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Mr. 144. 25. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Die Geschäfte des zweiten Berliner Reichstagswahlkreises werden bon jest ab wieder durch den ersten Borsigenden, Genossen Fris Schwemte, S. 59, Grimmstraße 26, IV geführt, an den auch alle Zu­fchriften usw. zu richten sind.

Zweiter Wahlkreis. Für den Bezirk 152 und 153 findet morgen, Mittwochabend 8 Uhr bei Grummbach, Schönleinstraße 6 eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen statt. Um regen Besuch ersuchen Die Bezirksführer. Dritter Wahlkreis. Sonntag, den 28. Juni, findet ein Ausflug mit Familie nach Richtershorn bei Grünau ( Inhaber Mohr) statt. Treffpunkt daselbst von früh 10 Uhr an.

Pankow . Dienstag, den 23. Juni, abends Uhr, findet eine außerordentliche Generalversammlung bei Großkurth, Berliner Straße 28, statt. Mitgliedsbuch legitimiert. Sämtliche Funktio­märe werden ersucht, schon um 7% Uhr zur Stelle zu sein, wegen einer Besprechung. Der Vorstand.

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Dienstag, 23. Juni 1908.

Herberge zur Heimat.

ebenso wie diese ein neues Backmittel fabrizieri. Aber auch Hart- hofes Grunewald samt dem zugehörigen Gelände näherzutreten mann bekommt in dem Flugblatt kräftige Hiebe. Wie es scheint, beschlossen. In der letzten Gemeindevertretersizung trat man hat der vielgewandte Geschäftsmann früher für" Diamalt" die diesem Projekte von allen Seiten entgegen. Man wies darauf Meklametrompete geblasen, während er neuerdings für die Kon- hin, daß schon jezt das Bahnhofsgelände fast nur von Arbeitern turrenzfirma" Tätosin" die Baute schlägt. Grund genug für die bewohnt sei und die Königliche Eisenbahndirektion daselbst Wohn Diamalt- Gesellschaft, Herrn Hartmann wegen seiner geschäftlichen häuser für über 400 Arbeiterfamilien errichten wolle. Ein solcher Praktiken an den Pranger zu stellen. Der Vorstand. In dem Flugblatt schreibt Zuwachs sei für die Gemeinde Grunewald wenig erwünscht, die Diamalt- Gesellschaft, sie habe Hartmann für seine Fachzeitung er würde die Homogenität der jetzigen Einwohnerschaft, die einen " Internationale Rundschau" ein Inserat gegeben, für das sie einen besonderen Vorzug von Grunewald bilde, in unliebfamer bedeutend höheren Preis zahlte, als sonst überall. Warum die Weise stören und überdies der Gemeinde mehr Ausgaben Diamalt- Gesellschaft einen so ungewöhnlich hohen Insertionspreis als Einnahmen bringen. Die Gemeindevertretung beschloß, das bezahlte, verschweigt sie schämig, aber aus ihren weiteren Dar- Bahnhofsgelände aus den erwähnten Gründen nicht einzugemeinden Icgungen geht es deutlich hervor. Hartmann brachte nämlich im und beauftragte den Gemeindevorsteher, dem Landratsamte mit­redaktionellen Teil seines Blattes ausgiebige Besprechungen über zuteilen, weshalb die Eingemeindung, als den Jnteressen der Ge­das neue Backmittel und Hinweise auf die Inserate der Gesell- meinde zutviderlaufend, abgelehnt werden müsse. schaft. Ja noch mehr. Wie aus den Ausführungen der Diamalt: Gesellschaft hervorgeht, hat sie selbst wenigstens einen Teil der redaktionellen Artikel über ihr Fabritat an Hartmann geliefert. Dieser mag wohl eine gute Bezahlung seiner redaktionellen Re- täglich die Dranienstraße und hatte schon öfter Gelegenheit rohes Ueber eine robe Mißhandlung schreibt man uns: Jch passiere flame erwartet haben, während die Diamalt- Gesellschaft der Mei- Betragen von Portiers der Herberge zur Heimat wahrzunehmen. nung war, sie habe auf Grund der guten Bezahlung ihrer Inserate mit Schimpfworten und Drohungen wurden Personen, die vor dem ein Anrecht auf redaktionelle Reklame. Das sagt die Gesellschaft Einlaßtor standen oder dort hinaustamen vom Portier