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Nr. 148. 25. Jahrgang.

Quittung.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Sonnabend, 27. Juni 1908.

Sauses, als Alterspräsident die Sigung und bringt das übliche v. Landsberg ) durch Akflamation wiedergewählt, ebenso die Hoch aus.( Die Sozialdemokraten und ein Teil der Schriftführer. Polen , darunter der Abg. Korfanth, haben zuvor den Saal ber= Präsident Frhr. v. Manteuffel beraumt die nächste Sigung an laffen. Sie erscheinen darauf wieder im Saale und nehmen auf auf 2 Uhr. Tagesordnung: Kirchenvorlage. der äußersten linken Sihreihe Plaz.) Schluß: 2 Uhr 25 Minuten.

Zu Schriftführern beruft der Alterspräsident die Abgg. von Bodelberg( t.), Eichstädt( frk.), Jürgensen( natl.) und Dr. Marg( 3.). Das Andenken des verstorbenen Abg. Hirt( f.) wird in ge­wohnter Weise geehrt.

Für den preußischen Landtagswahlfonds gingen ein: Berlin , diverse Beiträge: Zentralverband der Stein­arbeiter Berlin I 100,-. Berlin II, Bezirk 110 20,-. Von den Gürtlern der Firma Breitter, Alte Jakobftr. 10 3,50. Bersonal der Buchdruckerei H. S. Hermann 3. Rate 79,55. Desgleichen 4. Rate 72,45. Kollegen der Firma A. Laue u. Co., Reinickendorf 18,80. Buchdruderei Ulstein u. Co., Zeitungsabt. 1. Rate 40,-, Stereotypie und Galvanoplastit 1. Rate 20,-. Ga. 60,-. Landtagsmunition Alterspräsident Hobrecht erklärt, daß den Mitgliedern, die noch aus der Sechsertasse der Fa. Eugen Taltson, Ritterstraße 5,-. nicht den Treueid geleistet haben, in einer der nächsten Munition für die Landtagswahlen von der Falzereiabt. Lokal- Sigungen dazu Gelegenheit geboten werden wird, und macht darauf Anzeiger", Nachtschicht 40,35. Von einer Kranzspende der Arb. b. aufmerksam, daß die Weigerung der Eidesleistung Verlust des Fa. Hein Lehmann, Reinickendorf , Abt. III 6,50. Buchdruckerei Sizes herbeiführt. ,, Gutenberg", A.-G., Verbandsmitgl. und Hilfsarbeiter und Hilfs- Alterspräsident Hobrecht konstatiert sodann die Beschlußfähig. arbeiterinnen 1. Rate 20,-. Desgleichen 2. Rate 20,-. Fabrit- keit des Hauses und verliest die beiden bereits eingegangenen An­personal 2. Juergens 2. Rate 10,-. Buchbinderei- Personal v. Ferd. träge Borgmann und Gen.( Soz.), erstens die Vollstreckung der Ashelm 35,-. Üüftein u. Ko., Abt. Falzerei 37,70. Von den Orts- gegen den Abg. Liebknecht erkannten Festungshaft für die Dauer beamten der Metallarbeiterfasse Filiale Berlin III 50,-. der gegenwärtigen Session auszusehen, zweitens das gegen den Arbeitern der Gießereiabteilung Georg Grauert, Stralau den Abg. Leinert schwebende Strafverfahren für die Dauer der 23,40. Sechsertasse der Buchdruckerei Otto Drewig 10,05. Session einzustellen. Von den Arbeitern der Berliner Genossenschaftsbäckerei, Gericht­straße 23 30,- Munition zum Landtagswahlkampf von 25 Mit gliedern d. Arbeiterausschusses der Schultheißbrauerei, Abt. I u. II 125,-. Uebersch. der Märzkranzsammlung als Munition für den Landtagswahlkampf v. den Buchdruckereihilfsarbeitern und dem Botenpersonal der Fa. Ulstein u. Co. 31,20. Berliner Lehrer, ge­jammelt von J. M. 20,-. Werkstattfaffe der Zivilschneider von Trunk u. Boß 20,-. Mitglieder des Verbandes deutscher Buchdruder im Borwärts" 40,-. Personal der Falzerei Rud. Mosse durch B. 10,-. Invalide, 3. State 1000,-. Bom Wahlverein der Frauen Berlins und Umgegend 500,-. Bon den Vorstands­mitgliedern( Arbeitnehmern) der Orts- Krantentasse d. Bierbrauer gewerbes 25,-.

