Einzelbild herunterladen
 

Mr. 162. 25. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Dienstag, 14. Juli 1908.

5471

ersehen, daß Droschten- und Omnibuspferde, obwohl sie unterwegs geschleudert und sofort getötet wurde. Dr. Dechelhäuser erlangte wiederholt getränkt worden waren, zusammenbrachen. Auf der erst nach längerer Zeit die Besinnung wieder, er hatte sich eine Potsdamer Chaussee zwischen Wannsee und Zehlendorf standen in schwere Gehirnerschütterung zugezogen, während Direktor Heymann Kreisfest für Teltow- Becstow- Charlottenburg. Den Gesang- der siebenten Abendstunde nicht weniger als fünf Kremser, bei denen mit einigen Kontusionen davontam. Auch der Chauffeur erlitt nur bereinen, die ihre Mitwirkung zum Kreisfest am 19. Juli zugefagt vorwärts zu bringen vermochten, so daß die Jniaffen der Wagen die Pferde unter der Einwirkung der Hize die Lasten nicht mehr einige Rückenkontusionen. haben, zur Nachricht, daß die Probe heute, Dienstag, den 14. Juli es vorzogen, die nächste Station aufzusuchen und mit der Bahn nach im Lotal Hasselwerder in Nieder- Schöneweide stattfindet. Ferner Berlin zurüdzukehren. gelangen die Freibilletts zur Ausgabe."

Königswusterhausen und Umgegend. Die Parteigenossen werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Wahlvereinsversammlung nicht morgen, sondern nächsten Mittwoch, den 22. Juli bei Schumann in Wildau stattfindet. Die gemeinschaftliche Besichtigung der Treptower Sternwarte findet erst am Sonnabend, den 25. Juli statt. Mariendorf . Heute, Dienstag, abends 8 Uhr im Restaurant Bierod, Kurfürstenstraße 44: Generalversammlung des Wahlvereins. Treptow - Baumschulenweg. Heute, Dienstag, den 14. d. M., findet im Restaurant zur Rennbahn am Bahnhof Treptow die ordentliche Generalversammlung des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht: 1. Vorstandsbericht und Abrechnung des Kassierers. 2. An­träge und Wahl der Delegierten zur Kreis- Generalversammlung und Verbands Generalversammlung Groß Berlins . 3. Vortrag des Genossen Haß über Die Aufgaben der Sozialdemokratie". 4. Ver­schiedenes. Die Mitglieder werden darauf aufmerksam gemacht, daß der Be­schluß der außerordentlichen Generalversammlung in Baumschulen­ weg betreffs Trennung des Wahlvereins vom Zentralvorstand nicht bestätigt worden ist. Die Mitglieder des Frauenbildungsvereins haben Zutritt. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.

=

B

Charlottenburg. Heute abend 8%, Uhr findet im Voltshause, Rosinenstr. 3( großer Saal), die Generalversammlung des Wahl­bereins statt. Tagesordnung: Die böse Sieben im Landtage." Referent: Landtagsabgeordneter Adolf Hoffmann - Berlin . Vereins­angelegenheiten.

Berliner Nachrichten.

Die bedrohte Sittlichkeit.

