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Vorstandes den Sozialdemokraten Mandate abzujagen, nicht in Er­füllung geht. Schöneberg  . Em Notschrei wird unZ aus Schöneverg zur Veröffentlichung zugesandt. In demselben heißt eS:Seit Jahren werden wir Be- wohner der Hohenfriedberg  - und Geßlerstraße in Schöneberg  , deren �Fenster die Ehre haben, ihre Front nach dem Kasernenhof des 1. Eisenbahn-Regiments zuzuwenden, fast alle 14 Tage nachts durch einen ekelerregenden pestilenzartigen Gestank belästigt. Der Militär- ' siskuS hat eS nämlich bis jetzt noch nicht der Mühe für wert gc- halten, seine Klosetts an die städtische Kanalisation anzuschließen, sondern führt noch das gänzlich veraltete Tonnensystem. Alle 14 Tage werden die gefüllten Tonnen nachts abgeholt. Der un- geheuere Gestank ist mit einfachen Worten nicht zu schildern; er bildet bei der jetzigen Hitze eine drohende Gefahr, daß der Ausbruch einer Epidemie nicht unwahrscheinlich ist. Muß denn immer erst das Kind in den Brunnen fallen, ehe etwas geschieht? Ich habe mich sogar mit einer Beschwerde an das Kaiserl. Gesundheitsamt gewendet, aber alles war bis jetzt fruchtlos. Gibt es denn gar kein Mittel, um den FiSkuS mit Gewalt zu zwingen, dieser abscheulichen Schweinerei sofort ein Ende zu machen V7 Wilmersdorf. Die Stadtverordnetenversammlung von Wilmersdorf   beschäftigte sich am 18. Juni mit der Frage der Feuerbestattung. Gegen den vom Stadtverordneten Dr. Wolfs und Genossen beantragten Bau eines Krematoriums wandte sich nur der Führer der Katholiken des Orts, Stadtv. Bresser. Er stellte sich allerdings nicht aus den früher von der katholischen Kirche   mit Feuereifer betätigten Standpunkt, daß es nur Ratzen ge- zieme, verbrannt zu werden. Vielmehr fand er die Vorgänge bei der Leichenverbrennung ebenso gräulich wie die beim Verwesungsprozeß in der Erde; außerdem waren ihm die Kosten der Einäscherung zu hoch. Jedoch die Wilmcrsdorfer Stadtverordnetenversammlung, die sonst wahrlich nicht sonderlich dem Fortschritt zugetan ist. kehrte sich diesmal nicht an die frommen Bedenken. Gegen die eine Stimme des Herrn Bresser faßte sie viel- mehr einen Beschluß, wonach der Magistrat ersucht werden soll, alle zweckdienlichen Schritte zu tun, um von der Regierung die Gen eh- in i g u n g zur fakultativen Feuerbestattung zu erlangen und die zur Erbauung eines Krematoriums und einer Urnenhalle erforderlichen Vorarbeiten so rechtzeitig zu unternehmen, daß sofort nach erlangter Genehmigung der Feuerbestattung mit dem Bau des Krematoriums begonnen werden kann. Nachdem die Versammlung durch diesen Beschluß der modernen Kultur einen Tribut dargebracht hatte, sollte ein weiterer Anlauf genommen werden, der man erschrecke nicht gegen die königlich preußische Polizei gerichtet war. Aber wie vorweg bemerkt sei, besann sich die Mehrheit zur rechten Zeit vor solchem Wagestück und ließ das Hehrste, was der Preuße kennt, in seiner Gloriole bestehen. Es handelte sich um einen Antrag des Magistrats, der staatlichen Polizei am Orte SM M. für Heb erst linden zu bewilligen. Die Sicherheitspolizei am Orte wird bekanntlich vom Polizeipräsidenten der Stadt Schöncberg kommandiert. Da nun für die Bewachung zu wenig Mannschaften zur Verfügung stehen, kam man zu Ueber- schichten im Sicherheitsdienst. Der Stadtverordnete K l e t k e empfahl im Verein mit dem zur Prüfung der Angelegenheit