Von

Sonstige Eingänge: Münchshofen( Oberpfalz ), fozial­demotr. Verein 8,-. München , Beitrag der bayerischen Landes­organisation 1000,- Chemnitz J. E. 0,50. Buzbach i. H., C. K. 4, Nürnberg- Altdorf , sozialdemokr. Verein 300,-. Garmisch - Parten­firchen, ges. von den Mitgliedern des sozialdemokr. Vereins 15,90. Braunschweig , gef. durch S. B. 26,- Leduc Alberta ( Kanada ), Robert Dittrich 4,-. Lübed, E. und 3. 20,05. Hamburg , Landes­organisation der sozialdemokr. Partei 5466,16.

Summa 9258,11. Bereits quittiert 15 816,15. Insgesamt 25 074,26. Berlin , den 23. Juni 1908.

Für das Zentralwahlfomitee: A. Gerisch, Lindenstr. 69.

Preußischer Landtag.

Gemeinsame Eröffnungssikung

vom Freitag, den 26. Juni, vormittags 11 Uhr. Die Mitglieder beider Häuser des Landtags sind im Sigungs­saale des Abgeordnetenhauses versammelt. Auf der rechten Seite haben die wenigen anwesenden Mitglieder des Herrenhauses Play genommen. Die Abgeordneten sind zahlreich erschienen. Die Sozialdemokraten sind nicht anwesend. Am Minister­tische sitzen Fürst Bülow und die übrigen Mitglieder des Staats­ministeriums mit Ausnahme von v. Tirpit.

Ministerpräsident Fürst Bülow verliest präzise 11 Uhr die allerhöchste Botschaft, durch die der Landtag eröffnet wird. Die Botschaft fündigt für den Herbst eine Thronrede an und bezeichnet als einzigen Beratungsgegenstand der gegenwärtigen Tagung die Pfarrerbesoldungsvorlage.

Frhr. v. Manteuffel, Präsident des Herrenhauses während der legten Session, bringt das übliche Hoch aus. Schluß: 11 Uhr 5 Minuten.

Abgeordnetenhaus.

1. Sigung, 26. Juni, 12 Uhr.

Das Haus ist start besetzt.

Da das älteste Mitglied, der Pole Szumann, abgelehnt hat, so eröffnet Abg. Hobrecht( natl.), das zweitälteste Mitglied des

Kleines feuilleton.

Schriftführer Bodelberg zählt langsam und bedächtig die Unterschriften unter dem zweiten Antrag Borgmann: 1, 2, 3... m ganzen 15 Genossen.( Große Heiterkeit.) Hobrecht vor,

2. Sizung, Freitag, den 26. Juni, nachmittags 2 Uhr.

Am Ministertisch: Holle .

Das Andenken der verstorbenen Mitglieder wird in üblicher Weise geehrt.

Neu eingetreten ist u. a. der Statssekretär v. Tirpit. Kultusminister Holle begründet kurz die Vorlage, welche einem Teil der Synoden die vorgeschriebene staatliche Ermächtigung zur Erhöhung der Kirchensteuer über 6 Proz. gewährt. Die Grträgnisse der Erhöhung sollen der Alterszulagentasse für evan­gelische Geistliche überwiesen werden mit der Ermächtigung, darauf Gehaltsvorschüsse an bedürftige Geistliche zu zahlen. Für den Herbst ist die allgemeine Erhöhung der Pfarrergehälter geplant. Berichterstatter Prof. Dr. Hillebrandt( Breslau ) empfiehlt die Annahme des" Notgesetes".

Die Annahme erfolgt einstimmig und debattelos. Nächste Sizung unbestimmt. Schluß: 2% Uhr.

halten Sonnabend 2 Uhr mit der Tagesordnung: Wahl bes 6. Kongreß der Gewerkschaften Deutschlands .

Präsidiums und erste und zweite Lesung des Gesezentwurfs betr. Erhöhung der Kirchensteuer behufs Aufbesserung der Pfarrer= gehälter.

Abg. Borgmann( Soz., zur Geschäftsordnung) erhebt Wider­spruch gegen die Tagesordnung. Wir protestieren gegen die Durch peitschung( Lärm rechts) dieses Gefeßentwurfs, der im Gegenteil gründlich durchberaten werden müßte.