Quetschungen erlitten. Die Nacht verbrachte der Patient verhältniss

Dr. Dechelhäuser hat einen Schädelbruch und schwere

mäßig gut; es sind bis jetzt bedrohliche Erscheinungen nicht fonstatiert worden. Auch von einer Operation fonnte hisher Ab­Daß die Sittlichkeit bedroht sei, das kann man bald alle Tage stand genommen werden. Gestern morgen wechselte Dr. Dechel­in der bürgerlichen Presse lesen. Diese fortgesetzten Deklamationen häuser bereits einige Worte mit seinem Arzt, so daß mit einer über die bedrohte Sittlichkeit wirken um so komischer, wenn man Lebensgefahr nicht mehr gerechnet wird. bedenkt, was heute alles unter den Begriff Sittlichkeit rubriziert Die Ursache der Katastrophe ist nicht völlig aufgeklärt. wird und welche Moralanschauungen von der bürgerlichen Gesell- Dr. Dechelhäuser war ein sehr erfahrener Lenker, und nur dem schaft als fittliche ausgegeben werden; Anschauungen, die vielfach unglücklichen Umstand, daß der Reiter im Waldesschatten und Morgens tief unſittlich sind. Doch darüber wollen wir uns im Augenblic grauen von ihm nicht rechtzeitig gesehen wurde, ist es wohl zuzus weniger verbreiten, sondern nur feststellen, daß man eifrig bestrebt schreiben, daß der Wagen in schneller Fahrt sich der Stelle näherte. ist, in Sittlichkeitsretterei zu machen. Das zeigt sich wieder in dem Das Automobil ist sofort nach dem Unfall untersucht worden. Die Prozeß Eulenburg, in dem die Oeffentlichkeit ausgeschlossen wurde Steuerung erwies sich als vollständig intakt und konnte infolgedessen unter dem Vorwande, die Sittlichkeit sei bedroht. auch nicht versagt haben. Dagegen dürfte die Bremswirkung im Verein mit der einseitigen Gleitschutzanlage die Drehbewegung nach der Kollision noch verstärkt haben. Möglich ist, daß Dr. Dechelhäuser nach der Karambolage mit dem Pferde nicht rechtzeitig die Bremsung wieder aufgehoben hat.

Um so sonderbarer muß es angesichts dieser Sorge um die Sittlichkeit berühren, wenn man hören muß, daß an Stellen, von denen man es am allerwenigsten erwarten sollte, ein Benehmen herrscht, das tatsächlich geeignet ist, ernstlich die Sittlichkeit zu ge­fährden. Und da müssen wir uns einmal an den Herrn Polizei­ präsidenten wenden und seine Aufmerksamkeit auf einen Fall lenken, der zu beweisen scheint, daß es im Polizeipräsidium Stellen gibt, an denen es mit dem oben besprochenen Sittlichkeitsschutz sehr schlecht bestellt ist.

Eine große Einbrecherbande ist gestern feftgenommen worden, die seit vielen Wochen in der östlichen Umgebung Berlins zahlreiche Einbrüche und Diebstähle verübt hat.

Unter der Lokomotive zermalmt. Ein schrecklicher Unfall hat sich Wir haben hier keine privaten Berhältnisse von Angestellten gestern abend auf dem Bahnhof Jungfernheide abgespielt. Ein un im Auge, sondern dienstliche. Ein junges Mädchen wird in einer bekannter, etwa 25 Jahre alter Mann, der durch sein aufgeregtes polizeilichen Ermittelungssache( Diebstahlssache) als Zeugin vor- Wesen die Aufmerksamkeit der Fahrgäste hervorgerufen hatte, stürzte geladen, um seine Wahrnehmungen zu bekunden. Und da muß es sich plößlich vor die Lokomotive eines einfahrenden Nordringzuges. schon befremden, daß der vernehmende Beamte an das Mädchen die Der Maschinenführer bremste sofort, doch konnte er nicht mehr ver­Kleine Leute in der Sommerfrische. Frage richtet, ob es noch Jungfer sei; wenn aber im Verlaufe der hindern, daß die Lokomotive über den Lebensmüden hinwegging. Immer weiter greift der Großstadtpolyp hinaus in den Vernehmung dem Mädchen von dem Beamten das Anerbieten ge- völlig verstümmeltem Zustand wurde die Leiche des Selbst­grünen Saum Berlins , saftige Wiesen und schattige Wälder macht wird, das der Herr höchstens seiner Frau oder einer Pro- mörders hervorgeholt. Siegmund Friedberg kommt zurüd. Der ehemalige Inhaber umflammert er unbarmherzig und preßt sie mit eisernem ftituierten machen sollte, so hört der Spaß auf, und es muß ernst­Drud an sein steinernes Herz. Wo noch vor kurzem Blumen lich darauf hingewirkt werden, daß wirklich die Sittlichkeit vor des Bankgeschäfts Siegmund Friedberg war bekanntlich nach dem blühten und Früchte reiften, reden sich jetzt stolze Bauten solchen Leuten geschützt wird. Wir wollen diese Tatsache nicht ver- Busammenbruch des Bankgeschäfts nach New York entflohen. Der cruf, schachten fleißige Arbeiter den Boden aus, rollt die allgemeinern, weil im großen und ganzen über das Benehmen der Behörde war das nicht unbekannt geblieben, der Auslieferung Dampfwalze phlegmatisch und feuchend wie eine asthmatische Beamten auf dem Polizeipräsidium dem Publikum gegenüber keine Familie des Friedberg hatte dieser den Rechtsanwalt Dr. festen sich aber Schwierigkeiten entgegen. Auf Veranlassung der Dame hin. In das Knarren der Lastfuhren schallt die rauhe werthauer bevollmächtigt, für ihn freies Geleit zu erwirken. Stimme des Fuhrmannes, und in den Wäldern klingt die Diesem Antrage entsprechend, hat nunmehr nach Anhörung der Art dumpf und frachend, trotzige Waldriesen neigen ihr föniglichen Staatsanwaltschaft, die sich gleichfalls befürwortend aus­stolzes Haupt und stürzen polternd zu Boden. Nur einige gesprochen hat, die zuständige achte Strafkammer des Lands bevorzugte dürfen stehen bleiben; sie sollen der entstehenden gerichts I dem Siegmund Friedberg freies Geleit durch Beschluß zugesichert. Nachdem eine Kaution von 30 000 Mark gestellt und Villa die nötige Stimmung verleihen. eine Reihe weiterer Bedingungen auferlegt worden sind, welche die Sicherheit der Durchführung der Untersuchung gewährleisten sollen, dürfte Friedberg noch im August wieder hier erscheinen. Da die vom Landgerichtsrat Ka de geführte Voruntersuchung im übrigen weit vorgeschritten ist, ist zu erwarten, daß die gegen Friedberg und Genossen gerichtete Antlage wegen verschiedener Straftaten, darunter auch wegen betrügerischen Bankrotts und Verbrechens gegen das Depotgesetz schon im Herbst das Schwurgericht beschäf= tigen wird.

