt­räten wieder. Neugewählt wurde der der liberalen Fraktion an­gehörige Stadtv. Dr. Spiegel.

Eine lebhafte Erörterung rief die Frage der Gewährung von euerungszulagen an Lehrer und Lehrerinnen hervor. Die Regierung zu Potsdam hat am 25. Mai plötzlich eine Verfügung erlassen, durch die sie das Genehmigungsrecht für die durch Gemeindebeschluß den Rektoren, Lehrern und Lehrerinnen der Gemeindeschulen und der Bürgermädchenschulen bewilligte Teuerungs­zulagen in Anspruch nimmt und die bisher erfolgten Zahlungen für ungültig erklärt hat. Der Magistrat hat sich bereit erklärt, die Genehmigung der Regierung nachträglich einzuholen, bis zum Ein­gang der Genehmigung aber die weitere Zahlung der Teuerungs­zulagen einzustellen.

Stadtv. Otto( lib.) betonte die Bedeutung dieses Vorfalls für die Selbstverwaltung, er beantragte, die Mitteilung des Magistrats einem Ausschuß von 11 Mitgliedern zu überweisen und ferner zu beschließen, ohne Rücksicht auf die Ausschußberatung dahin zu wirken, daß die Regierungsentscheidung über die Teuerungszulagen noch vor dem 1. Juli erfolgt.

Bürgermeister Matting gab der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde, die Genehmigung der Regierung bis zum 1. Juli, spätestens aber bis zum Beginn der Ferien einzuholen.

Stadtv. Dr. Borchardt( Soz.) hätte es für richtiger gehalten, den Magistrat aufzufordern, dafür Sorge zu tragen, daß mit möglichster Beschleunigung die Gemeindevertretung sich darüber einig wird, wie sie gegenüber der Verfügung der Regierung zu handeln hat. Er schlug vor, die Teuerungsvorlage in derselben Weise zu beschließen wie im Vorjahre, wenn nicht die Absicht besteht, etwa den Lehrern die Teuerungszulagen und darüber hinaus die Gehaltsverbesserung noch besonders zu gewähren. Für eine solche Tenerungszulage, die nur auf die eventuell zustande kommende Gehaltserhöhung anzurechnen sei, brauche man feine Genehmigung. Daher berühre es unangenehm, daß der Magistrat, ohne sich vorher mit der Versammlung ins Einvernehmen zu setzen, sofort die Genehmigung nachholen wolle.

gelegt werden. Die Kosten für beide Rohre würden dann etwa| genommen, daß die Mädchen unbescholten waren. Dagegen if I 200 000 m. betragen. Es wird also ratsam sein, gleich ein Berurteilung erfolgt in einem Falle der Verleitung zum Meins 700 Millimeter- Nohr zu legen.

Die Gesamtkosten der ganzen Anlage betragen 3 036 000 M. Nach einem Projekt, das von der Firma Börner u. Herzberg aufgestellt ist, würde bei einem Preise von 20 Pf. pro Kubikmeter Wasser schon in der ersten Zeit ein Gewinn verbleiben. Die Gemeindevertretung erklärte sich im Prinzip mit der Vor­lage einverstanden. Die Inbetriebnahme ist spätestens für den 1. April 1911 gedacht.

Trebbin ( Kreis Teltow).

Der Schleusenkolt hat wieder ein Opfer gefordert. Wie von Augenzeugen berichtet wird, badete der 21jährige Tischlergefelle Bzelzer aus Stargard an der Schleuse und schwamm durch den Kolt. Beim Zurückschwimmen, gegen den Strom, in der Mitte an­gelangt, rief er plöblich um Hilfe. Junge Leute, welche in une mittelbarer Nähe badeten, wagten sich aber nicht, ihm zu helfen. 3wei Erwachsene, welche schon beim Anziehen waren, sprangen nun schnell zur Hilfe herbei, tamen aber nur noch zurecht, um den Tischler kurz vor sich untergehen zu sehen. Wiederholtes Tauchen nußte nichts, erst als man einen Kahn und Stangen herbeigeholt hatte, konnte die Leiche geborgen werden.

Potsdam .

