des Ab
Durch Brotmangel wird die Lage wieder beri schlimmert. In einigen Moscheen wird vor einem zahl reichen Publikum gegen die Regierung agitiert. Die Bazare bleiben geschlossen.
Marokko.
Der verzagte Abdul Asis.
Holländisches, teilweise auch in Belgisches Gebiet berzogen. Oefterreich. Trotz der Umständlichkeit des Weges zur deutschen Arbeitsstätte, der jedoch teilweise per Bahn abgemacht werden kann, und Gehaltserhöhung für die Staatsbeamten. des Verzichts auf die mancherlei Bequemlichkeiten der Großstadt und Wien , 8. Juli. In der heutigen Sigung des der nahen Arbeitsstelle hält die Flucht ins Ausland an. Neuerdings geordnetenhauses unterbreitete der Finanzminister einen Nachfcheint es nun, als ob zwischen den preußischen und holländischen tragsetat von 4/2 Millionen Kronen zur Verbesserung der Behörden ein gewisses Einvernehmen in bezug auf gegen- materiellen Lage der unteren Kategorien der feitige Unterstügung getroffen worden ist. Dabei unter- Staatsbeamten, für die eine völlige Neuordnung des ganzen Laufen dann die sonderbarsten Verwechselungen. Die Holländer Gehaltssystems geplant ist. Der jährliche Gesamtaufwand ist mit Köln , 8. Juli. Nach einem Telegramm der Kölnischen machen Jagd auf Spizbuben und 8uhälter, die achtzehn Millionen Kronen veranschlagt. Der Minister erklärte, Beitung" aus Tanger hat der dortige Korrespondent des Preußen auf Sozialdemokraten mud organisierte daß diese Summe das Aeußerste sei, was die Staats- Blattes Nachrichten aus Rabat erhalten, wonach Abdul Asis Arbeiter. Anscheinend lassen die holländischen Behörden sich in finanzen für diese Zwecke zur Verfügung stellen könnten auf Vorstellungen von Einwohnern von Rabat und Sale hin den Ermangelung anderer Gründe auch auf politische Dienste und daß die Vorlage für absehbare Beit endgültigen Bug nach Marrakesch als aussichtslos aufgegeben hat; ein, bedrohen ihnen von preußischer Seite als Sozialdemokraten Abschluß der Gehaltsregulierungen für die Staatsbediensteten nach anderen Meldungen wäre der Zug nur verschoben. denunzierte Zuziehende mit Ausweisung, obschon sie selbst nicht bilden müsse. Gleichzeitig unterbreitete der Finanzminister eine hindern können, daß ihre eigenen Beamten mehr Vorlage betreffend die Reform der Gebäudesteuer, die Azemur.
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und mehr der Sozialdemokratie zuneigen und mit den vorwiegend eine Ermäßigung der bestehenden Steuersäße be- Paris , 8. Juli. Dem Tempa" wird aus Casablanca ge Bollsschullehrern den Kern der Sozialdemo- zwecke. Das Haus fezte alsdann die Verhandlung des Drings meldet, daß General d'Amade am 6. Juli das Gebiet des fratie Limburgs bilden und und agitatorisch tätig sind. lichkeitsantrages der Sozialdemokraten betreffend das all- Schtukastammes verlassen habe und etwa 25 Kilometer von So wurde kürzlich ein Arbeiter in Vaals zum Bürgermeisteramte gemeine, gleiche und direkte Wahlrecht zu den Azemur in der Richtung auf Casablanca lagere. Nach den letzten geladen. Dort wurde ihm eröffnet, daß er nach Mitteilung der Landtagen fort. Das Haus lehnte die Dringlichkeit des Meldungen der„ Agence Havas" hält die Truppe des Sultans Polizeibehörde in Aachen Sozialdemokrat sei und daß deshalb Antrags nach längerer Debatte a b. Abdul Asis Azemur besetzt. fein Zuzug nach Baals nicht gestattet werde. Der Arbeiter war über Amerika . die ihm zugedachte Parteizugehörigkeit nicht wenig erstaunt, umsomehr, weil er als Mitglied des christlichen TertilDer demokratische Parteitag. arbeiter Verbandes Wert darauf gelegt hatte, über die vorgeschriebene 8entrumsgesinnung zu verfügen. Denver, 