besonders nenenswerten Klagen nach dieser Richtung geführt worden find. Allein notwendig erscheint es uns, den Herrn Polizei­ präsidenten zu ersuchen, durch einen höheren Beamten das Zimmer 36 etwas genauer in Augenschein nehmen und beobachten zu lassen, besonders wenn es sich um Vernehmung junger hübscher Mädchen

handelt.

Die Umgebung der Nationalgalerie ist jetzt für das Publikum fast gänzlich gesperrt. Nicht nur der größte Teil der Säulenhalle auf beiden Seiten, sondern auch der östliche unbedachte Raum zwischen Spree und Nationalgalerie ist nicht mehr zugänglich. Sogar den Aufgang zu den beiden Freitreppen hat man mit Stetten abgeschlossen. Diese weitgehende Maßregel erinnert unwillkürlich an die bor einigen Monaten ergangene Drohung der Museums bas Publikum zu sperren, weil angeblich eine starte Verunreinigung direktion, den gesamten Komplex innerhalb der Säulenhalle für durch Stullenpapier und dergleichen Abfälle zu bemerken war. Hoffentlich ist die jetzige Sperrung nur vorübergehend durch die Unterbringung der pergamenischen Altertümer in der Säulenhalle bedingt und nicht etwa der Vorläufer eines grundsätzlichen Be­tretungsverbotes.

Arbeiter Paul Sturm aus der Soldiner Straße 36. St. hatte im Im Walde angeschossen wurde am Sonntag der 45 Jahre alte Tegeler Forst Moos gesammelt. Während er nun ahnungslos dieser Beschäftigung nachging, trachte in seiner Nähe plöglich ein Schuß und eine Stugel zersplitterte dem Mann den Mittelfinger der rechten Hand. Wer den Schuß abgegeben hat, darüber vermag ten

Bestimmtes anzugeben.

