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tarischen Jugend gesprochen worden ist. In Hamburg   ist man mit einigen billigen Schlußbemerkungen darüber hinweg gegangen( abgesehen von den Ausführungen Moltenbuhrs und anderen). Dem nächsten sozialdemokratischen Parteitage wird es borbehalten bleiben müssen, diese Frage einer prinzipiellen Er örterung zu unterziehen. Dort muß der grundsaßlose erste Absatz II der Resolution über die Jugenderziehung ein festes Gerippe er­halten.

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Brandenburger Zeitung":

Bedeutung dieses Eides

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ganz unbegreiflich Auf weitere Fragen eines Geschworenen soll Juftizrat erklärt, sich als das Opfer intrigierender Feinde hin- Bernstein   befundet haben, daß er mit den Beugen Ernst und Riedel stellt und es entschieden ablehnt, mit dem an den Zeugen Ernst zwei bis dreimal gesprochen habe. Er habe den Zeugen wiederholt gerichteten Briefe den Versuch gemacht zu haben, den Zeugen zu ans Herz gelegt, fich gar nicht aufzuregen und nichts Falsches zu sagen, einer falschen Aussage vor Gericht zu verleiten. Er habe nur der denn die Sache sei ja schon so lange her. Riedel habe zunächst Ueberzeugung Ausdruck geben wollen, daß Ernst, wenn er bei der großen Wert darauf gelegt, unterrichtet zu werden, ob er, wenn er Wahrheit bleibe, gar nicht anders aussagen könne, wie er selbst. alles sage, sich nicht jetzt noch strafbar mache. Erst als er die Ge­Die Beweisaufnahme wißheit erlangt hatte, daß alles verjährt sei, habe der Zeuge alles Außerordentlich erzählt. Er habe den Riedel in nachdrücklichster Weise davor Man verstehe uns nicht falsch: Wir wollen teine besondere befindet sich noch in den Anfangsstadien. gewarnt, irgend etwas unrichtiges oder nur vom Hören wurde eingehend sozialistische Jugendorganisation. Wir wollen noch viel weniger bekanntlich seinerzeit Maximilian Harden   in den Moltke- Riebel nach feiner Richtung hin ausgefragt oder gar beeinflußt habe. Justizrat Bernstein bernommen, Der fagen Erfahrenes zu sagen. Er wiederhole, daß er den eine besondere gewerkschaftliche Jugendorganisation, aber wir wollen prozessen verteidigt und ihm in seiner Privatklage gegen Der Vorsitzende wies darauf hin, daß auch der Zeuge Ernst eine Jugendorganisation und können nicht zugeben, daß unseren jungen Arbeitern und Arbeiterinnen, die Tag für Tag schon den den Redakteur Städele in München   zur Seite gestanden hat. anfänglich sehr zurückhaltend gewesen ist und sogar zunächst den Es gehört nicht große Prophetengabe dazu, um zu erraten, worüber schweren Kampf ums Dasein führen müssen, das Selbstbestimmungs­recht genommen wird und sie als unmündige Kinder behandelt Justizrat Bernstein vernommen wurde. Es kommt in erster Reihe iezt zur Anklage stehenden Brief des Fürsten   an ihn ab­werden, wie es auf dem Gewerkschaftskongresse in Hamburg   zum Harden- Prozeß geleisteten Gides festzustellen. Der Wortlaut des fte in die Frage gerichtet worden sein, ob er zu einem am 14. April geleugnet habe. darauf an, die Bedeutung des vom Angeklagten im zweiten Moltke­Von der Verteidigung soll sodann an den Justizrat Bern Teil geschehen ist." Eides, der damals in einer noch unter Ausschluß der Deffent in den Münchener Neuesten Nachrichten" und gleichzeitig in der lichkeit