Alterspräsident Hobrecht: Der Widerspruch bedarf der Unter­ftüßung von 15 Mitgliedern.

Es erheben sich die anwesenden Sozialdemokraten, der Abg. Korfanth und noch zwei bis drei andere Polen , die letteren zögern noch unentschlossen. Alterspräsident Sobrecht: Die Unterstützung reicht nicht aus.( Lärmender Beifall rechts.) die morgige Tagesordnung zu setzen. Abg. v. Heydebrandt( t.) schlägt vor, auch die dritte Lesung auf Abg. Fischbeck( frs. Vp.) erhebt dagegen Widerspruch. Abg. Dr. Porsch( 3.): Eventuell kann ja morgen eine zweite Sigung stattfinden, um die dritte Lesung vorzunehmen.

Abg. Fischbeck( frs. Vp.): Auch das könnte durch den Wider­spruch eines einzigen Abgeordneten berhindert werden.

5. Berhandlungstag. ( Vormittagssizung.)

Hamburg , den 26. Juni. Zu Beginn der heutigen Sißung stellt zunächst Garbe- Kiel gegenüber dem gestrigen Stimmungsbild des Vorwärts" fest, daß er in der Maifeierfrage nicht dem Standpunkte der Metallarbeiter­delegation widersprochen hätte, sondern daß er nur den von Cohen tallarbeiter, daß fie der Vereinbarungen zustimmten, getanen im Anschluß an die offizielle Erklärung der Delegation der Me­privaten Aeußerungen durch einen Zwischenruf widersprochen hätte. Dißmann- Frankfurt a. M. berichtigt die Darstellung der Par teiprefe, daß er den Auftrag erfüllt hätte, die Frankfurter Refo lution zu begründen" dahin, daß er diesen Auftrag nicht vom Mc­tallarbeiterverband, sondern von dem Frankfurter Gewerkschafts­tartell erhalten hätte.( Lachen.)

Die Tagesordnung wird darauf nach den Vorschlägen des Prä. batte steht das Referat und die Resolution Molkenbuhrs über die

fidenten festgesetzt.

Abg. Fischbeck( frs. Vp., zur Geschäftsordnung): Wir haben den Sozialdemokraten für den Antrag auf Haftentlaffung Bieb­knechts die fehlenden Unterschriften zur Verfügung gestellt.( Hört! hört! und Entrüstungsrufe rechts.) Wir konnten aber nicht die Begründung, die die Sozialdemokraten dem Antrag gaben, akzeptieren. Denn der Artikel 84 der Verfassung, auf den sie sich berufen, bezieht sich nur auf schwebende Strafverfahren. Unserer Ansicht nach ist der Antrag damit zu begründen, daß ein erwählter Boltsvertreter auch die Möglichkeit haben muß, sein Mandat aus­zuüben.( Lebhafte Zustimmung links. Lärm und Lachen rechts.) Der Schriftführer hat aber nur die ursprüngliche Form des An­trags berlesen, der wir unsere Unterstüßung nicht gewähren können. Schriftführer Bockelberg : Der Bassus mit dem Artikel 84 der Verfassung ist erst jest gestrichen.

Hierauf bertagt sich das Haus auf Sonnabend 2 Uhr. ( Wahl des Präsidiums und der Schriftführer, Kirchenvorlage.) Schluß: 12 Uhr 40 Minuten.

Herrenhaus.

1. Gibung vom 26. Juni, nachmittags 1 Uhr. Frhr. v. Manteuffel eröffnet als Präsident der vorigen Session die Sigung mit dem üblichen Hoch und bemerkt darauf schnarrenden Tones: Auch die Tribünen haben aufzustehen.( Ein Teil der Journalisten ist gemäß dem im Reichstag und Abgeord= netenhaus üblichen Brauch siten geblieben.)

Auf Antrag Lucius v. Ballhausen wird das bisherige Präsi­dium( Frhr. v. Manteuffel, Oberbürgermeister Becker und Frhr.

Dann tritt der Kongreß in die Tagesordnung ein. Zur Des Entwickelung der sozialen Gesetzgebung in Deutschland . Frau Jhrer- Berlin begründet folgenden Antrag des gewerk. schaftlichen Arbeiterinnenkomitees:

Der von der Regierung vorgelegte Entwurf eines Gesezes für Arbeitskammern entspricht nach keiner Richtung den An forderungen, welche Arbeiter und Arbeiterinnen an eine für sie so außerordentlich wichtige Institution zu stellen berechtigt find. Das Arbeitsfeld der Kammern wird von vornherein außer ordentlich eingeschränkt, während das Tätigkeitsfeld sich erst bei der praktischen Arbeit wird übersehen lassen.