8. Juli. Da der Ausschuß zur Prüfung der Mandate Paris , 8. Juli. Nachdem der Polizeipräfekt bie Abhaltung der zur Demokratischen Konvention Erschienenen seine Er suchte dem ebenfalls lerikalen Bürgermeister von Baals die Un einer Versammlung im großen Saal der Arbeiterbörse Arbeiten noch nicht beendet hat, beschränkten sich die Arbeiten der richtigkeit der Meldung aus Preußen begreiflich zu machen, doch zu der Beratung über einen Generalaus stand als Protest Konvention heute auf formelle Angelegenheiten. Das Herein ohne Erfolg. Er müsse erst durch eine Bescheinigung der gegen die Vorfälle von Vigneur verboten hatte, beschlossen die orga Aachener Polizei beweisen, daß er kein Sozialdemokrat ſei. nisierten Arbeiter, dies Verbot dadurch zu umgehen, daß sie bringen des Banners mit dem Bildnisse Bryans in den Saal In Aachen war man über die Offenheit des Waalser Bürgermeisters die auf den inneren Hof hinausgehenden Fenster der Bureaus in gab wiederum zu einer stürmischen Kundgebung für einigermaßen in Berlegenheit, doch eine Bescheinigung gab man der Arbeiterbörse mit Lampions beleuchteten und von dort aus Bryan Anlaß, die über eine Stunde dauerte. Die Banner aller nicht. Später hat sich dann die Angelegenheit in Wohlgefallen aufs Reden hielten, worin sie gegen das Verbot protestierten. Gin Staaten mit Ausnahme von Georgia , New York , Delaware , Minnegelöst. Wir möchten aber denn doch die Frage aufwerfen, wie eine Redner erklärte, der Verband der Arbeitersyndikate müsse in allen fota, Connecticut , Maryland und New Jersey wurden sodann auf preußische Polizeibehörde sich erlauben darf, ihre eigenen Storporationen eine Abstimmung über den General. einer Estrade um das Banner mit dem Bildnis Bryans gruppiert, Staatsangehörigen dem Auslande zu denunzieren! ausstand veranlassen und dem allgemeinen Arbeiterverband und sämtliche Delegationen, die für Bryan find, hielten im Saale Vollmacht erteilen, den Generalausstand zu verfügen, sobald er es einen Umzug, dem sich auf vieles Drängen schließlich auch die Beide württembergische Kammern für nötig halte. Schließlich nahm die Versammlung eine Tages- Delegation von Maryland anschloß, während alle Versuche, auch die ordnung an, in der sie ihren Entschluß fundgibt, über ihre Inter- bon New York und Georgia zum Anschluß zu bewegen, fehlschlugen. effen zu verhandeln trotz des Verbotes, in ihrem eigenen Gebäude ährend des Umzuges wurden fortwährend Cheers ausgebracht zu tagen, und worin sie sich verpflichtet, im geeigneten Moment und patriotische Lieder gesungen. einen Generalaus stand von 24 oder 48 Stunden zu verfügen. Die Veranstaltung der nächsten Versammlung wird dem Berband überlassen.
sind in die Sommerferien gegangen.
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Protest gegen den Zarenbesuch.
Rußland.
Aus der Partei.
Der Breslauer fozialdemokratische Verein hat in feiner letzten Versammlung die dem neuen Vereinsgesetz entsprechenden Statuten änderungen getroffen und dabei beschlossen, den Monats. beitrag für die weiblichen Mitglieder auf 10 Bf. festzusetzen; der Vorstandsantrag hatte auf 20 Bf. bei Lieferung der Gleichheit" gelautet; die Freilieferung der Gleichheit" wurde abgelehnt. Der Vorstand soll in Zukunft aus sieben Bersonen bes stehen, von denen wenigstens eine aus den Kreisen der Frauen genommen werden muß. Der Polizeipräsident Dr. Biento hatte diesmal eine leberwachung der selbstverständlich wieder nicht angemeldeten Versammlung nicht angeordnet; er scheint alfo doch bereits zu der Erkenntnis gekommen zu sein, daß Vereinsbersammlungen nun einmal Vereinsversammlungen sind.
