links.)
Parteinachrichten.
Zu der Unterhaltung, die der Reichstag über den Bu funftsstaat" pflog, meint der" Correfpondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer":" Die Zukunftsstaats- Debatte müßte den Mehrheitsparteien nur das lehren: sie sollen trachten bie Mißstände aus der Welt zu schaffen, die sie glaubten am Bukunftsstaate zu entdecken, als sie in den Spiegel schauten und das Bild ihres eigenen Staates darin erblickten. Beeilen sie sich bei dieser Mission mehr als man seit Menschengedenten von ihnen gewöhnt ist, dann wird der Zukunftsstaat ihren Schlaf nicht mehr Mitte
bem Zoll von 5 M. festgehalten würde und Tarifverträge also dem Vorwurf von Jlloyalität und Baterlandslosigkeit über uns nicht zu stande gekommen wären, dann würde der 5 Mart- 3oll hergefallen! Den Herren rechts aber ist so etwas erlaubt. Was das Opfer der ersten Mißernte, mangels einer solchen aber der ich dabei am meisten bedauere, ist diese Art, Mißtrauen zu Gegenstand fortwährender Agitation geworden sein. Eine verwecken gegen die Ehrlichkeit der Regierung, die diese Berhand nünftige Bollpolitit soll doch Gegenfäße nicht zu erweitern, lung führt. Was muß es im Auslande für eine Vorstellung von sondern zu mildern bestrebt sein. Es bleibt für mich daber, daß der Desorganisation der Regierung erwecken, wenn es heißt, der die Handelsverträge ein Segen für das Land gewefen find und preußische Handelsminister hätte Anstrengungen gemacht in der daß auch die Landwirthschaft keinen Schaden dadurch erlitten hat. erwähnten Richtung, aber die Reichskommissarien hätten ihn nicht Reichskanzler Graf von Caprivi : Im Anschluß an diese unterstüßt! Die Herren organisiren jetzt mit allen Mitteln den Ausführungen trete ich nochmals für die Beamten ein, welche Ansturm und werden auch das Lob des Herrn Ruprecht ernten, ob die Handelsverträge abgeschlossen haben. Es hat an Verdächti- aber auch die Anerkennung des Landes, das ist eine andere Frage. gungen derselben nicht gefehlt, und ich halte es für eine der Daß es dem östlichen Großgrundbesig schlecht geht, wissen wir; tören." fchönsten Pflichten der Vorgesetzten, für diese Angegriffenen ein- aber die gegenwärtige Bollpolitik dafür verantwortlich zu machen, treten zu können. Nur ungern befasse ich mich hier mit Aus- tönnen blos Agrarier fertig bekommen. Es ist undankbar, daß In Herzberg( Kreis SchweinitWittenberg) sollte am führungen in irgend einem Einzel- Landtage, aber eine Aeußerung der Reichsfanzler fich für die Großgrundbesitzer so geopfert hat. 29. Januar Genoffe Theodor Mehner aus Berlin über die im preußischen Abgeordnetenhaus vom 9. Februar zwingt mich Sie sind ihm nicht dankbar, und wir sind ihm auch nicht dankbar, Militärvorlage sprechen. Das Landrathsamt wies jedoch die dazu. Da heißt es bei einem Redner:" Es ist mir nun aus daß er einen so hohen 3oll festgelegt hat, den auch Fürst Bis: Drtspolizei an, die„ Erlaubniß" zur Versammlung nicht zu erösterreichischer Quelle befannt geworden," baß der Vertreter des mard früher als einen solchen bezeichnet hat, an den auch der theilen. Auf das unberechtigte seiner Handlungsweise aufpreußischen Handelsministeriums bei den Berhandlungen in Wien verrüdtefte Agrarier nicht denken würde. Trifft