Für die Wahl der Vertreter der Arbeiterschaft sind in dem Gefeßentwurf Bestimmungen getroffen, nach welchen das Selbsts bestimmungsrecht der Arbeiter bezüglich der Besetzung der Kammern völlig ausgeschaltet wird. Während in der Begrün dung zu dem Entwurf gesagt wird, daß zu den Arbeitskammern Personen beiderlei Geschlechts wählbar sein sollen, enthält der § 18 die gleiche Bestimmung wie das Gewerbegerichtsgeseh, nach dem nicht wählbar ist, wer nach§ 32 des Gerichtsverfassungs­gefeßes zum Amte eines Schöffen unfähig ist.

Da ferner die Hälfte der Beisiter aus den Unfallversiche. rungsausschüssen, in welchen Arbeiterinnen nicht sind, zu wählen ist, so sind die Arbeiterinnen nicht nur von der Wählbarkeit zu den Kammern ausgeschlossen, sondern es ist ihnen zum Teil auch das Wahlrecht genommen.

Unter Berücksichtigung deffen, daß selbst die verbündeten Regierungen in der Begründung eines Entwurfes eines Reichs­vereinsgefeßes erklärten, daß es nicht angängig sei, die bei jeg­licher Industriearbeit tätigen Arbeiterinnen von den zum Schutze der Arbeiter geschaffenen Institutionen auszuschließen,

Hygienisches.