nichts

Aber auch noch ein anderes Bild fällt dem Beobachter auf. Wer mit der Bahn nach Norden hinausfährt, sieht allenthalben kleine, meist hölzerne Miniaturvillen, lieblich in buschiges Grün gebettet und von Gemüse- und Blumenbeeten umgeben, auftauchen. Diese Häuschen sind aber nicht mit den kleinen Lauben, wie man sie dicht an der Peripherie findet, zu vergleichen. Sie sind stabiler, solider gebaut und weit geräumiger wie diese. Sollen sie doch auch als richtige" Sommerwohnung dienen, und in Ermangelung eines bau­polizeilich abgenommenen" Hauses den Sommer über dem Besitzer und dessen Familie ein wohnliches Obdach) bieten. In der Regel enthalten diese freundlichen, mit viel Mühe und Schweiß errichteten Häuschen zwei Zimmer und sogar eine, wenn auch engbegrenzte Küche. Doch reicht sie zu ihrem Wie die Große Berliner Straßenbahn Schadenersatzansprüche Zwecke vollkommen aus; gekocht darf ohnehin nicht in den behandelt, beweist wieder mal der folgende Fall: Bor kurzem stieß Ein Licbesdrama, das mit dem Tode zweier junger Menschen Räumen werden, das wäre auch mehr, als die Polizei bei am Sonntag, morgens 7 Uhr, an der Kreuzung der Alexandrinen- endete, hat sich in dem Forst bei Schmödwitz abgespielt. Zwischen uns erlaubt. So muß der wadelige, winzige Plättofen, und Dranienstraße ein Elektrischer der Linie 95 mit einem Flaschen dem 17jährigen Kaufmannslehrling Alfred Donat aus der Nichter­dessen abgebrochene Beine ein paar Ziegelsteine ersetzen, bierwagen zusammen, wobei ein großer Teil der Flaschen nebst den dem 17jährigen Kaufmannslehrling Alfred Donat aus der Nichter­Der straße 10 in Falkenberg und der 19jährigen Erna Scholz, ebenfalls Kasten zertrümmert und der Wagen selbst beschädigt wurde. der draußen in der angrenzenden Sommerlaube" seinen Stand- angerichtete Schaden beläuft sich auf rund 50 M. Beide Wagen aus Faltenberg, hatte seit etwa einem halben Jahre ein Liebes­ort nehmen; das erlaubt die liebe Polizei. Die Einrichtung führer trifft keine Schuld. Der Straßenbahnführer, dem selbst der verhältnis bestanden. Obwohl an eine Heirat der jungen Leute der Zimmer" ist allerdings etwas primitiv; ausrangierte Schußmannsposten Vorwürfe machte, erklärte vielmehr, daß die noch nicht zu denken war, so hatten sie doch den festen Entschluß Möbelstücke und solche aus Kisten wundersam hergestellt, Bremse versagt habe und er deshalb auf den Bierwagen auflaufen gefaßt, fo bald als möglich vor den Traualtar zu treten. D. geben der Wohnung das Gepräge. Von irgendwelchem mußte. Obwohl der Sachverhalt der Straßenbahndirektion Klar war in einem kaufmännischen Bureau angestellt. Er erhielt dort Stil" natürlich keine Spur, aber danach fragt weder Vater geschildert wurde, lehnte diese den Anspruch auf Schadenersaß ein öfter den Besuch seiner Braut, und der Chef machte dann hin noch Mutter. Sie haben ein kleines, eigenes Heim, das sie fach mit dem Bemerken ab, daß der Bierverleger sich den Schaden äußerst nett und mollig finden, und das genügt. Es sind vom Straßenbahnführer, dessen Name und Wohnung zu diesem und wieder Beobachtungen, die ihm nicht gefielen. In der ver überraschte er das Pärchen in einer recht 3wed noch mitgeteilt wurde, bezahlen lassen solle. Die Angabe, gangenen Woche ja alles nur kleine" Leute, die nicht nach Heringsdorf oder daß die Bremse versagt habe, also eine fehlerhafte Einrichtung der verfänglichen Situation und er kündigte nun kurzerhand dem jungen Norderney reisen können, und die doch, wenn auch nur jede Straßenbahn schuld an dem Unfall sei, wird einfach totgeschwiegen Mann die Stellung. D. wagte es jest nicht, seinen Eltern vor die Woche von Sonnabend bis Montag früh, dem beklemmenden und der Ersazanspruch auf die kleinen Schultern gewälzt. Selbste Augen zu treten. Er kehrte nicht heim, sondern suchte seine Geliebte Staub und Lärm der Großstadt entfliehen wollen. Oft verständlich wird die Straßenbahn wegen der berechtigten Forde auf. Er überredete sie, mit ihm nach dem Schmöckwißer Forst zu bleiben Frau und Kinder auch wochenlang ununterbrochen rung verklagt werden. gehen. Vorher hatte er sich einen Revolver verschafft. Am Sonn­in ihrem selbstgeschaffenen, idyllischen Nestchen, obgleich der Die Kreuzotternplage hat in diesem Jahre anscheinend einen abend abend wurde das vermißte Pärchen im Walde tot aufgefunden. dauernde" Aufenthalt daselbst nicht gestattet" ist von Umfang angenommen, wie er noch nicht beobachtet worden ist und D. hatte erst seine Braut und dann sich selbst durch einen Revolver­Polizei wegen. Leider können sich dieses Vergnügen nur es werden jetzt Giftschlangen an solchen Stellen angetroffen, wo sie schuß getötet. Db das junge Mädchen ihre Einwilligung gegeben wenige leisten, denn die Sache verschlingt einige hundert schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen wurden. So wurden Mark, da der Grund und Boden nicht gepachtet, sondern ge- gestern zwischen Friedrichshagen und Hirschgarten, dicht am Bahn- bat, steht nicht fest. Die beiden Leichen wurden nach der Ober­Damm, zwei Kreuzottern, die eine Länge von 65 refp. 67 Benti- försterei Grünau gebracht. kauft wird. metern hatten, entdeckt und von Ausflüglern getötet.