denn die gegen merksam gemacht, verwies der Landrath den Einberufer der Veralles aufgeboten hat, um die einmal beschloffene Herabminderung wärtige Regierung die Schuld an der Unzufriedenheit der Landder landwirthschaftlichen Zölle auszugleichen, aber der Vertreter wirthschaft? Wir glauben die Fäden, von wo aus die jeßige Be- fammlung auf den Beschwerdeweg und meinte, er fähe nicht ein, warum sich hier die Leute um die Militärvorlage bekümmern des preußischen Handelsministeriums fand bei seinen Kommissarien wegung dirigirt wird, ganz genau erkennen zu fönnen. Wer sollten, denn es gäbe doch niemand einen Pfennig dazu. Da die nicht die geringste Unterstützung." Diese nicht zu qualifizirende trägt denn die Schuld an der Unzufriedenheit, wer ist der eigent Einladung zur Bersammlung nicht widerrufen werden konnte, Infinuation( Hört! hört! links) richtet sich gegen den Gebeimrath liche Sündenbock? Es tommen jezt die Früchte jener Saat der begann am 29. Januar aus der ganzen Umgegend Herzbergs eine Huber, den ich hier öffentlich nenne, um ihm ein ehrendes Zeugniß Bismard'schen Politik zum Vorschein( Große Unruhe rechts). wahre Bölkerwanderung nach dem Lokale, wo Megner fprechen auszustellen. Geheimrath Huber ist seit 1871 von mir und Die fächsische Petition, welche den Anlaß zu der Schlacht im follte. Als die Menschenmenge von dem Verbot in Kenntniß meinem Borgänger verwandt worden, um Handelsverträge ab- Abgeordnetenbaufe giebt, ftellt als Ursache der Unzufriedenheit zuschließen. Es ist gar nicht möglich, daß ein Beamter ober die fozialpolitischen Gesetze und die Steuer- Gefeßgebung hin. gelegt war, äußerte sie ihre höchste Entrüftung. Man dürfte sich mehrere einen solchen Einfluß gewinnen fann; fie bekommen Graf Mirbach hat damals ein sicheres Vorgefühl für die Miß- fo etwas nicht gefallen laffen, wurde zornig erklärt, und mit Hochrufen auf die Sozialdemokratie und die nächste Reichstagseine feste Marschroute und bestimmte Instruktion mit; in allen ftimmung der landwirthschaftlichen Kreise gehabt, greift aber jegt wahl ging die Menge auseinander. Das Verbot hat uns nur zweifelhaften Fällen wird angefragt; viermal ist Herr Huber mit den andern Herren Agrariern den jehigen ganz unschuldigen persönlich hier erschienen, um neue Juſtruktion zu holen, und Reichstanzler an! Sie sind doch mit Hosiannah in jene Politit genügt. Die Landbevölkerung fagt sich einfach: Wenn die Sozialdemokraten Unrecht hätten, dann müßte man ihnen die da scheut man sich nicht, einen solchen Beamten zu verdächtigen! hineingezogen, als wir Sie warnten. Das find jetzt die Früchte Bersammlungen nicht verbieten, denn es wäre ja leicht, sie zu Bersammlungen nicht verbieten, denn es wäre ja leicht, sie zu Greifen Sie mich doch, aber nicht meine Beamten an! Wo foll biefer Politit. Je schneller der Reichstanzler mit diefer Bolitit widerlegen; da man sie aber nicht auftreten läßt, so werden fie die Disziplin bleiben, wenn folche Angriffe weiter erhoben werden? bricht, desto besser für uns und das Vaterland!