stattgefundenen Sigung geleistet wurde, ist an sich nicht B. 3. a. M." erschienenen Artikel das Material gegeben .. Die Vereinbarung zwischen Parteivorstand und General- aweifelhaft, es wird aber darauf ankommen, die Tragweite habe oder sonst in einer Beziehung zu demselben steht. Die Be­Tommission über die Maifeier war zwar kein Meisterstück und und innere antwortung dieser Frage soll Justizrat Bernstein abgelehnt ist nicht mit Unrecht hart getadelt worden, aber schließlich muß haben. Der Artikel, um den es sich handelt, trug die Spizmarke: jeder, der keinen besseren Ausweg aus einer schwierigen Situation zu erörtern und festzustellen. Bei diefer Gelegenheit anzugeben vermag, anerkennen, daß die Vereinbarung wenigstens möge darauf hingewiesen werden, daß im Publikum viel­,, Ein Münchener Hardenprozeß"; den Gelüsten der Unternehmer, die mit Maifeieraussperrungen die fach irrtümlich angenommen wird, es handle sich auch es wurde darin angekündigt, daß aufsehenerregende Enthüllungen in Arbeiterschaft aus mühsam errungenen Positionen werfen möchten, um den Eid, den der Fürst im Prozeß Bülow- Brand diesem Prozeß zu erwarten seien. Die Beantwortung dieser Frage einen Damm entgegensett, ohne deshalb der Arbeitsruhe am geleistet hat. Die in jenem Prozeß gemachte Aussage des Fürsten   soll vom Justizrat Bernstein aus dem Grunde abgelehnt worden 1. Mai dort, wo sie von starten Organisationen durchgeführt wird, steht aber nicht unter Anklage, denn Fürst Eulenburg   war an fein, weil er feit langen Jahren Rechtsbeistand der M. N. N." hinderlich zu sein. Unter den gegebenen Verhältnissen, in einer jener Stelle nicht dazu gekommen, seine Ausführungen über seine und auch deren Mitarbeiter sei. Oberstaatsanwalt Dr. Isenbiel Zeit der Krise, war ein vorsichtiger Beschluß in dieser Sache, selbst Geschlechts- Psyche zu vollenden, der Vorsißende schnitt vielmehr hielt diesen Ablehnungsgrund nicht für zutreffend, da einem wenn er sich bald als verbesserungsbedürftig herausstellen sollte, diese Erörterungen als zu weit gehend und nicht zur Sache ge- Rechtsanwalt das Recht zur Verweigerung der Aussage nur in bezug mehr wert als eine aus augenblicklicher Begeisterung geborene hörig ab. Es handelt sich also nur um den vor der 4. Straf- auf dasjenige zustehe, was ihm bei der Ausübung seines Berufes Unbesonnenheit. fammer unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Lehmann ges anvertraut sei. Dies sei hier nicht der Fall und deshalb sei die Als hervorragend wichtig, namentlich auch vom politischen leisteten Gid. Die Vernehmung des Justizrat Bernstein er Verweigerung der Aussage nicht berechtigt. Die Verteidigung soll Standpunkt aus, ist sodann die Stellung, welche der Gewerkschafts  - streckte sich über zwei Sigungen und kam auch da noch nicht zu schließlich erklärt haben, daß sie der Sache keine weitere Folge geben fongreß den Arbeiterinnen und der Erziehung der Ende. Seine Aussage umfaßt auch die Eindrücke, die er von der wolle, für sie vielmehr die Angelegenheit durch die Verweigerung Jugend gegenüber einnahm. Der Plan, ein besonderes Ge­Glaubwürdigkeit der Zeugen Riedel und Ernst der Aussage erledigt sei. werkschaftsorgan für weibliche Mitglieder zu schaffen, ist mit Recht in dem Münchener Städele- Prozeß empfangen hat und er hatte Ueber die bekämpft worden und ebenso alle