ein« gesetzten Ausschuß die Ablehnung des Antrags. Sowohl dieser Herr wie auch der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Dr. L e i d i g ließen an der königlichen Polizei kein gutes Haar. Herr Leidig wollte es zwar nicht durchgehen lassen, daß die preußische Regierung, wie sein Vorredner sagte, sich mit dem Antrag lächerlich mache, denn, so meinte er unter stürmischer Heiterkeit, die preußische Regierung könne sich nie lächerlich machen. Jedoch hielt er die Polizeizustände am Orte für so schlimm, daß sie ans Kosten der Stadt in der Berliner   Presse ge- schildert werden müßten; alles in allem war er gleichfalls für Nicht- bewilligung der SOl) M. Diese Opposition war der Mehrheit der Versammlung denn doch zu umstürzlerisch. Wenn sie auch anerkannte, daß die Wilmersdorfer   Sicherheitspolizei ihre Gebrechen hat, so bewilligte sie in der staatstreuen Gesinnung, die ihr früher mehrfach behördlich attestiert wurde, mit geringer Mehrheit die Forderung des Magistrats. Erwähnt sei ferner noch, daß die Stadtverordnetenversammlung eine Petition der Gastwirtcinnung am Orte um Aushebung der Lustbarkeitssteuer ablehnte. Lichtenberg  . 1 Die letzte Stadtverordnctcnsitzung war zu einer recht ungewöhn« kichen Zeit angesetzt, nämlich auf den 16. Juni, den Tag der Land- tagswahl. Von den 48 Stadtverordneten fehlten 10. Zum Waiscnrat des 5. Bezirks(umfassend den nördlichen Teil von Neu-Lichtenberg> wurde der Kaufmann May Leopke, Eitelstr. 70, gewählt. Interessant war die Mitteilung des Ersten Bürgermeisters, der Magistrat glaube, daß Lichtenberg   geeignete Personen für die Stellen der Bezirksvorsteher nicht habe l l(Freilich, so lange der Magistrat nur bei denHerren vom Besitz" die notwendigen Fähigkeiten und den Gemeinsinn sucht, wird er schon recht haben.) Als Waisenrat für den Bezirk 26(von der Weichbildgrcnze bis Blumenthalstraße) wird Herr Schuhmachermeister Paul Konrad, Frankfurter Allee 171, gewählt, zum Annenkommisfar, Bezirk 12 (RummelSburger Straße) der Tischlermeister Emil Rux, Rummels- burger Straße 47. Beschlossen wird, an der höheren Mädchen- schule eine neue Oberlehrerstelle zu errichten. Desgleichen stimmt die Versammlung für die Errichtung von drei neuen Oberlehrer- stellen am hiesigen Realprogymnasium. Länger hielt sich die Ver- fammlung bei der Forderung für die Volksschule aus. Der Magistrat fordert für den MichacliSterniin 7 Lehrerstellen, 1 Lehrerin wnd 1 Rektor; die Vorlage findet am Ende Annahme mit der Aenderung, daß die Rektorstelle gestrichen. dafür eine Lehrer- stelle geschaffen wird. DieSelbstverwaltung" der Gemeinde fand eine schöne Illustration durch die Mitteilung vom Magistratstisch, daß die Regierung noch immer nicht die ganz nach Wunsch gewählte Schuldeputation bestätigt habe! Eine Petition des Komitees für die Ausstellung der Gastwirte und für Kochkunst um Subventionierung des Unternehmens wird auf Vorschlag des PetitionSauSschusteS abgelehnt. Petition der Anlieger der Oderstraße wegen endlicher Pflasterung des westlichen Teiles dieser Straße wird dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen. Beschlossen wird, gegen die Zuteilung der Stadt zur vierten ServiSklasse vorstellig zu werden und die Versetzung in die erste ServiSklaffe zu fordern. Während bei diesem Punkte diePri- vilegierten" sich munter an der Debatte beteiligte», stimmte die Majorität" schweigend der