regaliert. allerdings nicht. Sie tut vielmehr so, als müßten die Artikel, Auch sah ich schon einige Male, daß Leute hinausgestoßen wurden. welche sie selbst über ihr Fabrikat verfaßt, im Interesse der Die Schimpfereien und Drohungen find Tagesbegebenheiten. Am Leser und Inserenten" aufgenommen werden. Dieser Meinung ist Sonnabendabend kurz vor zehn Uhr passierte ich wieder der geschäftskundige Hartmann natürlich nicht. Als die Inseraten- die Dranienstraße. Der Heimat" gegenüber, auf dem Bürger aufträge geringer wurden, gab er, wie die Gesellschaft sagt, zu verstehen, daß ihr bor anderen Firmen ein Vorteil steig an der anderen Seite der Straße lag blutüberströmi ein Mann, dessen Körper von konvulsiven Zuckungen erschüttert für redaktionelle Besprechungen eingeräumt wurde. Von einigen Personen, die dort standen, hörte ich, der werden könnte, wenn ein größeres Inserat auf: Mann sei von dem Portier der Heimat" zu Boden geschlagen gegeben würde." Darauf hat die Diamalt- Gesellschaft worden. Der Held, ein Hüne von Gestalt, stand spöttisch hinüber­Herrn Hartmann keine Inserate mehr gegeben. Seine Forderungen schauend im Torweg der Herberge. Die wenig schmeichelhaften Be­mögen ihr wohl zu hoch gewesen sein. Konturrenzfirina, der Tätofinwerfe" gestellt und dabei noch einen gab mich auf die Suche nach Hilfe. An der Alten Jakobstraße Hartmann hat nun sein Reklamegeschäft in den Dienst der merkungen, die so laut gesprochen wurden, daß sie sein Ohr erreichen mußten, fümmerten ihn anscheinend gar nicht. Ich bes groben Vertrauensbruch gegen seine frühere Geschäftsfreundin, gab mich auf die Suche nach Hilfe. Johannisthal . Parteigenoffen! Heute Dienstagabend Uhr, die" Diamalt- Gesellschaft", begangen, worüber diese sich also ver- tam mir bereits ein Schußmann entgegen, der von anderer findet bei Heſſe, Parkstraße, die Mitgliederversammlung des Wahl- nehmen läßt: Hartmann sicherte uns seinerzeit schriftlich den Seite schon benachrichtigt war. Ich ersuchte ihn, Zeugen des Borfalles festzustellen und verwies ihn auch an die hici bereins statt, tozu auch sämtliche Wähler, die für uns gestimmt Schutz des Redaktionsgeheimnisses zu. Später wurde uns bekannt, postierte Militärwache. Der wachhabende Soldat erklärte sofort haben, eingeladen sind. daß unsere Briefe bei den Tätosiniverken zirkulieren." Der Mann kam über den Damm gelaufen und berührte mich im Borbeistürzen. Ich dachte: der ist angetrunken! Hinterher kam der Portier, faßte den Mann und schlug darauf los mit den Fäusten ins Gesicht. Dann ging er fort und stellte sich als Zuschauer in den Torweg. lleger die recht wenig christliche Behandlung von Handwerks­gesellen durch Angestellte der Herberge ist schon sehr oft Silage er­hoben worden, bisher aber ohne jeden Erfolg. Die Prügelhelden in der Oranienstraße scheinen ein besonderes Privilegium zu haben. Nächstens wird von der Gesellschaft ein armer Teufel totgeschlagen, ohne daß ein Hahn danach kräht. Wie lange soll dieser unerhörte Zustand noch geduldet werden?

Lankwitz . Morgen Mittwoch, den 24. Juni, abends 8% Uhr, findet im Lokal Retiger", Callandrelliftraße 27/29, die regel­mäßige Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tages­ordnung: 1. Vortrag des Genossen Heinig über: Die Vorläufer des Sozialismus", 2. Vereinsangelegenheiten, 3. Verschiedenes. Briz- Budow. Heute abend 29 Uhr findet in allen Bezirken Treptow - Baumschulenweg. Heute, Dienstagabend, bei Speer Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Die Tagesordnung Tautet: 1. Fortsetzung der Diskussion über den Bericht des Vor­standes, 2. Die Frauenorganisation, 3. Die Teilung des Wahl­bereins, 4. Bereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Mitglieds­

der Zahlabend statt.

buch legitimiert.