( Beifall links). widerlegen; da man sie aber nicht auftreten läßt, so werden fie Dann werden ja diese Beamten versucht sein, solchem Ginfluffe Staatssekretär von Bötticher: Bei den Verhandlungen mit wohl Recht haben, und ihre Versammlungen werden einfach des mehr nachzugeben, als den Vorschriften ihrer Vorgesehten. Ihr Desterreich find Kommissarien des Reichstanzlers, des preußischen halb verboten, weil man ihre Redner nicht zu widerlegen vermag. Selbstgefühl müßte darunter leiden. Aber auch den Beamten Handelsministers und Kommissarien von Bayern und anderen Aus dem Wahlkreis Marburg- Kirchhain wird uns ge aus dem preußischen Handelsministerium muß ich in Schutz Einzelstaaten zugezogen worden. Die Berathungen sind sehr ein- fchrieben: Unser Wahlkreis ist der Hauptsitz des hessischen Radaunehmen; denn nur der könnte die Aeußerung gethan haben; es gehende gewesen, das Material lag in den Berichten der Handels- schrieben: Unser Wahlkreis ist der Hauptsiz des hessischen Radauist aber ganz unmöglich, daß ein preußischer Staatsbeamter seine fammern, in dem Gutachten des deutschen Handelstages und in große Rundreise, wahrscheinlich ist ihrem Häuptling Dr. Böckel Antisemitismus. Die Judenfresser unternehmen hier jegt eine Pflicht der Kollegialität so weit vergessen haben sollte!( Beifall den Aeußerungen der einzelnen Bundesregierungen vor, worin bange um seinen Sitz im Reichstage. Gelbst der ununterrichtetste auch die Landwirthschaft zu Gehör gekommen ist, da die Regie: Abg. Schulte Königsberg( Soz.): Es wird hier immerfort rung fie unzweifelhaft darüber befragt hat.( Buruf rechts.) Auf Bauer muß freilich einmal einsehen, daß ihm von diesem Allervon dem Nothstande der großen und fleinen Besitzer gefprochen, grund der Prüfung dieses Materials wurden die Instruktionen welts- underdoktor nicht geholfen werden kann, und die Mehraber kein Wort hört man von dem Nothstande der ländlichen vom Auswärtigen Amt und vom Steichsamt des Innern auszahl scheint es denn auch schon eingesehen zu haben, denn die Spenden fließen in den Opfertasten der Redaktion des ReichsArbeiter in den östlichen Provinzen, der traurigen Frucht Jahr gearbeitet. In Wien war ein Vertreter des Reichsamts des herold" sehr spärlich und die Mitgliederzahl des antisemitischen hunderte langer Mißwirthschaft in diesen noch heute halb feudalen Innern, des Schaamtes, des preußischen Handels- und Finanz- mitteldeutschen Bauern und Handwerker- Bundes nimmt stetig Bezirken. Aus diesem Zustande ist für den ländlichen Arbeiter minifters, 2 Kommiffare des Auswärtigen Amtes und 4 Vertreter ab. Es wäre nun an der Zeit, daß die hiesigen Parteigenoffen ab. Es wäre nun an der Zeit, daß die hiesigen Parteigenoffen des Oftens nur ein Entrinnen möglich und zwar durch die Frei von Bayern , Sachsen , Württemberg und Baden anwesend. Gs eine rege und planmäßige Agitation organisirten, um die Lands zügigkeit, und diese will man jezt den armen Leuten auch noch ist ganz undenkbar, daß ein Vertreter auf die anderen irgend bevölkerung mit den Zielen und Grundsägen der Sozialdemokratie nehmen! Im Durchschnitt sind die ländlichen Arbeiterfamilien einen maßgebenden Einfluß gewinnen konnte; die Instruktion vertraut zu machen. Da uns die Säle systematisch abgetrieben im Often, namentlich in Ostpreußen so gestellt, daß eine Familie war absolut bindend und andere Kongeffionen, als in der In: werden, müßte das durch die Vertheilung von Broschüren, Flugnach Abzug der Kosten für die Scharwerke den jämmer ftruktion enthalten waren, tonnten gar nicht gemacht werden; blättern 2c. geschehen. Die Thätigkeit der Genossen in unserm lichen Betrag von 288. jabrlich übrig behält! Davon foll fie fämmtliche Berichte sind von fämmtlichen Kommiffarien vollzogen Wahlkreise läßt aber noch recht zu wünschen übrig; den persön leben!