Vorlage zu, in der der Magistrat wieder einmal für die Klassengenossen dieser Majorität 1439 M. 99 Pf. fordert, umverauslagte" Bürgersteigsregulierunaskostcn zu erstatten. Der Magistrat fordert die Genehmigung der Mittel für die vor- läufige Regulierung der Straße an den Gemeindewerken(Wiesen« weg). Auch hier ist derGemeinsinn" derErstklassigen" die Ursache, daß eine definitive, anbaufähige Herstellung der Straße nicht möglich ist und die Gemeinde zur Aufwendung von 63 000 M. gezwungen wird. Die Stadtverordneten erhoben die Vorlage zum Beschluß. In einergeheimen" Sitzung wurden dann noch einige Grundstücksangelegenheiten beraten und dann fanden sich dle Blockfreunde zur Feier desglorreichen Tages" zusammen. P«mkow. Lebendig verbrannt. Einen entsetzlichen Tod hat die 26 Jahre alte Ehefrau Emma Witte aus der Brehmestraße S0 gefunden. Sie hatte für sich und ihre drei Kinder auf einem Spirituskocher Kaffee zubereiten wollen. Als der Spiritus nahezu heruntergebrannt war, goß Frau W. auf die im Erlöschen begriffenen Flammen frischen Spiritus. Im nächsten Augenblick erfolgte eine Explosion und durch die Flammen wurde die Kleidung der jungen Frau in Brand gesetzt. Einer Feuersäule gleichend stürzte sie heraus auf den Korridor. Nachbarn erstickten die Flammen durch lieberwerfen von Tüchern. Inzwischen hatte die 28. aber bereits so schwere Brandwunden im Geffcht und am ganzen Körper erlitten, daß sie bald darauf unter qualvollen Schmerzen starb. Karlshorst  . Nm Höhlenbewohner werden zu können, hat Ende Mai der zirka 3S Jahre alte Bildhauer Nagels aus Karlshorst   mit seiner Sticf- schwcster eine Wanderung nach Asien   angetreten. Beide zeigten in der letzten Zeit Spuren geistiger Abnormität. In Karlshorst   sowohl als auch im Osten Berlins   waren sie als Naturmenschen  " schon lange bekannt. Um aber ganz naturgemäß leben zu können, hat N. seine Arbeit schon vor einiger Zeit aufgegeben, einen Teil seiner Möbel verkauft, um etwas Reisegeld zu haben, und nun wird er wohl schon, wie er es beabsichtigte, irgendwo in einer Höhle hausen und sich von Wurzeln und Waldfrüchtcn nähren. Als er vor der Landtagswahl besucht wurde, um ihn zur Stimmabgabe für uns zu bewegen, erklärte er, daß er überhaupt nicht wähle, weil das Wählen ebenso unsinnig und überflüssig sei wie die Erziehung der Kinder in der Schule und in der Familie. Tegel  . Seinen Berletznnge» erlegen ist der 13jährige Schüler Willy Becker  aus Tegel  , der, lvie wir berichteten, beim Spielen mit einem Revolver durch eine Kugel getroffen wurde. Bevor noch das Gc- schoß entfernt werden konnte, erlag der Knabe der schweren Schuß- Verletzung. Spandau  . Stadwcrorbnetcnversamnilnng. Vom Handelsministcriiim ist ge- plant, eine staatliche Baugetvcrkschule zu errichten. Verschiedene Städte, darunter auch Spandau  , haben mit dem Handelsministerium Verhandlungen gepflogen, unter welchen Bedingungen die Bau- gcwerkschule errichtet werden soll. Der hiesigen Stadtverordneten- Versammlung wurde von diesen Verhandlungen Kenntnis gegeben. Danach muß die Stadt, welche das Vergnügen haben will, in seinen Mauern eine staatliche Baugewerkschule zu haben, folgende Be- dingungen erfüllen: Sie muß das etwa 50000 Quadratmeter große Gelände unentgeltlich hergeben, das Gebäude auf ihre Kosten er- richten und erhalten sowie die Hälfte der jährlichen Unterhaltungs- kosten der Anstalt, welche