Der Vorstand.

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Wahlverein Eichwalde und Umgegend. Mittwoch, den 24. Juni, So geht es. Wenn zwei Geschäftsmänner, die im übrigen abends 8 Uhr, Monatsversammlung im Restaurant" Zur Dorf- einander wert sind, sich befehden, dann bekommt der Außenstehende aue"( Jnh. Lindemann) in 3euthen. Tagesordnung: 1. Bor - manchmal einen Einblick in Praktiken, die keineswegs einwand­trag: Der Landtagswahlkampf, seine Lehren und Erfolge". frei find. Die Diamalt- Gesellschaft hat mit ihrem Flugblatt nicht 2. Bereinsangelegenheiten. 3. Pokalfragen betr. nur einen Beitrag zu dem fürzlich von uns behandelten Kapitel: " Kapital und Breffe" geliefert, sondern auch eine Seite des Hand­Königswusterhausen und Umgegend. Die Parteigenossen sämt- mertsretters und gelben Gewerkschaftsführers Hartmann gefenn­licher Bezirke werden auf die am morgigen Mittwoch im Lokal von zeichnet, von dem das Flugblatt ganz treffend sagt: Wethorn, abends 7% Uhr, stattfindende Wahlvereinsversammlung" Hartmann beliebe sich nicht als Retter des Fachzeitungs­hingewiesen. Tagesordnung: 1. Vortrag, 2. Die verflossenen wesens und des Bädergewerbes aufzuspielen, man weiß, daß er Landtagswahlen, 3. Parteiangelegenheiten. Da die Versammlung seine Beitung, seinen Bücherverlag, ebenso wie die Gehilfen der Parteigenossinnen ausfällt, werden dieselben ersucht, zahlreich zeitung als Geschäft betreibt." zu erscheinen. fügen wir hinzu- anders sein in einer Gesellschaft, wo Geschäft und abermals Geschäft, Profit und noch mals Profit der Punkt ist, um den sich die ganze bürgerliche Welt breht. Leider finden sich auch noch Arbeiter, die sich in den gelben Gewerkschaften als Objekt für geschäftliche Spekulationen ge­riebener Leute hergeben.

Biesdorf . Parteigenossen! Heute Dienstag, den 23. Juni, abends 8% Uhr, findet bei Gustav Berlin, Marzahner Straße, Bahlabend statt.

Boffen. Am Mittwoch, den 24. Juni, abends 8 Uhr, findet im Lokal bon P. Kurzner, Baruther Straße 10, unsere monatliche Wahlvereins­versammlung statt. Tagesordnung: 1. Bericht von der Verbands­generalversammlung. 2. Das Ergebnis der Landtagswahlen. 3. Verschiedenes. Diejenigen Genoffen, die noch Sammellisten von der Landtagswahl in Händen haben, werden ersucht, sofort mit dem Raffierer Sa upe, Staubenrauchstraße 4, abzurechnen. Spandau . Morgen, Mittwochabend 8% Uhr, findet bei Schwabe, Seegefelder Straße 54/55, die Generalversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Halbjahresbericht des Vor standes und Kassenbericht vom letzten Quartal, 2. Hebertritt der Frauen in den Wahlverein, 3. Verschiedenes. Um zahlreiche Be­teiligung, besonders der Frauen, ersucht

Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Die Stichwahl im 12. Landtagswahlbezirk findet am heutigen Dienstag statt. Es bedarf wohl feines besonderen Hinweises, daß die Wahlmänner unserer Partei, die von den Urwählern übernommenen Verpflichtungen prompt erfüllen und ihre Stimme für den sozialdemokratischen Kandidaten Adolf Hoffmann abgeben. Von den Gegnern wird die Meldung verbreitet, daß schon eine Anzahl gegnerischer Wahlmänner abgereist sei, so daß der Sozial­Demokrat gewählt werden würde, wenn diese Wahlmänner richt noch zurückommen. Wir möchten unsere Genoffen darauf hinweisen, sich durch solche Gerüchte nicht sicher machen zu lassen und daraufhin ihre Pflicht zu vernachlässigen. Es wird von 9 Uhr vormittags bis 7 1hr abends gewählt. Jeder muß auf dem Posten sein, da die Gegner einmütig ihre Stimme auf den alleinigen bürgerlichen Kandidaten Runze bereinigen wollen. Vor der Hauptwahl las mans anders.