wendig hierdurch in vielen Hinsichten einseitig verzerrt werden muß( man dente an Jurisprudenz, Nationalökonomie und Philo­sophie) und damit für unsere ganze Kultur liegen auf der Hand. Winke für die Benußung des LichtIuftбabes, die So war es denn durchaus zu begreifen, daß in den Kreisen der dem Naturarzt" entnommen sind, dürften jetzt, nachdem die rechte Der, akademische Nachwuchs". Aus akademischen Kreisen wird Universitätsdozenten eine Oppofition gegen diese Umstände wach- Beit für derartige Bäder gekommen ist, willkommen sein. Im Hoch­geschrieben: In der älteren Universitätsverfassung spielten die außer geworden ist, die zunächst zur Gründung des Hochschullehrertages" fommer ist das Luftbad in der Frühe am erfrischendsten. Bei kühlem den ordentlichen Professoren noch etwa vorhandenen Lehrkräfte eine geführt hat. Um für seine Bestrebungen nun eine sichere statistische Wetter mag man die Mittagsstunden ausmutzen. Es ist nicht un­sehr bescheidene Rolle. Erst während dieses Jahrhunderts haben Unterlage zu gewinnen, hat der Leipziger Nationalökonom Franz bedingt nötig, daß die Sonne scheint, wenn man ein Lichtluftbad sich die Verhältnisse so gewandelt, daß wir am 1. Juli 1907 unter Eulenburg mit Unterstügung mehrerer Dozentenvereinigungen nimmt. Auch das zerstreute Tageslicht wirkt belebend. Am wirl­insgesamt 3860 Lehrern nur 1437 Ordinarien( ordentliche Profefforen) eine Enquete unter allen Extraordinarien und Privatdozenten famſten freilich ist das Lichtluftbad bei Sonnenschein. Das Licht­finden, die nur wenig über ein Drittel der Lehrkräfte ausmachen. Deutschlands und Desterreichs veranstaltet, deren Ergebnisse er in luftbad soll nicht der Schweißerzeugung dienen, wie das eigentliche Und diese Entwickelungstendenz prägt sich immer mehr aus. einem Buche( Der akademische Nachwuchs", Leipzig , bei Teubner) Sonnenbad. Bei mildem Wetter soll man mit dem Luftbad be­Gründe dieser Erscheinung sind vielerlei: eine große Anzahl von soeben veröffentlicht. Das Hauptergebnis ist der Nachweis, daß ginnen und die ersten 8-14 Tage mur 10-15 Minuten aus, neuen sehr speziellen Teilgebieten, besonders der Medizin und Natur- die Beförderungsaussichten auch auf diesem Felde rapide immer gekleidet bleiben. Viele machen den Fehler, sich gleich stundenlang wissenschaften, ist erstanden, für die nicht sämtlich Ordinariate ein- schlechter werden. Alles rückt nach oben: das Alter des Doktorats, in die pralle Sonne zu legen. Dabei verbrennen sie sich natürlicher­gerichtet werden können; die moderne individualifierende Unter- der Habilitation, der Erlangung des Extraordinariats und der ordent weise die Haut. Zwar vergeht die Rötung bald wieder, wenn man richtsmethode verlangt, daß der Lehrer sich mit einem Stabe von lichen Profeffur, eine Folge der immer steigenden Ansprüche an die lauwarme Waschungen macht oder in Essigwasser getauchte Ums jüngeren Hilfskräften umgebe, endlich wird vielfach auch die Habilis wissenschaftliche Ausbildung und des steigenden Andranges. schläge auflegt; aber die Sache wird einem durch solche Unvorsichtig tation erstrebt von Leuten, die gar nicht an eine wissenschaftliche Lauf- In der Enquete wird festgestellt, daß der Herkunft nach von leiten verleidet. Bei empfindlichen Personen kann das Lichtlufibad bahn denken, sondern nur um der petuniären Vorteile willen( fo den nicht ordentlichen Hochschullehrern 631 industriellen und tauf anfänglich sogar Fieber, Aufregungszustände, Hautausschläge usw. besonders die Aerzte) oder um der gesellschaftlichen Stellung willen männischen Familien entstammten und 199 Söhne von Universitäts - hervorrufen. Man soll es dann entsprechend abkürzen, die heißesten Tages­den Titet Privatbozent" begehren. professoren waren( wie viele Schwiegerföhne von Professoren waren, stunden und zunächst die pralle Sonne vermeiden. Selbst bei warmem All diesen veränderten Umständen aber hat die Universitäts - war leider nicht festzustellen). Nur 10 Proz. tamen aus flein - Wetter dürfen Anfänger nicht stundenlang ausgekleidet bleiben. Das verfassung in feiner Weise Rechnung getragen. Die ganze Selbst- bürgerlichen Kreisen und ein einziger Dozent gibt an, Sohn eines fann auch bei genügender Bewegung starte Erkältungen geben. Zum verwaltung" der Universitäten ist ausschließlich in den Händen der Arbeiters zu sein. Daß die akademische Laufbahn immer mehr Lichtluftbade gehört ausgiebige Bewegung. Also sofort nach dem ordentlichen Professoren; weder bei Prüfungen oder Habilitationen Privileg der wohlhabenden lassen wird, deutet auch die Tatsache Auskleiden laufen, springen, spielen, turnen. Auch bei warmen noch bei Gehalts- oder Ehrenfragen haben die Extraordinarien und an, daß unter den Heimatländern der Dozenten die industriellen Wetter ist es weit vorteilhafter, sich tüchtig zu bewegen, als in der Privatdozenten auch nur das geringste mitzureden. Bei der Ent- Bezirke Sachsen , Schlesien und Rheinprovinz viel stärker vertreten Sonne zu liegen und sich bräunen zu lassen. Das tommt allmählich stehung des Stundenplanes müssen sie sich mit ungünstigen Stunden find, als ihrer Einwohnerzahl entspricht. ganz von selbst. Licht, Luft und Bewegung zusammen verbürgen ersi begnügen, die die Ordinarien ihnen übrig laffen, jedes Konkurrieren", Zu diesem Notschrei aus akademischen Kreisen, der zum Schluß die gute Wirkung des Luftbades. Natürlicherweise soll man sich nicht das Ankündigen von Vorlesungen, über die auch Drdinarien dringend nach Reform verlangt, haben wir zu bemerken: abhetzen, sondern ab und zu auch einige Zeit ruhen. Nach dem An­lesen, ist ihnen verboten, so daß ihnen, außer an den ganz großen Die Plutokratifierung der Wissenschaft ist eine naturgemäße fleiden soll man so lange rasch gehen, bis man gut warm ist. Nur Universitäten, nur die wenig besuchten Nebenvorlesungen übrig Folge der kapitalistischen Entwickelung. Anstatt den Wettkampf der wenn auf die Abkühlung die Wiedererwärmung( Steaktion) rasch und bleiben, die Abhaltung von Brüfungen, selbst über Spezialfächer, Fähigsten zu entfachen( wie die berufsmäßigen Schönfärber und vollkommen erfolgt, bekommt das Luftbad gut. Wenn sich jemand für die der Ordinarius gar nicht kompetent ist, fällt nur diesem zu; Mugnießer des Systems behaupten), hat der Kapitalismus nur nicht ausreichend Bewegung zu machen imstande ist, so sollte er auch endlich, und dies ist besonders fühlbar, sind sie von der Benutzung die Auslese der Kapitalkräftigsten besorgt. Und der Prozeß an warmen Tagen mur so lange bleiben, als er bei ruhigem Sigen der Seminare und Institute mit ihren reichen Bibliotheken und wird von Jahr zu Jahr augenscheinlicher.( Die Nationalen oder Liegen fein Frösteln oder sonstiges Unbehagen verspürt. Bei Apparaten in vielen Fällen ausgeschlossen, sehr zum Schaden der werden schön schreien, wenn sie erfahren, daß der Nachwuchs mancher trübem, windigem und fühlem Wetter braucht man das Luftbad Ausnutzung dieser Hilfsmittel und der Studierenden. Fakultät in Bufunft nur aus Sprößlingen jüdischer Finanz bestehen nicht auszusehen. Es ist dann besonders erfrischend und stärkend.