Bestrebungen, die darauf hinaus- Auskunft zu geben, wie diese beiden Zeugen über Vorgänge, die Vernehmung des 32 jährigen Bergmanns Troft laufen, die in der alten Gesellschaft beliebte gesonderte Behandlung fast ein Menschenalter zurüdliegen, ermittelt worden sind. Dem hören wir noch folgendes: Der Beuge war als Obermatrose des weiblichen Geschlechts auch in der Arbeiterbewegung zu kul- Bernehmen nach betonte der Angeklagte, daß er von den Mün, bei der kaiserlichen Marine auf die Hohenzollern  " befohlen tivieren. Darin liegt eine Geringfchäßung des weiblichen Geschener Vorgängen völlig überrascht worden sei und deshalb nicht worden. Am Bord hat es ihm obgelegen, die Kabinen zu reinigen. schlechts, gegen welche sich die Genoffin Altmann mit sehr berechtig- Gelegenheit gehabt habe, den Zeugnissen der Zeugen Riedel und Als er eines Tages im Jahre 1898 in der Nähe der zwei Kabinen tem Unwillen wehrte. Praktisch verhält es sich doch so, daß, wenn Ernst sofort an Ort und Stelle entgegenzutreten. Es soll aber des Fürsten Eulenburg Reinigungsarbeiten zu berrichten hatte, sei der für gewisse Agitationsmethoden die Frauen schwer oder gar nicht ein Zeitungsblatt borgelegt worden sein, in welchem schon Fürst an ihn herangetreten und habe ihm freundlich auf die Schulter zugänglich find, dies meist auch bei einem großen Teil der Männer vor Beginn des Städele- Prozesses mitgeteilt worden war, daß in geflopft. Der Fürst habe ihn gefragt, wie es mit seinen Urlaubs­fich ähnlich verhält. Dann muß eben, soweit das unter Wahrung München   die Beziehungen des Fürsten   zu ehe- verhältnissen stehe, und als er geantwortet, er gehe jeden Abend unferer Grundsätze zulässig ist, die Agitationsmethode allgemein maligen Fischern vom Starnberger See   zur Sprache nach 6 Uhr an Land, habe ihn der Fürst gefragt, ob er denn auch geändert, mehr dem einfachen Verftande angepakt, zugleich aber eine Liebste habe. Der 8euge will darauf geantwortet unablässig an der Hebung der Allgemeinbildung des werttätigen gebracht werden würden. haben, daß er in Westfalen sein Mädel habe. Im An­Boltes gearbeitet werden. Diese Forderung ist mit begrüßens­schluß an diese Unterhaltung soll der Fürst zu ihm eine werter Energie auch vom Referenten in der Jugendorganisations Bemerkung in Frageform gemacht haben, die etwas schlüpfrig frage, bom Genossen Robert Schmidt, erhoben worden. Die Auf­gabe tann um so vollkommener gelöst werden, ie aröker der Kreis gewesen und auf etwaige nicht strafbare homosexuelle sand. Iungen hindeuteten. Der Beuge will damals ganz be ift, der sich um sie zusammenschließt." troffen gewesen sein, daß ein Graf mit ihm über solche Dinge spreche. Er habe schon gleich nach diesem Vorfall die Sache seinem Dbermaat erzählt. Auf weiteres Befragen soll der Zeuge unter anderem sich dahin ausgelassen haben, daß er während des Moltke- Harden- Prozesses einmal in einer Gast wirtschaft sich über den Prozeß unterhalten habe. Dabei sei er auch auf sein Erlebnis mit dem Fürsten Eulenburg zu sprechen gekommen und habe guten Bekannten diese Sache erzählt. Bald darauf habe er zu seiner Ueberraschung eine Zeugenvorladung erhalten. Auf Frage der Verteidigung soll der Beuge auf das bestimmteste ver­neint haben, daß er sonst irgend etwas über Berfehlungen des Fürsten Eulenburg nach dieser Richtung hin gehört habe oder wisse.