sich auf 30 000 bis SO 000 M. stellen, tragen. Der Staat will großmütig die andere Hälfte der Unterhaltungskosten sowie die Instandhaltung des Inventars auf sich nehmen. Dieses Entgegenkommen vom Vater Staat war denn selbst den verbissensten konservativen Stadtvätern zu haarig und man quittierte dankend dieses Entgegenkommen des Staate? durch einstimmige Ablehnung der Borlage. Ob's die anderen Städte auch so machen werden? Schon vor etwa JahrcS- frist hatte die Versammlung beschlossen, eine Turnhalle zu erbauen. welche den Namen JubilaumSturnhalle führen soll. Die Mittel hierfür wurden auch bewilligt. Jetzt ist man endlich mit den Plänen so weit und soll auch gleichzeitig noch eine Turnhalle für die zweite Gemeindeschnle erbaut werden. Die Gesamtkosten sind auf 118 000 M. veranschlagt, zu welcher Summe noch 23 000 M. fehlen, diese sollen ans den zum Neubau der zweiten Gemeindeschnle bereitgestellten Mitteln entnommen werden. Die Versammlung genehmigt diese Vorlage und eS steht zu hoffen, daß nun endlich mit dem Bau begonnen wird. Ob denn nun auch die Jubiläumsturnhalle, wenn sie fertig ist, unterschiedslos allen Turnvereinen, auch dem Arbeiter-Turnverein zur Verfügung gestellt wird, bleibt abzuwarten. Zur Herstellung einer Vorflut ftir das Johannesslift und für die landhausmäßige Bebauung soll die im Stadtwald befindliche Kuhlale ausgebaggert und mit dem großen Graben verbunden werden. Die Kosten sind aus 40 000 M. veranschlagt. 12000 M. sind dafür bereits bewilligt und der Rest soll mit je 14000 M. durch die beiden nächstjährigen Etats aufgebracht werden. Die Vorlage wird bewilligt. Die Angelegenheit betreffend Anstellung besoldeter Armenpflegerinnen, zu welcher die Versammlung zweimal beschlossen, daß nur ver- heiratete Frauen oder Wilwen mit diesem Amt betraut werden, soll nun, da der Magistrat mit dieser Einschränkung nicht zufrieden ist, in gemischter Kommission wciterberaten werden. In diese Kommission wird u. a. auch der Stadtv. Gen. Pieper gewählt. Nach einer Magistratsvorlage soll der Erundcigentumsdcputation die Befugnis erteilt werden, unter Zustimmung des Magistrats in einzelnen geeigneten Füllen Grundstücke für die Stadt anzukaufen, ohne vorher die Genehmigimg der Stadtverordnetenversammlung einzuholen. Begründet wird diese Vorlage damit, daß die dies- bezüglichen Verhandlungen in der Versammlung, selbst wenn sie in geheimer Sitzung stattfinden, nicht' geheim bleiben und somit von der Spekulation ausgenutzt werden, wodurch der Stadt Schaden erwachse. Gegen diese Entziehimg eines der wichtigsten Rechte protestiert u. a. auch ganz energisch der Stadtverordnete Genosse Schmidt I. Es wird eingewendet, daß ja selbst die Beschlüsse des Magistrats nicht geheimgehalten und an demselben Tage, wo sie gefaßt, schon in der Lokalpresse veröffentlicht werden. Man habe auch keine Garantie, daß die Beschlüsse der GrundeigentiimSdeputation nicht bekannt würden. Der Stadt- verordnete und eben neugewählte Landtagsabgeordnete L ü d i ck e ist ganz mit der Vorlage einverstanden und bereit, das Recht der Versammlung preiszugeben. Glücklicherweise ist die Mehrheit der Versammlung einsichtsvoller und lehnt die Vorlage mit allen gegen drei Stimmen ab. Kürzlich hatte die Versammlung beschlossen, hier eine Rechtsauskunftsstelle einzurichten und hatte bereits die Mittel für die Anstellung eines Sekretärs bewilligt. Die