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Die Folge dieser, nur aus den eingangs gefchilderten früheren wird.) Zu dieser Vertruſtung der Wissenschaft zugunsten der Geld- Erkältung ist nicht zu befürchten, vorausgesezt, daß man Umständen begreiflichen Bestimmungen ist eine sehr bedenkliche föhne gefellt sich weiter die Korrumpierung, die durch das ministerielle fich lebhaft bewegt und hinterher warm läuft. Die Sonnen­finanzielle Lage; während die Ordinarien außer ihren hohen Ge- Protektionswesen, die Unterdrückung aller nicht angenehmen Richtungen strahlen durchdringen auch die Knochen bis zu einem gewissen hältern noch die zum Teil sehr hohen Kolleggelder beziehen, die in bedingt ist. Eine weitere Quelle von Uebelständen ist der über- Grade. Deshalb tann starkes Besonnen des Kopfes Stopfweh, manchen Fällen das Hunderttausend übersteigen, beziehen die Privat- fommene gunstcharakter unserer Universitäten mit ihrem Nepotismus Schwindel, Erbrechen und Ohnmachten hervorrufen; ja mancher hat dozenten gar kein Gehalt, die Extraordinarien nur zum Teil ein und der an das handwerkliche Meisterivesen nur allzu bedenklich sich dadurch schon eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung zu folches, und zwar in der bescheidenen Durchschnittshöhe von erinnernden Vorherrschaft der Ordentlichen. Von einer Freiheit der gezogen. Vom Mai bis August ist es empfehlenswert, bei hoch­2880 M., die Kolleggelder find aber infolge der erwähnten Ein- Wissenschaft"( ganz abgesehen von der schmachvollen Ausschließung stehender Sonne, also etwa zwischen 10 und 4 Uhr, Kopf und Nacken schränkung der Lehr- und Prüfungstätigkeit sehr gering und werden der Sozialdemokraten und der sozialistischen Wissenschaft) und von durch einen breitrandigen braunen Hut oder ein umgelegtes Tuch zu vom preußischen Kultusministerium auf durchschnittlich 800 m. verfreier Konkurrenz" zu reden, bringen nur noch Heuchler und Dumm- schüßen. Weiße Müßen und Strohhüte genügen nicht. Bei Sonnen­anschlagt. So kommt es, daß die akademische Laufbahn, föpfe fertig. So sympathisch wir auch den berechtigten Forderungen glut tut man gut, wenigstens ab und zu den Schatten aufzusuchen. die den Tüchtigsten vorbehalten bleiben sollte, mehr und mehr eine der recht- und gehaltlofen Hochschullehrer gegenüberstehen, das Nervöse sollen im Hochsommer die heißesten Tagesstunden ver­Domäne der Reichen geworden ist und ohne bedeutendes herrschende System, das die Wissenschaft zum Klaffeninstrument, meiden. Privatvermögen, geerbtes oder erheiratetes, nur schwer eingeschlagen Geldfacksprivileg und zur Kastendomäne erniedrigt, wird dadurch nicht

werden kann. Der Schaden für die Wissenschaft, die not- geändert.