Eulenburg vor den Gefchworenen.

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Ueber den in Frage stehenden Eid des Angeklagten wurde auch der Referendar Brandenburg   bernommen, der im Moltte Harden- Prozeß Protokoll führer gewesen ist. Bernommen find in­zwischen noch einige Zeugen, deren Bekundungen ohne Bedeutung waren, so der Graf Günther v. d. Schulenburg, der Vertreter des New York Herald  " Mr. Stanhope, der Kriminalwacht­meister Muller usw.

Eine sehr lange, fast 1½stündige Aussage machte der Oberlandesgerichtsrat Mayr- München  , der eingehend über den Städele.Prozeß berichtete und die hoch dramatische und überwältigende Art schilderte, Ernst In dem Prozesse gegen den Fürsten   Philipp zu Eulenburg   wie nach schweren inneren Seelen und Hertefeld wegen Meineides und Verleitung zum Meineide, fämpfen feine den Fürsten Eulenburg so schwer be­der zurzeit unter Ausschluß der Oeffentlichkeit verhandelt wird, lastenden Aussagen gemacht hat. Ernst hat in München  geht nun heute die erste Verhandlungswoche zu Ende. Was da zunächst nur zugegeben, daß er den Fürsten Philipp zu im großen Schwurgerichtssaale vor fich geht, wird in ein un- Eulenburg seit etwa 26 Jahren kenne und ihn während der durchdringliches Dunkel gehüllt und die hier und da in der Presse Sommer, die er in Starnberg   verlebte, täglich auf den See hin­veröffentlichten Mitteilungen müssen sich auf Aeußerlichkeiten be- ausgefahren habe. Er behauptete zunächst, daß der Fürst mit ihm schränten oder beruhen auf Sombinationen. Fürst Eulenburg   ist nichts Unrechtes gemacht und ihn nie auf schlechte Art angefaßt täglich zur Terminsstunde aus der Charité nach dem Kriminal- habe. Auch von Schmutzereien habe der damalige Graf nie ge­gerichtsgebäude transportiert worden und hat bis jetzt die nicht redet. Ernst hatte dann in München   auf eingehendes Befragen geringe Anfe.engung einer täglich mehrere Stunden dauernden des Oberlandesgerichtsrats Mahr zugegeben, daß er zweimal aufregenden Gerichtsverhandlung anscheinend ohne Schaden für oder dreimal auf Einladung des Fürsten   in Liebenberg   war, um feine Gesundheit ertragen. Dem Angeklagten ist der allerweiteste dort zu fischen, daß er mit dem Grafen an demselben Tisch Kaffee Spielraum zur Verteidigung gelaffen worden. Das beweist schon getrunken habe, daß das Geld zu dem Hause, welches er besikt, die Tatsache, daß fast drei Sigungstage feiner persönlichen Ver- ihm von der Mutter des Fürsten   geliehen worden sei, daß er mit nehmung gewidmet waren und er Gelegenheit hatte, fein Fühlen dem Fürsten   Reisen gemacht und einen Rammerdiener für ihn und Denken, seinen Charakter und seine Ideale in ausführlichster abgegeben habe usw. Seiner Weisheit letzter Schluß war bei Weise vor den Geschworenen zu entwideln. Die Quintessenz seiner Bernehmung immer: Der Fürst tann mir nichts nachsagen feiner Ausführungen ist dahin zusammenzufassen, daß er nach und ich fann ihm nichts nachsagen. Oberlandesgerichtsrat Mahr wie vor die ihm zur Laft gelegten Berfehlungen geschlechtlicher Art hat dann ebenso wie der Justizrat Bernstein in ernsten und ein bestreitet, die Aussagen der beiden Belastungsgeugen bringlichen Worten an seine Zeugenpflicht erinnert, nichts au aus dem Münchener Prozeß für verschweigen. Dann kam er langsam ins Wanten und mühsam und fast stöhnend tam aus ihm schließlich das Bekenntnis heraus: Wenn ich's benn fagen muß: wie's die Leute reden, so war's!" Und dann hat er das was so war", auf weiteres Befragen des Näheren geschildert und die Vorgänge im Kahn auf dem Starn­ berger See   dem Gerichtshofe verraten und seine Aussage be schworen. Ob diese beschworene Aussage richtig ist, ist in diesem Brozeß der springende Buntt. Oberlandesgerichtsrat Mahr be fundete als Beuge, daß die Bekundungen sowohl des Riedel, als auch besonders des Ernst, auf den Gerichtshof den Eindruck der Wahrhaftigteit gemacht haben.

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Der Beuge foll alsdann sehr eingehend darüber befragt worden sein, ob er den Angetlagten als jene Bersönlichkeit wieder erkenne. Der 8euge foll bies gana bestimmt be abt haben. Er schilderte auch des näheren, daß Fürst Eulenburg  zwei Kabinen an der Backbordseite dicht neben denen des Kaisers innegehabt habe. Fürst Eulenburg   soll erklärt haben, daß er diesen 8eugen überhaupt nicht tenne. Er habe sich seines Wissens niemals mit einem Matrofen über solche Dinge unter halten und es sei ihm unverständlich, wie der Beuge hier. Nach dem Zeugen Trost wurde Rechts­so etwas sagen kann. anwalt Prager vernommen. Er ist der Sozius des Juftigrats Bernstein und machte Bekundungen über die Art, wie Riedel feine Mitteilungen an den Justizrat Bernstein gemacht hat.- Hierauf wurde Graf Kuno b. Mo Itte in ben Saal gerufen; zu seiner Bernehmung kam es aber noch nicht, da der Gesundheits­austand des Angeklagten eine längere Verhandlung an diesem Tage nicht mehr zuließ. Die Vernehmungen des Grafen v. Moltke und des Beugen Ernst sollen erst am Montag stattfinden. Die Sigung wurde darauf auf Montag 11 Uhr vertagt.