Angelegen- heit wurde inzwischen in der Kommission weiterbcraten und macht der Magistrat auf Vorschlag der Kommission der Versammlung folgende Vorlage: 1. Aufhebung des Beschlusses, betreffend Be- willigung der Mittel für Anstellung eines Sekretärs; 2. Beitritt zu dem gemeinnützigen Verein für Rechtsauskunft in Grotz-Berlin  und Bewilligung des Jahresbeitrages von zwanzig Mark; 3. Ab- Haltung von Sprechstunden zweimal wöchentlich in der Zeit von 6 8 Uhr abends von einem Beamten vorgenannten Vereins gegen einen jährlichen Zuschuß von 600 M.; 4. Anschaffung einer Bibliothek für etwa 100 M.; 5. Bildung eines Kuratoriums, bestehend aus zwei Mitgliedern der Stadt und einem Mitglied des Vereins. Seitens der sozialdemokratischen Fraktion protestiert Genosse Schmidt I ganz energisch gegen eine solche Rechtsauskunftsstelle, die völlig ungeeignet ist, den Bedürfnissen zu entsprechen. Er meint, das Hauptprinzip scheine hier wieder, wie bei allen sozialpolitischen Einrichtungen, die Sparsamkeit am unrechten sDrte zu sein. Man solle diese Borlage entweder ablehnen oder aber einer hiesigen Zeitung einen kleinen Zuschuß geben, die richte dann sicher auch solch eine Rechtsauskunftsstelle ein. Leider drang Genosse Schmidt mit seinen AuSftihrungen nicht durch und wurde die Vorlage angenommen. Die Badeanstalt am Wröhmännerplatz, in welcher meist die besser- situierten Einwohner baden, soll neu gebaut werden, und sollen die IIS 000 M. betragenden Kosten durch eine Anleihe aufgebracht werden. Stadtv. Genoffe Schmidt I fordert energisch, daß nun endlich auch die Wilhelmstadt einmal eine Badeanstalt erhält. Ein Bedürfnis sei bei der rapiden EntWickelung dieses Stadtteils sehr stark vorhanden. Von anderer Seite wird auch gefordert, daß die Freibadeanstalt an der Gasanstalt, die sich in einem sehr schlechten Zustand befindet, auch renoviert wird. Aber was fragt die Mehrheit der Versammlung danach, wenn nur die Gutsituierten ihre Leiber ab- spielen können, das arbeitende Voll kann ja in einer Pfütze baden. Hier müßte seitens der Arbeiterschaft ganz energischer Protest eingelegt werden. Spandau   hat so schöne Gelegenheit für Einrichtung von Badeanstalten. Aber wie gewöhnlich, wenn Arbeiter in Frage kommen, kommt man aus den Erwägungen nicht heraus oder man muß sparen. Vermifcktes. l Die Familie, Mann, Frau und ein Kind, bewohnt dort setzt ein eigenes Heim", ein ganzes Haus für sich, drei Stuben, Küche und Baderaum, zwei große Veranden, Garten und Hof für den für uns Berliner  , die an ganz horrende Mieten gewöhnt sind, auffallend niedrigen Preis von nur sieben Mark wöchentlich; diese Bezahlungsweise ist dort üblich. Der Mann verdient pro Tag 10 M. bei achtstündiger Arbeitszeit, 812, 1 5. Die Geschäfte werden dort um 6 Uhr abends geschlossen. Sonnabends bereits mittags 12 Uhr. In der Schule wird nur englisch gelehrt. Bücher werden den Kindern geliefert. Vom 10. Lebensjahre ab werden die Knaben zur Wehrhastigkeit ausgebildet, drei­mal in der Woche je eine Stunde wird geübt, und die Eltern freuen sich, ihre kleinen Kerle mit Gewehr über! auf dem Schulhofe marschieren zu sehen, der Anfang der allgemeinen Wehrpflicht. Betreffs der Maifeier, meint unser Genosse, könne sich Europa   weit hinter Australien   verstecken. Jede Arbeit ruhte, Ge- schäfte und Schulen waren geschlossen, mit klingendem Spiele und wehenden Bannern zogen die Arbeiter durch