Die städtische Boltsbadeanstalt in der Gerichtstraße 65/69, an der Banke, wird am 15. d. M. früh um 6 Uhr eröffnet. Sie ent hält neben zahlreichen Wannen- und Brausebädern zwei Schwimm­hallen für beide Geschlechter. Die Preise sind die üblichen der in den übrigen fünf städtischen Voltsbadeanstalten.

Die Auslegung der Wählerlisten.

werden.

Bier Kinder unter einem Straßenbahnwagen. In der Adalberta straße, in der Nähe der Köpenider Straße, wollten vier Kinder über Eine Automobilkatastrophe bei Beelitz . Die Straße gehen, wobei alle vier unter einen Wagen der Linie 5 Einen traurigen Abschluß hat eine Automobilfahrt genommen,( Gerichtsring) gerieten. Der Schaffner des Motorwaggons gab die der Regierungsrat Serlo, Rechtsanwalt Dr. A. Dechelhäuser und augenblicklich das Notsignal, und da sich der Zug nur in langsamer der Direktor der Protoswerke, Hermann Hehmann, Sonntag früh in Bewegung befand, gelang es dem Wagenführer, durch Anwendung einem Automobil von Berlin aus angetreten hatten, um sich nach der Gefahrbremse, die Waggons fast auf der Stelle zum Stehen dem Bodensee zu dem Aufstieg des Zeppelinschen Luftschiffes zu be- 3u bringen. Allerdings konnte nicht verhindert werden, daß die vier Kinder unter die Vorderplattform des Anhängewagens Es wird darauf hingewiesen, daß die Liste der stimmfähigen geben. Das Automobil verunglückte fieben Kilometer südwestlich von Nr. 978 famen. Sie wurden hervorgezogen, und drei der Kleinen, Bürger Berlins vom 15. bis einschließlich 30. Juli d. J. von Beelig, wobei Regierungsrat Serfo getötet und Dr. Dechelhäuser die unverlegt geblieben waren, liefen davon, bevor ihre Personalien früh 9 bis nachmittags 3 Uhr( Sonntags nur bis 1 Uhr) im sehr schwer verlegt wurde. Dr. Heymann und der Chauffeur festgestellt werden konnten. Gertrud Stipel hatte leichte Haut­städtischen Wahlbureau, Post straße 16, öffentlich zur Einsicht blieben unverletzt. abschürfungen an beiden Knieen und an der Stirn erlitten. Ei ausliegt. Die Gesammtsumme aller für die Abteilungsbildung Ueber den Unfall werden folgende Einzelheiten berichtet: Sura erhielt auf der Rettungsstation in der Adalbertstraße einen Ver zusammengetragenen Steuern beträgt rund 6934 Millionen Mark. Der Durchschnittssag beträgt 187 M. und 86% 10 Pf. Die erste Abteilung nach 4 Uhr früh wurde die Fahrt angetreten, die Straßen waren band und konnte von dort noch der elterlichen Wohnung gebracht beginnt mit einem Mindeststeuerbetrage von 5558,80 m., die zweite nicht sehr belebt und infolge des Nachttaus noch wenig staubig. Abteilung mit 187 m. und 86% 10 Pf., während die dritte Abteilung Hinter Beelitz kam dem Automobil ein Reiter entgegen, der ordnungs­Ein umfangreicher Dachstuhlbrand fam Montag abend in dem Reichenberger str. 15, direkt mit 187 M. und 86% 10 Pf. endet. mäßig auf der rechten Seite ritt. Da das Pferd bei der An- Eckhause Sottbuser str. 28. Obwohl in diesem Herbst Stadtverordnetenwahlen nicht statt- näherung des Automobils unruhig war, stieg der Reiter ab und am Kottbuser Tor, zum