Die Sittlichkeitsverbrechen in Sanssouci . Ein Unhold, dem die Kriminalpolizei vor einiger Zeit das schmähliche Handwert gelegt hat, stand gestern in der Person des 45jährigen Arbeiters Robert Sappe, Lennéstraße 49 wohnhaft, vor den Richtern der Straf­fammer. Der Angeklagte hat sich den Vorpark in Sanssouci zum Felde feines verbrecherischen Treibens ausgesucht und durch Geld­geschenfe Kinder angelodt, an denen er sich verging. Durch das Geplauder eines Jungen, der die Sache mit angesehen hatte, tam das verhängnisvolle Treiben des Wüstlings ans Licht. An drei Mädchen im Alter von 13, 9 und 8 Jahren hat sich H. vergangen. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn 2 Jahre Zuchthaus, das Gericht erkannte auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis mit Rücksicht auf das Geständnis des Angeklagten. Die Kinderwelt ist vorläufig von diesem Menschen befreit.

eide. Die Zeugin Michalska wurde mit ihrer Freundin Preuß am 19. Februar 1907 vernommen. Beide gingen darauf zum An­geklagten und beschwerten sich, warum er sie in diese Sache hinein. gebracht habe. Die M. sagte ihm, was sie ausgesagt habe. Da ist der Angeklagte wütend geworden und hat ihnen gesagt, daß sie nicht aussagen brauchten und hat sie zu beeinflussen gesucht, die Aussagen, die sie auf der Polizei gemacht hatten, vor Gericht zu widerrufen. Die M. war schon eidesmündig, die Preuß aber noch nicht. Was den Fall der Helene W. betrifft, so steht fest, daß der Angeklagte das 14½jährige Mädchen verführt hat. Die Familie hat aber keinen Strafantrag gestellt, sie hat vielmehr die Gelegen­heit wahrgenommen, Geld von dem Angeklagten zu erhalten. Wie aus den Briefen hervorgeht, hat der Angeklagte bei der W. auchy immer nur darauf hingewirkt, daß die Eltern feinen Strafantrag stellen sollten. Das Mädchen war außerdem noch nicht eidess mündig. Schließlich ist in dem Falle des Mädchens W. Frei­sprechung erfolgt, weil es noch furz vor der Eidesleistung zuge geben hat, daß es schon vor dem Angeklagten Verkehr mit Män nern gehabt hatte. Der Angeklagte ist somit schuldig in zwei Fällen des Sittlichkeitsverbrechens und in einem Falle der Ber leitung zum Meineide. Bei der Strafabmessung mußte berüd­sichtigt werden die Gemeingefährlichkeit des Angeklagten, ferner daß er seine tierischen Begierden ohne Rücksicht auf Gesundheit und Leben seiner Mitmenschen befriedigte und in vielen Fällen Von mildernden Umständen konnte großes Unglüd anrichtete. keine Rede sein, er hat die anderen nicht geschont und verdient auch deshalb keine Schonung. Der Gerichtshof hat deshalb auf eine Gesamtstrafe von 4 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehr­berlust erkannt. Dabei ist für die Verleitung zum Meineide 2 Jahre Zuchthaus in Ansatz gebracht worden.

Vermischtes.