Werbt für den Achtuhr- Ladenschluß!

Wie könnte es auch

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Kaufmannsgericht. Bei der gestern im Bürgerfaale des Rat­hauses stattgefundenen Ausschußwahl für das Kaufmannsgericht seitens der Arbeitgeber wurden von der Liste I8 Vertreter, von der Liste II( sozialdemokratisch) 1 und von der Liste III auch 1 Vertreter gewählt. Also auch hier ist Bresche gelegt, was übrigens in den Bei Beginn der Reisezeit nimmt Minister Breitenbach, Reihen der bürgerlichen Vertreter nicht geringe Aufregung hervorrief. Bor den Augen Hunderter von Ausflüglern ertrunken ist infolge der Klagen über Unzuträglichkeiten bei der Abfertigung und Unterbringung der Reisenden in den Zügen, Gelegenheit, die Sonntagnachmittag der 20jährige Schloffer Schmidt, der mit genaueste Befolgung des Erlasses vom 19. Juni 1906 in Erinnerung mehreren Bekannten einen Ausflug nach der Oberspree unters zu bringen:" Ich erwarte bestimmt," heißt es in dem neuen Er- nommen hatte und mit diesen im Walde bei Nieder- Schöneweide laffe des Ministers, daß zu allen Beiten, namentlich lagerte. Der Schloffer beabsichtigte ein Freibad zu nehmen und aber in der bevorstehenden Zeit des lebhaften Reiseverkehrs, mit begab sich trot Abratens der Freunde ins Wasser. Der junge allem Nachdruck auf die durchaus erforderliche Mann schwamm nach der Mitte der Spree zu und befand sich glatte Abwidelung des Personenverkehrs hin. etwa 50 meter vom Ufer entfernt, als er plöblich in den Fluten gewirkt wird." Ebenso weist der Minister erneut darauf berschwand. Das Versinken des Mannes wurde von Hunderten, hin, daß es unerläßlich ist, der Ueberfüllung der Ab- von Ausflüglern beobachtet, die jedoch glaubten, daß der Badende teile durch Handgepäck rüdsichtsloser Reisender nur tauche. Als er jedoch nach längerer Zeit nicht wieder zum energischer vorzubeugen. Die Gepädträger sind streng Vorschein kam, wurden Rettungsversuche unternommen, die je= anzuweisen, daß sie es ablehnen, schwere und doch vergeblich waren. Die Leiche des Sch. konnte nicht gefunden zahlreiche Gepäckstücke als Handgepäd in die

werden.

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Wagenabteile zu tragen. Sie haben vielmehr die Selbstmord des Dr. Benedikt Friedländer. Der sozialwissen. Reisenden zu veranlassen, solches Gepäck abfertigen zu lassen. schaftliche Schriftsteller und Gelehrte Dr. Benedikt Friedländer, Auch die Bahnsteigschaffner haben darauf zu achten, daß derartige der mit seiner Frau und einem Kinde in der stillen Privatstraße Gepäckstücke an der Sperre angehalten werden. Die Stations- und neben dem alten Musik- Konservatorium, Potsdamer Straße 121a, Bugbeamten müssen es sich angelegen sein lassen, darauf zu halten, wohnte, hat in der vergangenen Nacht in Dr. Stockmanne Sana. daß die Risenden nicht mehr Raum für Handgepäck in Anspruch torium zu Schöneberg , wo er zulett Heilung suchte, burch einen nehmen, als ihnen nach der Verkehrsordnung zusteht. Unter Revolverschuß seinem Leben ein Ende gemacht. Dr. F. war feit allen Umständen muß berhindert werden, daß längerer Beit törperlich und geistig schwerleidend und in tiefe einzelne Reisende, wie das vorkommen soll, Handgepäd in Melancholie verfallen. Nachbarabteilen verstauen und auf diese Weise die Dr. Friedländer machte Anfang der neunziger Jahre von fich Rechte ihrer mitreisenden berkümmern und die reden, als er sich anfchidte, Starl Marg in Wort und Schrift zu Bequemlichkeit beeinträchtigen. Bei Streitigkeiten unter den vernichten und Eugen Dühring zu retten. Reisenden haben die Zugführer höflich, aber bestimmt einzuschreiten." Die Ausführung und Beachtung dieser Bestimmungen soll über wacht werden.