( Hört, hört! lints.) Redner giebt eine ausführliche Auf- worden. Gine abweichende Meinung hätte in den Berichten zum lichen Angelegenheiten wird ein viel zu großer Raum gewidmet, rechnung der Einkommensverhältnisse der ländlichen Arbeiter und Ausdruck gebracht werden müssen. Die ganze Behauptung leidet so daß die Agitation darunter leidet. Deshalb, Genossen in bestreitet gegenüber dem Abg. Buhl, daß die ländlichen Arbeiter also an einer außerordentlich großen unwahrscheinlichkeit. Stadt und Land, laßt uns brüderlich zusammen arbeiten; immer Durch die Bergnügungssucht in die Städte geführt werden. In Der Defterreicher dürfte ein dunkler Ehrenmann sein,( Heiterfeit unermüdlich vorwärts für die Sache des arbeitenden Bolles, Ostpreußen gebe es teine entwickelte Industrie, und es feien in links) denn ich habe von Desterreichern ganz andere Urtheile gehört. daneben jede Gelegenheit benutzen, um unsere Kenntnisse zu er ben oftpreußischen Städten der Gelegenheiten zu Vergnügungen der ungarische Handelsminister Baros war auf die Wahrung der äußerst wenige; die Möglichkeit für die Arbeiter, noch efte zu ungarischen agrarischen Interessen sehr bedacht und erfuhr oft weitern, das sei die Parole; wenn wir in diesem Sinne wirken, feiern, werde schon durch die Fürsorge der Behörden beseitigt. energischen Widerspruch von den deutschen Kommiffarien. Er wird uns auch der Erfolg sicher sein. Jedes Lokal, welches Arbeiterversammlungen aufnehme, werde fagte bei einer Gelegenheit zu dem deutschen Kommissar: Sie Aus der Stadt der reinen" Vernunft. Die Genossen von allen Behörden, in erster Linie von der Militärbehörde, schnüren mir ja die Kehle zusammen! Und darauf antwortete in Königsberg i. Pr. batten bekanntlich nach langem vergeblichen boykottirt; aber nicht blos die Lohnverhältnisse, sondern der deutsche Kommiffar rubig: Dahin lautet meine Instruktion Mühen wieder einen Saal zu Bersammlungen bekommen, wenn auch die Wohnungsverhältnisse und die Behandlung drängen nicht!( Heiterfeit.) Gerade diese Haltung hat unseren Kom- auch vor dem Thore der Stadt, in dem dann die Arbeitslofenauch vor dem Thore der Stadt, in dem dann die Arbeitslosen= die ländlichen Arbeiter aus ihrer Heimath fort. Unglaub- missarien zu Erfolgen verbolfen: sie werden auch bei ferneren Versammlungen stattfanden, die den Freisinnigen und sonstigen liche Fälle von Mißhandlungen und Bestialität der Grundherren Bertragsverhandlungen ihre Schuldigkeit thun und das Ver: Liberalen so viel Kopfschmerzen machten. Die Herrlichkeit hat gegen die ländlichen Arbeiter und Arbeiterinnen werden mir be- trauen der Regierung zu den Beamten wird durch solche Zwischen- aber nicht lange gedauert. Am Sonntag wollte in dem für uns richtet. Graf Ramiz ist ärgerlich darüber, daß in den Vororten trägereien nicht erschüttert. gewonnenen Lokale, der Villa Bella, der