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Wochen- Spielplan der Berliner   Cheater.

der französische   Forscher Gaston Bonnier   eine die höheren geistigen Eigenschaften der Bienen offen verfechtende Stellung ein. Ats Beispiel teilt er in den Sizungsberichten der Pariser Akademie der Wissenschaften mit, daß er Anhaltspunkte für eine Art von Verständigungsvermögen bei ihnen gewonnen habe. Er legte in feinem Garten Buderstücke aus, denen die schwachen Freßwerkzeuge der Bienen nicht beizukommen vermochten, zeichnete jedoch die Tierchen, die sich daran abgemüht hatten, um sie wieder zu beobachten. Er fah fie nach ihrem Stock zurüdfliegen und etwa eine Stunde darauf mit Verstärkungen zurüdfommen, und zwar auf dem Umwege über einen Brunnen, bei dem sie sich einen genügenden Wasserborrat eingepumpt geftellt, daß Graf August Gulenburg und der ehemalige öfter hatten. Mit seiner Hilfe erzeugten sie an der Buderoberfläche Sirup, reichische Botschaftssekretär Graf Lonyay, ein Better des Gemahls den sie nach ihrem Heim zurüdtrugen. Andere Versuche haben der ehemaligen österreichischen Kronprinzessin, nicht erschienen Bonnier überzeugt, daß einzelne Bienen Meldungen über auf- find. Zunächst wurde heute die Bernehmung des Justizrats Bern­gefundene Honigschäße erstatten fönnen, und ihn zu der Ansicht ge- ftein fortgefeßt. Sie zog sich wiederum bis gegen 1 Uhr hin. bracht, daß die Zahl der Arbeitsbienen, die zur Bergung des Gutes Danach wurde der Zeuge Ernst in den Saal gerufen. Er kehrte ausgefandt werden, stets im Verhältnis zur Menge des einzuheimsenden jedoch sofort wieder zurück, da er heute noch nicht vernommen werden tann, sondern bis Montag entlassen wird. Honigs steht. Als Zeuge wurde sodann der Bergmann Trost aufgerufen, welcher früher Stewart auf der Hohenzollern  " war und bekunder soll, daz Fürst Philipp Gulenburg auf einer Nordlandreise eine schlüpferige Frage an ihn gerichtet hat.

Neues fönigl. Opern- Theater. In der Sonnabendsigung wurde nach Aufruf der Zeugen feft­

Humor und Satire. Zeppelin.

Kriegsminister Herr von Einem Schwelgt am Bodensee   in seinem Umgangston der Udermart. Beppelin, dem dünkt dies start.

Darob gibt es eine Szene Zwischen beiden. Nicht mehr scheene st es. Selbst der Luftballon Kommt beinah aus der Fasson.

Unb bie Leute sagen: Rinder, Böse geht es dem Erfinder,

Der im Umgang ganz bergißt, Was ein Borgefegter ist."

Doch nun zeigt sich, daß auf Thronen

Auch noch Hochgefühle wohnen, Denn es friegt Graf Zeppelin Diesen Glückwunsch aus Berlin  :

" Freut mich mächtig. Bloß nicht bange. Balte Ihnen stets bie Stange." Belch' ein Wechsel! Einem ruft: Na, nu flieg' id in die Luft 1"

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Um Uhr wurde eine kurze Pause gemacht. Ueber die nochmalige Bernehmung des Justizrats Bern= stein hören wir, daß dieser in der ausführlichsten Weise darüber befragt worden ist, wie er feinerzeit von Riedel gewisse Mitteilungen erhalten hat. Die Verteidigung will wissen, wie fich die verschiedenen Unterredungen abgespielt hatten und ob nicht vielleicht ganz unbewußt

Königl. Opernhaus. Geschloffen. Königl. Schauspielhaus. Geschlossen. Lohengrin.( Unf. 7 Uhr.) Dienstag: Der Barbier von Sevilla  . Mittwoch: Sonntag: Carmen. Montag: Mignon. Donnerstag: Tannhäuser  . Freitag: Don Juan  . Sonnabend: Lohengrin.  ( Anf. 7 Uhr.) Sonntag: Cavaleria rusticana. Bajazzi. Mon­tag: Tannhäuser  .

Deutsches Theater  . Täglich: Die Brettlgräfin. Deutsches Theater  ( Rammerspiele). Zäglich: Gelbstern. Leffing Theater. Geschlossen.

Berliner   Theater. Täglich: Raffles.

Neues Theater. Täglich: Der Berriffene.

Neues Schauspielhaus. Täglich: Die Dollarprinzeffin.

Kleines Theater. Sonntag: 2 X 2= 5. Montag, Dienstag, Mitt woch, Donnerstag und Freitag: Geschlossen. Sonnabend, Sonntag und Montag: 2 X 2= 5. Komische Oper. Geschlossen. Residenz- Theater. Geschlossen.

Luftspielhaus. Allabendlich: Die blaue Maus. Trianon Theater. Geschlossen.