feine

Die Tragödie eines jungen Liebespaares ruft in Rathenow all gemeines Aufsehen hervor. Aus der Havel am sogenannten Burg­wall wurden gestern die Leichen der Arbeiterin Frieda Röhricht, Die elektrischen Fischer" am Teltowfanal. In den nächsten Burgstr. 21, und des Mechanikers Scholz, Burgstr. 22, gelandet. Vor Tagen wird das Potsdamer Schöffengericht gegen eine Anzahl drei Tagen wurde an derselben Stelle der Leichnam des vierjährigen Personen verhandeln, die im vergangenen Winter durch Anwen- Töchterchens der R. geborgen. Zwischen dem jungen Paare Hatte Nachdem sich noch Stadtv. Stadthagen ( natl.) in demselben dung eines ingeniösen Verbrechertricks schwunghafte Geschäfte feit einigen Jahren ein Liebesverhältnis bestanden, das nicht ohne Sinne wie Otto ausgesprochen hatte, gelangten die Anträge Otto trieben. Mehrere findige Köpfe benutten die Oberleitung des Folgen bleiben sollte. Sch. hatte die feste Absicht, seine Geliebte zu einstimmig zur Annahme. Treidelwerkes am Teltowkanal als Stromleitung zum Fischen. doch seine heiraten, Eltern wollten ihm hierzu Hierauf erstattete Stadtb. Holz den Bericht des Ausschusses über Sie befestigten einen Draht an der Leitung und führten hoch­den sozialdemokratischen Antrag betr. Erhöhung der Zahl der gespannten Strom ins Wasser. Dadurch wurden die Fische des Einwilligung geben. Es kam infolgedessen zu einem völligen Stadtverordneten und Neueinteilung der Wahlbezirke. Der Kanals auf 10 Meter im Umkreise betäubt und dann mit Nezen Bruch zwischen dem jungen Manne und seinen Angehörigen. Die Ausschuß hat die Notwendigkeit einer Vermehrung der Zahl der herausgefangen und billig verkauft. Es wurden direkt Engros - beiden jungen Leute, die in der letzten Zeit auch von der Not heim­Stadtverordneten nicht anerkannt, er empfiehlt die Zahl derselben geschäfte betrieben. Die Fischer" gingen mit größter Vorsicht zu gesucht wurden, faßten den Entschluß, gemeinsam aus dem Leben durch Ortsstatut festzusehen. Den zweiten Teil des sozialdemo- Werke. Als sie endlich überrascht wurden, leugneten sie, inzwischen zu scheiden. Auch das Kind sollte mit in den Tod gehen. Vor fratischen Antrages empfiehlt er zur Annahme; der Magistrat soll haben sie sich zu einem Geständnis bequemt. Der Fischreichtum des einigen Tagen verschwand das Paar plötzlich. Angeblich waren die also noch vor den nächsten Ergänzungswahlen eine angemessene Ab- Kanals wurde durch ihren Fang per Elektrizität erheblich ge- beiden nach Dresden zu einer Verwandten der N. gefahren. Als grenzung der Wahlbezirke vornehmen. Dieser Antrag gelangte zur mindert. jedoch die Leiche des Kindes aus der Havel gelandet wurde, kam Annahme, nachdem Stadtv. Hirsch noch einmal dem sozialdemo-. man zu einer anderen Ansicht. Gestern wurden die Leichen des fratischen Antrage in vollem Umfange Folge zu leisten ersucht hatte. Baares an das Ufer getrieben. Sie waren fest zusammengeschnürt. Dem Verein für die Berliner Arbeitertolonien be­Das Kind hatten die beiden, bevor sie selbst ins Wasser gingen, willigte die Versammlung aus Anlaß seines 25 jährigen Bestehens, ertränkt. unter gleichzeitigem Erwerb der Mitgliedschaft der Stadtgemeinde, eine einmalige Beihilfe von 500 M. aus dent Dispositionsfonds, Genosse Flemming machte den vergeblichen Versuch, der Mehr­heit eine Schilderung von der antifozialen Tätigkeit des Vereins zu geben.

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Der Gefangverein Charlottenburger Liedertafel"( M. d. A.-S.-B.) veranstaltet am Sonntag, den 21. Juni cr., im Lokal von Fritz Kant ( Restanrant Waldhaus"), Tegeler Weg 38, ein Sommerfest ( Konzert, Gesang, Tanz und Kinderbelustigungen). Entree inklusive Tanz und Programm 25 Pf. Kinder erhalten zum Fackelzug eine Stoclaterne gratis. Anfang 8 Uhr.

Pankow .

Gerichts- Zeitung.

Prozes Riedel.

Sozialdemokratischer Wahlverein Landsberg : Soldin.( Drts. berein Berlin .) Heute abend 8, Uhr, im Gewerkschaftshause, Engel­ufer 15, Saal 2: Monatsversammlung. Gäste willkommen. Zentralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutschlands . Heute abend 9 Uhr, Arminhallen", Kommandanten ftraße 58/59. Vortrag des Genossen Grunwald: Was ist uns Goethe?" Gäste willkommen.