Arbeiter- Wahlverein der großen Städte Arbeiterviertel und große Miethstafernen ent- Abg. Bamberger ( dfr.): Bei der eigenthümlichen Bufein Stiftungstest feiern. Alle Vorbereitungen waren getroffen. stehen, und meint, daß der billige Vororttarif daran Schuld sei. fammenfegung des Hauses ist absolut unabsehbar, wann diese Zwei Tage vorher verbot der Amtsvorsteher das Fest. Der Diese Verhältnisse geben aber doch gerade den Großgrundbefizern Debatte zu Ende kommen wird. Die Debatten der letzten Tage Wahlverein sei ein politischer Verein, Frauen dürften an seinen feine Beranlassung zur Klage, weil auf dem Lande die Wohnungs find eine fonfequente Fortsetzung der von den Sozialdemokraten Bersammlungen deshalb nicht theilnehmen, und da das doch der verhältnisse noch viel schlechter find. In fünf- oder sechsstöckigen eingeleiteten Nothstandsdebatte. Ich halte den Nothstand der Fall sein werde, so müsse das Fest verboten werden. Und so Häusern zu wohnen ist fein Vergnügen, aber in den Wohnungen Broletarier allerdings für viel thatsächlicher, als den der Agrarier. weiter im Amtsstil. Daß zwischen Fest und Versammlung seit ihrer armen ländlichen Arbeiter würden die Herren Konservativen Auch das Auftreten der ersteren ist viel weniger bedenklich für Dlims Beiten ein Unterschied ist, kümmert die Bureaukratie nicht, auf ihren eigenen Gütern doch nicht einmal probeweise wohnen den Zustand und die Zukunft unserer Gesetzgebung, als dasjenige Gie gönnt es vermuthlich dem Arbeiter nicht, daß er nach des wollen.( Seiterfeit links.) Man weist hier immer darauf hin, der Agrarier. Wenn die Mehrheit nicht will, kann die Sozial- Werfeltages Mühe und Sorge sich mit seiner Familie unter daß die Landwirthschaft teine hohen Löhne zahlen kann. Aber demokratie nichts durchsetzen; wenn aber die Agrarier anstürmen Gleichgesinnten ein paar Stunden erholt. Bemerkt sei noch, daß ist es nicht ein Unding, daß die ländlichen Arbeiter gegen alle Grundlagen der Gesetzgebung und Verfassung wie im das Feit so harmlos wie möglich geplant war: Instrumental nicht Antheil nehmen sollen an dem allgemeinen preußischen Abgeordnetenhause, so ist das viel bedenklicher, weil Kulturfortschritt? Gerade fie find es ja, welche durch sie in der Macht und an der Regierung figen, so sehr an der und Bokalkonzert, sowie Tanz, weiter nichts enthielt das Proihre intensive Arbeit den Kulturfortschritt der übrigen Be- Regierung fizen, daß die Regierung Frondeure aus ihren eigenen gramm. Um so befremdlicher ist das Verbot. Auf die Vervölkerung ermöglichen. Was nun die Herabsetzung der Getreide Meihen zu entfernen nicht im Geringsten für angezeigt hält. mehrung unserer Anhängerzahl wird's indeffen nur günstig zölle gegen Rußland betrifft, so hat Herr Buhl zwar behauptet, Jch ehre die Kourage und Schneidigkeit der Junterpartei, die
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wirken.
Tokales.
Gewerbegericht.
Nachtrag der Arbeitgeber Kandidatenliste.
Wahllokal: Gemeindeschule Langestraße 76, Klassenzimmer lints.
Paul Scholz, Tapezirer, Grüner Weg 2. Hermann Wiesner, Bigarrenfabrikant, KI. Andreassir. 10. May Bolzmann, Graveur, Breslauerstr. 20. Albert Meyer, Posamentier , Andreasstr. 83, Wahlbezirk. 3 Beisitzer. 53 Wähler.