In der Schlußsizung der Abgeordnetenlammer ging es noch ziemlich turbulent zu. Ein alter, von den Staatsmännern" der Volkspartei ausgeschirrter Demotrat, der Abgeordnete Dr. Elias, redete zum Schulgesetz. Todesmutig verlangte er die Uebernahme der Schullasten auf den Staat, er forderte das achte Schuljahr usw. Den bollsparteilichen Diplomaten standen ob diesem Radikalismus ihres Parteigenossen die Haare zu Berge. Denn der Mann meint es noch ernst mit seinem demokratilchen Programm. Auch dem Kultusminister wurde bei der Nede schlecht. Er erhob sich deshalb Paris , 9. Juli. Jetzt hat sich auch im Senat eine Stimme und flagte schmerzbewegt, diese Rede habe seine Hoffnungen gegen den Barenbesuch erhoben. Der Sozialist laissières auf das das Zustandekommen des Gesetzes Gesetzes sehr herabgestimmt. beantragte eine Streichung an dem Kredit für die Reise des Die Staatsmänner" der Volkspartei werden den betrübten Minister Brafidenten Fallières nach Rußland . Er protestierte gegen nachher schon getröstet haben. Der Gesezentwurf wurde schließlich den Besuch bei einem Despoten, der einen grausamen und uneran die Kommission verwiesen. Von dieser wurden die beiden Referate über den prinzipiellen Teil des Gesetzentwurfes soweit bittlichen Kampf gegen sein eigenes Bolt führe. von Prinzip" zu reden ist den beiden Theologen Professor Der Präsident unterbrach den Redner, und Bichon pries dann Hieber( natl.) und Stadtpfarrer Späth( Bentr.) übertragen. das Bündnis mit Rußland als Friedensbürgschaft und Grundlage Das fagt genug. Ueber die technischen Einzelheiten dürfen sich zwei der französischen Politit. Die Strebite wurden gegen die Stimme Lehrer, Löchner( Volkspartei) und Schrempf( Bauernbund) streiten. Flaissières bewilligt. In der Schlußsigung der Ersten Kammer wurde Das Wahlmanifest der schwedischen Sozialdemokratie. fbie Friedensschalmei geblasen. Wie berichtet, haben die ers lauchten und edlen Herren den Gesezentivurf der Regierung Das Attentat auf den Richter. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei Schwedens hat betreffend Schaffung einer Landwirtschaftstammer Petrosawodst, 7. Juli. Der Urheber des Anschlags gegen veröffentlicht. Darin wird zunächst auf die schwere Wirtschaftskrise foeben ein Manifest zu den im Herbst stattfindenden Kammerwahlen ür Württemberg gründlich verschandelt. Der Entwurf sah den Präsidenten des Petersburger Obergerichtshofes Arasche mit ihren Folgen, der Arbeitslosigkeit und Not hingewiesen, sowie das gleiche und direkte Wahlrecht für alle Landwirte vor. Die ninnitow, der neunzehnjährige Sohn eines Arbeiters, wurde auf die großen Kämpfe, die das Unternehmertum der Arbeiterschaft Fürsten , Grafen und Ritter behaupteten, das sei der Umsturz in aufgezwungen hat, wie bies auch im Jahre 1905 bei den vorigen Bermanenz. Sie verlangten deshalb, daß das Wahlrecht ihrem Landwirtschaftlichen Verein übertragen werde, beileibe aber nicht den Wahlen der Fall war. Offenbar sucht das Unternehmertum auf Mitgliedern des Vereins, sondern den Vereinsausschüssen, ein paar Stimmrecht der Arbeiterschaft noch mehr zu verkünmmern, um den diese Weise das ja von pünktlicher Zahlung der Steuern abhängige Duzend Personen. Der Minister zeigte sich widerhaarig. Nun haben Vormarsch der Sozialdemokratie zu erschweren. Ferner wird ausgeführt, die Fürsten , Grafen und Ritter einen Stompromißantrag zusammendaß sich die Rechte des Reichstags zu einer aggressiven einheitlichen gebraut und angenommen, demzufolge wenigstens die Mitglieder des Vereins, der etta ein Drittel der Landwirte In der Dienstagfißung der Duma schilderte