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Eingegangene Druckschriften.

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Beit

Von der Neuen Zeit"( Stuttgart , Paul Singer) ift foeben das Es hat folgenden Inhalt: 38. Heft des 26. Jahrgangs erschienen. Die erste Bresche. Zum Gewerkschaftskongreß in Hamburg . Bon Emil Kloth. Die dritte Duma. Bon N. Trokkh. Der fiebente internationale Tertilarbeitertongreß in Wien . Bon Aug. Baudert- Weimar. Gewerk schaftsliteratur über Arbeiterstatistik und Tarifverträge. Von Adolf Braun . Die Frankfurter Heimarbeitausstellung. Von Wilh. Dittmann. schriftenschau. Feuilleton der Neuen Zeit Nr. 5 und 6: Proletariat und laffit. Von C. Korn. Die Anfänge einer modernen Monumentalmalerei. Bon John Schikowski . Die Entwickelung des Weltalls. Von Anton Panne­Von Bildungsausschuß: Zur Klassikerbibliothek für Arbeiter. Arbeiterbibliotheken. Bücherschau: Josef Dießgen, Erkenntnis und Wahrs heit. Hermann Graf Keyserling , Unsterblichkeit. Start Larsen, Poetische Reifen. Rudolf Hans Bartsch , Zwölf aus der Steiermark. Leonhard Schridel, Der goldene Stiefel. Gerard van Hulzen, Bagabunden. Blätter: Von San Remo bis Monte Carlo.

Loet.

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Lose

Bom Wahren Jacob" wird in den nächsten Tagen die 13. Nummer des 25. Jahrganges erscheinen. Sie gedenkt des fiebzigsten Geburtstages Julius Mottelers durch persönliche Erinnerungen an ihn aus der Feder ersten Leipziger Aufenthalts. Ferner bringt die Nummer die beiden von Wilhelm Blos und durch Wiedergabe eines Borträts aus der Zeit des farbigen Bilder zwei Erzieher und Aus Medlenburg", sowie die weiteren llustrationen" Bülow in der Wahlnacht des 3. Suni"," Staffeeklatsch", Bur preußischen Landtagswahl"," Das gerettete Baterland"," Der lekte Freiersmann"," Zwei Verfemte auf der Suche nach Kameraden"," Fromme Landwirtschaft"," Beffere Beiten jest" und Aus Reval ". Der tertliche Teil der Nummer bringt die Gedichte Die preußische Landtagswahl"," Hans Portier Kirschner"," Sivilisten und Zivilliste" von Alfred Scholz, Der Gudindieluft"," Manteuffels Geiſterſtimme"," Gefängnisstimmungen" von Richard Wagner , Leg Münzer"," Der feste Ritter"," In Breußen", Blocchauffeur" und außer zahlreichen fleineren Beiträgen noch das satirische Feuilleton Preußische Landeskunde" und die Novelle Mütter" bon Paul Enderling . Der Preis der 16 Seiten starken Nummer ist 10 Pf.