Ausbruch. Als die Feuerwehr eintraf, stand anden, ist es doch notwendig, die Liste einzusehen und zwar in führte das Pferd an der linken Seite. Plöglich stellte sich das Tier Menschen strömten nach dem Brandplaße und befezten die um­bereits der ganze Dachstuhl in bellen Flammen. Tausende von Nüdsicht auf etwa notwendig werdende Ersatzwahlen. quer über den Weg, Dr. Dechelhäuser bremste und stellte Dr. Dechelhäuser bremste und stellte liegenden Straßen. Die Wehr ging von beiden Straßen­den Motor auf niedrige Tourenzahl. Einen Augenblick fronten aus über mehrere mechanische Leitern hinweg gegen Mit 43 Grad Celsius brachte der letzte Sonntag die höchste diesjährige Hitze und einen Temperaturzustand, wie er in Berlin später kam es zur Katastrophe. Der Wagen lief vom Wege ab, das verheerende Element vor. Anfangs schien alles Wasser­außerordentlich selten beobachtet wird. An den registrierenden überschlug sich und blieb ungekehrt in der Fahrrichtung mit den geben vergeblich. Stockwerkhohe Feuergarben schossen Während der Löscharbeiten sprang ein großes Thermometern reichte die Papierfläche für den zeichnenden Stift Vorrädern nach oben liegen. Beim Ausweichen war das Pferd von Himmel empor. teilweise nicht aus und deutete damit an, daß die Hige eine ganz dem Gefährt erfaßt worden und mußte später getötet werden. Alle Glasdach infolge der enormen Size und stürzte in die Tiefe. Zum unmögliche" sei. Der in der Mittagsstunde einsetzende leichte Wind Insassen des Automobis wurden herausgeschleudert. Zuerst erholte sich Glück wurden Feuerwehrleute oder sonstige Personen dabei nicht ver führte förmliche Glutivellen nach den Schattenseiten hinüber und Direktor Heymann so weit, daß er sich nach seinem Gefährt umsehen leht. Erst nach fast zweistündigem Wassergeben galt die Gefahr für beseitigt. Der Dachstuhl ist völlig zerstört. Er war erst neu auf statt Erquidung zu bringen, erst recht unangenehm fonnte. Regierungsrat Serlo lag auf der Landstraße mit blutbedecktem geführt worden, nachdem er vor acht Wochen schon einmal abgebrannt empfunden. Unter der Einwirkung der Temperatur war das Asphaltpflaster derartig weich geworden, daß sich die Hufe Munde, das Gesicht nach oben gekehrt, ohne sich zu rühren. Direktor war. Ueber die Entstehungsursache des Feuers ist noch nichts er ber ferde in der Decke abprägten und die Räder von Heymann reinigte ihm den Mund, um ein Ersticken wenn noch möglich mittelt. Die Feuerwehr hatte bis nach Mitternacht mit den Auf­Dmnibussen und Droschken förmliche Nillen zogen. Natürlich zu verhindern. Regierungsrat Serlo war aber bereits tot. Die räumungsarbeiten zu tun.

wurde,

zum

hatten die Pferde unter der enormen Hize am schwersten zu leiden. Bähue des Oberkiefers waren vollständig lose; es ist anzunehmen, Vermißt. Der Bauanschläger Georg Benada, Schornsteinfeger­In welcher Weise dies der Fall war, konnte man am besten daraus daß der Berunglückte mit dem Schädel gegen einen Chausseebaum gaffe 5 IL wohnhaft, hat sich am Mittwoch, den 8. Juli, aus seiner