Einbrecher und Brandstifter. Durch Einbrecher wurde ant

Sonntagnachmittag die Wohnung des Kaufmanns B. Schröder

in der Lothringerstraße 55 in Brand gesteckt. Bei Ankunft der Den Ferienverkehr betreffend hat die Königliche Eisenbahn- Feuerwehr standen Möbel, Betten, Teppiche, Wäschestücke usw. in direktion Berlin soeben die nachfolgende Bekanntmachung erlassen: Flammen. Der erste Blick zeigte, daß in der Wohnung Einbrecher Während der Reisezeit, namentlich bei Beginn der Schul- gehauft hatten. Sämtliche Behälter waren erbrochen. Die Wehr ferien, wird auf den Berliner Fernbahnhöfen erfahrungsgemäß stellte auch bald gtvei voneinander getrennt liegende Brandherde furz vor der Abfahrt der Züge Reisegepäd in so großen fest und erwies damit die Brandstiftung. Von den Tätern, die Mengen aufgeliefert, daß trotz aller Vorkehrungen die pünkt- nur 45 M. bares Geld erbeuteten, fehlt noch jede Spur. liche Beförderung in Frage gestellt wird. Im Interesse der Die Unglückstreppe am Bahnhof Gesundbrunnen hat Sonn­Bis zum 30. Juni haben die Inhaber offener Geschäfte Reisenden hat deshalb die Eisenbahnverwaltung für die Zeit vom tagabend ein neues Opfer gefordert. Der 38jährige Schloffer Ernst Gelegenheit, ihre Stimme für den Achtuhr- Ladenschluß ab. 25. Juni bis zum 4. August d. J.( einschließlich) die Ein- Bolle aus der Danziger Straße 24 hatte mit seiner Familie einen zugeben. Die Parteigenesjinnen und die Parteigenoffen richtung getroffen, daß Fahrkarten bereits vor dem Ausflug unternommen, und als er abends, auf dem Heimweg be können zu der Erreichung dieses Zieles viel beitragen, indem beabsichtigten Reiseantritt mit dem Tagesstempel griffen, die Treppen des Stationsgebäudes am Bahnhof Gefund sie die Ladeninhaber zu veranlassen suchen, für den Achtuhr- des Reisetages verkauft werden; auch ist die Auflieferung des brunnen hinaufging, rutschte er plötzlich ab und stürzte hinunter. Ladenschluß( Sonnabend ausgenommen) zu stimmen. Der Reisegepäds bereits am Tage vor der Reise in besinnungslosem Zustand wurde B. von Bahnbeamten zum Achtuhrschluß liegt gleicherweise im Interesse der Laden- zulässig. Die Fahrkartenschalter und Gepäckabfertigungen der nächsten Arzt uno von dort nach dem Lazaruskrankenhaus gebracht. inhaber wie des Ladenpersonals; beide Teile haben von seiner hiesigen Fernbahnhöfe sind in der obengenannten Zeit bon 8 1hr Er hatte eine schwere Gehirnerschütterung, eine Berreißung des Einführung Nußen . Der Einwand, was in der Zeit von bormittags bis 10 Uhr nachmittags ununter rechten Ohres und flaffende Kopfwunden erlitten. 8-9 Uhr abends nicht gekauft wird, wird überhaupt nicht brochen geöffnet. Wir empfehlen dringend, möglichst früh

Ein verhängnisvoller Zusammenstoß eines Automobilomnibusses

gekauft, ist schon längst durch die Tatsachen Lügen gestraft Beitig vor dem Reiseantritt die Fahrkarten zu lösen und das Ges mit einem Breat, wobei fünf Personen berlebt wurden, ereignete

worden.

päd aufzulieferr."

Das Virchow- Denkmal.