der Abgeordnete laffentampfpartei der Besitzenden entwickelt hat, die unter dem DeckWürttembergs umfaßt, das Wahlrecht erhalten sollen. Die anderen Romanow die Beiden der administrativ Verbannten. mantel bon Vaterlandsliebe und nationaler Sammlung die Arbeiter115 000 Landwirte Württembergs mögen sehen, wo sie bleiben. Der Viele begingen aus Verzweiflung Selbstmord. Die Duma laffe gänzlich zu fnebeln und zu fnechten trachtet. Als die beste Minister ließ durch seinen Bertreter erklären, daß er sich eventuell müffe die Aufhebung der willkürlichen Verbannung durchsetzen. Antwort auf die politischen Pläne jener Reaktionspartei wird eine mit diesem Antrage befreunden könne. Die Zweite Kammer, die Der Ottobrist Meyendorff tennzeichnete den furchtbaren bedeutende Verstärkung der sozialdemokratischen Fraktion bezeichnet. auch ein gewichtiges Wörtlein mitzureden hat, wird es um so weniger Mißbrauch, den die Regierung treibe; Schuldige und lln. Darum soll, wo es nur möglich ist, mit aller Straft für die Wahl Um jedoch fönnen. Auch gegen die Bauordnung, wie sie aus den Beschuldige, die der Regierung unbequem wären, würden ver- sozialdemokratischer Kandidaten gesorgt werden, Zwangs- und Zuchthausgeseze gegen ratungen der Zweiten Rammer hervorgegangen ist, opponierten die bannt. So erspare man das gerichtliche Verfahren. Er stellte der Annahme neuer Zwangs- und Herren. Sie machten sich die Arbeit, eine Sommission einzufezen, schließlich den Antrag, die Regierung zu ersuchen, daß die admini- die Arbeiterklasse vorzubeugen, empfiehlt das Manifest den die die„ Verschlechterungen" wieder beseitigen soll, die von der strative Verbannung, dem Gesetz entsprechend, nur als Mittel zur fozialdemokratischer Kandidaten nur den ärgsten Feinden der Arbeiter Parteigenossen, in solchen Streifen, die durch Aufstellung Zweiten Kammer hineingebracht seien. Biel helfen wird die Verhütung von Verbrechen, nicht aber als Strafe für meist un ungewohnte Arbeit den Herren nicht. bedeutende politische Vergehen zur Anwendung gelange. Dieser lasse überliefert werden können, eventuell solche bürgerliche SandiAntrag, der allerdings an der Willfür der Regierung wenig ändern daten zu unterſtüßen, von denen man überzeugt sein tann, daß sie wird, wurde mit großer Stimmenmehrheit angenommen. an den Grundsäßen der Demokratie festhalten. Besondere Be bingung ist, daß fie entschiedene Gegner jeder Zwangs- und Klaffengesetzgebung sowie jeder Erhöhung der Militärlasten sind.
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verhaftet. Er gestand das Verbrechen ein und erklärte, feine Tat zum Protest gegen eine Reihe seitens des Gerichtshofes in politischen Angelegenheiten gefällter Urteile begangen zu haben. Die Verwundung Krascheninnitows ist un gefährlich.
Gegen die Verschickung.
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Ein Musterpolizist. Ein Verehrer des weiblichen Geschlechts. war der Polizeibeamte Rudolf Sellwig in unterbach bei Düsseldorf . Obwohl verheiratet und Vater von fünf Kindern, stellte er doch den Frauen nach, wo ihm Gelegenheit gegeben war, Wie die Nowoje Wremja" fürzlich mitteilte, hat der Zar auf und unterhielt mit mehreren fortwährend geschlechtlichen Verkehr. dem alleruntertänigsten" Bericht des Ministerstaatssekretärs von In amtlicher Eigenschaft hatte er bei zwei Frauen zu tun, die Finnland über die etition des Landtages in betreff der Armenunterstützung bezogen; auch diese fielen seinen Lüften zum noch bestehenden Abweichungen von der gesetzmäßigen Ordnung Opfer. Finnlands höchsteigenhändig" vermerkt: die Petition ist abzuweisen.