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Die feit 8 Tagen vor der dritten Straffammer des Land­gerichts I geführte Verhandlung gegen den Dr. phil . Vittor Riedel ist gestern nachmittag zu Ende gegangen. Für die Freisprechung des Angeklagten plädierte nochmals in zweistündiger Rede Rechts­Weiter erklärte sich die Versammlung mit der Gewährung eines anwalt Dr. Alsberg, dem sich Rechtsanwalt Hillebrand in kurzen laufenden Beitrages bon 3000 m. pro Jahr an den gemein Ausführungen anschloß. Nach einer Replik des Staatsanwalts Dr. nügigen Verein für Rechtsaustunft in Groß- Berlin Schindler zog sich der Gerichtshof zur Beratung zurüd, die etwa einverstanden. Der Verein wird am 1. Juli eine Rechtsauskunftsstelle 2 Stunden dauerte. Gegen Uhr verkündete der Vorsitzende in der Bismarckstr. 49 eröffnen. Landgerichtsdirektor Lieber das Urteil. Aus den Gründen ist fol­Der sozialdemokratische Antrag betr. Einführung einer Wert- gendes hervorzuheben: Der Angeklagte war beschuldigt, mit einer zuwachssteuer, den die Mehrheit bisher stets abgelehnt hatte, Berson unter 14 Jahren in zwei Fällen unzüchtige Handlungen wurde nach kurzer Begründung durch den Genossen Hirsch einem vorgenommen, in vier Fällen unbescholtene Mädchen unter sech­Ausschuß überwiesen. zehn Jahren verführt und in zwei Fällen es unternommen zu Ein weiterer sozialdemokratischer Antrag, der den Magistrat haben, Beugen zum Meineide zu verleiten. Gegen den Angeklagten ersucht, gemeinsam mit der Versammlung in gemischter Deputation waren in den letzten Jahren wiederholt Anzeigen ergangen, wonach über Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit er unfittlichen Handlungen beschuldigt wurde, es haben Unter­zu beraten, gelangte zur Annahme, nachdem Biets in ein- suchungen stattgefunden, aber in feinem Falle ist es zu einer gehender Weise das Problem der kommunalen Arbeitslosenfürsorge Hauptverhandlung gekommen, da sich immer Schwankungen in erörtert und Wilt seine Darlegungen durch Beispiele aus der den Zeugenaussagen zeigten. Die Zeugen waren offenbar beein­Bragis ergänzt hatte. flußt oder die Zeugen waren nicht zweifelsfrei. Es schwebte nun Schließlich beschloß die Versammlung noch, die Berufung gegen wiederum ein Verfahren, in welchem eine Zeugin eine belastende das die ungültigkeit der Wahlen unserer Genossen Scharrnberg Aussage gemacht hatte. Am 22. November widerrief die Zeugin und Flemming aussprechende Urteil des Bezirksausschusses zurück- diese Aussage und behauptete, sie sei durch Drohungen zu dieser zuziehen. Da die beiden Genossen auch ihrerseits Berufung ein- gezwungen worden. Nun erhielt die Polizei den Auftrag, das ge­gelegt haben, find ihre Mandate trotz dieses Beschlusses nicht er- famte Treiben des Angeklagten zu beobachten und näher zu prüfen. Loschen. Das geschah monatelang und hat ein reiches Ergebnis gehabt. Die Bolizei hat wohl selbst nicht geglaubt, daß der Angeklagte noch die Stirn haben würde, sein Treiben noch fortzusehen, als das Ver­fahren schon schwebte. Es wurden mehrere Mädchen festgehalten, die aus der Wohnung des Angeklagten heraustamen, Papiere wurden beschlagnahmt und so die Adressen verschiedener Personen festgestellt. Abgesehen von den zur Anklage stehenden Fällen stellte es sich heraus, daß der Angeklagte seit Jahren auf der Straße Mädchen zu seinem Verkehr gesucht, daß manche mit ihm in Ver­fehr getreten, nachdem er sie in einer Konditorei und dann in seine Dreimillionenprojekte des neuen Bankower Wasserwerkes. Nachdem Aussicht gestellt hat. Es ist wohl im wesentlichen bei den Mädchen Die Gemeindevertretung beschäftigte sich am Dienstag mit dem Wohnung mitgenommen und daß er manchen auch die Heirat in Bankow seit Jahren unter der Wasserfalamität zu leiden hatte, zunächst die Absicht gewesen, sich von dem Angeklagten freihalten wurden endlich Schritte unternommen, ein geeignetes Terrain anzu- zu lassen. Es war nicht