die Stadt zum Fest- platz, jeder auf der Brust die bekannte8" tragend. Alle GeWerk- schaften waren vertreten. Wann wird man in Deutschland   so weit sein, fragt unser Freund. Der Diamantenmacher in Griechenland  . Lemoine hat den Schau- platz seiner weiteren Tätigkeit nach Griechenland   verlegt, dem Paradiese aller großen Gauner. Hier ist er vor jeder Auslieferung gesichert. Hoffentlich wird er die Geschichte seinerEntdeckung" und der ganzen Diamantenbegaunerei in einem amüsanten Büchlein: Wie finde ich Dumme" der lachenden Mitwelt nicht vor- enthalten. Der Untersuchungsrichter, der den Erzschelm zur Diamantenfabrikatton(und damit zur Flucht) freiließ, ist inzwischen gcmaßregelt worden.__ eingegangene DruchrdmfteiL 9k. H. Francs, Das Leben der Pflanzen. 1. Abteilung: DaS Pflanzen. leben Deutschlands   und der Nachbarländer.(Vollständig in 26 Lieferungen Ler. 8° mit 350 Abbildungen und 50 Safein und Karten.) 17. Bis 26. Lies. a 1 M. Verlag desKosmoS, Ges. der Natursreunde", Francksche Verlags- duchbandlung, Stuttgart  . Edmund Michael. Eine Serie von acht Pilzpostkarten. Preis 49 Ps. Verlag Lebenskunsl-Heükunst, Berlin   3. 59. Berliner   Marktpreise,«lu» dem amilichen«erichi der städtttchen Markthallen-Direktion.(Großhandel) Ochsenfleisch I» 6772 pr. 100 Psd., Ha 65-68, in» 5558, Bullenfleisch la 6470, II» 5358, Kube, seit 50-60, do. mager 4050, Fresser 52-60, Bullen, dänische 42-58, Kalbfleisch. Doppellender 100-115, Mastkätber I» 8794, II» 75-85, Kälber ger. gen. 5468, do. Holl. 5055. Hammelfleisch, Mast. lämmer 77-80, Hammel I» 71-74. II» 6368. ungar. 0.00, Schale 5661. Schweinefleisch 5461. Rchböcke I» per Pfd. 0,550,70, II» 0.30 bis 0,50. Rotwild m. Mich, per Psd. 0.400.53, Damwild 0,00. Wildschweine, per Psund 0.33. Frischlinge per Psund 0,00. Hübner. 1» per Stück 1.50 bis 2 00, dito da Stück 0,751,40, dito junge, Stück 0,500,75. Ham» Bürger Küken. Stück 0,80, Poulets 0,400,75. Kapaunen, deutsche, per Stück 0,00. Tauben, junge, Stück 0,300,50, dito alte 0,30,-0,40, dito ttalien. 0,00. Enten, per Psund 0,00, dito per Stück 1,002,00, dito Hamburger, per Stück 2,00 3,00. Gänse per Psd. junge 0,55 0,70. dito per Stück 2,004,00. do.. Hamb., junge, per Psd. 0,700,80. Hechte ver 100 Psd. 90104, do. matt 8091, do. groß 0,00, do. groß.mtttel 0,00, do. klein 0,00.«ander 0,00, Schleie, rnisort 84106, do. klein 110127, do groß 7484. Aale, groß- mittel 115117, do. mittel 114118, do groß 106116, do. tleln-mittcl 102112, do. uns ort. 0,00, do. klein 0,00. Karpsen, dän., 0,00, do. matt 0,00. Roddow 0,00. Karauschen 7387. W-lS 0,00. Bunte Fische 5676, do. matt 0,00. Börse 00,0, do. klein 000. Bleie, llein 0,00. Winter- RheinlachS, pr. 100 Psund 0.00. Ameritan. LachS la  , p. 100 Psund 0,00. do. Ha 0,00. Seelachs, p. 100 Psund 10. Flundern, Kieler, Stiege I» 26, do. halbe Kiste 0,00, do. Hamb. Stiege 36, halbe Kiste 2 3, ponttn. Schock 1,00 3,00. Bücklinge, dänische. per Wall 23, Kieler 0.00, vornholmer 0,00, Slrat under 2,003,00. Sprotten, Danziger, Kiste 0,00, do. Rügenwalder, 0,00. Aale, groß per Psd. 1,101,50, do. mittelgroß 0.901.10, llein 0,600,90. Heringe per Schock 5,009,00. Schellfische, Kiste 4,007,00. dito Kiste 2,503,00. Sardellen. 