Das Manifest besagt weiter, daß die sozialdemokratische Fraktion, ebensowenig wie im Jahre 1907, im neuen Reichstag für die das mals angenommene Wahlrechts- und Verfassungsreform stimmen tann, über die ja im nächsten Jahre endgültig beschlossen werden soll. Hierauf folgt eine Schilderung der wichtigsten Forderungen der Partei.
Hellwig war auch ein großer Sozialistentöter und unsere Genoffen hatten mit ihm manches Rencontre. Als der Polizist sich Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Im völligen Einklang mit dieser Entscheidung des Baren steht einmal im Wirtshause recht maufig benahm, warf ihm ein Arbeiter der jüngste Vorstoß, den das Ministerkabinett gegen die finnländische Straffonto der Presse. 8u 100 M. Geldstrafe berurteilte feine geschlechtlichen Ausschweifungen vor. Die erste Antwort Autonomie unternahm. Bekanntlich verfügte der Ministerrat vor das Schöffengericht zu Saarbrüden am legten Mittwoch den war eine schallende Dhrfeige und dann mußte der Arbeiter furzem, daß alle finnländischen Angelegenheiten, die irgend ein Genossen Leimpeters von der Volkswacht" wegen Beleidigung noch wegen Beleidigung vor Gericht. Hellwig stritt unter Eid jeden Reichsinteresse tangieren, dem Ministerrate zur Begutachtung des Fabrikanten Salm aus Sulzbach. Die Volkswacht außerehelichen Verkehr ab, die Sache wurde vertagt und im zweiten unterbreitet werden. In ganz Finnland flammte der Protest gegen brachte am 19. März d. J. einen Artikel, in dem behauptet wurde, Termin hielt der Polizist seine Behauptungen aufrecht, trotzdem dieses brutale gesezwidrige Vorgehen Stolypins auf, das die Auto- daß ein Werkmeister der Salmschen Fabrit in einer Woche mehrere Frauen das Gegenteil beschworen. nomie Finnlands de fatto aufhob. Daß diese Befürchtungen ge 106 Stunden, pro Arbeitstag 18 Stunden, in der Fabrit geschuftet rechtfertigt waren, ist daraus ersichtlich, daß der Regierungs habe und daß er, anstatt den Sonntag frei zu bekommen, anzeiger dieser Tage in der Rubrik" Administrative Mitteilun auch am Sonntagabend wieder nach der Fabrik gemußt habe. gen" angab, daß der Ministerrat die Verlängerung der finnländi In dieser Nacht sei dann in der Maschine ein Rad gebrochen, fchen Stempelbesteuerung bis Ende 1909 gutgeheißen wodurch eine Unterbrechung im Betriebe entstand. Herr Salm schob habe. Also in einer Frage, deren intern- finnländischer Charakter das dem abgeschundenen Arbeiter in die Schuhe, beschimpfte ihn als feinem Zweifel unterliegt, hat der russische Ministerrat eine be- Faulpelz und jagte ihn ohne Kündigung davon. Das Gewerbegericht schließende Rolle ausgeübt! Kein Wunder, wenn selbst ein fo in Sulzbach hat Salm verurteilt, dem so Entlassenen für volle sechs Legierungsfreundliches Blatt wie die St. Petersburger Zeitung" Wochen den vollen Lohn nachzuzahlen. Durch die Kritik in der entrüstet ausruft: Falls die jetzt inaugurierte Bragis nicht schnell Boltswacht" fühlte Herr Salm fich beleidigt, strengte Privatklage aus der Welt geschafft wird, können ja überhaupt feine finnländi- an und bestritt in der Verhandlung, daß der Mann überfchen Männer irgend welche Verantwortung in der Verwaltung haupt durchschnittlich mehr als elf Stunden täglich ges des Bandes übernehmen sie werden zu Marionetten herabgebrüdt arbeitet habe, wofür er als Beweis die Fabrikrapporte vorlegte. und die ganze finnländische Autonomie wird ein lächerliches Die Sonntagsnachtarbeit, den Radbruch wie auch die sofortige EntNarrenspiel."