festzustellen, daß sie gleich mit der Absicht faufen. Die Leistungen des alten Wasserwerkes konnten den An- des Geschlechtsverkehrs zu ihm gegangen sind. Wenn es ihm ge­forderungen der letzten Jahre nicht mehr genügen. Die Gemeinde lang, sein Opfer an sich zu ziehen, so erregte er sie durch be­war gezwungen, auf andere Weise Wasser herbeizuschaffen. So rauschende Weine und unzüchtige Gespräche, benutzte sie dann zu wurde denn ein Vertrag mit Berlin abgeschlossen, Wasser bis 1500 feinen unfittlichen Zwecken und entließ sie dann mit einem kleinen Stubikmeter pro Tag im Maximum zu liefern. Damit war nur ein Taschengeld oder Fahrgeld. In vielen Fällen sind den Mädchen Die juristische Sprechstunde findet Lindenstraße Nr. 3, zweiter dritter Eingang, vier Treppen, Fahrstuhl Provisorium geschaffen. Es wurden nun Bohrversuche in der Gegend auch perverse Zumutungen gemacht worden und er hat manche Sof. Geöffnet be von Mühlenbeck, Wandlig und Umgegend angestellt, jedoch mit veranlaßt, ihre Schwester oder ihre Freundin mitzubringen. Wenn wechentäglich abends von 7 bis 9 1hr ftatt. negativem Resultat. Ein Angebot, in der Nähe des Berliner dann ein polizeiliches Verfahren drohte, hat der Angeklagte sich Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ist ein Wasserwertes in Tegel Wasser zu bekommen, zerschlug sich ebenfalls, da an die Betreffenden herangemacht und seinen Einfluß ausgeübt, Buchstabe und eine Zahl als Werkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort Berlin befürchtete, daß ein neues Werk Einfluß auf die Ergiebigkeit damit sie nicht die Wahrheit sagen sollten. Dies ist das allgemeine wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. Geschworener. Die Schöffen und die Geschworenen erhalten lediglich des alten haben könnte. Endlich war es gelungen, in der Nähe von Bild. Hier aber kommen nur die Fälle in Frage, in welchen der Vergütung der Reisefoften.(§§ 55 und 96 des Gerichtsverfassungsgesehes). Schulzendorf eine Offerte zu erhalten, to denn auch sofort Bohr- Angeklagte sich einerseits an einer Person unter 14 Jahren ber- Ein Untrag, Diäten zu bewilligen, ist wiederholt von der sozialdemokratischen versuche angestellt wurden. Zunächst war das Resultat ein gutes, gangen und andererseits Madchen unter 16 Jahren verführt haben Fraktion gestellt und wird wohl bei der nächsten Aenderung des Gerichts. beim sechsten Bohrversuch stieß man jedoch auf start moorige foll, aber auch nur unter der Voraussetzung, daß lettere unbe- berfassungsgefeges Annahme finden. G. 23. 113. Sie müssen infolge W. B. 88. Nein, damals Schichten, die zu dem Zwede wenig geeignet waren. Außerdem scholten waren, daß seitens der Familie der Strafantrag gestellt ist Ihrer Unterschrift für die Miete aufkommen. E. 2. 67. Leider Ja. A. 28. Sie sind zur hatte sich Berlin zu derselben Zeit umfangreichen Besitz ganz in der und der Nachweis geführt werden kann, daß die Mädchen auch am Moltenmarkt. Zahlung verpflichtet, indeffen kann die Steuerdeputation auf Ihren Antrag Nähe gesichert. Die Versuche mußten erneuert werden. So kam verführt worden sind. Nord 10. Da Ihre Schwester bereits über hin Erlaß bewilligen. man auf das Gebiet des Herrn v. Veltheim in der Nähe von In dem ersten Fall soll der Angeklagte mit der 13jährigen R., 40 Jahre alt ist, ist es besser, die Selbstversicherung zu unterlassen, Stolpe. Der geologische Unterbau soll hier das alte Oderbett sein. welche von ihren Eltern mit Obst zu ihm geschickt war, unzüchtige da diese zwecklos ist. Th. Sp. 9. 1. Ja. 2. Sie können ein Die Bohrungen sind gut ausgefallen. Es sollen nach dem Vertrage Handlungen vorgenommen haben. Sie hatte ihn erst nicht an- Gesuch an den Vorsitzenden der Steuerveranlagungskommission richten. 