aber nicht erwiesen, daß auch für die ländlichen Arbeiter ein sich vor feiner Regierung scheut; ich versage ihr nicht die Achtung, Partei- Organisation. In Arnstadt i. Th. beschloß Nußen aus den Getreidezöllen erwächst. Nach statistischen Zeug- fo lange fie forrekt auftritt. Aber bedenklich bleibt ihr Bor: eine gutbesuchte Boltsversammlung nach einem Vortrage des nissen hat sich gerade in Bayern die Lage des fleinen Grund- gehen im höchsten Grade. In den Worten des Herrn Ruprecht: Genossen Hülle aus Erfurt über die gegenwärtige wirthschaftbefizes und der ländlichen Arbeiter durch die Getreidezölle ver- Wir müssen unter die Sozialdemokraten gehen! liegt ein tiefer liche Krise einstimmig die Errichtung eines Reichstags= schlechtert. Was man als mäßigen Getreidezoll ansehen soll, Sinn; man nimmt die sozialdemokratische Methode an. Gegen Wahlvereins für Arnstadt . Gine große Anzahl Ber barüber besteht ja eben der Streit. Die Lage der ländlichen Ar diese protestire ich und bekämpfe sie. Die Methode, immer von fonen zeichnete sich sofort als Mitglieder ein. beiter ist eine ganz außerordentlich traurige; bei ihnen besteht neuem Unzufriedenheit zu predigen, wird jetzt vervollkommnet in ein allgemeiner Nothstand. Die fortschreitende Grfenntniß ihrer Bersammlungen. Es ist das alles ja nur ein Vortheil für die Polizeiliches, Gerichtliches ze. Klassenlage wird auch diese Massen revolutioniren und ihnen große Aktion, die am 18. Februar von den Agrariern gegen das -Wegen einer Rede über die Militärvorlage ist gegen die Ueberzeugung beibringen, daß sie von dem Grafen Kanit Deutsche Reich und gegen die Parteien, welche die Handels- Dr. 2ux in Magdeburg Anflage erhoben worden. und feines gleichen nichts zu hoffen haben. Wenn Sie sich da verträge angenommen haben, in Szene gefegt werden soll. Waren gegen wehren wollen, daß wir Ihnen die ländlichen Arbeiter Sie denn mit 5 M. Boll zufrieden? Die Landwirthschaft war abspenstig machen oder wegtreiben, dann sorgen Sie dafür, daß immer unzufrieden( Widerspruch rechts). Diese Methode ist es, fie eine menschenwürdige Behandlung erfahren und menschen welche ich vor dem Lande beklage; fie past am wenigsten für würdige Löhne erhalten.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) eine tonservative Partei. Ihr System ist ganz einfach: Der Abg. Rickert( dfr.): Ich kann mir wohl deuten, daß es Staat bin ich! Da ist mir ein absoluter König viel lieber, denn bem Reichsfangler nicht flar geworden ist, woher diefe Sturm der repräsentirt wenigstens noch die Gesammtheit. Die Ronzeichen kommen, die jest auftauchen. Diese Sturmzeichen, welche jervativen sagen: Wir erhalten den Staat, folglich müssen wir Herr Arendt im preußischen Abgeordnetenhause so nannte, find von ihm erhalten werden. Das ist ein logischer Widerspruch. nichts als ein Kunstprodutt, erzeugt von den Agrariern und Wenn Sie alles betämen, was Sie verlangen, Aufhebung der 23. Wahlbezirk. 4 Beisiger. 68 Wähler. denen, bie hinter ihnen stehen. Herr Arendt ist ja, wie wir Freizügigkeit, höhere Zölle, Doppelwährung, Sie würden immer wissen, auch persönlich verletzt und daher besonders eifrig in noch nicht zufrieden sein. Die Imagination spielt hier eine Dabei weiß man absolut nicht, woher den viel größere Rolle als der Eigennut. Jetzt fommen Sie mit der Dieser Arbeit. Agrariern im Lande jetzt plöglich die Erleuchtung kommt, daß Währungsfrage wieder, die erst vor wenig Wochen gründlich erder Handelsvertrag mit Rußland den Ruin der Landwirthschaft örtert wurde. Ich halte blos theoretische Währungsreden nicht mehr. bedeutet. Herr v. Kardorff hat sich direkt für einen solchen Ber- Herr von Marschall hätte doch mit seiner Bemerkung über die trag ausgesprochen. Welche Gründe sind vorhanden für diese Entwerthung