Die Folge war die Verhaftung des Hellwig wegen Meineids. Dieser Tage stand der Musterpolizist vor dem Schwurgericht in Düsseldorf . Der Ordnungshüter fand sehr gnädige Richter; wegen wissentlichen Meineids in zwei Fällen wurde er unter Annahme mildernder Umstände zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht nahm an, daß er sich durch eine wahrheitsgemäße Aussage strafbar gemacht hätte.
Wozu der Staat Geld hat.
Das große Spielzeug der Herrschenden, der Moloch Militarismus, der den Steuersädel des Staates aufs äußerste schröpft, kann nicht genug Gelder verschlucken. Besonders bei den Kavallerieregimentern werden allerlei Experimente gemacht, die geradezu als ein Sohn auf die günstige Finanzlage des Reiches erscheinen.
Tritt doch z. B. in der Uniformierung der in Posen stationierten Jäger zu Pferde schon wieder eine Menderung ein. Die weißen Mügendeckel sollen nämlich, um
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Cürkei. Ein General erschossen.
Ronstitution.
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Taffung unter Beschimpfung des Wertmeisters als Faulpelz gab Herr Salm zu. Der entlassene Werkmeister, der zurzeit in Münden in Westfalen arbeitet und dort kommissarisch vernommen worden war, hatte eiblich bekundet, daß er in der betreffenden Woche täglich 18-15, an einem Lage fogar 21 Stunden gearbeitet habe, wonach die 106 Stunden in der Woche herauskommen. Das Gericht hielt jedoch die Angaben des Fabrikrapports für richtig, während die Aussagen des Zeugen nur mit Vorsicht aufzunehmen feien, und verurteilte den Angeklagten in Anbetracht seiner vielen
Soziales.
Konstantinopel , 8. Juli. General Shemsi Pafcha wurde die Sichtbarkeit der Truppe im Gelände zu mindern, fortan durch gestern nachmittag in Monastir beim Berlaffen des Telegraphen grau grüne ersetzt werden. Es ist dies in den sechseinhalb amtes von einem türkischen Offizier erfchoffen. Der Jahren des Bestehens dieser Truppe die sechste Uniformänderung! Täter ist entflohen. Schemsi- Pascha, der Truppenkommandant von Erst wurden statt der blauen Röcke der Offiziere folche in Mitrowiza, war gegen meuternbe Truppen nach Monaftir grüner Farbe eingeführt, bann wurden an Stelle Stelle der entfendet worden. Man bringt die Tat in Zusammenhang mit der Vorstrafen zu der angeführten Geldstrafe. weißen Reithofen und der langen schwarzen Hosen eben- jungtürkischen Bewegung. falls grau- grüne eingeführt. Dann wurde ein blauer Ueberrod tassiert und durch einen grünen ersetzt. Während bei den Mannschaftsröcken die Knöpfe durch eine Borte und Haken erfest Konstantinopel , 9. Juli. Nach Konsulardepeschen wurden wurden, behielten die Offiziere wieder die Knöpfe, die für unpraktisch in Monastir jungtürkische Platate angeschlagen, befunden worden waren, bei. Vor einiger Zeit wurden nun noch in denen die Konstitution verlangt wird. die Lederscheiden der Offiziersfäbel, die bis dahin schwarz waren, in braune umgewandelt. Man tann wie wir mit der Tendenz, durch Annähes rung der Ausrüstungsfarben an die Nuancen des Geländes die Treffquote des Feindes zu verringern, einverstanden sein, ohne doch die bekannte Art des ewigen Herumegperimentierens zu billigen.
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Perfien.
Petersburg, 9. Juli. Die Petersburger Telegraphenagentur" meldet aus Zabris unter dem gestrigen Datum:
Schützenfeststimmung im Hamburger Parlament. Hamburg ist ob seiner Gastfreundlichkeit Bourgeois- und sonstigen patriotischen" Beranstaltungen gegenüber berühmt. In solchen Fällen werden Taufende aus dem Säckel der Allgemeinheit bewilligt, um die Gäste würdig empfangen und belirten zu können. In den 90er Jahren wurde anläßlich eines Kaiserbesuchs mit Hunderttausenden umhergeworfen, eine Aegier- Insel wurde in der Alfter gebaut, furzes war alles da. Verkehrsstörungen und sonstige Bedenken,