50 Morgen in einem Streifen von mindestens 25 Meter Breite getroffen, dann traf sie der Angeklagte auf der Treppe und nahm 5. R. 21. Eine Stlage auf Ersatz des Schadens hätte Aussicht auf K. 22. erworben werden. Das Gelände zieht sich von dem alten Elsbruch sie mit in seine Wohnung. Letzteres ereignete sich dann noch ein- Erfolg. Sie müßten notariell oder gerichtlich einen Vertrag bis zur Habel hin in einer Front von 150 Meter. Der große mal. Dieser Tatbestand ist der Kriminalpolizei gelegentlich der schließen. Der Vertrag hätte aber bezüglich der schwebenden Verbindlich­Stettiner Wafferweg wird hier zur Herbeischaffung von Kohle benutzt Untersuchung eines anderen Falles bekannt geworden. Einem feiten feine Birtfamleit. Samariter 1888. Die Mitglieder der be werden. Das Gelände gestattet die Anlage von 85 Brunnen, die in solchen jungen Mädchen kann man nicht ohne weiteres unbedingten treffenden Kolonne fönnten gemeinschaftlich auf Herausgabe mit Erfolg J. M. 15. Leider ja: das vorausgegangene Jahr ist für die einer Entfernung von 31 Metern voneinander stehen. Es ist durch Glauben schenken, sie ist aber ausführlich vernommen worden und Steuerveranlagung maßgebend. G. K. Weiß 33. Die Eltern würden Vertrag festgelegt, daß in der Nähe dieses Geländes teine Fabrit machte in ihren detaillierten Angaben so viele einzelne Beschrei nur dann haften, wenn nachgewiesen würde, daß bei gehöriger Aufsicht betriebe oder sonst eine Anlage geschaffen werden darf, die im- bungen auch von der Wohnung usw., daß diese ihr unmöglich sug- unglüd nicht passiert wäre. 5. F. Sie müßten sich an das Landrats­geriert worden oder erdacht sein konnten. Bezeichnend ist es auch, amt des Streises Niederbarnim wenden. G. 2. Ja: ein Wider stande wäre, das Grundwasser zu berunreinigen. W. W. Oranienstraße. Nein. Die Kosten für den Grunderwerb und die ganzen Anlagen sind daß das Mädchen mit der Behauptung auftrat, daß es mit Droh- spruch wäre ohne Aussicht auf Erfolg. natürlich recht hohe. Der Morgen Land fostet bei Abschluß bis zum ungen seitens der Polizei zu ihrer belastenden Aussage gezwungen 1. Juli 6000 W., bis zum nächsten Jahre 7000 M. Wenn man die sei. Die Polizei hatte aber schon in der Voraussetzung, daß solche Amtlicher Marktbericht der städtischen Markthallen Direktion über Marktlage: Fleisch: Entfernung von Berlin in Betracht zieht, ist dies ein recht hoher bekannten Einreden vorkommen würden, alle Vorsichtsmaßregeln den Großhandel in den Zentral- Markthallen. Preis. Bei der Anlage ist die Rohrleitung das kostspieligste. Das getroffen, um solchen Verdacht nicht auffommen zu lassen. Der Bufuhr start, Geschäft schleppend, Preise für Stalb- und Schweinefleisch nach gebend. Wild : Zufuhr genügend, Geschäft still, Breise fallend. Ges Drudrohr muß für die ganze An.age eine Weite von 700 Milli- Bater des Mädchens ist offenbar beeinflußt worden. Das Gericht flügel: Bujur genügend, Geschäft still, Preiſe fallend. Fische: Zufuhr meter haben. Für die erste Anlage würde jedoch ein solches hat die belastenden Angaben des Mädchens für durchaus glaubhaft genügend, Geschäft matt, Preise teilweise weiter nachgebend, son wenig von 500 Millimeter Durchmesser genügen. Es würden dadurch jezt gehalten. Sier mußte also eine Verurteilung erfolgen, dagegen verändert, Seefische faum absehbar. Butter und Käse: Geschäft etwa 450 000 92. erspart werden. Bei voller Ausnutzung der ganzen ist in den Fällen der Verführung der Mädchen unter 16 Jahren lebhaft, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Südfrüchte: Anlage müßte jedoch bald ein zweites 500 Millimeter startes Rohr ein Freispruch erfolgt. In diesen Fällen hat das Gericht nicht anzufuhr genügend, Geschäft anfangs flau, später lebhaft, Preise nachgebend. Berantwortlicher Redakteurs Georg Davidjohn, Berlin . Für den Juferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruderei u. Berlogsanstalt Paul Singer& Co, Berlin SW

flagen.

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Briefkaften der Redaktion.

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