1902« per Anter 0,00, 1904er 102, 1905er 102, 1906ct 100. Schottische Vollheringe 1905 0,00, large 4044, füll. 3840, med. 3842, deutsche 3040. Heringe, neue MotjeS, per«/. To. 0,00. Sardinen, rufl.. Faß 1 501,60. Bratheringe Faß 1,201.40, do. Büchse(4 Liter) 1,401,70. Neunaugen. Schocktaß 8, do. kleine 45, do. Riesen- 10. Krebse per Schock große 2228, do. groß-mittel 18.50, do. llew- mittel 59, do. klein« 45, do. unsortiert 5,50-12,50, Kalizier, groß 0,00. Seemuschel» 100 Stück 1,00. Eier, Land-, uns. per Schock 3,303,60, do. große 3,754. Butter p. 100 Psd. la 114117, IIa 110114, lila 104110, abfallende 100104. Saure Kurken Schock 4,50 5. Psessergurteo Schock 4,50 5. Kartoffeln per 100 Psund Dabersche 3,263,60, weiße runde 2,753,25, mag bon. 3,003,60. Porree, per Schock 1,002,00. Meerrettich, Schock 814. Spinat per 100 Psund 1012.«ellerie, grün, per Schock 0,801. Zwiebeln per 100 Psund 0,00. Petersilie, grün. Schockbund 1,00 bis 2,00. Rettich, bayrischer, junger, per lOÖ stück 68. Mohr­rüben, 100 Psund 0,00. PctcrsUicnwurzelu, per 100 Psund 0,00, Schock­bund 6,007,00. Schnittlauch. Schockbund 0,500,80. Tomaten, fanar., per Kiste 1,00-3,00. Rhabarber 100 Bund 1,503,00. Rabunzcn 0,00. Rübchen 0,00. Radieschen, Schock 0,601,50. Waldmeister, Mandel 0,25 0,50. Morcheln 0,00. Salat, Schock 11,50, do. Gubener 0,00. Kohlrabi. Schock 0,40-0,80. Spargel. Beelitzer I 100 Psd. 20-28, do. II 815, do. III 25, do. unsortiert 0,00. Spargel, hiesiger I 1525, do. II 8-13, do. III 2-5, do. unsort. 0,00. Champignon», per Psd. 0,501,00. Steinpilze 0,300,40. Mohrrüben, Schock 34. Karotten, Schock 3-8. Pscsserlmge, 1 Psd. 0,18-0,22. Schoten. 1 Psd. 0,05 bis 0,08. Wiisingkohl, Schock 610. Weißkohl. Schock 8-10. Aepfel in Kisten per 100 Pfd.. Koch- 0,00. Tiroler 0,00. Australier. 1013. Italiener  , lose. 100 Psd. 0,00, do. in Körben per 100 Psd. 0,00, do. in Kisten 0,00. Kirschen, ital, 100 Psd. 15-30, do. schwarze, 100 Psd. 26 bis 35, do. Gubener 1525, do. Werderschi 2528, do. Schlesische iO 20. Erdbeeren, französische, per 100 Psd. 2030, holländische 2u 85, Dresdener 1 Psd.. Schacht. 0,250,50, Hiesige per 100 Psd. 2030, Beelitzer 25-30, Wald-, hiesige 4060. Stachelbeeren, unreife, 1 Psd. 0,100,12, Co. ungar., 1 Psd. 0,080,10, do. Holland., 1 Pfd. 0,080,10, do. hiesige 1 Psd. 0,090,10. AnanaS I, per Psd. 0,901,30, do. II 0,50 0,6a Bananen, kanar., per 100 Psd. 1525, Jamaica 26.00-28,00. Feigen, tn Kisten 100 Psd. 0,00. Zitronen. Mesiina, 300 Stück 9,0012.00, do. SSO Stück 8,00 bis 12,00._ WitternngSiiberstcht vom 19. Juni 1008, morgen« 8 Uhr. Lwtnemd« Hamburg  Berlin  Franks.a M.'757 NO Müncheu 757 SO Wien  >761 SO L S s B o a «v Ii »? i 761 ONO 758 NNO 756 SO Sktflaoai i-e Ja 5 II Haparanda 763® Petersburg 762 SSW Ecilly Merdeett Pari» 761 WNW 755 S 756 NO OtOR »fii B% »I a> 2 Nebel 2 wolkenl 4 wollig 1 bedeckt 1 Regen 9 23 13 9 16 Wetterprognose fite Sonnabend, den 20. Juni 1908. Sehr warm und schwül, zeitweise heiter, aber veränderlich mit Gewitter- regen und mäßigen Winden aus wechselnder Richtung. Berliner   Wetterdurea» WasserstandS-Nachrichten der LanbeSanstalt für Kewäflerkunde, mitgelellt vo» Berliner   Wetterbureau. AuS dem Briefe eines nach Brisbane  (Australien  ) ausgewanderten Berliner   Metallarbeiters entnehmen wir einige interessante Mit- teilungen: Wasserstand M e m c I. Tilsit P r e g e I, Jnstervurg Weichsel, Thon» Oder  , Rattbor , Krassen , Frankfurt  Warthe  , Schrimm  , Landsberg  Netze, Vordamm Elbe, Lciwieritz , Dresden   Barby  , Magdeburg  ')-i- bedeutet Wuchs, Falk,') Unterpegel.