Schiller Theater O. Sonntag nachmittag 3 Uhr: Der Waffen­fchmied. Abends: König für einen Tag. Montag: Der Troubadour. Diens tag: Stönig für einen Tag. Mittwoch: Der Postillion von Lonjumeau. Donnerstag: König für einen Tag. Freitag: Der Troubadour. abend: Hoffnung auf Segen. Sonntag nachmittag 3 Uhr: Carmen. Abends: Der Bostillion von Lonjumeau. Montag: Hoffnung auf Segen. Schiller Theater Charlottenburg. Geschlossen.

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Sonne

Friedrich Wilhelmstädtisches Schauspielhaus. Täglich: Die Diebin.

Theater des Westens  . Täglich: Ein Walzertraum.

Thalia Theater. Sonntag nachmittag 3 Uhr: Der Stein im Wege. Papas Sommerreise. Allabendlich: Der Mann mit dem Monocle. Neues Operetten- Theater. Geschlossen. Luisen- Theater. Geschlossen.

Bernhard Nose- Theater. Täglich: Im Hause der Sünde. Metropol Theater. Allabendlich: Das muß man seh'n! Gustav Behrens Theater. Spezialitäten.

Apollo Theater. Allabendlich: London   Suburbia. Spezialitäten. Walhalla   Theater. Spezialitäten.

suggestive Einwirkungen auf den Zeugen, selbstverständlich im besten Glauben ausgeübt worden seien. Dem Vernehmen nach soll Justizrat Dr. Bernstein darauf erklärt haben, daß Riedel wiederholt un aufgefordert bei ihm erschienen sei. Er habe auch nicht den Eindruck gehabt, als ob Riedel einen Groll gegen den Fürsten   habe; er habe den Zeugen stets nur erzählen laffen und nur wenig gefragt. Es soll dann von einem Ges schworenen der Verwunderung darüber Ausdruck gegeben worden sein, daß Riedel sich nach 25 Jahren der Vorfälle noch so genau erinnern tonnte und der Geschworene suchte durch verschiedene Fragen an den Zeugen zu ermitteln, ob nicht doch etwa dem Riedel dies ober jenes Justizrat Bernstein soll fuggeriert worden sein könnte. aber mit aller Bestimmtheit erklärt haben, daß er auch die entfernteste Möglichkeit von der Hand weisen müsse, den Wintergarten. Allabendlich: Spezialitäten. Riedel in irgend einer Weise beeinflußt oder etwas in ihn hinein- Reichshallen Theater. Allabendlich: Stettiner Sänger. gefragt zu haben. Riedel habe bielmehr alles frei von der Carl Haverland Theater. Spezialitäten. Anfang 8 Uhr. Musitronit. In der Morwig- Dper im Leber herunter erzählt. Wie wir hören, fam auch eine Berliner Prater Theater. Allabendlich 7 Uhr: Die Welt ein Paradies. Shiller Theater O. wird Sonntag nachmittag bei halben Auskunft der Polizeidirektion in München   zur Berlesung, durch den Brenner nach Benedig. Montag: Die deutsche Oitseeliste. Dienstag Urania Theater. Taubenstraße 48/49. Sonntag und Freitag: Ueber Breifen Der Waffenschmied" aufgeführt. Montag eröffnet welche die Wohnungsverhältnisse des Fürsten   während seines und Sonnabend: Die Gletscher der Hochgebirge und die Eiszeit unserer Heinrich Bötel sein Gaftspiel im Troubadour". Sonnabend geht Münchener   Aufenthalts largelegt werden sollten. Es scheint fo, seimat. Mittwoch: Die deutsche Nordseeküste. Donnerstag: Von der Zug zum erstenmal Die Soffnung auf Segen", musikalisches als ob Riedel in dieser Beziehung eine nicht ganz zutreffende An- spike zum Waßmann. Sonntag, den 12. Juli: Durch Dänemark   und Süd­Drama in 4 Aften nach Heijermanns, Musik von Charles Grelinger, gabe gemacht hat. Das Gericht beschloß, einen Beugen aus München   schweden  . Anfang 8 Uhr. in Szene. zu laden, der nach dieser Richtung hin Bekundungen machen soll. Sternwarte, Invalidenstr. 57-62.

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Notizen.

Fridolin.

Passage- Theater. Sonntag nachmittag 3 Uhr: Spezialitäten. Abends täglich: Berlin   in Stimmung. Spezialitäten. Nächsten Sonntag nachmittag 3 Uhr: Spezialitäten.