des Silbers vorsichtig sein sollen. Man weiß doch veränderte Stellung? Sie brauchen einen Frontangriff gegen nicht, ob seine Kollegen vom Reichsschaamte ebenso denken. Mit Den Reichskanzler und gegen den Landwirthschafts- Minister. Wir dieser Aeußerung hat Herr von Marschall eine Stange herausFönnen boch unsererseits nicht die Details hier öffentlich be- gereicht, an welche sich die Bimetallisten gleich anhängen werden. handeln; Ihre Gründe aber enthalten Sie uns vor. Wir glauben Graf Mirbach greift zwar meinen Freund Barth persönlich an, unentwegt, daß der russische Handelsvertrag hier im Reichstage hat aber dessen Behauptungen und Ausführungen nicht widerlegt, mit großer Mehrheit angenommen und dem Reichsfangler zum sondern nur Gegenbehauptungen aufgestellt, unter denen die von Berdienst angerechnet werden wird. Der Ton, den heute Graf dem Steigen des Getreidepreises tonform dem Steigen des SilberMirbach anschlug, erinnert sehr lebhaft an die Verhandlung der preises die überraschendste aber auch die haltloseste war. Die jüngsten Bauernversammlung in Belgard und Bromberg . Der Reichs Silberproduktion hat sich in den letzten Jahrzehnten verdreifacht, fanzler ist lediglich eingelenkt in die Wege der alten preußischen da kann doch der Breis unmöglich gleich hoch bleiben, er muß Handelsvertragspolitik, die gerade Herr v. Bismarck 1862 beim finten. Ich kann die Regierung nur bitten, fest auf dem Stand: 26. Abschluß des französischen Handelsvertrages so warm vertreten hat. punkt zu stehen, daß an der deutschen Währung nicht gerüttelt Sie( rechts) haben diese Politit ebenso warm vertheidigt, jeht werden soll. Wäre es denn gerechtfertigt, lediglich um der Landaber verlassen. Bei Ihren Forderungen fehlt bloß noch, daß Sie wirthschaft willen ein anderes Währungssystem zu machen? Mit auch verlangen, der Staat solle einfach die Schuld der Land- diesen Bestrebungen verfündigt man sich an dem nationalen wirthschaft auf sich nehmen! Graf Kanit hat Herrn Vopelius Interesse im weitesten Sinne des Wortes. Der Abschluß des gitirt; aus seiner Rede stammt der Ausfall gegen den Geheim- Handelsvertrages mit Rußland ist für uns eine Armee werth. rath Huber. Herr Bopelius will es allerdings von einem öfterHierauf wird die Debatte vertagt. reichischen Kommissar erfahren haben. Heute hat nun Herr Arendt im preußischen Abgeordnetenhause direkt den Geheimrath Huber als eine in dieser Beziehung Bedenten hervorrufende Bersönlichkeit bezeichnet, weil er ein ausgesprochener Freihändler fei. So weit gehen die Herren nun schon. Golche Kritit hätte fich ein Freifinniger erlauben sollen! Bie wäre man da mit
Schluß 46 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 1 Uhr.
24.
Wahllofal: Stoppenstraße 75 a. Turnhalle. Wilhelm Zippte, Gastwirth, Markusitr. 14.
Adolf Brintmann, Schuhmacherinstr., Alexanderstr. 45. Julius Henke, Gastwirth, Blumenstr. 38, Wahlbezirk. 3 Beisitzer, 58 Wähler.
25.
Wahllotal: Mühlenstr. 49,50, Turnhalle. Konrad Hupe, Bigarrenfabrikant, Gubenerstr. 13. Wilhelm Graf, Schneidermstr., Königsbergerstr. 10, Franz Berndt, Tischlermstr., Pallisadenstr. 35. Wahlbezirk. 6 Beisiger, 75 Wähler.
Wahllofal: Friedenstr. 37, Turnhalle. Emil Böhl, Gastwirth, Frankfurter Allee 74. Otto 3 abel, Destillateur, Frankfurter Allee 90. Karl Bohn, Zigarrenfabrikant, Frankfurter Allee 135. Wilhelm Lock, Gastwirth, Friedrichsbergerstr. 11. J. S. Wiaderny, Schlossermstr., Kleine Boststr. 6. Ernst Nadge, Gastwirth, Ballifadenstr. 64/65. 27. Wahlbezirk. 4 Beisiger, 75 Wähler.
Wahllokal: Strausbergerstr. 8, 1. Klaffe, parterre. Wilhelm Thurow, Kistenfabrikant, Strausbergerstr. 28. August 3 ander, Schildermaler, Frankfurterstr. 87. Ferd. Weber, Gastwirth, Landsbergerstr. 41. Ostar Weinberg, Gastwirth, Elifabethstr. 10.