Genoffinnen und Genossen! Tut, was in Euren Kräften Am Sonnabend fand, wie das Berl. Tageblatt" wiffen will, steht, um einer großen Klaffe der Bevölkerung eine Stunde Nuhe mehr zu schaffen. Werbt für den Achtuhr- Ladenschluß! bei Geheimrat Waldeyer eine Sitzung des Birchow- Denkmalfomitees statt. Von den anwesenden Vertretern des Magistrats wurde dars Aus der geschäftlichen Bragis eines Häuptlings der Gelben. gelegt, daß die Entscheidung des Kaisers, welche den Denkmals. Der Buchdruckereibefizer und Verleger Wilhelm Hartmann in entwurf des Professors Klimich verwirft, als rechtlich zulässig an­Berlin spielt eine hervorragende Rolle in der gelben Organisation gesehen werden müsse. Bürgermeister Reide regte an, die von der Bädergefellen, ja man fönnte ihn wohl als das geistige Haupt limsch geschaffene Gruppe selbständig, losgelöst von dem Virchow dieser Organisation bezeichnen, wenn im Lager der Gelben über- Relief, in einem Berliner Park aufstellen zu lassen und außerdem haupt etwas von Geist zu finden wäre. Hartmann kämpft un- Herrn Klimsch zu fragen, ob er bereit fei, ein neues Virchow­entwegt für die Befreiung der Bädergesellen aus den Klauen der Denkmal, mit der vollständigen Figur des Gelehrten, zu entwerfen. roten Heber, er kämpft ebenso unentwegt für die Hebung des ge- Dieser Vorschlag wurde sehr beifällig aufgenommen. Wir verstehen nicht, wie Vertreter des Magistrats die Meinung samten Bädergewerbes. Er läßt zu diesem Zwede mehrere Fach zeitungen erscheinen und gibt Bücher und Broschüren zu demselben des Kaisers in dieser Angelegenheit so ohne weiteres als gegeben Bwed heraus. Das alles tut Hartmann seiner eigenen Berfiche- hinnehmen oder als rechtlich zulässig ansehen können. rung nach aus reinem Jdealismus, aus Begeisterung für die gute Sache". Leute, die nähere Beziehunger zu Herii Hartmann hatten und ihn deshalb kennen müssen, sagen dagegen, ihm sei alles das nur Geschäft.

Zufällig ist uns ein Flugblatt in die Hände geraten, welches bte Deutsche Diamalt - Gesellschaft m. b. H. München" in ihrem ge­schäftlichen Interesse herausgegeben hat. Das Flugblatt wendet ich gegen eine Konkurrensfirma der Diamalt- Gesellschaft, welche

Rektoren im Waisenrat. Der Magistrat Berlin hat be­schlossen, die Stadtverordnetenversammlung um ihre Zustimmung zu erfuchen, daß die Sektoren der Gemeindeschulen als solche dem Gemeindewaisenrate des Bezirkes, in welchem die Schule liegt, als stimm berechtigte Mitglieder angehören.

Plebs, bleib uns vom Halse! Die Gemeindevertretung von Grunewald hatte im vorigen Jahre der Eingemeindung des Bahne

fich am Sonntag auf der Grunewaldchaussee in der Nähe des Re­staurants Hundekehle. Der in der Swinemünder Straße 62 wohnende Besizer Dreskowiß hatte mit seiner Frau, feinen beiden 10 resp. 12 Jahre alten Söhnen und der Händlerin Golmid aus Schönes berg, Eisenacher Straße 16, auf einem ihm gehörigen Breat einen Ausflug nach dem Grunewald unternommen. Als sich die Gesell­fchaft gegen 6 Uhr nach dem Restaurant Hundekchle begeben wollte, wurde sie von einem Automobilomnibus überholt, der das Privat fuhrwerk umfahren wollte; der Kraftwagen schleuderte und stieß derartig gegen den Break, daß dieser umgeworfen wurde und die Insassen auf die Chaussee stürzten. Hierbei erlitt Frau D. eine schwere Gehirnerschütterung, Frau G. eine schwere Berlegung aut linken Ellbogen, D. eine stark blutende Kopfwunde und die beiden Knaben leichtere Kontusionen. Die Verunglückten wurden mittels Droschke nach der Unfallstation XVIII. in der Kaiser- Friedrich­Straße in Charlottenburg gebracht, wo ihnen von zwei Stations­ärzten Verbände angelegt wurden. Die Verlegung der Frau Dreskowitz war derartig schwer, daß fie mittels Krankenwagens nach ihrer Wohnung gebracht werden mußte.

Feuer auf dem Gelände der Karlshorster Rennbahn. Am Sonntag wurden die freiwilligen Feuerwehren von Karlshorst und Ober- Schöneweide nach der Karlshorster Rennbahn gerufen. G3 hieß, es seien dort die Restaurationsräume, eine Tribüne und Teile des Waldes in Brand geraten, In Wirklichkeit handelte es